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Frankreich ist Deutschlands größter Part- ner in Europa. Die Regierungen in Paris und Berlin stimmen sich regelmäßig und auf allen Gebieten ab. Beispiele für die enge Zusammenarbeit nach dem Ende des zweiten Weltkriegs gibt es viele: der Ver- trag über die deutsch-französische Zusam- menarbeit vom 22. Januar 1963; der his- torische Händedruck von Staatspräsident François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl 1984 über den Gräbern von Verdun; oder, im Jahr 2004, die Teilnahme eines deutschen Bundeskanzlers an den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Lan- dung der Alliierten in der Normandie. Oder, 2009, die Einladung Angela Mer- kels zu der Gedenkfeier zum Ende des Ers- ten Weltkriegs. Keine Überraschung, dass bei so vielen politischen Gesten die beiden Länder auch wirtschaftlich eng miteinan- der verflochten sind. Der wichtigste Han- delspartner ist Deutschland, es folgen Ita- lien, Belgien/Luxemburg, die Niederlande, Spanien, Großbritannien, die USA und China. Die Nummer 1 und die Nummer 2 in Europa betreiben also regen Handel. Doch in den vergangenen Monaten war die aktuelle französische Wirtschaftslage eher Anlass für besorgte Kommentare. AKTUELLE WIRTSCHAFTLICHE PROBLEMZONEN „Mon Dieu, wohin steuert die ,Grande Nation‘“, fragte die Bild-Zeitung Ende Oktober und zitierte den Modeschöpfer Karl Lagerfeld, der französische Produkte für nicht wettbewerbsfähig hielt, mal ab- gesehen von Mode, Schmuck, Parfüm und Wein. Darüber wurde vielleicht noch ge- schmunzelt. Doch als wenige Tage später Finanzminister Wolfgang Schäuble vor- schlug, dass der deutsche Sachverständi- genrat Reformen für Frankreich entwi- ckeln solle, war Schluss mit Schmunzeln. Schäubles Vorstoß ist ein ungewöhnliches Zeichen, denn der Rat kümmerte sich bis- her ausschließlich um die Belange der Bun- desrepublik. Das zeigt, wie abhängig die beiden Länder voneinander sind und wie genau deswegen deutsche Politiker die Wirtschaft des Nachbarlandes verfolgen. KnowHow 01.2013 In unserer Länderserie geht es dieses Mal um Frankreich, Deutschlands engsten Verbündeten und wichtigsten Handelspartner. Die „Grande Nation“ zählt zu den größten Volkswirtschaften in Europa, ist ein G7-Staat und verbindet mit Deutschland eine intensive, wenn auch in der Vergangenheit zeit- weise leidvolle Geschichte. Aktuell kommt Deutschlands westlicher Nachbar wirtschaftlich nicht so gut voran. Wie sieht die Lage tatsächlich aus, und welche Wege aus der Krise sind angedacht? 19 LÄNDERPORTRAIT: FRANKREICH Frankreich vor dem Neustart Aber: Reformen brauchen Zeit ERIK PODZUWEIT Strukturierte Produkte Goldman Sachs International Frankfurt

FRANKREICH VOR DEM NEUSTART / GOLDMAN SACHS MAG

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KnowHow, das Goldman Sachs Magazin beschäftigt sich in seiner Länderserie diesmal mit Frankreich.

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Page 1: FRANKREICH VOR DEM NEUSTART / GOLDMAN SACHS MAG

Frankreich ist Deutschlands größter Part-ner in Europa. Die Regierungen in Parisund Berlin stimmen sich regelmäßig undauf allen Gebieten ab. Beispiele für die enge Zusammenarbeit nach dem Ende deszweiten Weltkriegs gibt es viele: der Ver-trag über die deutsch-französische Zusam-menarbeit vom 22. Januar 1963; der his-torische Händedruck von StaatspräsidentFrançois Mitterrand und BundeskanzlerHelmut Kohl 1984 über den Gräbern vonVerdun; oder, im Jahr 2004, die Teilnahmeeines deutschen Bundeskanzlers an denFeierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Lan-dung der Alliierten in der Normandie.Oder, 2009, die Einladung Angela Mer-kels zu der Gedenkfeier zum Ende des Ers-

ten Weltkriegs. Keine Überraschung, dassbei so vielen politischen Gesten die beidenLänder auch wirtschaftlich eng miteinan-der verflochten sind. Der wichtigste Han-delspartner ist Deutschland, es folgen Ita-lien, Belgien/Luxemburg, die Niederlande,Spanien, Großbritannien, die USA undChina. Die Nummer 1 und die Nummer2 in Europa betreiben also regen Handel.Doch in den vergangenen Monaten wardie aktuelle französische Wirtschaftslageeher Anlass für besorgte Kommentare.

AKTUELLE WIRTSCHAFTLICHE PROBLEMZONEN„Mon Dieu, wohin steuert die ,GrandeNation‘“, fragte die Bild-Zeitung Ende

Oktober und zitierte den ModeschöpferKarl Lagerfeld, der französische Produktefür nicht wettbewerbsfähig hielt, mal ab-gesehen von Mode, Schmuck, Parfüm undWein. Darüber wurde vielleicht noch ge-schmunzelt. Doch als wenige Tage späterFinanzminister Wolfgang Schäuble vor-schlug, dass der deutsche Sachverständi-genrat Reformen für Frankreich entwi-ckeln solle, war Schluss mit Schmunzeln.Schäubles Vorstoß ist ein ungewöhnlichesZeichen, denn der Rat kümmerte sich bis-her ausschließlich um die Belange der Bun-desrepublik. Das zeigt, wie abhängig diebeiden Länder voneinander sind und wiegenau deswegen deutsche Politiker dieWirtschaft des Nachbarlandes verfolgen.

KnowHow 01.2013

In unserer Länderserie geht es dieses Mal um Frankreich, Deutschlands engsten Verbündeten undwichtigsten Handelspartner. Die „Grande Nation“ zählt zu den größten Volkswirtschaften in Europa,ist ein G7-Staat und verbindet mit Deutschland eine intensive, wenn auch in der Vergangenheit zeit-weise leidvolle Geschichte. Aktuell kommt Deutschlands westlicher Nachbar wirtschaftlich nicht sogut voran. Wie sieht die Lage tatsächlich aus, und welche Wege aus der Krise sind angedacht?

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LÄNDERPORTRAIT: FRANKREICH

Frankreich vor dem NeustartAber: Reformen brauchen Zeit

ERIK PODZUWEITStrukturierte Produkte

Goldman Sachs International Frankfurt

Page 2: FRANKREICH VOR DEM NEUSTART / GOLDMAN SACHS MAG

Markt Länderportrait: Frankreich20

Landesname: Französische Republik (République Française)

Einwohnerzahl: 65,63 Millionen (geschätzt, 2012)

Bevölkerungsentwicklung: 0,5% pro Jahr (geschätzt, 2012)Urbanisierungsgrad: 85% der Gesamtbevölkerung (2010), Urbanisierungsrate 1% pro Jahr (2010–2015, geschätzt)

Fläche: Zum europäischen Kontinent gehörender Teil Frankreichs – 551.000 qkm, davon 1.530 qkm Wasserfläche. Die französischen Überseegebiete (Guadeloupe, Martinique, Mayotte, Réunion und Französisch-Guayana sowie weitere Inseln und Gebiete) umfassen 92.301 qkm, davon 1.844 qkm Wasserfläche.

Altersstruktur: 0–14 Jahre 18,1%, 15–64 Jahre 63,8%, 65 Jahre und älter 17,5%; Durchschnittsalter 40,4 Jahre (alle Zahlen geschätzt, 2012)

Alphabetisierungsrate: 99%; Männer 99%, Frauen 99% (2003)

Sprachen: Landessprache und Amtssprache ist Französisch. Regionalsprachen und Dialekte, die in Frankreich gesprochen werden, sind u.a. Picardisch, Bretonisch, Okzitanisch, Katalanisch, Baskisch, Elsässisch, Flämisch und Korsisch (auf Korsika). In den Überseegebieten werden unterschiedliche Sprachen wie Kreol- sprachen, polynesische Sprachen oder Kanak-Sprachen (in Neukaledonien) gesprochen. Die Einwanderer aus u.a. dem Maghreb und dem restlichen Afrika haben ihre Sprachen mitgebracht.

Religionen: Römisch-katholisch 83 bis 88%, Protestantisch 2%, Jüdisch 1%, Moslems 5 bis 10%, konfessionslos 4%. In den Überseegebieten: Römisch-katholisch, Protestantisch, Hindus, Moslems, Buddhisten, animistische Glaubensrichtungen (Zensus 2001)

Staatsgründung: Die Verfassung der Fünften Republik wurde per Refe- rendum am 28.09.1958 beschlossen, wirksam am 04.10.1958; in den Folgejahren mehrfache Verfassungsänderungen. Weitere wichtige Geschichtsdaten: 14.07.1789 – Sturm auf die Bastille, Beginn der Französischen Revolution, 22.09.1792 – Gründung der Ersten Französischen Republik

Staatsform/Regierungsform: Parlamentarische Präsidialdemokratie

Hauptstadt: Paris

Staatsoberhaupt: Präsident der Republik François Hollande, Amtsantritt 15.05.2012

Amtszeit: 5 Jahre, eine Wiederwahl ist möglich. Der Präsident wird vom Volk direkt gewählt. Nächste Wahl des Präsidenten im Frühjahr 2017

Regierungschef: Premierminister Jean-Marc Ayrault, seit 15.05.2012

Quellen: CIA World Factbook, Stand: Okt. 2011; Auswärtiges Amt, März, Nov. u. Dez. 2010

Währung: Euro

BIP, offizielle Wechselkurse: 2.580,4 Mrd. US-Dollar (geschätzt, 2012)

BIP, nach Kaufkraft: 2.252,5 Mrd. US-Dollar (geschätzt, 2012)

BIP pro Kopf, offiz. Wechselkurse: 40.689,9 US-Dollar (geschätzt, 2012)

BIP pro Kopf, nach Kaufkraft: 35.519,6 US-Dollar (geschätzt, 2012)

BIP-Wachstum: 1,7% (2010), 1,69% (2011), 0,12% (geschätzt, 2012)

BIP nach Sektoren: Landwirtschaft 1,8%, Industrie 18,7%, Dienstleistungen 79,5% (geschätzt, 2011)

Erwerbstätige nach Sektoren: Landwirtschaft 3,8%, Industrie 24,3%, Dienstleistungen 71,8% (2005)

Landwirtschaftlich nutzbare Fläche: 35,5% inkl. Dauerkulturen, die Werte für die Überseegebiete weichen erheblich ab (2005)

Arbeitslosenrate: 10,14% (geschätzt, 2012); Altersgruppe 15–24 Jahre: 22,6% (2009)

Bevölkerung unterhalb Armutsgrenze: 6,2% (geschätzt, 2004)

Inflationsrate: 1,49% (2010), 2,14% (2011), 1,92% (geschätzt, 2012)

Bodenschätze und andere natürliche Ressourcen: Europäischer Teil Frank- reichs – Steinkohle, Eisenerz, Bauxit, Zink, Uran, Antimon, Arsen, Feldspat, Flussspat (Fluor), Gips, Kalisalz, Holz, Fisch. Französisch-Guyana – Goldsedimente, Erdöl, Kaolin, Niob, Tantal, Ton

Landwirtschaftliche Produkte: Weizen, Zuckerrüben, Kartoffeln, Wein- trauben; Rindfleisch, Milchprodukte, Fisch

Industrie: Automobil-, Fahrzeug- und Eisenbahnbau, Maschinen- und Anlagenbau, Metallerzeugung, Schiffbau, Luftfahrt- industrie, Rüstungsindustrie, chemische und pharmazeutische Industrie, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie

Exporte: 589,7 Mrd. US-Dollar (geschätzt, 2011)

Importe: 692 Mrd. US-Dollar (geschätzt, 2011)

Wichtige Exportländer: Deutschland 16,7%, Italien 8,3%, Spanien 7,4%, Belgien 7,4%, Großbritannien 6,7%, USA 5%, Niederlande 4,3% (2011)

Wichtige Importländer: Deutschland 19,1%, Belgien 11,3%, Italien 7,7%, Nieder- lande 7,5%, Spanien 6,6%, Großbritannien 5,1%, China 4,8% (2011)

Leistungsbilanz: ausgedrückt in Prozent des BIP; –1,95% (2011), –1,7% (geschätzt, 2012)

Ausländische Direktinvestitionen: Der Bestand der ausländischen Direkt- investitionen in Frankreich beträgt 1.049 Mrd. US-Dollar, der Bestand der französischen Direktinvestitionen im Ausland beträgt 1.615 Mrd. US-Dollar (Stand: 31.12.2011). Der akkumulierte Bestand deutscher Direktinvestitionen in Frankreich betrug 44 Mrd. Euro (Stand: 31.12.2009).

KURZE ÜBERSICHT ÜBER WIRTSCHAFT UND RESSOURCEN

KURZE ÜBERSICHT ÜBER BEVÖLKERUNG UND POLITIK

Das Wirtschaftswachstum geht zurück,Unternehmen stehen unter Druck und dieArbeitslosigkeit steigt. Gerät die zweit-größte Wirtschaftsnation der Eurozone insWanken?

Auf den ersten Blick sieht die Lage nichtrosig aus: Die Autobauer Peugeot-Citroënund Renault haben Absatzprobleme, so-dass die Konzerne Entlassungen angekün-digt haben. Auch im Außenhandel bleiben

die Franzosen hinter Deutschland zurück.Das Außenhandelsdefizit betrug laut In-ternationalem Währungsfonds (IWF) 2011rund 70 Milliarden Euro, im Vorjahr wa-ren es nur 51,5 Milliarden Euro. Hiermacht sich vor allem der im Vergleich zuDeutschland relativ exportschwache Mit-telstand bemerkbar. Exportgüter kommenin Frankreich vorwiegend aus der Luft-und Raumfahrt, der Metall- und Pharma-Industrie. Auch Textilien, Accessoires,

Kosmetik und Agrarprodukte werden ex-portiert.

Diese Nachrichten drücken auch auf dieStimmung im Land. Laut dem französi-schen Statistikamt INSEE sank der Ge-schäftsklimaindex der französischen Wirt-schaft im Oktober 2012 mit 85 Punktenauf ein 3-Jahres-Tief. Das beunruhigt ei-nige Experten, da der langfristige Durch-schnitt von Januar 1977 bis Oktober 2012

Quellen: CIA World Factbook, Stand: November 2012; International Monetary Fund, World Economic Outlook

Update, Oktober 2012; Auswärtiges Amt, Mai 2012

Parlament: Zweikammerparlament, Nationalversammlung: 577 Abgeordnete(für 5 Jahre gewählt), zuletzt gewählt am 10./17.06.2012, nächste

Wahlen im Juni 2017. Senat: 348 Senatoren (für 6 Jahre gewählt), alle3 Jahre wird jeweils ein Drittel der Senatoren durch ein Wahlkollegium

auf der Ebene der Départements gewählt, zuletzt am 25.09.2011.Die nächsten Wahlen zum Senat finden im September 2014 statt.

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KnowHow 01.2013 21

ABB. 1: CAC-40-INDEX

Der französische CAC-40-Index hat in den vergangenen Monaten genau wie anderewichtige Aktienindizes deutlich zugelegt. Start: 12.12.2007; Stand: 12.12.2012; Quelle: Bloomberg

in EUR

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bei 100 Punkten lag. Sorgen bereitet zu-dem die steigende Arbeitslosigkeit. Mitknapp über 10 Prozent Arbeitslosenquotesind die Franzosen Spitzenreiter der G7-Gruppe, noch vor Italien mit 9,5 Prozentund England mit 8,2 Prozent. Eine höhere Arbeitslosigkeit könnte mit steigenden Sozialausgaben und sinkenden Steuerein-nahmen einhergehen. Das ist gerade inZeiten großer Defizite und einer historischhohen Verschuldung schlecht. Doch esgibt auch gute Nachrichten: Im Novemberstieg der Geschäftsklimaindex bereits wie-der ein wenig bis auf 88 Punkte.

„AGENDA 2014“ – DAS REFORMPROGRAMMAuf den zweiten Blick sollten sich Inves-toren aber auch die Stärken der französi-schen Wirtschaft vor Augen führen:Frankreich ist die fünftgrößte Volkswirt-schaft in der Welt und die Nummer zweiin Europa. Der Staat greift mit Wirt-schafts- und Industriepolitik aktiv in dieGeschehnisse ein, beispielsweise indem erForschung und Entwicklung unterstütztund zukunftsorientierte Branchen fördert.Auch die Rahmenbedingungen für Inves-titionen sind traditionell gut. Frankreichverfügt über eine effiziente Infrastrukturund ist nicht zuletzt Europas beliebtesterKulturstandort. Was die Industrieland-schaft angeht, so verfügt Frankreich überviele kleine Firmen, tonangebend sindaber die international operierenden Groß-unternehmen, die im Leitaktienindex CAC40 vertreten sind. Mittelständische Unter-nehmen spielen dagegen, anders als inDeutschland, keine große Rolle.

Das Bruttoinlandsprodukt hat sich laut Internationalem Währungsfond (IWF) inFrankreich in den zurückliegenden Jahren

nur geringfügig verändert, von 2.562 Mil-liarden US-Dollar 2010 auf 2.580 Milli-arden US-Dollar für 2012. Für 2013 er-wartet der IWF einen leichten Rückgangauf 2.565 Milliarden US-Dollar. Die Wirt-schaft Frankreichs wird von den BereichenDienstleistung/Tourismus, Luftfahrt, Au-tomobil, Energie, Landwirtschaft, Ernäh-rung, Luxusartikel, Pharma, Chemie undElektronik bestimmt. Laut IWF kann dieRegierung 2013 allerdings nur ein kleinesWachstum von 0,4 Prozent erzielen undmuss auf eine deutlichere Steigerung fürdie Jahre 2014 bis 2017 hoffen.

Die Inflation liegt in Frankreich laut IWF-Schätzung für 2012 mit 1,9 Prozent ähn-lich niedrig wie in Deutschland und un-terhalb der Rate von Ländern wie denUSA, Italien, England und Kanada. NurJapan liegt mit seiner Null-Inflation nochdarunter. Auch bei der Staatsverschuldungvon jetzt knapp 90 Prozent des Bruttoin-landsprodukts (geschätzt vom IWF) schnei-det Frankreich im Vergleich nicht soschlecht ab. Das Land steht jedenfalls bes-ser da als Italien, Japan, England oder dieUSA. Präsident Hollande hat ein Pro-gramm zur Belebung der Wirtschaft aus-gerufen: „Agenda 2014“. Sparen ist ange-sagt, wie bei den meisten Euroländern,und eine Steuererhöhung, die Zukunftsin-vestitionen in Bildung und Forschung ab-sichern soll.

Interessantes Indiz für die Stärke der Fran-zosen und das Vertrauen der Anleger: ImJanuar des Vorjahres (2012) wurde Frank-reich von Standard & Poor’s abgewertet.Die Finanzierungskosten sind dennochnicht gestiegen. Im laufenden Jahr (2013)will der Präsident die finanzpolitische

Obergrenze des EU-Stabilitätspaktes von3 Prozent erreichen und vier Jahre späterwill er den Haushaltsausgleich erzielen.

INVESTIEREN IN FRANKREICHFür Anleger, die sich für ein Investment inFrankreich interessieren, könnte vor allemder Leitindex CAC 40 mit den darin ge-listeten Firmen internationaler Ausrich-tung interessant sein. Der Index notierteEnde 2012 oberhalb von 3.600 Punktenund damit immerhin auf einem neuenHöchststand für das Jahr. Er enthält die40 führenden französischen Aktiengesell-schaften, die an der Pariser Börse gehan-delt werden. Die Abkürzung CAC bedeu-tet Cotation Assistée en Continu (fort -laufende Notierung). Der Index starteteam 31. Dezember 1987 mit 1.000,00Punkten. Im Unterschied zum DAX®, derein Performanceindex ist, handelt es sichbeim CAC 40 um einen Kursindex, beidem die Dividenden nicht berücksichtigtwerden. Goldman Sachs bietet beispiels-weise Options scheine auf das Luxus güter-Unternehmen LVMH an, mit denen An -leger gehebelt an der Kursentwicklung dieser wichtigen französischen Aktie par-tizipieren können.

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