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FELDLEITUNG RÖMERBERG - SPEYER
Geotechnischer Bericht
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Waldstraße 39
49808 Lingen (Ems)
Mai 2014
Sal/EiH/2011214.12
- I -
Inhaltsverzeichnis
Erläuterungsbericht Seite
1 Vorgang 1
2 Situation 2
2.1 Regionalgeologische Verhältnisse 4
2.2 Hydrogeologische Beschreibung 7
2.2.1 Speyer Süd (Südtrasse, östlicher Abschnitt) 9
2.2.2 Dudenhofen (Westtrasse) 10
2.2.3 AS Speyer, A61 (Nordtrasse) 11
2.2.4 Nahbereich Angelhofer Altrhein/A61 (Nordtrasse) 13
2.2.5 Überschwemmungsgebiete, Druckwasseraustritte 13
2.3 Wasserschutzgebiete 13
3 Baugrunduntersuchung 14
3.1 Durchgeführte Untersuchungen 14
3.2 Ergebnisse der Feldversuche 16
3.2.1 Direkte und indirekte Baugrundaufschlüsse im Abschnitt der offenen Verlegung und im Abschnitt der Pressungen 16
3.3 Ergebnisse der Laborversuche 26
3.3.1 Bodenmechanische Versuche 26
3.3.2 Wasseranalysen (Betonaggressivität und Korrosionswahrscheinlichkeit) 27
3.3.3 Analysen der Schwarzdecke (PAK) 29
3.4 Generalisierter Untergrundaufbau 31
3.5 Grundwasser 32
3.6 Bodenkennwerte 34
4 Baugrundbeurteilung 37
4.1 Feldleitung, offene Verlegung mit geböschten Gräben 42
4.2 Feldleitung, Verlegung mit Grabenverbau 43
4.3 Wasserhaltungsmaßnahmen 45
4.4 Rohrauflagerung, Bettung 47
4.5 Grabenverfüllung, Wiedereinbau von Aushubmaterial 48
4.6 Schächte & Sonderbauwerke 49
4.7 Pressungen (Pressbohrverfahren bzw. Pilotvortriebsverfahren) 50
4.7.1 Pressbaugrube (Startgrube) 53
4.7.2 Zielgrube 53
4.8 Altlastenverdachtsflächen 54
4.9 Kampfmittel 55
4.10 Erkundete Bauhindernisse 55
4.11 Baustraßen 56
4.12 Wasserwegsamkeiten längs der Leitung 56
- II -
5 Sonstige Empfehlungen und Hinweise 56
6 Schlussbemerkungen 58
Anlagen der Reihe AM AM-1.1: Geologische Profile der Rammkernsondierungen AM-1.2: Fotodokumentation der Rammkernsondierungen AM-2: Rammdiagramme der Rammsondierungen AM-3.1: Ergebnisse Taschenpenetrometer AM-3.2: Laborprotokolle (Bodenmechanik) AM-4: PAK-Bewertungsliste (Asphaltproben) AM-5: Laboranalysen zur Beton- und Stahlaggressivität (GW-Proben) Anlagen der Reihe B Maßstab B-1: Übersichtsplan Baugrundaufschlüsse und geplanter Trassen-
verlauf 1 : 5.000 B-2: Schematische Darstellung der angetroffenen Grundwasser-
stände 1 : 10.000 B-3.1 Schnitt Offene Verlegung OV1 bis OV3 1: 1.500 / 200 B-3.2 Schnitt Offene Verlegung OV4 1: 1.500 / 200 B-3.3 Schnitt Offene Verlegung OV5 bis OV 8 1: 1.500 / 200 B-3.4 Schnitt Offene Verlegung OV9 bis OV 13 1: 1.500 / 200 B-4.1 Schnitt Pressung 1 1 : 500 / 100 B-4.2: Schnitt Pressung 2 1 : 500 / 100 B-4.3: Schnitt Pressung 3 1 : 500 / 100 B-4.4: Schnitt Pressungen 4 und 5 1 : 500 / 100 B-4.5: Schnitt Pressung 6 1 : 500 / 100 B-4.6: Schnitt Pressungen 7 und 8 1 : 500 / 100 B-4.7: Schnitt Pressung 9 1 : 500 / 100 B-4.8: Schnitt Pressung 10 1 : 500 / 100 B-4.9: Schnitt Pressungen 11 und 12 1 : 500 / 100 B-5: Hochwassergefährdung HQ100 1 : 30.000
- III -
Verwendete Unterlagen [1] Beuth Verlag GmbH (Hrsg.)
DIN EN 1997-2 - Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotech-nik - Teil 2: Erkundung und Untersuchung des Baugrunds Deutsche Fassung EN 1997-2:2007 + AC:2010 2010 Verfasser: DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Normenausschuss Bauwesen (NABau) im DIN
[2] Beuth Verlag GmbH (Hrsg.)
DIN 4020: Geotechnische Untersuchungen für bautechnische Zwecke Ergänzende Regelungen zu DIN EN 1997-2 2010 Verfasser: DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Normenausschuss Bauwesen (NABau) im DIN
[3] Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (Hrsg.) Geologische Karte von Rheinland-Pfalz 1:25.000 (GK25) - Blatt 6616 Speyer 2006
[4] Geologisches Landesamt Rheinland-Pfalz Bodenkarte von Rheinland-Pfalz 1:25.000 (BK 25) - Blatt 6616 Speyer 1986
[5] Prinz, Helmut; Strauß, Roland Abriss der Ingenieurgeologie, 4. Auflage 2006
[6] Geologisches Landesamt Rheinland-Pfalz Erläuterungen zur Bodenkarte von Rheinland-Pfalz 1:25.000 - Blatt 6616 Speyer 1986
[7] Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen
RuVA-StB 01 - Richtlinien für die umweltverträgliche Verwertung von Ausbaustoffen mit teer-/pechtypischen Bestandteilen sowie die Verwertung von Ausbauasphalt im Straßenbau 2001
[8] Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz Leitfaden für die Behandlung von Ausbauasphalt und Straßenaufbruch mit teer-/pechtypischen Bestandteilen November 2006, aktualisiert im August 2008
[9] GDF Suez E&P Deutschland GmbH (Hrsg.)
Baugrunduntersuchungskonzept 2012 (Erstellt: Björnsen Beratende Ingenieure GmbH)
- IV -
[10] GDF Suez E&P Deutschland GmbH (Hrsg.)
Risikoabschätzung HDD Strecken, 2014 Verfasser: Das Baugrundinstitut Kassel
[11] Witt, K.-J. (2009) Grundbau-Taschenbuch, Teil 2: Geotechnische Verfahren Ernst&Sohn-Verlag, 7. Auflage, ISBN 978-3-433-01845-3
[12] GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH Ölfeld Römerberg in Speyer, Seismisches Monitoring
November 2011 (Erstellt: Björnsen Beratende Ingenieure GmbH)
[13] GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH
Ölfeld Römerberg in Speyer, Seismisches Monitoring November 2011 (Erstellt: Björnsen Beratende Ingenieure GmbH)
- V -
Abkürzungen GB Generalisierte Bodenkategorie GOK Geländeoberkante HDD Horizontalspülbohrverfahren MGWLo,m,u Mittlerer Grundwasserleiter (oben, mitte, unten) NT Nordtrasse OGWLo,m,u Oberer Grundwassersleiter (oben, mitte, unten) OV Offene Verlegung OZH Oberer Zwischenhorizont RS Rammsondierung RKS Rammkernsondierung ST Südtrasse UZH Unterer Zwischenhorizont WT Westtrasse ZH Zwischenhorizont
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 1
J:\gdf1121412\doc\ber\Geotechnischer_Bericht\20140526_EiH_sal.docx Björnsen Beratende Ingenieure GmbH
1 Vorgang
Seit Anfang 2009 wird aus dem Erdölfeld Römerberg-Speyer kontinuierlich Rohöl gefördert.
In den kommenden Jahren soll die erforderliche Infrastruktur für eine wirtschaftliche Erdölge-
winnung erweitert werden. Hierzu werden die Produktionsstandorte über ein Feldleitungssys-
tem mit einer neuen „Zentralen Aufbereitungsanlage“ verbunden. Die Aufbereitungsanlage
wird in dem Areal der bereits seit Jahrzehnten im Südosten Speyers bestehenden Erdölraffi-
nerie (östlich des Flughafens) errichtet. Von Cluster 2 aus wird das Feldleitungssystem zu-
nächst an die nördlich verlaufende A 61 geführt und verläuft von dort aus nach Westen bis zur
Kreuzung mit der B 9, wird dort seitlich der B 9 in südlicher Richtung geführt und anschließend
südöstlich teilweise parallel zur B 39 bis zum Raffineriestandort (südlich Neuer Hafen Speyer).
Bei diesem Vorhaben handelt es sich um ein rd. 13,7 Kilometer langes Leitungssystem mit
durchgehend zwei getrennten, parallel zueinander verlaufenden Rohrsträngen.
Die GDF Suez E&P Deutschland GmbH beauftragte mit Bestellung vom 08.05.2012 die Björn-
sen Beratende Ingenieure GmbH auf Grundlage des Angebots vom 13. April 2012 mit der
Durchführung der erforderlichen Baugrunduntersuchung nach EC 7 für den geplanten Tras-
senverlauf des Feldleitungssystems und der Erstellung eines Geotechnischen Berichts über
die zu erwartenden Baugrundverhältnisse entlang der oberflächennah zu verlegenden Feldlei-
tungen. Die Trassenplanung erfolgte durch die Giftge Consult GmbH. Eine Baugrundbeurtei-
lung und Risikoabschätzung für die Streckenabschnitte mit gesteuerten Horizontalbohrungen
erfolgte durch das Baugrundinstitut Dipl.-Ing. Knierim GmbH.
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 2
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2 Situation
Mit Stand vom Dezember 2013 umfasst die 13,7 km lange Trassenplanung folgende Maß-
nahmen (vergl. Anlage B-1):
Leitungsgräben
Offene Verlegung (OV) von jeweils zwei Produktleitungen mit Wärmeisolierung und Mantel-
rohr, Außendurchmesser DN 400, derzeit gemäß Planung vorgesehene Maximalüberdeckung
von rd. 1,5 m zum obersten Einbauteil (Steuerkabel, Warnband etc.), d.h. eine Maximalüber-
deckung von ca. 1,8 m, in 13 Teilstrecken (OV1-OV13) unterbrochen von Teilabschnitten mit
grabenloser Verlegung entlang von Wirtschaftswegen, bewaldeten Abschnitten und über
landwirtschaftlich genutzte Flächen.
HDD-Strecken
Grabenlose Verlegung durch gesteuerte Bohrverfahren (Horizontal Directional Drilling: HDD-
Verfahren) in vier voneinander getrennten Abschnitten mit Längen zwischen rd. 320 m und
800 m, Verlegung von zwei Stahlschutzrohren DN 600 mit jeweils getrennten Bohrungen.
• HDD 1 (A61), „Waldseestraße / Birkenweg“: Länge = ca. 700-800 m
• HDD 2 (B9), “Anschlussstelle Speyer Nord”: Länge = ca. 375 m
• HDD 3 (Woogbach): Länge = ca. 320 m
• HDD 4 (Flugplatz) und Biotop Goldgrube: Länge = ca. 620 m
Pressungen
Grabenlose Verlegung in 12 Abschnitten (Querung B9 AS Speyer-West, AS Speyer-
Dudenhofen, Speyerbach, Deutsche Bundesbahn, Knotenpunkt B39 L454, etc.).
Die geplante Leitungstrasse kreuzt die in Tabelle 1 aufgeführten Verkehrswege und Bachläufe
(Stationierung vergl. B-1):
Tabelle 1: Kreuzungspunkte der Leitungstrasse
Trassenstation
Plan B-1
Kreuzendes Objekt Leitungsbau
(vorläufig)
13 + 432 Geschotterter Feldweg i. R. Hockey Club Offene Querung
13 + 110 Asphaltierter Feldweg in Höhe Deutschof 21 Offene Querung
13 + 010 Asphaltierter Fahrradweg parallel K 2 Offene Querung
12 + 928 Asphaltierter Fahrradweg parallel K 2 Offene Querung
11 + 955 Oberer Speyerlachgraben Pressung 1 (offene Verle-
gung)
11 + 265 Asphaltierte Straße zu A 61-Unterführung Pressung 2
10 + 575 - 600 3 x asphaltierter Feldweg Uttersbacher Weg Offene Querung
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 3
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Trassenstation
Plan B-1
Kreuzendes Objekt Leitungsbau
(vorläufig)
10 + 145 Asphaltierte Straße L 534 Waldseer Straße HDD 1 (A61)
9 + 710 Asphaltierte Straße Birkenweg HDD 1 (A61)
9 + 485 Asphaltierte Straße Spaldinger Strße HDD 1 (A61)
8 + 700 Asphaltierter Feldweg mit Wendeschleife HDD 2 (B9)
8 + 600 - 680 L 545 Schifferstädter Straße + Zubringer-
Schleife
HDD 2 (B9)
8 + 460 - 510 Asphaltierte Straße Zubringer-Schleife B 9 HDD 2 (B9)
7 + 950 Asphaltierter Feldweg Unterführung B 9 zu
Siemenstraße
Offene Querung
7 + 615 - 640 Eisenbahn-Trasse Pressung 3
7 + 150 – 175 Asphaltierte Straße L 528 Pressung 4
7 + 000 - 070 Straßendamm und asphaltierte Straße B 9 Pressung 5
6 + 570 Asphalt. Str. zu Brücke ü. B 9 Brucknerweg Pressung 6
6 + 015 Asphaltierte Straße Hermann-Ehlers-Straße Offene Verlegung
5 + 645 - 715 Kleingartensiedlung mit Gartenhäusern,
geschotterten Wegen
HDD 3 (Woogbach)
5 + 630 Woogbach HDD 3 (Woogbach)
5 + 605 Befestigter Waldweg / Fahrradweg HDD 3 (Woogbach)
5 + 465 Asphaltierte Straße zu E-Umspannwerk HDD 3 (Woogbach)
5 + 240 Asphaltierter Fahrweg zu Brücke über B9 Offene Querung
5 + 005 Asphaltierte Straße B 39 Dudenhofer Str. Pressung 7
4 + 910 – 940 Abfahrt- u. zubringerschleife B 39 Pressung 8
4 + 490 Speyerbach Offene Querung
4 + 215 - 275 Straßendamm mit B 9 Pressung 9
4 + 020 Asphaltierter Feldweg / Fahrweg Offene Querung
3 + 800 Asphaltierter Feldweg / Fahrweg Offene Querung
3 + 565 - 585 Eisenbahn-Trasse Pressung 10
3 + 350 - 385 Straßendamm und L 454 Landauer Straße Pressung 11
3 + 245 - 275 Asphaltierte Straßen Auf- Abfahrt B 39 Pressung 12
3 + 040 Geschotterter Feldweg Offene Querung
2 + 945 Bewaldeter Entwässerungsgraben Renn-
graben
Offene Querung
2 + 880 Geschotterter Feldweg Offene Querung
2 + 770 Asphaltierter Feldweg Closweg Offene Querung
2 + 605 Bewaldeter Entwässerungsgraben Renn-
graben
Offene Querung
2 + 375 Asphaltierte Straße In der Haingereut Offene Querung
1 +805 Bewaldeter Entwässerungsgraben Ham- Offene Querung
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 4
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Trassenstation
Plan B-1
Kreuzendes Objekt Leitungsbau
(vorläufig)
melweidegraben
1 + 670 Bebuschter Entwässerungsgraben Offene Querung
1 + 165 Baum-/Heckenstreifen, dicht, 8-10m breit, u.
U. mit Entwässerungegraben
Offene Querung
0 + 765 Asphaltierte Straße Alte Rheinhäuser Stra-
ße
Offene Querung
0 + 000 –600 Diverse Hindernisse: Start- Landebahnen,
Industriestraße K 3, Biotop Goldgrube,
Joachim-Becher-Straße usw.
HDD 4 (Flugplatz)
2.1 Regionalgeologische Verhältnisse
Speyer liegt linksrheinisch zentral im Oberrheingraben und nach DIN 4149 in Erdbebenzone 1
- geologische Untergrundklasse S. Charakteristisch ist die mehrere Kilometer umfassende
sinistrale Verschiebung der Erdkruste entlang dieser Störungszone: Die Haardt (Pfälzerwald)
im Westen Speyers ist relativ nach Süden versetzt und das gegenüber liegende, an der östli-
chen Grabenschulter beginnende Kraichgau (wie auch der im Süden angrenzende Schwarz-
wald) und der nördlicher gelegene Odenwald sind nach Norden verdrückt worden.
Der Rheingraben bei Speyer wurde im jüngsten Tertiär (Pliozän) mit mehr als 250 Metern an
zyklisch abgelagerten Kiesen, Sanden und Schluff/Ton-Gemischen verfüllt. Die Schluff/Ton-
Schichten besitzen in der Regel großflächige Ausbreitung und trennen durch ihr häufiges Auf-
treten rund zehn, oft nur wenige Meter mächtige Grundwasserstockwerke voneinander. Auch
in den etwa 60 Meter mächtigen, darüber liegenden pleistozänen (eiszeitlichen) Sedimenten
sind auf diese Art mehrere Grundwasserstockwerke angelegt. Die überlagernden holozänen
(warmzeitlichen) Sedimente, bestehend aus Flusskiesen, Sanden und Altarmsedimenten,
erreichen bei Speyer Mächtigkeiten zwischen 35 und 60 Metern. Innerhalb der holozänen Se-
dimente sind wie bei den älteren Einheiten bindige Horizonte bzw. sich weit erstreckende Lin-
sen ausgeprägt, die Grundwasserstockwerke voneinander trennen.
Nordöstlich von Speyer haben sich auf Flug- und Schwemmsand sowie auf Hochflutlehm
Braunerden und Parabraunerden gebildet. Untergeordnet hat sich in diesem Bereich in den
Terrassensanden des Rheins Pararendzina entwickelt.
Östlich des Stadtgebietes von Speyer, zum Rhein und seinen Altarmen hin, nehmen Auenbö-
den große Flächen ein. Der Süden und Südosten Speyers (Bereich Erdölraffinerie, Flugplatz,
Mörschberg) wird geologisch geprägt von teilweise vergleyten Auenböden, die meist aus Au-
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 5
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enschluff über Auensanden bzw. Terrassensanden und Terrassenkiesen bestehen. Im Süden
bis Südwesten kommen humose, umgelagerte lehmige Sande, daneben Parabraunerden aus
Lößlehm und Hochflutlehm sowie Braunerden aus Flugsand über Terrassensanden vor. Süd-
östlich der Eisenbahntrasse hat sich im Übergang zu den Auenböden Hangpseudogley-
Pararendzina aus Löss gebildet, der stark verlehmtem (tonigem) Löss aufliegt. Im Westen
Speyers (Dudenhofener Wald) dominieren Flugsande, die Terrassensedimenten (Sande, Kie-
se) aufliegen und Gley-Podsol-Braunerde bildeten. Im Bereich des Autobahnkreuzes Speyer
und im Verlauf der B 9 nach Süden bis in Höhe des Schießstands kamen die Flugsande über
sandig-tonigem Hochflutlehm zur Ablagerung.
In nachfolgender Abbildung ist ein geologischer Schnitt von Westen nach Osten durch Speyer
dargestellt [3]. Der Schnitt verläuft ca. auf Höhe der Anschlussstelle Speyer-West bis zum
Cluster 2.
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Erdölfeld Römerberg - Speyer Feldleitung Baugrunderkundung, Geotechnischer Bericht 6
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Abbildung 1 Auszug aus der Geologischen Karte [3]
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 7
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2.2 Hydrogeologische Beschreibung
Im Raum Speyer sind insbesondere im oberen Untergrundbereich zwei naturräumliche
Haupteinheiten zu unterscheiden, die durch abweichende Untergrundverhältnisse geprägt
sind:
• die Rheinniederung beidseitig des Rheins.
• der Speyerbach-Schwemmfächer (Niederterrasse des Speyerbaches) westlich der
Rheinniederung.
Abbildung 2 gibt einen schematischen Überblick über den Untergrundaufbau auf den oberen
250 m mehr im westlichen/nördlichen Teil des Betrachtungsgebietes. Es sind schematisch
auch die Filterstreckenbereiche maßgebender Wasserfassungsanlagen (Speyer-Nord und
Dudenhofen) eingetragen.
Es lassen sich hier von oben nach unten folgende hydrogeologischen Schichtenkomplexe
unterscheiden [12]:
• Terrassenablagerungen (OGWLo) im Bereich des Speyerbachschwemmfächers, Sand,
rd. 5 m Mächtigkeit, bzw. der Obere Grundwasserleiter (OGWL) in der Rheinniederung,
sandiger Kies, rd. 10 bis 20 m Mächtigkeit.
• Der Obere Zwischenhorizont (OZH), Ton, Schluff, rd. 20 bis 40 m Mächtigkeit mit im Be-
reich Speyerbachschwemmfächer eingeschalteten Sandschichten (OGWLu).
• Der dreigeteilte Mittlere Grundwasserleiter (MGWLo, m, u), Sand, kiesiger Sand, rd.
30 m Gesamtmächtigkeit mit den bindigen Zwischenschichten ZH2 und ZH3.
• Der Untere Zwischenhorizont (UZH), Ton, Schluff, Sand, rd. 10 m Mächtigkeit.
• Weitere Grundwasser führende Schichten (überwiegend Sand) unterhalb des UZH werden
als Unterer Grundwasserleiter (UGWL) zusammengefasst.
Die im oberen Bereich des OZH auf dem Speyerbach-Schwemmfächer anstehenden Sande
bis Kiessande (OGWLu) stehen zum Teil mit dem OGWL in der Rheinniederung in Verbin-
dung und sind in der Regel durch bindige Schichten (ZH1) von den darüber liegenden Terras-
sensanden (OGWLo) getrennt.
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 8
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Abbildung 2: Schematischer Untergrundaufbau, westlicher/nördlicher Teil des Betrach-
tungsgebietes (übernommen aus [13])
Mehr in Rheinnähe nimmt die Mächtigkeit von bindigen Schichten innerhalb des OZH deutlich
ab. Diese bindigen Schichten fehlen im südöstlichen Teil des Betrachtungsgebietes (bspw.
Speyerer Rheinbogen, Insel Flotzgrün) und im Bereich Angelhofer Altrhein sowie östlich des
Rheins gänzlich oder sind nur noch in Relikten vorhanden. Abbildung 3 gibt einen schemati-
schen Überblick über den Untergrundaufbau mehr im südöstlichen Teil des Betrachtungsge-
bietes innerhalb der Rheinniederung. Es sind schematisch auch die Filterstreckenbereiche der
Wasserfassungsanlagen Speyer-Süd eingetragen.
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 9
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Abbildung 3: Schematischer Untergrundaufbau, südöstlicher Teil des Betrachtungs-
gebietes (übernommen aus [13])
Nachfolgend werden die bereits vorhandenen Erkenntnisse zur Hydrogeologie nach [13] für
einzelne Abschnitte entlang der geplanten Leitungstrasse zusammenfassend dargestellt.
2.2.1 Speyer Süd (Südtrasse, östlicher Abschnitt)
Im östlichen Abschnitt liegt ein Untergrundaufbau vor, wie er in Abbildung 3 skizziert ist. Die
Basis des maßgebenden oberen Grundwasserbereiches (Basis MGWLm, da der OZH vermut-
lich nur geringmächtig ausgebildet ist) dürfte etwa zwischen 40 und 45 m unter GOK anzutref-
fen sein.
Der Grundwassergang ist im östlichen Gebiet ebenfalls noch durch die Änderungen des
Rheinwasserstandes geprägt (Wirkung praktisch von zwei Seiten aufgrund des schlingenhaf-
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ten Verlaufes des Rheins und der Lage des Berghäuser Altrheins). Nördlich der geplanten
Trasse befindet sich an der Industriestraße die Dreifach-Grundwassermessstelle 1317 (vergl.
Anlage 1), bei der die tiefste Messstelle 1317III bis in den MGWLu reicht. Die Entwicklung der
Grundwasserstände ist in nachfolgender Abbildung (Abbildung 4) dargestellt. Das durchweg
höhere Grundwasserstandsniveau an der Messstelle 1317III vor 1987 resultiert daraus, dass
seinerzeit noch keine Tiefbrunnen im Wassergewinnungsgebiet Speyer-Süd verstärkt in Be-
trieb waren. Die Bandbreite der Grundwasserstände ist infolge der näheren Lage der Grund-
wassermessstelle zum Rhein/Altrhein jedoch an 1317 stärker ausgeprägt als in größerer Ent-
fernung zum Rhein. An der Grundwassermessstelle liegt die Geländeoberfläche an der ge-
planten Trasse bei rd. 94,5 mNN bis 96 mNN, d.h. der Grundwasserstand ist oberflächennah
zu erwarten.
Abbildung 4 GW-Messstellen 137I,III [13]
Am Wassergewinnungsgebiet Speyer-Süd ist von zeitweise tiefer liegenden Wasserständen
im MGWLu und UGWLo gegenüber dem OGWL auszugehen. Im Tiefenbereich zwischen 150
und 275 m unter GOK (UGWLu) dürfte ein deutlich höherer Druck als im MGWLu vorliegen.
2.2.2 Dudenhofen (Westtrasse)
Am Ostrand der Bebauung Dudenhofen zwischen dem Speyerbach und der B39 liegt das
Gelände auf einem Niveau von rd. 105 mNN (GOK), der Trassenabschnitt ist dem Speyer-
bach-Schwemmfächer zuzurechnen, er liegt außerhalb von Schutzgebieten. Es liegt voraus-
sichtlich ein Untergrundaufbau vor, wie er in Abbildung 2 (linker Teil der Abbildung) skizziert
ist. Die Basis des maßgebenden Oberen Grundwasserleiters (OGWLu) dürfte zwischen 20
Entwicklung Grundwasserstände an den Messstellen1317I (OGWL) und 1317III (MGWLu)
91,5
92,0
92,5
93,0
93,5
94,0
94,5
95,0
95,5
96,0
96,5
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
m N
N
1317I
1317III
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und 25 m unter GOK anzutreffen sein. Die Mächtigkeit der bindigen Bodenschichten (ZH1)
kann stark variieren und auch bis zur Geländeoberfläche reichen.
Der maximale Grundwasserstand im OGWL wird zu knapp 100 mNN angenommen (entspre-
chend der Grundwasserstandsentwicklung an der nahegelegenen Messstelle 1319 in der
Ortslage Dudenhofen (siehe Anlage 1), ein zusätzliches Grundwassergefälle bis zur Trassen-
lage wurde dabei zunächst nicht berücksichtigt. Das derzeitige Grundwasserstandsniveau im
OGWL liegt zwischen 98,5 und 99,0 mNN (Abbildung 5).
Abbildung 5 GW-Messstelle 1319 [13]
Entsprechend der Lage des Planungsgebietes zwischen den drei Wassergewinnungsgebieten
Speyer-Nord, Dudenhofen und Speyer-Süd ist von im Größenbereich 2 bis 3 m tiefer liegen-
den Wasserständen im MGWLu und UGWLo gegenüber dem OGWL auszugehen. Im Tiefen-
bereich zwischen 170 und 290 m unter GOK ist zu vermuten, dass wiederum ein höherer
Druck als im UGWLu vorliegt, der an den Wasserstand im OGWL heranreicht.
2.2.3 AS Speyer, A61 (Nordtrasse)
Das Gelände mit einem Niveau auf rd. 99,5 mNN (GOK) gehört zum Speyerbach-
Schwemmfächer. Es liegt ein Untergrundaufbau vor, wie er in Abbildung 2 (mittlerer Teil der
Abbildung) skizziert ist. Die Basis des maßgebenden Oberen Grundwasserleiters (OGWLu)
wird bei etwa 20 m unter GOK erwartet.
Der maximale Grundwasserstand im OGWL wird zu rd. 98 mNN angenommen (entsprechend
der Grundwasserstandsentwicklung an der nahegelegenen Messstelle 1061 auf dem Rinken-
97,0
97,5
98,0
98,5
99,0
99,5
100,0
100,5
101,0
101,5
102,0
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
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2000
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2009
2010
2011
mN
N
Entwicklung Grundwasserstand an der Messstelle 1319 (OGWL)
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 12
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bergerhof, Anlage 1). Das derzeitige Grundwasserstandsniveau im OGWL liegt zwischen 96,0
und 96,5 mNN (Abbildung 6).
Abbildung 6 GW-Messstelle 1061 [1]
Es ist aufgrund der nicht weit südwestlich entfernten Grundwassergewinnung aus Tiefbrunnen
von etwa 2 bis 4 m tiefer liegenden Wasserständen im MGWLu und UGWLo gegenüber dem
OGWL auszugehen (vgl. auch Anlage 1). Im Tiefenbereich zwischen 170 und 300 m unter
GOK (UGWLu) ist zu vermuten, dass wiederum ein höherer Druck vorliegt, der an den Was-
serstand im OGWL heranreicht.
95,0
95,5
96,0
96,5
97,0
97,5
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98,5
99,0
99,5
100,0
198
2
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3
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4
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5
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0
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1
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2
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9
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0
201
1
mN
N
Entwicklung Grundwasserstand an der Messstelle 1061 (OGWL)
trocken
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 13
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2.2.4 Nahbereich Angelhofer Altrhein/A61 (Nordtrasse)
Der Abstand des nordöstlichen Trassenabschnittes zum Angelhofer Altrhein beträgt rd. 550 m,
der Rheinhauptdeich wird hier durch den Straßendamm der A61 gebildet. Das Gelände mit
einem Niveau (GOK) auf knapp 96 mNN gehört zur Rheinniederung und liegt innerhalb des
Europäischen Vogelschutzgebietes 6616-401 (Angelhofer/Otterstädter Altrhein).
Es liegt ein Untergrundaufbau vor, wie er in Abbildung 2 in Rheinnähe skizziert ist. Der OZH
ist voraussichtlich überwiegend sandig ausgebildet. Die Gesamtmächtigkeit bindiger Schich-
ten innerhalb des dem OZH zugeordneten Tiefenbereiches beträgt voraussichtlich deutlich
unter 5m. Die erste mächtigere bindige Schicht ist entsprechend vorhandener Bohrungen ost-
nordöstlich der Trasse vermutlich ab ca. 61,5 m zu erwarten. Im Nahbereich des Angelhofer
Altrheins dürfte der OZH deutlich geringer bindig ausgebildet sein als weiter westlich.
Die angrenzenden Baggerseen dürften den Grundwasseranstieg bei Rheinhochwasser ent-
lang des Trassenabschnittes dämpfen. Der Grundwasserstand im OGWL dürfte bei extremem
Rheinhochwasser trotz der relativ rheinnahen Lage nicht höher als GOK ansteigen. Höhere
(artesische) Wasserstände wären dann in Nasszeiten im MGWLu und noch etwas ausgepräg-
ter im UGWLu zu erwarten.
2.2.5 Überschwemmungsgebiete, Druckwasseraustritte
In den Tieflagen der Rheinniederung erfolgen bei Hochwasserereignissen potenziell großflä-
chig Druckwasseraustritte, deren Verbreitung sowie die in Ausweisung befindlichen bzw. fest-
gesetzten Überschwemmungsgebiete der Oberflächengewässer können dem beiliegenden
Lageplan B-5 entnommen werden. Dabei ist insbesondere im nord-östlichen Abschnitt der
Trasse an Cluster 2 sowie im Süd-Osten (Weidegraben/Flughafen) bei Hochwasser mit einem
Anstieg der Grundwasserdrucklinie bis auf Geländehöhe zu rechnen.
Zu berücksichtigen ist, dass die Grundwassergewinnung in Teilabschnitten die Druckverhält-
nisse im Untergrund bestimmt und sich langfristig bei Änderung der Wassergewinnung auch
Veränderungen hinsichtlich der Grundwasserstände und Druckhöhen ergeben können.
2.3 Wasserschutzgebiete
Die geplanten Untergrunderkundungen liegen zum Teil im Wasserschutzgebiet (Zone III). Die
Gebiete sind in den Planunterlagen eingetragen (Anlage B-1).
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3 Baugrunduntersuchung
Art und Umfang der Baugrunduntersuchung wurde in Anlehnung nach EC 7 festgelegt [1]. Im
Wesentlichen waren die in der DIN 4020 (geotechnische Untersuchung für bautechnische
Zwecke, [2]) festgelegten Regeln und Empfehlungen für die Art und den Umfang der Untersu-
chung des Baugrundes zu beachten. Zusätzlich wurden die Empfehlungen nach [4] berück-
sichtigt. Das Untersuchungskonzept wurde in [9] dokumentiert.
3.1 Durchgeführte Untersuchungen
Die Lage der Baugrundaufschlusspunkte für die Abschnitte der offenen Verlegung sowie den
vorgesehenen Pressungen ist der Anlage B-1 zu entnehmen. Die Untersuchungen zu den
HDD-Abschnitten mit Kernbohrungen und Drucksondierungen sowie die gutachterliche Bewer-
tung ist in [10] dokumentiert.
Die Baugrundprofile der Rammkernsondierungen sind dem vorliegenden Bericht als Anlage
AM-1.1, die Fotodokumentation hierzu als Anlage AM-1.2 beigefügt. Die Rammdiagramme der
Rammsondierungen, welche begleitend neben etwa jeder zweiten Rammkernsondierung
durchgeführt wurden, sind dem Bericht als Anlage AM-2 angegliedert.
Um für die frisch gewonnenen bindigen Bodenproben vor Ort erste Anhaltswerte bezüglich
deren undrainierter Scherfestigkeit zu erhalten und neben den manuellen Bestimmungsme-
thoden der Konsistenz einen mechanisch gemessenen Wert zu gewinnen, wurden an 184
bindigen Bodenproben Taschenpenetrometertests durchgeführt. Hierzu wurden die Protokolle
als Anlage AM-3.1 beigefügt.
Die Baugrundaufschlussarbeiten sind in Tabelle 2 zusammenfassend dargestellt.
Tabelle 2 Direkte und Indirekte Aufschlüsse (offene Verlegung, Pressungen)
Aufschlussart Vorschrift / DIN Anzahl Erkundungs-
tiefen
Gesamt-Bohr-/
Sondiermeter
Kleinbohrungen /
Rammkernsondierung
(RKS)
DIN 4021 / DIN
EN ISO 22475-1
95 (inkl. 3
„Fehlboh-
rungen“)
4 bis 10 m 445,3
Rammsondierung
(RS: DPL / DPM / DPH )
DIN 4094 / DIN
EN ISO 22476-2
48 4 bis 7 m 168,1
Asphaltkernentnahmen
(für PAK-Analyse)
9 (+1
Kontrolle)
über gesamte
Asphaltstärke
(ca.0,9m)
In Tabelle 3 sind die bodenmechanischen Laboruntersuchungen nach Versuchsart und Anzahl
zusammengestellt. Nachfolgende Abbildung 7 stellt eine zusammenfassende Übersicht dar.
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 15
J:\gdf1121412\doc\ber\Geotechnischer_Bericht\20140526_EiH_sal.docx Björnsen Beratende Ingenieure GmbH
Abbildung 7 Übersicht zur Baugrunduntersuchung (Feldleitung/Pressungen)
GDF Suez E&P Deutschland GmbH Feldleitung Römerberg - Speyer Geotechnischer Bericht 16
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Tabelle 3 Bodenmechanische Laborversuche (Laborprotokolle in Anlage AM-3.2)
Versuchsart (bodenmech.) Ausführung gem. DIN Anzahl
Wassergehaltsbestimmung DIN 18121 163
Kalkgehaltsbestimmung DIN 18129 10
Bestimmung Korngrößenverteilung durch
Nasssiebung
DIN 18123 27
Bestimmung Korngrößenverteilung durch
kombinierte Sieb-Schlämmanalyse
DIN 18123 43
Bestimmung Korngrößenverteilung durch
Schlämmanalyse / Sedimentationsversuch
DIN 18123 13
Ermittlung der Zustandsgrenzen (Atterberg) DIN 18122 20
Bestimmung der Wasseraufnahmefähigkeit
(Enslin – Neff)
DIN 18132 4
Bestimmung der organischen Bestandteile
über den Glühverlust
DIN 18128 9
Die im chemischen Labor ausgeführten Untersuchungen (für Laborprotokolle siehe Anl. AM-4
und AM-5) sind in Tabelle 4 aufgelistet.
Tabelle 4 Chemische Laborversuche
Versuchsart (chem.) Ausführung gemäß Vorschrift / DIN Anzahl
PAK-Bestimmung in Asphaltproben
(Bohrkernen)
DIN EN 15527 / DIN ISO 18287 9
Beton- und Stahlaggressivität
(Grundwasser aus Bohrloch)
DIN 4030-2 u. DIN 50929-1 und -3 4
3.2 Ergebnisse der Feldversuche
3.2.1 Direkte und indirekte Baugrundaufschlüsse im Abschnitt der offenen Verlegung und im Abschnitt der Pressungen
Die Rammkernsondierungen zeigen den wie folgt in der Reihenfolge der Aufschluss-
Nummerierung, also von Cluster 2 im Norden bis zur Erdölraffinerie im Süden, beschriebenen
geologischen Aufbau und GW-Stand. Bei den angegebenen Stationsangaben ist die maximale
Auflösung von 5 Metern auf Basis der zum Zeitpunkt der Berichtherstellung vorliegenden Pla-
nungssituation/Vermessungsdaten aus einer Befliegung zu berücksichtigen. Die Abschätzung
von Lagerungsdichte bzw. Konsistenz der Böden erfolgt auf Grundlage der bei Rammsondie-
rungen gemessenen Schlagzahlen N10 gemäß Tabelle 5 .
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Tabelle 5 Anhaltswerte / Erfahrungswerte zur Korrelation der durch Rammsondie-
rungen (DPH, DPM, DPL) gemessenen Schlagzahlen N10 mit Lagerungs-
dichte bzw. Konsistenz - in Anlehnung an Prinz [5] unter Berücksichti-
gung DIN EN ISO 22476-2
Rammsondierung DPL N10 DPM N10 DPH N10
Lagerungsdichte rolliger Böden über Grundwasser sehr locker 0 bis 6 0 bis 4 0 bis 1 locker 7 bis 16 5 bis 11 2 bis 4 mitteldicht 17 bis 38 12 bis 26 5 bis 13 dicht 39 bis 64 27 bis 44 14 bis 25 sehr dicht 65 und darüber 45 und darüber 26 und darüber Lagerungsdichte rolliger Böden unter Grundwasser locker 0 bis 4 0 bis 3 0 bis 2 mitteldicht 5 bis 31 4 bis 17 3 bis 8 dicht 32 und darüber 18 und darüber 9 und darüber Konsistenz bindiger Böden breiig 0 bis 3 0 bis 3 0 bis 1 weich 4 bis 10 4 bis 8 2 bis 5 steif 11 bis 17 9 bis 14 6 bis 9 halbfest 18 bis 37 15 bis 28 10 bis 17 fest 38 und darüber 29 und darüber 18 und darüber
Trassenabschnitte OV 1, Pressung 1, OV 2, Pressung 2, OV 3 zwischen Cluster 2 und HDD
1 „Waldseestraße / Birkenweg“:
Am nordöstlich gelegenen Ausgangspunkt des Feldleitungssystems (Cluster 2) wurden in der
Kleinbohrung NT-RKS 01 (Station 13+680) unter einer mit 0,3 m starken Auffüllung (beste-
hend aus einer ca. 10 cm starken Schotterschicht der Wegbefestigung auf 20 cm starkem,
verdichteten Lehm) Schluff-Feinsand-Gemische von steifer bis halbfester Konsistenz bis in
eine Tiefe von 2,4 m angetroffen. Bis zur Endteufe in 4 m folgt mittelsandiger Feinsand. Die
Lage des Grundwasserspiegels wurde anhand des Bohrguts auf 2,9 m unter GOK abge-
schätzt. Die nahe dem Aufschluss gelegenen Brunnen 2 und 3 wiesen zum Zeitpunkt der Er-
kundung einen Grundwasserstand von rd. 3,1 m unter GOK auf. Bis zum nächsten Auf-
schlusspunkt zeichnet sich ein deutlicher Wechsel in den Sedimentationsbedingungen ab. In
den beiden für die Erkundung der offene Querung des Feldweges Flurst.-Nr. 5091/1 herge-
stellten Kleinbohrungen NT-RKS 03 (Station 13+435) und NT-RKS 04 (Station 13+430) domi-
nieren bindige Sedimente bis in eine Tiefe von rund 3,7 m unter GOK. Hierbei handelt es sich
im oberen Abschnitt um feinsandigen Schluff, der bis in eine Tiefe von ca. 1,8 m von steifer bis
halbfester Konsistenz ist. Darunter wird dieses Material weicher bzw. wird in NT-RKS 04 durch
einen weichen tonigen Schluff ersetzt. Diese tonige Schicht fällt deutlich nach Westen ab und
unterliegt in NT-RKS 03 dem Grundwassereinfluss ab ca. 2,5 m unter GOK. Die Böden sind
dort von breiig bis weicher Konsistenz. Der tonige Horizont besitzt eine Mächtigkeit von etwa
einem dreiviertel Meter und wird in beiden Aufschlüssen von nassen und weichen Schluff-
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Feinsand-Gemischen unterlagert. Diese stehen bis in eine Tiefe von ca. 3,7 m an. Es folgen
ab rd. 91 mNN mitteldicht gelagerte, wasserführende, sandige Kiese der Niederterrasse. Die-
se Kiese sind in den Rammkernsondierungen nur oberflächlich erfasst, werden aber auf
Mächtigkeiten von mindestens 4 m geschätzt. Der Grundwasserspiegel wurde in den Bohrlö-
chern mit 2,53 bzw. 2,48 m unter GOK gemessen.
In NT-RKS 05 (Station 13+290) konnte die tonige Schicht nur noch in einer Mächtigkeit von
0,25 m nachgewiesen werden. Hier liegt sie noch etwas höher als in NT-RKS 04, im Bereich
zwischen 1,65 und 1,9 m unter GOK und somit oberhalb des Grundwasserspiegels, der bei
2,3 m gemessen wurde. Gemäß des Taschenpenetrometer-Tests ist der stark tonige Schluff
von steifer Konsistenz. Das erbohrte Bodenprofil besteht im Wesentlichen aus schwach
schluffigem Feinsand. Ab einer Tiefe von 3,5 m (knapp oberhalb 91 m NN) erreichte die Boh-
rung das Sand-Kies-Gemisch der Niederterrasse.
Die bindigen Komponenten dominieren in NT-RKS 06 (Station 13+150) bis 1 m unter GOK.
Der Schluff nimmt von hier an zur Tiefe hin ab und ist unterhalb von 2,1 m nicht mehr am
Schichtaufbau beteiligt. Bis zur Erkundungstiefe von 4 m liegen Feinsand-Mittelsand-
Gemische vor, die ab etwa 3,4 m unter GOK Grundwasser führen.
In den Aufschlüssen NT-RKS 07 (Station 13+010), NT-RKS 08 A+B (Station 12+985) und NT-
RKS 09 (Station 12+900) ist Schluff die maßgebliche Korngröße der Schichten bis in ein Ni-
veau von 93 m NN, (ca. 2,5 bis 3,0 m unter GOK). Bis in ca. 2 m Tiefe liegen die bindigen
Schichten in steifer oder sogar halbfester Konsistenz vor. Darunter wurden in der Regel wei-
che Konsistenzen für die bindigen Böden ermittelt. Unterlagert werden die bindigen Schichten
von Sanden mit stark wechselndem Kiesanteil. Feinsande sind sehr stark vertreten und stellen
in einigen Lagen die Hautkorngröße dar. Bei NT-RKS 08B wurden die Sande und Kiese bis
6 m unter Gelände vorgefunden und sind nach den Ergebnissen der Rammsondierung mittel-
dicht, bereichsweise (zumindest von 3,5-3,9 m) auch dicht gelagert. Der Grundwasserspiegel
wurde in diesen Kleinbohrungen ab 3,5 m (NT-RKS 07) bis ca. 4 m unter GOK (NT RKS 08B)
angetroffen.
Von Schluff und Feinsand geprägt ist der Schichtaufbau bis in die erkundete Tiefe von 4 Me-
tern im Bereich der Aufschlüsse NT-RKS 10 (Station 12+725) und NT-RKS 11 (Station
12+535). Bindige Schichten, die oberhalb 2,3 m liegen, wurden in steifer bzw. halbfester Kon-
sistenz angetroffen. Darunter wurden weiche Konsistenzen ermittelt. Etwa ab 3 m unter Ge-
lände waren die Schichten stark feucht. Obwohl das Grundwasser nicht direkt im Bohrloch
gemessen werden konnte, ist anhand des Bohrguts davon auszugehen, dass bei NT-RKS 10
ab etwa 3,55 m unter GOK und bei NT-RKS 11 ab etwa 3,75 m unter GOK Grundwasser an-
steht oder infolge der kapillaren Steighöhe eine deutliche Vernässung der Böden eintritt. Nicht
ausgeschlossen werden können zudem Vernässungshorizonte (Schichtwasser) in den
Schluff-Feinsand-Gemischen.
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Im Trassenabschnitt von NT-RKS 12 (Station 12+315) bis zum Osten der Pressung 1 bei NT-
RKS 15 (Station 11+980) zeigt sich in den Bohrprofilen, dass oberflächennah ausgeprägt bin-
dige Schichten in Mächtigkeiten zwischen ca. 1m bis 1,6m vorliegen: In der Regel steifer bis
halbfester Schluff mit schwankenden Feinsand- und Ton-Anteilen. Darunter nimmt die Korn-
größe zur Tiefe hin stufenweise zu. Unter einer rd. 1m mächtigen Übergangsschicht aus Fein-
sanden mit vereinzelten Schlufflinsen. Darunter nimmt die Mittelsand-Fraktion stark zu bis ab
ca. 3,8m unter Gelände die Feinsande zugunsten der gröberen Korngrößenfraktionen Mittels-
and bis Mittelkies verdrängt werden. In der 6m tiefen NT-RKS 15 (Ostseite der Pressung 1)
wurde der Kies der Niederterrasse erreicht. Westlich des mittels Pressung 1 zu unterqueren-
den Bachlaufs, des Oberen Speyerlachgrabens, zeigt sich in NT-RKS 16 (Station 11+925) ein
gegenüber den vorangegangen beschriebenen Untergrundverhältnissen deutlich abweichen-
des und offensichtlich lokal eng begrenztes Bild des Schichtaufbaus: Von der Geländeoberflä-
che bis in 1m Tiefe liegt ein stark toniger, feinsandiger und mit vereinzelten Kiesen durchsetz-
ter Schluff von steifer bis halbfester Konsistenz vor. Ein feinsandiger, bereichsweise schwach
toniger Schluff steht bis 2,6m unter Gelände an. Dieser Lehm ist bis etwa 1,6 m unter GOK
vorwiegend steif, liegt jedoch im Bereich des Grundwassereinflusses ab 1,75 in breiiger bis
weicher Konsistenz vor. Sehr deutlich ist die Grenze gegen den unterlagernden sandigen Kies
einer Flussschüttung bei 2,6 m unter GOK. Bei erreichen der Endteufe wurde der Flusskies in
einer Mächtigkeit von 3,4m nachgewiesen, ohne, dass seine Basis erreicht wurde.
Zwischen NT-RKS 17 (Station 11+740) und NT-RKS 21 (Station 11+255) wurde eine bindige,
meist steife Deckschicht aus Schluff- und Tonlagen in einer Gesamtmächtigkeit zwischen
1,8m bis 3m unter GOK erkundet. Unterhalb des Grundwasserspiegels, mit dem (gemäß der
im November 2013 vorgefundenen Situation) ab 1,9 m unter Gelände zu rechnen ist, sind
diese bindigen Schichten zum Teil stark aufgeweicht. Darunter folgen wasserführende Fein-
sande mit schwankenden Schluffanteilen. Zur Tiefe hin erfolgt ein nahezu fließender Über-
gang zu Mittelsanden. In den 6m tiefen Kleinbohrungen an Pressung 2 (A 61 - Unterführungs-
straße / Feldweg zum Spitzenrheinhof) NT-RKS 20 und NT-RKS 21 wurde stark sandiger
Fein- bis Mittelkies erbohrt, welcher der Niederterrasse zuzuordnen ist. Gemäß den Ramm-
sondierungen sind die Sande und Kiese vorwiegend mitteldicht gelagert. Alle bisher beschrie-
benen Aufschlüsse wurden innerhalb des geologischen Strukturraumes „Rheinaue“ niederge-
bracht.
Die Kleinbohrung NT-RKS 22 (Station 11+205) setzt auf dem sogenannten „Hochgestade“ an,
welche die Ostgrenze der „Frankenthaler Terrasse“ gegen die „Rheinaue“ im Westen darstellt.
Hier stehen die Terrassenkiese und –sande schon unter 0,65m mächtigem, ackerbaulich ge-
nutzten Hochflutsediment aus schluffigem Feinsand an. Dem Vernässungsgrad des Bohrgutes
zufolge ist mit einem Grundwasserspiegel in einer Tiefe von rd. 3,65 m unter der Gelände-
oberfläche zu rechnen.
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Die weiteren Baugrundaufschlüsse bis zur HDD 1 „Waldseestraße / Birkenweg“, namentlich
die Kleinbohrungen NT-RKS 23 (Station 11+030), NT-RKS 24 (Station 10+800), NT-RKS 25
(Station 10+590), NT-RKS 26 (Station 10+580) und NT-RKS 27 (Station 10+365) mit den be-
gleitenden Rammsondierungen liegen innerhalb der „Frankenthaler Terrasse“, die hier von
uneinheitlichen, rheinparallelen Rinnenstrukturen durchzogen ist. Dies spiegelt sich auch im
erkundeten Schichtaufbau wieder. Prinzipiell dominieren Sande mit einer starken Varianz be-
züglich der Nebenanteile an Schluff, Feinkies und seltener an Mittelkies. Bis etwa 2,5 m sind
die Sande gemäß den Rammsondierungsergebnissen vorwiegend locker gelagert, darunter
mitteldicht, seltener dicht gelagert. Nennenswerte bindige Deckschichten oberhalb der Sande
sind lediglich von NT-RKS 23 bis NT-RKS 25 vorhanden. Sie erreichen Gesamtmächtigkeiten
von 1,3 m. Gemäß der Rammsondierungsergebnisse und der Taschenpenetrometer-
Versuche an den frischen Proben vor Ort, besitzen diese Deckschichten bis etwa 0,5m unter-
halb der ca. 0,3m dicken, aufgelockerten Ackerkrume eine steife bis halbfeste Konsistenz,
darunter sind sie trocken und fest. Grundwasser konnte in keinem dieser bis zu 6m tiefen Auf-
schlüsse nachgewiesen werden. Die Bohrlöcher waren (einschließlich NT-RKS 29,Station
10+130; Tiefe = 6m), ausnahmslos trocken.
Trassenabschnitt OV 4 zwischen HDD 1 „Waldseestraße / Birkenweg“ und HDD 2 “An-
schlussstelle Speyer Nord“:
Die vier Rammkernsondierungen NT-RKS 32 (Station 9+350) bis NT-RKS 35 (Station 8+800)
sowie die begleitende Rammsondierung NT-RS 33 (DPL) kamen innerhalb der „Frankenthaler
Terrasse“ zur Ausführung. Bis zur jeweiligen Endteufe von 4 m wurden ausschließlich Sande
erbohrt, die wegen häufiger kleinräumlicher und zeitlicher Veränderungen der Sedimentati-
onsbedingungen sowohl in der Fläche als auch in der Vertikalen deutliche Wechsel bezüglich
ihrer Nebenanteile Schluff, Feinkies und, untergeordnet, Ton aufweisen. Wirksame Deck-
schichten fehlen in diesem Bericht der Trassenführung. In keinem der Aufschlüsse wurde im
Oktober 2013 Grundwasser angetroffen.
NT-RKS 36 (Station 8+800) liegt im Nordosten der HDD 2 “Anschlussstelle Speyer Nord“ und
wurde auf 10m abgeteuft. Wegen eines nicht identifizierbaren Hindernisses in 0,8m Tiefe
musste die Kleinbohrung insgesamt 3-mal umgesetzt werden bis mittels NT-RKS 36C die an-
gestrebte Endteufe erreicht werden konnte. Während in den Fehlbohrungen 36A und 36B eine
oberflächliche Auffüllung mit Betonbruch vorgefunden wurde, besteht der obere halbe Meter
im Profil 36C aus stark schluffigem, schwach feinkiesigem Feinsand. Die Deckschicht liegt
einer dicht gelagerten, 0,5m mächtigen hellen feinsandigen Dünensandschicht auf, unter wel-
cher bis 1,5m unter GOK ein stark sandiger, schwach mittelkiesiger Feinkies in mitteldichter
Lagerung erbohrt wurde. Hierbei handelt es sich um den östlichen Ausläufer des Speyerbach-
Kieses, welcher auf dem feinkiesigen bis mittelkiesigen Sand der „Älteren Rheinterrasse“ zur
Ablagerung kam. Die „Ältere Rheinterrasse“ wurde bis zur Endteufe (10 m) im Niveau von
90,2m NN nachgewiesen. Zwischen 7,6 m und 9,6 m unter GOK besteht sie aus schluffigem
bis stark schluffigem Feinsand, wobei es sich um eine von mehreren bekannten lehmigen
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Einschaltungen innerhalb der Terrassenablagerung handelt, die maximalen Mächtigkeiten von
2,5 m erreichen können, aber keine durchgehenden Horizonte bilden. Der enthaltene Schluff
ist stark kalkhaltig und grau. Direkt oberhalb dieser lehmigen Einschaltung wurden bei ca.
7,5m verwitterte Holzstückchen gefunden. Nach den Schlagzahlen der Rammsondierung, ist
der Terrassensand in den Teufenbereichen von 2,1 m bis 2,7m und von 3,2m bis 4,0m locker,
ansonsten mitteldicht bzw. von 5,8 m bis zur Endteufe fast ausschließlich dicht gelagert. Bei
5,55 m unter GOK lag zum Zeitpunkt der Bohrung (Oktober 2013) der anhand der Bohrgut-
vernässung abgeleitete Grundwasserspiegel.
Trassenabschnitte OV 5, Pressung 3, OV 6, Pressung 4, Pressung 5, OV 7, Pressung 6,
OV 8 zwischen HDD 2 “Anschlussstelle Speyer Nord“ und HDD 3 „Woogbach“:
Von NT-RKS 37 (Station 8+260) bis NT-RKS 38 (Station 8+060) werden die dominieren Fein-
sande in dem bis 4m Tiefe erkundeten Schichtaufbau von schluffig-tonigen Horizonten durch-
zogen. Mit diesen bindigen Einschaltungen ist zwischen 1m und 2,6m unter GOK zu rechnen.
Während sie im Nordosten in steifer bis halbfester Konsistenz angetroffen wurden, sind sie im
Südwesten meist weich und selten steif. Es liegt eine Wechselfolge aus Dünensanden und
Hochflutlehmen vor. Bis in 4m Tiefe wurde innerhalb dieser 200 Meter langen Strecke im Ok-
tober 2013 kein Grundwasser angetroffen.
Die bindigen Zwischenschichten fehlen in der bis 4m Tiefe durchgeführten NT-RKS 39 (Stati-
on 7+865). Die Flugsande mit der nur sehr dünn (0,2m) auf ihnen ausgebildeten Oberboden-
schicht reichen bis 1,4m unter GOK. Es folgen Mittelsand-Feinsandgemische, in denen zwar
Feuchtigkeit, jedoch kein Grundwasser festzustellen war.
60m südöstlich von NT-RKS 39 und damit 50 m außerhalb der Haupttrassenführung in Rich-
tung des Anschlusses für Cluster I (Siemensstraße) wurde der 6m tiefe Aufschluss NT-RKS
40 ausgeführt. Hier soll eine Pressung unter der Siemensstraße hindurch erfolgen. Bodenbil-
dende Prozesse (also Verlehmung und Eintrag von Huminstoffen durch bioturbate Organis-
men) im feinen Flugsand lassen sich bei NT-RKS 40 bis in 1m Tiefe nachweisen. Feinsandi-
ger Mittelsand dominiert von 1m bis 3,75m unter GOK. Darunter liegt bis zur Endteufe eine
Wechselfolge aus steifem Lehm und mitteldicht gelagerten Sand vor. Es wurde kein Grund-
wasser vorgefunden.
Mit den Kleinbohrungen WT-RKS 01 (Station 7+680) und WT-RKS 02 bzw. der tieferen WT-
RKS 02A (Station 7+600) wurden die Untergrundverhältnisse an Pressung 3 (DB-
Eisenbahnlinie) erkundet. Im Norden (WT-RKS 01) wurden bis 5,2m Tiefe Mittelsand-
Feinsand-Gemische angetroffen, die ab 0,8m mitteldicht und dicht gelagert sind. Eine stark
tonige Torfschicht nimmt hier eine Tiefenlage zwischen 5,2m und 5,6m ein. Sie ist nur
schwach feucht und von steifer Konsistenz. Der darunter liegende stark feinsandige Schluff ist
ebenfalls nur schwach feucht und besitzt eine halbfeste Konsistenz. Bis zur Endteufe von 6 m
wurde das Grundwasser nicht angeschnitten. Südlich der Eisenbahntrasse wurden hiervon
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stark abweichende Erkenntnisse vorgefunden: Ab 1,2 m unter GOK bis zur Endteufe von 6 m
steht Lehm mit wechselnde Anteilen von Ton und organischen Bestandteilen an. Unterbro-
chen wird der bindige Schichtaufbau lediglich im Teufenabschnitt von 4,15 m bis 4,9 m durch
Feinsand-Mittelsand. Grundwasser wurde nicht angetroffen, die bindigen Schichten liegen in
steifer, halbfester und fester Konsistenzvor. In WT-RKS 03 (Station 7+470) sind die bis 4 m
Tiefe vorgefundenen Baugrundverhältnisse im Wesentlichen mit denen an der Südseite der
Eisenbahntrasse vergleichbar.
Bei der Erkundung für die Pressungen 4 (L258/Iggelheimer Straße) und 5 (Straßendamm
B9) mittels der Kleinbohrungen WT-RKS 05 (Station 7+175; nördlich L258), WT-RKS 06 (Sta-
tion 7+140 südlich L258), WT-RKS 07 (Station 7+055; westlich B9) und WT-RKS 08 (Station
7+020; östlich B9) mit den begleitenden Rammsondierungen wurden bis auf das Niveau von
ca. 98 m NN trockener bis schwach feuchter Mittelsand und Feinsand in vorwiegend mittel-
dichter Lagerung vorgefunden. Dies entspricht bei Pressung 4 Bohrtiefen zwischen 4,5 und
5 m unter GOK bzw. rd. 3,6 m in WT-RKS 08. Die Sande stehen an der WT-RKS 07 bist zur
Endteufe an.
Unter den Sanden folgen in einer Tiefe von 6m (WT-RKS 05) bzw. 7m (WT-RKS 06) Lehm,
der bis zu 1 m Mächtigkeit tonig ausgeprägt ist. An den Pressungen 4 und 5 sind die bindi-
gen Schichten in der Regel nur schwach feucht und in steifer und halbfester Konsistenz ange-
troffen worden. Der Grundwasserspiegel wurde durch die Kleinbohrungen nicht erreicht. WT-
RKS 06 liegt an der B9-Böschung, die sich im Schichtaufbau als eine von der Geländeoberflä-
che her 1,2m mächtige, gemischtkörnige Auffüllung darstellt.
Der Untergrundaufbau zwischen WT-RKS 09 (Station 6+815) und WT-RKS 12 (Station
6+360), dem Trassenabschnitt, in dem Pressung 6 liegt, ist geprägt von Flugsanden und
Hochflutsedimenten. Oberflächennah dominieren Feinsande. In Tiefen von 1-2 m ist in diesem
Bereich der Leitungstrasse stets mit einer bis zu 0,8 m mächtigen weich bis steifen, teilweise
halbfesten Lehmschicht zu rechnen. Darunter nimmt der Mittelsandanteil deutlich zu. Dünne
Schluffschichten treten vereinzelt bis etwa 5 m unter Gelände auf. In den 6m tiefen Kleinboh-
rungen zeigt sich eine bindige, teilweise aus Ton bestehende Basis. In den Aufschlüssen von
Station 6+815 bis Station 6+360 wurde kein Grundwasser angetroffen.
Eine sandige, teilweise tonige Auffüllung von 2,3 m Mächtigkeit wurde in WT-RKS14A erkun-
det. Bis 3,85m unter GOK folgt eine Feinsand-Mittelsand-Wechselfolge, die einem kalkhalti-
gen Schluff-Ton-Gemisch aufliegt, welches bis zur Endteufe von 6 m erbohrt wurde und zu-
mindest im oberen Abschnitt aufgeweicht ist. Über dieser bindigen Schicht scheint sich Si-
ckerwasser bis etwa 3,1 m unter GOK (ca. 100m NN) aufgestaut zu haben. In der benachbar-
ten WT-RKS 14B wurde das kalkhaltige Schluff-Ton-Gemisch von 2,8 m bis zur Endteufe
durchgehend erbohrt. Auch hier staute sich vermutlich Schichtwasser zum Zeitpunkt der Un-
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tersuchung, im November 2013, bis 2,35 m unter Ansatzpunkt, also ebenso auf das Niveau
von rd. 100 m NN.
Bis zum Erkundungspunkt WT-RKS 15 (Station 5+850) haben sich die Baugrundverhältnisse
deutlich verändert: Ein 1,9 m mächtiges Hochflutsediment, bestehend aus Schluff, Feinsand
und untergeordnet Ton, überdeckt ein Schichtpaket aus Feinsand, welches von vereinzelten
bindigen Lagen durchzogen ist. In der 4 m tiefen Kleinbohrung wurde kein Grundwasser an-
gebohrt.
Trassenabschnitte OV 9, Pressung 7, Pressung 8, OV 10, Pressung 9, OV 11, Pressung
10, OV 12, Pressung 11, Pressung 12, OV 13 zwischen HDD 3 „Woogbach“ und HDD 4
„Flughafen mit Biotop Goldgrube“:
Die in WT-RKS 17 (Station 5+225) vorgefundenen Baugrundverhältnisse sind trotz der Entfer-
nung von 585m Entfernung und dem Höhenunterschied von fast vier Metern vergleichbar mit
denen der Bohrung WT-RKS 15 nördlich der HDD 3 „Woogbach“. Die Deckschicht ist aller-
dings 1,7m mächtig und weich bis steif. In der Bohrung wurde bis zur Endteufe von 6 m kein
Grundwasser angetroffen. Letzteres gilt auch für das sehr ähnlich aufgebaute Schichtenprofil
der Kleinbohrung WT-RKS 18 (Station 5+230). In diesem Aufschluss wurden die Deckschich-
ten mit 2,3m Mächtigkeit festgestellt. Der bis in mindestens 6 m Tiefe (Endteufe) anstehende,
nur schwach feuchte Feinsand ist dicht gelagert und war schwer zu bohren.
Nördlich des B39-Straßendamms, welcher mittels Pressung 7 zu unterqueren ist, wurde in
WT-RKS 19 (Station 5+035) unterhalb einer 1,6 m dicken Sand-Schluff-Wechselabfolge ledig-
lich schwach feuchter, stark schluffiger Ton bis 6 m Tiefe erbohrt, dessen Konsistenz vorwie-
gend halbfest ist. Im Gegensatz hierzu steht südlich der B39 (WT-RKS 20, Station 4+965),
zunächst eine 0,8 m mächtige bindige Deckschicht an. Es folgen bis 3,45 m u. GOK feinsan-
diger, schluffiger Mittelsand, der ab 2,4 m nass war, bis 3,7 m sehr weicher Ton, bis 4m nas-
ser Mittelsand und bis zur Endteufe von 6 m Schluff. Letzterer ist ab 4,5 m unter GOK nur
noch schwach feucht und fest. Das Grundwasser bzw. das über den bindigen Schichten auf-
gestaute Schichtwasser stand zum Zeitpunkt der Untersuchung, im Oktober 2013, bei 107,35
m NN, bezogen auf OK B39 entspricht dies einer Tiefe von rd. 5 m.
In der nördlich zur Erkundung der Pressung 8 zur Unterquerung der Verbindungsschleife B9 -
B39 durchgeführten Kleinbohrung WT-RKS 21 (Station 4+940) wurde ab der Geländeoberkan-
te eine 1,25 m dicke, vorwiegend bindige Auffüllung angetroffen. Unter dieser lagert ein 1,85m
mächtiges, feinsandiges, schwach schluffig bis schluffiges Mittelsand-Paket auf bindigen,
wasserstauenden Tonen und Ton-Schluff-Feinsandgemischen, die sich bis zur Endteufe von 6
m nachweisen lassen. Zunächst steht Ton in einer Mächtigkeit von rd. 0,7 m an, die obersten
Dezimeter sind aufgeweicht. Von 3,2m unter GOK abwärts sind der Ton, wie auch die darun-
ter liegenden Ton-Schluff-Feinsand-Gemische von halbfester Konsistenz. Das sich über dem
Ton anstauende Wasser wurde im Oktober 2013 bei 1,97m unter Gelände gemessen. Ganz
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im Gegensatz hierzu weist das Bohrprofil der südlich der Straßen-Schleife abgeteuften WT-
RKS 22 (Station 4+910) von GOK bis 4 m Endteufe durchgehend tonig bis stark tonigen, teil-
weise feinsandigen Schluff aus, der abgesehen von den oberen, aufgeweichten 20 Zentime-
tern von steifer bis halbfester Konsistenz ist und lediglich einen geringen Wassergehalt auf-
weist. In dem Bohrloch konnte bis zur Endteufe von 4 m kein Wasser gemessen werden.
Der Baugrund im Trassenabschnitt von WT-RKS 23 (Station 4+655) bis ST-RKS 01 (Station
4+150), welcher die Pressung 9 beinhaltet, besteht bis zu den erkundeten Tiefen von bis zu
6m aus Schluff, der variierende Nebenanteile an Ton und Feinsand aufweist. Sofern dieses
Material nicht mit Schichtwasser in Kontakt steht, ist es von halbfester und fester Konsistenz.
Generell ist zu beachten, dass in Horizonten, Rinnen oder Linsen mit starkem Feinsandanteil
auch Schichtwasser vorhanden sein kann. Das Bohrloch von WT-RKS 23 war bis zur Endteu-
fe von 4 m trocken, in WT-RKS 25 A (Station 4+490) stellte sich eine Wasseroberfläche bei
2,33 m (ca. 104 m NN) ein, während die Gewässeroberfläche des nur wenige Meter entfern-
ten Speyerbachs etwa zwischen 1,7 und 1,8m unter dem RKS-Ansatzpunkt verlief. In WT-
RKS 25 B (Station 4+460) stand das Wasser bei 1,8 m unter GOK (ca. 104 m NN). In der
Sondierung WT-RKS 25C (Station 4+280, Pressung 9) wurde bis zur Endteufe in 6 m (ca.
100 m NN) kein Wasser erkundet, während im Bohrloch WT-RKS 25 D (Station 4+215) eine
feuchte Schluff-Feinsand-Schicht zwischen 2,1 und 2,9 m unter GOK angetroffen und der
Wasserspiegel bei Abschluss der Bohrarbeiten 5,25 m unter GOK (ca. 97 m NN) angetroffen
wurde. Im Bohrloch ST-RKS 01 (Station 4+015) wurde bis 4 m (104 m NN) kein Grundwasser
angeschnitten, jedoch wurden feuchte Horizonte vorgefunden, innerhalb derer die bindigen
Schichten gemäß der Schlagzahlen der Rammsondierung aufgeweicht waren (von 0,6-0,8 m
u. GOK: breiiger bis weicher, stark feinsandiger, schwach toniger Schluff und von 2,9 m bis
3,1 m u. GOK: weicher, toniger, feinsandiger Schluff).
In den Baugrundaufschlüssen von ST-RKS 02 (Station 3+760) bis ST-RKS 12 (Station
3+035), welche auch die Erkundung für die Pressungen 10 und 11 umfassen, wurde die sehr
heterogen aufgebaute Oberfläche der Frankenthaler Terrasse erbohrt. Der zu erwartende
grobkörnige Terrassencharakter bestätigt sich lediglich in den östlich gelegenen Kleinbohrun-
gen ST-RKS 11 (Station 3+195) und ST-RKS 12, in welchen teilweise kiesige Sande dominie-
ren. Westlich wurden in meist rheinparallel verlaufenden Vertiefungen Feinsand, Lehm und
Ton unter sich häufig veränderten Sedimentationsbedingungen angefüllt. Daher ist über eine
mehr als 500m lange Untersuchungsstrecke ein sich ständig wandelnder Untergrundaufbau
festzustellen. Sanddominierte Schichten sind bis in Tiefen von 3m meist locker, darunter mit-
teldicht gelagert. Die häufig schon ab der Geländeoberfläche anstehenden Lehme und Tone
sind lediglich bis in 0,5m. unter GOK, maximal jedoch bis in rd. 1m Tiefe weich und besitzen
darunter eine steife bis halbfeste Konsistenz. Auch tonige Lehme von fester Konsistenz wur-
den angetroffen. In dem hier behandelten Teilabschnitt zwischen Station 3+760 und Station
3+035 lag der Wasserspiegel während der Erkundungskampagne nie oberhalb von 3m und in
den Bereichen der offenen Verlegung stets tiefer als 4m unter GOK.
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Ab ST-RKS 13 (Station 2+875) bis zur südöstlichsten Kleinbohrung ST-RKS 26 (Station
0+755) quert der geplante Trassenverlauf mehrere Altarmverfüllungen mit stark aufgeweichten
Schluff-Ton-Gemischen, die innerhalb Rheinaue liegen. Außerhalb der Altarme liegen bis zu
2,7 m mächtig ausgebildete Auenlehme - meist von weicher bis steifer, seltener von breiiger
Konsistenz - auf den meist kiesführenden, locker bis mitteldicht gelagerten Flusssanden der
Niederterrasse. Das Grundwasser wurde über weite Bereiche dieser Erkundungsstrecke in
Bohrtiefen zwischen 0,5m bis 2m vorgefunden. Im Westen lag der Grundwasserspiegel bei
94,6m NN und im Osten bei maximal 94,3m NN.
Die Baugrundaufschlüsse ST-RKS 23A (rd. 80m südlich Station 1+280), ST-RKS 23B (rd.
130m südlich Station 1+075) ST-RKS 23C (rd. 120m südlich Station 0+920) und ST-RKS 23D
(rd. 145m südlich Station 0+800) dienen der Erkundung eines optionalen Trassenverlaufes
südlich des bisher geplanten Verlaufs. Von der Geländeoberfläche bis in Tiefen von 1,7m bis
1,9m wurden in diesem Teilabschnitt weicher Ton und weiche Schluff-Ton-Gemische angetrof-
fen. Unterhalb dieser bindigen Schichten wurden bis zur Endteufe von jeweils 4 m wasserfüh-
rende Sande und Kiese mit meist nur sehr geringem Schluff-Anteil erbohrt. In der Sondierung
ST-RKS 23A wurde ab 3,5m eine 15 cm starke Torfschicht knapp oberhalb des Terrassenkie-
ses vorgefunden. Zum Erkundungszeitpunkt, im November 2013, stand das Wasser im Wes-
ten 0,78m und im Osten bei 1,25m unter der Geländeoberfläche an, d.h. auf einem Niveau
von etwa 94,15m NN.
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3.3 Ergebnisse der Laborversuche
3.3.1 Bodenmechanische Versuche
An repräsentativen Proben aus Auen- und Hochflutlehm, den Zwischenschichten in der Altter-
rasse, den Altarmtonen / Sillwassersedimenten, den Flug- und Schwemmsanden sowie den
Terrassensanden und -Kiesen wurden die Wassergehalte nach DIN 18121 und die Korngrö-
ßenverteilung nach DIN 18123 untersucht.
Aus den Korngrößenverteilungskurven lassen sich für die Auen- und Hochflutlehme
Schlämmkornanteile von 15 – 73 % ableiten, während die Altarmtone / Stillwassersedimente
61-98 % Feinkornanteil (≤ 0,063 mm) enthalten. Flug- und Schwemmsande wurden zusam-
menfassend betrachtet und besitzen eine Bandbreite an Feinkornanteil, die von 4 % bis 13 %
reicht. Im Terrassensand wurden lediglich zwischen 2 und 4,5 % und in den selteneren Ter-
rassenkiesen zwischen 3 % und 4 % Feinkornanteil ermittelt.
Je nach Ungleichförmigkeitszahl und Feinkornanteil kamen bei der rechnerischen Ermittlung
der Durchlässigkeitskoeffizienten aus den Korngrößenverteilungskurven die Formeln von
HAZEN, BEYER oder KAUBISCH zur Anwendung. Demnach besitzen die Auen- und Hoch-
flutlehme kf-Werte zwischen 1,7 x 10-9 bis 5 x 10-6 m/s (sehr schwach durchlässig bis durch-
lässig), die Altarmtone / Stillwassersedimente kf-Werte zwischen 1,1 x 10-9 bis 3,9 x 10-8 m/s
(sehr schwach durchlässig bis schwach durchlässig), die Flug- und Schwemmsande kf-Werte
von 6 x 10-6 bis 3,2 x 10-4 m/s (durchlässig bis stark durchlässig) und die sandigen, teilweise
kiesigen Terrassenschüttungen kf-Werte zwischen 1,4 x 10-4 bis 8,3 x 10-4 m/s (stark durch-
lässig).
An 20 Proben, welche repräsentativ aus dem Probeninventar der bindigen Schichten (Hoch-
flutlehm/Auenlehm und Stillwassersedimente/Altarmtone ausgewählt wurden, sind jeweils die
Zustandsgrenzen nach DIN 18 122 (Fließgrenze wl und Ausrollgrenze wp) bestimmt worden.
Ferner wurden die Plastizitätszahl Ip und die Konsistenzzahl Ic ermittelt. Die Untersuchungser-
gebnisse wurden in das Plastizitätsdiagramm eingetragen und die Bodengruppe nach DIN 18
196 bestimmt. Die bindigen Böden sind im wesentlichen als Sand-Ton-Gemische (ST) leicht
plastische Schluffe und Tone (UL, TL) und als mittelplastische Tone (TM) zu bezeichnen.
Kalkgehaltsbestimmungen nach DIN 18129 wurden repräsentativ an allen Bodentypen mit
Ausnahme der Terrassenschüttungen (Sande, Kiese) vorgenommen. In den oberflächenna-
hen Hochflut-/Auenlehmen wurden Kalkgehalte zwischen 12,9 % und 18,9 % bei einem
Durchschnittswert von 16,2 % gemessen. In einer älteren, tiefer liegenden Hochflutlehm-
schicht, die als Zwischenschicht innerhalb der Terrassenschüttungen liegt, wurde ein Kalk-
gehalt von 31,6 % ermittelt.
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Die Stillwassersedimente und Altarmtone weisen Kalkgehalte von 1,5 % bis 18,9 % auf. Der
Kalkgehalt der Flugsande/Schwemmsande liegt in der Größenordnung von 8 %. Die Böden
sind damit i.d.R. stark kalkhaltig.
Um die Anteile von Torf bzw. Humus in Schichten der Altarmtone/Stillwassersedimente sowie
in Auenlehmen mit offensichtlichen organischen Bestandteilen bestimmen zu können, wurde
der Glühverlust-Versuch gemäß DIN 18128 - GL an 9 entsprechend auffälligen Proben durch-
geführt. Der Glühverlust wird hierbei gleichgesetzt mit organischer Substanz. Die untersuchten
Hochflutlehme enthalten bis zu rd. 2,8 % organische Substanz, sie sind schwch organisch. Im
Rahmen der Baugrunderkundung sehr untergeordnet aber fast regelmäßig angetroffene Ton-
Torf-Gemische der Stillwasersedimente/Altarmtone besitzen in den Referenzproben einen
Glühverlust von max. rd. 7,8 % (mittel organisch), während die untersuchten Torf-Schichten
organische Anteile zwischen 16,9 % bis 40,7 % aufweisen (stark organisch).
An vier Proben der Stillwassersedimente/Altarmtone wurde das Waseraufnahmevermögen
gemäß DIN 18 132 – A bestimmt. Böden im Grenzbereich zwischen leicht plastischem Schuff
und leicht plastischem Ton weisen ein Aufnahmevermögen von rd. 52 % auf, leicht plastische
Tone ein Wassseraufnahmevermögen von 56 % bis 59 %.
Lag der im Gelände vorliegende Wassergehalt der Altarmtone bei über 50 % ihres Was-
seraufnahmevermögens waren sie hinsichtlich ihrer Konsistenz weich, bei rd. 45 % steif und
bei 35 % steif bis halbfest.
Die Ergebnisse im Einzelnen sind der Anlage AM-3.2 zu entnehmen.
3.3.2 Wasseranalysen (Betonaggressivität und Korrosionswahrscheinlich-keit)
Im Rahmen der Baugrunderkundung wurde für jede der HDD-Strecken eine Grundwasserpro-
be aus einer Kernbohrung entnommen. Die Probenbezeichnung entspricht jeweils der Ent-
nahmebohrung. Die 4 Proben wurden nach DIN 4030 (Betonaggressivität) und DIN 50929
(Korrosionswahrscheinlichkeit) untersucht. Die Prüfberichte sind als Anlage AM-5 beigefügt.
Die Ergebnisse der Auswertung sind den folgenden Tabellen zu entnehmen.
Die Laborergebnisse für die Wasserproben aus HDD 1 bis HDD 4 zeigen, dass für unlegierte
und niedrig legierte Stahlbauteile nach Abschätzung gemäß DIN 50929-3 unterhalb der
Grundwasserwechselzone eine „sehr geringe Wahrscheinlichkeit“ der Mulden-, Loch- und
Flächenkorrosion besteht. An der Wasser-Luft-Grenze und somit innerhalb der Grundwasser-
wechselzone lässt sich die Wahrscheinlichkeit der Flächenkorrosion ebenso als „sehr gering“
abschätzen.
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Tabelle 6: Einstufung der Betonaggressivität nach DIN 4030-1
Chem.
Merkmal
Grenzwerte für
Expositions-
klasse XA1
(DIN 4030)
Messwerte
NT_BK 2
(HDD1)
NT_BK 5
(HDD2)
WT_BK 1
(HDD3)
ST_BK 6
(HDD4)
Labornummer: Labornummer: Labornummer: Labornummer:
013172206 013180054 013201785 013183815
SO42-
[mg/l]
≥ 200 und ≤ 600 44 34 199 28
pH-Wert 6,5 bis 5,5 7,49 7,5 7,59 7,66
CO2 an-
greifend
[mg/l]
≥ 15 und ≤ 40 < 5 < 5 < 5 < 5
NH4+ [mg/l] ≥ 15 und ≤ 30 0,96 0,4 0,51 0,46
Mg2+ [mg/l] ≥ 300 und ≤ 1000 22,6 14,9 44,2 10,2
nicht be-
tonangrei-
fend
nicht be-
tonangrei-
fend
nicht be-
tonangrei-
fend
nicht be-
tonangrei-
fend
Gemäß DIN 4030, Teil 1 wird das über die o. g. Bohrlöcher erfasste Grundwasser als nicht
betonangreifend eingestuft.
Tabelle 7: Abschätzung der Korrosionswahrscheinlichkeit von unlegierten und
niedrig legierten Stählen in Wässern nach DIN 50929-3
Probe Freie Korrosion
im Unterwasserbereich
Korrosion
an der Wasser/Luftgrenze
W0 -
Wert
Mulden- und
Lochkorrosion
Flächen-
korrosion
W1-
Wert
Mulden- und
Lochkorrosion
Flächen-
korrosion
NT_BK 2 (HDD 1 „Birkenweg“)
1,2
sehr gering sehr gering -2,8
gering sehr gering
NT_BK 5 (HDD 2 „Anschlussstelle
Speyer Nord“)
0 sehr gering sehr gering -4 gering sehr gering
WT_BK (HDD 3 „Woogbach“)
1 sehr gering sehr gering -3 gering sehr gering
ST_BK 6 (HDD 4 „Flughafen mit Biotop Goldgrube“)
2,5 sehr gering sehr gering 0,5 sehr gering sehr gering
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Die Wahrscheinlichkeit Mulden- und Lochkorrosion an der Wasser-/Luft-Grenze lässt sich
nach Auswertung der Laborergebnisse für die Wasserproben aus HDD 1, HDD 2 und HDD 3
als „gering“ und für die Wasserprobe aus HDD 4 als „sehr gering“ abschätzen.
Für den Fall der Durchquerung torfiger Schichten bzw. anderer Schichten, die reich an
Huminstoffen sind und deren Wässer ggf. zudem nicht oder nur sehr verzögert an der Grund-
wasserbewegung teilnehmen, sind dort höhere Korrosionswahrscheinlichkeiten nicht auszu-
schließen.
Aus den Sondierungen entlang der Feldleitung wurde, da keine Verrohrung zur Stützung der
Bohrlochwandung ausgeführt wurde, keine Grundwasserprobe entnommen. Wir empfehlen in
den betroffenen Trassenabschnitten eine Auswertung der verfügbaren Analysedaten aus vor-
handenen Grundwassermessstellen oder, soweit die zur Beurteilung erforderlichen Kennwerte
nicht vorliegen, eine ergänzende Beprobung der Messstellen.
3.3.3 Analysen der Schwarzdecke (PAK)
Die Abschnitte der offenen Leitungsverlegung queren mehrfach asphaltierte Wege. Um deren
mögliche Belastung an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK als Teerindi-
kation) feststellen zu können, wurden 9 gekernte Schwarzdecken-Proben an den in Lageplan
B-1 gekennzeichneten Stellen entnommen und an das Labor EUROFINS Umwelt West GmbH
übergeben, welches diese auf PAK (16 Parameter nach EPA) analysierte. Die Prüfberichte
sind diesem Bericht als Anlage AM-4 beigefügt, die Analysewerte werden in Tabelle 8 nach
Entnahmestation und Probenbezeichnung gelistet und einer Wertung gegenübergestellt.
Eine Teerindikation über PAK-Gehalte war in den Proben AP-A1, AP-A2, AP-A4, AP-A6, AP-
A8 und AP-A9 negativ. Hier waren keine teerstämmigen Bestandteile nachweisbar. Die in den
Proben AP-A3, AP-A7 und AP-A11 gemessenen PAK-Konzentrationen lagen zwischen 0,6
und 2,3 mg/kg Trockensubstanz und liegen somit deutlich unter dem Grenzwert von 10 mg/kg.
Alle untersuchten Wegedecken gelten somit als pechfrei. Eine Andienungspflicht bei der SAM
entfällt. Der entstehende Aufbruch kann unter AVV-Abfallschlüssel 170302 (= Bitumengemi-
sche mit Ausnahme derjenigen, die unter AS 170301* „kohlenteerhaltige Bitumengemi-
sche/gefährlicher Abfall“ fallen) verwertet werden. Eine Verwertung im Heißmischverfahren mit
Bindemittel ist prinzipiell möglich, da die PAK-Konzentration unterhalb 30 mg/kg TS liegt.
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Tabelle 8: Proben für PAK Feststoffuntersuchungen nach Methode DIN EN 15527 /
DIN ISO 18287
Entnahme-
station (ca.
Stand 12/2013)
Proben-
bezeich-
nung
Labor-
nummer
∑ PAK (16)
nach EPA
[mg/kg TS]
Wertung
Pechfreiheit Ausbauasphalt
≤ 10 mg/kg PAK (EPA)
13+009 AP-A1 013175884 < 0,5 keine teerhaltigen
Bestandteile nachweisbar
12+927 AP-A2 013175885 < 0,5 keine teerhaltigen
Bestandteile nachweisbar
10+585 AP-A3 013175886 0,6 Konzentration deutlich unter
dem Grenzwert
6+012 AP-A4 013175887 < 0,5 keine teerhaltigen
Bestandteile nachweisbar
4+019 AP-A6 013175888 < 0,5 keine teerhaltigen
Bestandteile nachweisbar
3+792 AP-A7 013175889 2,3 Konzentration deutlich unter
dem Grenzwert
2+767 AP-A8 013175890 < 0,5 keine teerhaltigen
Bestandteile nachweisbar
2+374 AP-A9 013175891 < 0,5 keine teerhaltigen
Bestandteile nachweisbar
0+765 AP-A11 013175892 0,7 Konzentration deutlich unter
dem Grenzwert
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3.4 Generalisierter Untergrundaufbau
Im Rahmen der systematischen Zusammenfassung der innerhalb der Trassenführung auftre-
tenden Sedimente kann zwischen vier generalisierenden Bodenkategorien (GB) unterschei-
den werden:
• GB 1: Auen- und Hochflut-Lehm,
• GB 2: Altarmtone,
• GB 3: Flug- und Schwemmsande,
• GB 4: Terrassenschüttungen.
Die generalisierten Bodenkategorien werden in Tabelle 9 beschrieben und sind in Abbildung 8
schematisch und beispielhaft skizziert.
Tabelle 9: Generalisierte Bodenkategorien
Generalisierte
Boden-
kategorie
GB 1 GB 2 GB 3 GB 4 A/B
Genese: Auen- und Hoch-
flutlehm (auch als
Zwischenschichten in
der Altterrasse)
Altarmtone /
Sillwassersedi-
ment
Flug- und
Schwemmsande
Terrassenschüt-
tungen
Bezeichnung
gemäß vorherr-
schender Korn-
größen:
Schluff-
Feinsand-
Gemische, un-
tergeordnet tonig
Ton mit wech-
selndem Schluff-
anteil, bereichs-
weise mit gering
mächtigen Torf-
lagen
Feinsand, teil-
weise schluffig
Sand und kiesi-
ge Sande (4A)
,Kiese (4B)
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Abbildung 8: Skizze Untergrundaufbau mit generalisierten Bodenkategorien (GB)
3.5 Grundwasser
Die Erkenntnisse über die Grundwasserverhältnisse wurden im Rahmen der Baugrunderkun-
dungskampagne von Ende September bis Mitte November 2013 gewonnenen und stellen
demnach eine Momentaufnahme dar. Zur visuellen Übersicht der Grundwasserstände in den
RKS-Bohrlöchern kann der Anlage B-2 beigegebene Plan herangezogen werden.
Im Rahmen der Trassenerkundung wurden keine Grundwassermessstellen hergestellt.
Im Ergebnis der Baugrunduntersuchung ist festzustellen:
• Innerhalb des Abschnittes OV 1 der Feldtrasse von NT-RKS 01 (Station 13+680) bis
NT-RKS 22 (Station 11+205) wurde der Grundwasserspiegel im Niveau zwischen ca.
92m NN und 92,5m NN angeschnitten. Für den Bereich der offenen Verlegung von
Cluster 2 bis Station 12+115 (NT-RKS 14) bedeutet dies, dass sich der Grundwasser-
spiegel stets unterhalb einer Tiefe von 2m befand (2,1m bis 4,1m unter GOK).
• Bei Pressung 1 (NT-RKS 15, Station 11+980 / ~16, Station 11+925), in der unmittel-
baren Nähe zum Oberen Speyerlachgraben, liegt eine leichte Geländevertiefung vor.
Der Grundwasserspiegel wurde - trotz eines relativ niedrigen Niveaus von 91,89m
NNN - ab 1,75m unter GOK Ansatzpunkt angetroffen wurde.
• Bei der offenen Verlegung im Abschnitt OV 2 der Feldtrasse zwischen Pressung 1
und Pressung 2 stand der Grundwasserspiegel zwischen 1,93m und 2,45m unter GOK
an.
• In den Bohrlöchern von NT-RKS 20 (Station 11+275) und ~21 (Station 11+255) an
Pressung 2 lag der Wasserspiegel zwischen 2,09m und 2,35m unter GOK.
• Ab Station 11+205, NT-RKS 22, im Osten Abschnitt OV 3 der Feldtrasse, stand der
Grundwasserspiegel in 3,65m unter Gelände und wurde im weiteren Trassenverlauf
(Abschnitte OV 3 bis Norden OV 8) von NT-RKS 23 (Station 11+030) bis WT-RKS
Westen Osten
Altarme Rhein
Rhein
rd.
6 m
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12 (Station 6+360) innerhalb der Erkundungsteufe von 4m nicht angeschnitten. Dieser
Erkundungsabschnitt beinhaltet die Pressungen 3 bis 6, für welche jeweils 6m tiefe
Kleinbohrungen hergestellt wurden, in welchen kein Grundwasser angetroffen wurde.
• Die Grundwasseroberfläche bei Pressung 3 liegt unterhalb 97,05m NN, bei den Pres-
sungen 4 und 5 unterhalb einer Höhenkote von 98m NN und bei Pressung 6 unter-
halb 98,72m NN.
• An der Sondierung NT-RKS 40, am geplanten Verbindungsstrang zu Cluster 1,
muss der Grundwasserspiegel unterhalb 96,19m NN gelegen haben, da die Kleinboh-
rung bis 6m Tiefe trocken war.
• Für WT-RKS 14A (Station 6+015) und WT-RKS 14B (Station 5+985), in der Südhälfte
Abschnitt OV 8 der Feldtrasse, liegt der Grundwasserstand unterhalb von 3m (14A)
bzw. 2,5m (14B) (ob OK Ansatzpunkt Sondierung). In der weiteren offenen Verlege-
Strecke bis WT-RKS 18 (Station 5+230), im Abschnitt OV 9, lag der Grundwasser-
spiegel stets unterhalb der Erkundungstiefen von 4m bzw. 6m.
• Bei den Pressungen 7 und 8 an der B39 und an der Verbindungsschleife mit der B9
wurde zwar kein Grundwasser angetroffen, jedoch steht Sickerwasser bzw. Schicht-
wasser über einer tonigen Lehmschicht. Dieses wurde gegen Ende Oktober 2013 in
WT-RKS 21 (Station 4+940) bei rd. 2m unter Gelände vorgefunden, könnte aber sehr
starken, von den Niederschlagsereignissen abhängigen Schwankungen unterliegen
und auch bis knapp unter die Geländeoberfläche ansteigen.
• Für den Abschnitt der offenen Verlegung, OV 10, zwischen Pressung 8 und Pres-
sung 9 ist festzuhalten, dass der Grundwasserspiegel in WT-RKS 23 (Station 4+655)
unterhalb der Endteufe von 4 m lag, bei Station 4+490, in WT-RKS 25A, schon bei 2,8
m und bei Station 4+460, in WT-RKS 25B, bereits bei 1,8 m u. GOK angebohrt wurde.
• Von Station 4+280, WT-RKS 25C, im Nordwesten OV 11, bis Station 3+405, ST-RKS
07, im Südosten OV 12, lag der Grundwasserspiegel stets tiefer als 4m u. GOK
(i.d.R. unterhalb 6m). Innerhalb dieses Erkundungsbereichs liegen auch die Pressun-
gen 9, 10 und die Nordwestseite der Pressung 11. Auf der Südostseite der Pressung
11 (SE‘ B9/Landauer Straße) wurde der Grundwasserspiegel anhand der Sondierer-
gebnisse an Station 3+330 (ST-RKS+RS 08) bei 3,4m unter GOK angenommen.
• Die Sondierungen für die etwas weiter südöstlich liegende Pressung 12 (Unterfahrung
der Verbindungsschleifen B9/B39) ergaben einen Grundwasserspiegel bei rund 4m
unter GOK (entspricht etwa 98,10m NN).
• Während das Wasser in der 4m tiefen ST-RKS 12 (Station 3+350), im Nordosten OV
13, nicht angebohrt wurde, konnte es im weiteren Trassenverlauf des Abschnittes OV
13 der Feldtrasse bis Station 0+970, ST-RKS 24 in der Regel recht oberflächennah,
bereichsweise zwischen 0,5m und 1m unter Gelände nachgewiesen werden. In den
letzten Kleinbohrungen der Südtrasse, in ST-RKS 26 (Station 0+755) und ST-RKS 25
(Station 0+740) lag der Grundwasserspiegel zwischen 3,25m und 3,8m unter GOK.
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Hinsichtlich der Grundwasserschwankungen und des Einflusses aus Hochwasser wird auf
Kapitel 4 und Plan B-5 verwiesen.
3.6 Bodenkennwerte
Die Bodenparameter der relevanten Bodenschichten können der Tabelle 10 entnommen wer-
den. Die Kennwerte wurden auf Grundlage der geotechnischen Ansprache, der Feld- und La-
borversuche sowie unter Berücksichtigung korrelativer Zusammenhänge, insbesondere zu
Ergebnissen der Rammsondierungen, festgelegt.
Günstigere Kennwerte sind durch bodenmechanische Versuche nachzuweisen.
Die angegebenen charakteristischen Bodenkennwerte sind den Grundwerten nach EAU (E04)
gleich zu setzen und müssen für Standsicherheitsberechnungen mit den in DIN 1054/ EC7
festgelegten Teilsicherheitsbeiwerten abgemindert werden.
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Tabelle 10: Charakteristische Bodenkennwerte
Kennwert
Generalisierte Bodenkategorie
GB 1
Auen- u. Hochflutlehm
GB 2
Altarmtone
GB 3
Flug- und Schwemm-
sande
GB 4 A
Terrassen-schüttung
GB 4 B
Terrassen-schüttung
Bodenart nach DIN 4022 U,s*,t‘ T,u-u*,fs’ (-fs)
(H) fS, u‘, ms‘‘-ms‘ S-S,g G-G,s
Bodengruppe DIN 18196 SU*, UL UA, TL, TM
(OU/OT/HN) SU SE, SI GW, GI
Bodenklasse DIN 18300 4(21)) 4 (21), 5) 3 3 3
Bodenklasse DIN 18301 BN2 + BB2-3
(vereinzelt BB1)
BB2-3
(vereinzelt BO1-2) BN1 BN1 BN1
Bodenklasse DIN 18319 LBM1-2, P1
LBM1-2, P1-P2
(vereinzelt LO) LNE2-3
LNE 2-3,
LNW 2-3 LNW 2
Frostempfindlichkeits-
klasse nach ZTVE-StB
F3 F3 F1-F2 F1 F1
Bodengruppe nach
DVGW GW 312 2,3 3,4 2 1 (2) 1 (2)
Lagerungsdichte/
Konsistenz
weich-steif,
häufig halbfest
seltener breiig
oder fest
steif-halbfest,
häufig weich selte-
ner sehr weich
oder fest
mitteldicht,
häufig locker,
seltener dicht
gelagert
mitteldicht bis
dicht gelagert
mitteldicht
gelagert
Feinkornanteil ≤ 0,063
mm [%] 15-73 61-98 4-13 2-4,5 3-4
Durchlässig-
keitsbeiwert kf [m/s]
1,7 x 10-9 –
5 x 10-6
1,1 x 10-9 –
3,9 x 10-8
6 x 10-6 –
3,2 x 10-4
1,4 x 10-4 – 8,3
x 10-4 4,0 x 10-4
Feucht-
wichte
γk
[kN/m³] 17,5* - 22*** 17,5* – 20,5*** 18* - 20*** 16* - 20*** 17* - 22,5***
Auftriebs-
wichte
γk'
[kN/m³] 9* - 12*** 8,5* - 11*** 10* - 12*** 8,5* – 12*** 9* – 13,5***
Reibungs-
winkel
ϕk’
[°] 27,5 20 - 25 32* - 40*** 30* - 35,5*** 30* - 35,5***
Kohäsion ck’
[kN/m²] 0**-5*** 0*-20***
(Kapillarkohä-
sion: 0*-6***)
(Kapillarko-
häsion: 3*-
8***)
(Kapillar-
kohäsion: 0*-
2***)
Steifemodul Es
[MN/m²] 3*-20*** 1*-10*** 10*-100*** 20*-150*** 50*-200***
1) ggf. Bodenklasse 2 bei Wasserzutritt und Aushub unter Grundwasserspiegel (ggf. auch beeinflusst durch Jahreszeit und
Hochwasserereignisse im Rhein)
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* weich / locker gelagert
** steif / mitteldicht gelagert
*** halbfest / dicht gelagert
Anhand Tabelle 11 lassen sich die durch DIN 18130 definierten Durchlässigkeitsbereiche der
ermittelten Durchlässigkeitskoeffizienten (kf-Werte) herleiten.
Tabelle 11: Durchlässigkeitsbereiche in Abhängigkeit vom Durchlässigkeitsbeiwert
nach DIN 18130
kf [m/s] Bereich
< 1 * 10-8 sehr schwach durchlässig
1 * 10-8 bis 1 * 10-6 schwach durchlässig
1 * 10-6 bis 1 * 10-4 durchlässig
1 * 10-4 bis 1 - 10-2 stark durchlässig
> 1 * 10-2 sehr stark durchlässig
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4 Baugrundbeurteilung
Die Höhenlage der geplanten Leitungen (2 x DN 400) ist in den Schnitten der Anlagen B-3 und
B-4 gemäß Planungsstand 2013 dargestellt. In den nachfolgenden Tabellen sind die Leitungs-
tiefen unter GOK sowie die voraussichtlich anstehenden Böden im Niveau der Rohrsohlen
zusammengestellt. Die Abschnittsunterteilungen richten sich in erster Linie nach der Verlege-
art und sind dementsprechend benannt: Abschnitte gelenkter Horizontalbohrungen werden als
„HDD“ bezeichnet, die Abkürzung „OV“ steht für Offene Verlegung und „Pressung“ bedeutet
hier Rohrpressung.
Die im Zeitraum von Nov. 2011 bis Dezember 2013 ausgewerteten Daten von Grundwasser-
messstellen wurden in den Längsschnitten der Planreihe B-3 mit ihren Höchstwerten sowie
den beobachteten Grundwasserschwankungen eingetragen. Die Wasserstände wurden dabei
an den nächstgelegenen Sondierpunkten berücksichtigt. Diese Erkenntnisse sind, zusammen
mit den Angaben aus den von Hochwasser betroffenen Flächen (Anlage B-5) nachfolgend mit
berücksichtigt.
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Tabelle 12: Zusammenstellung Daten Leitungsbau
Station*)
[m]
Abschnitt
[-]
Rohr-sohle
(ca.)
[m u. GOK]
Vorherrschende Bodenkategorie/
[GB]
Zustandsform bindiger Böden
[-]
Voraussichtliche Erfordernis Wasserhaltung
(Gesamt- oder Teilabschnitt)
13+250- 13+724 OV 1 (Süd) 2,5
GB 1 Einschaltungen von BG 2 (0,25 bis 0,9 m mächtig) bis Grabensohle
bis ca. 1,6 m u. GOK steif und halbfest, darunter i.d.R. weich
Bei günstiger Witterung: nein, infolge GW-Schwankungen jedoch nicht auszuschließen, infolge Hochwasser Druckwasseranstieg bis GOK mög-lich.
12+450- 13+250 OV 1 (Mitte)
2,5
GB 1 bis Grabensohle steif und halbfest wechseln im Verlauf der Trassenführung
nein
11+970- 12+450 OV 1 (Nordwest) 2,5
GB 1: 0,7 bis 1,6m ab GOK; darunter bis Gra-bensohle GB 3 (knapp unterhalb Grabensohle GB 4 A)
GB 1 = i.d.R. halbfest, seltener steif
ja, wahrscheinlich zwischen Pres-sung 1 und 12 + 220 bei erhöhtem GW-Stand, sowie Anstieg GW auf Gesamtstrecke bei Hochwasser
11+930- 11+970 Pressung 1 2,5 - 3 Westseite: bis rd. 1m unter GOK GB 2, bis rd. 2,6 m u. GOK GB 1, es folgt GB 4 B, Ostseite: bis rd. 1,6m unter GOK GB 1, bis rd. 2,7, u. GOK GB 3, es folgt GB 4 A
GOK bis 1,6m: steif bis halb-fest, 1,6m – 2,6m weich bis breiig
ja, für Baugruben an Start- und End-punkt, Bachlauf, Anstieg bis GOK bei Hochwasser möglich
11+275- 11+930 OV 2 2,5
GB 1 mit unregelmäßigen, bis zu 1,2m starken Einschaltungen von GB 2. Abschnittsweise wird unterhalb 1,8m GB 4 A an der Grabensohle an-geschnitten
weich bis steif im oberen Meter darunter i.d.R. weich, unterhalb Grundwasserspiegel breiig
ja, in Teilabschnitten und infolge von Grundwasserschwankungen, bei Hochwasser vereinzelt Druckwasser bis GOK möglich
11 + 260- 11 + 275 Pressung 2 2,5 - 3 GB 1 von GOK bis ca. 1,2m u. GOK GB 2 bis ca. 2,6m, es folgt GB 3 mit raschem Übergang zu GB 4 A / GB 4 B
GB 1 = halbfest, GB 2 = weich
ja, insbesondere für Baugruben an Start- und Endpunkt
11+150-11+260 OV 3 (Ost) 2,5
Schichtenverzahnung a. d. Grenze Frankenthaler Terrasse / Rheinaue: Westen: GB 1 bis ca. 0,7 m; darunter, im Bereich Leitungsgrabensohle bis 4m GB 4 B + GB 4 A Osten: GB 1 bis 1,4 darunter im Ber. Gr.-Sohle GB 2
Westen: GB 1 = weich Osten: GB 1 = halbfest, GB 2 = weich
nein: von 11 + 150 – 11+ 240 / ja: sehr wahrscheinlich von 11 + 240 – 11 + 260
10+900-11+150 OV 3 (Mitte/Ost) 2,5
GB 1 dominiert von GOK bis ca. 2,9m; darunter GB 4 A
steif und halbfest nein
10+230- 10+900 OV 3 (West; inkl. Offene Querung Ut-
2,5
GB 3 + GB 4 A im lateralen und vertikalen Wechsel; Besonderheit: bei 10 + 590 Uttersba-
GB 1 steif, bei 10 + 590 (Utters-bacher Weg) von 0,7-1,3 m u.
nein
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Station*)
[m]
Abschnitt
[-]
Rohr-sohle
(ca.)
[m u. GOK]
Vorherrschende Bodenkategorie/
[GB]
Zustandsform bindiger Böden
[-]
Voraussichtliche Erfordernis Wasserhaltung
(Gesamt- oder Teilabschnitt)
tersbacher Weg 10 + 580 -10 + 590)
cher Weg GB 1 bis 1,3m u. GOK, ansonsten GB 1 an Oberfläche bis ca. 0,5m mächtig
GOK halbfest bis fest
9 + 440 –10 + 230 HDD 1 (Birkenweg)“ vergl. [10]
9+270 – 9+440 OV 4 (Nordost) 2,5
GB 1 bis Grabensohle mit Besonderheit: stark toniger Sand im Niveau 1,1-1,6m u. GOK (erst ab 2,7m u. GOK GB 4 A), geringmächtige Schicht GB 2 möglich
GB 1: i.d.R. halbfest; 0,5m toni-ger Sand mit fester Matrix
nein
9+100 – 9+270 OV 4 (Mitte-Nordost) 2,5
GB 3, GB 4A im Wechsel, Sohle vorwiegend in GB 4A
-entfällt- nein
8 + 970 – 9 + 100 OV 4 (Mitte-Südwest) 2,5
GB 1 bis ca. 0,8m u. GOK darunter, im Bereich Grabensohle und bis 4m u. GOK dominiert GB 4 A
GB 1: mäßig bindig (steif) nein
8+830 – 8+970 OV 4 (Südwest) 2,5
GB 1 (meist SU*; mit Übergangsform zu GB3) dominiert bis rd. 0,5m unter Leitungsgrabensohle, darunter GB 4 A, seitliche Übergänge Sohle in GB4
nein
8+430 – 8+830 HDD 2 (B9) vergl. [10]
7+670 – 8+430 OV 5 2,5
GB 3 von GOK bis 1,4m (Süden) bzw. 0,6m (Norden); darunter liegen GB 4 A im Süden, GB 2 im mittleren Teilabschnitt und GB 1 im Norden im Bereich der Leitungsgrabensohle
GB 2: obere 0,5m weich, darun-ter weich bis steif GB1: i.d.R. steif
nein
7+635 – 7+670 Pressung 3 2,5 - 3 Süden: GB 1 / Norden: GB 4 A dominiert
GB 1: halbfest, fest nein
7+175 – 7+635 OV 6 2,5
GB 1 abschnittsweise mit 0,75m starkem, hier torfig ausgeprägten GB 2 – Horizont der relativ zur Trasse nach Norden einfällt: bei 7 + 300 nicht nachgewiesen, bei 7 + 470 ab 1,3m u. GOK, bei 7 + 600 mit 2,5m u. GOK ca. auf Lei-tungsgrabensohle
i.d.R. halbfest nein
7+140 – 7+175 Pressung 4 2,5 - 3 GB 3 bis 1,5m im Süden und 2,5m u. GOK im Norden, es folgt GB 4 A; am südlichen Start-/End-Punkt ist von GOK bis 1,2m Tiefe mit Auffül-lung zu rechnen, diese mit bodenmechanischen Eigenschaften GB 1
(Auffüllung mit GB 1 - Eigen-schaften: steif)
nein
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Station*)
[m]
Abschnitt
[-]
Rohr-sohle
(ca.)
[m u. GOK]
Vorherrschende Bodenkategorie/
[GB]
Zustandsform bindiger Böden
[-]
Voraussichtliche Erfordernis Wasserhaltung
(Gesamt- oder Teilabschnitt)
7+065 – 7+140 OV (zwischen Pressung 4
- Pressung 5)
2,5
Süden: GB 3 / Norden: GB 4 A
steif nein
7 + 010 – 7 + 065 Pressung 5 2,5 – 3 GB 3 dominiert Schichtaufbau von GOK bis Presshorizont; GB 1, meist SU*, tritt untergeord-net auf
GB 1: steif bis halbfest nein
6+585 – 7+010 OV 7 2,5
GB 3 dominiert im Bereich der Leitungsgraben-sohle; darüber liegt GB 1 (meist SU*); im Süden kann die Sohle knapp in GB 4 A liegen; in Nähe zu Pressung 6 dominiert GB 4A den Schichtauf-bau
GB 1 im Süden weich, im mittle-ren Abschnitt halbfest, im Nor-den fest
nein
6+560 – 6+585 Pressung 6 2,5 - 3 Presshorizont liegt im Süden in GB 1/Übergang GB3, im Norden Übergang von GB1 in GB 4 A möglich GB 1 an GOK, zwischen 0,7m u. 1,8m mächtig
GB 1 weich, im Süden obere Hälfte weich, unten steif bis halbfest
nein
5+750 – 6+560 OV 8 2,5
GB 1 + GB 3 im Wechsel bis mind. 0,8m unter Grabensohle (in größterer Tiefe GB 2 mit darüber gestautem Schichtwasser zu erwarten)
weich und steif im Wechsel nein
5+450 – 5+750 HDD 3 – Woogbach vergl. [10]
5+025 – 5+450 OV 9 2,5
GB 1 dominiert bis zur Leitungsgrabensohle, Wechsel zu GB3 bzw. GB2
steif bis halbfest nein
4+990 – 5+025 Pressung 7 2,5 - 3 GB 2 + GB 1 dominieren im Presshorizont halbfest ja, ggf. Schichtwasser in Baugruben für Start- und Endpunkt
4+920 – 4+940 Pressung 8 2,5 - 3 GB 2 im Presshorizont halbfest ja, ggf. Schichtwasser in Baugruben für Start- und Endpunkt
4+600 – 4+920 OV 10 Nord 2,5
GB 1 von GOK bis ca. 0,6 – 1m unter GOK, da-runter bis Grabensohle: GB 2 in Schichtmächtig-keiten zwischen 0,7 und über 3,4m; im Süden bildet tieferer GB 1 – Horizont die Leitungsgra-bensohle unter der rd. 0,7m starken GB 2
Von GOK bis ca. 1m Tiefe: weich bis steif darunter bis zur Gra-bensohle und bis 2m darunter: vorwiegend halbfest
nein
4+290 – 4+600
OV 10 Süd
bei Station 4+480 quert Speyerbach
2,5 Speyer-bach> 2m
Von GOK bis Leitungsgrabensohle: GB1; ab 2,8 bzw. 3,4 liegt Schichtgrenze zu GB 2
südlich Speyerbach steif, nördlich Speyerbach weich
ja: teilw. bei voraussichtlich 4+350-4+550; zusätzlich Querung des Speyerbachs
4+200 – 4+290 Pressung 9 2,5 - 3 Von GOK bis Presshorizont: GB 1; GB 1: steif bis halbfest; GB 2 nein
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Station*)
[m]
Abschnitt
[-]
Rohr-sohle
(ca.)
[m u. GOK]
Vorherrschende Bodenkategorie/
[GB]
Zustandsform bindiger Böden
[-]
Voraussichtliche Erfordernis Wasserhaltung
(Gesamt- oder Teilabschnitt)
unterhalb 3,45m: GB 2 weich bis steif
3+815 – 4+200 OV 11 (Nordwest) 2,5
An Oberfläche: GB 1 1-1,6 m mächtig, bis Gra-bensohle: GB 2
weich bis steif nein
3+590 – 3+815 OV 11 (Südost) 2,5
bis Grabensohle: GB 1; darunter GB 2, weich bis zu ca. 0,85 m u. GOK, darunter steif
nein
3+555 – 3+590 Pressung 10 2,5 - 3 Presshorizont: GB 3, Übergänge zu GB 2 und GB1 möglich
GB 1: in größerer Tiefe z.T. halb-fest, GB 2: bis ca. 1 m u. GOK weich, darunter steif und halbfest
nein
3+410 – 3+555 OV 12 2,5
bis Grabensohle: GB 1, GB 2, im Westen: GB 3 weich, bereichsweise breiig nein
3+350 – 3+410 Pressung 11 2,5 - 3 NW: 2,2m Auffüllung mit Eigenschaften GB 1+ GB 2 Presshorizont: Auffüllung/GB 2 im NW, Über-gang zu GB 3/4a im SE möglich
Zwischen 1-1,5 m u. GOK weich, ansonsten, im Presshorizont: steif bis halbfest
nein
3+300 – 3+350 OV (zwischen Pres-sung 11 auf 12)
2,5
bis zu 1,5 m u. GOK: GB 1; bis Grabensohle: GB 3 evtl. GB 4A, darunter GB 4A, GB 2 nicht aus-geschlossen
weich nein
3 + 200 – 3 + 300 Pressung 12 2,5 - 3 GB 1 (ca. 1,6 m) Presshorizont: GB3, GB 4A
nein
3+020 – 3+200 OV 13 (West) 2,5
bis zu 1m u. GOK: GB 1; bis Grabensohle: vor-wiegend GB 4A
steif Ja, teilweise GW-Anstieg bei Hoch-wasser bis GOK möglich
2+300 – 3+020 OV 13 (Mitte/West) 2,5
bis Grabensohle: GB 1 (darunter GB 4B) weich, bereichsweise steif ja
1+900 – 2+300 OV 13 (Mitte/Ost) 2,5
bis Grabensohle: GB 1 im Osten, GB 1 + GB 4A im Westen
weich Bei günstiger Witterung: nein
0+625 – 1+900 OV 13 (Ost) 2,5
bis Grabensohle: GB 1, (darunter GB 4A und GB 3)
vorwiegend weich Ja, GW-Anstieg bei Hochwasser bis GOK möglich
0+000 – 0+625 HDD 4 – (Flughafen) vergl. [10]
*) ca. nach Planungsstand Dez. 2013
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4.1 Feldleitung, offene Verlegung mit geböschten Gräben
Erfolgt die Verlegung der Leitung oberhalb des Grund- oder Schichtwassers in geringerer Tie-
fe, können die Baugrubenböschungen in Abhängigkeit der Platzverhältnisse geböscht ausge-
führt werden. Ohne Nachweis der Standsicherheit können die Böschungen in nichtbindigen
oder weichen Böden mit einem Böschungswinkel von β ≤45° und in bindigen steifen Böden
mit einem Böschungswinkel von β ≤ 60° ausgeführt werden (Abbildung 9). Davon abweichend
können auch höhere Böschungswinkel gewählt werden, wenn die Standsicherheit erdstatisch
nachgewiesen wird. Bei der weiteren Planung sind die Vorgaben und Voraussetzungen der
DIN 4124 zu beachten.
Eine Verlegung in geböschten Gräben ist auch in Abschnitten mit geringer Grundwasser- oder
Schichtwasserüberdeckung der Grabensohle möglich (Abbildung 10), wenn vorlaufend eine
Wasserhaltung zur Absenkung und Stabilisierung der Böschungen vorgenommen wird. Hierzu
bieten sich insbesondere Saugbrunnenanlagen an, wegen der nur geringen Durchlässigkeit
der Lehme und Schwemmsande. Die Wasserhaltung ist im Vorfeld zu dimensionieren und der
Baufortschritt entsprechend anzupassen.
Abbildung 9 Prinzipskizze Verlegung im geböschten Graben
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Abbildung 10 Prinzipskizze Verlegung im offenen Graben mit Grundwasserhaltung
Bei der Verlegung der Feldleitung ist auf eine ausreichende und einheitliche Bettung zu ach-
ten.
4.2 Feldleitung, Verlegung mit Grabenverbau
Soweit geböschte Baugruben infolge von eingeschränkten Platzverhältnissen oder bei größe-
re Aushubtiefen ausscheiden, können die Rohrgräben auch durch geeignete Baugrubenver-
baue gesichert werden (Abbildung 11-A). Der Verbau bietet sich ggf. an, um den Flächenver-
brauch sowie den erforderlichen Bodenaushub zu reduzieren. Innerhalb der Lockergesteine
kommen vorrangig Gleitschienentafelverbausysteme (Linearverbaue) in Frage. Voraussetzung
für den Einsatz des Gleitschienentafelverbaus ist die Grundwasserfreiheit, d. h. es werden je
nach erforderlicher Baugrubentiefe vorlaufende Grundwasserhaltungen in Teilabschnitten
erforderlich (Abbildung 11-B).
Bei Einsatz von Grabenverbausystemen im Lastabtragungsbereich von Verkehrswegen sind
nur solche Systeme einzusetzen, bei denen nicht mit einer Auflockerung oder mit dem Nach-
geben des anstehenden Bodens zu rechnen ist. Nach DIN 4124 eignen sich hierzu z.B. Gleit-
schienen-Grabenverbauwände mit Stützrahmen oder Dielenkammer-Geräte. Vor dem Einsatz
ist zu prüfen, ob die zu erwartende Erddruckbelastung vom Grabenverbau aufgenommen
werden kann, die Stirnwände sind dabei nach DIN 4124 i.d.R. ebenfalls durch Verbau zu stüt-
zen.
Der Verbau ist in unmittelbarer Nähe zu Verkehrswegen verformungsarm und auf die jeweili-
ge, zulässigen Verkehrslasten auszulegen, ggf. sind bauzeitige Belastungen zu berücksichti-
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gen. Hierzu können vorzugsweise ausgesteifte Spundwände eingesetzt werden, insbesondere
auch dann, wenn Baugruben wasserdicht ausgeführt werden sollten (Abbildung 11-C).
In den Streckenabschnitten mit zu erwartendem Grundwasserandrang (Tabelle 12) kann, so-
weit kein geböschte Baugruben nach Kapitel 4.1 mit vorlaufender Grundwasserabsenkung
ausgeführt wird, die Verlegung im Schutze eines Grabenverbaus mit vorlaufender Absenkung
(Abbildung 11-B) erfolgen. Soweit dies nicht möglich sein sollte, ist der Grundwasserandrang
durch entsprechend hohe Einbindung von Spundwänden und Absenkung innerhalb der Bau-
grube zu minimieren. Die Sicherheit der Baugrubensohle gegen hydraulischen Grundbruch ist
in diesen Fällen nachzuweisen, insbesondere wenn die Spundbohlen in weniger durchlässige-
re Horizonte einbinden. Die Standsicherheit der Baugruben ist in Abhängigkeit der Tiefe und
Belastung nach DIN EN 1997-1, DIN 1054 bzw. DIN 4084 nachzuweisen. Hinsichtich der Di-
mensionierung von Wasserhaltungsmaßnahmen wird auf das nachfolgende Kapitel verwie-
sen.
Abbildung 11 Baugrubenverbau (ohne und mit Grundwasser)
Beim Aushub für die Leitungsverlegung werden Auffüllungen, Schluffe und Sande angeschnit-
ten. Die feinkörnigen, z.T. leicht plastischen Böden neigen bei Wassersättigung zum Ausflie-
ßen bzw. sind stark bewegungsempfindlich. Daher sind dynamische Beanspruchungen dieser
Böden insbesondere im wassergesättigten Zustand zu vermeiden.
Bei der Herstellung der Baugruben sind generell die Hinweise der DIN 4124 zu beachten. Soll-
ten im Bereich des Rohrauflagers aufgeweichte bzw. aufgelockerte Bodenpartien anstehen,
so sind diese ggf. in Handschachtung zu entfernen und gegen ein geeignetes Bodenersatz-
material auszutauschen. Letzteres gilt auch für versehentlichen Tieferaushub. Das Erdplanum
ist zum Schutz vor Verwitterung und Auflockerung unmittelbar mit dem Material der Rohrbet-
tung abzudecken. Die Schichtdicke der Rohrbettung sollte mindestens 20 cm betragen.
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Der Leitungsgraben ist während der Bauarbeiten möglichst wasserfrei zu halten. Die Graben-
sohle muss eben und frei von Aushubboden sein sowie die für das Leitungsauflager erforderli-
che Tragfähigkeit aufweisen.
Bei dem Grabenverbau und der Verfüllung sind die Angaben nach DIN EN 1610 und Merkblatt
DWA-A 139 zu berücksichtigen.
Soweit die Leitungen im Einflussbereich des Grundwassers bzw. des Hochwassers liegen, ist
der Auftrieb im Endzustand bei unzureichender Überdeckung zu berücksichtigen. Bei fachge-
rechter Verlegung der Rohre und Verdichtung der Böden ist nicht mit Setzungen (Abtrieb) zu
rechnen. Die Rohrleitungen sind noch zu bemessen.
4.3 Wasserhaltungsmaßnahmen
Trassenabschnitte mit Wasserhaltung sind in Tabelle 12 sowie in Plan B-2 (Grundwasserflur-
abstände) auf Grundlage der zum Zeitpunkt der Erkundung (Sept-Dez. 2013) angetroffenen
Wasserstände und unter Berücksichtigung von Schwankungsbereichen dargestellt. Geringe
Flurabstände des Grundwassers die Wasserhaltungsmaßnahmen erfordern, wurden vorwie-
gend im Norden an der A61 sowie im Süden angetroffen. Hier kann das Grundwasser im
Hochwasserfall auch bis auf Höhe der Geländeoberfläche anstehen (vergl. Anlage B-5). Ger-
nerell ist im Winter und Frühjahr voraussichtlich mit ca. 0,5 m höheren Grundwasserständen
zu rechnen, als während der Baugrunduntersuchung beobachtet.
Im Wesentlichen liegen die Graben- und Schachtsohlen entlang der Trasse jedoch über dem
Grundwasserspiegel. Wasserhaltungsmaßnahmen sind in diesen Fällen außer für Schicht-
und Niederschlagswasser nicht erforderlich. Eine Profilierung zu temporären Pumpensümpfen
zur Abführung von eingedrungenem Niederschlagswasser wird empfohlen.
Soweit die Grabensohle nur geringfügig unter dem Grundwasserspiegel liegt, kann eine bau-
zeitige Wasserhaltung ggf. über Dränagen und Pumpensümpfe erfolgen. Der Wasserandrang
kann im Vorfeld unter Berücksichtigung der Kennwerte nach Tabelle 10 abgeschätzt werden.
In Abschnitten, in denen die Graben- oder Aushubsohle tiefer unter dem Grundwasserspiegel
liegt, ist bei der Wahl der Art der Grundwasserhaltung im Vorfeld eine mögliche Beeinflussung
von trassennahen Bauwerken und Verkehrsflächen zu betrachten. Eine Grundwasserabsen-
kung außerhalb von Baugruben kann dabei durch den Wegfall des Auftriebs im Absenkungs-
bereich ggf. eine Setzung nicht vorkonsolidierter Sedimente nach sich ziehen.
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In den feinkörnigen Böden (dies sind im wesentlichen die vorherrschenden Flug- und
Schwemmsande) mit Durchlässigkeitsbeiwerten von k < 10-4 m/s ist das Wasser teils kapillar
gebunden, so dass die Wasserbewegung zu einer Entnahmestelle durch die Schwerkraft al-
lein nicht bewirkt werden kann [11]. In diesen Böden ist ein zusätzliches Gefälle durch Vaku-
um im Brunnen zu erzeugen. Gemäß Tabelle 12 ist zumindest abschnittsweise mit Böden zu
rechnen, die eine Vakuum-Entwässerung erfordern und bei denen eine Schwerkraftentwässe-
rung voraussichtlich nicht ausreichend wirksam ist. Typische Erfahrungswerte für den Einsatz
von Schwerkraft- und Vakuumverfahren sind in Abbildung 12 dargestellt.
Abbildung 12 Vergleich von Absenkkurven bei Schwerkraft- und Vakuumverfahren [11]
Voraussetzung für das Prinzip der Vakuumanlage ist weiterhin die Übertragung des Unter-
drucks im Brunnen auf den zu entwässernden Boden. Nach [11] reichen bei nur wenigen Me-
ter Absenktiefe i.d.R. herkömmliche Vakuumlanzen aus, die um die Baugrube mit einem ge-
genseitigen Abstand von ca. 1,5 m eingerammt, gebohrt oder gespült werden. Auf eine aus-
reichende Dichtung der Brunnen am oberen Ende ist zu achten, ebenso sind luftdurchlässige
Oberflächen oder Böschungsabschnitte ggf. zusätzlich mit Folien abzudichten (z.B. bauz. Bö-
schung des Einlaufbauwerkes). Bei der Anordnung von Filterlanzen sollte in der Regel eine
möglichst große Filterstrecke ausgebildet werden, um den erforderlichen Unterdruck zu er-
zeugen und aufrechterhalten zu können. Auf einer ausreichenden Überlagerung oberhalb der
Filterstrecke von mindestens rd. 1 m ist zu achten. In Abschnitten mit wechselgelagerten
Schluffen und Sanden kann als Entwässerung der Einsatz von Kombibrunnen in Betracht ge-
zogen werden, die über hydraulisch getrennte Filterstrecken verfügen, um geringer durchläs-
sige Horizonte gezielt mit Unterdruck beaufschlagen zu können. Zur Vermeidung von Boden-
entzug sind Filter gegenüber der zu entwässernden Bodenschicht filterstabil auszubilden. Da
insbesondere die bindigen Böden aufgrund ihrer geringen Durchlässigkeit das Grundwasser
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nur sehr langsam abgeben, ist vor Inbetriebnahme einer Vakuum-Anlage auf eine ausreichen-
de Vorlaufzeit zu achten, um eine wirksame Abzielung zu erreichen.
Die Art der Grundwasserabsenkung kann von der bauausführenden Firma unter Berücksichti-
gung o. g. Vorgaben gewählt werden. Die genaue Dimensionierung muss unter Berücksichti-
gung der Baugrundschichtung, den zum Zeitpunkt der Bauausführung zu erwartenden
Grundwasserständen und den angegebenen bodenmechanischen Kennwerten durchgeführt
werden. Die Anordnung ist unter Berücksichtigung der angedachten Baustellenlogistik und
Bauabläufe von der bauausführenden Firma individuell festzulegen. Nach Abschluss von
Grundwasserabsenkungsmaßnahmen sind die Lanzen und Brunnen wieder zurückzubauen.
4.4 Rohrauflagerung, Bettung
Bei der Verdichtung der Leitungszonen bzw. der Verfüllräume sind grundsätzlich die Vorgaben
der ZTVE-StB 09 und die Angaben der DWA-A 139 zu beachten. Demnach sind im Bereich
der Leitungszone grobkörnige Böden mit einem Größtkorn von 20 mm zu verwenden, sofern
keine gesonderten Herstelleranforderungen der einzubauenden Rohre vorliegen. Eine Schütt-
höhe von maximal 20-30 cm ist in Abhängigkeit des Verdichtungsgerätes und der Bodenart
(vergl. DWA-A 139) einzuhalten. Oberhalb der Leitungszone bis zur Unterkante der Frost-
schutzschicht bei Verkehrswegen ist ein Wiedereinbau der beim Grabenausbau anfallenden
Bodenmassen (mindestens steife, bindige Böden) möglich (vergl. 4.5).
Bei halbfester bis fester Konsistenz der bindigen Böden wird ein Kies-Sand-Auflager entspre-
chend DIN EN 1610:1997 (Bild 3, Typ 1) empfohlen. Die Mächtigkeit der unteren Bettungs-
schicht sollte 150 mm nicht unterschreiten. Bei fester Konsistenz wird in Anlehnung an ATV-A
139 zusätzlich empfohlen, die untere Bettungsschicht in Abhängigkeit des Rohrdurchmessers
in einer Dicke von DNmma5
1100 += auszuführen, mindestens jedoch ebenfalls in einer
Mächtigkeit von 150 mm. Die Dicke der oberen Bettungsschicht muss der statischen Berech-
nung entsprechen, es ist für beide Schichten das gleiche Material zu verwenden.
Entlang der Leitungstrasse ist darauf zu achten, dass die Bettungsverhältnisse einheitlich
sind. Soweit hierzu Zweifel bestehen oder bei der Ausführung unerwartet Abschnitte mit Ver-
nässungen auftreten, empfehlen wir einen Baugrundingenieur hinzuzuziehen.
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4.5 Grabenverfüllung, Wiedereinbau von Aushubmaterial
Die vorherrschenden Bodenklassen nach DIN 18300 können abschnittsweise über die Zuord-
nung der generalisierten Bodenkategorie u.a. aus Tabelle 12 entnommen werden. Insbeson-
dere die oberflächennah anstehenden, bindigen, feinkörnigen Aushubmassen der Gräben
entsprechen nach der ZTVE der Verdichtbarkeitsklasse V3, d. h. sie sind i. d. R. weniger gut
verdichtbar. Soweit nachfolgende Hinweise und Einschränkungen berücksichtigt werden, kön-
nen die Böden jedoch ebenfalls für den Wiedereinbau genutzt werden.
• Stark organische und stark vernässte Böden, z. B. aus dem Grundwasserbereich sind
für den Wiedereinbau jedoch ungeeignet.
• Einschränkungen für den Wiedereinbau von Überschussmassen können sich aufgrund
von chemischen Untersuchungen und der daraus resultierenden Einstufung nach
LAGA ggf. noch ergeben, da bisher lediglich auf organoleptische Auffälligkeiten zu
achten war.
• In den Trassenabschnitten von 0+625 bis 1 + 900, von 2 + 300 bis 3 + 200, von 4 +
350 bis 4 + 550, von 11 + 240 bis 11 + 260, von 11 + 400 bis 11 + 650, von 11 + 970
bis 10 + 150 und höchstwahrscheinlich bei der Baugruben-Herstellung der Start-
/Endpunkte für die Pressungen 1, 2, 7 u. 8 erfolgt der Aushub voraussichtlich bis un-
terhalb des Grundwasserspiegels. Aufgrund der hohen Wassergehalte ergeben sich
Einschränkungen hinsichtlich der bodenmechanischen Eignung der Böden zum Wie-
dereinbau. Möglichkeiten zur Abtrocknung oder Konditionierung z. B. durch Kalkzuga-
be sind einzuplanen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine Kalkzugabe von ca. 3-5
% stellt in der Regel die obere Grenze der Wirtschaftlichkeit darstellt. Der tatsächlich
erforderliche Umfang von Konditionierungsmaßnahmen für den Einbau hängt maßgeb-
lich von dem Zeitpunkt des Bodenaushubs und der beim Bodeneinbau herrschenden
Witterungsverhältnisse sowie den dann aktuellen Grundwasserständen bzw. Wasser-
gehalten ab.
• Die naturschutzfachlichen Belange sowie die Besonderheiten des Wasserschutzgebie-
tes im Süden sind zu berücksichtigen.
• Werden im Grundwasserbereich stark bindige Böden (Schluffe) ausgehoben, sind die-
se aufgrund des hohen Wassergehaltes für einen Wiedereinbau in den Leitungsgra-
ben i.d.R. ungeeignet. Zum Ausgleich der Massendefizite können natürliche, volumen-
beständige kornabgestufte und chemisch unbelastete Füllböden (Bodengruppen z. B.
nach DIN 18192: GW, SW) verwandt werden.
• Der Teil, der beim Aushub anfallenden Böden, der zur Wiederverfüllung des Leitungs-
grabens verwendet werden soll, ist zu separieren und ordnungsgemäß auf Bodenmie-
ten zwischenzulagern.
• Aufgrund ihrer geringen Plastizitätsgrenzen neigen die Aushubböden bei Wasserge-
haltsänderungen teils zur Änderung ihrer Zustandsform, d. h. sie können von einer
steifen z. B. in eine weiche Konsistenz übergehen bzw. sind bei zu hohen oder zu ge-
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ringen Wassergehalten nur unzureichend verdichtbar. Die Aushubböden sind soweit
sie zum Wiedereinbau vorgesehen sind vor Vernässung zu schützen und in etwa mit
dem optimalen Wassergehalt wieder einzubauen.
Die Verdichtungsarbeit sollte bis 0,5 m unter Erdplanum 85-98 % der einfachen Proctordichte
und im Bereich zwischen Erdplanum rd. 0,5 m unter Planum 97-100 % der einfachen Proctor-
dichte erreichen (ZTVE-StB 09, ATV-A 139 je nach Bodengruppe). Die Schütthöhen sollten im
Rahmen der Verfüllung 30 cm nicht überschreiten, die Einzellagen sind ausreichend zu ver-
dichten. Verdichtungskontrollen sind mittels Densitometer, Rammsondierungen bzw. dyn.
Lastplattenversuchen im Bereich der Leitungszone und Verfüllzonen durchzuführen. Auf dem
Straßenplanum sind als Kontrolle Lastplattenversuche auszuführen. Entsprechend sind mit
dem Aushubmaterial bauzeitlich Proctorversuche auszuführen.
Die Verdichtungsqualität bei der Rohreinbettung und Grabenverfüllung hängt entscheidend
von der Art des Verdichtungsgerätes und der Anzahl der Übergänge ab (vgl. tabellarische
Übersicht ZTVE-StB09 bzw. ATV-A 139). Für den Einbau werden daher eine Eigen- und
Fremdüberwachung sowie ein Probebau zur Festlegung des Verdichtungsgerätes und der
Anzahl der Verdichtungsübergänge empfohlen.
Für die Zwischenlagerung der für die Wiederverfüllung geeigneten Bodenmassen sind Boden-
lager bei der Planung zu berücksichtigen.
Einbau und Verdichtung des Füllbodens ist auf den verwendeten Verbau abzustimmen. Nach
dem Rückbau müssen Füllboden und Grabenwand dicht und setzungsfrei aneinander schlie-
ßen.
4.6 Schächte & Sonderbauwerke
Für Schacht- und Sonderbauwerke gelten vorgenannte Ausführungen entsprechend. Eine
Auflockerung der Sohle ist zu vermeiden. Die Gründungen von Schachtbauwerken werden je
nach Tiefenlage und Schichtenverlauf in unterschiedlichen geologischen Einheiten liegen.
Voraussetzung für eine ordnungsgemäße Gründung ist die Herstellung der Baugrubensohlen
im ungestörten Baugrund (ohne Aufweichung und Auflockerung). Beim Antreffen weicher bin-
diger Böden können zur Stabilisierung unterhalb der Bettung Krotzen 60/120 mm in die Gra-
bensohle eingedrückt werden oder ein Bodenaustausch mit Sand-Kies-Gemisch ausgeführt
werden. Das Austauschmaterial ist zur Vermeidung von Durchmischung mit einem Geokunst-
stoffvlies zu umhüllen. Zur weiteren Stabilisierung kann ggf. ein Kombinationstextil aus Geogit-
ter und Vlies eingesetzt werden. Bei nicht einheitlichem Baugrundaufbau in der Aushubsohle
wird zum Ausgleich von Inhomogenitäten der Einbau einer Ausgleichsschicht aus Sand-Kies-
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Gemisch (d≥0,25 m) emfpohlen. Alternativ wird eine Betonbettung gemäß ATV-A 139 empfoh-
len. Schächte und Sonderbauwerke sind unter Einschaltung einer Sauberkeitsschicht zu beto-
nieren, nachdem die Aufstandsfläche mit einer mittelschweren Rüttelplatte nachverdichtet
worden ist. Da Art und Umfang der Schächte und Sonderbauwerke derzeit noch nicht bekannt
und die Baugrundverhältnisse entlang der Trasse variieren, empfehlen wir für die Einzelbau-
werke ergänzende geotechnische Stellungnahmen oder Berichte zu erstellen. Soweit darüber
hinaus größere Schacht- und Sonderbauwerke vorgesehen sind, ist zu prüfen ob ggf. eine
ergänzende Baugrunduntersuchung und Baugrundbeurteilung nach EC7 erforderlich wird.
Die Auftriebssicherheit von Schächten und Sonderbauwerken ist, soweit diese im Grundwas-
ser bzw. im Schwankungsbereich des Grundwassers liegen nach DIN 1054/EC7 nachzuwei-
sen. Hierzu sind die veränderlichen Druckhöhen im Einflussbereich des Rheins gemäß der
Kapitel zur allgemeinen Geologie zu berücksichtigen. Soweit das Bauwerk bei den gewählten
Abbmessungen nicht auftriebssicher ist, kann das Gewicht des Schachtes bzw. der Boden-
platte erhöht werden. Die Anordnung von seitlichen Spornen zur Erhöhung der Erdauflast ist
bebenfalls möglich.
Soweit Schachtabedeckungen überfahrbar ausgebildet werden, sind Gefälle, Dichtungen und
Verkehrsbelastung (Verschleissbeton) zu berücksichtigen. In Schächten ist allgemein auf eine
ausreichende Belüftung und Restwasserhaltung sowie auf die Herstellung eines Pumpen-
sumpfes z.B. für Wartungsarbeiten oder zur Abführung von Restwassermengen zu achten.
Schächte und Sonderbauwerke sind soweit sie in Widerverfüllungen eingebettet werden auf
den Verdichtungserddruck sowie ggf. auf bauzeitige oder endgültige Verkehrslasten zu be-
messen.
4.7 Pressungen (Pressbohrverfahren bzw. Pilotvortriebsverfahren)
Die Baugrundverhältnisse an den geplanten Pressungen sind in der Planreihe B-4 dargestellt.
Zur Anwendung ist bislang das Pressbohrverfahren vorgesehen. Die beiden Produktleitungen
DN 400 sollen dabei an den Querungen durch ein vorgepresstes Stahlschutzrohr (DN 1000 –
DN 1200) geführt werden.
Bei dem Pressbohrverfahren wird der Querschnitt im Schutze eines Stahlrohres aufgebohrt
und mit einer Förderschnecke das gewonnene Bohrgut in die Vorpressbaugrube transportiert.
Gemäß dem Bohrfortschritt wird das Vortriebsrohr um einen weiteren Abschnitt verlängert und
vorgepresst. Um die Anzahl von Schweißnähten an Übergängen und die Abweichungen aus
der Solllage zu begrenzen, können die Rohrlängen angepasst werden.
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Bei den angetroffenen sandigen Böden oberhalb des Grund- und Schichtwassers ist zur Ver-
meidung von Hohlräumen beim Vorpressen der Bohrkopf im Stahlrohr ausreichend weit zu-
rückzusetzen, so dass ein Erdpropfen im vorderen Hohlrorende verbleibt. Das Verfahren eig-
net sich für die oberflächennah erkundeten Böden, bei denen die Schlagzahlen der leichten
Rammsonde (DPL) nicht über N10 = 50 liegen [11].
Beim ungesteuerten Verfahren muss mit max. rd. 1 % Abweichung vom geplanten Zielpunkt
gerechnet werden. Dies entspricht bei einer Vorpressstrecke von 60 m etwa 60 cm. Diese
Abweichung ist in der vertikalen Achse für die Lage der Rohre in der Regel nicht zulässig,
daher muss durch entsprechend sorgfältige Arbeit, exakte Einmessung und schweres Gerät
eine größere Genauigkeit erzielt werden.
Die Baugrundverhältnisse für den Rohrvortrieb sind geprägt durch die teils bindigen, feinkörni-
gen Böden (vergl. Tabelle 12 und Tabelle 13). Unter Berücksichtigung der während der Bau-
grunduntersuchung angetroffenen Grundwasserstände ist in Abhängigkeit der Tiefenlage der
Leitung in den Pressungen 1 (B-4.1) und 2 (B-4.2) mit Grundwasser zu rechnen. Insbesonde-
re in Pressung 1 stehen auf Höhe der Leitungstrasse teils Feinsande an, die unter Grundwas-
ser zum Fließen neigen können. In den Abschnitten mit Grundwasser wird soweit eine offene
Verlegung aus Gründen der Wasserhaltung und Baugrubensicherung ausscheidet, ein für
wasserführende Böden geeignetes Bohr- bzw. Pressverfahren gemäß DWA-A 125 empfohlen.
Hierzu eigenen sich z.B. Verfahren mit einem Pilotvortrieb mit Grundwasserschnecken bzw.
Bohrverfahren die mit einer Grundwasserschleuse ausgerüstet werden können. Wir empfeh-
len daher zu prüfen, ob diese Querungen nicht ggf. kostengünstiger mit einer offenen Baugru-
be mit Grundwasserabsenkung ausgeführt werden können.
Im Grundwasser ist auf geeignete Dichtungskonstruktionen an den Ein- und Ausfahröffnungen
zu achten. Soweit Anschlüsse oberhalb des Grundwasserspiegels liegen, ist der Bemes-
sungswasserstand zu definieren.
Im Bereich von Straßen- und Bahnkreuzungen sind die jeweils zu beachtenden spezifischen
Regelwerke und Belastungsbilder maßgebend.
In den teils halbfesten Tonen z.B. an den Pressungen 7 und 8 ist aufgrund der kohäsiven Bö-
den mit einem hohen Drehmoment beim Bohren zu rechnen, so dass insbesondere die halb-
festen Tone ggf. nicht oder nur auf kurzen Strecken durchbohrt werden können. Wir empfeh-
len daher zu prüfen, ob die Tiefenlage der Leitungstrasse ggf. so angepasst werden kann,
dass sie oberhalb der Tone verläuft.
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Tabelle 13 Übersicht Pressungen
Nr.
[-]
Bezeichnung
[-]
Vortriebs-länge (ca.) [m]
Mit Grundwasser zu rechnen?
[-]
Vorrangige Bö-den/
[-]
Bemerkung
[-] 1 Bachlauf 30-35 Ja, i.d.R. ab ca. 1,75
unter GOK, Anstieg ggf. bis GOK infolge Hochwasser möglich.
Schluffige Fein-sande, Schluffe
Wasserhal-tung/Absenkung
2 Unterführung Spitzenreiterhof
(A-51)
15 Ja, ab ca. 1,75 m unter GOK, Anstieg ggf. bis GOK infolge Hochwasser möglich.
Schluffe, feinsan-dig, tonig, darunter Mittel- u. Feinsand ab ca. 2-2,5 m
Wasserhal-tung/Absenkung
3 Eisenbahnli-nie(DB)
35-40 nein Mittel- und Fein-sande, Schluffe
Technische Baubestim-mungen der Bahn sind zu berücksichti-gen.
4 L258, Iggel-heimer Str.
25 nein Mittelsande
5 Straßendamm B9
40-60 nein Fein- und Mittel-sande
6 Westrampe Brücke über B9
20-38 nein Mittel- und Fein-sande, Schlufflin-sen
7 Straßendamm B39
35-55 Ja, Schichtwasser und Staunässe nicht auszuschließen
Mittelsande, bzw. schluffige Tone
Ggf. Tiefenlage anpassen, so dass Trasse oberhalb der Tone verläuft.
8 Verbindungs-schleife B9-B39
20-25 Ja, Schichtwasser und Staunässe nicht auszuschließen
Tonige Schluffe, Mittelsande, Auf-füllungen
Ggf. Tiefenlage anpassen, so dass Trasse oberhalb der Tone verläuft.
9 Straßendamm B9
65-70 nein Feinsande, Schluf-fe
10 Eisenbahnlinie (DB)
35-40 nein Feinsande, Schluf-fe
Technische Baubestim-mungen der Bahn sind zu berücksichti-gen.
11 B9, Landauer Straße
45 nein Auffüllungen, Schluffe, Feinsan-de, feinkiesige Sande
12 Verbindungs-schleife B39/B9
rd. 100 nein Sande mit variie-renden Anteilen an Schluff, Ton und Feinkies
Ggf. Aufteilung auf zwei Press-abschnitte
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Gemäß Merkblatt DWA-A 125 kann bei Pressungen in homogenen Böden mit Vortriebslängen
von ca. 10
][mmDL
a≤ gerechnet werde. Typische Vortriebsstrecken liegen damit bei Außen-
durchmessern von 1000 mm bei rd. 100 m. Aufgrund der schnellen Weiterentwicklung bei den
Pressbohrungen können auch darüber hinaus gehende Längen vorgetrieben werden. Dabei
ist jedoch die von der Vortriebsart abhängige Genauigkeit der Pressung mit den Anforderun-
gen abzugleichen.
4.7.1 Pressbaugrube (Startgrube)
Die Baugruben können, soweit keine Baugrubenböschungen angelegt werden, mit Spund-
wänden gesichert werden. Um eine ausreichende Standsicherheit sicherzustellen, ist der
Spundwandkasten nach staticher Erfordernis mit Aussteifung auszuführen. Soweit die Aus-
hubsohle unter dem Grundwasserspiegel liegt und die Verlegung im Schutze eines Verbaus
erfolgt, ist die Einbindetiefe der Verbauwand so zu bemessen, dass auch die Sicherheit gegen
hydraulischen Grundbruch gegeben ist.
Soweit die Baugruben geböscht ausgeführt werden und die Baugrubensohle unter dem
Grundwasserspiegel liegt, sind die Hinweise zur Wasserhaltung gem. Kapitel 4.3 zu berück-
sichtigen. Bei der Planung sind die Vorgaben und Voraussetzungen der DIN 4124 zu beach-
ten.
Die Vortriebskraft beim Pressen muss als Reaktionskraft vom Pressenwiderlager, dem Verbau
oder/und dem Baugrund aufgenommen werden können. Das Pressenwiderlager ist unter Be-
rücksichtigung der bereits im Vorfeld erstellten Verbauwand entsprechend zu dimensionieren.
Alternativ kann ein Lastabtrag der Pressenkräfte über eine schubfeste Bockkonstruktion in die
Bodenplatte von ggf. geplanten Bauwerken ggf. mit Verankerungen im Baugrund erfolgen.
Auch hierbei ist jedoch die Kraftübertragung aus der Bodenplatte in die aufsteigenden Wände
bzw. in den geplanten Baugrubenverbau zu prüfen.
Für die Dimensionierung mehrfach ausgesteifter Spundwandverbauten ist der erhöhte aktive
Erddruck entsprechend DIN 4085:2011-05 Anlage A.3 anzusetzen sowie eine auf die Anzahl
und Lage der Steifen angepasste Erddruckumlagerung nach EAB.
4.7.2 Zielgrube
Die Zielgrube ist gemäß den einschlägigen Vorschriften zu planen. Auch hier wird soweit kei-
ne geböschte Baugrube ausgeführt werden kann in der Regel ein Spundwandbau empfohlen,
der entsprechend auszusteifen ist. Hinsichtlich der Zielgruben deren Sohle unter dem Grund-
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wasserspiegel liegt wird auf 4.7.1 verwiesen. Die Zielgruben können i.d.R. in kleineren Ab-
messungen ausgeführt werden.
Sowohl bei der Start- als auch bei der Zielgrube kann sich aus wirtschaftlichen Gründen eine
längere Baugrube ergeben, um die Sohltiefe im Anschlussbereich zu der Leitungstrasse zu
erreichen und Verelegeradien einzuahlten.
Sollte eine Flutung der Baugrube bei einem höheren Wasserstand (Hochwasser Rhein) erfor-
derlich werden, müssen die Produktrohre ggf. druckdicht verschlossen werden können.
4.8 Altlastenverdachtsflächen
Durch die Rammkernsondierungen konnten keine organoleptischen Indizien für Altlastenver-
dachtsflächen nachgewiesen werden.
Nur untergeordnet wurden Auffüllungen erbohrt. In der Regel handelt es sich bei den vorge-
fundenen, oberflächennahen Auffüllungen um umgelagerten Boden, vereinzelt mit geringen
Anteilen an Ziegelbruch und Naturbaustein. Die Mächtigkeiten der Auffüllungen liegen i. d. R.
zwischen 0,3m und 0,4m. Seltener treten Mächtigkeiten bis zu 0,75 m auf (z.B. NT-RKS 20:
0,7 m, WT-RKS 25 D: 0,6 m, ST-RKS 8: 0,75 m, ST-RKS 13: 0,6 m, ST-RKS 25: 0,75 m).
In Ausnahmefällen wurden größere Mächtigkeiten erkundet:
• 1,2m bei WT-RKS 6
• 2,3m bei WT-RKS 14A,
• 1,25 bei WT-RKS 21
• 2,2m bei ST-RKS 7 und
• 1,3m bei ST RKS 09.
Neben den vereinzelten Ziegelbruchstücken und Natur-Baustein-Stücken wurden in einzelnen
Kleinbohrungen weitere bodenfremde Bestandteile angetroffen:
Betonbruchstücke:
• NT-RKS 20, bei 0,55 – 0,70m,
• NT-RKS 36 A u. B, bei 0,15 – 0,30m (ab 0,80m unbestimmtes Hindernis).
Kohlestückchen (auch natürliche Ablagerung durch Überschwemmungsereignisse nach
Waldbränden möglich):
• WT-RKS 14 A, bei 0,00-0,25 m,
• WT-RKS 25 A, bei 0,25 – 0,60 m,
• WT-RKS 25 C, bei 0,00 – 0,45m,
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• ST-RKS 9, bei 0,25 – 0,60 m,
• ST-RKS 15, bei 0,00 – 0,70 m,
• ST-RKS 17, bei 0,00-0,55.
Schlackestückchen:
• WT-RKS 14 A, zwischen 1,6 u. 1,8m,
• WT-RKS 25 A, bei 0,25 – 0,6 m
Schwarzdecken-Reste (i. d. R. Bröckchen):
• NT-RKS 8 A und B, durchgehende Schwarzdecke von 0,15-0,25m,
• NT-RKS 29, bei 0,00 – 0,10m,
• ST-RKS 12, bei 0,00-0,30m.
Informationen und Unterlagen zu bekannten Altlastenverdachtsflächen liegen nicht vor.
4.9 Kampfmittel
Im Vorlauf zur Baugrunderkundung wurden die einzelnen Ansatzpunkte für Bohrungen und
Sondierungen mittels Oberflächendetektion durch die Schollenberger Kampfmittelbergung
GmbH freigemessen. Eine Kampfmittelfreigabe für die von der Verlegung betroffenen Tras-
senabschnitte steht noch aus.
4.10 Erkundete Bauhindernisse
Während der Baugrunderkundung wurde an folgenden Aufschlüssen unerwartete Hindernisse
angetroffen:
• NT-RKS 8 A ab 0,15m unter GOK 0,1m:
Asphalt (ehemalige Straße) und Bohrhindernis bei 0,9 m.
• NT-RKS 36 A, NT-RKS 36 B:
0,3m Auffüllung mit Betonbruch und unbestimmbares Bohrhindernis bei 0,8m u. GOK.
Die Baugrundverhältnisse unmittelbar unter den querenden Straßendämmen, Feldwegen und
Eisenbahntrassen wurde nicht erfasst, so dass unter Berücksichtigung der nur punktuellen
Baugrunduntersuchung Abweichungen vom nachfolgend beschriebenen Baugrundaufbau
nicht ausgeschlossen werden können.
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4.11 Baustraßen
Soweit bauzeitig Baustraßen im oberflächennah anstehenden weichen Schluff bzw. auf
Ackerbauflächen, erforderlich werden, sind diese ggf. zu befestigten da die Befahrbarkeit dau-
erhaft insbesondere bei Nässe nicht gegeben ist. Grundsätzlich wird empfohlen, nach dem
Oberbodenabtrag ein geeignetes Geotextil auf das frisch hergestellte Planum zu verlegen. Auf
dieses kann anschließend Tragschichtmaterial eingebaut werden. Hierzu eignet sich ein Hart-
gesteinschotter (0/45 oder 0/56) bzw. ggf. ein gleichwertiges und gütegeprüftes Recyclingma-
terial. Die Schichtdicke der Baustraße ist in Abhängigkeit der eingesetzten Baufahrzeuge und
der erforderlichen Anzahl der Überfahrten sowie in Abhängigkeit der zu erwartenden Witte-
rungsverhältnisse zu wählen. Erfahrungsgemäß ist von einer Mindestdicke des Tragschicht-
materials von rd. 30-40 cm auszugehen. Soweit der Untergrund nach Oberbodenabtrag nur
eine geringe Tragfähigkeit aufweist (i. d. R. EV2 < 30 MN/m²) ist das Planum z. B. durch Grob-
schlag (Körnung 80-150 mm) oder durch eine generell dicker ausgeführte Tragschicht zu ver-
bessern. Alternativ ist auch der Einsatz von Verbundgeotextilien denkbar. Die Wartung und
Pflege der Baustraßen über die Bauzeit ist einzuplanen. Die Richtlinien für den ländlichen
Wegebau (DVWK-Merkblatt 137/1999) können als Anhalt dienen. Nach Abschluss der Bau-
maßnahme sind die Baustraßen wieder restlos zurückzubauen, Boden aufzulockern und
Oberboden anzudecken.
4.12 Wasserwegsamkeiten längs der Leitung
Bei der weiteren Planung ist zu berücksichtigen, dass infolge der Leitungsbettung in zuvor nur
gering durchlässigen Böden keine Längswasserwegsamkeit entsteht.
5 Sonstige Empfehlungen und Hinweise
• Die Erdarbeiten können im Bereich der Schluffe mit üblichen Hydraulikbaggern und sons-
tigem Baugerät ausgeführt werden. Insbesondere bei den halbfesten bis festen bindigen
Böden ist jedoch geeignetes Erdbaugerät ggf. mit Reißzähnen vorteilhaft.
• Bei der Planung und Ausführung der Baumaßnahme sind die Platzverhältnisse und die
Verkehrssituation zu berücksichtigen, z.B. durch Ringverkehr. Wegerechte bis zur öffentli-
chen Straße sind zu besorgen mit entsprechenden Aus- und Rückbau landwirtschaftlicher
Wege.
• Während der Erdarbeiten ist besonders auf Witterungseinflüsse und dadurch bedingte
Wassergehaltsänderungen sowie die damit verbundene Änderung von Konsistenzen der
Erdbaustoffe zu achten. Dies gilt auch für ggf. erforderliche Befestigungen von Baustra-
ßen.
• Bei Einsatz von Verbauelementen ist beim Ziehen darauf achten, dass im Untergrund kei-
ne unzulässigen Hohlräume verbleiben, die zu späteren Setzungen und Sackungen führen
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können. Die Verbindung zwischen Füllboden und Grabenwand muss unabhängig von der
Verbauwand sichergestellt sein.
• Um Schäden an den Verkehrswegen zu vermeiden, wird empfohlen, Geräte und Bauwei-
sen zu wählen, die bei der Durchführung eine Minimierung an Erschütterungen verursa-
chen. Hierzu eignen sich Verdichtungsgeräte, die optimal auf Schüttstärke und Körnung
der zu verdichtenden Massen abgestimmt sind sowie Verdichten mit hoher Frequenz und
kleiner Amplitude. Dies ist insbesondere unmittelbar seitlich von Straßenbefestigung zu
berücksichtigen. Ggf. sind zur Sicherstellung des Verdichtungserfolges bei hohen
Amplituden die Einbaumächtigkeiten der Schichten beim Wiederverfüllen auf 15-20 cm zu
reduzieren.
• Oberflächennah sind vereinzelt locker gelagerte, rollige Böden vorhanden, die bei Eintrag
von Verdichtungsenergie zu Sackungen neigen.
• Bei der Wiederverfüllung ist der Aushubhorizont bzw. jede Schüttlage unmittelbar nach
Einbau zu verdichten.
• Spezifische Normen, Vorschriften und Richtlinien für die Rohrmaterialien sind zu berück-
sichtigen.
• Im Rahmen der Qualitätssicherung sind beim Pressbohren oder anderen Verfahren die
gängigen Herstellparameter (vergl. DWA-A 125) messtechnisch durch selbstschreibende
Geräte zu erfassen.
• Die Druckleitungen sind unter Berücksichtigung aller Bauzustände standfest und standsi-
cher nach statischem Nachweis zu bemessen.
Während des Aushubes von Baugruben sind folgende Kontrollen und Arbeiten durch die Bau-
leitung durchzuführen:
• Protokollierung des Untergrundaufbaus hinsichtlich der Bodenarten, Konsistenzen und der
Schichtmächtigkeit der Decklage.
• Sicherstellung des Einbauwassergehaltes des Aushubbodens. Das Material ist bei größe-
ren Abschnitten soweit es einen geeigneten Einbauwassergehalt besitzt leicht verdichtet in
Mieten zwischenzulagern.
• Die Vortriebsprotokolle sind hinsichtlich eines ordnungsgemäßen Arbeitsablaufes zu über-
prüfen, besonderes Augenmerk ist auf die Art, Beschaffenheit und Konsistenz der geför-
derten Böden sowie ein ausreichendes, vorauseilendes Vortriebsrohr vor der Förder-
schnecke zu legen.
• Abnahme der Baugruben vor Einbringen der Sauberkeitsschicht. Es ist sicherzustellen,
dass keine groben Materialien in der Baugrube verbleiben. Beseitigung der bauzeitlichen
Wasserhaltung.
• Festlegung der Einbauparameter für das Verfüllmaterial der Baugrube, Bestimmung der
Proctorwerte des Materials, der natürlichen Wassergehalte und Feststellung, ob die zwi-
schengelagerten Böden die gestellten Anforderungen erfüllen, ggf. Bestimmung und Aus-
wahl eines entsprechenden Liefermaterials.
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• Überwachung des Wiedereinbaus des Aushubmaterials durch visuelle Kontrollen und Ent-
nahme von Zylinderproben.
• Überwachung der Spundwandarbeiten.
• Überwachung der Dichtigkeitsprüfung der Vortriebsrohre und der Produktrohre, Kontrolle
der sachgemäßen Montage von Dichtung und Ringraumverdämmung.
• Die geltenden Richtlinien der Tiefbauberufsgenossenschaft, die UVV „Bauarbeiten“ (BGV
C22) sowie die DIN 4124 „Baugruben und Gräben, Böschungen, Arbeitsraumbreiten, Ver-
bau“ sind zu berücksichtigen.
• Soweit Abschnitte mit Kontaminationen festgestellt werden ist die BGR 128 „Regeln für die
Sicherheit und Gesundheitsschutz für Arbeiten in kontaminierten Bereichen“ zu berück-
sichtigen. Über Erfordernis sowie Art und Umfang ist im Einzelfall gesondert zu entschei-
den.
6 Schlussbemerkungen
Die Ergebnisse des vorliegenden Berichts basieren auf punktuellen Aufschlüssen. Im Pla-
nungsgebiet können daher Bodenverhältnisse auftreten, die im Rahmen der durchgeführten
Untersuchung nicht erkannt wurden und von den beschriebenen Ergebnissen abweichen. Bei
abweichenden Bodenverhältnissen ist der Gutachter zu benachrichtigen. Das Gutachten ist
nur in seiner Gesamtheit gültig.
Sollten sich im Zuge der Ausführungsplanung gegenüber der vorliegenden Planung und Un-
tersuchung deutliche Abweichungen und Veränderungen bei der Trassenführung, Tiefenlage
der Leitung und/oder Lage der Schachtstandorte ergeben, werden ggf. ergänzende geotech-
nische Untersuchungen und eine Aktualisierung des Gutachtens erforderlich. Dies ist im Be-
darfsfall mit der GDF Suez E&P GmbH und dem planenden Ingenieurbüro abzustimmen.
Sachbearbeiter: Koblenz, im Mai 2014
Dipl.-Geologe E. Hintz ppa.
Dr.-Ing. A. Schmitt
Dr.-Ing. A. Schmitt Dr.-Ing. W. Weckbecker