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Farbradierung / Engraving

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Workshop / Lehrheft

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So entsteht eine Farbradierung

Am Beispiel dieser Farbradierung, die von JensRusch auf zwei Kupferplatten im Format 15 x 20gefertigt wurde, werden Sie in die einfachen,klassischen Zusammenhänge einerTiefdruck-Technik eingeführt. Diese Arbeitsweisehat sich seit dem Mittelalter kaum verändert. Diesogenannte "Aquatinta" ermöglicht demRadierer, feine malerische Aspekte zu erzielen,die weder in der Lithographie, noch imHolzschnitt oder im Siebdruck möglich wären.Entwickelt wurde diese Technik in Italien primär,um Aquarelle auf Handpressen druckbar zumachen. Unser Beispiel ist bewusst kleinformatigangelegt, um eine zeitliche Vorstellung fürSeminare und kurze Kurse zu ermöglichen.Grössere und aufwändigere Formate sinddurchaus möglich und werden in einer weiterenFolge dieser Heftreihe vorgestellt.Ein Aquartinta- Tiefdruck von mehr als zwei

Kupferplatten wäre durchaus vorstellbar, jedochmüsste man dabei bedenken, dass das jeweilige

Papiergewicht dem erhöhten Anspruchentsprechen müsste. Bei jedem Passieren der

Druckwalze, die dem enormen Druck von einerTonne durchaus entsprechen kann, verliert das

Bütten an Volumen und demzufolge natürlichauch an Aufnahmefähigkeit. Ausserdem sollte

sich der Künstler die Frage stellen, ob dieserenorme Aufwand auch tatsächlich zu einemverbesserten künstlerischen Ergebnis führt.

Allein der zeitliche Aufwand - vorausgesetzt, derKünstler druckt seine Auflagen selbst - würde

ansonsten eher die Anfertigung mehrererOriginale rechtfertigen. Sicherlich spielt es eine

Rolle für den Künstler, die Produktionsmittelselbst in der Hand zu haben, aber die Radierung

ist darüberhinaus von hoher technischerFaszination und mit vielfältigen Möglichkeiten.

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Der erste, unerlässlicheArbeitsschritt für die

fachgerechte Vorbereitungeiner Aquatinta-Radierung ist

das Bestauben der zuvorpolierten und entfettetenKupferplatte mit feinstem

syrischen Asphaltstaub. DieserStaub hat den gleichen

Ursprung, wie die späterverwendeten Abdecklacke

oder der Ätzgrund, den man fürdie Strichätzung verwendet.

Diese Lacke kann man mitTerpentinöl selbst herstellen.

Es gibt verschiedeneMöglichkeiten, den

Asphaltstaub in einer äusserstfeinen Wolke aufzuwirbeln. Die

obere Abbildung zeigt einKurbel-System, das einen

gleichmässigen Staubermöglicht, der nach

behutsamem Ätzen auchdurchaus wie eine feine

Mezzotinto schabbar seinkann. Der nebenstehende

Staubkasten wird einfach miteinem Blasebalg bedient. Ein

Glas, mit einer doppelten Lageaus Nylonstrümpfen bespannt

ergibt ein "Puderglas"

Die Kupferplatte wird in dieaufgewirbelte Asphalt-

staubwolke hineingelegt. DerStaub bildet nach vorsichtigem

Anschmelzen auf einemHängegitter wie hier gezeigt,

ein ultrafeines Raster.Unverzichtbar, um nun

unterschiedliche Töne alleindurch die Ätzzeiten zu

bestimmen, und derDruckfarbe steuerbaren Halt zu

bieten. Zwischen deneinzelnen Ätzstufen wird der

Ätzschlamm abgespült und dasKorn auf "Standfestigkeit" mit

einem Fadenzähler geprüft.

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Kupfer ätzt man mit relativungefährlichem Eisen IIIChlorid. Dieses erhält manhandelsüblich in Form vonPulver oder Granulaten.Angesetzt wird die Säure jenach den Vorlieben einesKünstlers. Man kann dieSäuredichte mit Areometernmessen, oder nachFaustregeln festlegen. Diesemachen aber eineProbeätzung unabdingbar,Korrekturmöglichkeiten bieteteine stark verätzte Kupferplattenur wenige.

Da die Ätzkraft unserer Säure(Chemiker würden eher voneinem galvanischen Prozessreden) sehr launisch ausfallenkann, sind solche Probe-Ätzstreifen immer mal wiederratsam. Die Häufigkeit derVerwendung spielt dabei eineRolle, aber auch dieAtelier-Temperatur. Die hierabgebildeten Ätzstreifen sindzwar von identischen Druck-platten angefertigt , aber inverschiedenen Testfarbenangedruckt worden. Tonwert-bestimmung von Basis-farbtönen ist Erfahrungssache.

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Wenn ein relativ genauerPasserstand geplant ist, wirdeine Passer-Maske aus dem

Alu-Blech einer ausgedrucktenOffset-Platte geschnitten. Dann

werden zunächst alleBildelemente auf der

Kupferplatte mit Abdecklackvor der ersten Säureeinwirkung

geschützt, die weisserscheinen sollen. Genau hier

beginnt der malerischeProzess der Aquatinta-

Radierung. Künstler, die indieser Technik arbeiten, nenntman auch "Peintre Graveurs"

oder "Malerradierer".

Die Stoppuhr erhält nun fastdie gleiche Bedeutung, wie

Marderhaarpinsel, Asphaltlackund Balsam-Terpentinöl. Mandeckt immer die Bildelementeab, die bereits geätzt wurden,

um deren Tonwert (wie auf derSkala der vorgehenden Seite)zu erhalten. Der Radierer malt

jetzt genau wie der Maler aufder Leinwand, nur auf einerKupferplatte. Ungewohnt ist

lediglich das seitenverkehrteArbeiten und natürlich muss er

seine gewünschten Tonwerteauch noch in Ätzzeiten

"umdenken".

Diese muss er dann sinnvollauf die verschiedenen

geplanten Druckplattenverteilen und die eventuelle

Überlappung von Farb-Töneneinplanen, die im günstigsten

Fall ja eine weitere, dritteFarbe, wie beim Aquarell

ergeben könnten. Dieeigentlichen Ätzzeiten gliedert

jeder Radierer sehr individuell,beginnt aber meist mit 15Sekunden und verdoppeltjeden nachfolgenden Ton.

Diese Zeiten treffen auf eineSäuredichte von 1zu1(Granulat-Wasser) zu.

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Der malerische Aspekt der Aquatinta-Radierung

Für sämtliche Töne steht dem Radierer nur der immergleiche Asphaltton zur Verfügung.

Vorgehende Ätzstufen werden irgendwann unkenntlich. Das Bild existiert lediglich im Kopf.

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Ein Wort zur Druckfarbe:Jens Rusch erlernte sein Handwerk in Spanien bei ProfessorEberhard Schlotter und arbeitete einige Jahre gemeinsam mitspanischen Kupfertiefdruckern. In Deutschland macht manDruckfarben auf Wärmplatten geschmeidiger, um sie leichterhandhaben zu können. Das war in Spanien schwervorstellbar. Dort versetzt man die Druckfarben mit speziellenBlister-Gelen, die jede Handpresse nach eigenen Rezepturenanfertigt. Nach den gleichen Rezepturen fertig Jens Ruschsich in seiner Brunsbütteler Kupfertiefdruckwerkstatt seineFarben, die er dann in apothekenübliche Leertuben abfüllt.Dieses bietet ihm darüberhinaus eine zusätzlicheArchivierungsmöglichkeit für nur teilweise ausgedruckteAuflagen. Außerdem haben seine so abgefüllten Druckfarbenauch nach zwanzig Jahren keine Haut gebildet, wieherkömmliche Farbdosen.

Jetzt muss die fertig geätzteKupferplatte zunächst sorgsam

mit Terpentinöl gereinigtwerden. Oben links sieht man

bei einer anderen Gelegenheit,dass auch der Ätzgrund auf

diese Weise vor dem Andruckentfernt wird. Der syrische

Asphaltlack lässt sich für einenRückseitenschutz wieder

verwenden. Es macht nichts,wenn er dabei mit einemÄtzgrund vermischt wird.

Dieser Lack ist zwar minder-wertig aber so spart man Geld.

Mit Pappschabern, die mansich aus den Resten von

Schrägschnitt-Passepartoutsschneiden kann, wird die

Druckfarbe nun in die geätztenVertiefungen eingerakelt.

Danach reinigt man diePlattenoberfläche in

kreisenden Bewegungen miteiner "Wischgaze", einemWindelflies, der mit Leim

getränkt wurde, um dieSaugkraft des Stoffes steuern

zu können. Ein einzigesSandkörnchen in der Druck-

farbe könnte die Kupferplattejetzt sehr leicht zerkratzen.

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Pappschaber und Windelflies

Schräg geschnittene Pappschaber aus Passepartout-Fenstern leisten gute Dienste.

"Wischgaze" ist nichts weiter als mit Leim getränkter Windelflies .

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Der Klatschdruck

Die erste fertiggestellte Druckplatte wird nun genau in das Passerfenster gelegt...

... und das angefeuchtete, aufgequollene Büttenpapier etwas überstehend aufgelegt.

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Der Umdruck auf die zweite Druckplatte

Das Bütten ist länger als gewöhnlich, damit es unter dem Filz eingeklemmt bleiben kann.

Dann wird die zweite, mit Asphaltstaub präparierte Platte gegen die erste getauscht

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Umgeklatscht !

Für den Klatschdruck genügt eine einzelne Farbe, die nicht zu fettig sein darf.

Parallel zur Fertigung der zweiten Platte muss man konkrete Farbvorstellungen entwickeln.

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Farbplanung

Da der Andruck nun spiegelverkehrt erscheint, ist ein Spiegel wirklich hilfreich.

Um die zweite Platte präzise anlegen zu können, kann ein genauer Farbdruck erforderlich werden.

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Das "abgeklatschte" Motiv der ersten Platte ist nur schwach sichtbar, bietet aber genügendOrientierung. Achtung: Die Druckfarbe ist leicht säureresistent.

Freistehende Farbflächen der ersten Platte müssen nun auf Platte 2 vor Säureeinwirkung aufmalerische Weise geschützt werden. Was hier schwarz aussieht, erscheint farblos im Druck.

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Die beiden fertig geätzten Druckplatten sind nun von Asphaltlack und Ätzschlamm gereinigt.Links die Platte für Rot und Blau, rechts für Grün und Sepia.

Links der erste separate Probedruck für Rot und Blau, rechts der zweite für Grün und Sepia.Diese Kontrolle ist notwendig für letztmögliche Korrekturen vor dem Zusammendruck.

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Bütten und Passer bleiben unter der Druckwalze fixiert. Der Weiterdruck muss zügig erfolgen.Bütten schrumpft, wenn es trocknet und die Aufnahmefähigkeit leidet erheblich.

Auf den Druckplatten wurden die oberen und unteren Hälften jeweils farblich unterschiedlichangelegt. Der mittlere Farbbereich kann ineinandergezogen werden.

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Als Passerbleche haben sich ausgedruckte Offset-Druckplatten aus Aluminium hervorragendbewährt. Das Fenster lässt sich mit einem Cutter leicht schneiden.

Durch leichtes Anheben der dünnen Passerplatte kann man die Druckplatte nach untenentnehmen und dann die zweite Platte wieder von oben einlegen.

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Dieser Austausch-Vorgang sollte recht zügig erfolgen, denn das angefeuchtete Büttenpapierschrumpft, wenn es trocknet. Passergenauigkeit ist dann nicht mehr gewährleistet.

Die zweite Druckplatte wird von oben angelegt. Mann sollte wissen, dass sichKlatschfarbe des ersten Durchganges auf die zweite Platte abschlagen wird.

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Das "abgeschlagene" Rot der ersten wird also das Grün der zweiten Platte beimnachfolgenden Einfärben beeinflussen. Klare, helle Töne gehören auf Platte Eins.

Der Druckschlitten wird einfach zurückgefahren, passiert also ein zweites Mal die Walze mitdem gleichen Bütten-Bogen. Nun kann der Druck entnommen werden.

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Die Säure:Für Kupferplatten empfiehlt sich Eisen III Chlorid. Das handelsübliche Granulat wird imVerhältnis 1 zu 1 mit Wasser vermischt. Puristen können destilliertes Wasser verwenden.Beim Ätzen bildet sich ein Ätzschlamm, der sich auf der abgespülten Kupferplatte weisslichzeigt. Verzögert man das Abspülen ein wenig, wird dieser weisse Schlamm stärker sichtbar.Das kann man nutzen, um beispielsweise eine vorhergegangene Strichätzung bessererkennen zu können. Dieser Ätzschlamm ist auch der Grund, weshalb man den Ätzvorganghäufiger unterbrechen sollte, denn der Schlamm mindert die Ätzwirkung. Die klassischeMethode, eine Platte mit dem Gesicht nach unten ins Becken zu hängen, erübrigt sichdadurch. Der Ätzschlamm besteht aus Kupfersulfat. In Behältnissen setzt sich derKupfersulfat-Schlamm am Boden ab, wodurch das "Waschen" der Säure erleichtert wird, weilman die Ingeredienzien leicht trennen kann.Ätzzeiten:Beim genannten Mischungsverhältnis beträgt die Gesamt-Ätzzeit für eine kraftvolleStrich-Radierung ungefähr eine Stunde, leichte Linien aber nur 3 Minuten. Der Prozess solltenach jeweils einer Viertelstunde zum Abspülen des Ätzschlammes unterbrochen werden. Mitdem Fadenzähler oder einer starken Lupe kann dann jeweils die Ätzwirkung kontrolliertwerden und nicht "durchgeschlagene" Linien bei einer Strichätzung nachgezogen werden. Diesubtileren Tonwerte einer Aquatinta-Radierung werden nicht nach Minuten-, sondern nachSekundenwerten bestimmt. Ein heller Tonwert entsteht nach 15 Sekunden, danach verdoppeltman jeweils die Ätzzeit, um notable Abstufungen zu erzielen. Ein tiefes Schwarz erzielt manbei ungefähr 600 Sekunden. Die letzten Stufen müssen mit dem Fadenzähler kontrolliertwerden, da die Staubkörnchen "unterätzen" können und der Ton im Druck nicht standhält.Das Bestauben der Aquatinta-Platte:Erzielt man beim ersten Bestauben nicht die gewünschte Dichte, so kann der Prozess nachdem Anschmelzen des ersten Korns wiederholt werden. Dabei ist zu beachten: War das ersteKorn grobkörnig, so sollte das zweite Bestauben mit einem feinen Korn erfolgen - undumgekehrt. Beim Bestaubungsvorgang gibt es zahllose Methoden, um Strukturen fürHintergründe zu erzeugen. Zu diesem Thema werden wir ein weiteres Lehrheft veröffentlichen.Schwimmende Strukturen:Einige kurze Beispiele: Nach sehr kurzem Anätzen lässt man das Abspülwasser auf der nunstumpferen Platte eine Weile stehen und bestäubt die Wasseroberfläche mit einemsogenannten "Beutelkorn". Der Asphaltstaub bildet grobe Schwaden, die beim Anschmelzendurch blubbernde Blasenbildung des erhitzten Wassers Strukturen wie alte Mauer-Risseerzeugen. Lässt man in das "schwimmende" Korn einen Tropfen Spüli fallen, bilden sich Risseund Krakelüren, die sich ebenfalls durch Anschmelzen fixieren lassen. Nun kann diese Strukturgeätzt werden und die Kornbildung erscheint negativ im Andruck.Trockene Strukturen:Ohne Wasser und fettlösende Flüssigkeiten lassen sich auch trockene Strukturen vor demersten Ätzen erzielen, wenn man die bestaubte Platte senkrecht stellt und das herabrieselndeKorn durch Anschmelzen der wieder waagerecht liegenden Platte fixiert, oder beispielsweisevon der Unterseite mit einem Hammer in Schwingungen versetzt. Solche Interferenz-Musterlassen sich auch erzeugen, wenn man die bestaubte Platte auf einen flach liegendenLautsprecher legt. So teilt sich die gehörte Musik in einem Schwingungsbild mit, das man dannätzen und drucken kann. Auch kann man in das noch nicht angeschmolzene Korn feuchtes,zerknittertes Seidenpapier drücken, oder aus zerknitterter Alu-Folie Stempel bilden. Auchhierzu wird es ein Sonderheft geben.Feinkorn:Sorgfältig bestaubtes und geätztes Feinkorn ist schabbar. Die Arbeitsweise mit demDreikantschaber entspricht der klassischen Mezzotinto-Radierung, hat jedoch den Vorteil, hiermit einer Vielzahl weiterer Radier-Methoden kombinierbar zu werden.

Werkstatt-Notizen

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Der fertige Zusammendruck

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Der Andruck der ersten Platte in einem leicht vergösserten Ausschnitt. Lediglich imMittelbereich wurden die Farben leicht mit der Wischgaze ineinander gezogen.

Der Andruck der zweiten Platte. Auch hier wurde lediglich im Mittelbereich eine Farbmischunggeplant, während die übrigen Bereiche kaum überlappen.

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Auf der linken Seite sehen Sie noch einmal etwas vergrössert die Mittelbereiche der beidenAndrucke zur besseren Verdeutlichung. Es ist wichtig, anzumerken, dass alle Andrucke von

unverstahlten Kupferplatten erfolgten, wodurch ein leicht verstärkter "Lappenton" sichtbar wird.So ist es fast unvermeidlich, dass Gelb- oder Weisstöne einen leichten Grünschimmer durch

einen bereits bei diesem relativ kurzen Druckvorgang eingetretenen Oxydationsvorgangerhalten. Nach dem "Verstahlen" (Galvanisieren) bleiben die Farben so, wie sie angemischt

wurden. Eine Verstahlung ist für kleine Auflagen nicht unbedingt erforderlich, wenn man keinebesonders hellen Farben verwenden möchte. Jedoch sollte man wissen, dass das weiche

Metall Kupfer einerseits den Vorteil hat, vom Künstler leicht bearbeitet werden zu können. DerNachteil: im Druck einer Aquatinta zeigen sich je nach Feinheit des Tones bereits nach ca. 30Drucken Abnutzungserscheinungen. Plant man eine risikolose, etwas höhere Auflage, ist eine

Verstahlung unerlässlich. Das hat zudem den Vorteil, dass die galvanisierte Druckplatte nicht soleicht zerkratzt, wenn einmal ein Sandkörnchen in die Druckfarbe oder Wischgaze geratensollte. Die Abnutzung ist übrigens nicht, wie naheliegenderweise oft vermutet wird, auf den

hohen Walzendruck zurückzuführen, sondern vielmehr auf die Reibewirkung der Farbpigmente.

Oben ist der gleiche Ausschnitt im Zusammendruck zu sehen. In der unteren Hälfte wurden dieFarbflächen bewusst "nebeneinander" und kaum überschneidend gesetzt, während sich die

Farben im Mittelbereich an einigen Stellen zur besseren Anschaulichkeit überlappen, also imErscheinungsbild "vermischen". Diesem Aspekt wird in einem Workshop im Atelier Jens Rusch

besondere Beachtung geschenkt.

Der Zusammendruck beider Platten. Man beachte, dass der im links abgebildeten Andruckleicht sichtbare "Lappenton" im Rotbereich hier kaum sichtbar blieb.

Jens Rusch druckt in seiner Brunsbütteler Tiefdruckwerkstatt seit über 25 Jahren aufGerstäcker-Pressen. Auch in seinen Kursen in der Druckwerkstatt im Künstlerhaus Spiekeroog

bevorzugt er Gerstäcker-Radiermaterialien und druckt auf einer Gerstäcker-Presse.

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Metamorphose

Hier wurden ebenfalls im Mittelbereich Farben mit der Wischgaze vermischt.

Der passergenaue Zusammendruck zweier Druckplatten....

..über die dann eine dritte "Zeichnungsplatte" mit dem eigentlichen Motiv gedruckt wurde.

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Arbeitsbeispiele

Nur das zentrale Motiv der Radierung "Buchbinderei" wurde von zwei Platten angelegt.

"Zauberflöte",Beispiel für eine Strichätzung, die mit Aquarellfarben für die Farbplanung coloriert wurde.

"Golfnest" Strichätzung und Aquatinta. Zwei Farben von einer Druckplatte.

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Arbeitsbeispiele

Schritte: Zuckeraussprengtechnik

"Weiche Ätzung" mit malerischen, weichen Übergängen.

Pinselätzung im Hintergrund, Lithokreide-Struktur im Koffer.

Von zwei Platten gedruckt. Die Originalformate der grossen Abbildungen: 40 x 50 cm

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www.jensrusch.de

Malerische Aquatinta von zwei Druckplatten: "Reisewecker" "Zwischen den Stühlen"

Glas muss wie Glas wirken: stofflich gemalte Aquatinta "Dürers Hausbuch"

Vier Farben von zwei Druckplatten, Rot mit viel Lappenton "Buch der Bücher"

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Radier-Seminare und Intensiv-Kurse

Teilnehmerergebnisse: www.myspace.com/radierseminar "Spiegelverkehrt radieren"

Erste Erfolge Spannende Momente vor dem ersten Andruck

Keine grossen Teilnehmerzahlen, individuelle Betreuung.

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Kursus-Teilnehmer/innen

Struktur-Experimente Gemeinsam genossener "Wundertüten-Effekt" beim Erstandruck.

Ratschläge und Hilfestellung ohne Leistungsdruck. Fehler sind erwünscht. Lupenbrille für Detailarbeiten.

Gelungener Zustandsdruck Auch das lernen die Schüler: Schabtechnik für weiche Korrekturen.

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Weitere Lehrhefte aus dem Atelier von JensRusch sind in Vorbereitung. Alle Lehrhefteenthalten bebilderte Workshops undausführliche Step by Step- Anleitungen.

Radiertechniken

Lehrheft 1: FarbradierungLehrheft 2: Mezzotinto und geschabteAquatintaLehrheft 3: Reservage und StrukturenLehrheft 4: ExlibrisLehrheft 5: IllustrationLehrheft 6: Farbradierung 2Lehrheft 6: Kupfertiefdruck fürFortgeschrittene

Malerei

Lehrheft 1: Mitteltonmalerei und LasurLehrheft 2: PortraitmalereiLehrheft 3: Aktmalerei

Informieren Sie sich im Forum der Websitevon Jens Rusch über die aktuellen Lehrhefte:

http://www.jens-rusch.de/forum/

Alle in diesem Lehrheft abgebildeten und aufseinen Homepages gezeigten Radierungen

druckte Jens Rusch auf den Gerstäcker-Pressen 621 ST 80 und 721 ST 80

Kontakt: Jens Rusch25541 Brunsbüttel Schulstraße 38

Mail: [email protected] 04852 4848

Eigene Websites:www.jensrusch.de

Workshops im Forum dieser Hauptseite

www.freimaurerkunst.dewww.schimmelreiter.com

www.myspace.com/jensrusch

Druck dieses Lehrheftes:www.pixelspeed.de

Der Künstler dankt dem Pixelspeed-Team fürdie konstruktive Zusammenarbeit

Fotos und Berichte über die Kurse:www.myspace.com/radierseminar

Jens Rusch unterrichtet in der Galerie seinerFrau Susanne in Brunsbüttel und im

Künstlerhaus SpiekeroogAnmeldungen zu seinen Kursen über:

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

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