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Group Auditing Risk Management Vom Mitarbeiter zum Täter: Faktoren und Beispiele aus dem Revisionsalltag Thorsten Kuznik Hamburg, 22.09.2016 Revisionstag

Faktoren und Beispiele aus dem Revisionsalltag Thorsten Kuznik · Definition Wirtschaftskriminalität 2. Faktoren für Wirtschaftskriminalität 2.1 Begriffsbestimmungen . ... die

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Vom Mitarbeiter zum Täter: Faktoren und Beispiele aus dem Revisionsalltag

Thorsten Kuznik

Hamburg, 22.09.2016

Revisionstag

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Group Auditing Risk Management

Gliederung

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1. Revisionsarbeit in der DOUGLAS-Gruppe

1.1 Die DOUGLAS-Gruppe auf einen Blick

1.2 Aufgabenschwerpunkte

2. Faktoren für Wirtschaftskriminalität

2.1 Begriffsbestimmungen

2.2 Fraud Triangle

2.3 Täterbild

3. Praxisbeispiele

3.1 Kassenbereich

3.2 Back-Office

3.3 Warenwirtschaft

3.4 Rechnungswesen

3.5 Management

3.6 Präventionsmaßnahmen

4. Ausblick

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1. Revisionsarbeit in der DOUGLAS-Gruppe

1.1 Die DOUGLAS-Gruppe auf einen Blick

Investor CVC,

Fam. Kreke

DOUGLAS GmbH,

DOUGLAS Holding AG

Service Gesellschaften

Parfümerie Douglas GmbH

Douglas Informatik & Service

BASE

Douglas Immobilien

Thalia Holding GmbH

Länder

Thalia Deutschland

Thalia Österreich

Thalia Schweiz

Parfümerie Douglas Deutschland

GmbH

Parfümerie Douglas International

GmbH

18 Länder

18.200

1.700

5.000

300

Mitarbeiter

Filialen

Herder Verlag,

Fam. Kreke

über DLV

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Group Auditing & Risk Management

Fokus: Douglas Deutschland DOUGLAS Gruppe

StoreCheckAudits Interne Revision

IKS Audits AMORE-Modell

IT Audits StoreAuditSystem (SAS) continuous DataCheckAudit

Risk Management Risiko-Radar

Co

mp

lian

ce-B

oar

d

Lega

l, A

ud

it, H

R

1. Revisionsarbeit in der DOUGLAS-Gruppe

1.2 Aufgabenschwerpunkte

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Im Jahr 2014 wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik

insgesamt 63.194 Fälle der Wirtschaftskriminalität registriert.

Erfasst wird ein Gesamtschaden in Höhe von 4,3 Mrd. €.

zusätzlich immaterielle Schäden, z.B.

Reputationsverluste

Wettbewerbsverzerrungen

gesunkene Arbeitsmoral

Beeinflussung des Aktienkurses

Bundeskriminalamt:

Quelle: BKA, Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität 2014

2. Faktoren für Wirtschaftskriminalität

2.1 Begriffsbestimmungen

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„Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, bei denen das in

der Wirtschaft vorhandene Vertrauensprinzip

missbraucht und eine Schädigung des Unternehmens

beabsichtigt oder billigend in Kauf genommen wird.“*

(Synonym: Fraud)

* KPMG, Anti Fraud Management

Definition Wirtschaftskriminalität

2. Faktoren für Wirtschaftskriminalität

2.1 Begriffsbestimmungen

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„Handlungen im unternehmerischen Bereich,

die zu absichtlichen Schädigungen

von Unternehmen oder Dritten führen“*:

- Diebstahl

- Betrug

- Untreue

- Urkundenfälschung

- Unterschlagung

- Computerkriminalität

- Korruption

- illegale Preisabsprachen

- …

* Forum Wirtschaftskriminalität

Definition doloser Handlungen

2. Faktoren für Wirtschaftskriminalität

2.1 Begriffsbestimmungen

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Fraud Triangle*

* in Anlehnung an Donald R. Cressey

Gelegenheit Fehlende oder ineffiziente

Kontrollen

Motivation persönlich, finanziell,

tätigkeitsbezogen

Rechtfertigung Persönlich,

unternehmenskulturell

2. Faktoren für Wirtschaftskriminalität

2.2 Fraud Triangle

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Risikokategorien, die Wirtschaftskriminalität begünstigen*:

2. Faktoren für Wirtschaftskriminalität

2.2 Fraud Triangle

* KPMG

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.

2. Faktoren für Wirtschaftskriminalität

2.3 Täterbild

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.

70 % der Täter waren zwischen 36 und 56 Jahren

85 % der Täter waren Männer

In 68 % der Fälle handelten sie als Alleintäter

In 89 % der Fälle handelte es sich um die eigenen Mitarbeiter

60 % sind Mitarbeiter aus dem oberen Management

In 36 % der Fälle arbeiteten die Täter seit 3 - 5 Jahren im Unternehmen

Der interne Täter arbeitete zumeist in der Finanzabteilung

(Controlling bzw. Rechnungswesen) oder im Vertriebsbereich

Quelle: KPMG, Profile of a Fraudster

2. Faktoren für Wirtschaftskriminalität

2.3 Täterbild

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Fünf Prototypen von Wirtschaftsstraftätern

egozentrischer Visionär

frustrierter Visionär

narzisstischer Visionär

Abhängiger

Naiver

Quelle: PWC Wirtschaftskriminalität

2. Faktoren für Wirtschaftskriminalität

2.3 Täterbild

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Private Taschen an der Kasse

Kassenschlüssel im Kassenumfeld

3. Praxisbeispiele

3.1 Kassenbereich

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Abrechnung privater

Einkäufe

Nicht qualifizierte

Rechnungen/ Quittung

3. Praxisbeispiele

3.1 Kassenbereich

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Geldentsorgung: Heros-Werttransporte:

Die Heros-Geschäftsführer hatten über Jahre hinweg ein Schneeball-

system betrieben, wobei sie das transportierte Geld dazu verwende-

ten, andere Verbindlichkeiten zu begleichen.

2006 kam es zum Zusammenbruch der Gruppe. Führende Mitarbeiter

wurden zum Teil zu langjährigen Haftstrafen wegen Untreue verurteilt.

Auszug aus dem Geschäftsbericht 2006/2007:

3. Praxisbeispiele

3.2 Back-Office

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Unsichere Aufbewahrung Tresorschlüssel

3. Praxisbeispiele

3.2 Back-Office

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Unvollständiges Schlüsselprotokoll

Verdeckte Geldentnahme

3. Praxisbeispiele

3.2 Back-Office

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Nie geänderte Türcodes

3. Praxisbeispiele

3.2 Back-Office

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Offen ausliegende Alarmcodes

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3. Praxisbeispiele

3.2 Back-Office

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Tester im privaten Umfeld einer Mitarbeiterin.

Privatfotos eines verprellten Lebensgefährten,

der die Revision informierte.

3. Praxisbeispiele

3.3 Warenwirtschaft

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Ein Ring, der zuvor bei einer Inventur fehlte,

wurde in der Auslage eines nahegelegenen Juweliers entdeckt,

dekoriert in Originalverpackung inkl. Zertifikat (!)

Trageschmuck (Auszug aus Revisionsbericht):

3. Praxisbeispiele

3.3 Warenwirtschaft

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Ein Mitarbeiter der Buchhaltung verändert Kontodaten und

überweist Beträge an Familienangehörige

Fingierte Rechnungen für nicht erbrachte Leistungen

3. Praxisbeispiele

3.4 Rechnungswesen

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Auszug aus dem Geschäftsbericht 2005/2006:

3. Praxisbeispiele

3.5 Management

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Continuous Screening der Filialen nach revisionsrelevanten Kennzahlen (KPI),

hier: Auszug

3. Praxisbeispiele

3.6 Präventionsmaßnahmen

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Automatisierte Auswertungen der KPI: StoreAuditSystem (SAS)

3. Praxisbeispiele

3.6 Präventionsmaßnahmen

SAS-Auswertung auf Filialbasis (Ausschnitt)

Beispielfiliale liegt mit einer prozentualen Inventurdifferenz von 0,69%

erfreulich weit unter dem Durchschnitt (1,37%) aller Filialen (fiktive Daten)

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Interne Kontrollsysteme (IKS), insb. für Kassentransaktionen

Überprüfbare, aktualisierte Organisationsrichtlinien,

insb. Filial-Orgahandbücher

z.B.:

Organisationsvorgaben zur Bargeldübergabe (Geldentsorgung)

Tester-Erklärung der Mitarbeiter

Organisationsvorgabe zu Trageschmuck

3. Praxisbeispiele

3.6 Präventionsmaßnahmen

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Videotechnik

Doorman

3. Praxisbeispiele

3.6 Präventionsmaßnahmen

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Continuous DataCheckAudits der Buchhaltung

z.B. rd. 40 Prüfungsalgorithmen (Kreditoren)

siehe Übersicht Prüfungsablauf (Auszug Folie 30)

3. Praxisbeispiele

3.6 Präventionsmaßnahmen

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SAP

Fi/Co

Datenextraktion mit

Caseware

SmartExporter

Datenanalyse mit

Caseware IDEA Automatisierung durch IDEA-Script

Schnittstelle

Steuerung

3. Praxisbeispiele

3.6 Präventionsmaßnahmen

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Prüfung Name Beschreibung

KR01 Gesperrte Kreditoren ohne SAP Sperrkennzeichen Auflisten aller Kreditoren, die in den Stammdaten Hinweise auf Sperren oder auf andere SAP-Kreditorennummern enthalten.

KR02 Kreditoren mit Debitorenkonto Es wird geprüft, ob ein Kreditor in den Stammdaten einen Eintrag hat, der den Kreditor mit einem Debitor verknüpft.

KR03 Ungewöhnliche Bezeichnung von Kreditoren Es wird geprüft, ob die Namen der Kreditoren mit einer Liste von verdächtigen Begriffen übereinstimmen.

KR04 Abweichende Zahlungsempfänger Auflisten aller Kreditoren mit alternativem Zahlungsempfänger.

KR05 fehlendes Kennzeichen zur Prüfung auf Doppelbuchung Es wird geprüft, ob bei einem nicht gesperrten Kreditor das Feld <REPRF> in der Tabelle LFB1 leer ist.

KR06 falsche Kennzeichnung als CPD Es wird geprüft, ob Kreditorenkonten als CpD-Konten angelegt wurden.

KR07 Dubletten in Bankverbindung Es werden alle Kreditoren ermittelt, deren Bankleizahl, Kontonummer und Land der Bank gleich sind.

KR08 Dubletten in Steuernummer Es werden alle Kreditoren ermittelt, die nicht gesperrt sind und die gleiche Steuernummer besitzen.

KR09 Dubletten in Name und Ort Es werden alle Kreditoren ermittelt, die den gleichen/gleichklingenden Namen und Ort aufweisen.

KR10 Anderes Land in der Bankverbindung Auflisten aller Kreditoren, deren Bank nicht im Land des Firmensitzes ist.

KR11 Kreditoren mit Löschvormerkung Es werden alle zum Löschen gekennzeichneten Kreditoren erfasst, die kein Sperrkennzeichen besitzen.

KR12 Kreditoren mit Zahlsperre Es werden alle Kreditoren gelistet, die in den Stammdaten zur Zahlung gesperrt sind und deren Saldo nicht ausgeglichen ist.

KR13 Fehlende Zahlungsbedingungen Es werden die nicht gesperrten Kreditoren aufgelistet, die in den Stammdaten keine Zahlungsbedingungen eingetragen haben.

KR14 Unbebuchte Kreditoren Auflisten aller Kreditoren, die anhand der Tabelle LFC1 niemals bebucht wurden und deren Alter zwischen 1 und 5 Jahren liegt.

KR15 Zahlungen unterhalb kritischer Grenzen Auflisten der Buchungen knapp unterhalb kritischer Grenzen (45TEUR-50TEUR).

KR16 Skontoverluste Auflisten aller Zahlungen, bei denen es zu Skontoverlusten gekommen ist.

KR17 Zahlläufe an Sonntagen Auflisten aller Zahlläufe, die an einem Sonntag ausgeführt wurden. KR18 Änderungen am Zahllauf Auflisten Zahlläufe an denen Änderungen vorgenommen wurden.

3. Praxisbeispiele

3.6 Präventionsmaßnahmen

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Erhöhung Transparenz von Reisekostenabrechnung

Anpassung der Reiserahmenrichtlinie

Überprüfung durch Konzernrevision

IKS (Flüge, Bahn, Bewirtung, Hotel):

Heimflüge

Flüge Externer auf Firmenkosten

Doppelbuchungen

Zielorte

Business-Class-Flüge

Hohe Flugkosten

Abweichung zur Gesellschaftszugehörigkeit

1.Klasse-Bahnfahrten

Hohe Bewirtungskosten

Hohe Übernachtungskosten

Monatlicher Report an Vorstand (über die dem Vorstand direkt unterstellten

Mitarbeiter)

3. Praxisbeispiele

3.6 Präventionsmaßnahmen

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Red Flags weisen auf Bereiche hin,

die einem erhöhten Fraud-Risiko unterliegen:

- ungewöhnlich aufwendiger Lebensstil, der nicht zur Position passt

- finanzielle Schwierigkeiten im Privatbereich

- nahe Beziehung zum Lieferanten/ Kunden

- starker Druck durch das Unternehmen

- …

Quelle: Nimwegen, Vermeidung und Aufdeckung von Fraud

3. Praxisbeispiele

3.6 Präventionsmaßnahmen

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Komplexer werdendes Compliance Umfeld erfordert den Fokus auf alle

Unternehmensprozesse (entlang der Wertschöpfungskette)

Steigende unternehmensweite IT Durchdringung erfordert

Einsatz entsprechender IT-Audit Tools (Prüfsoftware IDEA)

automatisierte IT-Audits

in höherer Frequenz („continuous“)

Projektbegleitende Audits (ex ante vs. ex post)

Zielgerichtetes Management Reporting

Gute Unternehmenskultur stützt das AFM mit Normen und Werten

Anforderungen an Revisoren steigen

fachlich

persönlich

4. Fazit

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Herzlichen Dank

für Ihre

Aufmerksamkeit!

Dipl.-Kfm. Thorsten Kuznik

[email protected]