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SUPERIOR HOTELDezember 2017 / Ausgabe 4 www.superior-hotel.net
Fachmagazin für innovative Hotellerie
Zeit für SchampusChampagner geht immer:Auf ein erfolgreiches Jahr 2018!
niu Cobbles EssenDas erste einer Reihe neuer niu-Hotels:Fragen an CEO Etmenan & JOI-Design
Bad & WellnessGästebäder und Saunalösungen Und: Medical Wellness im Fokus
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MANAGEMENT & MARKE TING ENERGIEMANAGEMENT: DENA
Schon bei der Gara gen-
einfahrt wird deutlich:
Im Creativhotel Luise
wird Nachhaltigkeit
groß geschrieben
Als Trainer Behram Salmassinia von 360plus Design zum dritten Workshop der Reihe „Coaching zur Gäs-tekommunikation“ die Teilnehmer begrüßt, ist es so gemütlich wie bei einem Klassentreffen. Hoteliers ganz unterschiedlichen Zuschnitts reisten quer durch die Re-publik zu Gastgeber Ben Förtsch ins Erlanger Creativ-hotel Luise und tauschten ihre Ideen aus.Da ist der bodenständige Naturliebhaber Christian Fuhrmann, der zusammen mit seiner Frau im baye-rischen Ansbach im Hotel Schwarzen Bock Tradition mit Moderne verbindet. Schlagfertig und zielgerichtet berichtet der passionierte Jäger über sein Verständnis von Nachhaltigkeit. Der Hotelier setzt auf intelligente Vernetzung aller Energiequellen und eine App-basierte Steuerung – bis zu 30 Prozent Energiekosten will er da-mit sparen. Fuhrmann: „Der Mystery-Check als Einstieg
hat uns die Augen geöffnet. Jetzt bin ich überzeugt davon, dass das Modellvorhaben Check-in Energieeffi-zienz einen Multiplikatoreffekt bei vielen Kollegen aus-lösen wird. Nachhaltigkeit wird zum Thema unserer Branche.“
Hotels und Herbergen stehen im intensiven Wettbewerb – wer sich abheben will, braucht Argumente.
Immer mehr Hoteliers sehen in einer nachhaltigen Betriebsführung ihren Vorsprung zur Konkurrenz.
Vier Musterbetriebe haben zusammen mit der Deutschen Energieagentur (dena) daran gearbeitet, wie
das ressourcenschonende Verhalten gegenüber Gästen kommuniziert werden kann.
Stammgast: Energieeffizienz
„Das Bewusstsein in der Hotel branche für Energie- und Nachhaltig keitsthemen ist gewachsen. Die dena ist als Fachakteurin für Energie themen in der Hotelbranche sowie als Expertin für den Bereich der Nicht-wohngebäude bekannt und anerkannt.“Heike Marcinek, Projektverantwortliche bei der dena
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w w w.super ior-hotel .net
Möge der Strom mit
Euch sein – Zukunft
wird im Creativhotel
Luise zur Gegenwart
Gastgeber Ben
Förtsch zeigt im
hoteleigenen Garten,
was in Sachen Nach-
haltigkeit geht: vom
nachwachsenden
Gästezimmer bis hin
zur Bienenzucht
Ihm zur Seite sitzt Hoteldirektor Harald Koch. Er kre-ierte gemeinsam mit einem niederländischen Investor aus einer ehemaligen Bundeswehrkaserne das Fami-lien- und Kinderparadies Darf Wangerland – keine zehn Kilometer von der Nordseeküste entfernt. Koch ist Spezialist für außergewöhnliche Orte: Auch aus dem nie aktiven Reaktor Schneller Brüter in Kalkar machte er ein Hotel- und Freizeitzentrum. Der Kern des Dorf Wangerland sind acht Hotelgebäude mit 600 Betten
in 230 Zimmern, Sport- und Eventanlagen sowie die überdachte 5.000 Quadratmeter große Nordsee-Spiel-stadt. Bei der ausladenden Dimension der Anlage wird Energieeffizienz zum Kostenfaktor. Koch ist das aber zu kurz gedacht. Er will seine Gästezielgruppe, die Fa-milien, mit Nachhaltigkeitsargumenten an das Freizeit-
dorf binden. Seinen Mitarbeitern will er ökologisches Denken und Handeln vermitteln. Mittel der Wahl ist das Hausmaskottchen, der Pirat Käpt’n Wanga. „Wir wollen Kinder unter unseren Gästen als Botschafter gewinnen. Unser kleiner Pirat wird künftig die Ener-gieräuber jagen“, so Koch.Doris und Detlef Schnaugst vom gleichnamigen Strand-gut-Hotel direkt hinterm Nordseedeich von Tossens betreiben ein familiäres Hotel mit 18 Zimmern und einem über die Grenzen des Ortes hinaus bekannten Fischrestaurant. Gäste sollen sich hier wie zu Hause fühlen, nach dem Spaziergang am Deich gibt es Ost-friesentee mit Sahne und Kandis zum Aufwärmen. Wohlfühlen sollen sich die Gäste auch mit Blick auf die Umweltbilanz ihres Aufenthalts. Das Ehepaar will Zeichen setzen in Sachen Nachhaltigkeit. Bis 2018 soll der Wärme- und Stromverbrauch ihres Hotels um gut die Hälfte reduziert werden.Zum guten Schluss entert Gastgeber Ben Förtsch im Laufschritt den Seminarraum. Er gilt bei seinen Kolle-gen als Musterschüler, der im Erlanger Familienbetrieb vormacht, was geht. Öko-Standards sind hier Pflicht. Sei es die Stromtankstelle, die Bienenpatenschaft mit eigenem Bienenstock oder die „nachwachsenden Hotelzimmer“. Förtschs Konzept heißt Nachhaltigkeit ohne Verzicht. Deshalb bestechen seine aus Naturma-terialien und Bio-Baustoffen aufgebauten Zimmer
Fo
tos:
de
na
Coachingprogramm „Gästekommunikation“ – die Timelinen Herbst 2016: Auf Undercover-Mission! Das Coaching startet mit Mystery-Checks: Ohne sich zu
erkennen zu geben, checken die Berater in den Hotels ein und nehmen sie genau unter die Lupe
n Januar 2017: Wofür sind Sie berühmt? Im ersten gemeinsamen Workshop geht es um Grundlagen
und Methoden: Wie erreiche ich Menschen? Was ist Storytelling?
n März 2017: Die Macht der Geschichten: Die Teilnehmer entwickeln spannende Geschichten rund
um ihr Hotel
n Juni 2017: Von Piraten, Jedis und „Bocklets“: Alle Teilnehmer haben ein erstes konkretes
Kommunikationsmittel umgesetzt und können stolz sein auf ihre Ergebnisse
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MANAGEMENT & MARKE TING ENERGIEMANAGEMENT: DENA
Joachim Meyer (links)
und Harald Koch vom
Hotel Dorf Wanger-
land wollen Famili-
enurlauber mit dem
Pirat Käpt’n Wanga
vom Energiesparen
begeistern
Die Teilnehmer am
Coachingprogramm
„Gästekommunika-
tion“ der dena (von
links nach rechts): Ben
Förtsch vom Creativ-
hotel Luise, Christian
Fuhrmann vom
Hotel Schwarzer Bock,
Joachim Meyer und
Harald Koch vom Dorf
Wangerland, Kom-
munikationsberater
Behram Salmassinia
und Hotelcoach Pro-
fessor Burkhard von
Freyberg
auch in puncto Design. Förtsch hat viel Zeit und Geld in seine „nachwachsenden Hotelzimmer“ gesteckt. Sei-ne Idee will er jetzt vermarkten, damit seine 95 Zimmer im ersten klimapositiven Hotel Europas künftig auch am Wochenende bestens ausgelastet sind. Dabei helfen Auszeichnungen wie die Goldene Palme der Zeitschrift GEO oder der Tourismuspreis des ADAC Bayern.
Energieeffizienz als neue WährungVerschiedener können die Teilnehmer am dena-Coaching-Programm nicht sein. Da ist der Dialog zwischen kühlen Nordlichtern und bodenständigen Bayern, da ist die monumentale Freizeitanlage neben dem kleinen familiär betrieben Strandhotel. Da sind Fortgeschrittene in Sachen Nachhaltigkeit und diejeni-gen, die das Thema gerade mit Begeisterung für sich und ihren Betrieb entdecken. Für Kommunikations-berater Behram Salmassinia von 360plus Design und Hotelcoach Professor Burkhard von Freyberg ist die-se Typenvielfalt ein gutes Abbild der deutschen Ho-tellandschaft. Experte von Freyberg: „Die 30 Hotels, die seit Ende 2014 am dena-Modellprojekt Check-in Energieeffizienz teilnehmen, investieren in kleine und große Maßnahmen, um ihren Betrieb energetisch zu optimieren. Dieses Engagement gilt auch zu kommuni-zieren – nach innen wie nach außen.“ Energieeffizienz,
meint Salmassinia, sei wie eine neue Währung, mit der die Hotelbranche lernen muss umzugehen. Aus gutem Grund: Laut dem Deutschen Hotel- und Gaststätten-verband (DEHOGA) gehören hohe Energiekosten zu einem der Hauptprobleme von Hotelbetreibern. Dem-entsprechend groß ist das Einsparpotenzial. Aber wie vertragen sich einschneidende Änderungen im laufen-den Betrieb? Wer die Einsparpotenziale seines Hauses kennt, kann oft schon mit kleinen Maßnahmen viel erreichen.Um die Herausforderungen für Hotelbetreiber, Planer und Techniker besser zu verstehen, haben das Bun-desministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und die dena das Modellvorhaben Check-in Energie-effizienz gestartet. Heike Marcinek, bei der dena für das Projekt verantwortlich: „Das Bewusstsein in der Hotelbranche für Energie- und Nachhaltigkeitsthemen ist gewachsen. Die dena ist als Fachakteurin für En-ergiethemen in der Hotelbranche sowie als Expertin für den Bereich der Nichtwohngebäude bekannt und anerkannt.“ Das Modellvorhaben soll systematisch En-ergiesparpotenziale im Beherbergungssektor aufzeigen und erschließen. Es läuft über vier Jahre und umfasst verschiedene Phasen: Energieberatung, Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen und Monitoring der Energie-verbräuche. Energieeffiziente Hotels können Gäste und
Modellvorhaben Check-in Energieeffizienz
Die dena begleitet und unterstützt aktuell 30
Hotels und Herbergen aus ganz Deutschland
dabei, ihre Energiebilanz zu optimieren. Das
Bundeswirtschaftsministerium fördert das
Projekt.
Alle Teilnehmer haben eine Energieberatung
abgeschlossen, setzen jetzt verschiedene
Sanierungsmaßnahmen um und werden
anschließend per Monitoring auswerten,
wie viel Energie sie nach der Sanierung
einsparen. Das Modellvorhaben endet 2018.
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Preview auf der
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Christian Fuhrmann
vom Hotel Schwarzer
Bock will mittelfristig
30 Prozent Energie
einsparen
Beschäftigte auf den Geschmack bringen, indem sie die Vorteile einer energetischen Sanierung aufzeigen und den Wohlfühleffekt erlebbar machen. Das meint auch Kommunikationsprofi Salmassinia: „Im ausdiffe-renzierten Hotelmarkt lädt das Engagement für Nach-haltigkeit das Markenbild positiv auf. Es geht darum, den Gästen das Thema auch zu vermitteln und so den Ruf des Hauses zu stärken.“ Das sollte ankommen. Laut einer Studie von Booking.com können sich 65 Prozent der Reisenden in elf europäischen Ländern vorstellen, im Jahr 2017 mindestens einmal eine umweltfreund-liche oder „grüne“ Unterkunft zu buchen. Das ist eine deutliche Steigerung zum Vorjahr, als nur 34 Prozent sich das vorstellen konnten.
Gästeansprache in Sachen NachhaltigkeitDas Coaching-Programm der dena rund um die Gäs-tekommunikation hat das teilnehmende Quartett mo-tiviert. Ob im tiefen Bayern oder an der Nordseeküste: Die Teilnehmer haben heute ein Kommunikationskon-zept über viele Kanäle, um ihre Geschichte zu vermit-teln. Davon sollen künftig alle Betriebe profitieren. Denn die Energiewende ist nicht zuletzt eine kommu-nikative Herausforderung – im Großen wie im Kleinen. Die Hotels im dena-Modellvorhaben investieren nicht nur in Energieeffizienz und Klimaschutz. Sie können und sollten das auch kommunizieren – auf spannende Weise, die den Gast auch emotional berührt. Projektlei-terin Heike Marcinek: „Wir haben vier ausgewählte Ho-tels aus unserem Modellvorhaben zu einer intensiven Kommunikationsberatung eingeladen, um die Gästean-sprache in Sachen Nachhaltigkeit zu verbessern. Die durch das Coaching gesammelten Erfahrungen wollen wir in die Breite weitergeben.“Ein Leitfaden der dena zum Thema Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und der damit verbundenen Gäste- und Mitarbeiterkommunikation ist in Arbeit. Die darin ent-haltenen Fallbeispiele, Studienergebnisse und Kontakte sollen Hoteliers den Einstieg erleichtern. Dieser kann ab Januar 2018 kostenlos als PDF von der dena bezo-gen werden.
www.dena.de