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Eyewear Issue 06

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Here wo go! Viel Spaß bei unserer sechsten Onlineausgabe!

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Page 1: Eyewear Issue 06
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Juri MaierHockey player - wearing ‘nameless 2012’

Page 5: Eyewear Issue 06

www.jfrey.fr

[email protected]

BLOODY LYSBLOODY LYSMOONGLASSES COLLECTION

Page 6: Eyewear Issue 06
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Page 9: Eyewear Issue 06

KEVIN PIETERSEN CARBON PLATE™

©2012 Oakley, Icon | OAKLEY.COM

Page 10: Eyewear Issue 06
Page 11: Eyewear Issue 06

22 I M P R E S S U M & I N S I G H T Who is it?

28 N E W S A quick WArm-up

32 T H E P E R F E C T M A T C H rAy-BAn AmBermAtic 2012 Limited edition

34 E D I T O R ’ S C H O I C E Götti XAnAdu

36 HIS TORY CHECK ein JAhrhundert moscot

44 H A P P Y B I R T H D A Y Funk kommt in die ZWAnZiGer

W IL D IN T HE S T R EE T S When sun meets rX

52

106 S T Y L E T A L K AndreAs krAFt und

seine kAtZenAuGen

108 R X - D E T A I L S BALdessArinis 6107 sepArAtes

the men From the Boys

110 T IME WA R P ØrGreen: 15 JAhre

dänisches BriLLendesiGn

116 DOW N & DIR T Y

rX And the Loss oF coLor

126 R E T A I L P R O F I L E kurZ und Weit in köLn

132 S U N O F S A R D I N I A shAdes For the BeAch

144 A L I F E L E S S O R D I N A R Y mAyBAch Limited GoLd edition

148 N E W S T I C K E R metropoLitAn:

urBAn LivinG – vintAGe Look

150 PUPPE T SHOW the Art oF doWnsiZinG

162 B O A T O N T H E R I V E R A trip to BerLin’s riverside

Just one moment, pLeAse

180 C O L L A B O F T H E I S S U E municeyeWeAr X pink Gin

182 N E W T E C H oAkLey crossLink

71 P O I N T O F V I E W i-spAX WArren

72 C O L L E C T I O N C H E C K LindBerG horn koLLektion

76 B A C K S T A G E mAn in BLAc: kLAus BeLLinGer

E Y E W E A RBOU T IQUE eyes White open

102 MEN @ WOR K

rALph von ic! üBer höLderLin, kopF-

stände und dAdAistische mAniFeste

1/2

5.0

00

SEC

172

84

Page 12: Eyewear Issue 06

Silmo . Hall 5 . Booth Q75

EYES WHITE OPEN

EIN JAHRHUNDERT MOSCOT

FUNK WIRD 20 & ØRGREEN 15

KLAUS BELLINGER

LINDBERG HORN KOLLEKTION

RALPH VON IC!

> WILD IN THE STREETS> DOWN & DIRTY> SUN OF SARDINIA> PUPPET SHOW> BOAT ON THE RIVER> 1/25.000 SEC.

THE ANNI-

VERSARYISSUE

EYEWEAR BOUTIQUE

HISTORY CHECK

HAPPY BIRTHDAY

MAN IN BLACKLAUS BELLINGER

COLLECTION CHECK

MEN @ WORK

shootinGs

A LIFE LESS ORDINARY: MAYBACH LIMITED GOLD EDITION / EDITOR’S CHOICE: GÖTTI „XANADU“ / RETAIL PROFILE: KURZ UND WEIT KÖLN NEW TECH: OAKLEY CROSSLINK / RX DETAILS: BALDESSARINI „6107“ / PERFECT MATCH: RAY-BAN AMBERMATIC 2012 LIMITED EDITIONNEWSTICKER: METROPOLITAN / STYLE TALK: CATEYES @ WONDERGLASSES / COLLAB OF THE ISSUE: MUNICEYEWEAR X PINK GIN

Nr 06 – 3 /2012

D: 6 €

AT & CH: 12 €

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DDEUTSCHE AUSGABE

T H E V I S I O N A R Y M A G A Z I N E

Silmo . Hall 5 . Booth Q75

THE ANNI-

VERSARYISSUE

EYES WHITE OPEN

A CENTURY OF MOSCOT

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KLAUS BELLINGER

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MAN IN BLACKLAUS BELLINGER

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Nr 06– 3 /2012

EUR 12ISSU

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6

A LIFE LESS ORDINARY: MAYBACH LIMITED GOLD EDITION / EDITOR’S CHOICE: GÖTTI „XANADU“ / RETAIL PROFILE: KURZ UND WEIT KÖLN / NEW TECH: OAKLEY CROSSLINK / RX DETAILS: BALDESSARINI „6107“ / PERFECT MATCH: RAY-BAN AMBERMATIC 2012 LIMITED EDITION / NEWSTICKER: METROPOLITAN STYLE TALK: CATEYES @ WONDER GLASSES / COLLAB OF THE ISSUE: MUNICEYEWEAR X PINK GIN / POINT OF VIEW: I-SPAX „WARREN“

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ISSUE

T H E V I S I O N A R Y M A G A Z I N E

EditorStefan Dongus

[email protected]

m: +49.(0)151.14271817

Art dirEctionTill Paukstat

[email protected]

GrAphicsFrédéric Wiegand

contributorsNada Carls-Baudach

Alexander Dosiehn

Agi Habryka

Renko Heuer

Valerie Kurth

Philipp Reul

Dirk Vogel

photoGrAphErsBito

Markus Diefenbacher

Stefan Dongus

Mert Dürümoglu

Denis Ignatov

Estelle Klawitter

Manuel Mittelpunkt

Tobias Schult

Dirk Weyer

trAnslAtion EnGlish VErsionDirk Vogel

proofrEAdinGFranca Rainer

onlinE EditorPhilipp Reul

[email protected]

ipAd VErsionwww.moxienetwork.de

publishErMonday Publishing GmbH

Kamekestr. 20– 22

50672 Köln

t: +49.(0)221.945267-11

f: +49.(0)221.945267-27

www.eyewear-magazine.com

GEschäftsführErStefan Dongus

Holger von Krosigk

VErtriEbDPV Network GmbH

Postfach 570 412

22773 Hamburg

www.dpv-network.de

druckF&W Mediencenter GmbH

Holzhauser Feld 2

83361 Kienberg

www.fw-medien.de

DEuTSCHE AuSGABE

ENGLISCHE AuSGABE

coVEr photoFotograf: mert @ facebook.com/

mertphoto | Production:

bushart & söhne @ lenabushart.

com | Post production:

andy asshole @ mertphoto.com

Hair / Make-up: anja schweihoff

@ ligawest.com | Styling:

livia karrenberg @ ligawest.com

Talents: hannah @ modelwerk.de

EYEWEAR

erscheint drei Mal im Jahr.

Diese Zeitschrift und alle in ihr

enthaltenen Beiträge dürfen ohne

vorherige schriftliche Erlaubnis des

Verlags in keiner Weise weiterver-

wertet oder in elektronische Daten-

banken aufgenommen werden. Ein

Antrag auf Genehmigung für die

Verwendung des urheberrechtlich

geschützten Materials sowie für

die Reproduktion von Auszügen in

anderen Werken muss beim Verlag

gestellt werden. Die hier abgedruck-

ten Ansichten entsprechen nicht

unbedingt denen des Herausgebers.

Alle Rechte vorbehalten.

InsIght – MItarbeIter des tertIals

Liebe Leser, ab sofort wollen wir Euch in jeder Ausgabe auch einen kleinen Blick

hinter die Kulissen des Eyewear Magazines ermöglichen. Wir stellen hier stets

einige Personen vor, die in irgendeiner Funktion ihren Beitrag zur Erstellung dieses

Magazins und unserer Online Medien leisten. Das sind nicht nur Festangestellte

unseres Verlags, auch viele freie Mitarbeiter, Redakteure, Fotografen und externe

Dienstleister engagieren sich für das Produkt. Diesen Einsatz wollen wir mit dieser

Rubrik würdigen. Ganz nebenbei verleihen wir unserem Magazin damit auch eine

persönliche Note.

stEfAn donGus, Editor Noch mehr Titel gefällig? Professioneller

Brillenputzer, Text- und Bild-Controller.

Wenn er als letzterer nicht gerade an seinem

Lieblingslook („Bleach Bypass“) feilt, sinniert

er auf Metaebene über Magazininhalte, zieht

(selbstgezählte) 14 Klimmzüge am Türrahmen,

macht einen Mittagsschlaf bei Feng Shui Musik

oder trinkt selbst gemixte grüne Smoothies.

Seine logistische Meisterleistung bei dieser

Ausgabe: die peinlich genaue Seitenplanung,

um die 1-Kilo-Grenze des Magazins nicht zu

überschreiten.

MAnuEl MittElpunkt, still lifE fotoGrAf

Seit er dem Ruf der Eyewear von Neukölln nach

Köln gefolgt ist, beschäftigt sich „Middle-Dot“

mit Brillen auf allen Ebenen – vor allem auf den

Einstellungsebenen in Photoshop. Seither hat

sich sein Verhältnis zu den gläsernen Objekten

zur Hassliebe entwickelt, insbesondere wenn

Spiegelungen und Staub im Spiel sind. Sein

Gemütszustand ist so vielschichtig wie seine

Fotokompositionen, daher wundert sich bei uns

niemand mehr, wenn er in einem einzigen Satz

aus Rap-Songs und Buddhistischen Weisheiten

zitiert. Besonders lobenswert: für eine seiner

Fotostrecken hat er sich selbst zum Fotomodel

gemacht – oben ohne und weiß angemalt.

slAwEk MAlinowski, ups botENiemand in Deutschland transportiert mehr

Brillen als er. Und wahrscheinlich erledigt

auch niemand seinen Job mit mehr Hingabe

und Leidenschaft als unser als „bester Mann“

bekannter UPS-Lieferant. Er glänzt mit unüber-

troffener Schnelligkeit bei allem, was er tut,

mit großer Geduld, wenn er auf uns warten muss

und mit hypnotischen Fähigkeiten im Umgang

mit unseren Hunden, die das Bellen in seinem

Fall schon lange aufgegeben haben. Sein Bei -

trag zu dieser Ausgabe: Pünktliches Zustellen

von 44 Paketen – und von einem Kasten seines

polnischen Lieblingsbieres.

I m p r e s s u m

22

Thymann

Page 13: Eyewear Issue 06

Herzlichen Glückwunsch! Diese Ausgabe widmen wir dem Feiern,

denn das Jahr 2012 gibt jede Menge Anlass dazu. Uns interessiert jedoch

weniger der Akt des Feierns an sich, als vielmehr der Grund für die Feier­

lichkeit – erbrachte Leistungen, das Setzen von Meilensteinen und ge­

samte Lebenswerke von Menschen und Marken. Wir gratulieren zum

Beispiel Ørgreen zum 15. und Funk zum 20. Geburtstag. Porsche Design

feiert dieses Jahr seinen 40. und Ray­Ban zelebriert den 75. Jahrestag.

Das New Yorker Label Moscot blickt sogar auf ein ganzes Jahrhundert

im Eyewear Bizz zurück. Über alle genannten Marken berichten wir in

dieser Ausgabe. Die Erfolgsstorys lesen sich spannend und zeigen ein­

mal mehr, dass es mehr als nur den einen richtigen Weg gibt, um eine

Marke erfolgreich zu positionieren. Wir haben die Features über Jubilare

mit einem kleinen Lorbeerkranz gekennzeichnet – das ist unsere Form

„herzlichen Glückwunsch“ zu sagen.

Und wer gibt uns als Magazin das Recht, hier als Gratulant vorzupre­

schen anstatt uns in Demut zurückzuhalten? Das Recht nehmen wir uns

Welcome to the AnniversAry issue

einfach, schließlich feiert unser Magazin dieses Jahr auch schon seinen

2. (!) Geburtstag – Eyewear Magazine ist quasi kein Baby mehr, sondern

schon Kleinkind. An eine Story aus unserer ersten Issue erinnern wir

uns diese Tage besonders gut. Wir schrieben über Cari Zalloni, Chefde­

signer und Namensgeber von Cazal. Mit Cari verließ nach 75 Lebensjahren

diesen Sommer einer der ganz Großen die Bühne des internationalen

Brillendesigns und hinterlässt uns ein unvergleichliches Designerbe.

Cari ist ein gutes Beispiel dafür, wie sehr Produkte und Marken durch

einen einzelnen schöpferischen Geist geprägt werden können – und

hoffentlich auch dafür, wie sehr ein Marke als kreative Signatur die körper­

liche Hülle des Künstlers überleben kann. Wir treten zum Kondolieren

an, aber auch zum Gratulieren. Herzlichen Glückwunsch, Cari – zu allem!

Die aktuelle Ausgabe hat uns mal wieder viel Freude bereitet und

deswegen durfte es von allem auch ein wenig mehr sein: mehr Features,

mehr Fotos, mehr Brillen, mehr Seiten. Wir wünschen gute Unterhal­

tung und viel Spaß – auch beim Feiern.

SD

24

e d i t o r i a l

wonderglasses.commodel; Zuckerpuppe / beach club offwhite

Page 14: Eyewear Issue 06

Cari Zalloni, Grandseigneur der extra­

vaganten Brillengestaltung, kreativer Kopf

und Namensgeber der Marke Cazal hat uns

verlassen. Mir fällt niemand mit einem

so umfang reichen und intensiven

Schaffens spektrum ein. Seit den späten

70ern sind seine Kreationen unverwechsel­

bar und bis heute stil­, kult­ und kultur­

prägend. Die Nachricht von seinem

Ableben kam überraschend und mitten

in der großen Vintage­Renaissance –

Cazal hat bis heute 12 ihrer 80er­Jahre­

Spektakel wieder aufgelegt und weitere

8 Reissues sind für dieses und nächstes

Jahr geplant. Sie und die steigende

Beliebtheit der alten Modelle lassen die

Designlegende Cari Zalloni mit der

gebührenden Präsenz weiterleben.

Alexander Dosiehn, Vintage-Cazal-Fan

Cari Zalloni

26

Page 15: Eyewear Issue 06

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xt:

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Jimmy Fairly | Das KarmaKonto im PlusWenn sich eine Company keine Sorgen um ihr Karma machen muss, dann

ist das Jimmy Fairly. Das Konzept der französischen Kultbrillen: Für jede

online gekaufte Brille wird eine weitere Brille an Bedürftige gespendet,

von denen es leider immer noch viel zu viele gibt. Das Modell scheint zu

funktionieren, denn in Paris eröffnete bereits im Mai diesen Jahres der erste

Jimmy Fairly Flagshipstore. Jetzt kommen auch hiesige Fans der Marke

auf ihre Kosten, denn die Brillen sind ab jetzt auch aus Deutschland zu

ordern – Gutes tun war noch nie so einfach. Das erklärte Ziel von Jimmy

Fairly Gründer Antonin Chartier ist es, jedem Menschen Zugang zu per-

fekter Sicht für unter 100 Euro zu ermöglichen. Und es gelingt: Eine Brille

kostet derzeit 95 Euro inklusive der Gläser. Mehr als fair, vor allem weil

weder Design noch Qualität dem niedrigen Preis zum Opfer fallen. Also

nicht wie rein ins Internet, Brille bestellen und schon freut sich euer

Karmakonto über Extrapunkte – wer weiß, wann ihr die braucht ...

www.jimmyfairly.com

28

Kerbholz |brett vorm KoPF!?Studenten aus Köln bringen frischen

Schwung in die Brillenwelt. Zwar sind

Brillen aus Holz nicht die Neuerfindung

des Rades, sie sehen aber bei weitem

nicht immer so gut aus wie die Edelhözer

von Kerbholz. Die ersten vier Modelle

namens „Ferdinand“, „Justus“, „Leo-

pold“ und „Alfons“ sind bereits über den

eigenen Onlineshop sowie über ausgewählte Händler erhältlich. Da-

bei ist jede Brille geprägt von Understatement, denn auf überladenes

Design hat man bei Kerbholz ganz bewusst verzichtet. „Unser Ziel

war es, die Maserung, Färbung und das Erlebnis beim Anfassen dieser

schönen Hölzer für sich wirken zu lassen“, betont Moritz Blees, einer

der vier Jungunternehmer. Wir meinen: Ziel erreicht. Mit jeder ver-

kauften Brille wird übrigens ein WWF Projekt unterstützt, das sich

aktiv an der Aufforstung der Regenwälder beteiligt. Noch ein guter

Grund mehr, sich Kerbholz mal genauer anzuschauen und die letzten

Sommertage mit Brett vorm Kopf auszukosten.

www.aufdemkerbholz.de

myKita x bernharD Willhelm “DaisuKé” | the Future starts hereIn welchem Jahr befinden wir uns gerade? Ach gut, es ist noch 2012!

Wir waren kurzzeitig ein bisschen aus dem Konzept geworfen worden.

Grund dafür ist das neue Modell „Daisuké“ von Mykita, das in Zu-

sammenarbeit mit dem Modelabel Bernhard Willhelm entstand und

aussieht, als würde es geradewegs aus der Zukunft kommen. Inspira-

tion für die futurische Sonnenbrille zog das Kreativduo, wie der Name

schon vermuten lässt, aus seiner langjährigen Beziehung zu Japan,

dem Ort an dem alle Designs von Bernhard Willhelm Form und Farbe

annehmen. Das riesige Glas wird bei diesem Modell mit klassischen

Brillenelementen verbunden und lässt das Gesicht des Trägers fast

komplett hinter der Brille verschwinden. Der Rahmen ist aus leichtem

und widerstandsfähigem Mylon gefertigt und kommt wahlweise mit

schwarzem, grünen oder golden verspiegeltem Glas. Die „Daisuké“ ist

erhältlich in allen Mykita Shops sowie bei ausgewählten Optikern und

Concept Stores. The Future starts here.

www.mykita.com

N E W S

28

8 days of Persol Day 2: Shapes and design

Asa Mader - Director

PO 3031V persol.com

Page 16: Eyewear Issue 06

none the Wiser | nachhaltigKeit x styleWillkommen im Game! „None The Wiser“ aus dem australischen Melbourne wurde erst An-

fang diesen Jahres gegründet und ist somit noch ganz frisch im Brillengeschäft. Trotzdem

hat die Company schon bemerkenswerten Erfolg vorzuweisen. Mit dem Launch der ersten

beiden Sonnenbrillenkollektionen begann ein Run auf die Brillen, der seinesgleichen sucht.

Nach nur zwei Wochen waren sowohl die Azetat-, als auch die Bambuskollektion komplett

vergriffen. So etwas nennen wir einen astreinen Blitzstart. Man könnte es sich natürlich ein-

fach machen und argumentieren, dass Australien mit extrem viel Sonnenschein gesegnet ist

und somit auch der Bedarf an Sonnenbrillen überdurchschnittlich hoch ist, doch es steckt

mehr hinter dem Erfolg von „None The Wiser“. Die Company macht nicht nur wunderschöne

moderne Brillen mit Vintage-Inspirationen, sondern setzt vor allem auf Nachhaltigkeit, was

den aktuellen Zeitgeist auf den Kopf trifft. So kommen bei der Produktion hauptsächlich

schnell nachwachsender Bambus, aber auch erneuerbares Azetat zum Einsatz. Die Umwelt

freut sich und wir behalten die Australier definitiv im Auge!

www.nonethewisereyewear.com

Porsche Design WirD 40 | haPPy birthDayPorsche Design feiert 40-jähriges Jubiläum. Die

Luxusmarke, gegründet 1972 von Ferdinand Alex-

ander Porsche, legt seit jeher besonderen Fokus auf

technisch inspirierte Produkte in zeitlosem Design.

Die Produktpalette ist breit, uns interessieren aber

logischerweise vor allem die Brillen. Anlässlich des

runden Geburtstages stellt Porsche Design die edle

Sammlerbox „40Y of Innovation“ vor. Darin enthal-

ten ist der Klassiker schlechthin: Die Wechselglas-

brille P'8494 Y von 1978, die auch heute noch von

Stars wie Jennifer Lopez, Brad Pitt oder auch David

Beckham getragen wird. Doch damit nicht genug:

Auch die Modelle P'8480 Y, P'8418 Y und P'8494 Y

haben ihren Ehrenplatz in der exklusiven Box ge-

funden. Alle erwähnten Sonnenbrillen kommen

in spezieller Jubiläumsfarbgebung: Sandgestrahltes

Titan in mattem Silbergrau wird mit braun-silbern

verspiegelten Verlaufsgläsern kombiniert. Ein 40Y-

Laseremblem auf der rechten Bügelinnenseite kom-

plettiert die exklusiven Sondermodelle und macht

sie unverwechselbar. Die Box ist passend zum

Gründungsjahr der Marke auf 1972 Stück limitiert.

www.porsche-design.com

30

instaglasses | eine stuDie von marKus gerKeInstagram? Ist das nicht diese … Genau, die Firma, die vor Kurzem für 1 Milliarde Dollar

von Facebook gekauft wurde. Eine App für Smartphones, mit der man Filter über Fotos le-

gen kann und sie anschließend im sozialen Netzwerk veröffentlicht, das mit mittlerweile

über 80 Millionen Usern weltweit zu den am schnellsten wachsenden Social Networks

gehört. Es macht Spaß, mit den verschiedenen Filtern herumzuspielen und die verschö-

nerten Fotos mit seinen Freunden zu teilen. Auch Markus Gerke aus Berlin scheint ein

Fan von der Idee zu sein und so hat er sich an eine Designstudie gewagt, die eine Brille

zeigt, mit der man die App bedienen kann. In der Theorie würde das so aussehen: Über

den „Insta“-Button schaltet man die Brille ein, wählt einen passenden Filter aus, macht

dann im perfekten Moment ein Foto und lädt es anschließend direkt auf Instagram hoch

oder speichert es auf dem in der Brille integriertem Speicher. Das Ganze ist allerdings, wie

gesagt, eine Studie, die weniger auf Realisierung, als auf das eigentliche Design ausgelegt

ist. Trotz des weltweit positiven Feedbacks, vieler Anfragen von Kaufinteressenten, aber

auch interessierter „Partnerfirmen“, bleibt es laut Gerke bei einer – sehr erfolgreichen –

Designstudie. Schade eigentlich!

www.markusgerke.com

N E W S

30

Page 17: Eyewear Issue 06

Ray-Ban feiert seinen 75-jährigen Geburtstag mit einem Kracher der

Extraklasse. Vier Sonnenbrillen kommen in einem neu interpretierten

Aviator-Style mit legendärer Glasfarbe in wenige ausgewählte Läden:

Classic Aviator, Classic Aviator mit gebogenen Bügelenden, Outdoors-

men und Shooter. Und was macht die vier Modelle so heiß? Einerseits

zahlt der legendäre Aviator-Style auf deren Begehrlichkeit ein, zum

absoluten Objekt der Begierde werden die vier Sunnys letztendlich aber

durch die gelben Ambermatic Gläser, die sich an bestehende Licht- und

Temperaturverhältnisse anpassen. Und wer jetzt denkt, die Gläser

taugen nur für den coolen Look im Club, der täuscht sich. Bei hellen

Lichtverhältnissen färben die Gläser sich bräunlich und schützen so

vor Blendung und schärfen dabei noch die Konturen. So viel

zur Technik – jetzt zum Image: Dem stilbewussten Kino-

gänger dürfte auffallen, dass schon Johnny Depp in „Fear

and Loathing in Las Vegas“ und John Goodman in „The

Big Lebowski“ mit diesen Kultobjekten vor der Kamera

posierten. Und die beiden wissen, was geht. Wer jetzt

nicht gegen Gelbsucht geimpft ist, muss sich wohl auf die

Suche nach einem der limitierten Modelle begeben!

Ray-Ban amBeRmatic 2012 Limited edition

Neu-AuflAge eiNer film-ikoNe

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Out-dOOrs-

man

ClassiC aviatOr mit gebOgenen

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ClassiC aviatOr

shOOter

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T h e P e r f e c T M a T c hT h e P e r f e c T M a T c h

Page 18: Eyewear Issue 06

Okay, wir geben es zu:

manchmal können wir dann doch nicht widerstehen.

Während der Magazinproduktion warten hier viele

hundert Brillen darauf, in Blitzlicht eingetaucht zu

werden. Viele der Styles, die wir für ein paar Wo-

chen in unserem Gewahrsam haben, sind zu schön,

als dass wir ihre Anwesenheit einfach ignorieren

könnten. Und so kommt es schon mal vor, dass

wir für den mittäglichen Gang zum Thai auf eines

der begehrten Fotomodelle zurückgreifen müssen.

Nicht dass wir keine eigenen Sonnen brillen hätten,

aber wie heißt es doch so schön: variety is the spice

of life. Und trotz der Tatsache, dass jeden Tag viele

Brillen durch unsere Hände gehen, freuen wir uns

immer wieder, wenn wir mal wieder mit einem

besonders attraktiven Modell fremdgehen dürfen.

Besonders begehrt war diesen Sommer das Modell

Xanadu des Schweizer Qualitäts-Labels götti.

Und: eigentlich ist es höchste Zeit, dass eine götti

mit Spin & Stow Technology das Rennen bei der

Editor’s Choice macht. Die Brille ist hochwertig

verarbeitet, hat ein lässiges Shape, sitzt leicht auf

der Nase und hat eine angenehm grünliche Gläser-

tönung. Und wenn dann während der Mittags-

pause mal Wolken aufziehen – auch kein Problem.

Dank Spin & Stow lassen sich die Bügel so ein-

drehen, dass die Brille in jede Hemdtasche passt.

Denn auf dem Tisch und damit in direkter Reich-

weite ungewollt langer Finger hat die Xanadu

nichts zu suchen.

Pho

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g ö t t i – x a n a d uselect, style, spin, stow

34

E d i t o r ’ s C h o i C E

Page 19: Eyewear Issue 06

1 0 0 J a h r e M o s c o t

Ein Jahrhundert ist eine lange Zeit. In einem Jahrhundert kann die Welt sich buchstäblich drehen. In einem

Jahrhundert passieren die unglaublichsten Dinge, Ver­änderungen, Innovationen – Familien entwickeln sich,

neue Generationen werden geboren, Traditionen und Wissen werden weitergereicht. Ein Jahrhundert ist

prägend.

Auf genau diese Zeitspanne blickt die Familie Moscot zurück. Als Harvey Moscot amerikanischen Boden

betrat, schrieben wir das Jahr 1899. Der aus Osteuropa stammende Immigrant suchte eine Zukunft und fand

diese in NYC. Aus einem Handkarren heraus verkaufte er Brillengestelle, um seinen Lebensunterhalt zu

verdienen. Fleißig schob er seinen Karren tagtäglich die Orchard Street, in der New Yorker Lower East Side,

auf und ab. Und der Rest, so sagt man, ist Geschichte.

Seit der Eröffnung des ersten Ladengeschäfts, im Jahre 1925, in der Orchard Street 118, gehört der Shop zum

Stadtbild Manhattans. Die Moscots sind geblieben, die Geschäfte wurden von Generation zu Generation

weiter gereicht und die Faszination für das Produkt blieb. Man könnte sogar behaupten, sie wuchs.

Heute, über ein Jahrhundert nach Großvaters ersten Schritten im Herzen New Yorks, blickt der nach seinem

Großvater benannte Dr. Harvey Moscot stolz auf den Anfangsmut seines Vorfahren zurück. Und er schaut auf eine Familiengeschichte zurück, die einem schon

mal vor Bewunderung einen kleinen Schauer über den Rücken jagen kann.

Hyman Moscot 193 4 vor dem Moscot

Store in der Riving ton Street .

36

H i s t o r y C H e C k

37

H i s t o r y C H e C k

Page 20: Eyewear Issue 06

Dr. Harvey Moscot selbst, hat einen Doktortitel in Optometrie,

ein abgeschlossenes Psychologie-Studium und seit 1986 die Ober-

hand im Familienunternehmen. Der Vizepräsident von MOSCOT

und der Director von MOSCOT Eyecare ist ein Macher par exce-

llence. Unter seinem Einfluss wuchs das Unternehmen MOSCOT

Eyecare in den letzten Jahren zu einer der bemerkenswertesten

Augenkliniken der USA. Seit 2008 leitet er auch die MOSCOT

Mobileyes Foundation – eine Wohltätigkeitsorganisation, die

freie Augen-Untersuchungen auf den Straßen New Yorks durch-

führt. MOSCOT ist mehr als nur ein lukratives Unternehmen –

MOSCOT ist gelebte Leidenschaft. Punkt.

Und die Brillen? Die sind beispiellos zeitlos. Und damit ist nicht

unzeitgemäß gemeint. Ganz im Gegenteil. MOSCOT Designs

sind die Dauerbrenner unter den Brillengestellen. Aus irgend-

einem Grund hat sich ihr Stil jeglichem Modediktat verweigert

und somit einen eigenen Geschmack erschaffen. Das dürfte wohl

das Königsattribut einer Brand sein. Mitmischen, ohne sich zu

verbiegen; Dabeibleiben, ohne sich anzupassen. Und das Beste:

Wiedererkennungswert = 100 Prozent. Zweifel? Was wäre ein

Terry Richardson ohne seine markante MOSCOT? Terry und

seine „Terry“, wie das unvergleichliche Model des Erfolgsfoto-

grafen tatsächlich auch heißt, sind unzertrennlich (er hat an der

Neuauflage mitgearbeitet) und wir beginnen zu verstehen, was

eine MOSCOT bedeuten kann. Die Liste der prominenten Träger

ist lang – aber das ist nicht zwangsläufig das erklärte Ziel. Es geht

vielmehr um Kundenbindung auf hohem Niveau. Service ist das

Zauberwort der Stunde. Innovationen, wie das virtuelle 3D Try

On, Fan-Totes und T-Shirts, ein Blog, der kontinuierlich News

ausspuckt und regelmäßige, kleine Musikveranstaltungen in den

Stores – das sind die Goodies des Unternehmens, durch die sich

MOSCOT eindeutig von seinen Mitstreitern abhebt.

Das Wort „Kult“ springt einem in den Kopf. Vielleicht muss man

sogar pathetisch werden an dieser Stelle und behaupten, es geht

der Moscot Familie (zu der im Übrigen nicht nur Blutverwandte

gehören) um Liebe. Was sonst erklärt diese stolze Haltung und

diese durch und durch gelebte Vergangenheit. Bis heute sitzt man

auf Großvaters Stühlen, blickt auf gerahmte Kunstwerke der er-

sten Stunde und verkauft Image auf Jutebeuteln. Und die Brillen

sind auch mehr als nur Brillen. Mit dem Erwerb einer MOSCOT

kauft man gleich die Familie samt einem kleinen Stück Tradition

mit. Hier ist eben noch alles echt, in der Orchard Street, in Man-

hattan. Und Beruf kommt eben doch von Berufung ...

Wir sprachen mit Dr. Harvey Moscot über die Vergangenheit,

über Moscot’s Werte und über seine Leidenschaft für Brillen.

Apropos „gelebte Geschichte“. Erzählen Sie uns bitte von Ihrem ersten bewussten Erlebnis im Familienunternehmen.

Ich erinnere mich, dass ich bei meinem

Großvater Sol, meinem Onkel Hesh und

meinem Vater Joel im Sommer immer

hinter dem Tresen im Geschäft ausge­

holfen habe. Ich habe unglaublich viel über

das Verkaufen und über ungewöhnliche

Kundenbindung gelernt – einfach durch

Gespräche mit den Menschen. Es wurde

über alles geredet, nicht nur über die Brille.

Darüber hinaus war das wichtigste Ziel

aber, dass die Brille am Ende perfekt saß.

Das hat mich gelehrt, dass man den Menschen mit Respekt und

Bescheidenheit begegnen muss, dann kehren sie zurück und em­

pfehlen dich auch weiter.

Wie könnte man MOSCOT’s Philosophie kurz und knapp zusammenfassen?Wir bleiben uns und unseren Grundwerten treu. Zu diesen gehören

Fairness, Freundlichkeit und Expertise, Empathie und Humor.

Wir sind stolz auf unsere Erfahrungen und lassen uns von diesen leiten.

Wir sind Kinder der Lower East Side, unsere Wurzeln sind hier in

New York City und diese Tatsache hat auch unseren Sinn für Mode

geschärft. Diese Downtown­Mentalität, das Verständnis für unsere

Vergangenheit, sowie das Bewusstsein für Werte, als Familie und

als Unternehmen – das alles ist maßgeblich an unserer Entwicklung

beteiligt.

Dr. Moscot, bitte beschreiben Sie, in Ihren eigenen Worten, die signifikanten Merkmale einer MOSCOT Brille. Wir reden hier über 100 Jahre Eyewear­Expertise, gepaart mit einer

unermüdlichen Passion und Hingabe, die jedem Kunden ein un­

verwechselbares Produkt präsentieren will. Überall auf der Welt.

Und obwohl wir sehr stolz auf unsere Vergangenheit sind, blicken

wir aufgeregt in die Zukunft – wir sind gelebte Geschichte!

Dr. Har vey Moscot . Gelebte Familien­tradition.

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H i s t o r y C H e C k

Page 21: Eyewear Issue 06

Wann haben Sie realisiert, dass Sie in das Familienunter­nehmen einsteigen werden?Ich habe mich schon immer für Brillen interessiert. Seit meinem elften

Lebensjahr jobbte ich mit meinem Großvater in unserem Geschäft,

ich lernte das Anpassen von Brillengestellen. Und je älter ich wurde,

desto geschulter wurde auch mein Umgang mit unseren Kunden.

Ich half durch das Anpassen der Brillen ihr Aussehen und damit auch

ihr Leben zu verändern. Und bis heute fasziniert mich die Tatsache,

dass eine neue Brille so viel verändern kann.

Nochmal zurück zur Familienbande. Wie wichtig ist das?Ich betrachte das zwiegespalten. Als die vierte Generation der Moscots

und als jemand, der im Familienunternehmen quasi groß geworden

ist, verstehe ich natürlich den wahren Wert und die Einzigartigkeit von

Familie. Mein Bruder und ich waren Partner, für viele Jahre, und sein

tragischer Tod im Jahre 2010 lässt mich bis heute jeden Tag innehalten

und daran denken. Unsere Verbundenheit gibt mir Kraft, das Moscot

Erbe weiterzutragen. Sohn Zachary Sol Moscot zum Beispiel – er ist

nunmehr die fünfte Moscot Generation – absolviert gerade sein Design­

studium und plant den Eintritt ins Familienunternehmen. Das ist un­

glaublich spannend und macht mich sehr stolz. Heute betrachte ich aber

auch einige andere, wie zum Beispiel meine Co­Präsidentin Wendy

Simmons, als Teil meiner Familie.

Trotz Ihrer familiären Verankerung haben Sie zunächst studiert. War Ihnen von Anfang an klar, dass Sie nach Ihrem Studium zurückkommen und ins Familienbusiness einsteigen würden?Ja, als ich mich dem vierjährigen Studium der Optometrie verschrieb,

wusste ich irgendwie, dass ich nach NYC zurückkommen und in das

Familiengeschäft einsteigen würde.

Sie haben dann aber noch Psychologie studiert. Warum das?Wir sind alle in Bewegung – ich habe irgendwie gedacht, dass diese

Disziplin mir nicht nur hilfreich sein kann, sondern mich auch in meiner

Karriere voranbringt, im positivsten Sinne gemeint, im Umgang mit

den Kunden und Mitarbeitern.

Der MOSCOT Claim differenziert zwischen Eyewear und Eye­care. Was ist der Unterschied?Eyewear umfasst unsere MOSCOT Brillenkollektionen, unsere drei

Shops in NYC und unsere allgemeine Expertise in Sachen Brille.

Eye care steht hingegen für unsere Kompetenz auf dem Gebiet der

Augenheilkunde, diese beinhaltet alles von der Routineuntersuchung

bis hin zur Behandlung von Augenerkrankungen.

Sie entwickeln auch Kontaktlinsen für Film und Theater. Was hat es damit auf sich?Einige meiner Patienten sind Kostümdesigner, Stylisten, Ausstatter,

Schauspieler oder arbeiten in anderen Bereichen des Films und

Theaters und benötigen Kontaktlinsen für Ihre Tätigkeit. Wir haben

uns glücklicherweise in dieser Community etabliert und arbeiten eng

mit ihr zusammen.

Sie fühlen sich aber auch in der Foto­Community wohl. Erzählen Sie uns über Ihre Zusammenarbeit mit Terry Richardson. Wie ist es dazu gekommen?Terry’s Signature Gestell ist einfach in die Jahre gekommen und kaputt

gegangen. Er mochte unsere Brand und auch unser Originals Konzept –

außerdem wohnte er direkt neben unserem Shop in der Orchard Street.

Also ist er auf uns zugekommen und hat uns eine Kooperation vorge­

schlagen. Und so ist die „Terry“ entstanden. Es hat viel Spaß gemacht,

mit ihm zusammenzuarbeiten und Terry ist ein Original – keine Frage!

Ihr soziales Engagement ist bemerkenswert. Erzählen Sie uns darüber. Als ein New Yorker Unternehmen, insbesondere als ein Unternehmen

der Lower East Side – und das seit nunmehr fast einem Jahrhundert,

haben wir das starke Bedürfnis gehabt, der Community das zurückzu­

geben, was wir an Unterstützung erhalten haben. Wir wollten unseren

Mitarbeitern ein aktives Mitwirken in dieser Gemeinschaft ermöglichen.

Wir bieten freie Vor­Ort­Augenuntersuchungen in unserer direkten

Umgebung an. Unsere Mitarbeiter lieben diese Gelegenheiten und

nichts ist schöner, als jemandem ein Lächeln auf’s Gesicht zu zaubern,

der das erste Mal klar sehen kann. Es ist unglaublich, wie sehr eine

Brille das Leben eines Menschen verändern kann.

MOSCOT Brillen sind zeitlos. Sind sie es aus stilistischen Gründen oder weil Sie an traditionellen Werten festhalten?Unsere MOSCOT Originals bleiben einfach das, was sie immer waren:

Klassische, zeitlose Designs, die nie aus der Mode kommen – ein

bisschen so wie eine tolle Jeans, ein gut geschnittenes weißes Hemd

oder ein paar Wingtip Schuhe.

Beschreiben Sie doch mal eine typische MOSCOT Brille.Gewagt, aufgeräumt, klassisch, stark, witzig und eine Projektion der

Persönlichkeit der Person, die sie trägt.

Und welche Technologien nutzen Sie für die Produktion Ihrer Brillen?Unsere Jahrzehntelange Erfahrung hat uns für Qualität sensibilisiert.

Wir verbringen viel Zeit damit, unsere Prozesse zu analysieren,

zu optimieren und zu perfektionieren. So werden zum Beispiel die

meisten unserer Gestelle immer noch per Hand aus Kunststoff,

der länger als üblich gehärtet wird, hergestellt.

Warum verwenden Sie echtes Glas für Ihre Sonnenbrillen?Unsere MOSCOT Originals sollen Nachbauten der ursprünglichen

Archiv-Modelle sein. Echtes Glas zu verwenden erscheint uns daher

sehr authentisch und es ist die Art, wie wir unsere Brillen seit Jahr-

zehnten fertigen.

Sie befinden sich immer noch in derselben Location, in der Ihre Vorväter begonnen haben. Wie fühlt sich das an?Der Shop in der Orchard Street wurde 1936 bezogen. Es hat sich nicht

viel verändert seit damals. Wir benutzen immer noch die Drehstühle, die

mein Großvater in den 30er Jahren gekauft hat. Auch die Brillen Dis-

plays sind original – sogar einige der Kunstwerke, die im Laden hängen.

Ich liebe es, dort zu arbeiten und fühle mich wiedervereint mit meinen

Ahnen. Das ist in der Tat ein sehr besonderes Gefühl.

Und was ist das Besondere an Ihrer Heimat, an Ihrer Nachbar-schaft – besser noch: an NYC?New York City ist ein besonderer Ort aufgrund seiner kreativen Energie,

die man überall finden kann. Die Menschen können sich hier völlig

verwirklichen. Es herrscht eine immense Freiheit und Experimentier-

freude, die sich jeden Tag aufs Neue entfaltet.

Was ist ein klassisches Design?Design, das durch historische Elemente beeinflusst ist, einwandfrei

funktioniert und das Leben erleichtert.

Und was ist zeitloses Design?Design, das zukunftsfähig ist aufgrund seiner Physikalität, seiner Funk-

tion und seiner Ästhetik. Es ist unabhängig von Trends, Popularität und

Akzeptanz.

Worauf muss man beim Design besonders achten?Das Gestell muss voll funktionsfähig sein und gut aussehen. Die Brillen

müssen sich den verschiedensten anatomischen Begebenheiten unter-

schiedlichster Gesichter anpassen – sie müssen die Persönlichkeit eines

Menschen unterstreichen und nicht zu vereinnahmend wirken.

Und welche Persönlichkeit trägt MOSCOT Brillen? Gibt es einen typischen Träger?Nicht wirklich. Unsere Klientel ist sehr durchmischt. Im Einzelhandel

stehen unsere Türen immer offen und jeder ist jederzeit willkommen.

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H i s t o r y C H e C k

Page 22: Eyewear Issue 06

Was hat es mit dem MOSCOT Musik und Gallery Space auf sich?Das alles entspringt meiner Liebe zur Musik, aber auch durch Bander­

fahrungen. Diese Liebe ist überwältigend, viele unserer Mitarbeiter

teilen sie. Indem wir die Musik Teil unserer Brand­Welt werden lassen,

erschaffen wir eine Plattform, in der wir unserer Leidenschaft einen

Raum geben können – und bieten diese auch den lokalen Künstlern.

Das ist auch eine Art, der Community für ihre Unterstützung zu

danken. Wir präsentieren live Konzerte in unseren Shops. Die Konzerte

sind kostenlos, live, hautnah und sehr persönlich.

Eigentlich verkaufen Sie mit einer Brille ein Gesamt­Image. Richtig?Oh ja, wir verkaufen lebendige Vergangenheit. Aufrichtige, authen­

tische Produkte, basierend auf unseren Ursprüngen. Wenn du eine

MOSCOT Original aufsetzt, verbindest du dich mit den Aspekten,

Traditionen und Generationen der letzten 100 Jahre aus Downtown

NYC. Wir sind echte Optiker und echte Eyewear Verkäufer, von der

Pieke auf ... wir haben angefangen, aus einer Schubkarre zu verkaufen.

Wer ist wofür zuständig im Unternehmen?Ich bin der einzige Moscot, der zurzeit im Unternehmen arbeitet.

Wendy Simmons, unsere Co­Präsidentin, und ich treffen alle täglichen

Entscheidungen. Wir sind ein sehr eng zusammenarbeitendes Team.

Vor kurzem haben wir meine Nichte Alexandra eingestellt. Sie wird

sich um die Produktion kümmern, aber ich muss erneut betonen, dass

alle MOSCOT Mitarbeiter zur Familie gehören.

Sie legen sehr viel Wert auf Service. Live Chat, 3D Try On, Geschenkgutscheine ... sind das Ihre Alleinstellungsmerkmale?Ja, genau so haben es Opa Sol, Onkel Heshy und mein Vater Joel auch

gewollt. Wir streben nach langlebigen Verbindungen zu unseren Kunden

und behandeln diese deshalb wie jeden aus unserer Familie.

Und wer ist verantwortlich für die Designs und welche Mate­rialien verwenden Sie?Wir haben ein kleines ausgewähltes Design Team, das eng zusammen­

arbeitet. Wir arbeiten hauptsächlich mit Azetat für unsere Originals

Serie. Aber seit kurzem auch mit nicht rostendem Stahl und Monel­

Metall.

Wie sieht die MOSCOT Vision für die Zukunft aus?Wir werden unseren Wurzeln treu bleiben und werden hoffentlich

weiterhin die Möglichkeit bekommen, uns der Welt mitzuteilen.

Dr. Moscot ... vielen Dank für das Interview.

Bei Moscot ist man stolz auf die Downtown NYC Tradition.

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Page 23: Eyewear Issue 06

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Dass FUNK niemals sterben würde, teilte Hip Hop Legende und Elektro-Funk Kory-phäe Afrika Bambaataa Dieter Funk vor vielen Jahren höchstpersönlich mit. Eine große Ehre und gleichzeitig eine weise Prognose, denn auch 20 Jahre nach Label Gründung ist FUNK ein Inbegriff für innovative Brillen. Im Juni 2012 trafen wir den DJ, Augen-optiker, Handwerker – kurz: Allrounder – im FUNK Store in Berlin-Mitte, um mit ihm über 20 Jahre FUNK, den Wu-Tang Clan, Whiskey und Weißwurst sowie zahllose High-lights einer einzigartigen Karriere im deutschen Brillendesign zu sprechen. Doch bevor

wir ihm persönlich gratulieren, lohnt sich ein Rückblick auf die Funk’schen Anfänge.

FUNK WILL NEVER DIE

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i n t e r v i e w

Page 24: Eyewear Issue 06

Seine Biographie ähnelt seinen extravaganten Styles: Unange-

passt, schrill, provokant und seiner Zeit immer einen Schritt

voraus. Dieter Funk fängt mit 15 Jahren an in Clubs aufzulegen,

zieht mit 18 vom oberbayrischen Kaufering nach München

und findet dort, abseits des Konservativismus und der Schickeria,

seinen Weg in Richtung Selbstverwirklichung. Bevor er am 15. Juli

1992 FUNK gründete, war er knapp zwei Jahre Mitinhaber des Labels

„Freudenhaus“. Dort ausgestiegen gründete er zunächst „FUNK in

Case“ – ein Label für Brillenetuis – hielt damit Kontakt zur optischen

Welt und präsentierte wenig später seine erste Sonnenbrillenkollek tion.

Durch das abgefahrene, absolut einzigartige Design erhielt er enorme

Aufmerksamkeit – und das nicht ungewollt, schließlich investierte

er sein gesamtes Erspartes in die Kollektion – aber so gut wie keine

Akzeptanz auf dem optischen Markt. Doch als er 1994 auf der Londoner

Modemesse „40°“ ausstellte, schlug er prompt auf dem japanischen

Markt ein. „Es war unfassbar: Ab mittags liefen Leute mit Bier herum,

die Musik wurde immer lauter und irgendwann spielten ‚The Prodigy’

live! Als später drei Japanerinnen an meinen Stand kamen und sieben

Modelle rauslegten, dachte ich: ‚Sieben verkaufen ist besser als nichts.’

Aber die wollten je 500 bis 1000 Stück pro Design und so ging es

noch drei Tage weiter!“ Seine Kollektion traf den Nerv der Zeit und wurde

Knall auf Fall international sehr erfolgreich. Es folgten die wichtigsten

Messen der Modebranche: INTERJEANS/Köln und BREAD & BUTTER/

Köln, Barcelona und später Berlin, WHO’S NEXT/Paris, EDGE/Las

Vegas, sowie diverse Messen von Biarritz über Japan bis San Diego.

Mit „FUNK Sunglasses“ kam Mitte der 90er eine Kollektion für den

Extremsportmarkt. Samtige Silikonoberflächen, Beflockungen und

die frühe Nutzung von Grilamid - TR 90 machten FUNK auch in

diesem Segment zum Pionier. „Ich wurde oft belächelt, auch als

ich 2002 mit FUNK Royal die ersten Nerd-Styles auf den Markt brachte,

wollte es damals so keiner wirklich glauben. Aber wir haben’s

gemacht, mit Erfolg.“ Im selben Jahr verließ FUNK den Extremsport

mit einem großen Knall (eine 25-Mann starke Blaskapelle sorgte auf

der ISPO für den entsprechenden FUNK-Abgang) und ließ sich in

Oberbayern nieder, um von hier aus noch einmal etwas völlig Neues

zu starten. Wenn schon, denn schon …

Na, dann: Herzlichen Glückwunsch zum 20sten Bühnen - ju biläum, Herr Funk! Wie schaut man auf so einen langen Weg im Brillenbusiness zurück? Mit einem hervorragendem Gefühl! Ich durfte tolle Leute kennen-

lernen und fühle mich superwohl in dieser Branche, die sich sehr zum

Positivem verändert hat. Die Leute sind offener geworden, speziell in

Deutschland und Europa hat die Optikbranche eine große Entwicklung

durchgemacht. Und im Gegensatz zu anderen Branchen kann man sich

zu 95% auf das verlassen, was einem die Leute sagen. Durch die Ent-

wicklung von FUNK hatte ich außerdem die Möglichkeit, neue Dinge,

wie die Fertigung zu erlernen. Darüber bin ich sehr glücklich.

Warum konnte sich FUNK so lange am Markt halten?Ich denke, es ist eine Kombination aus Macher und Marke, da lebt beides

voneinander. Es gibt diese Retortenlabels, bei denen mit Lizenzen

rumgeschmissen wird und der Name nicht viel mit dem Produkt zu tun

hat. Und dann gibt es „echte“ Marken, hinter denen Köpfe stecken,

die vom Namen bis zum Produkt alles kreieren. Ich würde uns als

absolut echt bezeichnen, zu 100%. Es gibt sicher viele Leute, die

nicht wissen, dass ein Dieter Funk hinter der Marke steckt und so kommt

es auch, dass wir im Ausland FUNK [fʌŋk] und in Deutschland FUNK

[fʊŋk] heißen, aber das ist nicht schlimm. Wenn man es schafft, durch

eine Persönlichkeit eine Marke zu kreieren und am Markt Bestand zu

haben, ist es doch das Schönste, was man erreichen kann!

Als Gründer, DIY’ler, Selfmade-Man, Handwerker und Kreativ kopf klingt es fast so, als würdest Du in allen Ent-stehungsprozessen bei FUNK mit drinstecken? (schmunzelt) Handwerker gefällt mir! Und ja, absolut und das ist auch

wichtig: vom Brillenentwurf über Ladeneinrichtung bis zum Messestand.

Und wer denkt sich bei Euch die lustigen Modellnamen wie Horny, Scum, Pervert, Kriemhield, Pommes Schranke und Double Cheese aus?Kein Kopf ist etwas ohne sein Team und ich entscheide zwar final auch

in Fragen der Namensgebung – aber letztlich ist es das Team, gerne

auch mal unter Hinzunahme von ein, zwei Flaschen Wein. Wir haben

seit Jahren ein System, das wir bei der Namensgebung unserer drei

Kollektionen FUNK Royal, FUNK Food und Sashee Schuster rigoros

durchziehen: Bei FUNK Royal sind es Namen aus der Mythologie,

aus Herrscher- und Königshäusern wie z. B. Arthur, Lanzelot, Persifal

oder Exkalibur. Bei den FUNK Royal Sonnenbrillen sind es Namen

von Fixsternen. Bei FUNK Food bedienen wir uns an internationalen

Speisen. Und bei Sashee Schuster ist es nochmal anders und persön-

licher. Sie begleitet mich privat und beruflich schon seit 19 Jahren, trifft

die meisten Entscheidungen mit mir gemeinsam und hat seit fünf

Jahren ihre eigene Kollektion bei FUNK. Wie bereits erwähnt ist die Kollek-

tion sehr persönlich aufgebaut und ihrem verstorbenen Vater gewidmet

(„Daddycated Eyewear“). Ein wirklich toller Mann, der bereits in den

50ern seine Brillen zu seiner Kleidung abstimmte. Sashee recherchierte

im Familienarchiv und griff Modelle von früher auf und interpretierte

sie ins Jetzt. Die pantoskopischen Formen benutzte vor fünf Jahren so

gut wie keiner, ich war sofort begeistert! Und ihre Modelle tragen aus-

schließlich Namen ihrer Familienmitglieder.

Funk kann auch edel und gediegen

» Und dann gibt es ›echte‹ Marken, hinter denen Köpfe stecken, die vom Namen bis zum Produkt alles kreieren.«

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i n t e r v i e w

Page 25: Eyewear Issue 06

Mit was für Materialien oder Specials arbeitet Ihr derzeit bevorzugt?Da sind wir keine Zauberer und bedienen uns an den üblichen Materialien

der Branche: Blocktitan, Titan, Blockacetat, Stainless Steel und wir

arbeiten sehr gerne mit altem, abgelagerten Acetat. Ich konnte glück-

licherweise einen Bestand von 7,5 Tonnen mit Platten, die teilweise

bis zu 15 Jahre alt sind, erwerben. Acetat besteht zu 80% aus Baumwolle,

die bei der Herstellung sehr jung ist und sich mit den Jahren ähnlich

verhält wie Holz - also lebt und arbeitet. Im Prinzip, wie auch bei Rot-

wein, wird Acetat bei guter Lagerung mit den Jahren besser. Bei Sashee

Schuster arbeiten wir ausschließlich damit, was entsprechend der

Wertigkeit den Preis ändert.

Wie viele Modelle kommen jährlich dazu?Wir entwickeln die drei Kollektionen konstant weiter. Wir stellen

schwerpunktmäßig zu den Messen Opti/München und Silmo/Paris

bis zu zwanzig neue Modelle pro Kollektion vor. Bei Sashee Schuster

ist es etwas weniger und sonst gilt: wie die Kreativität so sprudelt.

Einzelne Modelle, die für den FUNK-Fan unverzichtbar sind oder Klassiker, die nie verschwunden sind?Bestimmte Modelle haben wir immer wieder neu aufgelegt und

leicht verändert. Wir haben mittlerweile auch schon unsere eigenen

Retro-Modelle, die wir wieder aufgreifen und neu entdecken, wie

„Dick Deluxe“ von ’94 oder die damalige „Porno“, die wir heute als

„Jackpot“ immer noch führen. Oder „Hagen von Tronje“ ist ein Modell,

das wir schon mehrere Jahre führen und, das sich mittlerweile zum

Klassiker entwickelt hat.

Und wo wird FUNK verkauft?Wir haben vier eigene Stores in Deutschland (2x Berlin, München, Kinsau)

und beliefern selektierte Stores weltweit. Wir limitieren uns zum

Einen aufgrund unseres Produktionsverfahrens und zum Anderen durch

den Anspruch an die Stores, die sich selbst als „uns“ nahe stehend

verstehen, also eher „Indie-Optiker“ - Ketten beliefern wir nicht. Wir

liefern nach Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Skandinavien,

Frankreich, Belgien, Spanien, Kanada, USA, Italien, Griechen land,

Australien und noch ein paar mehr. Früher waren wir mit den FUNK

Sunglasses sehr stark in Asien, aber das haben wir jetzt erst mal aus-

gelassen – für diese Märkte waren wir bisher in Sachen Infrastruktur

und Herstellung noch nicht bereit. Aber dieses Jahr werden wir das

erste Mal auf der IOFT in Japan ausstellen!

Ihr habt früher in Asien produziert und jetzt wieder in Europa - das ist löblich und selten.Ja, stimmt. Früher waren die FUNK Sunglasses im erschwinglichen

Segment und lagen zwischen 60,- und 100,- DM. Das konnte nur mir

der ausländischen Produktion gewährleistet werden. An dem Punkt

vor zehn Jahren an dem ich beschlossen habe, zu den Wurzeln zurück-

zukehren, musste ich mir überlegen, wo ich qualitativ hin möchte und

ich beschloss, die Produktion nach Europa zurückzuverlegen – erst

nach Italien und dann nach Deutschland und Österreich, wo die FUNK

Royal und Sashee Schuster Kollektionen zu 100% gefertigt werden.

FUNK Food wird weiterhin in Asien hergestellt, um dem Kunden ein

entsprechendes Preisniveau anbieten zu können.

An Eurem neuen Standort in Kinsau findet man jetzt was alles?In unserem umgebauten Bauernhof gibt es einen FUNK Store, den

Vertrieb, das Lager, das Office und seit einigen Jahren eben auch die

Manufaktur. Und die Blaskapelle Kinsau rules!

Optiker, Designer, DJ, Querdenker, Oberbayer – mit welchem dieser Begriffe identifizierst Du Dich am meisten? Optiker, Designer, DJ, Querdenker, Oberbayer. Und: weltoffen, toler-

ant, immer interessiert, immer lernen, nie aufhören ...

Als klassischen, traditionstreuen Oberbayer würde man Dich nun nicht gerade wahrnehmen. Hast Du bereits in Deiner Jugend auf dem Land rebelliert?Wollt ihr jetzt hören, dass ich einmal meinen Lehrer verprügelt habe

oder so? (lacht) Wenn man mit 15 anfängt, aufzulegen und seinen

Ausweis verändert, um in die Clubs zu kommen, in denen ich aufgelegt

habe, dann hatte das schon ein gewisses Potential. Und mit meinem

extrovertierten, noch zu findenden Stil - mal Popper, mal Punk – bin

ich in Bayern schon aufgefallen.

Sprechen wir von den 80’s?Das waren die wilden 50er! An dieser Stelle einen Gruß an Dr. Mang:

tolle Arbeit! Nein, im Ernst. Das war Anfang der 80er als ich dann nach

München ging.

Um da weiter anzuecken?Ja, aber das ist doch das Schöne! München hatte, und hat immer noch,

eine tolle Gegenbewegung und Szene als Pendant zum Klischee der

Schickeria und zum Oktoberfest. In Sachen Graffiti war München ganz

früh dabei, die ersten Wholetrains wurden dort gemalt. Die Szene

ist klein und nah an der Halbillegalität, aber gerade da fühlt man sich

als Heranwachsender wohl. Heute wohne ich in Kinsau mit 900 Seelen

und bin dort sehr glücklich. Ich bin auch oft in München, in Berlin –

mehrmals im Monat. Aber es sind doch immer die Kontraste, die es so

spannend machen.

Von Kinsau noch mal kurz nach Hollywood und den ganzen US-Celebrities der 90er – wie kam das Netzwerk zustande und, dass Leute wie Busta Rhymes, Bootsie Collins, Brad Pitt oder Lenny Kravitz Eure Brillen haben wollten? Das war echt viel Zufall, das hat sich alles so ergeben. Lenny Kravitz

war einer unserer ersten Celebs, ich habe ihn in einem Interview mit

unserer Brille auf MTV gesehen und ich bin vor’m Fernseher ausgeflippt.

Wir hatten damals einige Kunden in den USA, da muss er sie wohl

gekauft haben. Afrika Bambaataa habe ich auf einem Hip Hop Festival

in München kennengelernt, als sich auf einmal unser kleiner Promo-

stand verdunkelte, er vor mir stand und meinte ‚You’ve got the FUNK!’

Und als ich mich ihm dann namentlich vorstellte, meinte er: ‚FUNK

will never die.’ Das war schon ziemlich geil und natürlich hat er danach

unsere Brillen getragen. Brad Pitt hat unsere Brille auf einem Shooting

getragen, genau wie Anastasia – die Stylisten dieser Zeit haben offenbar

nach kredibilen Brillen für Magazine gesucht und uns gefunden. Einige

Promis haben sich auch bei uns gemeldet, wodurch oft persönlicher

Kontakt entstanden ist.

Cappadonna und seine Wu-Tang-Homies auf Funk

» Lenny Kravitz war einer unserer ersten Celebs, ich habe ihn in einem Interview mit unserer Brille auf MTV gesehen und ich bin vor’m Fern-seher ausgeflippt.«

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Page 26: Eyewear Issue 06

Hast Du noch ein Highlight für uns ... zum 20sten?Ah, noch‘ne schöne Geschichte! Der Wu-Tang Clan hat mich vor einigen

Jahren während ihrer Tour in Kinsau besucht. Auf dem Weg von

Zürich nach München haben sie einen Zwischenstopp bei uns eingelegt.

Und da ich wusste, dass sie kein Schweinefleisch aßen, habe ich extra

Weißwurst mit Geflügelfleisch besorgt, dazu gab’s süßen Senf und

Whiskey. Und da saßen sie bei uns auf der Eckbank auf dem Hof in

Kinsau.

...

RUN DMC hab ich in den 80ern über einen Freund, der damals Radio-

DJ war, in NYC kennen gelernt. Jahre später habe ich eine meiner

großen ISPO Parties im P1 in München gemacht und RUN DMC standen

vor der Tür, kamen aber nicht rein, weil der Türsteher sie nicht er-

kannte. Ich konnte das glücklicherweise dann noch klarstellen.

Respekt, RUN DMC auf der eigenen Party, ohne sie auf die Gästeliste gekauft zu haben?Das machen wir grundsätzlich nicht. Alle Promis, die unsere Brillen

tragen kommen auch hier in den Laden, die meisten kennen wir

persönlich.

Zum 20-sten ist ja sowohl in der Hauptstadt, als auch in Eurem Dörfchen, FUNK-technisch einiges passierent ...... so ist es. Unsere Geburtstagsparty „20 Jahre FUNK“ feierten wir im

Juli mit all unseren Freunden sowie der Dorfgemeinschaft und der

Blaskapelle Kinsau in der Dorfmehrzweckhalle.

Klingt zünftig! Und was ging in Berlin?In Berlin eröffnten wir Ende Juli unseren zweiten FUNK-Store in

Charlottenburg in der Nähe vom Ku’damm. Ich denke, dass die Ecke

wiederkommt, an Attraktivität gewinnt und das Pendant zu Mitte im

ehemaligen Westen wird. Parallel bauten wir den Store in Mitte um.

Und FUNK in 20 Jahren? Ich fische irgendwo im Süden, verkaufe Fisch an die Einheimischen

und Bratwürste an die Touris ...

Ich steh immer am Anfang. Auch heute. Und es geht jetzt los.

Danke, Dieter Funk, für dieses besonders inspirierende Inter-view. Hoch die Tassen und auf die nächsten funky 20 Jahre!

Funk Shop in Kinsau – mehr Brillen im Store als Einwohner

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dk Blac – the original carbon fibre frame;The worlds first adjustable carbon frame - now patented. 100% handmade in Denmark. Lightweight eyewear that is cool and strong ...

Page 27: Eyewear Issue 06

Wild  in

photos:mert @ facebook.com/mertphoto

production:bushart & söhne @ lenabushart.com

post production:oliver mahlich @ mertphoto

hair:sacha schuette @ bigoudi.deworks with products by pantene

make-up:tom strohmetz @ nude-agency.deworks with products by biju

talents:mengxi, angelique, tobias @ izaio.deeva, luisa @ spinmodelmanagement.comdominik @ kultmodelagency.commarcel @ vivamodels.com

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Page 28: Eyewear Issue 06

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Page 36: Eyewear Issue 06

Brillen haben was mit Sehen zu tun. Und Sehen ist immer per-spektivisch – sozusagen Ansichtssache. Jedoch schaut man durch Brillen nicht nur durch, sie sollen auch gut aussehen. In einer systemischen Weltanschauung gilt diese nicht nur in der Frontalen, sondern aus jeder Perspektive. Unsere neue Rubrik

“Point of view” wird diesem generalistischen Anspruch ge-recht und nimmt ausgewählte Modelle aus vielerlei Hinsicht in den Fokus. Wir fangen an mit der Warren von i-spax. Warum? Ganz klar, die Warren ist prädestiniert für den Point of View,

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denn das Modell aus italienischem Acetat überzeugt nicht nur in der Frontansicht durch eine klare Designsprache, gerade in der Seit- und vor allem in der Innenperspektive zeigt die War-ren eine gekonnte Symbiose aus Form und Farbe. Das schöne Design entzieht sich dem flüchtigen Blick des Betrachters und scheint nur für den Träger der Brille gemacht zu sein. Und was lernen wir daraus? Schönheit kommt von innen und gute Brillenstyles sind eben eine Frage der Ansicht – und dennoch keine Ansichtssache.

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Page 37: Eyewear Issue 06

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Wovon lässt sich das LINDBERG Designteam gerne inspirieren?Die unendlichen Möglichkeiten innerhalb der verschiedenen Materialien

kombiniert mit innovativen Technologien stellen eine enorme Inspi­

rationsquelle für uns dar. Wir legen auch viel Wert auf Reisen – sowohl

einzeln, als auch in der Gruppe. Man sieht uns auf einer Vielzahl von

Fachmessen der unterschiedlichsten Branchen. Und wir kämmen immerzu

eine breite Auswahl an Magazinen zu diversen Themen wie Architektur,

Autos bis hin zu top­aktueller Mode durch. Und meistens lässt sich unser

Designteam von den einfachen Dingen des Lebens beflügeln.

Und woher kamen die Anreize während der Arbeit an dieser neuen Kollektion?Wir hatten bereits lange Zeit im Rahmen der LINDBERG Precious Kolle­

ktion mit dem Werkstoff Horn gearbeitet. Hierdurch konnten wir uns

ein gesundes Fachwissen zu Horn aneignen, das an sich ein recht schwie­

riges Material ist. Und wir haben uns auch die besten Arbeitsschritte im

Umgang mit diesem ungewöhnlichen Material angeeignet. Wir wollten

Modell 1805„Die 1805 ist etwas Beson-deres, da es die femininsten Formen der gesamten Kollektion mit hoher oberer Linienführung und un-gezähmten Kanten bietet.“

Modell 1810„Ich liebe unser Modell 1810 und halte es für ein absolutes MUSS mit super-coolem Flair für den richtigen Träger.“

Lars, was genau ist Dein Aufgabenbereich bei LINDBERG?Als Product Director bin ich Teil des LINDBERG Designteams, einer

Gruppe von sechs Leuten zu denen auch unser Geschäftsführer Henrik

Lindberg gehört. Für uns ist der Teamgedanke sehr wichtig, wir stellen

niemals individuelle Designer in den Mittelpunkt. Wir legen vielmehr

großen Wert auf die verschiedenen Sichtweisen und Leistungen, die

jeder im Designteam beisteuert. Alle LINDBERG Designs werden von

Anfang bis Ende ständiger Kritik des ganzen Teams unterzogen.

nun eine exklusive Kollektion für anspruchsvolle Träger schaffen, die sich

etwas anderes als Brillen mit Materialien wie Gold und Diamanten

wünschen, aber dennoch ein exklusives und individuelles Design suchen.

Wie viele Stücke umfasst die neue LINDBERG Horn Kollektion?Zurzeit haben wir neun verschiedene Modelle, jedes davon mit mar­

kanten Eigenheiten, was die natürlichen Farbtöne und Maserungen

angeht.

Wie ist die Kollektion nach Geschlechtern geteilt?Wir haben drei maskuline, zwei feminine und vier Unisex Modelle.

Mit welchen Materialien hat das Designteam dabei gespielt?In der LINDBERG Horn Kollektion haben wir eine Kombination aus

Horn und Titan verarbeitet. Unser Horn beziehen wir von richtlinien­

konformen Lieferanten aus aller Welt und von verschiedenen Tieren.

Was sind die wichtigsten Farbthemen der Kollektion?Insgesamt natürliche Erdtöne und leicht zu tragende Farben, die sich mit

vielen unterschiedlichen Hauttönen vertragen.

LINDBERG HoRN

KoLLEKtIoN–

LaRs BøjvaD füHRt DuRcH DIE NEuE LINDBERG HoRN

KoLLEKtIoN

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C o l l e C t i o n C h e C k

Page 38: Eyewear Issue 06

Modell 1804„Mir gefällt das Modell 1804 vor allem wegen seiner maskulinen Formen – quadratisch und rechteckig. Einfach ideal für Männer mit breiterem Gesicht.“

Modell 1807„An der 1807 gefällt mir ihre Quattro-Form, die sich den verschieden-sten Gesichtsformen anschmiegt und je nach Träger einen anderen Eindruck vermittelt.“

Modell 1802„Unser Modell 1802 sticht als universelle Form heraus, die wohl das breiteste Spektrum an Trägern unserer Horn Kollektion anspricht.“

Modell 1800„Das Modell 1800 mag ich, da es eine mit-telgroße, rechteckige Form mit einer nicht ganz zu geraden oberen Linienführung mit sehr femininem Touch bietet.“

Modell 1803„Die 1803 besticht durch seine ultra-klassische, weiche Quattro-Form, die auf ganz eigene Art cool wirkt!“

Welche sind Deine Lieblingsmodelle? Und warum?Die 1802 und die 1810. Die 1802, weil sie so gut passt. Und die 1810

hat einen sehr coolen Rahmen für das richtige Gesicht und die richtige

Lebenseinstellung.

Welche Art von Menschen wünschst Du Dir als Träger der LINDBERG Horn Kollektion?Wir richten uns immer an die Genießer, die etwas Individuelles und

Besonderes tragen möchten. Diese Leute werden von den herausragenden

Merkmalen angezogen, die den Grundstein unserer Designphilosophie

hier bei LINDBERG bilden: Volle Verstellbarkeit, leichte Materialien und

eine fließende Mischung aus Mode und ästhetischen Gesichtspunkten.

Siehst Du die Kollektion eher als Mainstream oder Avant-garde?Was die Erkundung neuer Materialien und ungewöhnlicher Anwendungen

angeht, sind wir auf jeden Fall Avantgarde. Daher freuen wir uns auch

über den Silmo Gold Award 2011 für die Technologien und Innovationen

im Mittelpunkt der LINDBERG Horn Kollektion.

Wodurch hebt sich Eure Kollektion von denen anderer Labels ab?Durch Merkmale wie verstellbare Nasenpads und schraubenlose Schar­

niere. Weiterhin die innovative Verbindung zwischen den Bügeln und

dem Gestell, sowie die mehrfach verstellbaren „Hockeyschläger­Partien“

über den Ohren und der minimalistische Einsatz von Materialien. All

diese Faktoren unterstreichen die Ästhetik unserer Designs.

Was ist Dein Lieblings-Label abgesehen von LINDBERG?Keine einzelne Marke, obwohl es jede Menge interessante auf dem Markt

gibt.

Vielen Dank für das Interview.

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C o l l e C t i o n C h e C kC o l l e C t i o n C h e C k

Page 39: Eyewear Issue 06

Blut, SchweiSS, tränen & carBon

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MAN IN BLAC: CLAUS BELLINGER

Designer, Erfinder, Visionär – Claus Bellinger, Gründer des Labels Blac, ist ein wahres Multitalent. Und er hat immer an seine Vision geglaubt – auch wenn es teilweise ein beschwerlicher Weg voller Schweiß, Blut und Tränen war, wie er selbst sagt. Angefangen hat alles mit seiner Faszination für das Material Carbon, das man früher vor allem aus dem Motorsport kannte. Eine Brille aus Carbon herzustellen, war für Bellinger ein logischer Schluss, schließlich sollte sie cool, schnittig, leicht und männlich sein, genau wie ein Rennwagen. Was das in der Umsetzung bedeutete, war ihm zu Beginn noch gar nicht klar – zum Glück vielleicht. Das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen: Eine beein druckende Kollektion, die ständig wächst und immer mehr begeisterte Anhänger findet.

In unserem Interview verrät er uns, wie es dazu kam.

B a c k s t a g e

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Page 40: Eyewear Issue 06

Hallo Claus. Seit wann gibt es Blac und was war die Initialzünd-ung für die Marke?Der Anstoß war meine Faszination für Rennwagen – speziell die Formel 1 –

und das erste Carbon, das dort zum Einsatz kam. Der MP4-1 war der

erste Vollcarbon-Körper der Formel 1. Er war wie aus einem Guss geformt,

anstatt wie sonst üblich aus mehreren Aluminium-Teilen zusammen-

geschraubt. Mein Ziel war es, einen Rahmen aus Carbonfaser zu kreieren,

der das komplette Gegenteil von Bellinger war. Ich stellte ein Team aus

Designern, Ingenieuren und Erfindern zusammen. Unsere gemeinsame

Vision: Eine neue Brand, die maskulin, leicht, stark und innovativ sein

sollte.

Hat das in der Umsetzung denn so einfach funktioniert, eine Brille ist schließlich etwas anderes als ein Rennwagen?Es war eine sehr große Herausforderung. Wir hatten zwar eine Vision,

aber keine Ahnung, wie wir sie umsetzen sollten. Wir waren die Ersten,

die überhaupt in dem Bereich mit Carbon gearbeitet haben. Das bedeutete

für uns, dass wir alles selber machen mussten. Es gab niemanden

auf dessen Erfahrung wir zurückgreifen konnten. Die handwerklichen

Voraussetzungen zur Verarbeitung sind bei uns ganz anders, als in

einer regulären Brillenfabrikation. In unserer Produktion arbeiten Leute,

die vorher mit anderen filigranen Teilen gearbeitet haben, wie Gold-

schmiede oder Uhrmacher oder ein Prothesenmacher, der vorher schon

mit Carbon gearbeitet hatte. Das komplette Know-how im Zusammen-

hang mit dem Material Carbon mussten wir uns erst mal aneignen. Es

hat fünf Jahre gedauert und der Prozess ist immer noch nicht abge-

schlossen, wir lernen ständig hinzu. Gut, dass ich vorher nicht wusste,

worauf ich mich da eingelassen habe.

Was hat dich motiviert, durchzuhalten?Unser erster Prototyp war 2008 fertig und wir wollten ihn in Mailand

präsentieren. Der Prototyp war nicht zum Verkauf gedacht, die Qualität

ließ noch zu wünschen übrig. Das Scharnier hatten wir beispielsweise

aus einer alten VHS Kassette herausgenommen und in die Brille geklebt.

Aber die Resonanz war wahnsinnig positiv, die Kunden waren begeistert

und haben das Modell bestellt, obwohl es noch nicht fertig war. Sie

haben an uns geglaubt und dieser Vertrauensvorschuss hat uns sehr

bestärkt und gefreut.

Weiß der Endverbraucher den Fertigungsaufwand überhaupt zu schätzen?Am liebsten laden wir die Optiker in unsere Produktion nach Dänemark

ein damit sie sich vor Ort ein Bild machen können. Wir stellen fest,

dass die Kunden viel mehr Brillen bestellen, wenn sie den Preisunterschied

zwischen einer Acetat-Brille und einer Carbon-Brille verstanden

haben und diesen an den Endverbraucher entsprechend vermitteln können.

Welche Philosophie beschreibt die Marke Blac?Blacs Motto lautet: Technisch, innovativ, cool und leichtgewichtig …

echte dänische Handarbeit.

Was muss man bei der Verarbeitung von Carbon besonders beachten?Es kommt auf den Rahmen an, den man erhalten möchte. Wenn nur Teile

aus Carbon sind, ist es relativ einfach, weil man ein gerades Stück ohne

Kurven hat. Bei einem Vollcarbon-Rahmen, wie wir ihn herstellen, gibt

es einiges zu beachten. Die größte Herausforderung ist die Flexibilität.

Wir haben über fünf Jahre gebraucht, unsere Produktion zu entwickeln

und Carbon so mit Titan zu verbinden, dass es flexibel wird. Heute haben

wir das Patent auf diese Herstellungsmethode. Es gibt nicht einfach eine

Maschine, die die Rahmenform ausstanzt und 1000 Stück am Tag her-

stellt. Jeder Rahmen ist ein Unikat und braucht seine eigene Form, jeder

Rahmen ist handgemacht und die Fertigung erfordert viel Zeit und Mühe.

Wie kann man sich den Fertigungsprozess vorstellen, wie viele Arbeitsschritte sind nötig?

Es sind sieben Arbeitsschritte nötig.

1. Zuerst wird das Carbon von Hand in die richtige Form gebracht.

2. Es dauert ca. 50 Minuten, eine Form herzustellen. Wir verwenden

4 Schichten und zwei zusätzliche Schichten, um das Mittelstück

zu stärken. Nach dem akkuraten Layering der einzelnen Carbon-

schichten erfolgt das Backen.

3. Die Form wird ca. 7-9 Stunden gebacken. Die gehärtete Form wird

herausgelöst.

4. Die Brillenfront wird herausgeschnitten.

5. Anschließend wird der Rahmen von Hand geschliffen und poliert,

was ca. 30 Min. dauert.

6. Ein Blac Rahmen besteht aus 39 Komponenten und alle werden

von Hand angebracht. Allein der Bügel enthält 9 verschiedene Teile.

Alles an einer Blac Brille ist ein Unikat.

7. Wenn der Rahmen zusammengesetzt ist, wird er noch einem

strengen Qualitätscheck unterzogen. Wenn dieser positiv ausfällt,

wird ein Formular ausgefüllt, welches den ganzen Prozess für den

Kunden dokumentiert und unseren Qualitätsanspruch garantiert.

Die Blac DNA .

Nach dem Backen wird geschnitten.

7978

B a c k s t a g eB a c k s t a g e

Page 41: Eyewear Issue 06

Gibt es ein patentiertes Verfahren zur Herstellung?Wir sind stolz darauf, als Erste einen flexiblen Carbon-Rahmen ent-

wickelt zu haben und das haben wir vom USA Patentamt auch

schriftlich bestätigt bekommen. Das wichtigste Element bei Blac sind

die flexiblen Bügel. Wir arbeiten einen Metallkern aus Titan zwischen

die Carbonfaser-Schichten ein. Ohne den Titankern wäre das Carbon

steif und unbeweglich. Und genau für diese Technologie haben wir

das Patent bekommen.

Was wiegt eine Carbon-Brille?Carbonfaser ist 2,5 mal so leicht wie Titan und 4,5 mal so leicht wie

Edelstahl. Ein Rahmen von Blac wiegt 7,5 Gramm.

Anfänglich habt ihr ausschließlich Carbon-Brillen für Männer hergestellt. Wie sieht euer Portfolio heute aus? Die Blac Kollektion ist nicht mehr ausschließlich für Männer. Wir haben

jetzt den Rockstar-Look für Girls, mit neuen Farben und Farbkombi-

nationen. Es gibt eine große Auswahl an coolen, geschmeidigen

Looks für Männer und Frauen. Außerdem bieten wir Sonnenbrillen

für Männer und Frauen. Die Leichtigkeit des Produkts fasziniert beide

Geschlechter.

Wird die Marke dadurch nicht verwässert?

Nein im Gegenteil, es ergänzt die Blac Kollektion. Zu Beginn hatten

wir männliche Kunden, die Carbon aus dem Motorsport kannten, und

die Brille wegen des coolen Materials haben wollten. Heute sind die

Rahmen, vor allem bei den weiblichen Kunden, aufgrund ihres strom-

linienförmigen Looks und ihres leichten Gewichts sehr beliebt.

Liegt euer Fokus eher auf Sportbrillen oder auf Lifestyle-Brillen?Lifestyle ist unser Fokus. Aber so langsam probieren wir uns auch im

Sportbereich aus. Hauptsächlich, weil wir viele Anfragen von Athleten

bekommen, die gern eine Brille von uns hätten. Carbon ist als Material

in der Sportindustrie halt sehr beliebt, zum Beispiel im Motorsport,

Radrennsport, Bootsport, usw.

Inwiefern habt ihr die Möglichkeit, Kundenwünsche hinsicht-lich der Farbe und Form zu berücksichtigen? Wir versuchen immer, Kundenwünsche zu berücksichtigen. So kam

auch unsere erste Sportbrille zustande. Sie entstand in enger Zusammen-

arbeit mit Sportlern. Natürlich ist es immer auch eine Kostenfrage.

Wir haben bereits sehr viel in Blac investiert. Neue Modelle oder Farben

zu entwickeln, ist bei uns mit einem viel höheren Kostenaufwand ver-

bunden, als bei neuen Acetat- oder Titanmodellen.

Alle R ahmen werden von Hand geschliffen.

Treat gently please .

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B a c k s t a g eB a c k s t a g e B a c k s t a g eB a c k s t a g e

Page 42: Eyewear Issue 06

Worin unterscheiden sich eure Brillen von Konkurrenzprodukten?Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass wir Konkurrenten haben. Wir haben

bislang nichts auf dem Markt gesehen, das die gleiche Flexibilität und

den gleichen Look bietet wie Blac. Wir verwenden keine Klebstoffe, Lacke

oder Sonstiges. Unsere Oberfläche ist reines Carbon. Der Steg wird

integriert und nicht einfach angeklebt. Wir setzen auf den rohen, puren

Look. Alle Teile sind handgemacht und entsprechen einem einfachen,

klaren Konzept. Zudem haben wir über 50 Modelle und verschiedene

Farben und Kombinationen.

Die Brillen werden in Dänemark hergestellt. Was sind die Vor-teile einer Produktion vor Ort?Der größte Vorteil ist, dass wir zu 100% die Kontrolle über die Produk-

tion haben und flexibel reagieren können. Zudem können wir nur so

unseren hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden. Das verdanken wir

den sehr gut geschulten Fachkräften in Dänemark. Mit Bellinger haben

wir als reines Designer-Team angefangen. Aber für die Arbeit mit Carbon

gab es niemanden in Europa oder Asien, der das produzieren konnte,

was wir uns vorgestellt haben. Wir mussten alles selbst erfinden,

Werkzeuge, Maschinen und die Rahmenteile. Dieses Know-how, das

wir heute besitzen, wollen wir nicht aus der Hand geben. Außerdem war

es immer mein Traum Brillen “Handmade in Denmark” herzustellen!

Woher nimmst du die Inspiration für deine Designs und Produkte?Inspiration gibt es überall... wenn ich auf Reisen bin, aus Magazinen, bei

einem Spaziergang am Strand an einem Sonntagmorgen, wenn ich die

Kitesurfer beobachte, von Autos, Flugzeugen, Gebäuden, aus dem Motor-

sport … einfach alles, was man sich vorstellen kann.

Welche Visionen hast du für die Zukunft?Weiterhin kreativ zu sein und coole, sowie technisch innovative Eyewear

herzustellen.

Wie lautet deine Trend-Prognose für die nächsten Jahre was Carbon-Brillen angeht?Zurzeit ist Carbon absolut angesagt. Es ist ein warmes Material, ähnlich

wie Horn und bietet dadurch einen sehr hohen Tragekomfort. Carbon

wird das neue Acetat oder Titan auf dem Brillenmarkt. Es ist ein fantas-

tisches Material und immer mehr Eyewear-Hersteller werden es verwenden.

Claus, mange tak. Vi ønsker dig al mulig success.

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Page 43: Eyewear Issue 06

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Page 51: Eyewear Issue 06

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Page 52: Eyewear Issue 06

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ic! beRlin

NameRalph Anderl

Alter42

Labelic! berlin / onono

Passion / BerufIch bin Blechbrillenverkäufer, Fotograf, Sänger, Maler und Penner.

Von Hölderlin, Kopf- ständen und dadaistiscHen

Manifesten

Pho

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Dein Mission Statement?Es gibt immer zwei Möglichkeiten, wenn nicht sogar drei, selbst wenn sich die Optio-nen ähneln können. Aber am Ende des Tages muss man sich entscheiden. Und das muss man auch dann, wenn die Wildnis, der man begegnet, einem Dschungel gleicht und jeder Schritt ein Fehltritt sein kann. Und das mit allen Konsequenzen – Krankheit, Amputation von Beinen und Händen, Reichtum, Tod, Wieder-geburt und vielleicht sogar Auferstehung von den Toten. Ein sehr weites Feld also, das wir immer wieder betreten. Leben heißt, etwas zu riskieren. Alles, immer.

Was inspiriert Dich im Allgemeinen?Unsicherheit genau wie Sicherheit. Das Unernste und Unwahrscheinliche. Und dann noch Gott – oh, wie viel habe ich dir und seines Sohnes Willens gelitten, oh Madonna, oh Hölderlin. Wie man sieht, inspiriert mich also auch die Dichtung – und Wagner. Komischer-weise kommt das jetzt im Alter. Ansonsten noch Bach, Salat, der FF von Ferrari und der Herr Lapo, auch von Ferrari.

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M e n @ W o r k

Page 53: Eyewear Issue 06

Welchen Anteil Deiner Arbeitszeit verbringst Du mit dem Design von Brillen?Den größten, denn ich designe immer. Ich designe innerlich, äußerlich, konkret oder abstrakt – egal. Das heißt für mich formen und finden, finden und formen, immer gegen den Zeitgeist und hinter dem letzten Schrei. Ich designe zeitlos, unbequem und nachkapitalistisch und mit hoher Rendite und ökologischer Effizienz. Ich mag keinen bunt aufgeblasenen Firlefanz.

Welche weiteren Tätigkeiten nehmen einen großen Stellenwert in Deinem Arbeitsalltag ein?Der Gang zur Toilette und das Essen. am Morgen singe ich immer und denke an Lieberman – Singen sei Wie kacken und Kotzen gleichzeitig, sagt mein Gesangslehrer. Oder: „Beblasen der tiefsten Stellen durch Kapitulation.“ Außerdem atme ich sehr viel, ein wie aus, und ich liebe es, lange Kopfstände zu machen und während des Tages immer mal wieder in die Sauna zu gehen. Dabei dusche ich besonders lange kalt.

Wie viele Brillen hast Du bis dato entworfen?157,3.

Was reizt Dich am Design von Brillen?Die Absehbarkeit des Unabsehbaren – die Formen müssen sitzen.

Was ist das Schwierigste am Design von Brillen?Dass man immer auf zwei Augenlöcher kommen muss.

Wo holst Du Dir Deine Inspiration für die kreative Designarbeit?Aus der Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und Welt-frieden. Und aus den Spannungen, die daraus erwachsen, bis hin zum Krieg. In einem Wort: Kontraste. Her mit den Kontrasten, so steht es auch im Dadaistischen Manifest.

Welcher Brillendesigner hat Dich nachhaltig beeinflusst?Fritz Wunderlich.

Dein Tipp für angehende Brillendesigner?Brillen designen und Gesichter zeichnen – immer verkehrt herum, wie der Maler Baselitz.

Was würdest Du tun, wenn Du nicht Brillen designen würdest?An der Uni Professor spielen oder sein.

Was kannst Du nur mit Sonnenbrille auf dem Kopf tun?Einen Kopfstand.

Welche Kombination aus Celebrity und Brille ist diegelungenste? Der Lagergeld Karl.

Was ist Deine größte Leidenschaft?Leben und sterben.

Was machst Du mit 70 Jahren?Bald sterben.

Ralph, danke für dieses Gespräch auf Metaebene.

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M e n @ W o r k

Page 54: Eyewear Issue 06

Schmus mi Gschpusi

Lass mich küssen! & Zuckerpuppe

American Sophisticated

Hallo Andreas. In Eurer neuen Blutsgeschwister Wonder-glasses Kollektion habt Ihr diverse Cateye Styles. Wie kommt’s?Blutsgeschwister ist ja grundsätzlich eine sehr feminine Kollektion.

Keine Brillenform unterstreicht weiblichen Charakter so gut wie diese.

Außerdem war es nach den ganzen Interpretationen der klassischen

Carré-Form an der Zeit, mit etwas Neuem zu spielen.

Spielt Ihr mit dem Style eher bei Sonnenbrillen oder bei Korrektionsfassungen?Die Sonnenbrillen waren, wie so oft, der Vorreiter, um den Markt hier-

für einzustimmen und zu erproben. Die Korrekturfassung folgte. Man

wird also in beiden Fällen bei uns fündig.

Was gefällt Dir am Cateye-Style besonders gut?Gut umgesetzt ist dieser Style für Mädels eigentlich ideal. Die aufstei-

genden Linien über der Wangenpartie machen gleich ein paar Jahre

jünger. Farbe, Randstärke und Material bestimmen, ob die Brille sexy,

dreamy oder eher dominant wirkt. Die Cateye-Form bietet der Trägerin

ein unglaubliches Potential zur Wandlungsfähigkeit. Je nach Ausfüh-

rung und Kontext ist man einfach schnell mal „next door’s girl“, „secre-

tary cat“ oder „retro vamp“.

Welche Erfahrungen habt Ihr bisher mit den Katzenaugen gemacht?War die Nachfrage hier vor ein paar Monaten eher noch gering, ist jetzt

ein deutlicher Anstieg zu verbuchen.

Wer designt bei Euch die Cateye-Styles?Karin Ziegler von Blutsgeschwister ist ja mehr für das Textile verant-

wortlich. Gemeinsam besprechen wir Themen, Farben und Material.

Die endgültige Form und Umsetzung der Brille kommt dann von

mir. Karin ist ein großer Fan von Cateyes.

Welche Frauen kaufen sich Cateye Brillen?Cateye Kundinnen lassen sich nicht so einfach in Schubl-aden stecken. Auch ist es keine Frage des Alters. Momen-

tan greifen sehr selbstbewusste, eher experimentierfreu-

dige Frauen zu dieser Art von Brille. Das ist bei neueren

Strömungen aber häufig so und wird sich wohl noch

nivellieren.

Cateye @ BlutsgesChwister

wonderglasses

Werden die Brillen eher als modischer Gag getragen oder sind sie seriöse Alltagsbrillen?Nein, das ist kein modischer Gag. Cateyes gehören zu den klassischen

Brillengrundformen. Momentan modisch sicher wieder angesagter,

jedoch nicht inflationär. Die Details bestimmen d

ie Halbwertszeit, nicht die Form an sich.

Gibt es Unterschiede, was die geographische Verteilung der Kundinnen angeht? Greifen eher die urbanen Fashionistas zu diesem Style? Unterschiede in der geographischen Verteilung gibt es insoweit, dass die

Deutschen ein anders Verhältnis zu diesem Style haben als zum Beispiel

die Franzosen. In Frankreich war dieser Stil niemals richtig tot. Das liegt

wohl an der Wahrnehmung dieser Form an sich. Deutsche sprechen

von „zickig“, die Franzosen von „feminin“. Das lässt jetzt interessante

Schlüsse zu. Wir haben haben bei unseren Modellen mit einer ganz

harmonischen Augenbrauenlinie gearbeitet. Das nimmt die „Zickigkeit“,

ohne an Weiblichkeit einzubüßen.

Welcher Typ Optiker kauft Cateye Frames besonders gerne? Oder vertreibt Ihr die Modelle überwiegend in Lifestyle Stores?Die klassischen Boutique-Optiker, die gerne auf Experimente setzen,

sind im Einkauf sicher die Vorreiter. Die Modelle sind nicht für reine

Lifestyle-Stores konzipiert.

Wer ist die prominenteste Cateye-Protagonistin ever?Marilyn Monroe.

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S T Y L E T A L K S T Y L E T A L K

Page 55: Eyewear Issue 06

Die neue B 6107 ist Teil der diesjährigen Erweiterung der

Baldessarini Brillenkollektion und so schön, dass wir sie dem

geneigten Leser ein wenig näher bringen möchten. Die Kor-

rektionsbrille begeistert mit einer spannenden Farb- und

Materialwahl, innovativem Design und vor allem mit ihrer

wirklich erstklassigen Verarbeitung. Die Fassung ist aus

feinstem italienischen Blockazetat in individuell strukturier-

ter Hornoptik gefertigt – jedes Modell ist ein echtes Unikat.

Die klass ischen Farbkombinationen Schwarz/Elfenbein oder

wahl weise Braun/Elfenbein unterstreichen den eleganten

Charme der Fassung und treffen bei der B 6107 auf ein außer-

ordentlich schönes Detail aus antik anmutendem 925-er

Sterling Silber. Die Bügel sind im vorderen Abschnitt von

Stil, luSt, leidenSchaft und liebe

Baldessarini B 6107

einem hoch wertigen, drei-dimensional gearbeiteten Schmuck-

element eingerahmt, das die Außen- und Oberseiten in

Form einer breiten Verzierung schmückt. Charakteristisch für

dieses stilisierte Gitterelement aus oxidiertem Edelmetall ist

die aufwändige Gestaltung: Edle Fischgräten-Optik auf der

Außenseite und eine klassische, ebenso kunstvoll gefertigte

Zierleiste auf der Oberseite des Bügels. Die Brille ist uni-

sex tragbar und passt durch ihre modische und zeitgemäße

Formgebung in viele Gesichtsformen. So stehen die aktuellen

Brillen ganz im Zeichen der Markenphilosophie: Stil mit

Substanz, Lust an Individualität, Leidenschaft für Qualität

und Liebe zum Detail. Wir können und wollen dem nichts

hinzufügen.

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D E T A I L S

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D E T A I L S

Page 56: Eyewear Issue 06

C53 InspIrIert

durch dIe 1956er corvette Ist mIt

der c 53 Ørgreens prägnanter Bügel

style geBoren.

Grant InspIrIert

durch und Benannt nach 40er Jahre

hollywood Ikone cary grant.

Guess a Della Ørgreens erstes

azetat-modell mIt zweI FarBen.

1997–1998

1999–2000

2001

Von wegen faul im Staate Dänemark: Die Firma Ørgreen aus Kopenhagen feiert diesen Sommer großes Jubiläum und setzt auch nach 15 Jahren im Geschäft immer neue Standards mit ihren zeitlos-cleanen Designs. Gegründet von Henrik Ørgreen, Tobias Wandrup und Gregers Fastrup, hat sich das Label des Quereinsteiger-Trios in den vergangenen andert halb Dekaden vom absoluten Geheimtipp zu einem der wichtigsten Tastemaker überhaupt entwickelt. Kein Wunder, dass ihre gefeierten Modelle, allesamt handgefertigt in Japan und in der größten Farbauswahl am Markt erhältlich, inzwischen in 42 Ländern verkauft werden. Höchste Zeit also für eine persön-liche Bestands aufnahme mit Henrik Ørgreen.

Henrik, wie genau kam es denn nun eigentlich zur Gründung von Ørgreen? Immerhin hattest Du ja davor andere Dinge gemacht, oder? Ja, ich hatte davor für die US-Firma Arnette gearbeitet, die war in den

Neunzigern sehr erfolgreich im Sonnenbrillengeschäft.

Klar, ich erinnere mich. Als Arnette jedoch an Bausch + Lomb verkauft wurde, und später dann

ja gleich weiter an Luxottica, konnte ich damit irgendwie nichts mehr

anfangen: Sie hatten ihre Seele damit verkauft. Da ich keine Lust hatte,

für eine Company zu arbeiten, die nicht länger mit Herzblut bei der

Sache war, stand ich plötzlich vor der Frage, wie es für mich weitergehen

sollte. Damals trat einer unserer Kunden mit dem Vorschlag an mich

heran, ins Brillengeschäft einzusteigen – was ich jedoch ablehnte. Er

fragte mich alle paar Monate, und immer wieder bekam er mein Nein

zu hören. Schließlich kam ich auf die Idee, einfach auf eigene Faust mit

Sonnenbrillen weiterzumachen: Ich wollte die erste Sonnenbrillenmarke

aus Skandinavien gründen!

Und dann hast Du sofort Tobias und Gregers ins Boot geholt? Genau. Das muss im Juni-Juli 1997 gewesen sein, und als ich Tobias

von meinem Plan erzählte, sagte er sofort zu und wollte mitmachen.

Gregers hatte zuvor im Bereich Action Sports gearbeitet, und auch er

zögerte keinen Moment und gab mir sofort sein Go.

Ein spontaner Sprung ins kalte Wasser... Unbedingt sogar. Ich hatte zwar Erfahrung, was Verkauf, Marketing

und PR anging – und sogar ein wenig in Sachen Design – aber selber

eine Sonnenbrille zu entwickeln und sie dann auch noch selbst zu pro-

duzieren war komplettes Neuland, das stimmt.

Ørgreen wird 15

K i n G s o f C o l o r

Text: Renko Heuer

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Page 57: Eyewear Issue 06

spitfiredIe spItFIre BestIcht

mIt Ihrer patentIerten

electro-color.

trianGledIe weltweIt erste BrIlle mIt doppel-

gelenk und oFFenen Bügeln.

VoyaGerdIe voyager Ist als trendsetter Ihrer

zeIt voraus – Immer noch eIn sehr

BelIeBtes modell.

WooD dIe wood komBInIert

tItan mIt holz – eIn klassIker der

dänIschen desIgn-tradItIon.

Chill vom gQ magazIn 2011 zu eInem der

‘100 Best thIngs In the world rIght

now’ gekürt.

D-CutdIe d-cut deFInIert

das Ørgreen-typIschedesIgn und Ist

der erste echte ver-kauFsschlager.

2005 2002

20062003

20072004

Inwiefern hat sich denn Dein ganzer Ansatz verändert in den 15 Jahren, die seit jenem Sommertag im Jahr 1997 vergangen sind? Ich würde sagen, damals ging es uns eher darum, underground zu sein:

Uns war gewissermaßen egal, ob sich ein Design auch verkauft, ja sogar,

ob es bei unseren Kunden gut saß oder nicht. Es ging halt in erster Linie

um Coolness und Anderssein. Mit der Zeit haben wir dann gelernt,

dass man Brillen nur dann verkaufen kann, wenn man etwas produziert,

dass sich individuellen Kundenwünschen anpassen lässt, und was

dadurch zum jeweiligen Gesicht passt – von der Farbe, von der Form,

von der Größe, vom Design. Wir sind also gewissermaßen erwachsen

geworden. Und wir haben gelernt, dass man besser eine kleinere Anzahl

an Brillenkonzepten in verschiedenen Designs anbietet, als die Leute

mit unzähligen verschiedenen Konzepten zu überfordern. Stattdessen

legen wir absoluten Wert darauf, dass unsere Designs in jeder Hinsicht

perfekt sind – und funktional müssen unsere Brillen natürlich sein; ein

Auto mit drei Rädern taugt schließlich auch nichts.

Ist es immer leicht, dieses Funktionalitätsstreben mit Eurem Anspruch zu vereinen, nachdem Brillendesign fast schon im Bereich der Kunst angesiedelt ist? Ehrlich gesagt mag ich gerade die Herausforderung, diese Dinge

unter einen Hut zu bringen. Wir haben in den letzten 15 Jahren kein

einziges Mal den Weg des geringsten Widerstands gewählt oder

irgendwelche Kompromisse gemacht. Und was die wirklich eher im

Kunstbereich verorteten Designs angeht, sind die natürlich in der

Regel eher für PR-Geschichten oder Kleinstkollektionen – da kann

man sich diese absoluten Freiheiten schon mal rausnehmen.

Wie kann man sich den kreativen Prozess vorstellen bei Ør-green? Ungefähr so: Es gibt ein großes Meeting, in dem wir mit möglichst vielen

Begriffen das einzukreisen versuchen, was uns vorschwebt: männlich/

weiblich, groß/klein, Azetat/Titan, und so weiter. Dann werden Zeich-

nungen gemacht – zum Beispiel von Gregers, der zwar genau ge-

nommen der wohl mieseste Zeichner überhaupt ist, es aber trotzdem

irgendwie schafft, uns seine grandiosen Einfälle zu vermitteln.

Dann kommen diverse weitere Meetings, in der Regel sind das ich und

Tobias, der schon konkretere Entwürfe zu Papier bringt. Und so

kombiniert man die besten Ideen und kreiert schließlich den ersten

Prototypen, der noch in Dänemark angefertigt wird. Wenn dann

alles stimmt, geht’s in Japan weiter mit dem Feinschliff.

Und wie genau beeinflussen andere Dinge, wie Architektur oder Autos oder Dinge, die Du auf Reisen siehst, diesen kreativen Prozess?Nehmen wir mal die architektonischen Einflüsse: Die Architektur

aus Dänemark ist für ihre klare Formensprache bekannt, für minimal-

istische Details z.B. Was wir nun damit machen, ist Folgendes: Wir

bleiben dieser Tradition ansatzweise treu, aber eben nur ansatzweise,

denn wenn wir uns zu 100 Prozent diesem Ansatz verschreiben

würden, wären unsere Designs einfach nur verdammt langweilig und

altmodisch. Um das zu vermeiden, beziehen wir andere Einflüsse,

meistens, wie du schon sagst, von unseren Reisen mit ein – gerade die

Dinge, die so erst mal nichts mit Brillendesign zu tun haben, bringen

einen auf die besten Ideen! Und was die Autos angeht: Unsere allererste

Kollektion basierte auf einem Corvette-Modell von 1956, und schon

darin war gewissermaßen das Erbgut von Ørgreen zu erkennen.

Auch der Extremsportsektor wird von Euch ja gelegentlich als Inspirationsquelle genannt. Aber natürlich! Du musst dir vorstellen, als wir anfingen, im Eyewear-

Sektor zu arbeiten, war dieser ganze Bereich total verstaubt und alt-

modisch. Die Firmen, die es gab, hatten seit gefühlten 100 Jahren nichts

an ihrem Geschäftsmodell oder ihren Designs verändert. Als wir

dann mit unseren neuen Ideen um die Ecke kamen, zum Teil entliehen

aus dem Action-Sport-Sektor, da sind den Leuten natürlich erst mal

die Augen ausgefallen! Das war auf jeden Fall der Startschuss für eine

neue Generation von Firmen. Genau wie im Action-Sport- oder

Fashion- Bereich, wollten wir einfach immer ganz vorne mit dabei sein,

was neue Trends und Styles angeht – das war ganz normal für uns.

Da diese anderen Bereiche so einflussreich und interessant für Dich sind, würdest Du den Spieß nicht gerne mal umdrehen? Sagen wir mal, Dir bietet jemand an, ein Auto zu designen ... Bei einem Auto bin ich natürlich dabei! Nur ist die Wahrscheinlichkeit

leider so unfassbar gering ...

Ja natürlich, aber lass uns die Sache doch trotzdem mal gedanklich durchspielen. Wäre es eine Old-School-Karre? Oh ja, mein Auto würde so verdammt old-school aussehen und so

wahnsinnig lässig! Ich würde auf jeden Fall ein uraltes Modell nehmen

und es dann generalüberholen: Ganz im Stil der Fünfziger-Sechziger,

als Aerodynamik noch kein Thema war und wo es einzig und allein um

den Look ging – und das dann ins Hier und Jetzt transportieren, old-

school und doch modern! Mann, das wäre ein dermaßen fieser Renner

aus den Fünfzigern, den ich da bauen würde! Allerdings muss ich

noch hinzufügen, dass ich das wirklich nur bei einem Auto machen

würde: Schuhe oder eine Uhr zu entwerfen käme für mich zum Beispiel

nicht in Frage, weil ich davon überzeugt bin, dass man seinen Fokus

bewahren muss. Ørgreen macht Brillen, keine Uhren.

» Aber selber eine Sonnen­brille zu entwickeln und sie dann auch noch selbst zu produzieren war komplettes Neuland, das stimmt.«

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Page 58: Eyewear Issue 06

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2008

Verstehe. Die Autofarbe wäre noch zu klären. Momentan wäre das wohl ein mattes Metallic-Grau.

Gibt es eigentlich Kunden, die ein Problem damit haben, dass Ihr über 400 Farben anbietet? Inzwischen sind es über 800! Und ja, das kann schon vorkommen, nur

andererseits ist genau das ein Teil unseres Erfolgsrezepts. Das richtige

Design und die richtigen Farben sind die beiden wichtigsten Faktoren

überhaupt. Wir sind die einzige Marke, die eine Farbberaterin als

Vollzeitkraft beschäftigt. So können wir der Konkurrenz stets zwei Schritte

voraus sein und den Leuten überall in der Welt genau die Farbkombi-

nation anbieten, die sie gerne tragen möchten.

In der Tat scheint sich die Konkurrenz gerne von Euren Farb-kombis inspirieren zu lassen. Kann man denn eigentlich auch nationale Trends ablesen, also dass sich manche Farben in gewissen Teilen der Welt sehr viel besser verkaufen? Oh ja, das offensichtlichste Beispiel liegt gleich in der Nachbarschaft:

In Holland verkaufen sich Modelle in Orange am besten!

Tatsächlich? Auf jeden Fall: Obwohl wir nur ganz selten orangefarbene Brillen

im Programm haben, verkaufen die sich jedes Mal extrem gut in den

Niederlanden.

Lustig. Kommen wir noch kurz aufs 15-jährige Jubiläum zu sprechen: Wie feiert Ihr das? Zwei Jubiläumsveranstaltungen sind geplant, und dazu gibt’s noch ein

paar neue Produkte. Wir haben schon so eine Art Jubiläumsseminar

veranstaltet für alle, die in irgendeiner Form für uns arbeiten ... und

dann wird es noch eine große Party geben, zu der wir Leute aus der ganzen

Welt einladen. Außerdem haben wir schon bei der letzten Mido ein

kleines Design-Museum mit den Highlights der 15 Jahre vorgestellt.

Klingt nach einem runden Paket. Was ist denn nun für die nächsten 15 Jahre geplant? Ganz einfach: To kick ass even more. Nur wer sich auch was traut, kann

weiterhin ganz vorne bei den Innovationen mitmischen.

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In copenhagen ausgestellt.

parKer Ørgreens erstes modell, welches azetat und tItan

komBInIert.

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T i m e w a r p

Page 59: Eyewear Issue 06

Photos: Estelle Klawitter –

estelleklawitter.de – represented by kombinatrotweiss.de

Styling:Arkadius Giesek – 21agency.de

Makeup:Elke Pflips – beautybiz.de

Models: Daniel & Philipp & Marco –

tomorrowisanotherday.de / Julian & Lukas – kamikaze-models.de

Helping Hands:Berit Schneidereit & Clara Höfs

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Page 64: Eyewear Issue 06

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Das Brillenbusiness lebt von Innovation. In Sachen Design zeigen die Kreativköpfe der Branche regelmäßig, dass es immer wieder Neues auf die Nase gibt. Da ist es beim Brillenvertrieb schon anders und vor allem übersichtlicher: Das Label macht Brillen und verkauft sie an Optiker und der Optiker ordert Brillen und verkauft diese an seine Kunden. Dachten wir. Aber seit wir Jens Heinzerling und seinen Laden „Kurz und Weit“ aus Köln kennen, erweitert sich unser Bild des Brillenretails um ein tolles Konzept: Als Brillendienstleister bietet er gemeinsam mit seinem Team den Kunden die Möglichkeit, individuelle Brillen nach ganz eigenen Wünschen anfertigen zu lassen. Grund genug für uns, ihn einmal selbst erzählen zu lassen.

Jens Heinzerling , Ina Guse und André Jansen – optische Überzeuguns­täter im Belgischen Vier tel .

Wer ist Kurz und Weit? Das bin ich - Jens Heinzerling, 36, Wahl-Kölner, Gründer und

Geschäftsinhaber und meine Partnerin Ina Guse, 33, Wahlkölnerin,

Augenoptikerin und kreativer Kopf, sowie schärfste Kritikerin von

Kurz und Weit. Dritter im Bunde ist André Jansen, 49¾, Wahl-

kölner, angestellter Augenoptiker bei Kurz und Weit, Hobbyfotograf,

Hobbygrafiker und Talent für alles!

Wer ist Mutter/Vater der Idee von Kurz & Weit? Ina und ich hatten vor fünf Jahren die Idee. Nach drei Jahren Vorbe-

reitungszeit war’s 2010 dann endlich soweit!

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Page 65: Eyewear Issue 06

Welche Labels sind dies und nach welchen Kriterien suchst Du sie aus? Martin & Martin, Funk, Meyer Eyewear und Framers. Zu jedem Label

im Laden wiederum gibt es eine Geschichte. Pauschal wurde da

nicht ausgewählt. Zum einen bestand schon von vornherein der Kontakt

zu den Leuten hinter den Brands und zum anderen ergänzen sich die

Kollektionen hervorragend. Martin Lehmann von Martin & Martin war

uns in der Entstehung der Brillenwerkstatt sehr hilfreich. Deshalb

war es eine Ehrensache Martin & Martin in die Kollektion aufzunehmen.

Verstehst Du Dich als Brillendesigner oder als Brillendienst-leister? Brillendesigndienstleister!

Du hast in jungen Jahren mal gesagt, dass Du nach der Ausbil-dung „eigene Brillen machen willst“. War freier Brillendesigner jemals eine berufliche Option für dich? Den Gedanken hatte ich nie und die Chance hat sich nie ergeben. Jetzt

aber kann ich bei allem selbst entscheiden. Die Sachen, die ich plane

und konstruiere, biete ich ausschließlich meinen Kunden an.

Arbeitest Du dabei digital oder analog? Zunächst wird analog von Hand gezeichnet und später dann digital

umgewandelt. Das lässt Raum für viele Feinheiten. Wir können

sogar die Farben scannen und in den Entwurf einbetten. So sieht man

die fast fertige Brille, bevor wir angefangen haben.

Wie läuft das für den Kunden ab? Die Vorgehensweise ist bei jedem Kunden anders. Jemand hat eine

konkrete Idee, die wir umsetzten. Ein Anderer möchte das heißgeliebte

50er Jahre Relikt in Rot, Braun und Schwarz nachgebaut bekommen.

Und wieder ein Anderer möchte etwas „Eigenes“ kreiert bekommen.

Und wie sieht der Prozess im Einzelnen aus?Wir versuchen zunächst den Wunsch des Kunden zu verstehen, um

nicht aneinander vorbei zu reden. Dann fotografieren wir das Gesicht

des Kunden und zeichnen die Fassung von Hand auf das Bild. Das schafft

zumindest auch für den Kunden die nötige Objektivität zu sich selbst.

Wenn dem Kunden der Entwurf gefällt, fertigen wir ein Cut-Out, ein

Formmuster aus Acetat, das dem Kunden hilft, sich die Fassung besser

vorstellen zu können und uns hilft es, die Größe, Nasenauflage und

Bügellänge fein zu tunen.

Die DIY-Grundidee erinnert an gewisse ID-Programme z. B. für Sneaker großer Sportartikelhersteller – hat Deine Vor-gehensweise etwas damit gemein? Auf keinen Fall. Die Auswahl bei diesen ID-Angeboten ist, bis auf die

Farben, absolut eingeschränkt. Vielleicht bekomme ich auch noch

meinen Namen draufgestickt – das war’s! Bei uns ist alles frei wählbar.

Wir können sogar dein Lieblingsshirt laminieren lassen und passend

zum Outfit die Brille fertigen.

Wie kamst Du auf die Idee, Deinen Kunden Wunschbrillen als Dienstleistung anzubieten?Irgendwann in meinem alten Job stand ich im Laden und fragte mich

nach dem Sinn des Ganzen. Da fiel mir auf, dass ich mich in etwas

verrannt hatte, was mir immer weniger Freude bereitet hat. Und der

Grund für meine Berufswahl lag eindeutig in der Kreativität und

dem Handwerk. Also musste das Erlernte mit dem Spaßfaktor kom-

biniert werden.

Deinen Laden „Kurz und Weit“ gibt es jetzt seit knapp zwei Jahren – wie fühlt es sich an in der Selbstständigkeit? Das Kundenfeedback geht zu 100% an uns selbst. Und es ist schon

sehr motivierend zu sehen, dass das, was wir machen, bei den Kunden

ankommt und verstanden wird. Unser Konzept wachsen zu sehen,

ist wirklich sehr spannend.

Beschreib doch mal kurz Eure Geschäftsphilosophie. Um ehrlich zu sein, haben wir noch keine Philosophie definiert, dafür

sind wir noch zu jung. Wir können den Kunden zu jeder Brille und

zu jeder Brand etwas Eigenes erzählen. Das bleibt bei den Kunden haften.

Grob würde ich sagen, dass wir uns ausschließlich auf die deutschen

Hersteller konzentrieren und „Made in Germany“ anbieten.

Bitte Platz nehmen.

Dür fen es auch ein paar Gramm mehr sein? Rohstoff für Hunder te individueller Azetat Brillen.

128 129

R e t a i l P R o f i l e

Page 66: Eyewear Issue 06

Was war das abgefahrenste Modell, das Du bisher erstellt hast? Ein 50er Jahre Vintagemodell in hellblau mit Intarsien aus einem

40 Jahre alten Dekoracetat. Das war spannend! Und abgefahren!

Wie lange brauchst Du im Schnitt für die Produktion einer Wunschbrille? Je nachdem wie komplex der Wunsch ist, kann die Brille in drei

Wochen fertig sein. Wenn’s sehr schwierig wird, kann es auch mal

länger dauern.

Auf welche Kosten muss sich Dein Kunden beim Endprodukt einstellen? Bei den Basics starten wir bei 299,- €. Für zusätzliche Arbeitsschritte

berechnen wir je 50,- €. Der Preis funktioniert wie ein Baukasten,

so dass der Kunde selbst mitrechnen kann. Preise für Holz- und Büffel-

hornbrillen werden je nach Materialaufwand individueller berechnet.

Welche Parameter kann der Kunde selbst aussuchen? Alle! Es gibt keine Grenzen, sogar die Kunststofffarben können indi-

viduell gefertigt werden!

Mit welchen Materialien arbeitest Du? Acetat ist der Klassiker. Mittlerweile haben wir ca. 800 Farben hier. Wir

arbeiten aber auch mit Holz, Büffelhorn und Edelstahl, Aluminium

und den klassischen Metallen aus dem Brillenbau. Besondere Kunststoffe,

die wir hier haben, sind Elforyn und Juma. Ein Material auf Mineral-

stoffbasis, das Elfenbein sehr ähnlich ist – in Deutschland entwickelt

und produziert.

Gibt es Materialien, mit denen Du bevorzugt arbeitest? Am liebsten ist mir Acetat. Bei Büffelhorn entwickeln sich in mir veg-

ane Tendenzen …

Stehen Deine DIY-Brillen nicht in Konkurrenz zu den Labels, die Du anbietest? Nein. Wenn der Wunsch nach einem individuell gefertigten Brillen-

gestell besteht, ist das vom Kunden schon von vornherein so geäußert

worden.

Was unterscheidet „Kurz und Weit“ von anderen Optikern? Ganz klar unsere individuelle Prise! Wir beraten unsere

Kunden wie gute Freunde und Familie und die Kunden wissen

das sehr zu schätzen. Eine Kundin sagte zu mir: „Du bist

einer von uns!“

Wer sind deine Kunden? Kommen auch Kunden außerhalb Kölns zu Dir? Vom Studenten über den Uniprofessor bis hin zum an-

spruchsvollen Rentnerehepaar, alles.

Ich bin immer wieder verwundert, wie die Leute auf uns

aufmerksam werden. Größtenteils kommen die Kunden

aus dem größeren Umkreis zu uns. Einige Kunden haben wir auch im

Ausland. Die Brille mit dem längsten Postweg ging nach Kapstadt.

Woher kennen Dich diese Kunden? Viele Kunden kommen über eine Weiterempfehlung. Einige finden uns

im Internet oder haben einen Artikel über uns gelesen. Einige Zufall-

streffer sind auch dabei, also Laufkundschaft sozusagen. Eine Kundin

haben wir auf dem Rückflug aus dem Urlaub kennengelernt. Sie war

schon lange auf der Suche nach ihrer Wunschbrille. Wir haben sie ihr

dann gebaut.

Kennst Du andere Brillenhersteller, die eine Dienstleistung wie Eure anbieten?! Im Laufe der Zeit lernt man einige kennen, die ihr Geschäft mit selbst-

gemachten Brillen bereichern. In dem Umfang in dem wir das machen,

kenne ich keinen.

Was schätzt Du am meisten an deiner Art zu arbeiten? Das zu tun, was ich wirklich möchte und die Kunden damit zu begeistern.

Du arbeitest verhältnismäßig unabhängig von Trends und vom Markt. Gehst Du trotzdem auf Messen? Ja, sicher! Dabei interessiert mich aber vor allem die Bauweise ver-

schiedener Brillenfassungen und deren Qualität und die Art, wie sie

gefertigt wurden.

Welche Trends bemerkst Du 2012? Und was kommt auf uns zu? Der Trend geht zu filigranen und feinen Formen. Kunststoff behält die

Oberhand. Große Formen sind noch lange nicht vom Tisch. Wirklich

bunte Farben kommen ins Spiel. Metallfassungen werden sich weiter

entwickeln. Materialien werden wieder öfters kombiniert. Ich freue mich

drauf!

www.kurzundweit.de

Jede Brille ein Unikat in Form und Material .

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Page 67: Eyewear Issue 06

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Page 72: Eyewear Issue 06

Production & Idea: CoastproductionPhotos: BITO / Represented by Banrap PhotographersStyling: OLAST YLING

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Hair & Makeup: Reni GrintschModels: Elena, Sibylle, Nina, Joaquin, Michele, Mario, SimonePostproduction: BITO & Thomas / ADMK

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Page 73: Eyewear Issue 06

Come with us on a short walk. Cross your mental bounda-

ries and get inspired by the good life. Forget time and space.

But don't forget your magic plastic card. You're about to

enter the material world – the territory where things are

the real kings. The pleasures they give are transient yet

priceless. Look beyond the price tag if you find one. Forget

it all and indulge: in a day of luxury on Düsseldorf's main

street. Oscar Wilde says it all: “I have the simplest tastes.

I'm always satisfied with the best.”

Breathe deeply and strengthen focus ... but don't forget your credit card.

Get inspiredfor furthershopping.

You are looking good. Repeat after me.

A French proverb says you can't overdo luxury ...let's think no further.

The ancient art of shopping starts with finding.

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Page 74: Eyewear Issue 06

Don't settle for second best – ever.

Maybach LiMited GoLd edition »the Monarch i«

Maybach LiMited GoLd edition »the dipLoMat i«

Photos: Denis Ignatov

Models: Sara-Joleen Kaveh

Moghaddam & David Ortega

Maybach LiMited GoLd edition

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S C R E E N P L A Y

Page 75: Eyewear Issue 06

Metropolitan was founded in 2011 by owp +++ launch of the first acetate collection in 2012 +++ created with urbanites in Mind +++ Mission: to produce glasses for people with the finger on the beat of tiMe +++ Metropolitan wants its custoMers to coMbine quality glasses with retro clothing and accessories to create the perfect enseMble +++ products: distinguished fraMes both old-school and cutting-edge +++ Materials: exclusive italian acetate +++ product line exists of 14 styles for Male and feMale.

MetropolitanUrban Living – vintage Look

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Page 76: Eyewear Issue 06

The arT of Downsizing

PuPPet Show

Photos: Dirk Weyer

www.dirkweyer.com

Styling:Uli Dexheimer

www.ulidexheimer.com

String Puppets: Thomas Zürn

Götti „Marien“

ØrGreen „Carter“

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Page 77: Eyewear Issue 06

Colibris „JoJo“

toM Ford „tF 5233“

Colibris „biGGi“

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Page 78: Eyewear Issue 06

Martin & Martin

„Johannes“

Von Zipper „Joey baGGa

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Page 79: Eyewear Issue 06

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reiZ „Mohn“

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Page 80: Eyewear Issue 06

bluts-GesChwister

wonderGlasses „Chowilawu“

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Page 81: Eyewear Issue 06

rolF „aurelia 42“rolF „Farina 21“

MuniC-eyewear

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die designermesse für schöne brillen

21. & 22. OKTOBER 2012meilenwerk bei stuttgartso 10-19h / mo 9-17h

http://www.hallofframes.eu

immer eine reise wert: hof in Zürich am 14. & 15. oktober 2012http://www.hallofframes.ch DESIGNED BY EYETECH V.EYE.P CREATIVE TEAM

Page 82: Eyewear Issue 06

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Mykita Mylon

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Photos: Tobias Schult –

tobiasschult.com

Styling: Thorsten Maisel

Hair and Make-up: Sofie Ühla, Carina

Wittmann

Models: Mayra & Phillip @ Seeds Models,

Jojo @ Louisa Models

A trip to Berlin’s riverside

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Page 83: Eyewear Issue 06

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Page 84: Eyewear Issue 06

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Von Zipper »FrosteeZ«

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Page 85: Eyewear Issue 06

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sunshIne”

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Page 86: Eyewear Issue 06

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Page 87: Eyewear Issue 06

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Page 88: Eyewear Issue 06

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Red Bull Racing

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Red Bull Racing

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Page 89: Eyewear Issue 06

Mykita Mylon

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Page 90: Eyewear Issue 06

Mykita Mylon

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Hoven »HigHway«

Von Zipper »DryDock«

Hoven »MatcH«

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Page 91: Eyewear Issue 06

MunicEyEWEar X Pink Gin

Was War zuerst da? der Cocktail oder die Brille? Bei unserer Collab of

the Issue eindeutig der Cocktail. schließlich stand der stimmungsmacher Pink Gin vor über 30 Jahren

Pate bei der Namensgebung der ersten segelyacht von Prof. Hans Georg Näder. einige Hunderttausend

seemeilen später und inzwischen als segelyacht in der 5. Generation ist der Name Pink Gin jedem

Jet-setter ein Begriff. Im april 2012 öffnete schließlich der erste Pink Gin store in bester Lage von st. tropez

die türen. Von anfang an neben taschen, Poloshirts, Blusen, Badehosen und anderen Lifestyle Produkten

im Programm: sonnenbrillen. Langweilige styles darf man nicht erwarten – vielmehr ist der Name Pro-

gramm. die von Collabo-Partner MuniceyeWear ent-worfenen Modelle spiegeln den modernen Lifestyle

von st. tropez im allgemeinen und Pink Gin im spezi-ellen wieder. die Kollektion „Bright shades“ bedient sich bei den retro-, Vintage- und aviator-Formen des kompletten Neon-Farbspektrums. Willkommen in der achtzigern! dabei lässt sich die Neon-Beschichtung

auf den filigranen Metallbrillen nicht gerade ein-fach realisieren – erst ein drei-schichtiges Verfahren

garantiert eine perfekte Haftung. ein spezieller Mattlack schützt zusätzlich gegen das ausbleichen der super-intensiven Farben bei sonneneinstrahlung –

bei sonnenbrillen irgendwie nicht ganz unwichtig, oder? dass auch die Gläser in ausgezeichneter Qualität daherkommen, ist bei MuniceyeWear

selbstverständlich. egal ob sonnenbaden an der Cote d’azur oder ein Latte Macchiato im Münchner

Glockenbachviertel – mit unserer Collab of the Issue im Gepäck darf man sich hier wie da als teil der

globalen Jet-set Familie fühlen.

www.pinkginshop.com

Von München nach St. tropez und in die weite welt

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Page 92: Eyewear Issue 06

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Der Begriff Multitasking bezeichnet die Fähigkeit, mehrere

Aufgaben gleichzeitig auszuführen. Besonders das weib-

liche Geschlecht steht in dem Ruf, jenes Multitasking

perfekt zu beherrschen. Doch gilt das wirklich nur für

Frauen? Denkste! Wir treten mit der Oakley Crosslink

den Gegenbeweis an. Eine Brille mit Allround Design,

das gleichermaßen im Berufsleben als auch in der Frei-

zeit zu überzeugen weiß und dabei vor allem gut aussieht.

Dank der austauschbaren Bügel, von denen gleich zwei

im Lieferumfang der Brille enthalten sind, kann man die

Brille jeder Situation und dem eigenem Gusto anpassen –

mal klassisch, mal verspielt, der Fantasie sind hier keine

Grenzen gesetzt. Dass die Crosslink vor Innovationen

nur so strotzt, ist keine Überraschung – wir schreiben

hier immerhin über eine Oakley. Und doch gibt es ein

paar erwähnenswerte technische Details. Die Bügel- und

MULTI-TASKING // MULTI-GENDER

Oakley CrOsslink

Nasenpads beispielsweise sind aus Unobtainium gefertigt,

einem Material, das den Halt der Brille bei Transpiration

verbessert und dafür sorgt, dass die Fassung aus leichtem

und widerstandsfähigem O Matter bei jeglichen Aktivi-

täten sicher auf der Nase sitzt. Der moderne und gleich-

zeitig sportliche Look der Brille wird durch transparente

oder getönte Korrektionsgläser unterstützt. Stilsicherheit

trifft Funktionalität – von morgens bis abends. Multitas-

king wird also nicht nur vom weiblichen Geschlecht be-

herrscht, sondern auch von der Oakley Crosslink. Schön,

dass wir das klären konnten – ein für alle Mal.

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N e w T e c h N e w T e c h

Page 93: Eyewear Issue 06

Silmo . Hall 5 . Booth Q75

THE ANNI-

VERSARYISSUE

EYES WHITE OPEN

A CENTURY OF MOSCOT

FUNK TURNS 20 & ØRGREEN 15

KLAUS BELLINGER

LINDBERG HORN KOLLEKTION

RALPH FROM IC!

> WILD IN THE STREETS> DOWN & DIRTY> SUN OF SARDINIA> PUPPET SHOW> BOAT ON THE RIVER> 1/25.000 SEC.

EYEWEAR BOUTIQUE

HISTORY CHECK

HAPPY BIRTHDAY

MAN IN BLACKLAUS BELLINGER

COLLECTION CHECK

MEN @ WORK

SHOOTINGS

Nr 06– 3 /2012

EUR 12ISSU

E 0

6

A LIFE LESS ORDINARY: MAYBACH LIMITED GOLD EDITION / EDITOR’S CHOICE: GÖTTI „XANADU“ / RETAIL PROFILE: KURZ UND WEIT KÖLN / NEW TECH: OAKLEY CROSSLINK / RX DETAILS: BALDESSARINI „6107“ / PERFECT MATCH: RAY-BAN AMBERMATIC 2012 LIMITED EDITION / NEWSTICKER: METROPOLITAN STYLE TALK: CATEYES @ WONDER GLASSES / COLLAB OF THE ISSUE: MUNICEYEWEAR X PINK GIN / POINT OF VIEW: I-SPAX „WARREN“

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Bereits seit Anfang des Jahres gibt es EYEWEAR in der englischen Version auch für das iPad. In der

digitalen Form unseres Magazins darf der Leser sich an Inhalten erfreuen, die über das Print-Magazin

hinausgehen.

Zusätzlich zu den redaktionellen Inhalten enthält das iPad-Magazin viele interaktive Features wie

ani mierte Artikel, spannende Slide-Shows, eingebettete Videos und Links, die weiterführende Infomationen bieten. In einem Making-Of, sieht man z.B. wie ein

Fotoshooting entsteht oder man schaut sich ein Video zu einer Story an.

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Eyewear Couture immer auf dem Laufenden – überall auf der Welt.

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