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Here wo go! Viel Spaß bei unserer sechsten Onlineausgabe!
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Juri MaierHockey player - wearing ‘nameless 2012’
KEVIN PIETERSEN CARBON PLATE™
©2012 Oakley, Icon | OAKLEY.COM
22 I M P R E S S U M & I N S I G H T Who is it?
28 N E W S A quick WArm-up
32 T H E P E R F E C T M A T C H rAy-BAn AmBermAtic 2012 Limited edition
34 E D I T O R ’ S C H O I C E Götti XAnAdu
36 HIS TORY CHECK ein JAhrhundert moscot
44 H A P P Y B I R T H D A Y Funk kommt in die ZWAnZiGer
W IL D IN T HE S T R EE T S When sun meets rX
52
106 S T Y L E T A L K AndreAs krAFt und
seine kAtZenAuGen
108 R X - D E T A I L S BALdessArinis 6107 sepArAtes
the men From the Boys
110 T IME WA R P ØrGreen: 15 JAhre
dänisches BriLLendesiGn
116 DOW N & DIR T Y
rX And the Loss oF coLor
126 R E T A I L P R O F I L E kurZ und Weit in köLn
132 S U N O F S A R D I N I A shAdes For the BeAch
144 A L I F E L E S S O R D I N A R Y mAyBAch Limited GoLd edition
148 N E W S T I C K E R metropoLitAn:
urBAn LivinG – vintAGe Look
150 PUPPE T SHOW the Art oF doWnsiZinG
162 B O A T O N T H E R I V E R A trip to BerLin’s riverside
Just one moment, pLeAse
180 C O L L A B O F T H E I S S U E municeyeWeAr X pink Gin
182 N E W T E C H oAkLey crossLink
71 P O I N T O F V I E W i-spAX WArren
72 C O L L E C T I O N C H E C K LindBerG horn koLLektion
76 B A C K S T A G E mAn in BLAc: kLAus BeLLinGer
E Y E W E A RBOU T IQUE eyes White open
102 MEN @ WOR K
rALph von ic! üBer höLderLin, kopF-
stände und dAdAistische mAniFeste
1/2
5.0
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172
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Silmo . Hall 5 . Booth Q75
EYES WHITE OPEN
EIN JAHRHUNDERT MOSCOT
FUNK WIRD 20 & ØRGREEN 15
KLAUS BELLINGER
LINDBERG HORN KOLLEKTION
RALPH VON IC!
> WILD IN THE STREETS> DOWN & DIRTY> SUN OF SARDINIA> PUPPET SHOW> BOAT ON THE RIVER> 1/25.000 SEC.
THE ANNI-
VERSARYISSUE
EYEWEAR BOUTIQUE
HISTORY CHECK
HAPPY BIRTHDAY
MAN IN BLACKLAUS BELLINGER
COLLECTION CHECK
MEN @ WORK
shootinGs
A LIFE LESS ORDINARY: MAYBACH LIMITED GOLD EDITION / EDITOR’S CHOICE: GÖTTI „XANADU“ / RETAIL PROFILE: KURZ UND WEIT KÖLN NEW TECH: OAKLEY CROSSLINK / RX DETAILS: BALDESSARINI „6107“ / PERFECT MATCH: RAY-BAN AMBERMATIC 2012 LIMITED EDITIONNEWSTICKER: METROPOLITAN / STYLE TALK: CATEYES @ WONDERGLASSES / COLLAB OF THE ISSUE: MUNICEYEWEAR X PINK GIN
Nr 06 – 3 /2012
D: 6 €
AT & CH: 12 €
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THE ANNI-
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Nr 06– 3 /2012
EUR 12ISSU
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ISSUE
T H E V I S I O N A R Y M A G A Z I N E
EditorStefan Dongus
m: +49.(0)151.14271817
Art dirEctionTill Paukstat
GrAphicsFrédéric Wiegand
contributorsNada Carls-Baudach
Alexander Dosiehn
Agi Habryka
Renko Heuer
Valerie Kurth
Philipp Reul
Dirk Vogel
photoGrAphErsBito
Markus Diefenbacher
Stefan Dongus
Mert Dürümoglu
Denis Ignatov
Estelle Klawitter
Manuel Mittelpunkt
Tobias Schult
Dirk Weyer
trAnslAtion EnGlish VErsionDirk Vogel
proofrEAdinGFranca Rainer
onlinE EditorPhilipp Reul
ipAd VErsionwww.moxienetwork.de
publishErMonday Publishing GmbH
Kamekestr. 20– 22
50672 Köln
t: +49.(0)221.945267-11
f: +49.(0)221.945267-27
www.eyewear-magazine.com
GEschäftsführErStefan Dongus
Holger von Krosigk
VErtriEbDPV Network GmbH
Postfach 570 412
22773 Hamburg
www.dpv-network.de
druckF&W Mediencenter GmbH
Holzhauser Feld 2
83361 Kienberg
www.fw-medien.de
DEuTSCHE AuSGABE
ENGLISCHE AuSGABE
coVEr photoFotograf: mert @ facebook.com/
mertphoto | Production:
bushart & söhne @ lenabushart.
com | Post production:
andy asshole @ mertphoto.com
Hair / Make-up: anja schweihoff
@ ligawest.com | Styling:
livia karrenberg @ ligawest.com
Talents: hannah @ modelwerk.de
EYEWEAR
erscheint drei Mal im Jahr.
Diese Zeitschrift und alle in ihr
enthaltenen Beiträge dürfen ohne
vorherige schriftliche Erlaubnis des
Verlags in keiner Weise weiterver-
wertet oder in elektronische Daten-
banken aufgenommen werden. Ein
Antrag auf Genehmigung für die
Verwendung des urheberrechtlich
geschützten Materials sowie für
die Reproduktion von Auszügen in
anderen Werken muss beim Verlag
gestellt werden. Die hier abgedruck-
ten Ansichten entsprechen nicht
unbedingt denen des Herausgebers.
Alle Rechte vorbehalten.
InsIght – MItarbeIter des tertIals
Liebe Leser, ab sofort wollen wir Euch in jeder Ausgabe auch einen kleinen Blick
hinter die Kulissen des Eyewear Magazines ermöglichen. Wir stellen hier stets
einige Personen vor, die in irgendeiner Funktion ihren Beitrag zur Erstellung dieses
Magazins und unserer Online Medien leisten. Das sind nicht nur Festangestellte
unseres Verlags, auch viele freie Mitarbeiter, Redakteure, Fotografen und externe
Dienstleister engagieren sich für das Produkt. Diesen Einsatz wollen wir mit dieser
Rubrik würdigen. Ganz nebenbei verleihen wir unserem Magazin damit auch eine
persönliche Note.
stEfAn donGus, Editor Noch mehr Titel gefällig? Professioneller
Brillenputzer, Text- und Bild-Controller.
Wenn er als letzterer nicht gerade an seinem
Lieblingslook („Bleach Bypass“) feilt, sinniert
er auf Metaebene über Magazininhalte, zieht
(selbstgezählte) 14 Klimmzüge am Türrahmen,
macht einen Mittagsschlaf bei Feng Shui Musik
oder trinkt selbst gemixte grüne Smoothies.
Seine logistische Meisterleistung bei dieser
Ausgabe: die peinlich genaue Seitenplanung,
um die 1-Kilo-Grenze des Magazins nicht zu
überschreiten.
MAnuEl MittElpunkt, still lifE fotoGrAf
Seit er dem Ruf der Eyewear von Neukölln nach
Köln gefolgt ist, beschäftigt sich „Middle-Dot“
mit Brillen auf allen Ebenen – vor allem auf den
Einstellungsebenen in Photoshop. Seither hat
sich sein Verhältnis zu den gläsernen Objekten
zur Hassliebe entwickelt, insbesondere wenn
Spiegelungen und Staub im Spiel sind. Sein
Gemütszustand ist so vielschichtig wie seine
Fotokompositionen, daher wundert sich bei uns
niemand mehr, wenn er in einem einzigen Satz
aus Rap-Songs und Buddhistischen Weisheiten
zitiert. Besonders lobenswert: für eine seiner
Fotostrecken hat er sich selbst zum Fotomodel
gemacht – oben ohne und weiß angemalt.
slAwEk MAlinowski, ups botENiemand in Deutschland transportiert mehr
Brillen als er. Und wahrscheinlich erledigt
auch niemand seinen Job mit mehr Hingabe
und Leidenschaft als unser als „bester Mann“
bekannter UPS-Lieferant. Er glänzt mit unüber-
troffener Schnelligkeit bei allem, was er tut,
mit großer Geduld, wenn er auf uns warten muss
und mit hypnotischen Fähigkeiten im Umgang
mit unseren Hunden, die das Bellen in seinem
Fall schon lange aufgegeben haben. Sein Bei -
trag zu dieser Ausgabe: Pünktliches Zustellen
von 44 Paketen – und von einem Kasten seines
polnischen Lieblingsbieres.
I m p r e s s u m
22
Thymann
Herzlichen Glückwunsch! Diese Ausgabe widmen wir dem Feiern,
denn das Jahr 2012 gibt jede Menge Anlass dazu. Uns interessiert jedoch
weniger der Akt des Feierns an sich, als vielmehr der Grund für die Feier
lichkeit – erbrachte Leistungen, das Setzen von Meilensteinen und ge
samte Lebenswerke von Menschen und Marken. Wir gratulieren zum
Beispiel Ørgreen zum 15. und Funk zum 20. Geburtstag. Porsche Design
feiert dieses Jahr seinen 40. und RayBan zelebriert den 75. Jahrestag.
Das New Yorker Label Moscot blickt sogar auf ein ganzes Jahrhundert
im Eyewear Bizz zurück. Über alle genannten Marken berichten wir in
dieser Ausgabe. Die Erfolgsstorys lesen sich spannend und zeigen ein
mal mehr, dass es mehr als nur den einen richtigen Weg gibt, um eine
Marke erfolgreich zu positionieren. Wir haben die Features über Jubilare
mit einem kleinen Lorbeerkranz gekennzeichnet – das ist unsere Form
„herzlichen Glückwunsch“ zu sagen.
Und wer gibt uns als Magazin das Recht, hier als Gratulant vorzupre
schen anstatt uns in Demut zurückzuhalten? Das Recht nehmen wir uns
Welcome to the AnniversAry issue
einfach, schließlich feiert unser Magazin dieses Jahr auch schon seinen
2. (!) Geburtstag – Eyewear Magazine ist quasi kein Baby mehr, sondern
schon Kleinkind. An eine Story aus unserer ersten Issue erinnern wir
uns diese Tage besonders gut. Wir schrieben über Cari Zalloni, Chefde
signer und Namensgeber von Cazal. Mit Cari verließ nach 75 Lebensjahren
diesen Sommer einer der ganz Großen die Bühne des internationalen
Brillendesigns und hinterlässt uns ein unvergleichliches Designerbe.
Cari ist ein gutes Beispiel dafür, wie sehr Produkte und Marken durch
einen einzelnen schöpferischen Geist geprägt werden können – und
hoffentlich auch dafür, wie sehr ein Marke als kreative Signatur die körper
liche Hülle des Künstlers überleben kann. Wir treten zum Kondolieren
an, aber auch zum Gratulieren. Herzlichen Glückwunsch, Cari – zu allem!
Die aktuelle Ausgabe hat uns mal wieder viel Freude bereitet und
deswegen durfte es von allem auch ein wenig mehr sein: mehr Features,
mehr Fotos, mehr Brillen, mehr Seiten. Wir wünschen gute Unterhal
tung und viel Spaß – auch beim Feiern.
SD
24
e d i t o r i a l
wonderglasses.commodel; Zuckerpuppe / beach club offwhite
Cari Zalloni, Grandseigneur der extra
vaganten Brillengestaltung, kreativer Kopf
und Namensgeber der Marke Cazal hat uns
verlassen. Mir fällt niemand mit einem
so umfang reichen und intensiven
Schaffens spektrum ein. Seit den späten
70ern sind seine Kreationen unverwechsel
bar und bis heute stil, kult und kultur
prägend. Die Nachricht von seinem
Ableben kam überraschend und mitten
in der großen VintageRenaissance –
Cazal hat bis heute 12 ihrer 80erJahre
Spektakel wieder aufgelegt und weitere
8 Reissues sind für dieses und nächstes
Jahr geplant. Sie und die steigende
Beliebtheit der alten Modelle lassen die
Designlegende Cari Zalloni mit der
gebührenden Präsenz weiterleben.
Alexander Dosiehn, Vintage-Cazal-Fan
†
Cari Zalloni
26
Te
xt:
Ph
ilip
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eul
Jimmy Fairly | Das KarmaKonto im PlusWenn sich eine Company keine Sorgen um ihr Karma machen muss, dann
ist das Jimmy Fairly. Das Konzept der französischen Kultbrillen: Für jede
online gekaufte Brille wird eine weitere Brille an Bedürftige gespendet,
von denen es leider immer noch viel zu viele gibt. Das Modell scheint zu
funktionieren, denn in Paris eröffnete bereits im Mai diesen Jahres der erste
Jimmy Fairly Flagshipstore. Jetzt kommen auch hiesige Fans der Marke
auf ihre Kosten, denn die Brillen sind ab jetzt auch aus Deutschland zu
ordern – Gutes tun war noch nie so einfach. Das erklärte Ziel von Jimmy
Fairly Gründer Antonin Chartier ist es, jedem Menschen Zugang zu per-
fekter Sicht für unter 100 Euro zu ermöglichen. Und es gelingt: Eine Brille
kostet derzeit 95 Euro inklusive der Gläser. Mehr als fair, vor allem weil
weder Design noch Qualität dem niedrigen Preis zum Opfer fallen. Also
nicht wie rein ins Internet, Brille bestellen und schon freut sich euer
Karmakonto über Extrapunkte – wer weiß, wann ihr die braucht ...
www.jimmyfairly.com
28
Kerbholz |brett vorm KoPF!?Studenten aus Köln bringen frischen
Schwung in die Brillenwelt. Zwar sind
Brillen aus Holz nicht die Neuerfindung
des Rades, sie sehen aber bei weitem
nicht immer so gut aus wie die Edelhözer
von Kerbholz. Die ersten vier Modelle
namens „Ferdinand“, „Justus“, „Leo-
pold“ und „Alfons“ sind bereits über den
eigenen Onlineshop sowie über ausgewählte Händler erhältlich. Da-
bei ist jede Brille geprägt von Understatement, denn auf überladenes
Design hat man bei Kerbholz ganz bewusst verzichtet. „Unser Ziel
war es, die Maserung, Färbung und das Erlebnis beim Anfassen dieser
schönen Hölzer für sich wirken zu lassen“, betont Moritz Blees, einer
der vier Jungunternehmer. Wir meinen: Ziel erreicht. Mit jeder ver-
kauften Brille wird übrigens ein WWF Projekt unterstützt, das sich
aktiv an der Aufforstung der Regenwälder beteiligt. Noch ein guter
Grund mehr, sich Kerbholz mal genauer anzuschauen und die letzten
Sommertage mit Brett vorm Kopf auszukosten.
www.aufdemkerbholz.de
myKita x bernharD Willhelm “DaisuKé” | the Future starts hereIn welchem Jahr befinden wir uns gerade? Ach gut, es ist noch 2012!
Wir waren kurzzeitig ein bisschen aus dem Konzept geworfen worden.
Grund dafür ist das neue Modell „Daisuké“ von Mykita, das in Zu-
sammenarbeit mit dem Modelabel Bernhard Willhelm entstand und
aussieht, als würde es geradewegs aus der Zukunft kommen. Inspira-
tion für die futurische Sonnenbrille zog das Kreativduo, wie der Name
schon vermuten lässt, aus seiner langjährigen Beziehung zu Japan,
dem Ort an dem alle Designs von Bernhard Willhelm Form und Farbe
annehmen. Das riesige Glas wird bei diesem Modell mit klassischen
Brillenelementen verbunden und lässt das Gesicht des Trägers fast
komplett hinter der Brille verschwinden. Der Rahmen ist aus leichtem
und widerstandsfähigem Mylon gefertigt und kommt wahlweise mit
schwarzem, grünen oder golden verspiegeltem Glas. Die „Daisuké“ ist
erhältlich in allen Mykita Shops sowie bei ausgewählten Optikern und
Concept Stores. The Future starts here.
www.mykita.com
N E W S
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8 days of Persol Day 2: Shapes and design
Asa Mader - Director
PO 3031V persol.com
none the Wiser | nachhaltigKeit x styleWillkommen im Game! „None The Wiser“ aus dem australischen Melbourne wurde erst An-
fang diesen Jahres gegründet und ist somit noch ganz frisch im Brillengeschäft. Trotzdem
hat die Company schon bemerkenswerten Erfolg vorzuweisen. Mit dem Launch der ersten
beiden Sonnenbrillenkollektionen begann ein Run auf die Brillen, der seinesgleichen sucht.
Nach nur zwei Wochen waren sowohl die Azetat-, als auch die Bambuskollektion komplett
vergriffen. So etwas nennen wir einen astreinen Blitzstart. Man könnte es sich natürlich ein-
fach machen und argumentieren, dass Australien mit extrem viel Sonnenschein gesegnet ist
und somit auch der Bedarf an Sonnenbrillen überdurchschnittlich hoch ist, doch es steckt
mehr hinter dem Erfolg von „None The Wiser“. Die Company macht nicht nur wunderschöne
moderne Brillen mit Vintage-Inspirationen, sondern setzt vor allem auf Nachhaltigkeit, was
den aktuellen Zeitgeist auf den Kopf trifft. So kommen bei der Produktion hauptsächlich
schnell nachwachsender Bambus, aber auch erneuerbares Azetat zum Einsatz. Die Umwelt
freut sich und wir behalten die Australier definitiv im Auge!
www.nonethewisereyewear.com
Porsche Design WirD 40 | haPPy birthDayPorsche Design feiert 40-jähriges Jubiläum. Die
Luxusmarke, gegründet 1972 von Ferdinand Alex-
ander Porsche, legt seit jeher besonderen Fokus auf
technisch inspirierte Produkte in zeitlosem Design.
Die Produktpalette ist breit, uns interessieren aber
logischerweise vor allem die Brillen. Anlässlich des
runden Geburtstages stellt Porsche Design die edle
Sammlerbox „40Y of Innovation“ vor. Darin enthal-
ten ist der Klassiker schlechthin: Die Wechselglas-
brille P'8494 Y von 1978, die auch heute noch von
Stars wie Jennifer Lopez, Brad Pitt oder auch David
Beckham getragen wird. Doch damit nicht genug:
Auch die Modelle P'8480 Y, P'8418 Y und P'8494 Y
haben ihren Ehrenplatz in der exklusiven Box ge-
funden. Alle erwähnten Sonnenbrillen kommen
in spezieller Jubiläumsfarbgebung: Sandgestrahltes
Titan in mattem Silbergrau wird mit braun-silbern
verspiegelten Verlaufsgläsern kombiniert. Ein 40Y-
Laseremblem auf der rechten Bügelinnenseite kom-
plettiert die exklusiven Sondermodelle und macht
sie unverwechselbar. Die Box ist passend zum
Gründungsjahr der Marke auf 1972 Stück limitiert.
www.porsche-design.com
30
instaglasses | eine stuDie von marKus gerKeInstagram? Ist das nicht diese … Genau, die Firma, die vor Kurzem für 1 Milliarde Dollar
von Facebook gekauft wurde. Eine App für Smartphones, mit der man Filter über Fotos le-
gen kann und sie anschließend im sozialen Netzwerk veröffentlicht, das mit mittlerweile
über 80 Millionen Usern weltweit zu den am schnellsten wachsenden Social Networks
gehört. Es macht Spaß, mit den verschiedenen Filtern herumzuspielen und die verschö-
nerten Fotos mit seinen Freunden zu teilen. Auch Markus Gerke aus Berlin scheint ein
Fan von der Idee zu sein und so hat er sich an eine Designstudie gewagt, die eine Brille
zeigt, mit der man die App bedienen kann. In der Theorie würde das so aussehen: Über
den „Insta“-Button schaltet man die Brille ein, wählt einen passenden Filter aus, macht
dann im perfekten Moment ein Foto und lädt es anschließend direkt auf Instagram hoch
oder speichert es auf dem in der Brille integriertem Speicher. Das Ganze ist allerdings, wie
gesagt, eine Studie, die weniger auf Realisierung, als auf das eigentliche Design ausgelegt
ist. Trotz des weltweit positiven Feedbacks, vieler Anfragen von Kaufinteressenten, aber
auch interessierter „Partnerfirmen“, bleibt es laut Gerke bei einer – sehr erfolgreichen –
Designstudie. Schade eigentlich!
www.markusgerke.com
N E W S
30
Ray-Ban feiert seinen 75-jährigen Geburtstag mit einem Kracher der
Extraklasse. Vier Sonnenbrillen kommen in einem neu interpretierten
Aviator-Style mit legendärer Glasfarbe in wenige ausgewählte Läden:
Classic Aviator, Classic Aviator mit gebogenen Bügelenden, Outdoors-
men und Shooter. Und was macht die vier Modelle so heiß? Einerseits
zahlt der legendäre Aviator-Style auf deren Begehrlichkeit ein, zum
absoluten Objekt der Begierde werden die vier Sunnys letztendlich aber
durch die gelben Ambermatic Gläser, die sich an bestehende Licht- und
Temperaturverhältnisse anpassen. Und wer jetzt denkt, die Gläser
taugen nur für den coolen Look im Club, der täuscht sich. Bei hellen
Lichtverhältnissen färben die Gläser sich bräunlich und schützen so
vor Blendung und schärfen dabei noch die Konturen. So viel
zur Technik – jetzt zum Image: Dem stilbewussten Kino-
gänger dürfte auffallen, dass schon Johnny Depp in „Fear
and Loathing in Las Vegas“ und John Goodman in „The
Big Lebowski“ mit diesen Kultobjekten vor der Kamera
posierten. Und die beiden wissen, was geht. Wer jetzt
nicht gegen Gelbsucht geimpft ist, muss sich wohl auf die
Suche nach einem der limitierten Modelle begeben!
Ray-Ban amBeRmatic 2012 Limited edition
Neu-AuflAge eiNer film-ikoNe
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Out-dOOrs-
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ClassiC aviatOr mit gebOgenen
bügelenden
ClassiC aviatOr
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3332
T h e P e r f e c T M a T c hT h e P e r f e c T M a T c h
Okay, wir geben es zu:
manchmal können wir dann doch nicht widerstehen.
Während der Magazinproduktion warten hier viele
hundert Brillen darauf, in Blitzlicht eingetaucht zu
werden. Viele der Styles, die wir für ein paar Wo-
chen in unserem Gewahrsam haben, sind zu schön,
als dass wir ihre Anwesenheit einfach ignorieren
könnten. Und so kommt es schon mal vor, dass
wir für den mittäglichen Gang zum Thai auf eines
der begehrten Fotomodelle zurückgreifen müssen.
Nicht dass wir keine eigenen Sonnen brillen hätten,
aber wie heißt es doch so schön: variety is the spice
of life. Und trotz der Tatsache, dass jeden Tag viele
Brillen durch unsere Hände gehen, freuen wir uns
immer wieder, wenn wir mal wieder mit einem
besonders attraktiven Modell fremdgehen dürfen.
Besonders begehrt war diesen Sommer das Modell
Xanadu des Schweizer Qualitäts-Labels götti.
Und: eigentlich ist es höchste Zeit, dass eine götti
mit Spin & Stow Technology das Rennen bei der
Editor’s Choice macht. Die Brille ist hochwertig
verarbeitet, hat ein lässiges Shape, sitzt leicht auf
der Nase und hat eine angenehm grünliche Gläser-
tönung. Und wenn dann während der Mittags-
pause mal Wolken aufziehen – auch kein Problem.
Dank Spin & Stow lassen sich die Bügel so ein-
drehen, dass die Brille in jede Hemdtasche passt.
Denn auf dem Tisch und damit in direkter Reich-
weite ungewollt langer Finger hat die Xanadu
nichts zu suchen.
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g ö t t i – x a n a d uselect, style, spin, stow
34
E d i t o r ’ s C h o i C E
1 0 0 J a h r e M o s c o t
Ein Jahrhundert ist eine lange Zeit. In einem Jahrhundert kann die Welt sich buchstäblich drehen. In einem
Jahrhundert passieren die unglaublichsten Dinge, Veränderungen, Innovationen – Familien entwickeln sich,
neue Generationen werden geboren, Traditionen und Wissen werden weitergereicht. Ein Jahrhundert ist
prägend.
Auf genau diese Zeitspanne blickt die Familie Moscot zurück. Als Harvey Moscot amerikanischen Boden
betrat, schrieben wir das Jahr 1899. Der aus Osteuropa stammende Immigrant suchte eine Zukunft und fand
diese in NYC. Aus einem Handkarren heraus verkaufte er Brillengestelle, um seinen Lebensunterhalt zu
verdienen. Fleißig schob er seinen Karren tagtäglich die Orchard Street, in der New Yorker Lower East Side,
auf und ab. Und der Rest, so sagt man, ist Geschichte.
Seit der Eröffnung des ersten Ladengeschäfts, im Jahre 1925, in der Orchard Street 118, gehört der Shop zum
Stadtbild Manhattans. Die Moscots sind geblieben, die Geschäfte wurden von Generation zu Generation
weiter gereicht und die Faszination für das Produkt blieb. Man könnte sogar behaupten, sie wuchs.
Heute, über ein Jahrhundert nach Großvaters ersten Schritten im Herzen New Yorks, blickt der nach seinem
Großvater benannte Dr. Harvey Moscot stolz auf den Anfangsmut seines Vorfahren zurück. Und er schaut auf eine Familiengeschichte zurück, die einem schon
mal vor Bewunderung einen kleinen Schauer über den Rücken jagen kann.
Hyman Moscot 193 4 vor dem Moscot
Store in der Riving ton Street .
36
H i s t o r y C H e C k
37
H i s t o r y C H e C k
Dr. Harvey Moscot selbst, hat einen Doktortitel in Optometrie,
ein abgeschlossenes Psychologie-Studium und seit 1986 die Ober-
hand im Familienunternehmen. Der Vizepräsident von MOSCOT
und der Director von MOSCOT Eyecare ist ein Macher par exce-
llence. Unter seinem Einfluss wuchs das Unternehmen MOSCOT
Eyecare in den letzten Jahren zu einer der bemerkenswertesten
Augenkliniken der USA. Seit 2008 leitet er auch die MOSCOT
Mobileyes Foundation – eine Wohltätigkeitsorganisation, die
freie Augen-Untersuchungen auf den Straßen New Yorks durch-
führt. MOSCOT ist mehr als nur ein lukratives Unternehmen –
MOSCOT ist gelebte Leidenschaft. Punkt.
Und die Brillen? Die sind beispiellos zeitlos. Und damit ist nicht
unzeitgemäß gemeint. Ganz im Gegenteil. MOSCOT Designs
sind die Dauerbrenner unter den Brillengestellen. Aus irgend-
einem Grund hat sich ihr Stil jeglichem Modediktat verweigert
und somit einen eigenen Geschmack erschaffen. Das dürfte wohl
das Königsattribut einer Brand sein. Mitmischen, ohne sich zu
verbiegen; Dabeibleiben, ohne sich anzupassen. Und das Beste:
Wiedererkennungswert = 100 Prozent. Zweifel? Was wäre ein
Terry Richardson ohne seine markante MOSCOT? Terry und
seine „Terry“, wie das unvergleichliche Model des Erfolgsfoto-
grafen tatsächlich auch heißt, sind unzertrennlich (er hat an der
Neuauflage mitgearbeitet) und wir beginnen zu verstehen, was
eine MOSCOT bedeuten kann. Die Liste der prominenten Träger
ist lang – aber das ist nicht zwangsläufig das erklärte Ziel. Es geht
vielmehr um Kundenbindung auf hohem Niveau. Service ist das
Zauberwort der Stunde. Innovationen, wie das virtuelle 3D Try
On, Fan-Totes und T-Shirts, ein Blog, der kontinuierlich News
ausspuckt und regelmäßige, kleine Musikveranstaltungen in den
Stores – das sind die Goodies des Unternehmens, durch die sich
MOSCOT eindeutig von seinen Mitstreitern abhebt.
Das Wort „Kult“ springt einem in den Kopf. Vielleicht muss man
sogar pathetisch werden an dieser Stelle und behaupten, es geht
der Moscot Familie (zu der im Übrigen nicht nur Blutverwandte
gehören) um Liebe. Was sonst erklärt diese stolze Haltung und
diese durch und durch gelebte Vergangenheit. Bis heute sitzt man
auf Großvaters Stühlen, blickt auf gerahmte Kunstwerke der er-
sten Stunde und verkauft Image auf Jutebeuteln. Und die Brillen
sind auch mehr als nur Brillen. Mit dem Erwerb einer MOSCOT
kauft man gleich die Familie samt einem kleinen Stück Tradition
mit. Hier ist eben noch alles echt, in der Orchard Street, in Man-
hattan. Und Beruf kommt eben doch von Berufung ...
Wir sprachen mit Dr. Harvey Moscot über die Vergangenheit,
über Moscot’s Werte und über seine Leidenschaft für Brillen.
Apropos „gelebte Geschichte“. Erzählen Sie uns bitte von Ihrem ersten bewussten Erlebnis im Familienunternehmen.
Ich erinnere mich, dass ich bei meinem
Großvater Sol, meinem Onkel Hesh und
meinem Vater Joel im Sommer immer
hinter dem Tresen im Geschäft ausge
holfen habe. Ich habe unglaublich viel über
das Verkaufen und über ungewöhnliche
Kundenbindung gelernt – einfach durch
Gespräche mit den Menschen. Es wurde
über alles geredet, nicht nur über die Brille.
Darüber hinaus war das wichtigste Ziel
aber, dass die Brille am Ende perfekt saß.
Das hat mich gelehrt, dass man den Menschen mit Respekt und
Bescheidenheit begegnen muss, dann kehren sie zurück und em
pfehlen dich auch weiter.
Wie könnte man MOSCOT’s Philosophie kurz und knapp zusammenfassen?Wir bleiben uns und unseren Grundwerten treu. Zu diesen gehören
Fairness, Freundlichkeit und Expertise, Empathie und Humor.
Wir sind stolz auf unsere Erfahrungen und lassen uns von diesen leiten.
Wir sind Kinder der Lower East Side, unsere Wurzeln sind hier in
New York City und diese Tatsache hat auch unseren Sinn für Mode
geschärft. Diese DowntownMentalität, das Verständnis für unsere
Vergangenheit, sowie das Bewusstsein für Werte, als Familie und
als Unternehmen – das alles ist maßgeblich an unserer Entwicklung
beteiligt.
Dr. Moscot, bitte beschreiben Sie, in Ihren eigenen Worten, die signifikanten Merkmale einer MOSCOT Brille. Wir reden hier über 100 Jahre EyewearExpertise, gepaart mit einer
unermüdlichen Passion und Hingabe, die jedem Kunden ein un
verwechselbares Produkt präsentieren will. Überall auf der Welt.
Und obwohl wir sehr stolz auf unsere Vergangenheit sind, blicken
wir aufgeregt in die Zukunft – wir sind gelebte Geschichte!
Dr. Har vey Moscot . Gelebte Familientradition.
38 39
H i s t o r y C H e C k
Wann haben Sie realisiert, dass Sie in das Familienunternehmen einsteigen werden?Ich habe mich schon immer für Brillen interessiert. Seit meinem elften
Lebensjahr jobbte ich mit meinem Großvater in unserem Geschäft,
ich lernte das Anpassen von Brillengestellen. Und je älter ich wurde,
desto geschulter wurde auch mein Umgang mit unseren Kunden.
Ich half durch das Anpassen der Brillen ihr Aussehen und damit auch
ihr Leben zu verändern. Und bis heute fasziniert mich die Tatsache,
dass eine neue Brille so viel verändern kann.
Nochmal zurück zur Familienbande. Wie wichtig ist das?Ich betrachte das zwiegespalten. Als die vierte Generation der Moscots
und als jemand, der im Familienunternehmen quasi groß geworden
ist, verstehe ich natürlich den wahren Wert und die Einzigartigkeit von
Familie. Mein Bruder und ich waren Partner, für viele Jahre, und sein
tragischer Tod im Jahre 2010 lässt mich bis heute jeden Tag innehalten
und daran denken. Unsere Verbundenheit gibt mir Kraft, das Moscot
Erbe weiterzutragen. Sohn Zachary Sol Moscot zum Beispiel – er ist
nunmehr die fünfte Moscot Generation – absolviert gerade sein Design
studium und plant den Eintritt ins Familienunternehmen. Das ist un
glaublich spannend und macht mich sehr stolz. Heute betrachte ich aber
auch einige andere, wie zum Beispiel meine CoPräsidentin Wendy
Simmons, als Teil meiner Familie.
Trotz Ihrer familiären Verankerung haben Sie zunächst studiert. War Ihnen von Anfang an klar, dass Sie nach Ihrem Studium zurückkommen und ins Familienbusiness einsteigen würden?Ja, als ich mich dem vierjährigen Studium der Optometrie verschrieb,
wusste ich irgendwie, dass ich nach NYC zurückkommen und in das
Familiengeschäft einsteigen würde.
Sie haben dann aber noch Psychologie studiert. Warum das?Wir sind alle in Bewegung – ich habe irgendwie gedacht, dass diese
Disziplin mir nicht nur hilfreich sein kann, sondern mich auch in meiner
Karriere voranbringt, im positivsten Sinne gemeint, im Umgang mit
den Kunden und Mitarbeitern.
Der MOSCOT Claim differenziert zwischen Eyewear und Eyecare. Was ist der Unterschied?Eyewear umfasst unsere MOSCOT Brillenkollektionen, unsere drei
Shops in NYC und unsere allgemeine Expertise in Sachen Brille.
Eye care steht hingegen für unsere Kompetenz auf dem Gebiet der
Augenheilkunde, diese beinhaltet alles von der Routineuntersuchung
bis hin zur Behandlung von Augenerkrankungen.
Sie entwickeln auch Kontaktlinsen für Film und Theater. Was hat es damit auf sich?Einige meiner Patienten sind Kostümdesigner, Stylisten, Ausstatter,
Schauspieler oder arbeiten in anderen Bereichen des Films und
Theaters und benötigen Kontaktlinsen für Ihre Tätigkeit. Wir haben
uns glücklicherweise in dieser Community etabliert und arbeiten eng
mit ihr zusammen.
Sie fühlen sich aber auch in der FotoCommunity wohl. Erzählen Sie uns über Ihre Zusammenarbeit mit Terry Richardson. Wie ist es dazu gekommen?Terry’s Signature Gestell ist einfach in die Jahre gekommen und kaputt
gegangen. Er mochte unsere Brand und auch unser Originals Konzept –
außerdem wohnte er direkt neben unserem Shop in der Orchard Street.
Also ist er auf uns zugekommen und hat uns eine Kooperation vorge
schlagen. Und so ist die „Terry“ entstanden. Es hat viel Spaß gemacht,
mit ihm zusammenzuarbeiten und Terry ist ein Original – keine Frage!
Ihr soziales Engagement ist bemerkenswert. Erzählen Sie uns darüber. Als ein New Yorker Unternehmen, insbesondere als ein Unternehmen
der Lower East Side – und das seit nunmehr fast einem Jahrhundert,
haben wir das starke Bedürfnis gehabt, der Community das zurückzu
geben, was wir an Unterstützung erhalten haben. Wir wollten unseren
Mitarbeitern ein aktives Mitwirken in dieser Gemeinschaft ermöglichen.
Wir bieten freie VorOrtAugenuntersuchungen in unserer direkten
Umgebung an. Unsere Mitarbeiter lieben diese Gelegenheiten und
nichts ist schöner, als jemandem ein Lächeln auf’s Gesicht zu zaubern,
der das erste Mal klar sehen kann. Es ist unglaublich, wie sehr eine
Brille das Leben eines Menschen verändern kann.
MOSCOT Brillen sind zeitlos. Sind sie es aus stilistischen Gründen oder weil Sie an traditionellen Werten festhalten?Unsere MOSCOT Originals bleiben einfach das, was sie immer waren:
Klassische, zeitlose Designs, die nie aus der Mode kommen – ein
bisschen so wie eine tolle Jeans, ein gut geschnittenes weißes Hemd
oder ein paar Wingtip Schuhe.
Beschreiben Sie doch mal eine typische MOSCOT Brille.Gewagt, aufgeräumt, klassisch, stark, witzig und eine Projektion der
Persönlichkeit der Person, die sie trägt.
Und welche Technologien nutzen Sie für die Produktion Ihrer Brillen?Unsere Jahrzehntelange Erfahrung hat uns für Qualität sensibilisiert.
Wir verbringen viel Zeit damit, unsere Prozesse zu analysieren,
zu optimieren und zu perfektionieren. So werden zum Beispiel die
meisten unserer Gestelle immer noch per Hand aus Kunststoff,
der länger als üblich gehärtet wird, hergestellt.
Warum verwenden Sie echtes Glas für Ihre Sonnenbrillen?Unsere MOSCOT Originals sollen Nachbauten der ursprünglichen
Archiv-Modelle sein. Echtes Glas zu verwenden erscheint uns daher
sehr authentisch und es ist die Art, wie wir unsere Brillen seit Jahr-
zehnten fertigen.
Sie befinden sich immer noch in derselben Location, in der Ihre Vorväter begonnen haben. Wie fühlt sich das an?Der Shop in der Orchard Street wurde 1936 bezogen. Es hat sich nicht
viel verändert seit damals. Wir benutzen immer noch die Drehstühle, die
mein Großvater in den 30er Jahren gekauft hat. Auch die Brillen Dis-
plays sind original – sogar einige der Kunstwerke, die im Laden hängen.
Ich liebe es, dort zu arbeiten und fühle mich wiedervereint mit meinen
Ahnen. Das ist in der Tat ein sehr besonderes Gefühl.
Und was ist das Besondere an Ihrer Heimat, an Ihrer Nachbar-schaft – besser noch: an NYC?New York City ist ein besonderer Ort aufgrund seiner kreativen Energie,
die man überall finden kann. Die Menschen können sich hier völlig
verwirklichen. Es herrscht eine immense Freiheit und Experimentier-
freude, die sich jeden Tag aufs Neue entfaltet.
Was ist ein klassisches Design?Design, das durch historische Elemente beeinflusst ist, einwandfrei
funktioniert und das Leben erleichtert.
Und was ist zeitloses Design?Design, das zukunftsfähig ist aufgrund seiner Physikalität, seiner Funk-
tion und seiner Ästhetik. Es ist unabhängig von Trends, Popularität und
Akzeptanz.
Worauf muss man beim Design besonders achten?Das Gestell muss voll funktionsfähig sein und gut aussehen. Die Brillen
müssen sich den verschiedensten anatomischen Begebenheiten unter-
schiedlichster Gesichter anpassen – sie müssen die Persönlichkeit eines
Menschen unterstreichen und nicht zu vereinnahmend wirken.
Und welche Persönlichkeit trägt MOSCOT Brillen? Gibt es einen typischen Träger?Nicht wirklich. Unsere Klientel ist sehr durchmischt. Im Einzelhandel
stehen unsere Türen immer offen und jeder ist jederzeit willkommen.
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H i s t o r y C H e C k
Was hat es mit dem MOSCOT Musik und Gallery Space auf sich?Das alles entspringt meiner Liebe zur Musik, aber auch durch Bander
fahrungen. Diese Liebe ist überwältigend, viele unserer Mitarbeiter
teilen sie. Indem wir die Musik Teil unserer BrandWelt werden lassen,
erschaffen wir eine Plattform, in der wir unserer Leidenschaft einen
Raum geben können – und bieten diese auch den lokalen Künstlern.
Das ist auch eine Art, der Community für ihre Unterstützung zu
danken. Wir präsentieren live Konzerte in unseren Shops. Die Konzerte
sind kostenlos, live, hautnah und sehr persönlich.
Eigentlich verkaufen Sie mit einer Brille ein GesamtImage. Richtig?Oh ja, wir verkaufen lebendige Vergangenheit. Aufrichtige, authen
tische Produkte, basierend auf unseren Ursprüngen. Wenn du eine
MOSCOT Original aufsetzt, verbindest du dich mit den Aspekten,
Traditionen und Generationen der letzten 100 Jahre aus Downtown
NYC. Wir sind echte Optiker und echte Eyewear Verkäufer, von der
Pieke auf ... wir haben angefangen, aus einer Schubkarre zu verkaufen.
Wer ist wofür zuständig im Unternehmen?Ich bin der einzige Moscot, der zurzeit im Unternehmen arbeitet.
Wendy Simmons, unsere CoPräsidentin, und ich treffen alle täglichen
Entscheidungen. Wir sind ein sehr eng zusammenarbeitendes Team.
Vor kurzem haben wir meine Nichte Alexandra eingestellt. Sie wird
sich um die Produktion kümmern, aber ich muss erneut betonen, dass
alle MOSCOT Mitarbeiter zur Familie gehören.
Sie legen sehr viel Wert auf Service. Live Chat, 3D Try On, Geschenkgutscheine ... sind das Ihre Alleinstellungsmerkmale?Ja, genau so haben es Opa Sol, Onkel Heshy und mein Vater Joel auch
gewollt. Wir streben nach langlebigen Verbindungen zu unseren Kunden
und behandeln diese deshalb wie jeden aus unserer Familie.
Und wer ist verantwortlich für die Designs und welche Materialien verwenden Sie?Wir haben ein kleines ausgewähltes Design Team, das eng zusammen
arbeitet. Wir arbeiten hauptsächlich mit Azetat für unsere Originals
Serie. Aber seit kurzem auch mit nicht rostendem Stahl und Monel
Metall.
Wie sieht die MOSCOT Vision für die Zukunft aus?Wir werden unseren Wurzeln treu bleiben und werden hoffentlich
weiterhin die Möglichkeit bekommen, uns der Welt mitzuteilen.
Dr. Moscot ... vielen Dank für das Interview.
Bei Moscot ist man stolz auf die Downtown NYC Tradition.
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Dass FUNK niemals sterben würde, teilte Hip Hop Legende und Elektro-Funk Kory-phäe Afrika Bambaataa Dieter Funk vor vielen Jahren höchstpersönlich mit. Eine große Ehre und gleichzeitig eine weise Prognose, denn auch 20 Jahre nach Label Gründung ist FUNK ein Inbegriff für innovative Brillen. Im Juni 2012 trafen wir den DJ, Augen-optiker, Handwerker – kurz: Allrounder – im FUNK Store in Berlin-Mitte, um mit ihm über 20 Jahre FUNK, den Wu-Tang Clan, Whiskey und Weißwurst sowie zahllose High-lights einer einzigartigen Karriere im deutschen Brillendesign zu sprechen. Doch bevor
wir ihm persönlich gratulieren, lohnt sich ein Rückblick auf die Funk’schen Anfänge.
FUNK WILL NEVER DIE
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i n t e r v i e w
Seine Biographie ähnelt seinen extravaganten Styles: Unange-
passt, schrill, provokant und seiner Zeit immer einen Schritt
voraus. Dieter Funk fängt mit 15 Jahren an in Clubs aufzulegen,
zieht mit 18 vom oberbayrischen Kaufering nach München
und findet dort, abseits des Konservativismus und der Schickeria,
seinen Weg in Richtung Selbstverwirklichung. Bevor er am 15. Juli
1992 FUNK gründete, war er knapp zwei Jahre Mitinhaber des Labels
„Freudenhaus“. Dort ausgestiegen gründete er zunächst „FUNK in
Case“ – ein Label für Brillenetuis – hielt damit Kontakt zur optischen
Welt und präsentierte wenig später seine erste Sonnenbrillenkollek tion.
Durch das abgefahrene, absolut einzigartige Design erhielt er enorme
Aufmerksamkeit – und das nicht ungewollt, schließlich investierte
er sein gesamtes Erspartes in die Kollektion – aber so gut wie keine
Akzeptanz auf dem optischen Markt. Doch als er 1994 auf der Londoner
Modemesse „40°“ ausstellte, schlug er prompt auf dem japanischen
Markt ein. „Es war unfassbar: Ab mittags liefen Leute mit Bier herum,
die Musik wurde immer lauter und irgendwann spielten ‚The Prodigy’
live! Als später drei Japanerinnen an meinen Stand kamen und sieben
Modelle rauslegten, dachte ich: ‚Sieben verkaufen ist besser als nichts.’
Aber die wollten je 500 bis 1000 Stück pro Design und so ging es
noch drei Tage weiter!“ Seine Kollektion traf den Nerv der Zeit und wurde
Knall auf Fall international sehr erfolgreich. Es folgten die wichtigsten
Messen der Modebranche: INTERJEANS/Köln und BREAD & BUTTER/
Köln, Barcelona und später Berlin, WHO’S NEXT/Paris, EDGE/Las
Vegas, sowie diverse Messen von Biarritz über Japan bis San Diego.
Mit „FUNK Sunglasses“ kam Mitte der 90er eine Kollektion für den
Extremsportmarkt. Samtige Silikonoberflächen, Beflockungen und
die frühe Nutzung von Grilamid - TR 90 machten FUNK auch in
diesem Segment zum Pionier. „Ich wurde oft belächelt, auch als
ich 2002 mit FUNK Royal die ersten Nerd-Styles auf den Markt brachte,
wollte es damals so keiner wirklich glauben. Aber wir haben’s
gemacht, mit Erfolg.“ Im selben Jahr verließ FUNK den Extremsport
mit einem großen Knall (eine 25-Mann starke Blaskapelle sorgte auf
der ISPO für den entsprechenden FUNK-Abgang) und ließ sich in
Oberbayern nieder, um von hier aus noch einmal etwas völlig Neues
zu starten. Wenn schon, denn schon …
Na, dann: Herzlichen Glückwunsch zum 20sten Bühnen - ju biläum, Herr Funk! Wie schaut man auf so einen langen Weg im Brillenbusiness zurück? Mit einem hervorragendem Gefühl! Ich durfte tolle Leute kennen-
lernen und fühle mich superwohl in dieser Branche, die sich sehr zum
Positivem verändert hat. Die Leute sind offener geworden, speziell in
Deutschland und Europa hat die Optikbranche eine große Entwicklung
durchgemacht. Und im Gegensatz zu anderen Branchen kann man sich
zu 95% auf das verlassen, was einem die Leute sagen. Durch die Ent-
wicklung von FUNK hatte ich außerdem die Möglichkeit, neue Dinge,
wie die Fertigung zu erlernen. Darüber bin ich sehr glücklich.
Warum konnte sich FUNK so lange am Markt halten?Ich denke, es ist eine Kombination aus Macher und Marke, da lebt beides
voneinander. Es gibt diese Retortenlabels, bei denen mit Lizenzen
rumgeschmissen wird und der Name nicht viel mit dem Produkt zu tun
hat. Und dann gibt es „echte“ Marken, hinter denen Köpfe stecken,
die vom Namen bis zum Produkt alles kreieren. Ich würde uns als
absolut echt bezeichnen, zu 100%. Es gibt sicher viele Leute, die
nicht wissen, dass ein Dieter Funk hinter der Marke steckt und so kommt
es auch, dass wir im Ausland FUNK [fʌŋk] und in Deutschland FUNK
[fʊŋk] heißen, aber das ist nicht schlimm. Wenn man es schafft, durch
eine Persönlichkeit eine Marke zu kreieren und am Markt Bestand zu
haben, ist es doch das Schönste, was man erreichen kann!
Als Gründer, DIY’ler, Selfmade-Man, Handwerker und Kreativ kopf klingt es fast so, als würdest Du in allen Ent-stehungsprozessen bei FUNK mit drinstecken? (schmunzelt) Handwerker gefällt mir! Und ja, absolut und das ist auch
wichtig: vom Brillenentwurf über Ladeneinrichtung bis zum Messestand.
Und wer denkt sich bei Euch die lustigen Modellnamen wie Horny, Scum, Pervert, Kriemhield, Pommes Schranke und Double Cheese aus?Kein Kopf ist etwas ohne sein Team und ich entscheide zwar final auch
in Fragen der Namensgebung – aber letztlich ist es das Team, gerne
auch mal unter Hinzunahme von ein, zwei Flaschen Wein. Wir haben
seit Jahren ein System, das wir bei der Namensgebung unserer drei
Kollektionen FUNK Royal, FUNK Food und Sashee Schuster rigoros
durchziehen: Bei FUNK Royal sind es Namen aus der Mythologie,
aus Herrscher- und Königshäusern wie z. B. Arthur, Lanzelot, Persifal
oder Exkalibur. Bei den FUNK Royal Sonnenbrillen sind es Namen
von Fixsternen. Bei FUNK Food bedienen wir uns an internationalen
Speisen. Und bei Sashee Schuster ist es nochmal anders und persön-
licher. Sie begleitet mich privat und beruflich schon seit 19 Jahren, trifft
die meisten Entscheidungen mit mir gemeinsam und hat seit fünf
Jahren ihre eigene Kollektion bei FUNK. Wie bereits erwähnt ist die Kollek-
tion sehr persönlich aufgebaut und ihrem verstorbenen Vater gewidmet
(„Daddycated Eyewear“). Ein wirklich toller Mann, der bereits in den
50ern seine Brillen zu seiner Kleidung abstimmte. Sashee recherchierte
im Familienarchiv und griff Modelle von früher auf und interpretierte
sie ins Jetzt. Die pantoskopischen Formen benutzte vor fünf Jahren so
gut wie keiner, ich war sofort begeistert! Und ihre Modelle tragen aus-
schließlich Namen ihrer Familienmitglieder.
Funk kann auch edel und gediegen
» Und dann gibt es ›echte‹ Marken, hinter denen Köpfe stecken, die vom Namen bis zum Produkt alles kreieren.«
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Mit was für Materialien oder Specials arbeitet Ihr derzeit bevorzugt?Da sind wir keine Zauberer und bedienen uns an den üblichen Materialien
der Branche: Blocktitan, Titan, Blockacetat, Stainless Steel und wir
arbeiten sehr gerne mit altem, abgelagerten Acetat. Ich konnte glück-
licherweise einen Bestand von 7,5 Tonnen mit Platten, die teilweise
bis zu 15 Jahre alt sind, erwerben. Acetat besteht zu 80% aus Baumwolle,
die bei der Herstellung sehr jung ist und sich mit den Jahren ähnlich
verhält wie Holz - also lebt und arbeitet. Im Prinzip, wie auch bei Rot-
wein, wird Acetat bei guter Lagerung mit den Jahren besser. Bei Sashee
Schuster arbeiten wir ausschließlich damit, was entsprechend der
Wertigkeit den Preis ändert.
Wie viele Modelle kommen jährlich dazu?Wir entwickeln die drei Kollektionen konstant weiter. Wir stellen
schwerpunktmäßig zu den Messen Opti/München und Silmo/Paris
bis zu zwanzig neue Modelle pro Kollektion vor. Bei Sashee Schuster
ist es etwas weniger und sonst gilt: wie die Kreativität so sprudelt.
Einzelne Modelle, die für den FUNK-Fan unverzichtbar sind oder Klassiker, die nie verschwunden sind?Bestimmte Modelle haben wir immer wieder neu aufgelegt und
leicht verändert. Wir haben mittlerweile auch schon unsere eigenen
Retro-Modelle, die wir wieder aufgreifen und neu entdecken, wie
„Dick Deluxe“ von ’94 oder die damalige „Porno“, die wir heute als
„Jackpot“ immer noch führen. Oder „Hagen von Tronje“ ist ein Modell,
das wir schon mehrere Jahre führen und, das sich mittlerweile zum
Klassiker entwickelt hat.
Und wo wird FUNK verkauft?Wir haben vier eigene Stores in Deutschland (2x Berlin, München, Kinsau)
und beliefern selektierte Stores weltweit. Wir limitieren uns zum
Einen aufgrund unseres Produktionsverfahrens und zum Anderen durch
den Anspruch an die Stores, die sich selbst als „uns“ nahe stehend
verstehen, also eher „Indie-Optiker“ - Ketten beliefern wir nicht. Wir
liefern nach Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Skandinavien,
Frankreich, Belgien, Spanien, Kanada, USA, Italien, Griechen land,
Australien und noch ein paar mehr. Früher waren wir mit den FUNK
Sunglasses sehr stark in Asien, aber das haben wir jetzt erst mal aus-
gelassen – für diese Märkte waren wir bisher in Sachen Infrastruktur
und Herstellung noch nicht bereit. Aber dieses Jahr werden wir das
erste Mal auf der IOFT in Japan ausstellen!
Ihr habt früher in Asien produziert und jetzt wieder in Europa - das ist löblich und selten.Ja, stimmt. Früher waren die FUNK Sunglasses im erschwinglichen
Segment und lagen zwischen 60,- und 100,- DM. Das konnte nur mir
der ausländischen Produktion gewährleistet werden. An dem Punkt
vor zehn Jahren an dem ich beschlossen habe, zu den Wurzeln zurück-
zukehren, musste ich mir überlegen, wo ich qualitativ hin möchte und
ich beschloss, die Produktion nach Europa zurückzuverlegen – erst
nach Italien und dann nach Deutschland und Österreich, wo die FUNK
Royal und Sashee Schuster Kollektionen zu 100% gefertigt werden.
FUNK Food wird weiterhin in Asien hergestellt, um dem Kunden ein
entsprechendes Preisniveau anbieten zu können.
An Eurem neuen Standort in Kinsau findet man jetzt was alles?In unserem umgebauten Bauernhof gibt es einen FUNK Store, den
Vertrieb, das Lager, das Office und seit einigen Jahren eben auch die
Manufaktur. Und die Blaskapelle Kinsau rules!
Optiker, Designer, DJ, Querdenker, Oberbayer – mit welchem dieser Begriffe identifizierst Du Dich am meisten? Optiker, Designer, DJ, Querdenker, Oberbayer. Und: weltoffen, toler-
ant, immer interessiert, immer lernen, nie aufhören ...
Als klassischen, traditionstreuen Oberbayer würde man Dich nun nicht gerade wahrnehmen. Hast Du bereits in Deiner Jugend auf dem Land rebelliert?Wollt ihr jetzt hören, dass ich einmal meinen Lehrer verprügelt habe
oder so? (lacht) Wenn man mit 15 anfängt, aufzulegen und seinen
Ausweis verändert, um in die Clubs zu kommen, in denen ich aufgelegt
habe, dann hatte das schon ein gewisses Potential. Und mit meinem
extrovertierten, noch zu findenden Stil - mal Popper, mal Punk – bin
ich in Bayern schon aufgefallen.
Sprechen wir von den 80’s?Das waren die wilden 50er! An dieser Stelle einen Gruß an Dr. Mang:
tolle Arbeit! Nein, im Ernst. Das war Anfang der 80er als ich dann nach
München ging.
Um da weiter anzuecken?Ja, aber das ist doch das Schöne! München hatte, und hat immer noch,
eine tolle Gegenbewegung und Szene als Pendant zum Klischee der
Schickeria und zum Oktoberfest. In Sachen Graffiti war München ganz
früh dabei, die ersten Wholetrains wurden dort gemalt. Die Szene
ist klein und nah an der Halbillegalität, aber gerade da fühlt man sich
als Heranwachsender wohl. Heute wohne ich in Kinsau mit 900 Seelen
und bin dort sehr glücklich. Ich bin auch oft in München, in Berlin –
mehrmals im Monat. Aber es sind doch immer die Kontraste, die es so
spannend machen.
Von Kinsau noch mal kurz nach Hollywood und den ganzen US-Celebrities der 90er – wie kam das Netzwerk zustande und, dass Leute wie Busta Rhymes, Bootsie Collins, Brad Pitt oder Lenny Kravitz Eure Brillen haben wollten? Das war echt viel Zufall, das hat sich alles so ergeben. Lenny Kravitz
war einer unserer ersten Celebs, ich habe ihn in einem Interview mit
unserer Brille auf MTV gesehen und ich bin vor’m Fernseher ausgeflippt.
Wir hatten damals einige Kunden in den USA, da muss er sie wohl
gekauft haben. Afrika Bambaataa habe ich auf einem Hip Hop Festival
in München kennengelernt, als sich auf einmal unser kleiner Promo-
stand verdunkelte, er vor mir stand und meinte ‚You’ve got the FUNK!’
Und als ich mich ihm dann namentlich vorstellte, meinte er: ‚FUNK
will never die.’ Das war schon ziemlich geil und natürlich hat er danach
unsere Brillen getragen. Brad Pitt hat unsere Brille auf einem Shooting
getragen, genau wie Anastasia – die Stylisten dieser Zeit haben offenbar
nach kredibilen Brillen für Magazine gesucht und uns gefunden. Einige
Promis haben sich auch bei uns gemeldet, wodurch oft persönlicher
Kontakt entstanden ist.
Cappadonna und seine Wu-Tang-Homies auf Funk
» Lenny Kravitz war einer unserer ersten Celebs, ich habe ihn in einem Interview mit unserer Brille auf MTV gesehen und ich bin vor’m Fern-seher ausgeflippt.«
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Hast Du noch ein Highlight für uns ... zum 20sten?Ah, noch‘ne schöne Geschichte! Der Wu-Tang Clan hat mich vor einigen
Jahren während ihrer Tour in Kinsau besucht. Auf dem Weg von
Zürich nach München haben sie einen Zwischenstopp bei uns eingelegt.
Und da ich wusste, dass sie kein Schweinefleisch aßen, habe ich extra
Weißwurst mit Geflügelfleisch besorgt, dazu gab’s süßen Senf und
Whiskey. Und da saßen sie bei uns auf der Eckbank auf dem Hof in
Kinsau.
...
RUN DMC hab ich in den 80ern über einen Freund, der damals Radio-
DJ war, in NYC kennen gelernt. Jahre später habe ich eine meiner
großen ISPO Parties im P1 in München gemacht und RUN DMC standen
vor der Tür, kamen aber nicht rein, weil der Türsteher sie nicht er-
kannte. Ich konnte das glücklicherweise dann noch klarstellen.
Respekt, RUN DMC auf der eigenen Party, ohne sie auf die Gästeliste gekauft zu haben?Das machen wir grundsätzlich nicht. Alle Promis, die unsere Brillen
tragen kommen auch hier in den Laden, die meisten kennen wir
persönlich.
Zum 20-sten ist ja sowohl in der Hauptstadt, als auch in Eurem Dörfchen, FUNK-technisch einiges passierent ...... so ist es. Unsere Geburtstagsparty „20 Jahre FUNK“ feierten wir im
Juli mit all unseren Freunden sowie der Dorfgemeinschaft und der
Blaskapelle Kinsau in der Dorfmehrzweckhalle.
Klingt zünftig! Und was ging in Berlin?In Berlin eröffnten wir Ende Juli unseren zweiten FUNK-Store in
Charlottenburg in der Nähe vom Ku’damm. Ich denke, dass die Ecke
wiederkommt, an Attraktivität gewinnt und das Pendant zu Mitte im
ehemaligen Westen wird. Parallel bauten wir den Store in Mitte um.
Und FUNK in 20 Jahren? Ich fische irgendwo im Süden, verkaufe Fisch an die Einheimischen
und Bratwürste an die Touris ...
Ich steh immer am Anfang. Auch heute. Und es geht jetzt los.
Danke, Dieter Funk, für dieses besonders inspirierende Inter-view. Hoch die Tassen und auf die nächsten funky 20 Jahre!
Funk Shop in Kinsau – mehr Brillen im Store als Einwohner
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Brillen haben was mit Sehen zu tun. Und Sehen ist immer per-spektivisch – sozusagen Ansichtssache. Jedoch schaut man durch Brillen nicht nur durch, sie sollen auch gut aussehen. In einer systemischen Weltanschauung gilt diese nicht nur in der Frontalen, sondern aus jeder Perspektive. Unsere neue Rubrik
“Point of view” wird diesem generalistischen Anspruch ge-recht und nimmt ausgewählte Modelle aus vielerlei Hinsicht in den Fokus. Wir fangen an mit der Warren von i-spax. Warum? Ganz klar, die Warren ist prädestiniert für den Point of View,
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denn das Modell aus italienischem Acetat überzeugt nicht nur in der Frontansicht durch eine klare Designsprache, gerade in der Seit- und vor allem in der Innenperspektive zeigt die War-ren eine gekonnte Symbiose aus Form und Farbe. Das schöne Design entzieht sich dem flüchtigen Blick des Betrachters und scheint nur für den Träger der Brille gemacht zu sein. Und was lernen wir daraus? Schönheit kommt von innen und gute Brillenstyles sind eben eine Frage der Ansicht – und dennoch keine Ansichtssache.
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Wovon lässt sich das LINDBERG Designteam gerne inspirieren?Die unendlichen Möglichkeiten innerhalb der verschiedenen Materialien
kombiniert mit innovativen Technologien stellen eine enorme Inspi
rationsquelle für uns dar. Wir legen auch viel Wert auf Reisen – sowohl
einzeln, als auch in der Gruppe. Man sieht uns auf einer Vielzahl von
Fachmessen der unterschiedlichsten Branchen. Und wir kämmen immerzu
eine breite Auswahl an Magazinen zu diversen Themen wie Architektur,
Autos bis hin zu topaktueller Mode durch. Und meistens lässt sich unser
Designteam von den einfachen Dingen des Lebens beflügeln.
Und woher kamen die Anreize während der Arbeit an dieser neuen Kollektion?Wir hatten bereits lange Zeit im Rahmen der LINDBERG Precious Kolle
ktion mit dem Werkstoff Horn gearbeitet. Hierdurch konnten wir uns
ein gesundes Fachwissen zu Horn aneignen, das an sich ein recht schwie
riges Material ist. Und wir haben uns auch die besten Arbeitsschritte im
Umgang mit diesem ungewöhnlichen Material angeeignet. Wir wollten
Modell 1805„Die 1805 ist etwas Beson-deres, da es die femininsten Formen der gesamten Kollektion mit hoher oberer Linienführung und un-gezähmten Kanten bietet.“
Modell 1810„Ich liebe unser Modell 1810 und halte es für ein absolutes MUSS mit super-coolem Flair für den richtigen Träger.“
Lars, was genau ist Dein Aufgabenbereich bei LINDBERG?Als Product Director bin ich Teil des LINDBERG Designteams, einer
Gruppe von sechs Leuten zu denen auch unser Geschäftsführer Henrik
Lindberg gehört. Für uns ist der Teamgedanke sehr wichtig, wir stellen
niemals individuelle Designer in den Mittelpunkt. Wir legen vielmehr
großen Wert auf die verschiedenen Sichtweisen und Leistungen, die
jeder im Designteam beisteuert. Alle LINDBERG Designs werden von
Anfang bis Ende ständiger Kritik des ganzen Teams unterzogen.
nun eine exklusive Kollektion für anspruchsvolle Träger schaffen, die sich
etwas anderes als Brillen mit Materialien wie Gold und Diamanten
wünschen, aber dennoch ein exklusives und individuelles Design suchen.
Wie viele Stücke umfasst die neue LINDBERG Horn Kollektion?Zurzeit haben wir neun verschiedene Modelle, jedes davon mit mar
kanten Eigenheiten, was die natürlichen Farbtöne und Maserungen
angeht.
Wie ist die Kollektion nach Geschlechtern geteilt?Wir haben drei maskuline, zwei feminine und vier Unisex Modelle.
Mit welchen Materialien hat das Designteam dabei gespielt?In der LINDBERG Horn Kollektion haben wir eine Kombination aus
Horn und Titan verarbeitet. Unser Horn beziehen wir von richtlinien
konformen Lieferanten aus aller Welt und von verschiedenen Tieren.
Was sind die wichtigsten Farbthemen der Kollektion?Insgesamt natürliche Erdtöne und leicht zu tragende Farben, die sich mit
vielen unterschiedlichen Hauttönen vertragen.
LINDBERG HoRN
KoLLEKtIoN–
LaRs BøjvaD füHRt DuRcH DIE NEuE LINDBERG HoRN
KoLLEKtIoN
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C o l l e C t i o n C h e C k
Modell 1804„Mir gefällt das Modell 1804 vor allem wegen seiner maskulinen Formen – quadratisch und rechteckig. Einfach ideal für Männer mit breiterem Gesicht.“
Modell 1807„An der 1807 gefällt mir ihre Quattro-Form, die sich den verschieden-sten Gesichtsformen anschmiegt und je nach Träger einen anderen Eindruck vermittelt.“
Modell 1802„Unser Modell 1802 sticht als universelle Form heraus, die wohl das breiteste Spektrum an Trägern unserer Horn Kollektion anspricht.“
Modell 1800„Das Modell 1800 mag ich, da es eine mit-telgroße, rechteckige Form mit einer nicht ganz zu geraden oberen Linienführung mit sehr femininem Touch bietet.“
Modell 1803„Die 1803 besticht durch seine ultra-klassische, weiche Quattro-Form, die auf ganz eigene Art cool wirkt!“
Welche sind Deine Lieblingsmodelle? Und warum?Die 1802 und die 1810. Die 1802, weil sie so gut passt. Und die 1810
hat einen sehr coolen Rahmen für das richtige Gesicht und die richtige
Lebenseinstellung.
Welche Art von Menschen wünschst Du Dir als Träger der LINDBERG Horn Kollektion?Wir richten uns immer an die Genießer, die etwas Individuelles und
Besonderes tragen möchten. Diese Leute werden von den herausragenden
Merkmalen angezogen, die den Grundstein unserer Designphilosophie
hier bei LINDBERG bilden: Volle Verstellbarkeit, leichte Materialien und
eine fließende Mischung aus Mode und ästhetischen Gesichtspunkten.
Siehst Du die Kollektion eher als Mainstream oder Avant-garde?Was die Erkundung neuer Materialien und ungewöhnlicher Anwendungen
angeht, sind wir auf jeden Fall Avantgarde. Daher freuen wir uns auch
über den Silmo Gold Award 2011 für die Technologien und Innovationen
im Mittelpunkt der LINDBERG Horn Kollektion.
Wodurch hebt sich Eure Kollektion von denen anderer Labels ab?Durch Merkmale wie verstellbare Nasenpads und schraubenlose Schar
niere. Weiterhin die innovative Verbindung zwischen den Bügeln und
dem Gestell, sowie die mehrfach verstellbaren „HockeyschlägerPartien“
über den Ohren und der minimalistische Einsatz von Materialien. All
diese Faktoren unterstreichen die Ästhetik unserer Designs.
Was ist Dein Lieblings-Label abgesehen von LINDBERG?Keine einzelne Marke, obwohl es jede Menge interessante auf dem Markt
gibt.
Vielen Dank für das Interview.
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C o l l e C t i o n C h e C kC o l l e C t i o n C h e C k
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MAN IN BLAC: CLAUS BELLINGER
Designer, Erfinder, Visionär – Claus Bellinger, Gründer des Labels Blac, ist ein wahres Multitalent. Und er hat immer an seine Vision geglaubt – auch wenn es teilweise ein beschwerlicher Weg voller Schweiß, Blut und Tränen war, wie er selbst sagt. Angefangen hat alles mit seiner Faszination für das Material Carbon, das man früher vor allem aus dem Motorsport kannte. Eine Brille aus Carbon herzustellen, war für Bellinger ein logischer Schluss, schließlich sollte sie cool, schnittig, leicht und männlich sein, genau wie ein Rennwagen. Was das in der Umsetzung bedeutete, war ihm zu Beginn noch gar nicht klar – zum Glück vielleicht. Das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen: Eine beein druckende Kollektion, die ständig wächst und immer mehr begeisterte Anhänger findet.
In unserem Interview verrät er uns, wie es dazu kam.
B a c k s t a g e
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Hallo Claus. Seit wann gibt es Blac und was war die Initialzünd-ung für die Marke?Der Anstoß war meine Faszination für Rennwagen – speziell die Formel 1 –
und das erste Carbon, das dort zum Einsatz kam. Der MP4-1 war der
erste Vollcarbon-Körper der Formel 1. Er war wie aus einem Guss geformt,
anstatt wie sonst üblich aus mehreren Aluminium-Teilen zusammen-
geschraubt. Mein Ziel war es, einen Rahmen aus Carbonfaser zu kreieren,
der das komplette Gegenteil von Bellinger war. Ich stellte ein Team aus
Designern, Ingenieuren und Erfindern zusammen. Unsere gemeinsame
Vision: Eine neue Brand, die maskulin, leicht, stark und innovativ sein
sollte.
Hat das in der Umsetzung denn so einfach funktioniert, eine Brille ist schließlich etwas anderes als ein Rennwagen?Es war eine sehr große Herausforderung. Wir hatten zwar eine Vision,
aber keine Ahnung, wie wir sie umsetzen sollten. Wir waren die Ersten,
die überhaupt in dem Bereich mit Carbon gearbeitet haben. Das bedeutete
für uns, dass wir alles selber machen mussten. Es gab niemanden
auf dessen Erfahrung wir zurückgreifen konnten. Die handwerklichen
Voraussetzungen zur Verarbeitung sind bei uns ganz anders, als in
einer regulären Brillenfabrikation. In unserer Produktion arbeiten Leute,
die vorher mit anderen filigranen Teilen gearbeitet haben, wie Gold-
schmiede oder Uhrmacher oder ein Prothesenmacher, der vorher schon
mit Carbon gearbeitet hatte. Das komplette Know-how im Zusammen-
hang mit dem Material Carbon mussten wir uns erst mal aneignen. Es
hat fünf Jahre gedauert und der Prozess ist immer noch nicht abge-
schlossen, wir lernen ständig hinzu. Gut, dass ich vorher nicht wusste,
worauf ich mich da eingelassen habe.
Was hat dich motiviert, durchzuhalten?Unser erster Prototyp war 2008 fertig und wir wollten ihn in Mailand
präsentieren. Der Prototyp war nicht zum Verkauf gedacht, die Qualität
ließ noch zu wünschen übrig. Das Scharnier hatten wir beispielsweise
aus einer alten VHS Kassette herausgenommen und in die Brille geklebt.
Aber die Resonanz war wahnsinnig positiv, die Kunden waren begeistert
und haben das Modell bestellt, obwohl es noch nicht fertig war. Sie
haben an uns geglaubt und dieser Vertrauensvorschuss hat uns sehr
bestärkt und gefreut.
Weiß der Endverbraucher den Fertigungsaufwand überhaupt zu schätzen?Am liebsten laden wir die Optiker in unsere Produktion nach Dänemark
ein damit sie sich vor Ort ein Bild machen können. Wir stellen fest,
dass die Kunden viel mehr Brillen bestellen, wenn sie den Preisunterschied
zwischen einer Acetat-Brille und einer Carbon-Brille verstanden
haben und diesen an den Endverbraucher entsprechend vermitteln können.
Welche Philosophie beschreibt die Marke Blac?Blacs Motto lautet: Technisch, innovativ, cool und leichtgewichtig …
echte dänische Handarbeit.
Was muss man bei der Verarbeitung von Carbon besonders beachten?Es kommt auf den Rahmen an, den man erhalten möchte. Wenn nur Teile
aus Carbon sind, ist es relativ einfach, weil man ein gerades Stück ohne
Kurven hat. Bei einem Vollcarbon-Rahmen, wie wir ihn herstellen, gibt
es einiges zu beachten. Die größte Herausforderung ist die Flexibilität.
Wir haben über fünf Jahre gebraucht, unsere Produktion zu entwickeln
und Carbon so mit Titan zu verbinden, dass es flexibel wird. Heute haben
wir das Patent auf diese Herstellungsmethode. Es gibt nicht einfach eine
Maschine, die die Rahmenform ausstanzt und 1000 Stück am Tag her-
stellt. Jeder Rahmen ist ein Unikat und braucht seine eigene Form, jeder
Rahmen ist handgemacht und die Fertigung erfordert viel Zeit und Mühe.
Wie kann man sich den Fertigungsprozess vorstellen, wie viele Arbeitsschritte sind nötig?
Es sind sieben Arbeitsschritte nötig.
1. Zuerst wird das Carbon von Hand in die richtige Form gebracht.
2. Es dauert ca. 50 Minuten, eine Form herzustellen. Wir verwenden
4 Schichten und zwei zusätzliche Schichten, um das Mittelstück
zu stärken. Nach dem akkuraten Layering der einzelnen Carbon-
schichten erfolgt das Backen.
3. Die Form wird ca. 7-9 Stunden gebacken. Die gehärtete Form wird
herausgelöst.
4. Die Brillenfront wird herausgeschnitten.
5. Anschließend wird der Rahmen von Hand geschliffen und poliert,
was ca. 30 Min. dauert.
6. Ein Blac Rahmen besteht aus 39 Komponenten und alle werden
von Hand angebracht. Allein der Bügel enthält 9 verschiedene Teile.
Alles an einer Blac Brille ist ein Unikat.
7. Wenn der Rahmen zusammengesetzt ist, wird er noch einem
strengen Qualitätscheck unterzogen. Wenn dieser positiv ausfällt,
wird ein Formular ausgefüllt, welches den ganzen Prozess für den
Kunden dokumentiert und unseren Qualitätsanspruch garantiert.
Die Blac DNA .
Nach dem Backen wird geschnitten.
7978
B a c k s t a g eB a c k s t a g e
Gibt es ein patentiertes Verfahren zur Herstellung?Wir sind stolz darauf, als Erste einen flexiblen Carbon-Rahmen ent-
wickelt zu haben und das haben wir vom USA Patentamt auch
schriftlich bestätigt bekommen. Das wichtigste Element bei Blac sind
die flexiblen Bügel. Wir arbeiten einen Metallkern aus Titan zwischen
die Carbonfaser-Schichten ein. Ohne den Titankern wäre das Carbon
steif und unbeweglich. Und genau für diese Technologie haben wir
das Patent bekommen.
Was wiegt eine Carbon-Brille?Carbonfaser ist 2,5 mal so leicht wie Titan und 4,5 mal so leicht wie
Edelstahl. Ein Rahmen von Blac wiegt 7,5 Gramm.
Anfänglich habt ihr ausschließlich Carbon-Brillen für Männer hergestellt. Wie sieht euer Portfolio heute aus? Die Blac Kollektion ist nicht mehr ausschließlich für Männer. Wir haben
jetzt den Rockstar-Look für Girls, mit neuen Farben und Farbkombi-
nationen. Es gibt eine große Auswahl an coolen, geschmeidigen
Looks für Männer und Frauen. Außerdem bieten wir Sonnenbrillen
für Männer und Frauen. Die Leichtigkeit des Produkts fasziniert beide
Geschlechter.
Wird die Marke dadurch nicht verwässert?
Nein im Gegenteil, es ergänzt die Blac Kollektion. Zu Beginn hatten
wir männliche Kunden, die Carbon aus dem Motorsport kannten, und
die Brille wegen des coolen Materials haben wollten. Heute sind die
Rahmen, vor allem bei den weiblichen Kunden, aufgrund ihres strom-
linienförmigen Looks und ihres leichten Gewichts sehr beliebt.
Liegt euer Fokus eher auf Sportbrillen oder auf Lifestyle-Brillen?Lifestyle ist unser Fokus. Aber so langsam probieren wir uns auch im
Sportbereich aus. Hauptsächlich, weil wir viele Anfragen von Athleten
bekommen, die gern eine Brille von uns hätten. Carbon ist als Material
in der Sportindustrie halt sehr beliebt, zum Beispiel im Motorsport,
Radrennsport, Bootsport, usw.
Inwiefern habt ihr die Möglichkeit, Kundenwünsche hinsicht-lich der Farbe und Form zu berücksichtigen? Wir versuchen immer, Kundenwünsche zu berücksichtigen. So kam
auch unsere erste Sportbrille zustande. Sie entstand in enger Zusammen-
arbeit mit Sportlern. Natürlich ist es immer auch eine Kostenfrage.
Wir haben bereits sehr viel in Blac investiert. Neue Modelle oder Farben
zu entwickeln, ist bei uns mit einem viel höheren Kostenaufwand ver-
bunden, als bei neuen Acetat- oder Titanmodellen.
Alle R ahmen werden von Hand geschliffen.
Treat gently please .
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B a c k s t a g eB a c k s t a g e B a c k s t a g eB a c k s t a g e
Worin unterscheiden sich eure Brillen von Konkurrenzprodukten?Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass wir Konkurrenten haben. Wir haben
bislang nichts auf dem Markt gesehen, das die gleiche Flexibilität und
den gleichen Look bietet wie Blac. Wir verwenden keine Klebstoffe, Lacke
oder Sonstiges. Unsere Oberfläche ist reines Carbon. Der Steg wird
integriert und nicht einfach angeklebt. Wir setzen auf den rohen, puren
Look. Alle Teile sind handgemacht und entsprechen einem einfachen,
klaren Konzept. Zudem haben wir über 50 Modelle und verschiedene
Farben und Kombinationen.
Die Brillen werden in Dänemark hergestellt. Was sind die Vor-teile einer Produktion vor Ort?Der größte Vorteil ist, dass wir zu 100% die Kontrolle über die Produk-
tion haben und flexibel reagieren können. Zudem können wir nur so
unseren hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden. Das verdanken wir
den sehr gut geschulten Fachkräften in Dänemark. Mit Bellinger haben
wir als reines Designer-Team angefangen. Aber für die Arbeit mit Carbon
gab es niemanden in Europa oder Asien, der das produzieren konnte,
was wir uns vorgestellt haben. Wir mussten alles selbst erfinden,
Werkzeuge, Maschinen und die Rahmenteile. Dieses Know-how, das
wir heute besitzen, wollen wir nicht aus der Hand geben. Außerdem war
es immer mein Traum Brillen “Handmade in Denmark” herzustellen!
Woher nimmst du die Inspiration für deine Designs und Produkte?Inspiration gibt es überall... wenn ich auf Reisen bin, aus Magazinen, bei
einem Spaziergang am Strand an einem Sonntagmorgen, wenn ich die
Kitesurfer beobachte, von Autos, Flugzeugen, Gebäuden, aus dem Motor-
sport … einfach alles, was man sich vorstellen kann.
Welche Visionen hast du für die Zukunft?Weiterhin kreativ zu sein und coole, sowie technisch innovative Eyewear
herzustellen.
Wie lautet deine Trend-Prognose für die nächsten Jahre was Carbon-Brillen angeht?Zurzeit ist Carbon absolut angesagt. Es ist ein warmes Material, ähnlich
wie Horn und bietet dadurch einen sehr hohen Tragekomfort. Carbon
wird das neue Acetat oder Titan auf dem Brillenmarkt. Es ist ein fantas-
tisches Material und immer mehr Eyewear-Hersteller werden es verwenden.
Claus, mange tak. Vi ønsker dig al mulig success.
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B a c k s t a g e
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E Y E W E A R B O U T I Q U EE Y E W E A R B O U T I Q U E
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NameRalph Anderl
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Labelic! berlin / onono
Passion / BerufIch bin Blechbrillenverkäufer, Fotograf, Sänger, Maler und Penner.
Von Hölderlin, Kopf- ständen und dadaistiscHen
Manifesten
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Dein Mission Statement?Es gibt immer zwei Möglichkeiten, wenn nicht sogar drei, selbst wenn sich die Optio-nen ähneln können. Aber am Ende des Tages muss man sich entscheiden. Und das muss man auch dann, wenn die Wildnis, der man begegnet, einem Dschungel gleicht und jeder Schritt ein Fehltritt sein kann. Und das mit allen Konsequenzen – Krankheit, Amputation von Beinen und Händen, Reichtum, Tod, Wieder-geburt und vielleicht sogar Auferstehung von den Toten. Ein sehr weites Feld also, das wir immer wieder betreten. Leben heißt, etwas zu riskieren. Alles, immer.
Was inspiriert Dich im Allgemeinen?Unsicherheit genau wie Sicherheit. Das Unernste und Unwahrscheinliche. Und dann noch Gott – oh, wie viel habe ich dir und seines Sohnes Willens gelitten, oh Madonna, oh Hölderlin. Wie man sieht, inspiriert mich also auch die Dichtung – und Wagner. Komischer-weise kommt das jetzt im Alter. Ansonsten noch Bach, Salat, der FF von Ferrari und der Herr Lapo, auch von Ferrari.
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M e n @ W o r k
Welchen Anteil Deiner Arbeitszeit verbringst Du mit dem Design von Brillen?Den größten, denn ich designe immer. Ich designe innerlich, äußerlich, konkret oder abstrakt – egal. Das heißt für mich formen und finden, finden und formen, immer gegen den Zeitgeist und hinter dem letzten Schrei. Ich designe zeitlos, unbequem und nachkapitalistisch und mit hoher Rendite und ökologischer Effizienz. Ich mag keinen bunt aufgeblasenen Firlefanz.
Welche weiteren Tätigkeiten nehmen einen großen Stellenwert in Deinem Arbeitsalltag ein?Der Gang zur Toilette und das Essen. am Morgen singe ich immer und denke an Lieberman – Singen sei Wie kacken und Kotzen gleichzeitig, sagt mein Gesangslehrer. Oder: „Beblasen der tiefsten Stellen durch Kapitulation.“ Außerdem atme ich sehr viel, ein wie aus, und ich liebe es, lange Kopfstände zu machen und während des Tages immer mal wieder in die Sauna zu gehen. Dabei dusche ich besonders lange kalt.
Wie viele Brillen hast Du bis dato entworfen?157,3.
Was reizt Dich am Design von Brillen?Die Absehbarkeit des Unabsehbaren – die Formen müssen sitzen.
Was ist das Schwierigste am Design von Brillen?Dass man immer auf zwei Augenlöcher kommen muss.
Wo holst Du Dir Deine Inspiration für die kreative Designarbeit?Aus der Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und Welt-frieden. Und aus den Spannungen, die daraus erwachsen, bis hin zum Krieg. In einem Wort: Kontraste. Her mit den Kontrasten, so steht es auch im Dadaistischen Manifest.
Welcher Brillendesigner hat Dich nachhaltig beeinflusst?Fritz Wunderlich.
Dein Tipp für angehende Brillendesigner?Brillen designen und Gesichter zeichnen – immer verkehrt herum, wie der Maler Baselitz.
Was würdest Du tun, wenn Du nicht Brillen designen würdest?An der Uni Professor spielen oder sein.
Was kannst Du nur mit Sonnenbrille auf dem Kopf tun?Einen Kopfstand.
Welche Kombination aus Celebrity und Brille ist diegelungenste? Der Lagergeld Karl.
Was ist Deine größte Leidenschaft?Leben und sterben.
Was machst Du mit 70 Jahren?Bald sterben.
Ralph, danke für dieses Gespräch auf Metaebene.
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M e n @ W o r k
Schmus mi Gschpusi
Lass mich küssen! & Zuckerpuppe
American Sophisticated
Hallo Andreas. In Eurer neuen Blutsgeschwister Wonder-glasses Kollektion habt Ihr diverse Cateye Styles. Wie kommt’s?Blutsgeschwister ist ja grundsätzlich eine sehr feminine Kollektion.
Keine Brillenform unterstreicht weiblichen Charakter so gut wie diese.
Außerdem war es nach den ganzen Interpretationen der klassischen
Carré-Form an der Zeit, mit etwas Neuem zu spielen.
Spielt Ihr mit dem Style eher bei Sonnenbrillen oder bei Korrektionsfassungen?Die Sonnenbrillen waren, wie so oft, der Vorreiter, um den Markt hier-
für einzustimmen und zu erproben. Die Korrekturfassung folgte. Man
wird also in beiden Fällen bei uns fündig.
Was gefällt Dir am Cateye-Style besonders gut?Gut umgesetzt ist dieser Style für Mädels eigentlich ideal. Die aufstei-
genden Linien über der Wangenpartie machen gleich ein paar Jahre
jünger. Farbe, Randstärke und Material bestimmen, ob die Brille sexy,
dreamy oder eher dominant wirkt. Die Cateye-Form bietet der Trägerin
ein unglaubliches Potential zur Wandlungsfähigkeit. Je nach Ausfüh-
rung und Kontext ist man einfach schnell mal „next door’s girl“, „secre-
tary cat“ oder „retro vamp“.
Welche Erfahrungen habt Ihr bisher mit den Katzenaugen gemacht?War die Nachfrage hier vor ein paar Monaten eher noch gering, ist jetzt
ein deutlicher Anstieg zu verbuchen.
Wer designt bei Euch die Cateye-Styles?Karin Ziegler von Blutsgeschwister ist ja mehr für das Textile verant-
wortlich. Gemeinsam besprechen wir Themen, Farben und Material.
Die endgültige Form und Umsetzung der Brille kommt dann von
mir. Karin ist ein großer Fan von Cateyes.
Welche Frauen kaufen sich Cateye Brillen?Cateye Kundinnen lassen sich nicht so einfach in Schubl-aden stecken. Auch ist es keine Frage des Alters. Momen-
tan greifen sehr selbstbewusste, eher experimentierfreu-
dige Frauen zu dieser Art von Brille. Das ist bei neueren
Strömungen aber häufig so und wird sich wohl noch
nivellieren.
Cateye @ BlutsgesChwister
wonderglasses
Werden die Brillen eher als modischer Gag getragen oder sind sie seriöse Alltagsbrillen?Nein, das ist kein modischer Gag. Cateyes gehören zu den klassischen
Brillengrundformen. Momentan modisch sicher wieder angesagter,
jedoch nicht inflationär. Die Details bestimmen d
ie Halbwertszeit, nicht die Form an sich.
Gibt es Unterschiede, was die geographische Verteilung der Kundinnen angeht? Greifen eher die urbanen Fashionistas zu diesem Style? Unterschiede in der geographischen Verteilung gibt es insoweit, dass die
Deutschen ein anders Verhältnis zu diesem Style haben als zum Beispiel
die Franzosen. In Frankreich war dieser Stil niemals richtig tot. Das liegt
wohl an der Wahrnehmung dieser Form an sich. Deutsche sprechen
von „zickig“, die Franzosen von „feminin“. Das lässt jetzt interessante
Schlüsse zu. Wir haben haben bei unseren Modellen mit einer ganz
harmonischen Augenbrauenlinie gearbeitet. Das nimmt die „Zickigkeit“,
ohne an Weiblichkeit einzubüßen.
Welcher Typ Optiker kauft Cateye Frames besonders gerne? Oder vertreibt Ihr die Modelle überwiegend in Lifestyle Stores?Die klassischen Boutique-Optiker, die gerne auf Experimente setzen,
sind im Einkauf sicher die Vorreiter. Die Modelle sind nicht für reine
Lifestyle-Stores konzipiert.
Wer ist die prominenteste Cateye-Protagonistin ever?Marilyn Monroe.
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S T Y L E T A L K S T Y L E T A L K
Die neue B 6107 ist Teil der diesjährigen Erweiterung der
Baldessarini Brillenkollektion und so schön, dass wir sie dem
geneigten Leser ein wenig näher bringen möchten. Die Kor-
rektionsbrille begeistert mit einer spannenden Farb- und
Materialwahl, innovativem Design und vor allem mit ihrer
wirklich erstklassigen Verarbeitung. Die Fassung ist aus
feinstem italienischen Blockazetat in individuell strukturier-
ter Hornoptik gefertigt – jedes Modell ist ein echtes Unikat.
Die klass ischen Farbkombinationen Schwarz/Elfenbein oder
wahl weise Braun/Elfenbein unterstreichen den eleganten
Charme der Fassung und treffen bei der B 6107 auf ein außer-
ordentlich schönes Detail aus antik anmutendem 925-er
Sterling Silber. Die Bügel sind im vorderen Abschnitt von
Stil, luSt, leidenSchaft und liebe
Baldessarini B 6107
einem hoch wertigen, drei-dimensional gearbeiteten Schmuck-
element eingerahmt, das die Außen- und Oberseiten in
Form einer breiten Verzierung schmückt. Charakteristisch für
dieses stilisierte Gitterelement aus oxidiertem Edelmetall ist
die aufwändige Gestaltung: Edle Fischgräten-Optik auf der
Außenseite und eine klassische, ebenso kunstvoll gefertigte
Zierleiste auf der Oberseite des Bügels. Die Brille ist uni-
sex tragbar und passt durch ihre modische und zeitgemäße
Formgebung in viele Gesichtsformen. So stehen die aktuellen
Brillen ganz im Zeichen der Markenphilosophie: Stil mit
Substanz, Lust an Individualität, Leidenschaft für Qualität
und Liebe zum Detail. Wir können und wollen dem nichts
hinzufügen.
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D E T A I L S
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D E T A I L S
C53 InspIrIert
durch dIe 1956er corvette Ist mIt
der c 53 Ørgreens prägnanter Bügel
style geBoren.
Grant InspIrIert
durch und Benannt nach 40er Jahre
hollywood Ikone cary grant.
Guess a Della Ørgreens erstes
azetat-modell mIt zweI FarBen.
1997–1998
1999–2000
2001
Von wegen faul im Staate Dänemark: Die Firma Ørgreen aus Kopenhagen feiert diesen Sommer großes Jubiläum und setzt auch nach 15 Jahren im Geschäft immer neue Standards mit ihren zeitlos-cleanen Designs. Gegründet von Henrik Ørgreen, Tobias Wandrup und Gregers Fastrup, hat sich das Label des Quereinsteiger-Trios in den vergangenen andert halb Dekaden vom absoluten Geheimtipp zu einem der wichtigsten Tastemaker überhaupt entwickelt. Kein Wunder, dass ihre gefeierten Modelle, allesamt handgefertigt in Japan und in der größten Farbauswahl am Markt erhältlich, inzwischen in 42 Ländern verkauft werden. Höchste Zeit also für eine persön-liche Bestands aufnahme mit Henrik Ørgreen.
Henrik, wie genau kam es denn nun eigentlich zur Gründung von Ørgreen? Immerhin hattest Du ja davor andere Dinge gemacht, oder? Ja, ich hatte davor für die US-Firma Arnette gearbeitet, die war in den
Neunzigern sehr erfolgreich im Sonnenbrillengeschäft.
Klar, ich erinnere mich. Als Arnette jedoch an Bausch + Lomb verkauft wurde, und später dann
ja gleich weiter an Luxottica, konnte ich damit irgendwie nichts mehr
anfangen: Sie hatten ihre Seele damit verkauft. Da ich keine Lust hatte,
für eine Company zu arbeiten, die nicht länger mit Herzblut bei der
Sache war, stand ich plötzlich vor der Frage, wie es für mich weitergehen
sollte. Damals trat einer unserer Kunden mit dem Vorschlag an mich
heran, ins Brillengeschäft einzusteigen – was ich jedoch ablehnte. Er
fragte mich alle paar Monate, und immer wieder bekam er mein Nein
zu hören. Schließlich kam ich auf die Idee, einfach auf eigene Faust mit
Sonnenbrillen weiterzumachen: Ich wollte die erste Sonnenbrillenmarke
aus Skandinavien gründen!
Und dann hast Du sofort Tobias und Gregers ins Boot geholt? Genau. Das muss im Juni-Juli 1997 gewesen sein, und als ich Tobias
von meinem Plan erzählte, sagte er sofort zu und wollte mitmachen.
Gregers hatte zuvor im Bereich Action Sports gearbeitet, und auch er
zögerte keinen Moment und gab mir sofort sein Go.
Ein spontaner Sprung ins kalte Wasser... Unbedingt sogar. Ich hatte zwar Erfahrung, was Verkauf, Marketing
und PR anging – und sogar ein wenig in Sachen Design – aber selber
eine Sonnenbrille zu entwickeln und sie dann auch noch selbst zu pro-
duzieren war komplettes Neuland, das stimmt.
Ørgreen wird 15
K i n G s o f C o l o r
Text: Renko Heuer
110
T i m e w a r p
111
spitfiredIe spItFIre BestIcht
mIt Ihrer patentIerten
electro-color.
trianGledIe weltweIt erste BrIlle mIt doppel-
gelenk und oFFenen Bügeln.
VoyaGerdIe voyager Ist als trendsetter Ihrer
zeIt voraus – Immer noch eIn sehr
BelIeBtes modell.
WooD dIe wood komBInIert
tItan mIt holz – eIn klassIker der
dänIschen desIgn-tradItIon.
Chill vom gQ magazIn 2011 zu eInem der
‘100 Best thIngs In the world rIght
now’ gekürt.
D-CutdIe d-cut deFInIert
das Ørgreen-typIschedesIgn und Ist
der erste echte ver-kauFsschlager.
2005 2002
20062003
20072004
Inwiefern hat sich denn Dein ganzer Ansatz verändert in den 15 Jahren, die seit jenem Sommertag im Jahr 1997 vergangen sind? Ich würde sagen, damals ging es uns eher darum, underground zu sein:
Uns war gewissermaßen egal, ob sich ein Design auch verkauft, ja sogar,
ob es bei unseren Kunden gut saß oder nicht. Es ging halt in erster Linie
um Coolness und Anderssein. Mit der Zeit haben wir dann gelernt,
dass man Brillen nur dann verkaufen kann, wenn man etwas produziert,
dass sich individuellen Kundenwünschen anpassen lässt, und was
dadurch zum jeweiligen Gesicht passt – von der Farbe, von der Form,
von der Größe, vom Design. Wir sind also gewissermaßen erwachsen
geworden. Und wir haben gelernt, dass man besser eine kleinere Anzahl
an Brillenkonzepten in verschiedenen Designs anbietet, als die Leute
mit unzähligen verschiedenen Konzepten zu überfordern. Stattdessen
legen wir absoluten Wert darauf, dass unsere Designs in jeder Hinsicht
perfekt sind – und funktional müssen unsere Brillen natürlich sein; ein
Auto mit drei Rädern taugt schließlich auch nichts.
Ist es immer leicht, dieses Funktionalitätsstreben mit Eurem Anspruch zu vereinen, nachdem Brillendesign fast schon im Bereich der Kunst angesiedelt ist? Ehrlich gesagt mag ich gerade die Herausforderung, diese Dinge
unter einen Hut zu bringen. Wir haben in den letzten 15 Jahren kein
einziges Mal den Weg des geringsten Widerstands gewählt oder
irgendwelche Kompromisse gemacht. Und was die wirklich eher im
Kunstbereich verorteten Designs angeht, sind die natürlich in der
Regel eher für PR-Geschichten oder Kleinstkollektionen – da kann
man sich diese absoluten Freiheiten schon mal rausnehmen.
Wie kann man sich den kreativen Prozess vorstellen bei Ør-green? Ungefähr so: Es gibt ein großes Meeting, in dem wir mit möglichst vielen
Begriffen das einzukreisen versuchen, was uns vorschwebt: männlich/
weiblich, groß/klein, Azetat/Titan, und so weiter. Dann werden Zeich-
nungen gemacht – zum Beispiel von Gregers, der zwar genau ge-
nommen der wohl mieseste Zeichner überhaupt ist, es aber trotzdem
irgendwie schafft, uns seine grandiosen Einfälle zu vermitteln.
Dann kommen diverse weitere Meetings, in der Regel sind das ich und
Tobias, der schon konkretere Entwürfe zu Papier bringt. Und so
kombiniert man die besten Ideen und kreiert schließlich den ersten
Prototypen, der noch in Dänemark angefertigt wird. Wenn dann
alles stimmt, geht’s in Japan weiter mit dem Feinschliff.
Und wie genau beeinflussen andere Dinge, wie Architektur oder Autos oder Dinge, die Du auf Reisen siehst, diesen kreativen Prozess?Nehmen wir mal die architektonischen Einflüsse: Die Architektur
aus Dänemark ist für ihre klare Formensprache bekannt, für minimal-
istische Details z.B. Was wir nun damit machen, ist Folgendes: Wir
bleiben dieser Tradition ansatzweise treu, aber eben nur ansatzweise,
denn wenn wir uns zu 100 Prozent diesem Ansatz verschreiben
würden, wären unsere Designs einfach nur verdammt langweilig und
altmodisch. Um das zu vermeiden, beziehen wir andere Einflüsse,
meistens, wie du schon sagst, von unseren Reisen mit ein – gerade die
Dinge, die so erst mal nichts mit Brillendesign zu tun haben, bringen
einen auf die besten Ideen! Und was die Autos angeht: Unsere allererste
Kollektion basierte auf einem Corvette-Modell von 1956, und schon
darin war gewissermaßen das Erbgut von Ørgreen zu erkennen.
Auch der Extremsportsektor wird von Euch ja gelegentlich als Inspirationsquelle genannt. Aber natürlich! Du musst dir vorstellen, als wir anfingen, im Eyewear-
Sektor zu arbeiten, war dieser ganze Bereich total verstaubt und alt-
modisch. Die Firmen, die es gab, hatten seit gefühlten 100 Jahren nichts
an ihrem Geschäftsmodell oder ihren Designs verändert. Als wir
dann mit unseren neuen Ideen um die Ecke kamen, zum Teil entliehen
aus dem Action-Sport-Sektor, da sind den Leuten natürlich erst mal
die Augen ausgefallen! Das war auf jeden Fall der Startschuss für eine
neue Generation von Firmen. Genau wie im Action-Sport- oder
Fashion- Bereich, wollten wir einfach immer ganz vorne mit dabei sein,
was neue Trends und Styles angeht – das war ganz normal für uns.
Da diese anderen Bereiche so einflussreich und interessant für Dich sind, würdest Du den Spieß nicht gerne mal umdrehen? Sagen wir mal, Dir bietet jemand an, ein Auto zu designen ... Bei einem Auto bin ich natürlich dabei! Nur ist die Wahrscheinlichkeit
leider so unfassbar gering ...
Ja natürlich, aber lass uns die Sache doch trotzdem mal gedanklich durchspielen. Wäre es eine Old-School-Karre? Oh ja, mein Auto würde so verdammt old-school aussehen und so
wahnsinnig lässig! Ich würde auf jeden Fall ein uraltes Modell nehmen
und es dann generalüberholen: Ganz im Stil der Fünfziger-Sechziger,
als Aerodynamik noch kein Thema war und wo es einzig und allein um
den Look ging – und das dann ins Hier und Jetzt transportieren, old-
school und doch modern! Mann, das wäre ein dermaßen fieser Renner
aus den Fünfzigern, den ich da bauen würde! Allerdings muss ich
noch hinzufügen, dass ich das wirklich nur bei einem Auto machen
würde: Schuhe oder eine Uhr zu entwerfen käme für mich zum Beispiel
nicht in Frage, weil ich davon überzeugt bin, dass man seinen Fokus
bewahren muss. Ørgreen macht Brillen, keine Uhren.
» Aber selber eine Sonnenbrille zu entwickeln und sie dann auch noch selbst zu produzieren war komplettes Neuland, das stimmt.«
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2008
Verstehe. Die Autofarbe wäre noch zu klären. Momentan wäre das wohl ein mattes Metallic-Grau.
Gibt es eigentlich Kunden, die ein Problem damit haben, dass Ihr über 400 Farben anbietet? Inzwischen sind es über 800! Und ja, das kann schon vorkommen, nur
andererseits ist genau das ein Teil unseres Erfolgsrezepts. Das richtige
Design und die richtigen Farben sind die beiden wichtigsten Faktoren
überhaupt. Wir sind die einzige Marke, die eine Farbberaterin als
Vollzeitkraft beschäftigt. So können wir der Konkurrenz stets zwei Schritte
voraus sein und den Leuten überall in der Welt genau die Farbkombi-
nation anbieten, die sie gerne tragen möchten.
In der Tat scheint sich die Konkurrenz gerne von Euren Farb-kombis inspirieren zu lassen. Kann man denn eigentlich auch nationale Trends ablesen, also dass sich manche Farben in gewissen Teilen der Welt sehr viel besser verkaufen? Oh ja, das offensichtlichste Beispiel liegt gleich in der Nachbarschaft:
In Holland verkaufen sich Modelle in Orange am besten!
Tatsächlich? Auf jeden Fall: Obwohl wir nur ganz selten orangefarbene Brillen
im Programm haben, verkaufen die sich jedes Mal extrem gut in den
Niederlanden.
Lustig. Kommen wir noch kurz aufs 15-jährige Jubiläum zu sprechen: Wie feiert Ihr das? Zwei Jubiläumsveranstaltungen sind geplant, und dazu gibt’s noch ein
paar neue Produkte. Wir haben schon so eine Art Jubiläumsseminar
veranstaltet für alle, die in irgendeiner Form für uns arbeiten ... und
dann wird es noch eine große Party geben, zu der wir Leute aus der ganzen
Welt einladen. Außerdem haben wir schon bei der letzten Mido ein
kleines Design-Museum mit den Highlights der 15 Jahre vorgestellt.
Klingt nach einem runden Paket. Was ist denn nun für die nächsten 15 Jahre geplant? Ganz einfach: To kick ass even more. Nur wer sich auch was traut, kann
weiterhin ganz vorne bei den Innovationen mitmischen.
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T i m e w a r p
Photos: Estelle Klawitter –
estelleklawitter.de – represented by kombinatrotweiss.de
Styling:Arkadius Giesek – 21agency.de
Makeup:Elke Pflips – beautybiz.de
Models: Daniel & Philipp & Marco –
tomorrowisanotherday.de / Julian & Lukas – kamikaze-models.de
Helping Hands:Berit Schneidereit & Clara Höfs
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Das Brillenbusiness lebt von Innovation. In Sachen Design zeigen die Kreativköpfe der Branche regelmäßig, dass es immer wieder Neues auf die Nase gibt. Da ist es beim Brillenvertrieb schon anders und vor allem übersichtlicher: Das Label macht Brillen und verkauft sie an Optiker und der Optiker ordert Brillen und verkauft diese an seine Kunden. Dachten wir. Aber seit wir Jens Heinzerling und seinen Laden „Kurz und Weit“ aus Köln kennen, erweitert sich unser Bild des Brillenretails um ein tolles Konzept: Als Brillendienstleister bietet er gemeinsam mit seinem Team den Kunden die Möglichkeit, individuelle Brillen nach ganz eigenen Wünschen anfertigen zu lassen. Grund genug für uns, ihn einmal selbst erzählen zu lassen.
Jens Heinzerling , Ina Guse und André Jansen – optische Überzeugunstäter im Belgischen Vier tel .
Wer ist Kurz und Weit? Das bin ich - Jens Heinzerling, 36, Wahl-Kölner, Gründer und
Geschäftsinhaber und meine Partnerin Ina Guse, 33, Wahlkölnerin,
Augenoptikerin und kreativer Kopf, sowie schärfste Kritikerin von
Kurz und Weit. Dritter im Bunde ist André Jansen, 49¾, Wahl-
kölner, angestellter Augenoptiker bei Kurz und Weit, Hobbyfotograf,
Hobbygrafiker und Talent für alles!
Wer ist Mutter/Vater der Idee von Kurz & Weit? Ina und ich hatten vor fünf Jahren die Idee. Nach drei Jahren Vorbe-
reitungszeit war’s 2010 dann endlich soweit!
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Welche Labels sind dies und nach welchen Kriterien suchst Du sie aus? Martin & Martin, Funk, Meyer Eyewear und Framers. Zu jedem Label
im Laden wiederum gibt es eine Geschichte. Pauschal wurde da
nicht ausgewählt. Zum einen bestand schon von vornherein der Kontakt
zu den Leuten hinter den Brands und zum anderen ergänzen sich die
Kollektionen hervorragend. Martin Lehmann von Martin & Martin war
uns in der Entstehung der Brillenwerkstatt sehr hilfreich. Deshalb
war es eine Ehrensache Martin & Martin in die Kollektion aufzunehmen.
Verstehst Du Dich als Brillendesigner oder als Brillendienst-leister? Brillendesigndienstleister!
Du hast in jungen Jahren mal gesagt, dass Du nach der Ausbil-dung „eigene Brillen machen willst“. War freier Brillendesigner jemals eine berufliche Option für dich? Den Gedanken hatte ich nie und die Chance hat sich nie ergeben. Jetzt
aber kann ich bei allem selbst entscheiden. Die Sachen, die ich plane
und konstruiere, biete ich ausschließlich meinen Kunden an.
Arbeitest Du dabei digital oder analog? Zunächst wird analog von Hand gezeichnet und später dann digital
umgewandelt. Das lässt Raum für viele Feinheiten. Wir können
sogar die Farben scannen und in den Entwurf einbetten. So sieht man
die fast fertige Brille, bevor wir angefangen haben.
Wie läuft das für den Kunden ab? Die Vorgehensweise ist bei jedem Kunden anders. Jemand hat eine
konkrete Idee, die wir umsetzten. Ein Anderer möchte das heißgeliebte
50er Jahre Relikt in Rot, Braun und Schwarz nachgebaut bekommen.
Und wieder ein Anderer möchte etwas „Eigenes“ kreiert bekommen.
Und wie sieht der Prozess im Einzelnen aus?Wir versuchen zunächst den Wunsch des Kunden zu verstehen, um
nicht aneinander vorbei zu reden. Dann fotografieren wir das Gesicht
des Kunden und zeichnen die Fassung von Hand auf das Bild. Das schafft
zumindest auch für den Kunden die nötige Objektivität zu sich selbst.
Wenn dem Kunden der Entwurf gefällt, fertigen wir ein Cut-Out, ein
Formmuster aus Acetat, das dem Kunden hilft, sich die Fassung besser
vorstellen zu können und uns hilft es, die Größe, Nasenauflage und
Bügellänge fein zu tunen.
Die DIY-Grundidee erinnert an gewisse ID-Programme z. B. für Sneaker großer Sportartikelhersteller – hat Deine Vor-gehensweise etwas damit gemein? Auf keinen Fall. Die Auswahl bei diesen ID-Angeboten ist, bis auf die
Farben, absolut eingeschränkt. Vielleicht bekomme ich auch noch
meinen Namen draufgestickt – das war’s! Bei uns ist alles frei wählbar.
Wir können sogar dein Lieblingsshirt laminieren lassen und passend
zum Outfit die Brille fertigen.
Wie kamst Du auf die Idee, Deinen Kunden Wunschbrillen als Dienstleistung anzubieten?Irgendwann in meinem alten Job stand ich im Laden und fragte mich
nach dem Sinn des Ganzen. Da fiel mir auf, dass ich mich in etwas
verrannt hatte, was mir immer weniger Freude bereitet hat. Und der
Grund für meine Berufswahl lag eindeutig in der Kreativität und
dem Handwerk. Also musste das Erlernte mit dem Spaßfaktor kom-
biniert werden.
Deinen Laden „Kurz und Weit“ gibt es jetzt seit knapp zwei Jahren – wie fühlt es sich an in der Selbstständigkeit? Das Kundenfeedback geht zu 100% an uns selbst. Und es ist schon
sehr motivierend zu sehen, dass das, was wir machen, bei den Kunden
ankommt und verstanden wird. Unser Konzept wachsen zu sehen,
ist wirklich sehr spannend.
Beschreib doch mal kurz Eure Geschäftsphilosophie. Um ehrlich zu sein, haben wir noch keine Philosophie definiert, dafür
sind wir noch zu jung. Wir können den Kunden zu jeder Brille und
zu jeder Brand etwas Eigenes erzählen. Das bleibt bei den Kunden haften.
Grob würde ich sagen, dass wir uns ausschließlich auf die deutschen
Hersteller konzentrieren und „Made in Germany“ anbieten.
Bitte Platz nehmen.
Dür fen es auch ein paar Gramm mehr sein? Rohstoff für Hunder te individueller Azetat Brillen.
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Was war das abgefahrenste Modell, das Du bisher erstellt hast? Ein 50er Jahre Vintagemodell in hellblau mit Intarsien aus einem
40 Jahre alten Dekoracetat. Das war spannend! Und abgefahren!
Wie lange brauchst Du im Schnitt für die Produktion einer Wunschbrille? Je nachdem wie komplex der Wunsch ist, kann die Brille in drei
Wochen fertig sein. Wenn’s sehr schwierig wird, kann es auch mal
länger dauern.
Auf welche Kosten muss sich Dein Kunden beim Endprodukt einstellen? Bei den Basics starten wir bei 299,- €. Für zusätzliche Arbeitsschritte
berechnen wir je 50,- €. Der Preis funktioniert wie ein Baukasten,
so dass der Kunde selbst mitrechnen kann. Preise für Holz- und Büffel-
hornbrillen werden je nach Materialaufwand individueller berechnet.
Welche Parameter kann der Kunde selbst aussuchen? Alle! Es gibt keine Grenzen, sogar die Kunststofffarben können indi-
viduell gefertigt werden!
Mit welchen Materialien arbeitest Du? Acetat ist der Klassiker. Mittlerweile haben wir ca. 800 Farben hier. Wir
arbeiten aber auch mit Holz, Büffelhorn und Edelstahl, Aluminium
und den klassischen Metallen aus dem Brillenbau. Besondere Kunststoffe,
die wir hier haben, sind Elforyn und Juma. Ein Material auf Mineral-
stoffbasis, das Elfenbein sehr ähnlich ist – in Deutschland entwickelt
und produziert.
Gibt es Materialien, mit denen Du bevorzugt arbeitest? Am liebsten ist mir Acetat. Bei Büffelhorn entwickeln sich in mir veg-
ane Tendenzen …
Stehen Deine DIY-Brillen nicht in Konkurrenz zu den Labels, die Du anbietest? Nein. Wenn der Wunsch nach einem individuell gefertigten Brillen-
gestell besteht, ist das vom Kunden schon von vornherein so geäußert
worden.
Was unterscheidet „Kurz und Weit“ von anderen Optikern? Ganz klar unsere individuelle Prise! Wir beraten unsere
Kunden wie gute Freunde und Familie und die Kunden wissen
das sehr zu schätzen. Eine Kundin sagte zu mir: „Du bist
einer von uns!“
Wer sind deine Kunden? Kommen auch Kunden außerhalb Kölns zu Dir? Vom Studenten über den Uniprofessor bis hin zum an-
spruchsvollen Rentnerehepaar, alles.
Ich bin immer wieder verwundert, wie die Leute auf uns
aufmerksam werden. Größtenteils kommen die Kunden
aus dem größeren Umkreis zu uns. Einige Kunden haben wir auch im
Ausland. Die Brille mit dem längsten Postweg ging nach Kapstadt.
Woher kennen Dich diese Kunden? Viele Kunden kommen über eine Weiterempfehlung. Einige finden uns
im Internet oder haben einen Artikel über uns gelesen. Einige Zufall-
streffer sind auch dabei, also Laufkundschaft sozusagen. Eine Kundin
haben wir auf dem Rückflug aus dem Urlaub kennengelernt. Sie war
schon lange auf der Suche nach ihrer Wunschbrille. Wir haben sie ihr
dann gebaut.
Kennst Du andere Brillenhersteller, die eine Dienstleistung wie Eure anbieten?! Im Laufe der Zeit lernt man einige kennen, die ihr Geschäft mit selbst-
gemachten Brillen bereichern. In dem Umfang in dem wir das machen,
kenne ich keinen.
Was schätzt Du am meisten an deiner Art zu arbeiten? Das zu tun, was ich wirklich möchte und die Kunden damit zu begeistern.
Du arbeitest verhältnismäßig unabhängig von Trends und vom Markt. Gehst Du trotzdem auf Messen? Ja, sicher! Dabei interessiert mich aber vor allem die Bauweise ver-
schiedener Brillenfassungen und deren Qualität und die Art, wie sie
gefertigt wurden.
Welche Trends bemerkst Du 2012? Und was kommt auf uns zu? Der Trend geht zu filigranen und feinen Formen. Kunststoff behält die
Oberhand. Große Formen sind noch lange nicht vom Tisch. Wirklich
bunte Farben kommen ins Spiel. Metallfassungen werden sich weiter
entwickeln. Materialien werden wieder öfters kombiniert. Ich freue mich
drauf!
www.kurzundweit.de
Jede Brille ein Unikat in Form und Material .
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Production & Idea: CoastproductionPhotos: BITO / Represented by Banrap PhotographersStyling: OLAST YLING
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Hair & Makeup: Reni GrintschModels: Elena, Sibylle, Nina, Joaquin, Michele, Mario, SimonePostproduction: BITO & Thomas / ADMK
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Come with us on a short walk. Cross your mental bounda-
ries and get inspired by the good life. Forget time and space.
But don't forget your magic plastic card. You're about to
enter the material world – the territory where things are
the real kings. The pleasures they give are transient yet
priceless. Look beyond the price tag if you find one. Forget
it all and indulge: in a day of luxury on Düsseldorf's main
street. Oscar Wilde says it all: “I have the simplest tastes.
I'm always satisfied with the best.”
Breathe deeply and strengthen focus ... but don't forget your credit card.
Get inspiredfor furthershopping.
You are looking good. Repeat after me.
A French proverb says you can't overdo luxury ...let's think no further.
The ancient art of shopping starts with finding.
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Don't settle for second best – ever.
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Maybach LiMited GoLd edition »the dipLoMat i«
Photos: Denis Ignatov
Models: Sara-Joleen Kaveh
Moghaddam & David Ortega
Maybach LiMited GoLd edition
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Metropolitan was founded in 2011 by owp +++ launch of the first acetate collection in 2012 +++ created with urbanites in Mind +++ Mission: to produce glasses for people with the finger on the beat of tiMe +++ Metropolitan wants its custoMers to coMbine quality glasses with retro clothing and accessories to create the perfect enseMble +++ products: distinguished fraMes both old-school and cutting-edge +++ Materials: exclusive italian acetate +++ product line exists of 14 styles for Male and feMale.
MetropolitanUrban Living – vintage Look
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The arT of Downsizing
PuPPet Show
Photos: Dirk Weyer
www.dirkweyer.com
Styling:Uli Dexheimer
www.ulidexheimer.com
String Puppets: Thomas Zürn
Götti „Marien“
ØrGreen „Carter“
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Colibris „JoJo“
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Colibris „biGGi“
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Von Zipper „Joey baGGa
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MuniC-eyewear
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die designermesse für schöne brillen
21. & 22. OKTOBER 2012meilenwerk bei stuttgartso 10-19h / mo 9-17h
http://www.hallofframes.eu
immer eine reise wert: hof in Zürich am 14. & 15. oktober 2012http://www.hallofframes.ch DESIGNED BY EYETECH V.EYE.P CREATIVE TEAM
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Photos: Tobias Schult –
tobiasschult.com
Styling: Thorsten Maisel
Hair and Make-up: Sofie Ühla, Carina
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Models: Mayra & Phillip @ Seeds Models,
Jojo @ Louisa Models
A trip to Berlin’s riverside
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Red Bull Racing
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MunicEyEWEar X Pink Gin
Was War zuerst da? der Cocktail oder die Brille? Bei unserer Collab of
the Issue eindeutig der Cocktail. schließlich stand der stimmungsmacher Pink Gin vor über 30 Jahren
Pate bei der Namensgebung der ersten segelyacht von Prof. Hans Georg Näder. einige Hunderttausend
seemeilen später und inzwischen als segelyacht in der 5. Generation ist der Name Pink Gin jedem
Jet-setter ein Begriff. Im april 2012 öffnete schließlich der erste Pink Gin store in bester Lage von st. tropez
die türen. Von anfang an neben taschen, Poloshirts, Blusen, Badehosen und anderen Lifestyle Produkten
im Programm: sonnenbrillen. Langweilige styles darf man nicht erwarten – vielmehr ist der Name Pro-
gramm. die von Collabo-Partner MuniceyeWear ent-worfenen Modelle spiegeln den modernen Lifestyle
von st. tropez im allgemeinen und Pink Gin im spezi-ellen wieder. die Kollektion „Bright shades“ bedient sich bei den retro-, Vintage- und aviator-Formen des kompletten Neon-Farbspektrums. Willkommen in der achtzigern! dabei lässt sich die Neon-Beschichtung
auf den filigranen Metallbrillen nicht gerade ein-fach realisieren – erst ein drei-schichtiges Verfahren
garantiert eine perfekte Haftung. ein spezieller Mattlack schützt zusätzlich gegen das ausbleichen der super-intensiven Farben bei sonneneinstrahlung –
bei sonnenbrillen irgendwie nicht ganz unwichtig, oder? dass auch die Gläser in ausgezeichneter Qualität daherkommen, ist bei MuniceyeWear
selbstverständlich. egal ob sonnenbaden an der Cote d’azur oder ein Latte Macchiato im Münchner
Glockenbachviertel – mit unserer Collab of the Issue im Gepäck darf man sich hier wie da als teil der
globalen Jet-set Familie fühlen.
www.pinkginshop.com
Von München nach St. tropez und in die weite welt
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Der Begriff Multitasking bezeichnet die Fähigkeit, mehrere
Aufgaben gleichzeitig auszuführen. Besonders das weib-
liche Geschlecht steht in dem Ruf, jenes Multitasking
perfekt zu beherrschen. Doch gilt das wirklich nur für
Frauen? Denkste! Wir treten mit der Oakley Crosslink
den Gegenbeweis an. Eine Brille mit Allround Design,
das gleichermaßen im Berufsleben als auch in der Frei-
zeit zu überzeugen weiß und dabei vor allem gut aussieht.
Dank der austauschbaren Bügel, von denen gleich zwei
im Lieferumfang der Brille enthalten sind, kann man die
Brille jeder Situation und dem eigenem Gusto anpassen –
mal klassisch, mal verspielt, der Fantasie sind hier keine
Grenzen gesetzt. Dass die Crosslink vor Innovationen
nur so strotzt, ist keine Überraschung – wir schreiben
hier immerhin über eine Oakley. Und doch gibt es ein
paar erwähnenswerte technische Details. Die Bügel- und
MULTI-TASKING // MULTI-GENDER
Oakley CrOsslink
Nasenpads beispielsweise sind aus Unobtainium gefertigt,
einem Material, das den Halt der Brille bei Transpiration
verbessert und dafür sorgt, dass die Fassung aus leichtem
und widerstandsfähigem O Matter bei jeglichen Aktivi-
täten sicher auf der Nase sitzt. Der moderne und gleich-
zeitig sportliche Look der Brille wird durch transparente
oder getönte Korrektionsgläser unterstützt. Stilsicherheit
trifft Funktionalität – von morgens bis abends. Multitas-
king wird also nicht nur vom weiblichen Geschlecht be-
herrscht, sondern auch von der Oakley Crosslink. Schön,
dass wir das klären konnten – ein für alle Mal.
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Silmo . Hall 5 . Booth Q75
THE ANNI-
VERSARYISSUE
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A CENTURY OF MOSCOT
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LINDBERG HORN KOLLEKTION
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ISSUE
T H E V I S I O N A R Y M A G A Z I N E
Bereits seit Anfang des Jahres gibt es EYEWEAR in der englischen Version auch für das iPad. In der
digitalen Form unseres Magazins darf der Leser sich an Inhalten erfreuen, die über das Print-Magazin
hinausgehen.
Zusätzlich zu den redaktionellen Inhalten enthält das iPad-Magazin viele interaktive Features wie
ani mierte Artikel, spannende Slide-Shows, eingebettete Videos und Links, die weiterführende Infomationen bieten. In einem Making-Of, sieht man z.B. wie ein
Fotoshooting entsteht oder man schaut sich ein Video zu einer Story an.
Einmal abonniert aktualisiert sich das Magazin mit jedem neuen Release. Somit ist der Leser in Sachen
Eyewear Couture immer auf dem Laufenden – überall auf der Welt.
SLIdEShOWS AddItIOnAL COntEnt EMBEddEd VIdEOS
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