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Entschleunigung. Lebensart. Natur. ume Magazin Nr. 3 | Zum Mitnehmen | Mai 2018 | freiraeume-cuxhaven.de Kein Urlaub auf dem Bauernhof Schüler im Einsatz als Biobauern Yoga body and soul Wie Du zu neuer Kraft kommst! Eine Liebeserklärung an den Frühling Die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut sind wie ein Ausflug ins Paradies FRISCHE KRäUTER Helferlein für Genuss und Gesundheit WECKRUF DER NATUR Singvögel – Ihr Zwitschern durchströmt unsere Herzen BIER AUS DEM AHLENMOOR Gewonnen von den Knospen des Gagelstrauchs

Entschleunigung. Lebensart. Natur.media-service-redies.de/data/documents/Freiraeume_Magazin_02... · Manuela bleeck Fotografie: sonja oest, Florian Willmann, Manuela b leeck Layout:

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Entschleunigung. Lebensart. Natur.

räumeMagazin Nr. 3 | Zum Mitnehmen | Mai 2018 | freiraeume-cuxhaven.de

Kein Urlaub auf

dem Bauernhof Schüler im Einsatz

als Biobauern

Yoga

body and soul Wie Du zu neuer Kraft

kommst!

Eine Liebeserklärungan den Frühling

Die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut sind wie ein Ausflug ins Paradies

FrischE KräutErHelferlein für Genuss und Gesundheit

WEcKruF dEr NaturSingvögel – Ihr Zwitschern durchströmt unsere Herzen

biEr aus dEM ahLENMoorGewonnen von den Knospen des Gagelstrauchs

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»schau auf alles, als sähest du es zum ersten Mal, mit den augen eines Kindes, voller staunen.« Joseph cornell, einer der weltweit bekanntesten Naturpädagogen

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»schau auf alles, als sähest du es zum ersten Mal, mit den augen eines Kindes, voller staunen.« Joseph cornell, einer der weltweit bekanntesten Naturpädagogen

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Inhalt

06 Eine Liebeserklärung an den Frühling – Was gibt es Schöneres als die Gewissheit, das der Frühling ins Land gezogen ist.

10 Ein Weckruf der Natur

– Wenn unsere einheimischen Singvögel ihr Konzert darbieten.

18 Kein urlaub auf dem bau-ernhof – Die Freie Waldorfschule Oberberg sensibilisiert ihre Schüler für das Thema Landwirtschaft – mit einem Praktikum auf dem Bauernhof.

22 Freigeist Kolumne – Bilder lügen nicht.

28 Es ist wie es ist – Gedanken über das Rentnerdasein.

32 Weltbienentag – Die Biene ist das drittwichtigste Nutzier.

34 Mit dem Fahrrad im Land der Fjorde, hüt-ten und trolle – Tage-buch einer Rundreise mit dem Fahrrad durch Norwegen.

38 Kinderseite – Der kleine Igel Fred und das Fest der Feen.

40 Gagelbier aus dem ahlenmoor – Hildesheimer Braumanufaktur stellt aus Knospen des Gagelstrauchs besonderes Bier her.

46 body and soul – Warum man mit der Kombination von Yoga und Selbstverteidigung in die eigene Kraft kommen kann.

49 Faszination „Lummen-sprung“ – Das Naturschauspiel auf Helgoland beginnt ab Juni.

51 aus der hansestadt: stade – Stade vom Wasser aus erkunden.

impressum

herausgeber/Verlag (V.i.s.d.P.):Freiräume cuxhaven –bleeck & bliedtner Gbr

Kontakt:hörstdiek 3, 27478 cuxhaventelefon: 04723 505720E-Mail: [email protected]

redaktionsleitung: renate Venskeredaktionelle Mitarbeit: dieter Pleyn, Verena hopp, renate tibus, Manuela bleeck

Fotografie: sonja oest, Florian Willmann, Manuela bleeckLayout: Manuela bleecktitelfoto: rEhvolution.de / photocase.com

anzeigen/Vertrieb: Media service s. redies, Flögeln www.media-service-redies.de

internet: www.onstyle.de

druck: druckerei hottendorff, otterndorf

www.freiraeume-cuxhaven.dewww.freiräume.net

Eine haftung für die inhalte der beiträge wird nicht übernommen. irrtümer und druckfehler vorbehalten. Nachdruck, Kopien und Vervielfältigungen sind nur mit schriftlicher Zustimmung gestattet. Für unverlangte Einsendungen wird keine Gewähr übernommen. bei direkten oder indirekten Verweisen auf fremde inter-netseiten distanziert sich die Freiräume cuxhaven Gbr von deren inhalt und übernimmt dafür keine haftung. bei Einsendungen von texten und Fotos und ähnlichen Werken garantiert uns der/die Einsender/in, dass diese Werke von ihm/ihr geschaffen wurden und erteilt seine Einwilligung zur Veröffentlichung. auch garantiert der/die Einsender/in, dass abgebildete Personen ihre Einwilligung zur Veröffentlichung ihres bildes gegeben haben.

Inhalt

27476 Cuxhaven/Arensch · Telefon (04723) 3201 · www.biolandhof-fischer.de

Lebensmittel vom Biohof am Nordseedeich.

In der Sommersaison können Erholungsuchende ökologisch erzeugte Milchprodukte im »Melkhus« (Di. Ruhetag) genießen. Unsere Boulebahn lädt zum Spielen ein.

Öffnungszeiten Hofladen: Do. 14-17 Uhr, Fr. 11-17 Uhr.

Foto: stadE Marketing und tourismus Gmbh/Martin Elsen

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natur erleben

Von Verena hopp

Wenn der blumige Duft von Narzissen, Krokussen, Tulpen und Schneeglöck-chen in der Luft liegt, und die Vögel ihre herrlichsten Melodien zwitschern, dann ist es wieder soweit. Der Frühling begrüßt uns mit all seiner Herrlichkeit.Alles erweckt zu neuem Leben. Die Pflanzen kämpfen sich durch die starre Erde ihren Weg hinaus in die Welt und entfalten ihre hauchzarten Blätter. Alles keimt, sprießt und erblüht erst in zar-ten Grüntönen und schließlich in einer herrlich bunten Farbenpracht.

Eine magische Zeit

Es ist für mich eine magische Zeit, in der alles zu neuem Leben erwacht.Nach all den grauen Tagen sind die wunderschönen bunten Blumen eine

willkommene Wohltat für meine Au-gen. Alle Sinne in mir sind geschärft und saugen das neue Leben auf, welches überall entsteht. Ich fühle förmlich, wie das Licht meine Stimmung und Moti-vation positiv beeinflusst.

Neue antriebskraft

Der Hormonhaushalt stellt sich wohl um, sobald die Tage länger werden. Das führt schlussendlich zu Glücksgefühlen und neuer Antriebskraft. Die Zahl der Morgenmuffel soll im Frühling sogar um 50 Prozent zurückgehen. Ich bin auf je-den Fall einer von ihnen.Genau wie bei den Tieren geht auch mein Winterschlaf zu Ende, wenn sich die Vitamin D Reserven durch die herr-

Eine Liebeserklärung an den Frühling

Was gibt es Schöneres als die Gewissheit, dass der Frühling ins Land gezogen ist? Nach dem langen Winter und dem monatelang

anhaltenden Regen sind die ersten warmen Sonnenstrahlen auf der Haut wie ein Ausflug ins Paradies.

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lichen Sonnenstrahlen auf der Haut wieder aufladen. Darum lockt es mich aus meiner mucke-ligen Wohnung hinaus in die Natur.Überall um mich herum geschehen Wunder. Die Vögel beginnen ab März mit der Paarungszeit und zwitschern in den schönsten Melodien. Dazu tanzen die ersten Zitronenfalter durch die Gär-ten. Die Bäume bejubeln dieses Schau-spiel und beginnen wie aufs Stichwort zu blühen.

aufeinanderfolgende warme tage

Forscher fanden heraus, dass viele Pflanzen, wie zum Beispiel Waldbäume eine innere Uhr haben, genau wie die Tiere und wir Menschen. Einige Pflan-zen, wie der Spinat, orientieren sich so-mit an dem Tag-Nacht-Verhältnis. Sie beginnen erst zu blühen, wenn eine be-

stimmte Tageslänge erreicht ist. Andere Pflanzen, wie Obstbäume zum Beispiel, messen die Temperatur und blühen erst nach einer bestimmten Anzahl von auf-einander folgenden warmen Tagen.Es ist für mich jedes Jahr das selbe wun-derbare Gefühl, wenn die Vorfreude auf all die zarten Blüten, den lieblichen Duft und die Rückkehr der Schmetter-linge, Marienkäfer und natürlich des Lichts einsetzt.Und Vorfreude ist ja bekanntlich eine der größten Freuden. Also freue ich mich auf länger werdende Tage, auf warme Abende mit lieben Freunden und die ersten Lagerfeuer.Wenn im März die Weidenkätzchen, die Schneeglocken und die Haselnüsse den Vorfrühling einleiten, folgen die Stachelbeeren und die Birnbaum-Blüte im Vorfrühling. Daran schließen sich die blühenden Apfelbäume, der Flieder

und die Ebereschen im Vollfrühling an. Und wenn die Eisheiligen zwischen dem 11. und 15. Mai dann endlich vor-bei sind, kann das Säen, Setzen und Werkeln in den Beeten wieder so richtig losgehen. Wenn sich meine Hände mit der noch kalten Erde verbinden, dann wird mir der große Kreislauf des Lebens wieder so richtig bewusst. Auch ich bin ein Teil vom Ganzen.

aktivität an der frischen Luft

Endlich kann man in Cafés wieder draußen einige Sonnenstunden und die ersten Kugeln Eis genießen, ohne dass die Zunge abfriert. Überall scheinen die Menschen aufzuatmen. Die neu ge-wonnene Energie motiviert mich zum Frühjahrsputz, zu mehr Bewegung und Aktivitäten an der frischen Luft. Alles ist auf Neuanfang gestellt. Ein neues Kleid, ein Besuch beim Friseur

Mit dem Frühjahr blüht das Leben in der Natur und bei den Menschen wieder auf. Fotos: Verena hopp

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und das Sammeln von leckeren Rezep-ten für Salate und Picknick-Snacks ist für mich ein typisches Frühjahrsverhal-ten.

Zartgrüner Wald

Dass ich die Rezepte zwar nur aus-schneide und sammle und nur in den seltensten Fällen ausprobiere, stört mich dabei wenig. Und so sitze ich draußen, nach einem Spaziergang im zartgrünen Wald, und atme die Frühlingsluft ein, die meine Sinne verzaubert.Was kann es Schöneres geben, als mit einem Stück Butterkuchen und einer Tasse Cappuccino im Garten zu le-sen, während der herrliche Duft von Vergiss meinnicht, Mohnblumen, Mai-glöckchen und Tränenden Herzen zu einem herüberweht? Es ist meine Zeit für Freude, für Leben, für Harmonie. Kurzum, es ist Frühling.

Praxis für Psychosomatische Energetik, Hypnose & Entspannung

Im Heidfeld 44 · 27478 Cuxhaven04723 - 7964157 · [email protected] · www.hpp-cux.de

Für ein Leben im Gleichgewicht!

Sabine Berndt-BartelHeilpraktikerin für Psychotherapie

rezept

BuchenlikörZutaten •3HandvolljungezarteBuchenblätter •500mlKornoderGin •2TassenZucker

ZubereitungDie Buchenblätter in eine Flasche füllen und mit dem Korn oder Gin übergießen, so dass die Blätter alle bedeckt sind. Die Flasche gut verschließen.Den Ansatz drei Wochen lang an einem warmen, schattigen Platz ziehen lassen. Dann den Inhalt abseihen. Nun zwei Tassen Zucker in wenig heißem Wasser auflösen und zu dem gezogenen Korn oder Gin da-zugeben. Gut schütteln und abschließend das Gan-ze einige Wochen im kühlen und dunklen Keller nachreifen lassen.

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Vogelgezwitscher, bunte blumen und schmetter-linge – endlich kommt der sommer.

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Es lässt uns innehalten, die Hektik des Alltags vergessen und erinnert uns an un-beschwerte Tage. Ihr Gesang holt uns in die Gegenwart und präsentiert die ganze Schönheit der Natur. Doch das Vogelkon-zert wird von Jahr zu Jahr leiser. Es ist fünf vor zwölf.

sonne und Leben tanken

Das laute Zwitschern und die ersten war-men Sonnenstrahlen haben mich heute weg vom Schreibtisch hinaus in die Natur gelockt. Mit einem dicken Pulli – aber endlich ohne Jacke – entscheide ich mich für einen kleinen Waldspaziergang. Etwas Sonne und Leben tanken ist jetzt genau das Richtige. Die ersten warmen Sonnenstrahlen strö-men durch das zarte Grün der Bäume und geben mir Hoffnung auf neues Le-ben in der Natur. Die Vögel scheinen ebenfalls erwacht und zwitschern in den

herrlichsten Tönen, als wäre der Winter längst Vergangenheit. Ein freudiges Ge-fühl von Frühling, von länger werdenden Tagen erfüllt mich, während die kleinen gefiederten Freunde ihr Konzert geben. Ihr Gesang dringt bis tief in mein In-nerstes und erfüllt mich mit Wärme und Zufriedenheit. Bald werden sie wieder Nester bauen, ihre Jungen füttern und das Fliegen lehren. Es werden wieder überall Wildblumen blühen, auf denen die zahl-reichen Schmetterlinge tanzen. Libellen und Marienkäfer werden allerseits fliegen, und Grashüpfer werden springen. So war es zumindest, als ich noch Kind war.Damals, vor gut 25, fast 30 Jahren,da bin ich mit meiner Familie durch die Wiesen und Wälder gestreift. Wir hatten kleine Bücher dabei, mit denen sich Vö-gel und Bäume bestimmen ließen. Einmal waren wir sogar mit einem Vogelkundler unterwegs. Ich erinnere mich, als wäre

es gestern, wie er uns die Vogelstimmen imitiert und erklärt hatte, woran man wel-chen Vogel am Gesang erkennen könnte. Überall zwitscherte und flatterte es. Vögel und Insekten in Hülle und Fülle. Aber das war früher. Wenn man sich heute um-schaut, dann beschleicht einen der Gedan-ke, dass die guten alten Zeiten vorbei sein könnten. Das Vogelkonzert wird von Jahr zu Jahr leiser. Die Insekten, vor allem die bestäubenden Insekten, nehmen beängs-tigend schnell ab. Wenn ich heute durch den Wald schlendere und horche, fehlen einige der Melodien, die ich aus meiner Kindheit kannte, schon gänzlich.Die Weidenammer, den Grauspecht, aber auch viele Lerchenarten suche ich bei-spielsweise vergebens bei meinen Spazier-gängen. Doch wieso ist das so?

Singvögel – Ein Weckruf aus der NaturWas ist ein größerer Frühlingsbote als die wärmer werdenden Sonnenstrahlen, in denen unsere

einheimischen Singvögel ihr Konzert darbieten? Ihr Zwitschern durchströmt unsere Herzen und gibt Hoffnung auf neues Leben und lange Tage mit vielen Sonnenstunden.

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VonVerena hopp, redaktion.

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Ein wichtiger Faktor ist wohl, dass der Lebensraum unserer einheimischen gefiederten Freunde immer kleiner wird. Ganze66HektarLand,alsoüber92Fuß-ballfelder werden jeden Tag in Deutsch-land allein für den Siedlungs- und den Verkehrsbau neu in Anspruch genommen, so die Zahlen des Umweltbundesamtes von 2015. Eine riesige Fläche, die denVögeln und Insekten für ihre Futtersuche und für Brutstellen fehlt. Und dass die Bienen sterben, liegt wohl vor allem an den giftigen Pflanzenschutzmitteln. Der Rückgang der Insekten ist sogar noch er-schreckender als die verschwindende Zahl unserer Vögel: Die Zahl der Fluginsekten ist laut Nabu um 75 Prozent geschrumpft. Dies ergeben die Untersuchungen der letzten27JahreindenSchutzgebieten.

bestäubung durch insekten

Man erkennt es ja schon, wenn man mit dem Auto über Land fährt. Während noch vor20JahrendieWindschutzscheibevol-ler Insekten war, bleibt sie heute geradezu

sauber. Zwei Drittel unserer Nutzpflanzen sind jedoch von der Bestäubung durch In-sekten abhängig. Man kann keine für die Ernten schädlichen Insekten töten, ohne den nützlichen gleich mit zu schaden. Ist es nötig, auch unsere Gärten mit gifti-gen Chemikalien zu behandeln, um ma-kellose grüne Rasenflächen und perfekt geordnete Beete zu erhalten, die eher an das Teletubbie-Land statt an ein Naturer-lebnis erinnern lassen? Wer Blattläuse in seinem Garten hat, lockt Vögel an. Un-sere gefiederten Freunde sind ein weitaus naturfreundlicheres Mittel gegen viele Schädlinge, da diese eine willkommene Futterquelle für die Vögel darstellen. Deshalb ist es eine gute Sache, Insekten-hotels in den Gärten aufzuhängen, genau-so wie Vogelhäuschen, welche Nistplätze ersetzen. Es wird sogar geraten, die Vögel ganzjährig zu füttern, da es einfach nicht mehr genug Insekten, Obst und andere Nahrung für sie gibt. Ich schaue einem Rotkehlchen zu, dass nur wenige Meter vor mir auftaucht

und fröhlich zwitschert. Es scheint meine Gedankten gelesen zu haben und mich in meinem Bestreben, die Welt wieder ein Stückchen besser zu machen, zu bestär-ken. Wir sollten zwischen der Kulturland-schaft wieder Biotope, Schutzgebiete an-legen oder die noch bestehenden schützen, unbedingt!

Zurück in unsere Gärten

Wie traurig wäre es, wenn die kommen-de Generation keine Moore, alte Wälder, Tümpel, Seen, Wiesen mit Wildkräu-tern und Blumen mehr kennen lernen dürfte? Wie schade wäre es, wenn unsere zukünftigen Kinder, Enkel und Uren-kel die Natur nur noch als Monokultur, ohne Schmetterlinge, Vogelzwitschern und Bienen vorfinden würden? Viel-leicht schaffen wir es mit unse-rem eigenen Bestreben, unsere gefiederten Freunde, unsere Schmetterlinge, Grashüpfer und Libellen, unsere Bienen und Hum-meln wieder zurück in unsere Gärten

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in Zahlen

Zwischen 1990 und 2013 verschwan-den in deutschland: 35 Prozent aller Feldlerchen 42 Prozent sind es beim star 80 Prozent aller Kiebitze 84 Prozent aller rebhühner

allgemein gibt es 12,7 Millionen brutpaare weniger in nur zwölf Jahren – das bedeutet einen rückgang um 15 Prozent.

der rückgang der insekten ist sogar noch erschreckender als die verschwin-dende Zahl unserer Vögel: die Zahl der Fluginsekten ist laut Nabu um 75 Prozent geschrumpft. dies ergeben die untersuchungen der vergangenen letzten 27 Jahre in den schutzgebieten. Quelle: Nabu

zu locken. Ihnen Beerenbüsche, Blumen, hohes Gras, Bäume, Stauden und Kräuter zu pflanzen und das alles ohne Pflanzen-schutzmittel.

bei der Fütterungbeobachten

Wenn wir alle zusammenhalten, dann können wir ihnen kleine Oasen geben, die ihnen wieder Heimat und uns Freude bie-tet. Gibt es etwas Schöneres, als die Vögel von der Kaffeetafel aus bei der Fütterung zu beobachten? Ich persönlich schaue lieber bei ihren ersten Flugversuchen zu, statt auf einen sterilen englischen Rasen zu blicken, auf dem kein Leben mehr zu entdecken ist.Und damit stehe ich nicht allein da. Es ist schön zu wissen, wie viele Menschen es schon gibt, die sich für die Erhaltung unserer wunderschönen Natur einsetzen. Der Nabu führt jedes Jahr mit 40 000 Freiwilligen eine Vogelzählung durch. Was ich hierbei beobachte ist, dass gerade die ältere Generation aufmerksam für den Vogelschutz und das Insektensterben ist. Es ist ja auch eine Generation, die ohne die ständige Ablenkung durch Internet, Smartphone und sogar ohne tägliches Fernsehen großgeworden ist. Sie hat-ten noch einen festen Bezug zur Natur und spüren die Veränderungen mehr als die Jüngeren. Und genau hier, in unserer schnelllebigen Welt, in der eine ständige Zerstreuung, Ablenkung durch alle Arten von technischen Geräten und der wach-sende Erfolgsdruck allgegenwertig sind, können wir ansetzen. Bildung ist hier ein wichtiges Stichwort.Viele Kinder kennen sich gar nicht mehr mit unserer einheimischen Natur aus. Welches Kind kann heute noch Bäume, Blumen oder Kräuter erkennen? Welches

Kind weiß, welche Pflanzen essbar sind? Wer kann anhand der

Vogelstimmen sagen, welcher Vogel

dort gerade singt? Selbst in meiner Ge-neration weiß das kaum noch jemand. Doch genau dieses Wissen, diese Nähe zur Natur und das Verständnis von ihr, ist so wichtig für unsere Gegenwart und vor allem Zukunft.Nur wer Liebe für etwas empfindet, wer schöne Erinnerungen an eine Sache ge-sammelt hat, wird später bereit sein, für ihren Erhalt zu kämpfen.

die Natur entdecken

Wem es zu eintönig ist, alleine mit seinen Kindern durch die Natur zu wandern, findet hierzulande immer häufiger An-schluss. Es werden zahlreiche Kurse ange-boten, bei denen es um Natur entdecken geht. Vogelstimmen erkennen, Wildkräu-ter sammeln, Tiere beobachten, sind nur einige dieser Angebote.Wir können uns wieder für unsere Na-tur begeistern, und unsere Kinder gleich mit. Wir können sie von ihren Tablets und Spielekonsolen locken und ihnen die Schönheit des wahren Lebens näherbrin-gen. Wenn Kinder wieder richtiges Hin-hören, Riechen, Schmecken und Fühlen lernen, werden wir eine nächste Genera-tion von kreativen Köpfen haben. Eine Generation, die eine Verpflichtung ge-genüber der Natur empfindet. Die um die

Wichtigkeit unserer Bienen, unserer Vögel und der ganzen Natur weiß. Eine Genera-tion, die die Dinge gerechter und mutiger angeht, als die meine.Das Rotkehlchen zwitschert nun von ei-nem anderen Ast zu seinen Artgenossen und holt mich zurück in die Schönheit des Waldes. Es ist noch nicht alles verloren. Aber es ist fünf vor zwölf.

Foto: janne_ / photocase.de

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Was so grandios an Kräutern ist, dass sie eintönige Gerichte wie Nudeln mit Tomatensauce und Tomaten-Moz-zarella in einen herrlich köstlichen Gaumenschmaus verwandeln können. Ein paar Blätter Basilikum hinzufü-gen, und schon zaubert man aus zwei schlichten Zutaten ein stimmiges Gesamtkunstwerk.

Aus vielen unserer einheimischen Kräu-ter lassen sich zudem Tees herstellen. Sie sind wohlschmeckend, bekömmlich und vermögen es sogar, in einen abso-lut verkorksten Tag ein wenig Frieden und Harmonie einkehren zu lassen. Für viele Kräutertees gilt jedoch, es nicht zu übertreiben. Ein bis zwei Tassen einer Sorte am Tag sind gut bekömmlich. Doch wenn man am Tag viel Tee trin-ken kann, sollte man ruhig wechseln zwischen Kräuter- Früchte- und Grün-tees et cetera. Frische Kräuter – wie duftende Zitronenmelisse, erfrischende

Minze, lieblicher Rosmarin, aber auch Waldmeister und Bärlauch – entfalten so einzigartige Aromen, dass sie schon vermuten lassen, dass sich in ihnen ein ganzes Universum an Heilung und Kraft finden lässt. Und das ist tatsäch-lich der Fall:Im Folgenden haben wir eine kleine Auswahl an Küchenkräutern zusam-mengestellt, die sowohl äußerst aroma-tisch, aber gleichzeitig auch heilend sind. Wer seine Kräuter gerne selber beim Spaziergang sammeln möchte, der kann das zum Beispiel im Frühling bei einem Ausflug in den Wald machen.

Eine Fülle an Kräutern

Denn in unseren einheimischen Wäl-dern lassen sich ebenfalls eine Fülle an gesundheits- und geschmacksbringen-den Kräutern finden. Also, Augen auf und viel Freude bei der Reise in die Welt der herrlich duftenden und heilenden Kräuter.

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Gesunde und heilende Kräuter Helferlein für Genuss und Gesundheit

brennnesseln zu pflücken, ist zugege-

ben nicht immer einfach. Mit handschuhen

lassen sich die zarten kleinen blätter von

april bis mindestens Mai aber gut sammeln.

brennnesseln sind ein toller spinat-Ersatz

in Gerichten, eine gute Einlage in suppen,

und zu bratlingen verarbeitet schmecken sie

herrlich. die Powerpflanze hat eine blutrei-

nigende Wirkung und verhilft zu neuen Kräf-

ten. sie regt die blasen und Nierentätigkeit

an und soll sogar bei hexenschuss und rheu-

ma wirken. da sie haarausfall vorbeugt, ist

sie des Öfteren bestandteil in naturbelasse-

nen shampoos und anderen haarpflegepro-

dukten.

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natur erleben

bärlauch ist in der freien Wildbahn dank sei-

nes starken Geruchs nach Knoblauch leicht zu

finden. die Pflanze trägt auch den Namen Wald-

knoblauch. da die blätter jedoch starke ähn-

lichkeit mit denen des giftigen Maiglöckchens

und auch der herbstzeitlose haben, ist obacht

geboten!

bärlauch macht sich super in Pesto, Käse, sup-

pen, Pasta Gerichten und vielem mehr.

die heilwirkungen sind ähnlich wie bei Knoblauch.

bärlauch regt die durchblutung an und hilft so-

mit auch gegen kalte hände und Füße. Er wirkt

gegen ablagerungen in den blutgefäßen und ist

gut gegen bluthochdruck. Eine antibiotische,

krampf- und schleimlösende Wirkung wird ihm

ebenfalls nachgesagt. Zudem ist er verdauungs-

fördernd und schweißtreibend.

die bärlauch-saison startet anfang März und

endet im Mai, bevor die Pflanzen blühen.

Frauenmantel hat einen bitteren und leicht

säuerlichen Geschmack, was an dem hohen Gehalt

an Gerbstoffen liegt. die jungen blätter und blüten

schmecken am angenehmsten als tee zubereitet so-

gar sehr mild und aromatisch. in der Küche kann er in

smoothies, als suppeneinlage, als spinat-Ersatz ge-

nutzt werden. Er sollte aber nicht in großen Mengen

verzehrt werden. Frauenmantel wirkt krampflösend,

entzündungshemmend und antibakteriell. die jungen

blätter können kurz vor der blüte ab anfang Mai in-

nerlich sowie äußerlich angewendet werden. sie sind

eine sehr gute hilfe bei Menstruationsbeschwerden.

Getrocknet eignen sich die blätter auch sehr gut für

teeaufgüsse. Zu heilzwecken, sollte die Ernte eher im

sommer stattfinden.

Waldmeister schmeckt herrlich in Ge-tränken und ist somit eine wichtige Zutat der Maibowle, in Waldmeisterbier und na-türlich in grünem Wackelpudding. Er wirkt in geringer Dosis krampflösend und beru-higend. Die Blütezeit von Waldmeister geht von April bis Mai. In dieser Zeit sollte er geerntet werden. Bei der Ernte ist er noch geruchslos und entfaltet erst beim Welken sein charakteristisches Aroma.

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Pfefferminze schmeckt nicht nur herrlich in asiatischen

Gerichten, soßen und Gebäck, sie ist natürlich klassisch als

tee aufgebrüht ein erfrischendes sommergetränk. Es gibt

eine ganze Menge an verschiedenen Minz-sorten: Krause

Minze, marokkanische Minze, Zitronenminze, hemmingway-

Minze, aber sogar schoko-Minze, apfelminze, orangenminze

und ananasminze. die heilkräfte in Minze finden vor allem zur

Linderung von Kopfschmerzen, Magen-darmbeschwerden

und bei Erkältung anwendung. ansonsten hat Minze antibak-

terielle, entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaf-

ten. bei hals- und Mandelentzündung sollte man jedoch auf

jede art von Minze (auch Minzzahnpasta und Minzkaugum-

mis) verzichten, denn die Öle trocknen die schleimheute aus,

so dass der hals gleichzeitig gereizt wird.

Foto: nailiaschwarz / photocase.com

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Von renate Venske

Das „Bergwaldprojekt e.V.“ ist da eine Möglichkeit. Allein in Deutschland bringt derVerein jedes Jahr über 2000MenschenindieNatur.2017organisier-te sie 100 Projektwochen an 51 verschie-denen Standorten in ganz Deutschland. Projektförster Hendrik von Riewel: „Ziel der Arbeitseinsätze ist es, die viel-fältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten und eine breite Öffentlichkeit zu einem naturverträglichen Umgang mit den Ressourcen zu bewegen.“

bergwaldprojekt in den Küstenheiden

Zum vierten Mal kommen über 40 frei-willige Helfer aus ganz Deutschland nach Cuxhaven-Altenwalde. Sie ver-bringen ihre Freizeit, um sich jeweils eine Woche im praktischen Naturschutz auf der DBU-Naturerbefläche Cuxha-vener Küstenheide zu engagieren. Die-ses Mal stehen Heideflächen auf Bin-nendünen, das Arenscher Geestkliff und ein Moorgewässer im Wisentgehege im Fokus. Projektleiter Johannes Nies betreut die zweite Wochengruppe. Der 27-Jährigestudiert im fünften Semester Agrarwis-senschaften in Kassel und engagiert sich schon seit einigen Jahren im Bergwald-projekt. „Die Teilnehmer melden sich jeweils für eine Woche von Sonntag bis Samstag an. Wobei Sonntag immer An-reisetag ist“, erklärt Nies das Prozedere. Untergebracht ist die Gruppe in Spieka im Organistenhaus. Der straffe Tages-ablauf mag für manchen Teilnehmer

herausfordernd sein. Wecken um sechs Uhr.NachdemFrühstückum6.30wirdgemeinsam abgewaschen und um 7.30Uhr geht’s los. Dann heißt es: Rauf aufs Fahrrad. Von der Unterkunft bis zum Einsatzort brauchen sie eine knappe Dreiviertelstunde. „Das machen wir hier im Norden immer. Die Teilnehmer finden es toll. Außerdem dient es dem Nachhaltigkeitsgedanken“, verdeutlicht Nies den Ansatz des Bergwaldprojekts. Um 11 Uhr freuen sich alle auf das zwei-te Frühstück. In der Mittagpause bringt die Koch-Crew selbstgekochtes, warmes Essen. Um 16 Uhr ist Schluss. Zufrie-den und kaputt stärken sich alle Teilneh-mer um 19 Uhr beim Abendessen. Auch wenn sie so manchen Knochen spüren, breitet sich doch eine wohlige Müdig-keit in ihnen aus. Gestärkt, motiviert und akribisch gehen die Teilnehmer am

nächsten Morgen am Arenscher Geest-kliff an die Arbeit. Die meisten haben beruflich nichts mit Waldarbeit zu tun. Fachkundig angeleitet werden sie durch den Projektleiter. Er bereitet die Woche vor und hält mit dem Förster Kontakt. Unterstützt wird er dabei von freiwilli-gen Gruppenleitern, die ehrenamtlich ihre langjährigen Erfahrungen weiter-geben. Sie machen das privat, geben da-für ihren Urlaub her, weil sie motiviert sind und hinter der Sache stehen. „Hier entfernen wir die spätblü-hende Traubenkirsche, die sich explosionsartig in der Küstenheide ausge-breitet hat. Wenn man sie einfach fällt, also absägt, würde sie auf dem Stamm wieder heckenmäßig aus-schlagen.

Waldarbeiter auf ZeitDurch veränderte Lebensumstände und Aufklärung wächst allgemein das Umweltbewusstsein.

Viele Menschen versuchen, in ihrem Umfeld einen kleinen Beitrag zu leisten. Für manche ist das nicht genug. Sie wollen sich aktiv für den Umweltschutz einsetzen.

die rinde der

traubenkirsche wird

abgeschält, um zu

verhindern, dass sich

die bäume weiter

ausbreiten.

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Aus der region

Also schälen wir die Rinde ab“ erklärt Projektleiter Johannes Nies die kräf-tezerrende Arbeit. Um die Bäume er-folgreich zu reduzieren, müsse es sehr genau gemacht werden. Da diese Bäu-me sich schnell verbreiten, nehmen sie anderen Baumarten das Licht weg. Fällt man die Traubenkirsche, stirbt sie nicht, sondern speichert viel Energie in den Wurzeln und schlägt dann aus den Wurzeln wieder aus. Es schießen explo-sionsartig 20 Zentimeter lange Triebeaus. Es mache keinen Sinn, die Triebe mit dem Schneider abzutrennen, da sie dann noch intensiver Wurzeln bildeten und noch extremer ausschlagen würden. Also müssen die kleinen Triebe heraus-gerissen und etwas größere Exemplare ausgegraben werden. Bei den größeren Bäumen schälen die „Waldarbeiter auf Zeit“ die Rinde ab und unterbrechen

dadurch die Versorgungs-bahnen. Normalerweise pumpt der Baum über die Wurzeln Wasser zu den Blättern. Zusammen mit dem Sonnenlicht entstehen Nährstoffe, die er wieder zurück zu den Wurzeln führt und dort

einlagert. Dieser Vorgang wird durch das Abschälen der Rinde unterbrochen. Der Baum versucht, die zerstörten Ver-sorgungsbahnen wieder zu reparieren, wendet seine gesamte Energie darauf und stirbt dann nach zwei Jahren ab. Die Erfahrung sagt, dass die Bäume dann nicht mehr ausschlagen.

schweißtreibender umweltschutz

Die Studentin Katharina Müller aus Bremen nutzte die Wartezeit auf einen Praktikumsplatz, um sich mit ihrem Freund Philipp Krieger spontan an dem Bergwaldprojekt zu beteiligen. Sie mag es, draußen zu sein, neue Leute kennen zu lernen und einiges über ihre Umge-bung zu lernen. Ihre Erwartungen ha-ben sich voll erfüllt. „Wir waren vorher im Wald, in der Heide und jetzt hier auf

dem Arenscher Deich. So haben wir viele verschiedene Habitate kennen gelernt“, fasst sie ihre Eindrücke zusammen. Meistens ging es im Wald darum, durch Herausreißen oder Absägen von kleinen Lärchen und Fichten, die Heide wieder offener zu gestalten und ei-

nen Korridor im Wald zu schaffen. Die Bremerin war erstaunt, dass es an der Cuxhavener Küste ein so großes Heide- und Waldgebiet gibt. Engelbert Dresen kommt aus Solingen, ist Nordseeliebhaber und hat sich mit seiner Frau Sonja für das Bergwaldpro-jekt beworben. Beide haben schon oft in der Schweiz an Bergwaldprojekten mit-gearbeitet. Für Maximilian Okomonski ist es eine willkommene Abwechslung zu seiner Ausbildungsstelle in einem großen Kaufhaus in Nürnberg. Die Küste kennt der 23-Jährige durch eineRadtour entlang der Nordseeküste. Jetzt wollte er aktiv etwas für die Umwelt machen. www.bergwaldprojekt.de

Naturnahe Wälder

Die DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küs-tenheide ist eine von 70 Naturerbeflächen in Deutschland. Die rund 1450 Hektar große, ehemalsmilitärisch genutzte Fläche ist 2009vom Bund an die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) übertragen worden. Offene Lebensräume mit ihren oft seltenen Tier- und Pflanzenarten sol-len für nachfolgende Generationen durch ziel-gerichtete Pflege bewahrt und naturnahe Wäl-der möglichst ohne menschlichen Eingriff zu Wildnis entwickelt werden. Artenarme Forste werden in naturnahe Wälder überführt und Feuchtgebiete sowie Fließ- und Stillgewässer ökologisch aufgewertet.

www.dbu.de/naturerbe

„Wir waren vorher im Wald, in der Heide und jetzt hier auf dem

Arenscher Deich. So haben wir viele verschiedene Habitate

kennen gelernt.“Katharina Müller, studentin aus bremen

seite 18

Von renate Venske

Auch die Freie Waldorfschule Oberberg in Nordrhein Westfalen möchte ihre Schüler auf das Thema Landwirtschaft sensibilisieren. Sämtliche Neuntklässler machen drei Wochen ein Bauernhof-praktikum in Deutschland oder manche sogar in der Schweiz. Die Schüler sol-len so einen hautnahen Einblick in die

Herstellung biologisch hergestellter Produkte bekommen und gleichzeitig andere Lebenswelten kennen lernen. „Seit vier Jahre kooperiere ich mit der Waldorfschule und es macht richtig Spaß und ist auch für mich sehr span-nend“, erzählt Bauer Ralf Adden am Frühstückstisch. „Die Schulen seien dankbar, wenn sich ein Landwirt darauf einlässt. „Mir macht es Spaß mit jungen

Leuten zu arbeiten, das ist aber auch die Grundvoraussetzung. Man muss manchmal schon tolerant sein“, sagt Hühnerbauer Ralf und erzählt, dass die Schüler als erstes das „Sie“ abgeschafft haben. Jetzt sitzen vier Jugendliche etwas ver-schlafen um sieben Uhr bei ihm in Cuxhaven-Altenbruch am Frühstücks-tisch. Trotz der frühen Morgenstunde

Kein urlaub auf dem

bauernhof

Grundsätzlich kennt jeder den Unterschied von biologisch und konventionell hergestellten Landwirtschafts-produkten. Trotzdem sind einige Verbraucher durch die Vielzahl der Biosiegel verunsichert. Sie fragen sich: Wo

kommen unsere Bioprodukte wirklich her? Unter welchen Bedingungen werden sie hergestellt?

seite 19

Aus der region

ist die Stimmung locker. „Mir ist wich-tig, dass die Jugendlichen sich wohl-fühlen, während sie den Arbeitsalltag auf dem Hof kennen lernen“, sagt der sympathische Biobauer lachend. Er weiß, dass es den vier Helfern besonders schwerfällt, mit dem ersten Hahnkrä-hen aufzustehen.Alina erinnert sich, dass sie dachte, es gäbe auf dem Hof nur Hühner, und viele Leute würden sich um die Tiere küm-mern. „Aber Ralf macht den Hof fast alleine“, erzählt sie.

1983 hat Ralf Addenden Hof vom Vater übernommen. Nach 30Jahren konventionel-ler Landwirtschaft mit Milchkühen wagte er ei-nen Neustart. Die Mut-ter war pflegebedürftig geworden, ihm alleine

wurde es zu viel, und so rutschte er als Seiteneinsteiger in die Biobranche. „Ich kann’s mir jetzt auch nicht mehr anders vorstellen. Wir müssen mit den Res-sourcen wirtschaften und den Tieren ein gutes Leben bieten.“ Größtenteils erzeugt er das Futter selbst oder kauft Getreide bei Kooperationspartnern. Im Gegenzug nimmt der Kornlieferant Hühnerkot von ihm und düngt seine Felder damit. So entstehe das biologi-sche Denken und Handeln im regiona-len Kreislauf. Vormittags hilft ihm ein Frührentner und wenn „Not am Mann“

ist, helfen seine drei Geschwister. Der Hof ist für meine Geschwis-ter immer das „Basislager“ geblie-ben. Sie kommen gerne und sind jederzeit willkommen. „Es ist schon viel Arbeit für Ralf und sei-ne Helfer. Er muss auf die Hüh-ner aufpassen, dass sie abends

alle drinnen sind. Morgens alle Tiere füttern, die Eier einsammeln, sortieren und Hof, Ställe und Haus sauber halten, kaputte Zäune reparieren und natürlich den Verkauf der Eier managen. Das ist schon ziemlich viel Arbeit“, weiß Lucy jetzt aus eigener Erfahrung.Jetzt geht’s ans Eiersammeln. An den Hühnerhäusern angekommen, werden die Tiere rausgelassen. Sie waren sehr fleißig.

Weiter geht es auf seite 20

„Ich kann’s mir jetzt auch nicht mehr anders vorstellen.

Wir müssen mit den Ressour-cen wirtschaften und den

Tieren ein gutes Leben bieten.“ralf adden, biolandhof altenbruch

Daniel, Philipp, Alina und Lucy haben dem Biobauern

eine Kräuterspirale gebaut.

seite 20

Über1300EiersammelnLucyundAli-na ein, während Philipp und Daniel sich um die Fütterung der kleinen Schweine, der Enten und der Hühner kümmern. Ralf Adden hat sich für mobile Hühner-ställe entschieden. Die zwei rollenden, großräumigen Wagen können immer wieder umgesetzt werden. Dadurch ließen sich die Grünflächen optimal nutzen, erklärt der Biohofbesitzer. Er hat zwei Gruppen von Hühnern: eine Gruppe hat er letzten Sommer, die zweite Gruppe im Winter bekommen. Dadurch ist eine ausgeglichene Pro-duktion gesichert, weil die Hühner am Anfang in Größe und Anzahl unter-schiedliche Eier legen. Ralf Adden be-liefert regionale Bioläden, Restaurants, Gärtnereien und Fleischereien. Während Alina und Lucy die Sortie-rung der Eier im Auge haben, erzählt Lucy, dass sie sich auf das Praktikum

sehr gefreut hat. So können sie ganz neue Erfahrungen sammeln. Sie hätten wirklich viel Glück mit Bauer Ralf, da sind sich alle vier Praktikanten einig.

Neue Erfahrungen

Daniel hatte anfänglich überhaupt „keinen Bock“ darauf, drei Wochen wegzugehen – und das ohne Freunde. Das Landwirtschaftspraktikum ist nun mal kein Urlaub. „Und dann kamen Philipp und ich auch noch auf einen katastrophalen Bauernhof in der Nähe von Göttingen. Der Bauer hat sich über-haupt nicht um uns gekümmert. Wir haben mit zwei Russen zusammengear-beitet, die nicht viel Deutsch gesprochen haben, uns aber alles erklären sollten. Es war dort unglaublich dreckig. Zu essen gab es meistens Kartoffeln. Echt furchtbar“, erinnert er sich mit Grauen. Die Rettung war, dass Ralf Adden kur-

zerhand bereit war, die beiden für die restlichen zwei Wochen aufzunehmen. Während die Mädchen ihre Zimmer im Haus haben, schlafen die Jungen im ausgebauten Bauwagen auf dem Grund-stück. Sommerliche Gemütlichkeit mit einer Prise Abenteuer.Heute haben Alina und Lucy Küchen-dienst und werkeln in der Küche. Sie kochen Mittagessen. Es gibt Suppe mit frischem Gemüse. „Das ist für Ralf schon etwas Neues“, sagt Alina lachend. Als Dank für die herzliche, offene Auf-nahme bauten sie ihm eine Kräuter-spirale und bestückten sie mit frischen Gartenkräutern. „Jetzt weiß auch Ralf frisches, leichtes Essen zu schätzen. So können wir ihm auch etwas zurückge-ben“, sagt Lucy. Normalerweise sitzen kräftige Männer mit Appetit auf deftige Hausmannskost am Tisch. „Durch die jungen Leute, die mehr auf ihre Ernäh-

seite 21

Aus der region

rung achten, gibt es leichtere, moder-nere Küche mit viel Gemüse, Nudeln und Salaten, die wirklich super lecker sind“, bestätigt der Hofbauer und be-kräftigt, dass auch er von den jungen Leuten lernt. Die Kräuterspirale haben die Schüler gleich in den ersten Tagen angelegt. Doch was nehmen die Schüler mit, wenn sie wieder nach Hause fahren? Wird das Praktikum ihr Denken oder sogar ihren Berufswunsch beeinflussen?Obwohl Alina gemerkt hat, dass sie ger-ne etwas mit Tieren macht, will sie keine Bäuerin werden. Auch für Lucy spricht die Tagesroutine gegen den Beruf der Bäuerin: früh aufstehen, immer wieder die gleiche harte Arbeit machen. Phi-lipp lacht. Er weiß auch noch nicht, was er beruflich machen will. Aber ihm wird auf dem Bauernhof nie langweilig. Auch wenn sich einige Arbeiten wiederholen,

gebe es immer wieder neue Arbeiten, die zusätzlich anstünden. Daniel dagegen hat ganz konkrete Berufsvorstellungen. Am liebsten möchte er Bankkaufmann oder Finanzbeamter werden, woran ihn aber vielleicht seine Mathenote hindern könnte, sagt er.

Lerneffekt

Alle vier Praktikanten finden es toll, dass sie eine andere Lebenswelt kennen gelernt haben. Durch den praktischen Einblick in die Arbeitsweise könnten sie die Zusammenhänge einer biologi-schen Landwirtschaft besser verstehen. Die Ergebnisse und Erlebnisse halten sie in einem Berichtsheft fest. „Wenn man sieht, wie die Tiere leben, dass alles konsequent biologisch produziert wird, und was alles gemacht werden muss, bis die Eier im Verkaufsregal lie-gen, dann lernt man das Produkt auch

mehr schätzen. Man weiß bei einem Ei im Supermarkt aus konventioneller Landwirtschaft nicht, ob die Tiere ge-quält wurden und was an Chemikalien im Futter war“, fasst Philipp seine Er-kenntnisse zusammen. Es ist 18 Uhr, und alle sitzen mit Bauer Ralf am Küchentisch. Langsam kommt bei ihnen ein bisschen Abschieds-schmerz hoch. Nach dem Abendbrot geht es wie so oft mit den Fahrrädern zum Deich. Nachdenklich genießen alle die Weite des Meeres, und jeder von ih-nen geht seinen Gedanken nach.

Kontakt

biolandhof ralf addenWehldorfer str 52 27478 cuxhaventelefon: 04722 539

seite 22

bilder lügen nichtVon Wolf s. dietrich

oder doch? schließlich lassen sich,

wie wir heute wissen, Fotos fälschen.

Fünfzig Jahre nach der ersten Mond-

landung glauben manche Menschen

noch immer, alles sei ein großer

schwindel gewesen. dabei haben wir

die bilder gesehen. Wie auch immer,

bleiben wir auf der Erde. unsere

Fotos jedenfalls sind echt. schließlich

haben wir sie selbst geknipst, und das

bild von Purzel, das tante Elke immer

bei sich trug und bei jeder Gelegenheit

zückte, zeigte wirklich den Gefährten

im braunen Fell. Echte bilder sind beweise für alles, was

uns lieb und teuer ist. besonders in fremder umgebung.

den Nachbarn, die sich über Kinderlärm beschweren,

brauchen wir Leons Kommu-

nikationsbilder nicht zu zei-

gen. aber wenn Mutter zur Kur nach bad beder-

kesa fährt, nimmt sie ihre Kinder mit. Nicht

wirklich, nein, nur ein paar Fotos. sie will nicht

zurückstehen, wenn ihr Kurschatten aufnah-

men von der abiturfeier seines Filius vorführt.

Notendurchschnitt 1,2. studiert jetzt Medizin.

oder wenn Frau Müller das heimische anwesen

zeigt. die rosen habe ich selbst gepflanzt, und

das ist unser Wintergarten, mein Mann war ja

erst dagegen. aber so kommt das haus doch

besser zur Geltung.

sie tragen keine Fotos mit sich herum? seltsam.

Niemand trägt Fotos mit sich herum, aber alle

haben welche dabei. Nicht mehr zwei oder drei

wie tante Elke, sondern 2000 oder 3000. auf

dem smartphone. Vom hund, von der Katze,

vielleicht auch von den Kindern. susannes Kon-

firmation, dahinten der Fuß gehört onkel Wolf-

gang. das war, bevor er sich mit dem Fassbier

begossen hat. oder Enkelchen Paul im Kinder-

wagen. ist er nicht süß? Kommt ganz nach sei-

nem Vater. Ja, ja, das können wir bestätigen,

obwohl das baby aussieht wie

jedes andere.

unvermeidlich ist die foto-

grafische dokumentation der

kostbarsten Wochen. Letztes

Jahr waren wir in cuxhaven.

Freigeist-Kolumne

Fotos: Kristine schumacher

EINER MACHT WAS GUTES DRAUS

Seit 11.000 Jahren baut der Mensch Getreide an

Kolumne

seite 23

bilder lügen nichtgen. aber wenn Mutter zur Kur nach bad beder-

kesa fährt, nimmt sie ihre Kinder mit. Nicht

wirklich, nein, nur ein paar Fotos. sie will nicht

zurückstehen, wenn ihr Kurschatten aufnah-

men von der abiturfeier seines Filius vorführt.

Notendurchschnitt 1,2. studiert jetzt Medizin.

oder wenn Frau Müller das heimische anwesen

zeigt. die rosen habe ich selbst gepflanzt, und

das ist unser Wintergarten, mein Mann war ja

erst dagegen. aber so kommt das haus doch

besser zur Geltung.

sie tragen keine Fotos mit sich herum? seltsam.

Niemand trägt Fotos mit sich herum, aber alle

haben welche dabei. Nicht mehr zwei oder drei

wie tante Elke, sondern 2000 oder 3000. auf

dem smartphone. Vom hund, von der Katze,

vielleicht auch von den Kindern. susannes Kon-

firmation, dahinten der Fuß gehört onkel Wolf-

gang. das war, bevor er sich mit dem Fassbier

begossen hat. oder Enkelchen Paul im Kinder-

wagen. ist er nicht süß? Kommt ganz nach sei-

nem Vater. Ja, ja, das können wir bestätigen,

obwohl das baby aussieht wie

jedes andere.

unvermeidlich ist die foto-

grafische dokumentation der

kostbarsten Wochen. Letztes

Jahr waren wir in cuxhaven.

das ist die Kugelbake, und das bin ich. die aufnahme hat

mein Mann gemacht. deshalb ist er nicht mit drauf. dem

interesse vorgebenden betrachter präsentiert sich eine

rötlich eingefärbte urlauberin, die schweißglänzend in die

Kamera strahlt. Mal vor, mal auf, mal neben dem Wahr-

zeichen. Früher wanderten die urlaubsfotos ins album

und wurden beschriftet. unter Vaters Konterfei von der

italien-reise lasen wir Papa vor dem Kolosseum. und die

ablichtung der schwiegermutter am turm von Pisa trug

den titel „oma vor dem schiefen turm“. Ein Pfeil wies

auf ein Kugelschreiberkreuz

am bildrand. hier haben wir

gegessen.

heute gibt es kaum noch

Gekritzel in Fotoalben. hob-

byfotografen lassen online

Fotobücher gestalten, blei-

ben bei der beschriftung eher

lakonisch und beschränken sich auf das Nötigste: san-

dra an der alten Liebe, Jörg im Watt oder Lisa-Marie

am strand. Wir sind dankbar, denn ohne diese hinweise

wären wir auf Mutmaßun-

gen angewiesen. Keine Feier

ohne Foto. Familienfeste müssen fotografisch dokumen-

tiert werden. Wie sonst wollte man sich später sicher

sein, dass onkel christian schon bei alexanders taufe

Glatze trug? alle sollen mit aufs bild. also aufstellung

nehmen. Lasst doch mal die Kinder nach vorn! und bitte

etwas zusammenrücken! Nein, nicht so eng! Von tante

birgit sieht man nur die Frisur, bitte weiter nach rechts!

Nein, Milli, nicht du! Kinder, hört auf mit den Faxen!

Klaus soll den Kopf nach vorne drehen. so, bitte lächeln!

Geschafft. Jeder bekommt eine cd mit allen aufnahmen

und kann sie auf sein smart-

phone überspielen. um sie

dann bei Gelegenheit … aber

das hatten wir schon. doch

die Freude am eigenen Foto

ist getrübt. da sieht man ja

meine Falten! und die haare!

Wie spaghetti! sehe ich wirk-

lich schon aus wie fünfzig? Kann man da nichts machen?

Man kann. Photoshop muss her, vielleicht eine Gesichts-

verschönerungs-app. Falten weg, Frisur geschönt,

Zähne geweißt, Foto gefälscht. Na

ja, nicht wirklich, nur ein bisschen.

Wolf s. dietrich ist Kriminalschriftsteller. Er lebt und schreibt in Göttingen und in cappel-Neufeld an der Wurster Nordsee-küste. sechs cuxland-Krimis sind bisher bei Prolibris erschienen, zuletzt „Kühle brise“. www.cuxland-krimi.de

Wehldorfer Straße 5227478 CuxhavenTel. 04722-539

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Verkauf von Eiern und Geflügel

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als heilpraktikerin für Psychothe-

rapie führt sabine berndt-bartel

ihre Praxis für Psychosomatische

Energetik, hypnose & Entspan-

nung in cuxhaven-oxstedt.

hier erhalten sie umfassende

hilfe in unterschiedlichen Lebens-

lagen. Von angstzuständen über

Lernblockaden oder Migräne

bis hin zu Verhaltensauffällig-

keiten bei Kindern erfahren

sie individuelle betreuung.

Ein Leben im Gleichgewicht – das

ist in der Praxis Ziel und Überzeu-

gung zugleich.

der stress im alltag kann sich

unter umständen zu belastenden

Lebens situationen entwickeln.

oftmals treten auch unvorherge-

sehene Ereignisse ein, die einen

drastischen Wandel im Leben

verursachen. Eine Vielzahl von

beschwerden – wie depressio-

nen, burnout, ängste und Zwänge

aller art – können lähmen und den

antrieb nehmen. Verstärken sich

diese, bestimmen sie unser Leben.

der drang, bestimmte situatio-

nen oder orte zu meiden, wirkt

sich fatal auf unseren privaten

und beruflichen alltag aus. dar-

aus ergeben sich häufig weitere

negative Folgen. die auftretenden

schwierigkeiten sind so individuell

wie die Menschen, die mit ihnen zu

kämpfen haben. Psychische Pro-

bleme stellen sich meist unbemerkt

und schleichend ein. Einmal aufge-

treten, lassen sie sich in vielen Fäl-

len aus eigener Kraft kaum bewäl-

tigen. Viele Menschen sehen sich

außerstande, in Eigenregie für ihre

Probleme die passenden Lösungs-

strategien zu entwickeln. das gilt

unter anderem auch für chronische

Erkrankungen und schmerzen, die

mit einer hohen psychischen belas-

tung verbunden sind und bei denen

eine therapie, die ausschließlich

auf physischer Ebene stattfindet,

nicht ausreicht oder bei denen

andere Maßnahmen bisher erfolg-

los geblieben sind. die ursache

vieler symptome sind im unterbe-

wusstsein verborgene themen und

blockaden. im rahmen der behand-

lung ist es möglich, bis zu diesem

Kern vorzudringen und dort die

notwendigen Veränderungen vor-

zunehmen. sabine berndt-bartel

hilft ihnen, die richtigen ansätze

zu finden und unterstützt sie auf

ihrem Weg zur Genesung.

Weiterentwicklung

der betreuung in der Praxis können

auch weitere bedürfnisse zugrunde

liegen. Viele Menschen sehnen sich

danach, sich persönlich weiterzu-

entwickeln, oder sie erkennen früh-

zeitig sich anbahnende schwierig-

keiten und möchten hier bewusst

gegensteuern. dieses bildet einen

guten ansatz, um potenzielle künf-

tige Folgen seelischer belastungen

zu umgehen. so ermöglichen sie

es ihrem organismus, wieder neue

Lebenskraft aufzunehmen.

sabine berndt-bartel befasst sich

auch mit ganz speziellen anlie-

gen wie Nägelkauen, der rauch-

erentwöhnung oder der Gewichts-

reduktion. sie hilft ihnen, sich

von schlechten angewohnheiten

zu befreien und unterstützt sie

dabei, ein positives selbstbild zu

entwickeln, ihre Motivation, ihr

selbstwertgefühl und damit ihre

gesamte Persönlichkeit zu stärken.

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sabine berndt-bartel, heilprakti-kerin für Psychotherapie

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Wer sehnt sich nicht danach, mitten im alltag ein groß-

artiges Leben zu führen? den urlaub mit Mikro-aus-

zeiten verlängern und im april am see, im oktober

mitten in berlin im Park, im November in den Weinber-

gen und im dezember in einer höhle im Elbsandstein-

gebirge zu übernachten, das geht! Wir haben es aus-

probiert und machen Mut, den Fuß über die schwelle

zu setzen. Es ist an der Zeit, dem eigenen Leben mehr

Weite, tiefe und mehr sterne zu geben.

Vor sechs Jahren gaben wir unsere stellen auf, um

uns den traum von einem sabbatjahr als Familie in

Westkanada zu erfüllen und dem Lockruf des Lebens

zu folgen. und genau darüber haben wir ein buch

geschrieben. Viele Menschen fragen uns seitdem, wie

sie es schaffen können, ihre sehnsucht nach purem

Leben, abenteuer und Freiheit zu stillen. Meist schei-

tert es an zeitlichen Freiräumen oder finanziellen

Polstern. doch vielleicht muss es gar nicht die große

auszeit sein. Es kommt darauf an, den alltag zu ver-

lassen und aufzubrechen. Wer den ersten schritt

über die schwelle setzt, der hat den größten auf-

bruch geschafft. Wir haben das probiert und erlebt,

dass auch kleine auszeiten glücklich machen, den

horizont weiten, die Partnerschaft beleben

und kreative ideen freisetzen.

hier drei türöffner für ihre Mikro-auszeit: 

1. Es liegt in ihrer hand, zu starten. Wich-

tig ist es, den Fuß über die schwelle zu

setzen und einfach etwas zu wagen.

dann ist der größte schritt getan.

starten sie mit einem abend auf dem nächsten

hügel, im Park oder am Fluss und bleiben sie bis

zum sonnenuntergang. Nehmen sie ein sitzkissen,

Getränk und schreibzeug mit. das ist ein perfekter

Moment aufzuschreiben oder zu bedenken, was an

diesem tag gut war.

2. Es ist bezahlbar. Wer nur eine Nacht im Freien

verbringt, der braucht für seine auszeit lediglich

etwas Mut, eine gute isomatte, schlafsack und

einen ort, an dem man sich sicher fühlt und die

sterne sehen kann.

3. Es ist sofort umsetzbar. sie brauchen weder

urlaub, noch mehrere freie tage oder große out-

doorerfahrung. sie entscheiden, mit wem, an wel-

chem tag und wo sie ihre Mikro-auszeit verbrin-

gen wollen. Gut ist es, in dieser auszeit das handy

ausgeschaltet in der tasche zu lassen. statt-

dessen achten sie auf das, was in der Natur um

sie herum zu beobachten ist. Gehen sie mit allen

sinnen auf Empfang, und genießen sie die letzten

sonnenstrahlen, die Kühle des abends, das rau-

schen des Meeres, die sterne in der Nacht und

den ruf des Käuzchens. 

Was wir in unseren Mikro-auszeiten

erlebt haben, ist das pure Leben:

unverpackt, unvergleichlich und

unvergesslich. und es ist nur einen

schritt weit entfernt!

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seite 28

der rentenbescheid liegt auf dem

tisch. Jetzt ist es offiziell. ich

bin rentnerin. Klar, dass ich mich

nicht so fühle. Natürlich habe ich

mir im Vorfeld ausgemalt, wie ich

mein „rentnerdasein“ gestalten

will. und jetzt?

ich sitze an meinem schreibtisch

und starre auf den bescheid. die

erwarteten Glücksgefühle wollen

sich nicht einstellen. Komisch. ich

versuche, mich zu motivieren und

zähle die offensichtlichen Plus-

punkte auf. Morgens nicht mehr

zur gleichen Zeit aufstehen. das

brauchte ich als Freiberuflerin

sowieso nicht. Endlich habe ich

alle Zeit der Welt, um die dinge

zu machen, die ich immer schon

machen wollte. habe ich über-

haupt diese so genannte to-do-

Liste? Genau das ist der Punkt.

ich bin eigentlich zufrieden. Muss

ich als rentnerin mein Leben „opti-

mieren“, wie jeder heutzutage alles

optimieren muss?

immerhin weiß ich, was ich nicht

mehr machen möchte. aber was

möchte ich? Was macht mich

glücklich? die beantwortung sollte

doch einfach sein und ist doch so

schwer. im Film „das beste kommt

zuletzt“ schreibt der Protagonist

eine to-do-Liste, nachdem eine

schlimme diagnose sein Leben-

sende konkretisiert.

solange will ich nicht warten. aber

welche dinge stehen auf meiner

to-do-Liste? habe ich verlernt,

meine Wünsche zu definieren?

Natürlich nicht. ich sitze im Gar-

Diakonisches Werk in Cuxhaven e.V. www.pflege-cuxhaven.de

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Martin-Luther-HausAlten- und Pflegeheim | Tel.: 0 47 21 - 73 60

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„Es ist wie es ist“

Foto

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enate

Ven

ske

Von renate Venske, regisseurin,

Filme macherin und Journalistin.

seite 29

Bunte Welt

ten und erinnere mich schmun-

zelnd an einige dieser Wünsche.

die dinge laufen lassen

die Niederländer sagen: „Een gat

in de dag slapen“ – heißt über-

setzt: „Ein Loch in den tag schla-

fen.“ schön und gut, das gelingt

einige tage, bei manchen auch

Wochen, aber dann ist auch der

letzte Langschläfer „ausgeschla-

fen“. Natürlich ist dieser rat-

schlag auch nicht wörtlich zu neh-

men. Einfach mal die Zeit laufen

lassen und schauen, was passiert

oder auch nicht. aber haben wir

nicht genau das verlernt? haben

wir heutzutage überhaupt noch die

ruhe, die dinge laufen zu lassen?

Wer wird nicht nervös, wenn das

telefon still steht und die agenda

gähnend leer ist? aber ich nehme

mir vor, ab heute mit Gelassen-

heit, offenheit und Neugierde in

den tag zu gehen. Kinder besit-

zen diese unbefangenheit, wir

Ü60er müssen es offensichtlich

wieder lernen. Wir mussten funk-

tionieren, unser Leben auf den

neuesten Level bringen. Natürlich

gibt es diese optimierungsvor-

schläge auch für uns „rentner“.

auch wir sollen immer „online“

sein. aber ist das ein aktives,

erfülltes und glückliches Leben?

Jeder soll es für sich herausfin-

den.

andere sichtweisen

Meine erste Übung ist jedenfalls,

den tag einfach laufen zu lassen.

herrlich – „es ist wie es ist“,

sagte auch schon Erich Fried.

ich genieße die Natur, die uner-

müdlich Energie aufbringt, um

uns mit ihren Farben und Formen

zu erfreuen. Kultur, die so viel-

fältig ist, dass es immer wieder

etwas Neues zu entdecken gibt.

und szenenwechsel, der uns

jedes Mal andere sichtweisen vor

augen führt. und wenn ich spüre,

dass die Fülle der Möglichkeiten

mich nervös, unentschlossen und

gestresst macht, denke ich an den

spruch:

„Einfach ein Loch in den tag schla-

fen.“ und ich sage: „Es ist wie es

ist.“

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seite 30

Von renate tibus

Direkt am Döser Strand in Cuxhaven liegt eingebettet zwischen Deich und Dünen die StrandGaststätte Behrens.

Bis dahin stets in Frauenhand, übernahm sieimMärz2002HelmutSchloffer–alserster Mann in der Reihe. Mit viel Liebe zum Detail präsentiert er ein modernes und sehr gemütliches Restaurant-Cafè. Die hellen Wände und das dunkle Holz-mobiliar bieten einen angenehmen Kon-trast. Eingedeckte Mittagstische mit großen schwungvoll gefalteten Stoffser-vietten verleihen Eleganz, maritime Bil-der an den Wänden fesseln den Blick.

Die Fensterfront bietet einen einzig-artigen Blick auf Dünen und Nordsee. Ergattert man bei schönem Wetter ei-nen Platz auf der Terrasse, hört man das Rauschen der Nordseewellen, kann Ebbe und Flut beobachten, den Kite-Surfern zuschauen, „dicke Pötte“ und vorbeizie-hende Segelschiffe bestaunen.Die Sonnenuntergänge sind ein Traum. Man kann dieses faszinierende Natur-schauspiel täglich beobachten.Doch auch in der ungemütlicheren Jah-reszeit ist das Restaurant geöffnet und ein knisternder Kamin sorgt für wohlige Wärme.

Österreichische spezialität

Die Speisekarte bietet für jeden Ge-schmack etwas. Der Renner in der Ka-tegorie Fisch ist der „Rotbarschfilet in Cornflakeskruste gebacken mit Cur-ry-Ananassauce und Reis“. Im Bereich „Süßes aus der Küche“ kann Helmut

Schoffler seine österreichische Herkunft nicht leugnen. Als Klassiker kommt der beliebte Kaiserschmarrn mit Zwetsch-genkompott daher. Eine weitere typische Köstlichkeit ist der warme Topfenstrudel mit Vanillesoße.

Ein hochgenuss

Ein Muss allerdings ist Oma Behrens Torte – luftig und fluffig präsentiert sie sich mit Etagen aus einem Käsekuchen-boden, Preiselbeeren und dunklem Bis-quit. Der besondere Kaffee dazu wird ausschließlich mit echter Sahne ver-feinert. Ein Hochgenuss.

Öffnungszeiten

Geöffnet ist täglich ab 11 uhr. durchgehend

warme Küche ist von 11.30 bis 21.00 uhr.

tipp: spätestens um 19.30 uhr zum Essen

vorbeischauen. da sich die Gaststätte im

deichvorland befindet, schließt sie je nach

Wetter- und Geschäftslage eventuell früher.

Gleich hinterm deich

die strandGaststätte behrens präsentiert sich als ein moder-nes und gemütliches restaurant-café mit viel Liebe zum detail. die speisekarte bietet von deftig bis süß für jeden Geschmack etwas. Zu empfehlen ist die torte von oma behrens.

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Ihr Urlaub an der Küste

Erlebniszentrum an der Küstenheideräume

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im Mai ist WeltbienentagAuf Grund ihrer Bestäubungsleistung ist die Biene neben Rind und Schwein das dritt-wichtigste Nutztier.

Laut Schätzungen des Weltrats für Biologi-sche Vielfalt schaffen Bienen zusammen mit anderen bestäubenden Insekten durch ihre

„Arbeit“ einen wirtschaftlichen Wert von bis zu 577 Milliarden US-Dollar. Insekten sind ein wichtiger Bestandteil vieler Ökosyste-me und werden als guter Indikator für unser Ökosystem angesehen. In Europa sind die Bestände an Bestäuber-Insekten in den ver-gangenen 30 Jahren um bis zu drei Viertel

zurückgegangen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Anzufüh-ren sind hier intensive landwirtschaft l iche Praktiken, der Einsatz von Pestiziden / Her-biziden, Umweltver-schmutzung, Schäd-linge, Krankheiten und Klimawandel.Mit dem Weltbie-nentag erkennt die UN die grundlegende Rolle der Bienen und

anderer bestäubender Insekten bei der nach-haltigen Nahrungsproduktion an. Gleichzei-tig möchte die UN die Probleme, mit denen Bienen und Co. zu kämpfen haben, stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.Warum der 20. Mai? Die Wahl dieses Da-tums geht auf die Initiative des slowenischen Imkerverbands zurück, der sich schon seit Jahren für den „Weltbienentag“ einsetzt.

slowenischer imkerpionier

Der 20. Mai ist der Geburtstag des slowe-nischen Imkerpioniers Anton Janša (1734–1773).ErgiltalseinerdererstenLehrerdermodernen Bienenhaltung. Außerdem bildet der 20. Mai einerseits den Höhepunkt desBienenjahres auf der nördlichen Erdhalbku-gel, auf der südlichen findet zu dieser Zeit die Honigernte statt.

www.bienenundnatur.de/aktuelles/

vereinte-nationen-beschliessen-weltbienentag/

Finden sie die Fehler! das zweite Foto unterscheidet sich vom ersten nur in drei dingen. Kreisen sie die Fehler ein, und senden uns den abschnitt in einem umschlag mit ihrer adresse bis zum 13. Juli 2018 zu: Freiräume cuxhaven, hörstdiek 3, 27478 cuxhaven.

Zu gewinnen gibt es:1. Preis 2x 500 g honig im

holzkästchen / Geschenkverpackung2. & 3. Preis je 2x 250 g honig im

holzkästchen / Geschenkverpackungdie Gewinner werden benachrichtigt.

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& süßes Gold

gewinnen!

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coaching

Zurück zur NaturVon wegen unkraut – der heimische

Garten hat viel mehr zu bieten. so

manches unerwünschte Gartenge-

wächs entpuppt sich bei näherem hin-

sehen als wertvolles Wildkraut, das

zum kulinarischen highlight von sa-

laten, smoothies, suppen et cetera

werden könnte.

in der seminarreihe „altes Wissen –

neu entdeckt“ geht biologin anika Pin-

kernell im Natureum Niederelbe mit

den teilnehmern auf eine Entdeckungs-

reise durch die heimische botanik. im

Vordergrund steht die Verwendung der

Pflanzen im alltag. am abschluss der

zweistündigen seminare steht jeweils

eine Verkostung von

selbst hergestellter

Kräuter butter, bär-

lauch-Pesto oder

blütensalat. die teil-

nehmer lernen alte,

überraschenderwei-

se kunterbunte Kar-

toffelsorten kennen

und erfahren wie aus

bienenwachs Natur-

kosmetik hergestellt oder wie eine bir-

ke fachgerecht gemolken wird. Eine be-

sonderheit sind die Eltern-Kind-Kurse.

hier dürfen schon die Jüngsten (ab drei

Jahren) zusammen

mit ihren Eltern

oder Großeltern

die Geheimnisse

der Natur entdecken. „Kinder sind oft

empfänglicher für die Natur als Er-

wachsene“ findet die seminarleiterin.

die Eltern-Kind-Kurse sind ihr daher

eine besondere herzensangelegenheit.

Für manche Erwachsene sei es dage-

gen fast eine Mutprobe, beispielsweise

ein Gänseblümchen zu probieren. Wer

sich traut, sei aber meist von dem Ge-

schmack begeistert.

informationen zu den seminaren

telefon 04753 842110

E-Mail [email protected]

www.natureum-niederelbe.de/de/home

aNZEiGE

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Mit dem Fahrrad im Land der Fjorde, Hütten und Trolle

Am frühen Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, startet meine Radtour mit sonnenverwöhntem samtigen Bodennebel über unserer Bachniederung vor den Toren Bremerhavens.

Tag 1 Ziel ist der Hardan-

gerfjord und ein Teilstück der North-Sea- Cycle-Route in Norwegen

von Bergen bis Kristiansand. Heute wird der Zug mich

und mein matt-schwar-zes Trekkingrad samt Gepäck zum Bahnhof Hirtshals an der Nord-spitze Dänemarks brin-gen. Dort nimmt uns die Fjordline an Bord

des Fährschiffes nach Bergen.

Hier an Bord bekomme ich eine Mail mit der Frage, ob ich mich auf „meinen Jakobsweg“ begebe? Über diese Symbo-lik habe ich bisher nicht nachgedacht, aber der Weg wird es mir zeigen. Bis zu dieser Frage war ich der Meinung, al-lein der Neugier wegen und auf Grund schwärmender Erzählungen über dieses Land der Fjorde, Hütten und Trolle rei-sen zu wollen. Auch die Trolltunga, ein besonderer Felsvorsprung, in der Nähe des Hardangerfjordes übt einen beson-deren Reiz auf mich aus.Aber ich bin nicht allein auf Tour. Be-reits beim Einschiffen in Hirtshals lerne ich Lydia aus der Nähe von Amsterdams

kennen. Lydias E-Bike hat ein Fahrrad-Campingmobil zu ziehen, einen für sie gefertigten Wohnwagen am Fahrrad. „Ich starte in Bergen Richtung Norden bis zu den Lofoten und habe mir drei Monate Zeit genommen“. Ihr Mann ist in Holland geblieben. „Er macht lieber Hotelurlaub“, erklärt sie kurz. „Ich bin lieber ungezwungen und frei unterwegs und freue mich auf eine spannende Zeit mit meinem Camper!“

Tag 2 Vorfreude!Von meinem Ruhesessel an Bord sehe ich vor Stavanger, Haugesund und Ber-gen unzählige Inseln und Inselchen

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natur erleben

mit idyllischen Häusern, Ferienhäu-sern, Schiffen und Segelschiffen in der morgendlichen Sonne glänzen. Bergen – eine pulsierende, reiche, teure und schöne Metropole. Bergen ist das Tor zur Fjordlandschaft und trägt seinen Namen durch die umliegenden Berge mit tollen Aussichten völlig zu Recht. Das empfinde offensichtlich nicht nur ich so, sondern auch die unzähligen Be-suchergruppen, was mir das Sprachen-„Wirr-warr“ bestätigt.Aber auch Niels fühlt sich von der Stadt angezogen. Ich treffe ihn zufällig in der Jugendherberge, beide zunächst Eng-lisch sprechend. Dann stellen wir über-rascht fest, dass wir nur wenige Kilome-ter voneinander entfernt im Landkreis Cuxhaven wohnen. Niels ist allerdings deutlich jünger. „Ich habe drei Monate Zeit und möchte mit Fahrrad und Zelt bis zum Nordkap. Wenn das Wetter nicht besser wird, werde ich vielleicht verkürzen“, sagt er zum Wechsel zwi-

schen Regen, Bewölkung, Wind und Sonne in den letzten Tagen. Auch Ni-els fragt mich nach dem Grund meiner Reise und wieder erzähle ich von einem Reisewunsch, der über mehrere Jahre in meinem Kopf gewachsen ist, allerdings … Ist Günther Jauch schuld an meiner Reise?

Weiter geht es auf seite 36

Gramberg

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ERFAHRUNG HAT ZUKUNFT ...

Lydia radelt mit einem für sie gefertigten Wohnwagen am E-bike durch Norwegen.

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Die Frage fällt mir am späten Abend ein. Ich gebe zu, bei uns im Wohnzim-mer läuft regelmäßig „Wer wird Mil-lionär?“. Gefühlt 9 von 10 Gewinnern dieser Show möchten eine Reise machen – „Endlich!“, sagen viele von Ihnen. Auch ich hatte und habe Reiseträume – einige wie eine Segeltour oder eine Hütten-wanderung in den Alpen davon habe ich gemacht. Aber mit dem Fahrrad auf der North-Sea-Cycle-Route in Norwe-gen? Also: Nicht aufschieben bis zum Gewinn, sondern ein wenig sparen und

einfach losfahren! Denn: Zeit und Frei-raum gibt es nirgendwo zu gewinnen – man kann sich Zeit und Freiraum nur nehmen.

Tag 3 Welch ein Panorama!In der Hafenstadt Bergen leben etwa 300000 Menschen. Sie ist damit diezweitgrößte Stadt Norwegens. Der Ha-fen ist einer der geschäftigsten Seehäfen Europas, von dem aus die Schiffe der Hurtigruten starten und an dem etli-che Kreuzfahrtschiffe anlegen. Bergen ist von Hügeln und Bergen umgeben,

liegt am Byfjord und wird auch als „Tor zu den Fjorden“ bezeichnet. Die Stadt istmitetwa250RegentagenimJahrdie„regenreichste Großstadt Europas“.Der Hausberg von Bergen Floyen bie-tet aus 320 Meter Höhe fantastischeAusblicke auf historische und moderne Architektur vor dieser imponierenden Hafeneinfahrt. Kein Wunder, dass hier gleich drei Kreuzfahrtschiffe angelegt haben. Ent-sprechend voll ist es in der Stadt, und ich kann es nicht erwarten, nun endlich mit dem Fahrrad zu starten.

auf seiner mehrwöchigen rund-reise begegnet dieter Pleyn (unten links) drei buddhisti-schen Mönchen aus thailand.

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Natürlich bewegt

Das Ferienrefugium Wingst liegt ca. 35 km landeinwärts von der Küste entfernt, am Rande eines Naturschutzgebiets ganz in der Nähre des Balksees. Es bietet viel Platz (118 qm) und ge-schmackvolle Bequemlichkeit in einem schönen Haus mit weitläufigem, eingezäuntem Garten.

l 3 Schlafzimmerl ein beheizbares Schwimmbad mit Gegenstromanlage,l eine moderne Sauna,l moderne Unterhaltungstechnik, WLANl und ein Klavier

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Dr. Jörn-Uwe BehrendtTel. 040-39 50 01 oder Tel. 0175-56 400 48www.ferienrefugium-wingst.de

Meine Ziele für die nächsten beiden Tage sind Hardangerfjord, Sørfjord und Tyssedal, Ausgangspunkt für die Wan-derung zur Trolltunga. Dafür geht es zunächst mit der Bahn in das höher ge-legene Voss. Von dort führt ein teilweise doppelspurig ausgebauter Radweg ne-ben einer nicht stark befahrenen Straße in Richtung Hardangerfjord. Das Hö-henprofil ist von Voss aus unproblema-tisch, es sind sogar längere Abfahrten dabei, die Freude bereiten.

begegnung auf der Fähre

Auf der Fähre an der Kreuzung von Hardangerjford, Sørfjord, Utnefjord und Eidfjord – von allen Seiten von schneebedeckten Bergen umgeben darf ich mit drei buddhistischen Mönchen aus Thailand sprechen. Sie sind auf ei-ner mehrwöchigen Rundreise durch Norwegen. Mit modernen Smartphones und IPads „bewaffnet“, nutzen sie jede Gelegenheit für Fotoaufnahmen. Ihre gute Laune und Offenheit wirkt an-steckend. Den Abend genieße ich vor meiner Campinghütte über Kinsarvik mit Blick auf schneeweiße Berge und die in der Sonne glitzernden Fjorde. Letzte Boote ziehen vorbei – eine einzigartige Ruhe überzieht diese Traumlandschaft.

Tag 4 Die Entdeckung der LangsamkeitWelch ein Glück: Auf dem Weg am Sørfjord geht es nicht weiter. Grund ist eine Felssprengung zur Straßenverbrei-terung. Das Hotel Ullensvang kurz vor der Straßensperre entschädigt vollends. In diesem Luxusresort direkt am Fjord hat Edvard Grieg die Schauspielmu-sik zu Peer Gynt geschrieben – wahr-haft vorstellbar. Der junge Bauernsohn Peer Gynt versucht der Realität seines Lebens durch Lügengeschichten zu entfliehen. Er baut sich eine geistige Fantasiewelt auf, in der sein herunter-gekommener Bauernhof ihm wie ein

strahlender Palast erscheint. Sei-ne eigenen Eskapaden und seine Nichtsnutzigkeit erklärt er kurzer-hand zur Heldenhaftigkeit. Wo könnte solch eine norwegisch-nationalromantische Musik zu solch einem Thema besser komponiert werden als in diesem Hotel direkt am Sørfjord mit Blick auf die auch im Sommer schneebedeckten Berge des Nationalparks Folgefonna?Ich nutze die Zeit für ein Smørre-brød belegt mit regionalem Brie und einem Latte Macchiato. Dabei sin-niere ich über Nichtsnutz und Hel-denhaftigkeit, über Fantasiewelten und unsere irdische Realität. Auch wenn es ohne Ergebnis bleibt: Einen besseren Ort als hier im Ruhesessel direkt am Sørfjord kann es auf mei-ner Tour nicht geben.

begleiten sie dieter Pleyn

weiter auf seiner Erlebnistour

durch die norwegische Weite.

in der nächsten ausgabe lesen

sie den zweiten teil unserer

serie.

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Es ist ein furchtbar warmer Tag gewesen.

Der kleine Igel Fred hatte ihn unter einem

besonders großen Busch verschlafen. Ihm

war einfach zu warm, um herumzulaufen,

und so hatte er sich verkrochen. Doch als die

Sonne endlich hinter den großen Tannen

seines Waldes verschwunden war, hielt der

kleine Fred die Langeweile nicht länger

aus.

Er entschied sich, zu dem kleinen Waldsee

zu laufen. Auf dem Weg dahin könnte er

sicher noch etwas gegen seinen knurren-

den Magen tun, dachte er.

Regenwürmer würde er bei der Trockenheit

sicher nicht finden und Schnecken wohl

ebenso wenig. Doch Fred kannte sich bes-

tens aus in seinem Wald und wusste ge-

nau, wo er zu suchen hatte.

So wackelte er hoffnungsvoll los. Im schat-

tigen Unterholz hatte er tatsächlich Glück.

Dort erschnüffelte er mit seiner guten Nase

eine versteckte Stelle mit den leckersten

kleinen Waldbeeren. Als sein Hunger ge-

stillt war, lief er weiter, bis er schließlich

den kleinen Waldsee erreichte.

Etwas Ungewöhnliches

Nachdem er etwas getrunken und seine

kleinen Füßchen im kühlen Nass erfrischt

hatte, entdeckte er etwas höchst Unge-

wöhnliches. Hinter einem Seerosenblatt

versteckt flog etwas. Er dachte, eine kleine

Gestalt gesehen zu haben, ähnlich wie ein

Mensch, aber mit Flügeln, spitzen Ohren

und viel kleiner. Doch als er genauer hin-

schaute, verwandelte sich die Gestalt bin-

nen eines Flügelschlags in eine hüb-

sche Libelle.

»Nanu, was war denn das?«, fragte

Fred verblüfft. Die Libelle umflog ihn

und landete auf einem Seerosenblatt

gleich neben ihm.

»Du bist keine Libelle. Ich bin ein Igel,

ich weiß, wie echte Libellen riechen!

Aber wer bist du dann?«

Die Libelle schien zu kichern. Wieder

ein Flügelschlag und vor Fred saß …

eine Fee!

»Ich bin eine Waldfee«, sagte sie mit

melodischer Stimme und kämmte

sich durch ihr langes, grün-schim-

merndes Haar.

»Eine Fee? Ich glaub mich tritt ein

Hirsch! Es gibt euch also wirklich?«

»Oh ja. Wir Waldfeen sind die ältes-

ten«, sagte sie und klang sichtlich

stolz. »Meine Cousinen, die Wasser-

feen, die Feuerfeen und die Luftfeen

sind jünger. Sie alle werden bald zu

unserem Fest kommen. Die Eisfeen

können natürlich nicht dabei sein.

Es ist viel zu warm.«

»Ein Fest?«, fragte Fred und war ganz

aufgeregt.

»Ganz recht. Wenn die Tage am

längsten sind, dann feiern wir das

Leben, die Magie und den Wald. Es

dauert einen Tag und eine Nacht.«

»Wie aufregend! Das klingt so span-

Kinder Seite

Von Verena Hopp

Der kleine Igel Fred und das Fest der Feen

seite 39

Vorstellung

nen eines Flügelschlags in eine hüb-

sche Libelle.

»Nanu, was war denn das?«, fragte

Fred verblüfft. Die Libelle umflog ihn

und landete auf einem Seerosenblatt

gleich neben ihm.

»Du bist keine Libelle. Ich bin ein Igel,

ich weiß, wie echte Libellen riechen!

Aber wer bist du dann?«

Die Libelle schien zu kichern. Wieder

ein Flügelschlag und vor Fred saß …

eine Fee!

»Ich bin eine Waldfee«, sagte sie mit

melodischer Stimme und kämmte

sich durch ihr langes, grün-schim-

merndes Haar.

»Eine Fee? Ich glaub mich tritt ein

Hirsch! Es gibt euch also wirklich?«

»Oh ja. Wir Waldfeen sind die ältes-

ten«, sagte sie und klang sichtlich

stolz. »Meine Cousinen, die Wasser-

feen, die Feuerfeen und die Luftfeen

sind jünger. Sie alle werden bald zu

unserem Fest kommen. Die Eisfeen

können natürlich nicht dabei sein.

Es ist viel zu warm.«

»Ein Fest?«, fragte Fred und war ganz

aufgeregt.

»Ganz recht. Wenn die Tage am

längsten sind, dann feiern wir das

Leben, die Magie und den Wald. Es

dauert einen Tag und eine Nacht.«

»Wie aufregend! Das klingt so span-

nend! Darf ein Igel mitfeiern? Und meine

Freunde vielleicht auch?«, fragte Fred voller

Hoffnung.

»Natürlich dürft ihr! Im Wald wurden die

ersten Feen geboren. Damals, in den magi-

schen und heiligen Bäumen. Heute gibt es

leider kaum noch welche dieser Bäume. Die

Menschen fällen immer mehr von ihnen.

Sie wissen wohl einfach nicht mehr, wie

wichtig sie für uns sind. Vor langer Zeit,

als die Menschen noch an uns geglaubt ha-

ben, gab es noch so unglaublich viele Feen«,

antwortete sie.

Magie des Waldes

»Die Menschen haben unsere Bäume be-

schützt, so erzählen es die alten Geschich-

ten unseres Volkes. Aber heute wie damals,

treffen wir uns alle ein Mal im Jahr in den

Wäldern, um die Magie des Waldes zu fei-

ern.« Fred hatte sehr aufmerksam zuge-

hört. Plötzlich hatte er eine großartige Idee.

»Wir können die Menschen zu dem Fest

einladen! Dann sehen sie, dass es euch

wirklich gibt. Wir feiern alle zusammen

und erklären ihnen, wie wichtig die Bäu-

me für euch sind!« Die Fee überlegte kurz.

Dann war sie von seiner Idee begeistert und

klatschte lachend in ihre kleinen Hände.

So legten sie mit der Planung los. Es sollte

ein herrliches Fest werden. Wie es am Ende

war, ist aber eine andere Geschichte.

ENDE

das zweite Foto unterscheidet sich vom ersten nur in drei dingen. Kreise die Fehler ein, und sende uns den abschnitt bis 10. august in einem umschlag mit deiner adresse zu:

Zu gewinnen gibt es:1. Preis: hörst du, wie die bäume spre-

chen? Eine kleine Entdeckungsreise durch den Wald – buch von Peter Wohlleben

2. Preis: tier- und Pflanzenführer. Mit über 250 arten und 80 tierstimmen

3. Preis: 50 heimische insekten und spinnen – bestimmungskarten im set

anschrift: Freiräume cuxhaven hörstdiek 3, 27478 cuxhaven

Finde die Fehler!

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✂➊

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Weg mit den dicken Wintersachen, her mit der Leichtigkeit der luftigen Blusen, T-Shirts, wehenden Röcken und Som-merhosen.

Apropos Leichtigkeit: Wie steht’s denn mit der Figur und dem Gewicht? Wie immer fühlt sich doch fast jeder zeitweise etwas zu dick, und gerade jetzt fragen wir uns wieder: Passen die Sachen vom letzten Sommer noch, oder muss was Neues her? Zur Klärung schnell einen vorsichtigen bis kritischen Blick in ei-nen dreidimensionalen Spiegel geworfen, und schon tun sich die nächsten Fragen auf. Wie verschwinden Winterspeck und Frühlingsrolle? Brauchen wir sofort eine Hungerkur, oder reicht noch eine der vielgepriesenen intelligenten Diäten? Wie

bitte? Intelligent? Hat eine Diät etwa ein Gehirn? Und ganz wichtig: Ha-ben wir auch das Durchhaltevermö-gen, um den inneren Schweinehund zu überwinden?

Weg von Vollkommenheit

Bevor nun schon bei diesen Gedanken leichte Hysterie aufkommt, seien wir mu-tig und beschließen: Lassen wir das doch! Weg von Vollkommenheit und den Mei-nungen der anderen. Genau das ist näm-lich der Dauerkiller, der uns die wahre Freude an genussvollem Essen nimmt. Weg mit Waage, Maßband, Diätkochbü-chern und dem Kalorienzählen. Es gibt stressfreiere, schonende und schmackhaf-tere Lösungen. Versuchen wir doch, unser eigenes Wohlfühlgewicht zu erspüren. Es darf auch gern zwischen den Vorstellun-gen von Heidi Klum und dem Barock-maler Rubens liegen, denn die gesunde Mitte ist das Maß aller Dinge. Wie wir alle wissen, gehört dazu eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und zwar in Maßen.

Zeit nehmen

Die Devise lautet also: Genussessen statt Fressorgien. Bewusst essen heißt auch, konzentriert zu essen. Sich Zeit neh-

men, schauen, schnuppern, sich an Farbe, Form, Geschmack und Konsistenz er-freuen, langsam essen. Obst und Gemüse auch mal kauen statt für einen Smoothie zu pürieren. Die Zeit für passierte Kost kommt noch früh genug. Der Spaß an körperlicher Bewegung kann durchaus schon beim Gehen, Fahrradfahren und Schwimmen aufkommen. Doch auch mal nichts tun und Entspannung ist genau so wichtig. All das aus Überzeugung, in einer wohlgefälligen Abwechslung und in Ge-meinschaft zu tun, bringt wahre Freude und Erfolg – vor allem für die Seele.Wir benötigen also keine geheimnisvollen Gebräue und diverse Pillen, nur den ge-sunden Menschenverstand.

Gesundes abnehmen

Natürlich wird bei unserer neu gewählten Eigeninitiative die Geduld auf eine harte Probe gestellt. Gesundes und effektives Abnehmen passiert eben nicht im Turbo-gang über Nacht. Motivieren wir uns doch zunächst mit kleinen, erreichbaren Zielen, denken wir in Gramm statt in Kilo – und vergessen wir bloß nicht unseren Humor, er muss irgendwo sein.Mit diesem Gesamtkonzept erleben wir dann auch wieder ein gerüttelt Maß an Erkenntnis, Zufriedenheit und – wenn es ganz prima läuft – sogar „erleichterte“

Frühlings-, und Glücksgefühle.

In diesem Sinne: Guten Appetit und einen entspannten Sommer.

Winterspeck und Frühlingsrolle

bewegung und auch mal nichts tun sind genau so wichtig für Körper und

seele wie bewusste Ernährung.

Von renate tibus, redaktion.

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burnout muss nicht sein!

Egal, ob wir im Job, in der Familie oder

im Freundeskreis funktionieren müs-

sen. Wir haben uns immer mehr zur

Leistungsgesellschaft entwickelt, in

der man schnell als schwach gilt. Was

bleibt einem da anderes übrig, als bis

in den burnout und länger zu kämpfen?

im Laufe der Jahre haben viele von uns

gelernt, dass es genügt, eine tablette

gegen schmerzen oder aufputschende

Mittel gegen Leistungstiefs zu nehmen.

da Medikamente aber nur symptome

statt der ursachen bekämpfen, müs-

sen wir sie meist regelmäßig nehmen.

dabei müssten wir gar nicht kämpfen,

sondern könnten stattdessen einen

gesunden, lebensrettenden Egoismus

entwickeln und ein team mit unserem

Körper bilden.

im Grunde ist es ganz leicht. unser

Körper weiß genau, was er braucht –

wir haben nur verlernt, ihm genau das

zuzutrauen und mit ihm im team zusam-

menzuarbeiten. stattdessen ignorie-

ren wir die hinweise (symptome), die

er uns schickt, bis am Ende gar nichts

mehr geht. dies ist der Kampf, in dem

sich jeder gestresste Mensch befindet.

sobald wir stress empfinden, ist dies

bereits ein Gefahrenhinweis unseres

Körpers. ignorieren wir ihn dauerhaft,

gerät unser vegetatives Nervensys-

tem aus dem Gleichgewicht. die an-

spannung überwiegt. unser organis-

mus braucht aber den lebenswichtigen

Wechsel aus anspannung und Entspan-

nung. sehr eindrucksvoll zeigt er uns

dies über unsere atmung (fühlen sie

mal, wann die Lungen an- und entspan-

nen).

hier die gängigsten beispiele für Überforderung:

• Abneigung, Ekel, Widerwille treten

als erstes symptom auf (besonders

bei Nahrung und Getränken kann

dies auf eine unverträglichkeit hin-

weisen)

• Schmerzen

• Magen-/Darmbeschwerden

• Herz-Kreislauf-Beschwerden

• Krankhaftes Über- oder

untergewicht

• Kopfschmerzen / Migräne

• Rückenschmerzen

• Gereiztheit

• Leistungsschwäche

• Konzentrationsschwäche

• Ansteigender Konsum von Suchtmit-

teln (Zigaretten, alkohol, drogen,

Zucker, Koffein, toleranzentwickelnde

schmerzmittel und andere Medika-

mente, Fett)

Es ist mehrfach wissenschaftlich erwie-

sen, dass wir die meisten Krankheiten

gar nicht hätten, wenn wir rechtzeitig

auf die Warnsignale unseres Körpers

hörten. um gesünder zu sein, müssen

wir uns mit unserem Körper und seinen

signalen auseinander setzen und wie-

der lernen, sie zu verstehen.

diese beschreibung erhebt keinen an-

spruch auf Vollständigkeit. Wenn sie

bei sich eines oder mehrere der oben

genannten symptome feststellen, emp-

fiehlt sich der Gang zu ihrem arzt oder

therapeuten.

Ihre Carmen StörzerExpertin für burnout-Prävention

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Sie!LEsuNGmit Krimi-autorWolf s. dietrich

der Erfolgsautor liest am 18. Mai, 19 uhr, in den Freiräumen cuxhaven aus seinem neuen buch und sorgt für spannende unterhaltung.

Gewinnen sie 1x zwei Eintrittskarten. dafür senden sie ihre E-Mail bis zum 12. Mai mit adresse an: info@freiraeume- cuxhaven.de.

die Gewinner

werden per E-Mail

benachrichtigt.

seite 42

Von dieter Pleyn

Schon im Mittelalter wurden die harzi-gen Knospen des etwa 1,50 Meter hohen Strauches in der Volksmedizin oder an-stelle von Hopfen zum Würzen von Bier verwendet. Noch befindet sich das Ga-gelbier allerdings im Brauvorgang, kann dann aber anschließend im MoorInfor-mationsZentrum erworben werden“, sagt die Leiterin des MoorIZ, Karin Fäcke.Seit der Gründung des MoorIZ vor 15 Jahren arbeitet Karin Fäcke nun im Ahlenmoor. „Hier habe ich meinen Platz gefunden! Schon als Kind hatte die Na-tur eine besondere Bedeutung für mich. Als kleines Mädchen habe ich heimlich Schnecken, Regenwürmer, ja fast al-les, was kreucht und fleucht, unter mei-

nem Kopfkissen aufbewahrt“, gesteht die quirlige Frau. „Nur meine Oma war nicht begeistert!“. „Wenn Du das machst, darfst nicht mehr kommen“, hat Karin Fäcke die schwäbische Mundart Ihrer Oma noch gut in Erinnerung.

deich, Watt, Wellen und Weite

Bereits in der Schule waren Biologie und Chemie ihre Lieblingsfächer, und so war sehr früh klar, dass sie Biologie studieren würde. „Gerne würde ich später einmal in einer Umweltbildungseinrichtung arbeiten“, erinnert Karin Fäcke sich an ein Gespräch mit einer Kommilitonin in der Cafeteria der Universität Kon-stanz. Seit 26 Jahren lebt die gebürtigeSchwäbin nun schon im Norden und

fühlt sich hier sehr wohl. „Ich genieße die geringe Bevölkerungsdichte, den vielen Platz, wenig Verkehr und die Küste mit Deich, Watt, Wellen und Weite. Hier im Ahlenmoor habe ich beruflich meinen Platz gefunden. Die Natur tut mir gut, und meine Aufgaben sind unglaublich abwechslungsreich. Morgens eine Stu-dentengruppe der Hochschule Bremen betreuen, und am Nachmittag einer Kin-dergartengruppe die Reize einer beson-deren Naturlandschaft nahebringen kön-nen, einfach wunderbar!“Das Ahlenmoor als Hochmoor auf etwa 4000 Hektar Gesamtfläche zeigt sich nach Beendigung des Torfabbaus als einzigartiger Erlaubnisraum. „Besucher können unsere historische Moorbahn nutzen, die sogar behindertengerecht

Gagelbier aus dem AhlenmoorKarin Fäcke reibt die stark riechenden Knospen eines Gagelstrauches, die den Rand der Moorbahn im

Ahlenmoor säumen. „Der Geruch ist nicht eindeutig, aber diese Mischung aus Rosmarin, Salbei und Pfefferminze ergibt eine perfekte Würzung des Gagelbieres. Wir haben die kleine Hildesheimer Braumanufaktur gewinnen können, unsere Knospen im Brauvorgang zu verwenden und so ein süffiges und besonderes Bier zu brauen“,

berichtet die Leiterin des MoorIZ, Karin Fäcke.

Karin Fäcke, Leiterin des MooriZ, reibt die stark riechenden Knospen eines Gagelstrauches, die den rand der Moorbahn im ahlenmoor säumen.

Foto: dieter Pleyn

seite 43

Aus der region

ist. Aber auch zu Fuß mit dem Rucksack lässt sich das Moor auf gekennzeichneten Wegen stundenlang erkunden. Ein Ab-stecher zu den Aussichtstürmen an den Moorrandseen sollte nicht fehlen. Die Moorwälder zeigen sich nicht nur wäh-rend der Blüte der Birken in besonderer Schönheit“, schwärmt Karin Fäcke. Mit Geduld und Glück lassen sich selte-ne Libellen oder Tagfalter beobachten, auch seltene Reptilien und Amphibien sind im Ahlenmoor zu finden. „Beson-ders freue ich mich über beabsichtigte wissenschaftliche Untersuchungen der selten gewordenen Schlingnatter, die hier im Moor zu Hause ist. Besucher werden die scheue und ungefährliche Natter al-lerdings selten zu Gesicht bekommen, denn sie ist durch ihre Zeichnung perfekt getarnt und verschmilzt so regelrecht mit moorigen Umgebung“, nimmt Karin Fä-cke Sorgen der Besucher. „Die großen beruhigten Flächen des Ah-lenmoors haben dazu beigetragen, dass sich der Bestand der Kraniche erholt hat, die sich hier gut beobachten lassen. Auch seltene Vogelarten wie der Raubwürger haben hier ihre Brutplätze gefunden“, freut sich Karin Fäcke über Erkenntnisse ihrer vielen Beobachtungstouren.„Sorgen über den Wolf, der hier auch ein Rückzugsgebiet gefunden hat, ma-che ich mir dabei nicht. Wir möchten im MoorIZ durch Informationen und Veranstaltungen dazu beitragen, dass die

Meinungsbildung auf sachlicher Ebene und damit weniger polarisierend statt-findet.“Karin Fäcke scheut sich auch nicht vor Spaziergängen im Winter und in der Dunkelheit in „ihrem“ Ahlenmoor. Das hat ihr auf dem Aussichtsturm am Dah-lemer See eines ihrer schönsten Natu-rerlebnisse beschert. „Bei Anbruch des Tages fingen im gesamten Seebereich die vielen Graugänse und Ringelgänse an zu schnattern, um sich später dann mit lautem Flügelschlagen gemeinsam in den Himmel zu erheben. Ein beeindrucken-des Erlebnis, das nur an wenigen Orten in Deutschland so erlebt werden kann!“

umweltprojekte im MooriZ

Sie wünscht sich, dass Menschen über solche persönlichen Erlebnisse den besonderen Stellenwert von Natur er-

kennen und daraus eine breite gesell-schaftliche Akzeptanz zum Natur- und Moorschutz abgeleitet werden kann. Daher möchte Sie im MoorIZ spannen-de Umweltprojekte, Veranstaltungen und Ausstellungen weiterentwickeln. Dazu zählt auch die nachthaltige Sicherung der Restmoorflächen als Klimaschützer, denn im Moor werden große Mengen an CO2gespeichert.

der Moorerhalt

„Im Übrigen kann auf Hochmooren gut Milchvieh gehalten werden. Dazu hat si-cher auch beigetragen, dass das Cuxland heute eine der höchsten Milchviehdich-ten in Niedersachsen und der Bundesre-publik ausweist“, erklärt Karin Fäcke den wirtschaftlichen Zusammenhang zwi-schen Moorerhalt und Milchproduktion.Nun rufen schon die nächsten Aufgaben, die Karin Fäcke gemeinsam mit ihrem Team professionell und engagiert an-packt. Besonders freut sie sich auf die Zu-sammenarbeit mit den jungen Menschen, die im freiwilligen ökologischen Jahr für das MoorIZ arbeiten. „Sie gehen so aktiv mit Kindern um und sind so geübt mit den modernen Medien, dass unsere Internetseite bereits stark davon profitiert hat“, empfiehlt die Biologin abschließend auch einen virtuellen Besuch des Ahlen-moors. www.ahlenmoor.de

Mit der historichen Moorbahn können die besucher weit in das 4000 hektar große Gebiet hinein-fahren.

Foto

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Mit einem Trike durch die Landschaft zu brausen, davon hat bestimmt jeder schon einmal geträumt. Aber ein Trike, das fliegt, das kennen die wenigsten! Das Trike oder auch Motordrachen genannt, besteht – einfach gesagt – aus einer Hängegleiterfläche (meist in den Alpen zu sehen) und einer Gondel, die Motor sowie Pilot und Passagier aufnimmt.

Viele fragen: „Wie ist denn das so, kann man denn auf dem Sitz in der Kurve nicht herausfallen?“Nein natürlich nicht! Man ist fest ange-schnallt und auf Grund desselben Prin-zips wie beim Kurvenfahren mit dem Motorrad kann man einfach nicht aus dem Sitz rutschen. Fliegen ist ein irres Gefühl und dann dazu noch frei sitzend in die Tiefe zu schauen und die Land-schaft zu genießen: Alles möglich – mit einem Rundflug über die schöne Land-schaft der niedersächsischen Nordsee-küste! Einen Ausflug zur Nordsee zu den Inseln – kein Problem! Aber entscheiden müssen Sie selbst, ob Sie mutig genug sind! Also, verlassen Sie doch einfach mal den Ihnen sonst so

vertrauten Boden! Nachdem Sie sich entschieden haben, müssen Sie nur noch den Weg in Richtung Kührstedt antreten. Hier finden Sie einen kleinen, aber aktiven Flugplatz, an dem sehr viele verschiedene Flugsportarten betrieben werden. Dort erwartet Sie dann auch das Gefährt, das Sie sicher in die Luft und wieder zurück auf den Boden bringt.

individuelle Flugroute

Nach einer kurzen Einweisung sowie der Besprechung Ihrer individuellen Flug-route kann es dann auch schon losgehen. Als Vorbereitung für einen gelungenes Rundflugerlebnis sollten Sie jedoch festes Schuhwerk und gute Laune mitbringen.Trikefliegen, das ist Fliegen wie die Pio-

niere von einst! Nur hat sich seit dieser Zeit einiges geändert! Die Motoren sind zuverlässiger geworden, man fliegt nicht mehr unter Einsatz seines Lebens, und die verwendeten Materialen bestehen auch nicht mehr aus Holz und Leinen-tuch! Was aber ist geblieben, was das Tri-kefliegen so einzigartig macht? Es ist vor allem die geringe Fluggeschwindigkeit, bei der man noch Zeit hat, viele Details zu entdecken und natürlich das Feeling, frei sitzend, den Wind und die Luftkräfte spürend wie ein Vogel durch die Lüfte zu schweben. Der nächste Ausflug könnte der Ihre sein … . www.flyingtrike.de

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Wie ein Vogel durch die Lüfte schweben

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seite 45

die Küstenimker laden ein

Erfahren sie mehr über das Leben der biene und

die aufgaben der „Küstenimkerei cuxhaven”. am

22. Juli (ausweich-termin bei schlechtem Wetter

ist der 29. Juli) können sie den hobby-imkern ruth

und uwe schrammek von 11 bis 13 uhr über die

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haltungsmusik. diese Möglichkeit wird ihnen am 21. Juli, ab 11 uhr, bei einem Frühschoppen im wundergrün der Freiräume cuxhaven geboten. der Eintritt beträgt 7.50 Euro. 5 Euro pro Person, wenn sie ab einer Gruppengröße von vier Personen teilnehmen.

www.freiraeume-cuxhaven.de

Einmal Neuwerk und zurückdie insel Neuwerk liegt nordwestlich von cuxhaven. Neuwerk ist mit dem schiff, per Wattwagen oder auch zu Fuß zu erreichen. Wer sich eine längere aus-zeit gönnen möchte, kann dort auch übernachten.

insel-neuwerk.de

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fach mal raus! schlafen unter freiem himmel, unter

der Zeltplane oder in der Laubhütte. Essen am Lager-

feuer zubereiten und genießen. Erlebe ein neues Frei-

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alltag und neue Kraft tanken!

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Foto: ruth schrammek

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seite 46

Von Manuela bleeck

Eine Reise zu mir. Dieser Satz ausgespro-chen, aufgeschrieben oder in Gedanken bewegt, löst bei jedem unterschiedliche Gefühle aus.

Für viele Menschen ist es gar keine Frage, die sie beantworten müssen, denn sie sind schon ganz bei sich angekommen. Aber was kann man machen, wenn man ins Schwan-ken gekommen ist, sich in einer Krise be-findet oder schon Lange auf der Suche nach dem eigenen Platz im Leben ist?Sport ist dabei immer eine große Hilfe. Denn über die Bewegung schafft man es, Gedanken neu zu sortieren, Stress abzu-bauen und sich körperlich wieder wohlzu-fühlen. Bei der Wahl der Sportart sollte man auf seine eigenen Befürfnisse hören, denn nur, wenn es Spaß bringt, setzt auch der Erfolg ein. Neugierig sein und Neues probieren bietet auf der eigenen Reise neue Mög-lichkeiten. Yoga beispielsweise unterstützt über die Bewegung, den Geist zur Ruhe zu bringen und so wieder die eigene Mitte zu finden. Die eigenen Bedürfnisse wahr-zunehmen. Bei Yoga ist es beinahe egal in welchem Alter man beginnt. Für Kinder ist Yoga eine Art der Bewe-gung, in der sie lernen ihre Grenzen zu erkennen und sich im eigenen Körper zu spüren. Was durch den Bewegungsmangel bei Kindern nicht mehr selbstverständlich, aber essenziell für ihre Entwicklung ist. Jugendliche können in der Pubertät im Yoga eine große Hilfe finden, denn sie lernen dort zu erkennen, dass sie so wie sie

sind, gut sind. Und dass sie ihre Stärken ha-ben, die anders sind als bei Freunden viel-leicht, aber genaus so wichtig und richtig. Hinzu kommt, dass auch sie wieder lernen, ihren Körper zu spüren, ihn kennen und verstehen lernen. Gleichzeitig kommen sie in eine neue innere und äußere Kraft. Erwachsenen geht es ähnlich wie Jugend-lichen im Yoga. Sie lernen auch wieder, auf sich zu achten und spüren ihren Körper wieder. Können so mehr ihre inneren und äußeren Bedürfnissen erkennen und ihnen folgen. Vergleichbare Veränderungen wie beim Yoga können sich bei einigen Arten der Selbstbehauptung entwickeln.

innere und äußere Kraft

So lernt man bei der Selbstbehauptung, seinen Körper gezielt zu bewegen und ein-zusetzten. Man spürt ihn wieder, die Kraft, die nach und nach mehr wird. Und mit der wachsenden äußeren Kraft kann der Impuls

gesetzt werden, auch im Inneren eine neue Ausrichtung oder Stärke zu finden. In der Kombination von Yoga und zum Beispiel Krav Maga – israelisches Selbstbe-hauptungs- und Selbstverteidigungssystem – werden Körper und Geist angestoßen, nach und nach in ihrer Stärke zu wachsen. Durch Yoga wird der Körper beweglicher, flexibler und eine tiefere Atmung ist mög-lich, wodurch das Training im Krag Maga leichter fällt. Denn der Körper wird gut mit Sauerstoff versorgt, und der Atem kann bewusst im Training gelenkt werden kann. Durch Yoga lernt man, den Geist, die Ge-danken zu lenken, kann so klarer Ziele im Krav Maga-Training setzen und auch errei-chen. Durch die Erfolge im Training ist es möglich, nach und nach auch im Alltag ge-setzte Ziele zu erreichen. Wichtig bei allem ist nur, dass man sich aus eigenem Antrieb auf den Weg macht, denn so ist gewiss, dass man am Ziel ankommt.

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sommersonnenwende– Yoga und Meditation –

ihr taucht ein in Euer unterbe-wusstes. Lasst altes gehen, um raum zu schaffen für Neues. im anschluss sitzen wir bei gemüt-licher atmosphäre beisammen. dafür bringt jeder einen kleinen snack mit. Mit tanja Plambeck und Manuela bleeck, Yogalehr er-innen.

15.00 Euro.

28. Juli | 11–13 uhr

Vinyasa Flow & Meditationspüre dich in fließenden be-wegungen im rhythmus deiner atmung. Erfahre, wie dein Geist durch Meditation achtsam zur ruhe kommt, und du so kraft-voll zurück in den alltag gehen kannst. Mit Manuela bleeck, Yogalehrerin.

25.00 Euro

18. august | Einlass 19.30 uhr

b&r herzterzMarissa burchardt und Karsten rademacher widmen sich den unterschiedlichen spielarten gemeinsamen Gesangs. ob Klas-siker des Pop oder rock oder neue interpretationen uralter balladen, sie veredeln die stücke auf ihre ganz eigene art.

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Ein tolles rustikales Koch-Erlebnis. der frische Fisch wird auf einem holzstock aufgespießt und am Feuer gegrillt.

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der Erfolgsautor liest aus seinem neuen buch und sorgt für spannen-de unterhaltung.

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18. Mai | Einlass 18.30 uhr

Lesung mit Krimi-autor

Wolf s. dietrich

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seite 48

bestimmt hat jeder schon einmal

den satz gehört, früher sei alles

besser gewesen. ob früher alles

besser oder sogar schlechter war,

darüber lässt sich streiten. Fakt ist,

dass früher vieles anders war, auch

beim Essen. Wir leben heutzutage

im schlaraffenland und können uns,

was Essen anbelangt, alles kaufen.

Essen – das bedeutete einmal

Genuss, sättigung und Geselligkeit.

in den letzten 30 Jahren haben

sich unser Essverhalten und unser

Nahrungsangebot stark verändert

und sind zu einem enormen stres-

sfaktor geworden. Wie konnte das

geschehen? ist der hype um das

korrekte Essen überhaupt gerecht-

fertigt? Welche Ernährungsweise

ist denn nun die richtige? die Ver-

braucher sind verunsichert. schade

eigentlich, denn Essen soll spaß

machen. Waren früher bei unver-

packten Lebensmitteln die sinne

über Jahrhunderte die tragende

säule des Verbraucherschutzes, so

werden heute, im 21. Jahrhundert,

mehr als 80 Prozent der Lebensmit-

tel verpackt verkauft. riechen und

Fühlen bringt durch die Verpackung

nichts mehr. dafür müssen heute

die inhaltsstoffe auf der Verpackung

stehen. doch wer nimmt sich heute

die Zeit und studiert ausgiebig die

angaben auf der Verpackung? die

realität sieht meistens anders aus.

das bewegungsverhalten

brauchte man früher zum Einkau-

fen Korb, Einkaufszettel und Geld,

braucht man heute Lupe, taschen-

rechner und Klappstuhl. auch das

bewegungsverhalten hat sich ver-

ändert. Waren früher die Leute

auf dem acker am schuften, sind

heute viele technische Gerätschaf-

ten für diese arbeiten zuständig.

doch das Essverhalten ist meist

gleich geblieben. Weniger bewegung

kombiniert mit fettem Essen und

zuckerreichem trinken kann leicht zu

Übergewicht und den daraus resul-

tierenden Ernährungskrankheiten

führen … alles in allem: runter vom

sofa, sport treiben und sich gesund

ernähren ohne Fertigprodukte.

dafür mit viel frischem Gemüse und

obst, mindestens 2 Liter kalorien-

freie Getränke, ballaststoffrei-

che, also gut sättigende Vollkorn-

produkte, Milch, Joghurt, wenig

Fleisch, dafür viel Fisch. Zucker

und alkohol drastisch reduzieren.

bleiben sie gesund! ich wünsche es

ihnen. ihre Petra hencken

www.petra-hencken.de

Wir leben im Schlaraffenland …

Petra hencken, dipl. oecotropho-login.

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seite 49

Von der InselAnzeIge

die noch flugunfähigen trottel-

lummen-Küken stürzen sich vom

gleichnamigen Felsen auf der

Westseite der insel helgoland

rund 50 Meter in die tiefe: ab

Mitte Juni ist dieses Ereignis zu

bestaunen.

die jungen Lummen springen –

angelockt von den rufen der alt-

tiere – vor allem in der dämme-

rung aus den Klippen in den ab-

grund, verletzen sich dabei jedoch

nicht. denn zum einen haben sie

stummelflügel, die den freien Fall

abbremsen, zum anderen verfügt

die trottellumme über eine art

„Knautschzone“ mit Federkern,

die die Wucht des aufpralls ent-

scheidend mindert.

die trottellumme hat dem gleich-

namigen Felsen auf der Westseite

der insel ihren Namen gegeben.

sie ist die einzige art, die auf hel-

goland in den vergangenen 200

Jahren durchgehend gebrütet

hat. alljährlich ziehen über 2000

Paare jeweils einen Jungvogel in

den Felsen auf.

www.helgoland.de

Faszination �Lummensprung“

Foto: napri / photocase.com

Foto: dieter Pleyn

täglich ab CUXHAVEN Fährhafen

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01.05. bis 31.05. und 01.09. bis 31.10. 10.15 Uhr 16.15 Uhrtäglich 01.06. bis 31.08.Montag, Dienstag, Sonntag 10.15 Uhr 17.00 UhrMittwoch, Donnerstag, Freitag 09.30 Uhr 17.00 Uhr

Samstag* 09.30 Uhr15.00 Uhr

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aus der hansestadt: stade

ob auf dem burggraben, der

schwinge oder der Elbe: das

maritime angebotsprogramm der

stade Marketing und tourismus

Gmbh erfreut sich seit Jahren

wachsender beliebtheit. auch die-

ses Jahr heißt es wieder „Leinen

los“, wenn diverse ausflugsschif-

fe, boote und Kähne zu ihren

Fahrten aufbrechen.

besondere Neuheit ab diesem

Jahr ist der bbQ donut, mit dem

stade um eine attraktion reicher

wird: in dem Wasserfahrzeug der

besonderen art finden bis zu zehn

Personen Platz. das kreisrunde,

mit umweltfreundlichem E-Mo-

tor betriebene Kleinboot besitzt

in seiner Mitte einen integrierten

holzkohlegrill, wodurch während

der Fahrt entlang der bezaubern-

den Landschaft des burggra-

ben-ufers nicht nur die aussicht,

sondern auch ein leckeres barbe-

cue genossen werden kann. der

stade beach am holzhafen beher-

bergt nicht nur den bbQ donut,

sondern verfügt auch über eine

ausleihstation für suP-boards,

Kanus und Kajaks. Neben dem

Verleih werden an ausgewählten

terminen Kurse zu verschiedenen

themen angeboten.

Erkundungstour mit Fleetkähnen

der burggraben, der fast die

gesamte stader innenstadt

umsäumt, ist auf besondere Wei-

se mit den beiden Fleetkähnen

„aurora“ und „august“ erlebbar.

Während der einstündigen Er-

kundungstour erfahren die Gäste

historisches und aktuelles über

die stader häfen sowie über die

ehemaligen befestigungsanlagen

aus der schwedenzeit.

Ebenfalls auf dem burggraben

schwebt der Gondoliere „carlo“

und bringt mit diesem besonderen

Erlebnis ein kleines stück italien

nach stade.

als botschafterin der Maritimen

Landschaft unterelbe ist das

Küstenmotorschiff „Greundiek“

regelmäßig zu besuch in anderen

häfen. Ziele der rund ein dut-

zend Fahrten in den Monaten

Mai bis oktober sind hamburg,

Glückstadt, brunsbüttel oder so-

gar Kiel. Neu ab der saison 2018

sind verschiedene Kulturveran-

staltungen auf der Greundiek.

bei einer Fahrt mit dem Flachbo-

denschiff „tidenkieker“ lässt sich

die einzigartige Gezeitenland-

schaft der Elbe erkunden. in be-

gleitung von erfahrenen Kapitänen

und fachkundigen begleitern ent-

decken touristen und schulklas-

sen unterhaltsam, lehrreich und

sicher die faszinierende Maritime

Landschaft unterelbe.

romantischehäfen der unterelbe

Mit dem über 100 Jahre alten

traditionsschiff „Wilhelmine“ in

see stechen: an ausgewählten,

öffentlichen terminen oder zu in-

dividuellen charterfahrten können

reiseteilnehmer gemeinsam mit

einer erfahrenen crew die ro-

mantischen kleinen häfen der un-

terelbe oder auch das Watt in der

Elbmündung, die ostsee oder die

schlei ansteuern.

stade ist ebenso ausgangspunkt

zahlreicher schlemmer-Fahr-

ten mit dem „Partiservice hau-

schildt“. Zu den höhepunkten in

diesem Jahr zählen die Fahrten

zum hamburger hafengeburtstag

im Mai sowie die silvester-stim-

mungsparty auf der Elbe.

Stade vom Wasser aus erkunden

informationFür die maritimen Fahrten ist eine Vor-anmeldung in der tourist-information am hafen in der hansestraße 16 erforderlich, da die teilnehmerzahl begrenzt ist. telefon 04141 77698-0

www.stade-tourismus.de

Foto: stadE Marketing und tourismus Gmbh/Martin Elsen

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