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Endogene Anpassungsprozesse im niedersächsischen Wattenmeer-RaumGestaltung, Methoden, Erfahrungen und Erkenntnisse
Vortrag von: Ernst Schäfer, Kirsten Zander & Ulrich Scheele
Anlass: 23. Jahrestagung des AK „Ländliche Räume“
22.02.2019, HAWK Göttingen
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Agenda
• Strukturelle und konzeptionelle Grundlagen
• Prozess
• Impressionen
• Ergebnisse
• Erfahrungen & Erkenntnisse
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
• Wesentliche Ziele:• Identifizierung wesentlicher Handlungsfelder
• Nutzung & Erprobung von Methoden der Ko-Kreation
• Endogenes & exogenes Potenzial aktivieren und nutzbar machen
• Vorhandene Ansätze identifizieren und nutzen
Die Idee hinter „Wat-Nu?“
Wissenschaft
Niederländische Kommunen
Lokale Akteure
Kommunen
Regionale Akteure
Überregionale Akteure
Fans
Endogen
Exogen
Laufzeit: 06/2016-05/2019
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektträger: Projektträger Jülich (PtJ)
Begleitung: Deutsches Institut für Urbanistik, Raum & Energie
Programm: Kommunen innovativ
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbHDie Struktur hinter “Wat Nu?”
Konzepte, Formate & Methoden
Aktivierung des endogenes Potenzial Nutzung exogener Potenziale
Bürgerinnen und BürgerPolitik & Verwaltung
Stakeholder
Endogenes PotenzialKonzepte und Maßnahmen
Recherchen und Analysen
Auswertung von Statistiken, Erreichbarkeitsanalysen, Befragungen, Evaluation etc.
Wissenschaft-licher Austausch
Vernetzung Exkursionen
Studentische Arbeiten
Fans der Gemeinden (z. B. Touristen)
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbHDie Akteure
Menschen, die das Projekt organisieren und begleiten
Gemeinden als konkrete Handlungsorte
Positive, nachhaltige Entwicklung der
Lebensorte
Menschen, die in den Gemeinden leben, arbeiten, sich erholen und verweilen
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbHReale & digitale Arbeitsräume
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbHProzess, Verfahren, Formate, Methoden
z. B. Asset-Mapping/Green-Mapping
z. B. Gruppendiskussion
z. B. Videointerview
z.B. Hafen der Möglichkeiten/Vortrag
z. B. statistische Auswertung, Stakeholderanalyse
z. B. Bestandsanalyse
z. B. Auftaktveranstaltung
z. B. Online Beteiligung
z. B. Bürgerwerkstätten
z. B. Interviews Gespräche
(Quelle: in Anlehnung an IPG, 2017)
Verfahren
Formate
Methoden
Prozess
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Wie manifestiert sich der demografische Wandel in den einzelnen Kommunen und warum sind diese Lebenswert?
• Positive Aspekte und Orte in den Kommunen
• Negative Aspekte und Orte in den Kommunen
• Aufdecken des Handlungsbedarfs
• Aktivieren der Akteure
• Aufdecken und Aktivieren von Impulsen & Impulsgebern
Baustein 1: Kontextualisierung und
Problemidentifikation - Ziele
Orts- und zeitabhängige Formate Orts- und zeitunabhängige Formate
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Baustein 1: Kontextualisierung und
Problemidentifikation - Vorgehen
August 2016Koordinationstreffen auf
Juist
Oktober 2016Politische Zukunftsgespräch im Rathaus Hohenkirchen
März 2017Demografie-Café
Auftaktveranstaltung
Juni 20171. Bürgerwerkstatt im
Wangerland
Involvieren & aktivieren lokaler Akteure
Wissenschaftliche Aufarbeitung & Begleitung
Juni 2017Beteiligung Mit Hilfe von Mental Maps
April bis November 2017Beteiligung über Fotografie
Juni/Juli 2017Beteiligung über Interviews
Masterarbeiten
Bachelorarbeiten
Studentisches Gruppenprojekt
Arbeiten von studentischen
Hilfskräften
Dokumentation der Veranstaltungen inkl.
HandlungsempfehlungenKurzfilm
„Wat Nu? im Wangerland?“
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Welche Maßnahmen können in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern realisiert werden?
• Reduktion auf 2 bis 3 zentrale Handlungsfelder
• Identifikation „realistischer“ Maßnahmen
• Anstoß und Implementierung von Realisierungsprozessen
• Aktivieren der Akteure zur Umsetzung
• Aufdecken und Aktivieren von Impulsen & Impulsgebern zur Umsetzung
Baustein 2: Experimente entwickeln und
implementieren – Ziele
Orts- und zeitabhängige Formate
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Baustein 2: Experimente entwickeln und
implementieren – Vorgehen
Dezember 2017Bürgerwerkstatt „Mobilität &
Nahversorgung“
März 2018Bürgerwerkstatt „Ein
Bürgerbus für das Wangerland?“
Juni 2018CarSharing auf dem Land –
Wie geht das?“
Involvieren & aktivieren lokaler Akteure
Wissenschaftliche Aufarbeitung & Begleitung
Masterarbeiten Bachelorarbeiten
Studentisches Gruppenprojekt
Arbeiten von studentischen Hilfskräften
Kleingruppenarbeiten
Haushaltsbefragung zur Bedarfsermittlung nach einem
Bürgerbus
Good Practice Analyse Fachkonferenzen und Tagungen
Dokumentation der Veranstaltungen inkl. Handlungsempfehlungen
November 2018Bürgerwerkstatt „Benötigen
wir einen Bürgerbus“
Juni 2018Bürgerbus Kennenlern-Tour
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
(Wie) kann „Wat Nu?“ verstetigt werden und welche Erkenntnisse zeihen wir aus dem Projekt?
• Weiterführung der angestoßenen Prozesse
• Durchführung einer Evaluation
• Entwicklung von Ideen zur Verstetigung
• Aktivieren der Akteure zur Gründung eines Mobilitätsvereins
• Aktivierung der Partizipateure zur Teilnahme an der Evaluation
• Aktivierung der Nicht-Partizipateure zur Teilnahme an der Evaluation
Baustein 3: Verstetigung und Evaluation
– Ziele
Orts- und zeitabhängige FormateOrts- und zeitabhängige Formate Orts- und zeitunabhängige Formate
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Baustein 2: Experimente entwickeln und
implementieren – Vorgehen
Januar 2019Gründung des Mobilitätsvereins Wangerland
April 2019Abschlussveranstaltung
Involvieren & aktivieren lokaler Akteure
Wissenschaftliche Aufarbeitung & Begleitung
Evaluation des Prozesses
Kleingruppenarbeiten
Experiment zur Finanzierung von Projekten
März bis Mai 2019Durchführung der Evaluation des Projektes
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbHProjektauftakt
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbHBürgerwerkstätten
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbHAufsuchende Beteiligung
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbHAufsuchende Beteiligung
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Was wir geschafft habenErgebnisse
• Erprobung verschiedener Methoden & Ko-Kreationstechniken
• 6 Bürgerwerkstätten• 143 Partizipateure (Min: 13 Personen / Max: 50 Personen
• Aufdecken zentraler Handlungsfelder und Schwerpunktthemen• ´Fokus auf Mobilität und Nahversorgung
• Verstetigung der Mobilitätsinitiative• Gründung des Mobilitätvereins Wangerland
• 1. Projekt: Bürgerbus
• Haushaltsbefragung zum BüBus (n=450)• Mobilitätsgewohnheiten
• Potentielle Strecken
• Zahlungsbereitschaft
• Bereitschaft zum Engagement
• Ausstrahlungseffekte in die Gemeinde• Verstärkte Zusammenarbeit zwischen Einheimischen & Zugezogenen
• Befragung durch Dorfgemeinschaft Waddewarden
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Bezogen auf die ProjektstrukturErkenntnisse
• Verfahrens-/Prozessbezogen• Juist, Spiekeroog & Norden „nur“ assoziierte Partner
• Keine feste Andockstelle für das Projekt bei diesen Kommunen
• Dadurch: Aktivierungsaufwand bei diesen Kommunen sehr hoch
• Projektteam zu klein um alle Gemeinden adäquat zu betreuen
• Ortsbezogen• Auf Spiekeroog & Juist zahlreiche Partizipations- und Forschungsaktivitäten
• Bereits aktive, stark eingebundene Orte schwierig zu motivieren für weitere Projekte (Hemmfaktor „Überpartizipation“)
• Interessenskonflikt bezogen auf die zeitliche Verfügbarkeit der Partizipateure bzw. zwischen den Projekten
• Raumbezogen• Gemeinde Wangerland: Struktur wie eine Region (176 km²/16 Ortsteile)!
• Erreichbarkeit von Inseln sehr schwierig (hoher Reiseaufwand)
• Disperse Konstellation der Gemeinden
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Bezogen auf die AkteureErkenntnisse
„Inaktive“„Schläfer“„progressiv Aktive“ „repressiv Aktive“
• Beteiligen sich regelmäßig an Projekten und Arbeitskreisen
• Machen auf Probleme in den Gemeinden aufmerksam
• Bringen mich mit Ideen, Konzepten etc. ein
• Möchten ihre Gemeinde aktiv Gestalten
• Sind offen für Neues und Experimente
• Werden von sich aus nicht aktiv und müssen geweckt werden (kann auch aufgrund von räumlicher, zeitlicher, altersbedingter oder örtlicher Barrieren sein oder auch weil die Information nicht durchgedrungen ist)
• Grundsätzliches Interesse sich einzubringen besteht jedoch
• Müssen mit unterschiedlichen Instrumenten aktiviert werden
• Wollen i. d. R. nicht permanent dabei sein
• Agieren als Impulsgeber
• Wirken oft eher beratend
• Haben grundsätzlich kein Interessen an aktiver Beteiligung und Mitwirkung
• Kein politisches Interesse
• Möchten i. d. R. in Ruhe gelassen werden
• Können sowohl skeptisch als auch offen ggü. Veränderungen sein
• Beteiligen sich regelmäßig an Projekten und Arbeitskreisen
• Machen auf Probleme in den Gemeinden aufmerksam
• Sind skeptisch ggü. Veränderungen
• Sehen Gestaltungs- und Handlungsverantwortung bei den anderen
• Agieren jedoch oft als Widerstände
• Haben keine Ideen oder brauchen lange, um sich für Ideen zu öffnen
• Aktivierung durch regelmäßige Treffen und d. Möglichkeit konkret etwas bewirken oder gestalten zu können oder dabei zu sein
• Aktivierung durch partizipative Interventionen oder aufsuchende Beteiligung
• Touristenbeteiligung• Fotowettbewerb• Studentenprojekt• Direkte Ansprache• Online Partizipation• Gläsernes Büro etc.
• Aktivierung durch hohe Anreize oder Verpflichtung
• Selbst dann keine Garantie zur Teilnahme
• Aktivierung durch regelmäßige Treffen und d. Möglichkeit bei Veränderungen dabei zu sein, diese nicht zu verpassen oder diese zu verhindern
Gering bis mittel Hoch bis sehr hoch Sehr hoch Gering bis mittel
Aktivierungsaufwand
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Aktivierung der AkteureErkenntnisse
• Aktivierung• Methoden Mix ist erforderlich
• Zeit und Kontinuität
• Adäquate Vorbereitung der Formate wird hoch bewertet (Partizipateure fühlen sich abgeholt und wertgeschätzt)
• Es ist nicht (immer) erforderlich möglichst viele Partizipateure zu haben
• Möglichkeit zum Ein-/Aus-/Einsteigen muss gegeben sein
• Vorhandene endogene Potentiale ausnutzen
• Aktivierung von Impulsgebern wichtig, um den Zustand der reinen Deliberation zu überwinden
• Projektname: einprägsam und identitätsstiftend („Wat Nu?“)
• Haltung/Resonanz zum Vorhaben, den Partizipateuren und zur Idee• Mit den Partizipateuren, der Kommune, dem Prozess in Beziehung treten
• Grenzen des Ehrenamtes und zeitliche Ressourcen berücksichtigen
• Auf Wünsche und Sensibilitäten eingehen
• Neutrale Haltung ggü. den Organisatoren erforderlich
• Didaktik von Beteiligung/Partizipation
• Fehlertoleranz/Erwartungen nicht aus der persönliche beruflichen Praxis
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Politik/VerwaltungErkenntnisse
• Politische Unterstützung ist wichtig (nicht nur für das Verfahren (Legitimation) sondern auch für die Wahrnehmung/Akzeptanz durch die Partizipateure)
• Andockstelle bzw. feste Bezugs- und Organisationsperson erforderlich (sonst ist man immer Außenstehender), der Prozess wird im Alltag nicht verfolgt bzw. spielt keine Rolle und droht zu verpuffen (keine politische Akzeptanz der Maßnahmen bzw. Ergebnisse)
• Prozesse müssen endogen getrieben/gewollt sein
• Gefahr: Politische Vereinnahmung des Prozesses, sodass das Verfahren „nur“ der politischen Agenda folgt
→ Verfahrenstechnisch und methodisch an die politischen Wünsche angepasster Prozess
→ Hohe Akzeptanz in Politik/Verwaltung aber geringe Akzeptanz bei den Partizipateuren
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
KommunikationErkenntnisse
• Methoden-Mix erforderlich• Zielgruppenspezifische Einladung/Ansprache erforderlich
• Homepage nicht ausreichend (nicht bekannt, kein Anreiz zum Besuch)
• Sehr gute Pressearbeit ist wichtig• Lokale/regionale Zeitung, die den Prozess dauerhaft begleitet und über diesen
Berichtet
• Themenspezifische Beiträge in lokaler/regionaler Zeitung zur Sensibilisierung
• Reichweite der (einzelnen) regionalen/lokalen Medien oft überschätzt• „Nur“ weil es in der Zeitung steht, wird es vom Leser noch lange nicht wahrgenommen
→ Aktivierung der Wahrnehmung kann sehr langwierig sein und viel Zeit in Anspruch nehmen
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
Vielen Dank!
…
Fragen?
Arbeitsgruppe für
regionale Struktur- und
Umweltforschung GmbH
ARSU GmbH
Escherweg 1
26121 Oldenburg
Fon +49 441 97174 - 97
Fax +49 441 97174-73
[email protected] | www.arsu.de
Vorgetragen von:
Kontakt
+49 441 97174 - 96
Ernst SchäferDipl.-Ing.; M.A.Wissenschaftlicher Mitarbeiter