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Einsatz einer Arado 234 B2 auch Arado Blitz oder Blitzbomber genannt am
09.März 1945 auf die Brücke von Remagen.
Deren Absturz im Fockenbachtal, der Bergung und der Errichtung des
Mahnmals 1975
Das ist eine voll restaurierte Arado AR 234 B2 sie steht im National Air Force Space
Museum in Washington USA.
Es ist die einzige Maschine die es original und restauriert Weltweit gibt.
Die Amerikaner hatten schon vor der Kapitulation in den eingenommenen Gebieten nach
allen möglichen Kriegswaffen gesucht und zum Abtransport in die USA gesorgt.
Darunter waren nicht nur Werner von Braun und seine Leute mit seinen Raketen und
deren Pläne, auch die Strahlflugzeuge wie das Jagdflugzeug vom Typ Messerschmitt - Me
262 die auch der spätere Bundeswehr - General, General Steinhoff noch geflogen hatte.
Bei einem Absturz hatte er sich schwere Verbrennungen zugezogen, wer ihn noch kannte,
kannte auch seine Narben im Gesicht. Hier einige Me 262 auf einem Rollfeld
Auch die Strahlflugzeuge vom Typ Arado AR 234 B2 gingen alle die gefunden wurden in
die USA.
Eine kleine Zusammenfassung über das Zustandekommen und die Errichtung
des Mahnmals.
Von Wolfgang Erdmann, der bei der Bergung 1975 dabei war und noch Heute, alle
Aktivitäten am und für das Mahnmal leitet.
Am 09.März 1945 wurden Luftangriffe auf die Brücke von Remagen geflogen, da die
Brücke nach den fehlgeschlagenen Sprengungen, von den Amerikanern in einem fast
unbeschädigten Zustand eingenommen, wurde von oberster Stelle die Bombardierung der
Brücke befohlen.
Unter den angreifenden Maschinen, waren an diesem Tag auch 5 Maschinen vom Typ
Arado AR 234 B2, diese Maschinen waren die ersten Strahlflugzeuge der Welt die hier als
Bomber eingesetzt wurden.
Es gab zwei Typen von Strahlflugzeuge die die Luftwaffe zum Ende des Krieges einsetzen
konnte.
a. die ME 262 sie war ein Jagdflugzeug für den Luftkampf, die auch der spätere
Generalinspekteur der Bundeswehr General Steinhoff geflogen hatte. Steinhoff war einer
der ersten Piloten die solch eine Maschine geflogen haben, bei einem Absturz hatte er sich
starke Verbrennungen im Gesicht zugezogen, die es sehr entstellt hatten.
b. die Arado AR 234 B2 sie war eine Bomberversion auch Arado Blitz bzw.
Blitzbomber genannt. Der Pilot saß ganz vorn in einer Glaskuppel.
Diese 5 Arado Maschinen gehörten zum KG 76 ( Kampfgeschwader 76 )
das in Achmer und Rheine stationiert war.
Kommandeur des Geschwaders war Major Diether Lukesch, ich konnte ihn und seine
noch lebenden Kameraden persönlich bei den Gedenkfeiern, die ich an diesem Mahnmal
1980 und 1985 organisierte kennen lernen.
Aus seinen Erzählungen über den Einsatz auf die Brücke von Remagen, die von den
Amerikanern durch starke Flugabwehr -Flak und auch durch starke Luftwaffenverbände
gesichert wurde.
Hier ein Auszug aus dem Buch Vermisst von Werner Girbig, Buchautor und Leiter der
Bergung.
Am 09. März 1945 beim Angriff auf die Brücke von Remagen, gerieten die Maschinen auf
starke Verbände der Gegner mit ihren Thunderbolt Jägern und starkes Flakfeuer von
der Brückensicherung.
Hierbei wurde eine Maschine getroffen, der Pilot versuchte über die Höhen des
Westerwaldes zu entkommen, stürzte aber bedingt durch die Treffer über dem
Fockenbachtal ab und bohrte sich etwa 4 bis 5 Meter tief in die Erde.
es wurden auf die Brücke von Remagen eingesetzt
09. März 1945 5 Blitzbomber auf die Brücke, unter den Verlusten war auch die
Maschine des Oberfeldwebel Bruchlos, der im Fockenbachtal abstürzte.
10. März 20 Einsätze gegen die Brücke 3 Treffer an Maschinen und
5 Verluste von Maschinen.
11. März Starker Einsatz keine Ergebnisse liegen darüber vor.
12. März 360 Jäger und einige Me 262 Düsenjäger waren gegen die
Brücke von Remagen eingesetzt.
Hier waren 4 eigene Verluste aber auch 4 Abschüsse
Feindlicher Flugzeuge.
Eine Maschine ging auf 450 Meter runter und warf eine
1000 kg Bombe auf die Brücke, die aber nicht zündete.
14. März 21 Blitzbomber gegen die Brücke im Einsatz 4 Verluste.
15.März 3 Einsätze gegen die Brücke
18. März 5 Blitzbomber gegen die Brücke Verluste nicht bekannt.
Die Offiziere, Hans Scheller, Karl Heinz Peters, Herbert Strobel und
August Kraft, die an der Brücke ihren Dienst taten, wurden auf Befehl
Hitlers, von einem so genannten Fliegenden Standgericht wegen Feigheit
vor dem Feinde zum Tode durch erschießen verurteilt und am 13. und
14. März 1945 im Westerwald in der nähe von Altenkirchen im Wald
erschossen.
Das war ein kleiner Überblick auf die Geschehnisse.
Nun zu dem Mahnmal und wie es dort hinkam.
Der Zufall half ein Schicksal zu klären.
1975 hatte ein Wandersmann namens Hans Bröker auf einer Wanderung
in der Nähe der später gefundenen Absturzstelle ein Metallstück gefunden,
die er als Hobby Modelbauer von Flugzeugen sofort als ein Teil eines
Flugzeuges erkannte aber nicht zuordnen konnte zu welchem.
Daher setzte er sich mit der Lokalredaktion der Rhein – Zeitung in
Neuwied in Verbindung, Eckehard Michaelis und Olav Göbel nahmen sich
der Sache an, sie suchten Zeitzeugen und setzten sich mit einem Herrn
Girbig, der in der Nähe von Frankfurt wohnte in Verbindung.
Herr Girbig hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht Vermisstenschicksale
der Luftwaffe aufzuklären.
Nach seinen Recherchen über das Fundstück ( Pumpe ) konnte er genau
sagen, dass das Stück von einer Arado AR 234 B2 stammte.
So kam von den Redakteuren der Rhein – Zeitung die Anfrage an uns die
Reservistenkameradschaft Neuwied ob wir die Bergung organisieren
könnten, was wir auch spontan zugesagt haben.
Mit schwerem Gerät rückten wir an und haben die Bergung vorgenommen.
Es wurden unter anderem gefunden, der Bremsfallschirm komplett, die
Turbinen zwar stark beschädigt, kleinere und größere Metallteile,
Kleinteile wie Kabel die so gut erhalten waren, als ob sie eben erst gekauft
wurden.
Beim späteren sortieren der Wrackteile bemerkten wir, wie Girbig mit
einem kleinen Teil zum Bach ging und reinigte es war etwa 40 X 50 cm groß.
Als er vom Bach zurückkam, stand ein lächeln auf seinem Gesicht, was so
viel für uns bedeutete, er hat was gefunden was das Rätsel lösen konnte.
Mit diesem Fundstück ist er für seine Recherchen nach Berlin zur
Wehrmachtsauskunftstelle WAST gefahren, dort sind alle Einsätze, Todes- und
Vermisstenfälle Archiviert.
Hier konnte er in den Archiven an Hand des Fundstückes, genau zuordnen
welches Flugzeug, zu welchem Geschwader es gehörte und welcher Pilot es
geflogen hatte.
Somit konnte genau gesagt werden, das der Pilot Oberfeldwebel Friedrich
Bruchlos aus Berlin Pankow die Maschine Arado Ar 234 B2 vom
Kampfgeschwader 76 geflogen hatte und von Achmer zum Einsatz auf die
Brücke von Remagen gestartet war und seit dem 09. März 1945 als Vermisst galt, das er
im Fockenbachtal abgestürzt war, war nicht bekannt.
Vom damaligen Landrat des Kreises Neuwied Josef Oster, er war im letzten
Krieg selbst Pilot, wurde kurzerhand ein Basaltbrocken von etwa 17 t in
der Nähe der Absturzstelle aufgestellt.
Es war der Holzlagerplatz des Fürsten zu Wied, Friedrich Wilhelm Fürst
zu Wied gab spontan seine Zustimmung den Platz für das Mahnmal zu
nutzen.
An dem Gedenkstein wurde eine Bronzetafel mit den Daten des Piloten und
des Absturzes angebracht.
Oberfeldwebel Friedrich Bruchlos
geb. am 17.02.1913
in Berlin - Pankow
starb hier am 9. März 1945
den Fliegertod
Zum Gedenken an ihn und
allen noch vermissten.
Zur Einweihung des Mahnmals das nach dem Willen von Landrat Josef
Oster zum Gedenken an alle gefallenen Soldaten, Vertriebenen und Zivilpersonen beider
Kriege hat aufstellen lassen, war auch die Witwe von Friedrich Bruchlos die in der DDR
wohnte eingeladen, leider hatte sie von den DDR Behörden keine Genehmigung erhalten
an der Feierstunde teilzunehmen und an dem Ort zu sein wo ihr Mann den Tod fand.
So wurde die Einweihung des Mahnmals im Beisein von den Überlebenden
Kameraden des KG 76 unter Leitung ihres Kommandeurs Diether Lukesch
Seiner Durchlaucht Friedrich Wilhelm Fürst zu Wied, dem Landrat es
Kreises Neuwied Josef Oster, Herrn Girbig dem Buchautor und Leiter der
Bergung, Olav Goebel von der Rhein – Zeitung und einer Abordnung der
Reservistenkameradschaft Neuwied im Herbst 1975 vorgenommen.
Ich habe danach für die Herren des KG 76 im Abstand von 5 Jahren
Jeweils am 08. Mai 1980 und 1985 ein Treffen organisiert, es ist der Tag der Kapitulation.
Bei dem Treffen 1985 konnte ich ein größeres Wrackteil, es stammte aus
der Tragfläche das sich seit der Bergung in meinem Besitz befand
Herrn Lukesch übergeben.
Bei diesem Treffen wurde auch eine Linde die von den Kameraden des KG 76 gestiftet
wurde, von Herrn Lukesch und seiner Durchlaucht Friedrich
Wilhelm Fürst zu Wied gepflanzt. Sie steht rechts hinter dem Mahnmal.
Herr Kröll ein Trompeter aus Waldbreitbach blies das Lied ich hatte einen Kameraden
Im Jahr 2000 konnte durch eine Spende in Höhe von 20.000 DM
von Dr. Heinz Bilo und seiner Frau Adi Bilo aus Düsseldorf eine komplette Sanierung des Umfeldes und der Einfassung
vorgenommen werden, der Jägerzaun der als Umzäunung angebracht war,
wurde von Jugendlichen als Feuerholz für eine Grillfete, die sie verbotener
Weise dort abgehalten hatten genutzt.
2012 wurde von Denkmalschänder die Ankerkette die auf den Lavasteinen
angebracht war gestohlen.
2013 konnte ich einen Spender finden, der im Besitz einer Ankerkette war
und diese mir zur Verfügung stellte.
Am 10.September 2013 an meinem Geburtstag, habe ich mit meinen
Kameraden die Ankerkette angebracht, in der Hoffnung das sie bleibt.
Seit 1975 betreue und pflege ich mit meinen Kameraden das Mahnmal im
Fockenbachtal.
Es folgen im Anhang Fotos von der Bergung, Errichtung des Mahnmals,
der Treffen der Ehemaligen Kameraden und der Kameraden die die Pflege
und den Volkstrauertag organisieren.
Ab hier einige Fotos und Berichte über die Bergung und das Mahnmal im Fockenbachtal.
Einweihung des Mahnmals im November 1975
Treffen der Ehemaligen Kameraden am 08. Mai 1985
Die Kameraden von Wilhelm Bruchlos am 08. Mai 1985 mit ihren Ehefrauen
hier erhält Herrn Lukesch von mir das Wrackteil das ich seit der Bergung noch zu Hause
hatte, es ist ein Teil aus der Tragfläche.
In den Gesprächen sagte mir Lukesch, das der größte Teil der Piloten die den Krieg
überlebt haben, in anderen Länder Passagier- und Frachtmaschinen geflogen sind da in
Deutschland noch keiner fliegen durfte. Er habe in der Schweiz geflogen und als die
Lufthansa wieder fliegen durfte sei er dort hin und habe noch den Jumbo geflogen.
Privat hat er eine Sportmaschine mit der er nach dem Treffen nach Norwegen in Urlaub
fliegen wird und das mit fast 80 Jahren. Ich muss sagen der war noch top Fit.
Das Ehepaar Dr. Heinz und Adi Bilo gaben 20.000 DM zur Neugestaltung des Mahnmals
von rechts Dr. Heinz Bilo, Frau Neumann, Frau Adi Bilo, Elmar Neumann. Das Ehepaar
Neumann war mit dem Ehepaar Bilo befreundet und hatte sie mit mir bekanntgemacht.
Aus diesem Zusammenkommen kam dann auch die Spende für die Erneuerung und
Neugestaltung des Mahnmals zustande.
Ein Bild der jährlichen Reinigung und Instandsetzung mit meinen Kameraden.
In Frühjahr 2012 wurde von Unbekannten die Ankerkette, die als Einfassung auf den
Lavasteinen angebracht war gestohlen.
Durch Zufall hatte Herr Dienspel aus Ammerich davon in der Zeitung gelesen und mit
mir Kontakt aufgenommen, er habe eine Ankerkette, die er mir gerne für das Mahnmal
zur Verfügung stellen wolle. Am 10.September 2013 an meinem Geburtstag haben meine
Kameraden und ich die Kette angebracht.
Da ich zu den vorhandenen Ankerbolzen zusätzliche an den Lavasteinen angebracht habe
mussten die Kettenglieder auch dort angeschweißt werden. Herr Willi Jüngels ein alter
Schlossermeister von 86 Jahren aus Breitscheid hat diese Arbeit übernommen.
Ohne diesen alten Herrn hätten wir ein Problem gehabt die Kette wieder anzubringen.
Wir sagen hier nochmals Danke Lieber Willi Jüngels.
Erdmann und Wiebe beim bohren der Ankerbolzen und zuschneiden der Kette
Willi bei der Arbeit
Und zum guten Schluss, der der alles organisiert und am Leben hält.
Wolfgang Erdmann
Bez. Schornsteinfegermeister a.D.
und
Stabsbootsmann der Reserve
seit der Bergung 1975 kümmert er sich um die Pflege und den Erhalt des Mahnmals, was
nicht immer leicht ist und viel Idealismus abverlangt.
Aber es lohnt sich, dieses Mahnmal als Mahnung an die uns folgende Genrationen
weiterzugeben, dass sich ein so Verbrecherisches und Menschenverachtendes Regime wie
es zum Zeitpunkt des Absturzes noch bestand, niemals wiederholen darf.