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274 Bucherschau die Mikrophotographie herangezogen. Denn die Zeichnungen konnen durch Weglassen aller schwer verstandlichen oder das Bild unschon machenden Elemente leicht klar und lehrreich gestaltet werden. Der vorliegende Atlas der Schweizer Autoren erbringt den Beweis, daO die Mikrophotographie mit der Naturtreue auch Ubersichtlichkeit zu ver- binden vermag. Die abgebildeten Drogenschnitte sind Mikrophotogramme von bisher nicht gekannter Schonheit. Mit GenuB blattert man diesen Atlas durch und laBt jedes Bild in seinem Gesamteindruck auf sich wirken und vertieft sich in seine Einzelheiten. Zweifellos ist Fluck ein Meister der Mikrophotographie, aber zur Meisterschaft muRte sich noch ein ungeheurer FleiB gesellen, denn wir glauben ihm gerne, wenn er in der Vorrede schreibt, daB oft erst im hundertsten oder gar funfhundertsten Schnitte ein geeig- netes Gesichtsfeld zum Photographieren zu finden war. Die Pulver sind durch gute Zeichnungen wiedergegeben. Der die Bilder begleitende Text ist streng nach Arbeitsphasen gegliedert. Einer kurzen makroskopischen Beschreibung der Ganzdroge folgt die Be- sprechung der mikroskopischen Verhaltnisse. Die Beschreibung bezieht sich jeweils auf das Aussehen der Droge in dem angegebenen Praparationstyp. wie Querschnitt, Flachenansicht usw. Der Text ist vor allem fur die prak- tische Drogenprufung berechnet und macht den gesamten Atlas zu einem ausgezeichneten Behelf fur die morphologische Drogenuntersuchung des Phar- inazeuten im Studium und in der Praxis. Was fliegt denn da? Der praktische Vogelbestimmer. Von K o s c h . Franckhscher Verlag, Stuttgart (Kosmos). Preis 3,- RM. Das Fruhjahr steht vor der Tur, und unsere lieben Vogel singen bald jubelnd in die Welt: Der Fruhling ist da. Die Zugvogel kehren zuruck, und andere durchziehen unser Land; wir aber mochten so gern wissen, wer sie sind. Da ist uns Kosch's Bestimmungsbuch: ,,Was fliegt denn da" der beste Fuhrer. Ein praktischer Vogelbestimmer ist das Buch, in dem alle Vogel nach Vorkommen, Form, Gesang und Lauten, sowie nach Bewegungen beschrieben und mit 288 farbigen Abbildungen naturgetreu wiedergegeben sind. Die Kosch- schen Bestimmungsbucher helfen und beraten genau und zuverlassig und sind ein Quell der Freude fur jeden Naturfreund. So auch: ,,Was bluht denn da?". ein Buch mit 600 Pflanzen, nach Bliitenfarben geordnet und 72 Farbbildern, das uns fast spielend die Pflanzen bestimmen laat. ,.Was find' ich da?", das praktische Bestimmungsbuch fur Pilze, Beeren, Wildgemuse, mit 189 Bildern. Hierbei soll aber auch noch auf die in demselben Verlag erscheinenden ,, K o s m o s - H e f t e " aufmerksam gemacht werden. Der K o s m o s ver- schafft seinen Abonnenten fur wenig Geld Stunden der Erholung auf der schonen Lebenswanderung durch die Natur zur Wahrheit. Ho. Einfiihrung in die Wehrpharmazie. Von Konrad G e m e i n h a r d t , Wehr- medizin 2. Bd. Ferdinand Enke, Stuttgart 1936. Geh. RM. 6.40, in Leinen geb. RM. 8.-. Uber die Tatigkeit der Militarapotheker im Weltkriege und ihre Lei- stungen unterrichtete ausfuhrlich das yon dem langjahrigen Referenten im Kriegsministerium, Ministerialrat Dr. Devin, und seinen Mitarbeitern 1920 herausgegebene Werk: ,,Die Deutschen Militarapotheker im Weltkriege." Das vorliegende Buch, das als zweiter Band einer Folge uber ,,Wehr- medizin" im Verlage von Ferd. Enke, Stuttgart, soeben erschienen ist, hat einen anderen Zweck. Es soll den seit Kriegsende in die Pharmazie einge- tretenen Berufskameraden, die - den Erfordernissen der Wehrmacht ent- sprechend - als Junger ihres Berufes und nicht mit der blanken Waffe ihrer Dienstpflicht nachzukommen haben werden, ein Leitfaden zur Einfuhrung in die Wehrpharmazie sein.

Einführung in die Wehrpharmazie. Von Konrad Gemeinhardt, Wehrmedizin 2. Bd. Ferdinand Enke, Stuttgart 1936. Geh. RM. 6.40, in Leinen geb. RM. 8.—

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Page 1: Einführung in die Wehrpharmazie. Von Konrad Gemeinhardt, Wehrmedizin 2. Bd. Ferdinand Enke, Stuttgart 1936. Geh. RM. 6.40, in Leinen geb. RM. 8.—

274 B u c h e r s c h a u

die Mikrophotographie herangezogen. Denn die Zeichnungen konnen durch Weglassen aller schwer verstandlichen oder das Bild unschon machenden Elemente leicht klar und lehrreich gestaltet werden.

Der vorliegende Atlas der Schweizer Autoren erbringt den Beweis, daO die Mikrophotographie mit der Naturtreue auch Ubersichtlichkeit zu ver- binden vermag. Die abgebildeten Drogenschnitte sind Mikrophotogramme von bisher nicht gekannter Schonheit. Mit GenuB blattert man diesen Atlas durch und laBt jedes Bild in seinem Gesamteindruck auf sich wirken und vertieft sich in seine Einzelheiten. Zweifellos ist Fluck ein Meister der Mikrophotographie, aber zur Meisterschaft muRte sich noch ein ungeheurer FleiB gesellen, denn wir glauben ihm gerne, wenn er in der Vorrede schreibt, daB oft erst im hundertsten oder gar funfhundertsten Schnitte ein geeig- netes Gesichtsfeld zum Photographieren zu finden war.

Die Pulver sind durch gute Zeichnungen wiedergegeben. Der die Bilder begleitende Text ist streng nach Arbeitsphasen gegliedert.

Einer kurzen makroskopischen Beschreibung der Ganzdroge folgt die Be- sprechung der mikroskopischen Verhaltnisse. Die Beschreibung bezieht sich jeweils auf das Aussehen der Droge in dem angegebenen Praparationstyp. wie Querschnitt, Flachenansicht usw. Der Text ist vor allem fur die prak- tische Drogenprufung berechnet und macht den gesamten Atlas zu einem ausgezeichneten Behelf fur die morphologische Drogenuntersuchung des Phar- inazeuten im Studium und in der Praxis.

Was fliegt denn da? Der praktische Vogelbestimmer. Von K o s c h . Franckhscher Verlag, Stuttgart (Kosmos). Preis 3,- RM.

Das Fruhjahr steht vor der Tur, und unsere lieben Vogel singen bald jubelnd in die Welt: Der Fruhling ist da. Die Zugvogel kehren zuruck, und andere durchziehen unser Land; wir aber mochten so gern wissen, wer sie sind. Da ist uns Kosch's Bestimmungsbuch: ,,Was fliegt denn da" der beste Fuhrer. Ein praktischer Vogelbestimmer ist das Buch, in dem alle Vogel nach Vorkommen, Form, Gesang und Lauten, sowie nach Bewegungen beschrieben und mit 288 farbigen Abbildungen naturgetreu wiedergegeben sind. Die Kosch- schen Bestimmungsbucher helfen und beraten genau und zuverlassig und sind ein Quell der Freude fur jeden Naturfreund. So auch: ,,Was bluht denn da?". ein Buch mit 600 Pflanzen, nach Bliitenfarben geordnet und 72 Farbbildern, das uns fast spielend die Pflanzen bestimmen laat. ,.Was find' ich da?", das praktische Bestimmungsbuch fur Pilze, Beeren, Wildgemuse, mit 189 Bildern.

Hierbei soll aber auch noch auf die in demselben Verlag erscheinenden ,, K o s m o s - H e f t e " aufmerksam gemacht werden. Der K o s m o s ver- schafft seinen Abonnenten fur wenig Geld Stunden der Erholung auf der schonen Lebenswanderung durch die Natur zur Wahrheit. Ho.

Einfiihrung in die Wehrpharmazie. Von Konrad G e m e i n h a r d t , Wehr- medizin 2. Bd. Ferdinand Enke, Stuttgart 1936. Geh. RM. 6.40, in Leinen geb. RM. 8.-.

Uber die Tatigkeit der Militarapotheker im Weltkriege und ihre Lei- stungen unterrichtete ausfuhrlich das yon dem langjahrigen Referenten im Kriegsministerium, Ministerialrat Dr. Devin, und seinen Mitarbeitern 1920 herausgegebene Werk: ,,Die Deutschen Militarapotheker im Weltkriege."

Das vorliegende Buch, das als zweiter Band einer Folge uber ,,Wehr- medizin" im Verlage von Ferd. Enke, Stuttgart, soeben erschienen ist, hat einen anderen Zweck. Es soll den seit Kriegsende in die Pharmazie einge- tretenen Berufskameraden, die - den Erfordernissen der Wehrmacht ent- sprechend - als Junger ihres Berufes und nicht mit der blanken Waffe ihrer Dienstpflicht nachzukommen haben werden, ein Leitfaden zur Einfuhrung in die Wehrpharmazie sein.

Page 2: Einführung in die Wehrpharmazie. Von Konrad Gemeinhardt, Wehrmedizin 2. Bd. Ferdinand Enke, Stuttgart 1936. Geh. RM. 6.40, in Leinen geb. RM. 8.—

B u c h e r s c h a u 275

Eine kurze Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Wehr- pharmazie in der preuBisch-deutschen Wehrmacht gibt zugleich einen Uber- blick uber die Entwicklung des Sanitiitsdienstes uberhaupt.

In den folgenden Abschnitten werden die Aufgaben und die Tiitigkeit der Apotheker in der Wehrmacht, einmal geordnet nach den allgemeinen Gesichtspunkten, zum anderen nach den dienstlichen Belangen der verschie- denen Dienststellen, dargestellt. Auch die Marine und die Luftwaffe sind hierbei einbezogen, soweit - namentlich bei der letzteren - die Entwicklung der allerletzten Zeit schon berucksichtigt werden konnte.

Einen breiten Raum nehmen die Abschnitte uber die Herstellung von Sanitatsmitteln und die Behandlung der Sanitatsausrustung ein. Vieles hier Mitgeteilte wird auch dem, der noch in der alten Wehrmacht seiner Dienst- pflicht genugte, neu, anregend und willkommen sein.

Der letzte Abschnitt gibt in ,,Ausblicken fur eine weitere Einsetzung der Apotheker im deutschen Wehrdienst" besonders fur die Tatigkeit des Apothekers und den Einsatz der deutschen Apotheke im zivilen Luftschutz Anweisungen und Richtlinien, die allen Apothekern schon oft gestellte Fragen beantworten.

In knapper Form im allgemeinen, ins Einzelne gehend, wo es der Stoff erfordert, gibt das Buch mehr, als was sein Titel verspricht.

Das rege Interesse unserer Berufskameraden an Fragen des wehrpharma- zeutischen Dienstes sichert dem fach- und sachkundig abgefaBten Werk eine gute Aufnahme. Es sei allen Berufskameraden bestens empfohlen. Ho.

Die Heilwerte heimischer Pflanzen, dargestellt von Dr. med. Wolfgang 33 o h n. Funfte, durchgesehene und ergiinzte Auflage. Leipzig, Verlag von Mans Hedewigs Nachf., Curt Ronniger. 144 Seiten, Preis geh, RM. 3,-, in Leinen geb. RM. 420.

Eine neue Weltanschauung und in Verfolg derselben eine allgemeine Umstellung hat auch nicht Halt vor der Erfahrung der Heilkunst gemacht. Aus diesem Gesichtswinkel heraus ist das Bestreben zu verstehen, die alte bodenstandige Heilkunst, als die von der Natur gegebene Form der Krauterbehandlung aus unserer Umwelt heraus, zu schildern. So wendet man sich neuerdings in sehr betonter Weise der Biologie und Homoo- pathie zu und will der heimischen Pflanzenbehandlung den Platz wieder geben, den sie einst als selbstandige Therapie einnahm und von dem sic mruckgedrangt wurde. Da ist es denn anzuerkennen, wenn Dr. med. Wolf- gang Bohn. der ja seit Jahrzehnten ein Vorkampfer auf diesem Gebiet war, vein Buch .,Die Heilwerte heimischer Pflanzen" in neuer Auflage erscheinen l&. Er will die Pflanzenwelt hinsichtlich ihrer Heilkrafte wieder zu Ehren bringen, nachdem sich gezeigt hat, dai3 die erfahrungsgemaae Wirkung der vegetabilischen Drogen nicht allein auf den sogenannten wirksamen Prin- zipien beruht, welche die Chemiker daraus zu isolieren bemuht waren. Daher kann diese Arbeit des Verfassers a h anregend bezeichnet werden. Das Buch ist fur Arzte und Apotheker, aber auch fur Pflanzenfreunde geschrieben. Der Verfasser wunscht, da8 es Gemeingut des Volkes werden moge. So hat sich auch der Verfasser die Aufgabe gestellt, das Pflanzenheilverfahren aus der chemisch-pharmakologischen Verwirrung, in die es durch die vielen Krauter- bucher zu geraten droht, zu retten und fur dasselbe den biologischen Stand- punkt zu wahren. Er weist darauf hin, daB die Chemiker zuerst begannen mit Herausnahme der reinen Arzneistoffe aus dem Lebenskomplex des pflanz- lichen Organismus und schlieBlich uber die chemische Arzneimittelkon- struktion endete es mit dem Schwinden der Rezeptierkunst bei den Arzten, die heute ersticke im Tablettenbetrieb. Zu beherzigende Worte fur den Arzt, der sich klar daruber sein sollte, da5 er so leicht Wegbereiter fur den skrupel-