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Prof. Dr. Beat Fux Professur für Soziologie, ETH Soziologisches Institut, Universität Zürich Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (FS 2009)

Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur ...ffffffff-859b-aef3-0000-0000535c8554/ETH_FS09_3.pdfProf. Dr. Beat Fux. Professur für Soziologie, ETH. Soziologisches Institut,

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  • Prof. Dr. Beat Fux

    Professur für Soziologie, ETHSoziologisches Institut, Universität Zürich

    Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften

    (FS 2009)

  • Programm der Lehrveranstaltung

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)2

    1 17. Feb. 2009 Was heisst Sozialstruktur (Einführung)2 24. Feb. 2009 Zur Entwicklung der Sozialstruktur3 3. März 2009 Bevölkerung und Demographie4 10. März 2009 Generationen5 17. März 2009 Familien und Haushaltstrukturen6 24. März 2009 Bildung (z.B. PISA)7 31. März 2009 Arbeit8 7. April 2009 Einkommen, Wohlstand, Armut9 21. April 2009 Ausländer und Integration

    10 28. April 2009 Technik11 5. Mai 2009 Umwelt12 12. Mai 2009 Die Schweiz im heutigen Europa13 18. Mai 2009 (Reserve)

    14 26. Mai 2009 Test

  • Das Konzept des Demographischen Übergangs

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)3

  • Idealtypischer Verlauf des demographischen Übergangs

    GeburtenrateSterberateBevölkerungs-wachstum

    Phase 1: Phase 2: Phase 3: Phase 4: Phase 5:vor- früh- mittel- spät- post-

    transformativ4

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

    Gleichgewicht

    Gleichgewicht

  • Der 1. Demographische Übergang in der Schweiz

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    2001

    Geburtenzif. Sterbezif.

    Phase1 Phase 2 Phase 4Phase 3 Phase 5

    Babyboom

    5Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Faktoren des demographischen Übergangs

    6Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Faktoren des demographischen Übergangs

    7Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Entwicklung der Lebenserwartung

    3540455055606570758085

    1876 1896 1916 1936 1956 1976 1996

    Frauen

    Männer

    8Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

    Spanische Grippe

  • Bevölkerungsrückgang in Sicht?

    Schweiz

    9Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Der demographische Übergang weltweit

    10Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

    Afrika

    Asien

    Zentral-Südame-

    rika

  • Grundformen von Bevölkerungspyramiden

    typisch für Länder mit hohem, über längere Zeit hinweg kon-stanten Geburten- und Sterbe-raten; absolute Zahl der Ge-burten nimmt ständig zu, Be-völkerung wächst aber nicht rasch, da die Sterblichkeit mit fortschreitendem Alter rasch zunimmt.

    a) Gleichschenk-liges Dreieck

    b) ModifizierteForm von a

    verbreiterte Basis, geschwunge-nen Seiten: Geburtenrate bleibt weiter hoch, Säuglings- und Kin-dersterblichkeit beginnt zu sin-ken.

    c) Bienenkorbform

    niedrige Geburten- und Sterbe-raten; abs. Zahl der Geburten bleibt gleich, Sterblichkeit nimmt erst in den hohen Alters-gruppen stark zu: späte „Zu-spitzung“ des Altersaufbaus. Form einer „stationären Bevöl-kerung“: d.h. stabile Bevölke-rung mit konstanter Geburten-und Sterbehäufigkeit

    11Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Grundformen von Bevölkerungs-pyramiden (2)d) Glockenform e) Urnenform f) Sonderform

    Die Form tritt auf, wenn nach einer längeren Zeit mit relativ niedrigen Geburten- und Ster-beraten die Geburtenhäufigkeit wieder zunimmt.

    Die Form kommt durch eine sich laufend verringernde Zahl der Geburten zustande; demo-graphischer Alterungsprozess einer Bevölkerung führt zu ei-ner „scheinbaren“ Erhöhung der rohen Sterberaten (alters-spezifische Mortalität bleibt gleich!)

    Diese selten auftretende Son-derform entsteht durch einen sehr rasch und nachhaltig ein-tretenden Geburtenrückgang.

    Typische Reihenfolge:Typ A → Typ B→ Typ C →Typ E

    12Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Bevölkerungspyramiden (2000)

    13Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Geburten- und Sterbeziffer

    14Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Zur Veränderung der Altersstruktur (demographische Alterung)

    15Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

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    Säulen: Anteile der Altersgruppen (65) in Prozent Linien: Entwicklung des Alterslastquote 1980-2060

    Quelle: Bundesamt für Statistik 200219

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Alterslastquote

    (Abhängigenquote demographische Belastungsquote; engl.: dependency ratio)Der Index bezieht also die noch nicht (P0–14 = unter 15-Jährige) bzw. die nicht mehr erwerbsfähige Bevölkerung (P60/65+ = über 60 bzw. 65-Jährige) auf die erwerbsfähige Bevölkerung (P15-60/65).

    20 Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Demographische Alterung (Zum Begriff)

    Mit demographischer Alterung bezeichnet man ganz allgemein die sinkende Zahl und den sinkenden Anteil jüngerer Menschen,die steigende Zahl und den steigenden Anteil älterer Menschenund damit das steigende Durchschnittsalter (bzw. Medianalter) einer Bevölkerung.Der Prozess der demographischen Alterung lässt eine demographisch „junge“ Bevölkerung zu einer demographisch gesehen „alten“ Bevölkerung werden.

    21 Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • 1940 2000 2060

    7.7 4.0 2.3

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    Demographische Alterung in der Schweiz

    22Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

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    Lebenserwartung ohneBehinderung im Alter von 65JahrenLebensjahre mitBehinderungen

    Lebenserwartung ab Geburt

    Quelle: F. Höpflinger 2002

    Lebenserwartung und behinderungsfreie Lebenserwartung von Männern und

    Frauen in der Schweiz

    Demographische Alterung heisst auch: mehr behinderungsfreie Jahre nach der Pensionierung!23

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Ursachen der Alterung:1. Fertilität

    Das Altern einer Bevölkerung ist primär eine Fol-ge des nachhaltigen Rückgangs der Kinderzah-len (der Fertilität). Dieser Rückgang führt zwin-gend zur demographischen Alterung einer Be-völkerung.Demographisch „jung“ bleiben nur kontinuier-lich wachsenden Bevölkerung mit entsprechend hohen Kinderzahlen.Daher gilt: Ohne (katastrophale) Seuchen oder Hungersnöte gibt es demographisch gesehen nur zwei Alternativen: permanentes Bevölke-rungswachstum oder demographische Alterung.

    24 Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Ursachen der Alterung:2. Sterblichkeit

    Der Rückgang der Sterblichkeit hat zunächst wenig Einfluss auf den Alterungsprozess.Sinkende Säuglings- und Kindersterblichkeit (man spricht auch vom „epidemiologischen Übergang“) lässt eine Bevölkerung zunächst sogar „jünger“ werden. Erst der Sterblichkeitsrückgang im höheren Erwachsenenalter verstärkt den Prozess der demographischen Alterung.

    25 Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Ursachen der Alterung: 3. Migration

    Migration kann die Bevölkerungsstruktur (kleiner Raumeinheiten) zwar stark verändern, die demogra-phische Alterung (grösserer Populationen) wird von Migrationsvorgängen längerfristig aber kaum beein-flusst.Zuwanderung (jüngerer Menschen) ist somit demo-graphisch gesehen keine „Lösung“, die das Altern einer Bevölkerung nachhaltig verhindern kann.

    26 Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Alterungsprozess

    Die demographische Alterung kann als eine direkte, zeitlich verschobene Folge des demo-graphischen Übergangs angesehen werden. Sie ist daher:

    1. ein irreversibler Prozess,2. ein globales Phänomen (und damit die Lösung des

    Problems permanenten Bevölkerungswachstums),3. ein verhältnismässig langfristiger Vorgang.

    27 Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Zuwanderung als Heilmittel?Unter dem Titel „Replacement Migration“ hat die UNO eine Rechnung gemacht, wie viel Einwanderung nötig wäre, um Ländern wie Deutschland und der EU ins-gesamt aus der demographischen Patsche zu helfen: um bis 2050 den Bevölkerungsstand zu halten (82 Mio.), bräuchte Deutsch-land 325.000 Zuwanderungsüberschuss, also jährlich 1 Million Zuwanderer (bei ca. 600.000 Fortzügen) (Mittelwert Saldo 1995-2000: 201.000) also rund eine Verdoppelung der Zuwanderung. um die Zahl der Erwerbsfähigen (15-64) von etwa 52 Millionen stabil zu halten, bräuchte es einen Migrationsüberschuss von 460.000 Menschen. Bis 2050 müssten insgesamt 25 Millionen Ausländer ins Land (d.h. fast ein Drittel der heu-tigen Bevölkerung) geholt werden; mit Zuwanderung die voranschreitende Alterung damit abbremsen zu wollen, ist absurd. Um den Alterungsquotienten, also das Verhältnis der über 65-jährigen zur Gruppe der 15- bis 64-jährigen stabil zu halten und das Durchschnittsalter nicht weiter zu erhöhen, bräuchte es 3,4 Millionen Menschen jährlich an Zuwanderung (Faktor 17). Das wären bis 2050 188 Millionen einzuwerbende Ausländer. Die Gesamtbevölkerung würde sich bis dahin auf 300 Millionen vervierfachen.

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)28

  • Das Konzept des Zweiten Demographischen Übergangs

    29Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • 2. Demographischer Übergang allgemein

    Das vor-transitorische Setting der bürgerlichen Kleinfamilie („bourgeois family model“), d.h.

    Quasi-Selbstverständlichkeit EheschliessungKinder gehören zum Leben Selbstverstänlichkeit von Elternschaft Es gilt eine geschlechtsspezifische Aufgaben- und Rollenteilung zwischen Mann und Frau

    Wird durch ein neues nach-transitorischen ArrangementFamilienmodell ersetzt („individualistic family model“)

    Die Familie wird zum Mittel für eine wechselseitige emotionale Mann-Frau-BeziehungKinder können eine Bereicherung darstellen, gehören aber nicht zwingend zum LebensplanGleichheit zwischen den Geschlechtern ist das Leitideal

    30Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Der 2. Demographische Übergang

    Geburtenziffer

    Sterbeziffer

    Nettomigrationsziffer

    Natürliches Bevölkerungswachstum

    Beginn erster demographischer Uebergang

    Beginn zweiter demographischer Uebergang

    Zeit

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    31Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Anmerkung: Die Indikatoren weisen unterschiedliche Skalierungen auf.

    Scheidungsrate

    Geburtenziffer

    Migrationssaldo

    Sterbeziffer

    HeiratszifferHeiratsalter

    Aussereheliche Geburten

    1945 1955 1965 1975 1985 1995

    2. demogr. Übergang

    32

    Indikatoren des 2. demographischen Übergangs (Schweiz)

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • 1. Und 2. demographische Übergang im Vergleich

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)33

    1. demographischer UebergangTiefes HeiratsalterKonsensualpartnerschaftenseltenGeringe ScheidungshäufigkeitHäufige WiederverheiratungenGeburtenkontrolle im höherenAlterIneffiziente KontrazeptiveRückläufige ausserehelicheFertilitätKinderlosigkeit wenig verbreitet

    2. demographischer UebergangSpätes HeiratsalterKonsensualpartnerschaftenhäufig und zunehmendVerbreitung von SinglesHohe ScheidungsintensitätWiederverheiratungen sind seltenVerzögerte GeburtenEffiziente Kontrazeptiveaussereheliche Fertilität häufigHäufige Kinderlosigkeit

  • Ursachen des 2. Demographischen Übergangs1.sozialstrukturelle Veränderungen

    Demokratisierung des WohlstandsVerbreiterung der Mittelschichtenwirtschaftliche Tertiarisierung

    2.Prozesse kulturellen Wandelsindividuelle WahlfreiheitLiberalisierung des RechtsGleichheitPostmaterialismus

    3.technologische EntwicklungWissensgesellschaftDienstleistungsgesellschaft

    34Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • UrsachenA well-known model in demography that supersedes the many dis-tinct and more detailed narratives – and which is applicable to non-demographic innovations as well – is grounded in A.J. Coale's specification of three preconditions for new forms of behaviour to develop (Coale, 1973). Firstly, any new form of behaviour must yield benefits that outweight the costs or disadvantages (= "readiness" or R).Secondly, the new form must be legitimised, i.e. it must be culturally (ethically, morally) acceptable (= "willingness" or W). Thirdly, there must be adequate means, though not necessarily of a technical nature, to implement the new form (= "ability" or A). Moreover, the three preconditions must be met jointly for the new be-havioural form to succeed. Hence, a success S can be expressed as S = R∩W∩A. This expression furthermore defines a bottleneck-mo-del, since the failure of satisfying one condition prevents the innova-tion from breaking through, even if the other two preconditions are met.

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)35

  • Werthaltungen in der Phase des 2.d. Ü.

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)36

    Konsensualp. mit Kindern

    Lebens-verlauf

    Neutral

    im elterlichen Haushalt

    Single

    Konsensualpaar ohne Kinder

    Single n.Schei-ung/Trennung

    Ehepaar ohne Kinder

    Ehepaar m. K. nach Kons.-P.)

    Ehepaar m. K. (keine Kons.-P.)

    Konformismus = religiös, Respekt vor Au-torität, Vertrauen in Institutionen, konserva-tive Moral, geringere Toleranz gegenüber Minderheiten, lokale oder nationale Identi-fikation, expressive Werte wenig betont.

    Nonkonformismus = säkularisiert, Be-toung individueller Autonomie, schwa-che bürgerliche Moralität, Betonung ex-pressiver Werte, Misstrauen in Institutio-nen, Protestpotential, tolerant geg. Min-derheiten, globale Orientierung, „post-materialistisch“

  • Werthaltungen (Westeuropa)

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)37

  • ZWEITER DEMOGRAPHISCHER ÜBERGANG (SECOND DEMOGRAPHIC TRANSITION)

    38Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • ZWEITER DEMOGRAPHISCHER ÜBERGANG (SECOND DEMOGRAPHIC TRANSITION)

    39 Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • ZWEITER DEMOGRAPHISCHER ÜBERGANG (SECOND DEMOGRAPHIC TRANSITION)

    40 Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • ZWEITER DEMOGRAPHISCHER ÜBERGANG (SECOND DEMOGRAPHIC TRANSITION)

    41 Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • ZWEITER DEMOGRAPHISCHER ÜBERGANG (SECOND DEMOGRAPHIC TRANSITION)

    42Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • ZWEITER DEMOGRAPHISCHER ÜBERGANG (SECOND DEMOGRAPHIC TRANSITION)

    43 Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • ZWEITER DEMOGRAPHISCHER ÜBERGANG (SECOND DEMOGRAPHIC TRANSITION)

    44 Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • ZWEITER DEMOGRAPHISCHER ÜBERGANG (SECOND DEMOGRAPHIC TRANSITION)

    45Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • ZWEITER DEMOGRAPHISCHER ÜBERGANG (SECOND DEMOGRAPHIC TRANSITION)

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  • Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)47

  • Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)48

  • Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)49

  • Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)50

  • Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)51

  • Der zweite Demographische Übergang

    52Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

  • Sozialstruktur

    Wirtschaft

    TechnologischeEntwicklung

    Werte-system

    Demographie53

    Fux: Einführung in die Soziologie II: Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften (ETH FS09)

    Einführung in die Soziologie II: �Die Sozialstruktur moderner Gesellschaften� (FS 2009)Programm der LehrveranstaltungDas Konzept des Demographischen ÜbergangsIdealtypischer Verlauf des demographischen ÜbergangsDer 1. Demographische Übergang in der SchweizFaktoren des demographischen ÜbergangsFaktoren des demographischen ÜbergangsEntwicklung der LebenserwartungBevölkerungsrückgang in Sicht?Der demographische Übergang weltweitGrundformen von BevölkerungspyramidenGrundformen von Bevölkerungs-�pyramiden (2)Bevölkerungspyramiden (2000)Geburten- und SterbezifferZur Veränderung der Altersstruktur (demographische Alterung)Foliennummer 16Foliennummer 17Foliennummer 18Foliennummer 19AlterslastquoteDemographische Alterung �(Zum Begriff)Foliennummer 22Foliennummer 23Ursachen der Alterung:�1.FertilitätUrsachen der Alterung:�2.SterblichkeitUrsachen der Alterung: �3.MigrationAlterungsprozess Zuwanderung als Heilmittel?Das Konzept des Zweiten Demographischen Übergangs2. Demographischer Übergang allgemeinDer 2. Demographische ÜbergangIndikatoren des 2. demographischen �Übergangs (Schweiz) 1. Und 2. demographische Übergang im VergleichUrsachen des 2. Demographischen ÜbergangsUrsachenWerthaltungen in der Phase des 2.d. Ü. Werthaltungen (Westeuropa)Foliennummer 38Foliennummer 39Foliennummer 40Foliennummer 41Foliennummer 42Foliennummer 43Foliennummer 44Foliennummer 45Foliennummer 46Foliennummer 47Foliennummer 48Foliennummer 49Foliennummer 50Foliennummer 51Der zweite Demographische ÜbergangSozialstruktur