16

Eine Schattenfigur - staatskanzlei.bs.ch908822c5-105d-4d47-ab0f-918a888a... · Eine Frau an der Spitze Am 1. November trat Re-gine Dubler-Baretta die Nachfolge von Rudolf ... Die

  • Upload
    vuthuy

  • View
    212

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Neues UFK-Gesetzim Grossen Rat

Am 13. November hatte derGrosse Rat das neue UFK-Gesetz zu beraten. Das Ge-setz regelt die Lohnfortzah-lung bei Krankheit und Un-fall, die Prämienzahlungfür die obligatorische Be-triebs- und Nichtbetriebs-Unfallversicherung sowiedie Leistungen, die von derUFK zusätzlich erbrachtwerden.Der Rat stimmte zu, dassder Arbeitgeber künftigauch die NBU-Prämie (ge-mäss Bundesgesetz) über-nehmen soll. Hingegenlehnte er es äusserst knappab (Stichentscheid des Prä-sidenten), dass Franchiseund Selbstbehalt weiterhinbei der UFK versicherbarsind.Mit diesem Entscheid mussdie Zusatzversicherung derUFK grundsätzlich neu ge-staltet werden. Die Rats-mehrheit benützte die Ge-legenheit, das ganze Gesetzin eine zweite Lesung zuschicken. Die Diskussionbeginnt in einigen Monatenalso nochmals von vorne.PS: Bis zur Verabschiedungdes Gesetzes und der Inkraft-setzung der Statuten bleibenalle Mitglieder zu den beste-henden Bedingungen versi-chert.

Eine Frau an der Spitze

Am 1. November trat Re-gine Dubler-Baretta dieNachfolge von RudolfRechsteiner als Leiterindes Amtes für Alterspflegean. Sie ist promovierte Juri-stin und Mutter von zwei

Mädchen. Ihre Vorstellun-gen und Ziele für die neueStelle sind sowohl von ihrerberuflichen Erfahrung alsauch von einer persönli-chen Beziehung zu betag-ten und pflegebedürftigenMenschen geprägt, pibswünscht der Amtsvorstehe-rin viel Glück und Erfolg.

Kurz-, Quartals-, Tages-und Abendkursen saison-gerechte und abwechs-lungsreiche Gerichte.Das detaillierte Kurspro-gramm kann an der BFS,Kohlenberggasse 10, 4001Basel, bezogen werden.Tel. Auskunft: 2819060Einschreibetag: 7.1.1992

Teuerungsausgleich Arbeitskalender 1992

Aufgrund der gesetzlichenBestimmungen (Lohnge-setz) werden die Löhne per1. Januar 1992 dem neuenIndexstand angeglichen,das heisst um 5,91 Prozenterhöht. Für die 1991 imDurchschnitt nicht ausge-glichene Steigerung der Le-benshaltungskosten wirdmit dem Februar-Lohn 1992ein einmaliger, rückwirken-der Teuerungsausgleich ge-währt.

Haushalt-und Kinderzulagen

Denken Sie bitte daran, fol-gende Änderungen in denFamilien-, Wohn- und Aus-bildungsverhältnissen demzuständigen Personal- oderSchulsekretariat zu mel-den.* Heirat, Trennung, Schei-

dung, Wiederverheira-tung, Todesfall des Ehe-gatten;

* Geburt eines Kindes, Be-ginn und Ende der Aus-bildung, Verdienst, Dritt-leistungen (Bezug vonAlimenten/Kinderrentenaus Versicherungskas-sen), Heirat des Kindes;

* Änderung der Bezugsvor-aussetzung einer Haus-halt- oder Familienzulagedurch den Ehepartner.

Berufs- und Frauen-fachschule (BFS)

Wie bewusst und gesund,aber auch mit Freude ge-kocht wird, kann «Mannund Frau» an der Berufs-und Frauenfachschule ler-nen.Dieser Kurs beginnt erst-mals am 21. Januar 1992und vermittelt in Form von

Wenn Sie sich für den Ar-beitskalender 1992 mit An-gaben über Frei- und Feier-tage sowie Schulferien BS/BL interessieren, dann sen-den Sie eine Postkarte an:Redaktion pibsz.Hd. Frau E. SomazziPostfach, 4005 Basel

Sucht

Am 12.2.1992 steht diesesThema im Mittelpunkteiner Veranstaltung imTheaterfoyer Basel. ImRahmen der Kampagne zurSache Sucht organisiert dieProphylaxestelle des Ju-gendamtes Theaterszenen,Lieder, Texte und Gesprä-che. Um Einmischung desPublikums wird gebeten.

Staatsangestelltegehen baden

Jeweils am Mittwoch, von18.30 bis 20.00 Uhr, findet inder Schwimmhalle des Rit-tergasse-Schulhauses einallgemeines Schwimmenfür Staatsangestellte statt.Interessierte sollten die Ba-dehose nicht vergessen!

Krebskranke Kinder, ih-re Geschwister undFreunde tanzen und sin-gen (Playback) aus demMusical CATS

Die Aufführung findet amSonntag, den 16. Februar1992, um 17.00 Uhr, im Häb-se-Theateran der Klingental-strasse 73 statt. Der Eintrittist frei, eine Kollekte für Fe-rien der krebskranken Kin-der ist aber erwünscht.Weitere Auskünfte erteilt:Schwester Rosemarie Maier,Tel. 6912658.

Eine SchattenfigurnamensJacqueline Chappuis?Nein, Jacqueline Chap-puis ist keine Figur imSchatten anderer: «Ichlebe gerne, intensiv undauf den Moment bezo-gen.» Mit ihren javanesi-schen Schattenfiguren,die den resoluten KönigBim aus dem Sanskrit-epos Ramajana darstel-len, fühlt sich die 43jähri-ge insoweit verbunden,«als ich ebenfalls einekämpferische Personbin».Jacqueline Chappuis lei-tet nun schon seit zweiJahren die Administra-tion der Fachstelle für Al-kohol- und Drogenfra-gen. «Mir ist wichtig, mitMenschen in Kontakt zusein», bemerkt die selbst-bewusste Staatsangestell-te, «Leute faszinierenmich einfach».Fasziniert zeigt sich Jac-queline Chappuis zudem«von der Vielfarbigkeitanderer Kulturen». Rei-sen heisst für sie, fremd-ländische Lebensweisenhautnah zu erfahren. InSüdostasien - «eine zu-gleich kraftvolle und my-stische Gegend» - hat dieVielgereiste sich demBuddhismus angenähert.An dieser Lebensphiloso-phie gefällt ihr, «dass sieohne eigentliche Gott-heit auskommt. DerBuddha sieht sich nur alsVermittler der Lehre».Du bist dein eigenerLehrmeister, besagt (freigedeutet) denn auch eineWeisheit des Zen-Buddhismus. JacquelineChappuis weiss, was da-mit gemeint ist - und lebtdanach.

pibs befördert die Staatsange-stellten aufs Titelblatt. AufVorschlag von Christian Von-tobel (siehe Nummer 92) hatsich nun Jacqueline Chappuisporträtieren lassen - und derRedaktion bereits eine Nach-folgerin für die Ausgabe vomFebruar genannt...

Editorial

Dank und Glückwunsch zum Jahreswechsel.

Öffentlich bekundete Dankesbezeugungen

dem Staatspersonal gegenüber gehören nicht

gerade zu den Alltagserlebnissen in unseren

Verwaltungen und Betrieben. Dafür wird um

so mehr kritisiert, wenn es einmal zu einer

Fehlleistung kommt. Zuverlässig arbeitende

und gut funktionierende öffentliche Dienste

sind aber nicht einfach Selbstverständlichkei-

ten. Sie setzen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-

ter voraus, welche sich mit ihrer ganzen Schaf-

fenskraft für das Gemeinwesen einsetzen und

beim Lösen der Staats- und Gemeinschafts-

aufgaben aktiv mitwirken.

Es liegt mir deshalb daran, Ihnen allen, liebe

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die wie-

derum ein ganzes Jahr lang geleistete Arbeit

im Dienste und im Interesse unseres Kantons

und seiner Bevölkerung herzlich zu danken.

Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien sowie

auch allen unseren Pensionierten schöne und

erholsame Festtage und ein gutes, gesundes

und glückliches 1992.

Karl Schnyder, Regierungspräsident

Impressumpibs (Personal-Informationen Basel-Stadt) ist das Personalmagazin füralle Mitarbeiterinnen, Mitarbeiterund Pensionierten von BASEL-STADT

Redaktion:Silvio Bui, Personalamt, Leitung;Peter Holstein,Erziehungsdepartement;Gabrielle Kremo,Appellationsgericht

Redaktionelle Mitarbeit:Boris Treyer,Markus Wüest

Fotos:Niggi Bräuning

Adresse:Redaktion pibs,Postfach, 4005 Basel

Herausgeber:Personalamt

Gestaltung:Kaister & Partner, Basel

Druck und Repros: Basler Zeitung

Papier:Sihl Alsaprint 100% Recycling, hoch-weiss mit Oberflächenbehandlung,De-inkt.

Auflage: 30700 Ex.

Nachdruck mit Quellen-angaben erwünscht

Inhaltsverzeichnis

Thema

Wir müssenden Gürtel enger

schnallenIn einem Gespräch mit Alexander Bruhin, Chef der Finanzverwaltung, wollte pibsNeues zur aktuellen Finanzsituation von BASEL-STADT erfahren. Dabei zeigtesich die Dringlichkeit von Sofortmassnahmen. Der Sparhebel muss auf der Aus-gabenseite angesetzt werden.

In wenigen Tagen schreibenwir 1992. Hat sich die an sichschon kritische Finanzlagein den letzten Wochen ver-schlechtert?

Ja, sie hat sich sogar in denletzten Tagen verschlech-tert. Mit den Inflationszah-len von 5,9% ergibt sicheine zusätzliche Belastungder Ausgaben von 30 Mil-

lionen Franken. Damit sindunsere Anstrengungen, dieeine Budgetreduktion von35 Millionen Franken vor-sahen, beinahe im vollenUmfang wieder zunichtegemacht. Es kommt nochdazu, dass mit der Volksab-stimmung vom 7. Dezem-ber 1991 (Schwarzpark-In-itiative) erneut eine Sum-me im Bereich von 30-60Millionen Franken ansteht.

Kann man von einerNotsituation sprechen ?

Sehen Sie, ich komme ausder Privatwirtschaft undverstehe nicht, weshalbman die Situation dramati-siert, wo doch beim Staatdie Einnahmen nominal ge-sichert sind. Allerdings sinddie realen Einnahmen seit12 Monaten deutlich rück-läufig. Was in weiten Krei-sen noch nicht bekannt zusein scheint.

Wie sieht unter diesen Vor-zeichen die Finanzplanungfür die nächsten Jahre aus?

Ohne sofortige, konkreteSparmassnahmen drohtuns für 1993 ein Defizit von700 Millionen Franken.Dies bedeutet im Klartext,dass mehr als 20% der Ein-nahmen nicht mehr gedecktwürden. Schuld daran istdas Missverhältnis zwi-schen stagnierenden Ein-nahmen und 70-80% inde-xierten Ausgaben. Diesefolgen dem Konsumenten-preisindex. Dadurch öffnetsich zwangsläufig die Aus-gabenschere.

Haben wir über unsereVerhältnisse gelebt?

Wir haben seit 1986 einAusgabenwachstum, daswir uns vor allem 1988 und1989 bereits nicht mehr hät-ten leisten dürfen. Es wur-den gewisse Entscheide ge-troffen, bei denen wir jetzt,im nachhinein erkennen,dass sie eigentlich nicht fi-nanzierbar sind.

Wir haben ein Multipack aufdem Tisch mit 40-Stunden-

Woche, Lohngesetz-Revisionund ein neues Pensionskas-sengesetz. Alles Vorhaben,die viel Geld kosten. Wiekönnen sie realisiert wer-den?

Das ist eine schwierige, po-litische Frage. Es ist zumBeispiel unmöglich, undnicht nur für ein Staatswe-sen, dass gleichzeitig mehrPersonal eingestellt undmehr Lohn gewährt wird.Ich schliesse aber nicht aus,dass die Produktivität sogesteigert werden kann,dass in 40 Stunden dieselbeLeistung erbracht wird,mindestens in einzelnenBereichen.

Offensichtlich müssen wirjetzt sparen. Haben SiePatentrezepte?

Die Regierung hat im Som-mer beschlossen, ein Sanie-rungsprogramm ausarbei-ten zu lassen. Derzeit su-chen wir einen Sanierungs-beauftragten. Ich kann Ih-nen nicht sagen, wo genau

der Sparhebel angesetztwerden muss. Zu unter-schiedlich präsentiert sichdie Situation in den einzel-nen Departementen. Wirsind in der Finanzplanungs-kommission dazu überge-gangen, den Abteilungslei-tern und Direktoren be-kanntzugeben, welcher An-teil der gewünschten Aus-gaben 1993 finanziert wer-den kann.

Wo lässt sich leichter sparen:bei Investitionen oderSubventionen?

Ich glaube, dass bei den In-vestitionen weniger Poten-tial liegt. Wir haben sehrgrosse Projekte, die anste-hen. Es sind die Subventio-nen, die uns Probleme be-reiten. Wir haben eine Stei-gerung von Rechnung 90 zuBudget 92 von 25%! Das istzu viel.

Haben Sie die Finanz-situation im Griff? WissenSie, was es zu tun gilt?

Ja. Ich habe manchmal so-gar das Gefühl, dass gewis-se Leute denken, wir im Fi-nanzdepartement hätten zuviele Sparideen. Auch amInstrumentarium, das wirentwickeln, liegt es nicht.Dieses wird noch griffiger.

Welches sind die langfristi-gen Defizit-Perspektiven ?

Für uns wäre es einfacher,wenn sich die Defizite von300 Millionen Franken undmehr nur als ein vorüberge-hendes Phänomen erken-nen Hessen. Tatsächlichstellen wir fest, dass wir inden nächsten Jahren miteinem konstanten Einnah-menvolumen operierenmüssen. Wenn wir jetztnicht Massnahmen ergrei-fen, wird sich von alleinekeine Besserung ergeben.Mit anderen Worten, einandauerndes Defizit ist un-vermeidbar, wenn wir jetztnicht auf der Ausgabensei-te reagieren.

Könnte man auch auf der

Einnahmenseite versuchen,Gegensteuer zu geben ?

Die Erhöhung von Steuer-einnahmen ist derzeit tabu.Gerade auch im Rahmender nationalen und europä-ischen Steuerkonkurrenzist sie kaum vertretbar.Hingegen haben wir vieleGebühren, die zum Teil auspolitischen Gründen wäh-rend Jahrzehnten nicht an-gepasst wurden. Hier könn-te durchaus eine Anpas-sung erfolgen. Um so mehr,als die Gebühren rund 20%der Einnahmen betragen.Das grösste Potential sehenwir allerdings beim Lasten-ausgleich.

Haben Sie einen speziellenWunsch für das neue Jahr?

Angesichts der Finanzlagewäre es wünschenswert,wenn sowohl Regierung,Grosser Rat und Verwal-tung enger zusammenar-beiten würden und gemein-same Strategien entwickelnkönnten.

Wenn man sich aufhängt undabgeschossen werden will

Dass Computermen-schen eine eigeneSprache sprechen, ha-ben wir mittlerweile

alle begriffen. Dennoch mu-tet es seltsam an, wenn sieam Telefon erzählen, siehätten sich aufgehängt undwollten nun wieder abge-schossen werden. Die bild-haft-drastische Formulie-rung umschreibt einen Vor-gang, der für die Mitarbei-ter des Helpdesk zum tägli-chen Brot gehört.Je mehr Computer-Aussen-stationen im öffentlichenDienst eingesetzt werden,desto mehr Fragen werdenan die Informatikfachleutegestellt. Grundsätzlich gibtes für alle Bildschirmstatio-nen eine lokale Bezugsper-son (Linienchef/in), diehäufig vor Ort weiterhelfenund bei Anwenderproble-men den rettenden Tip ge-ben kann. Bei manchen Fäl-len stösst diese direkte Hil-fe jedoch an ihre Grenzen.Das Helpdesk kommt zumEinsatz.Beat Stauffer vergleichtsein Team mit der Pannen-hilfe für Automobilisten.Wie diese bleiben auchdie Computerbenützer und-benützerinnen ab und zustehen und kommen nichtweiter. Der Blick unter dieKühlerhaube hilft dannnicht mehr viel. Also orga-nisiert man die Pannenhil-fe. Dies entspricht dem Te-lefonanruf beim Helpdeskim Amt für Informatik.Dort sind mehrere Mitar-beiter für Störungsfragenbei den Afl-Grossrechnernund dem Kantonsnetz zu-ständig. Selbstverständlichwerden auch Benutzer von

PCs nicht hängengelassen.Die Helfer sind mit tragba-ren Telefonapparaten aus-gerüstet und entsprechendauf Draht; die Helpdesk-Crew übernimmt die Auf-gabe des Pannendienstes.Sie versucht herauszufin-den, wo das Problem liegtund schafft Abhilfe, soweitdas machbar ist. Reichendie zur Verfügung stehen-den Mittel nicht aus, orga-nisieren die computerkun-digen Seelen des Afl garFachleute, die an Ort undStelle zum Beispiel einenBildschirm, eine Tastaturoder ein Kabel ersetzen.

Übermittelt jemand einProblem, das die Mitarbei-ter des Helpdesk nichtselbst lösen können, brin-gen sie die Spezialisten insSpiel.Häufig rufen Anwender an,die einen sogenanntenHang-Up produziert ha-ben. Es kann nicht mehrweitergearbeitet werden,weil sich am Bildschirmschlicht nichts mehr tut.Das ist auch die Erklärungfür den schon erwähntenWunsch jenes Anrufers, dersich aufgehängt hat undnun gerne wieder abge-schossen werden möchte.

Ein Abschuss ist im Jargonetwas durchaus Positives,die Lösung eines Problems.Neben den komplexen Ab-klärungen, welche die Mit-arbeiter des Helpdesk mitihrer komplizierten Aus-rüstung durchführen kön-nen, helfen manchmal auchsimple Tricks: «Haben Sieschon an den Steckern ge-rüttelt?»Wichtiges Helpdesk-Hilfs-mittel ist eine Datenbank,die alle möglichen Anga-ben über die eingesetztenGeräte enthält. Dieses In-formatik-Inventar ist dieGrundlage zur Lokalisie-rung und Behebung vonStörungen. Das Rechen-zentrum ist speziell in die-sem Punkt auf richtige Un-terlagen angewiesen, dasonst die Fachleute desWartungsdienstes nicht amrichtigen Ort auftauchen.Im Normalfall sollte späte-stens am folgenden Ar-beitstag erste Hilfe gelei-stet worden sein.

Pannendienst -Erste Hilfe -Störungsmeldungen -Afl-Netz 267/9850URZ-Netz 267/2281

Vorschlagswesen

UmweltfreundlicheNarkosen

Markus Obergfellmachte den Verbesse-rungsvorschlag, Flu-orchlorkohlenwas-

serstoffe (FCKW) undLachgas in der Anästhesiezu reduzieren. Dabei wirdnichts am hohen Sicher-heitsstandard geändert,aber die schädlichen Aus-wirkungen auf die Atmo-sphäre können vermindertwerden. Markus Obergfellerhält für seine Verbesse-rungsidee eine Prämie von900 Franken.

In der Schweiz werden Jahrfür Jahr über eine halbeMillion Anästhesien (Nar-kosen) durchgeführt. Mehrals zwei Drittel davon sindVollnarkosen. Patienten at-men während dieser Zeitein Gemisch aus Sauerstoffund Lachgas. Diesem Gas-gemisch wird das sogenann-te volatile Anästhetikumbeigemischt, welches dentiefen Schlaf bringt. AlleGase werden grösstenteilswieder ausgeatmet und indie Atmosphäre geleitet.

Ziel des Departements An-ästhesie am KantonsspitalBasel war es, ein Zeichenzu setzen und den Ver-brauch der Anästhesiegasezu reduzieren, ohne denSicherheitsstandard, Lebenund Gesundheit des Patien-ten zu ändern.Gegen den Treibhauseffektexistiert kein Patentrezept.Aber jede Chance, die heik-len Spurengase aus derAtmosphäre herauszuhal-ten muss genutzt werden.Die Departementsleitungempfiehlt ihren Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiternden Frischgasflow (dieständige Zufuhr der Sauer-stoff/Lachgas-Mischung)auf 0,7 Liter Sauerstoff und1,3 Liter Lachgas pro Minu-te zu drosseln. Dadurchvermindert sich die Frisch-gasmenge von bisher dreiLitern pro Minute auf de-ren zwei. Dreissig ProzentLachgas werden somit ein-gespart. Im weiteren trans-portiert diese verringerteGasmenge nun auch etwadreissig Prozent weniger

FCKW-haltige Anästheti-ka. Für das Kantonsspitalbedeutet dies bei 6000Allgemeinanästhesien vondurchschnittlich achtzigMinuten Dauer eine Ein-sparung von 336000 LiternLachgas im Jahr.Es geht nicht nur um die fi-nanziellen Einsparungen,vielmehr soll bewiesen wer-den, was an umweltgerech-ten Verhaltensweisen mög-lich und einfach durchführ-bar ist.Der Verbesserungsvor-schlag wurde sowohl vomKantonsspital als auch vonder Kommission Vor-schlagswesen begrüsst undzur Realisation empfohlen.

Wohin damit?

Weihnachten ist nahben Sie sich auch schonden Kopf darüber zerbro-chen, was Sie jenenschenken sollen, die be-reits alles haben? In sol-chen Momenten wird unsbewusst, in welchemÜberfluss die meistenvon uns leben.Kaufen Sie grundsätzlichnur langlebige, qualitativhochstehende Produkte,die repariert werden kön-nen. So entsteht wenigerAbfall.Falls Sie fürs neue Jahrden Vorsatz fassen, auf-zuräumen und Ihre altenSachen «loszuwerden»,denken Sie daran: gut Er-haltenes (wie zum Bei-spiel Möbel, Gebrauchs-gegenstände, Kleider,Stoffe, Wolle) zur Ver-wendung weitergeben. Esgibt genügend Menschen,die darüber froh sind.

Wohin also mit Ihren aus-gedienten Sachen:Brockenhäuser(Eine Liste aller Brok-kenhäuser in Basel findetsich im Telefonbuch.) Diemeisten Brockenhäusernehmen Möbel und Ge-brauchsgegenstände ent-gegen, einige auch Klei-der und Schuhe.Hiob-InternationalBirseckstr. 62, München-stein, Tel. 468999, für guterhaltene Kleider undbrauchbare Stoffresten.Sahara-Laden(Schweizerisches Arbei-terhilfswerk) St. Johanns-Vorstadt 38, Basel, Tel.3225351, für gut erhalte-ne Kleider, Stoff- undWollresten.Rotes KreuzErigelgasse 114, Basel,Tel. 3125656, für gut er-haltene Kleider, Schuheund Wäsche.

Carmela Schöbi, Koordi-nationsstelle für Umwelt-schutzUmwelttelefon: Mo-Fr,14-17 Uhr, 2676161

Hintergrung

René Regenass besuchte die Basler Berufsfeuerwehr

kennt sie nicht, die heulenden roten Kolosse? Die Feuerwehr! Und wer hatals Kind nicht einmal davon geträumt, als Erwachsener zu jenen Männern zu ge-hören, die dem Feuer ohne Furcht Einhalt gebieten? Es sind Männer, die über-legt, aber ohne Zaudern handeln müssen. Das imponiert, In der Vorstellung oftFilmhelden, denen die Feuertaufe ins Gesicht geschrieben steht. Und in der

Wo Eilenot tut

Die Ruhe vor dem Sturm

A ls ich die Feuerwacheim Lützelhof betrete,rinnt mir ein Schauerden Rücken hinunter.

Schon meine ich, dasdurchdringende Cis-gis-Horn zu hören. Dabeiherrscht Ruhe. Das heisstaber nicht, dass die Feuer-wehrmänner einfach nurherumsitzen. Gerade wirdein Tankwagen gereinigt, inder Werkstatt wird repa-riert und überprüft.Ich gelange zum Büro desFeuerwehrkommandanten.René Strasser strahlt Ver-trauen und Gelassenheit

Brandbekämpfung isteine Aufgabe unter

vielenaus. Mein erster Eindruckvon der Basler Berufsfeuer-wehr bestätigt sich: Ge-schäftigkeit, aber keineHektik. Profis sind amWerk. Ereignisse überrum-peln sie nicht allzu schnell.René Strasser erklärt mir,dass die Brandbekämp-fung, obgleich die wichtig-ste Aufgabe, nur eine untervielen ist. Die Feuerwehrist auch zur Stelle, wennsich ein Ölunfall ereignet,ein Keller ausgepumpt wer-den muss, jemand in einSilo fällt und auf Ber-

gung wartet, notfallmässigeine Tür geöffnet werdensoll, Bienen- oder Wes-penschwärme einzufangensind. Oder wenn bei schwe-ren Verkehrsunfällen Ka-rosserien aufgeschweisstwerden müssen.«Nicht zuletzt», sagt ReneStrasser, «rücken wir bei

Eine bescheidene Zahlan Leuten steht zur

VerfügungChemieunfällen aller Artaus.»Allmählich begreife ich,dass die Vorbereitung ent-scheidend ist. Unvorher-sehbares kommt ohnehingenug.Wer aber meint, ein riesigesHeer von Feuerwehrmän-nern stehe im Lützelhof be-reit, täuscht sich. 115 Be-rufsfeuerwehrleute sind esnur, dazu einige Verwal-tungsangestellte.Die Mannschaft ist in zweiDienstgruppen aufgeteilt.Ergänzt wird sie durchsechs Gruppen Bezirksfeu-erwehr in den Quartieren.Der Feuerwehrmann leistet24 Stunden Schichtdienst.Die normale Arbeitszeitverbringt er mit der Ausbil-dung, in der Werkstatt undmit der Wartung der Fahr-

zeuge und der Ausrüstung.Ist das Pensum absolviert,kann er sich hinlegen, dochselbst jetzt muss er auf Ab-ruf bereit sein. Hose undStiefel liegen immer inGriffnähe. Und geschlafenwird nicht im Pyjama...

Bei Alarm zählt jedeSekunde

Mit Stolz erklärt der Kom-mandant, dass die Feuer-wehr innerhalb einer Minu-te nach Alarm ausrückt.Auch tagsüber, wenn dieLeute beschäftigt sind,muss diese Limite eingehal-ten werden. Ist kein Gross-brand zu erwarten, werdenüblicherweise ein Drehlei-terfahrzeug, ein Tank- undein Löschwagen losge-schickt. Vor Ort entschei-det dann der Dienstoffizier,ob noch mehr Leute undFahrzeuge aufgeboten wer-den sollen. Immer dabeisind Atemschutzgeräte,gibt es doch kaum mehrBrände, bei denen keinegiftigen Substanzen freige-setzt werden. Wir lebenSchliesslich im Kunststoff-zeitalter...Bei Grossbränden können56 Fahrzeuge der unter-schiedlichsten Typen einge-setzt werden. Zudem steht

FeuerschadenWer zahlt?

Diese Frage hat schonunsere Vorfahren im Mit-telalter beschäftigt. Da-mals bestanden Brandgil-den, welche die Mitglie-der zu gegenseitiger Hil-feleistung verpflichteten.Ausserdem gab's denBrandbettel: Feuerge-schädigte Mitbürger zo-gen bettelnd durch dasLand. In einem voneinem Geistlichen ausge-stellten Brandbrief wur-den sie der Mildtätigkeitempfohlen.Erst mit Beginn des 19.Jahrhunderts entstandenaufgrund staatlicher In-itiativen eigentliche Feu-erversicherungen. Sowurde im Jahre 1807 dieGebäudeversicherungdes Kantons Basel-Stadtgegründet. Seither be-steht eine obligatorischeVersicherungspflicht fürHäuser. Seit 1826 kenntman in der Schweiz Feu-er-Versicherungen, diebewegliche Sachen, wieHausrat und anderes ver-sichern.Die Qualität der Brand-bekämpfung hat einen di-rekten Einfluss auf dieHöhe der Schadenzah-lungen der Versicherun-gen. Die Gesellschaftensind also an einer gutfunktionierenden Feuer-wehr interessiert und be-teiligen sich mittels Feu-erlöschbeiträgen an denKosten, die dem KantonBasel-Stadt für die Feu-erwehr entstehen. 1990betrugen diese Einnah-men über 4 MillionenFranken.

Bruno KoppFinanzverwaltung

auch noch das Feuerlösch-boot zur Verfügung.

Die Telefonzentrale: dasHerz der Feuerwehr

Wir machen einen Rund-gang, kommen zuerst in dieTelefonzentrale, das ei-gentliche Herz der Feuer-wehr. Hier gehen die Mel-dungen ein, sei es per Tele-fon oder durch automati-sche Signale. Je nach denerhaltenen Angaben wirdüber das Ereignis mittelsLautsprecher informiert.Und schon ist alles in Bewe-gung.Ich denke an die Anekdotevon jenem Mann, der in sei-ner Aufregung vergisst zusagen, wo es überhauptbrennt.«Wenn jemand auflegt, be-vor wir nachfragen können,ersehen wir aus der elektro-nischen Anzeige, woher derAnruf kam. Jeder Anrufwird auch sicherheitshalberregistriert. Wir benachrich-tigen, falls erforderlich,auch über Hot-Line diePolizei und den Sanitäts-dienst.»Beschämt erinnere ichmich meiner miserablenStadtkenntnisse und frageunbedarft, wie denn derFahrzeuglenker möglichstrasch zu seinem Ziel finde?In einem Karteikasten kön-nen - nach Strassen geord-net - direkter Weg und all-fällige Behinderungen aufder Route abgelesen wer-den. Doch die Feuerwehr-männer brauchen das kaumje. Sie sind auf dem laufen-den. Und in der Fahrzeug-halle besteht die Möglich-keit, zusätzliche Instruktio-nen an die Wand zu proji-zieren. Ein Blick genügt.

Mit Drehleiternauf schwindelerregende

HöhenDie Fahrzeughalle: Mäch-tig das Pionier- und Rüst-

fahrzeug mit einem hydrau-lischen Hebekran. Nichtweniger eindrucksvoll dieWagen mit den Drehleitern- die längste reicht bis zurschwindelerregenden Höhevon 37 Metern. Und was,wenn bei einem Brandfallauch diese Leiter nichtmehr ausreichen sollte?«Für solche Fälle sind vonder Feuerpolizei, die unsangegliedert ist, besonderebauliche Vorschriften er-lassen. So muss etwa einefeuergeschützte Nottreppeoder ein spezieller Feuer-wehrlift vorhanden sein.Gelöscht und gerettet wirdin erster Linie von innen.»

Notfalls auch ein Sprungin die Tiefe

Mir kommt das legendäreSprungtuch in den Sinn.René Strasser lacht. «Ja»,sagt er, «wir haben aufblas-bare Sprungpolster. Vomzweiten Stock geht dasnoch, wenn es sein muss.Sollten einmal alle Mass-nahmen scheitern, könntenwir bei der REGA einenHelikopter anfordern.Doch wir schafften es biszum heutigen Tag bei derBrandbekämpfung ohnediese Hilfe.»Wieviele Einsätze sinddenn im Schnitt pro Tag zuleisten? «Umgerechnetrund sieben. Darunter fälltalles Mögliche. Darum istauch jeder Feuerwehrmannfür jede Aufgabe geschult.Es sind also nicht immerdieselben, die auf die Leiterklettern.» - «Und sollteneinmal die Kräfte der Be-rufsfeuerwehr nicht mehr

Eine Feuerwehr hilft deranderen

ausreichen, so stehen unsdie Werkfeuerwehren bei.»Grossfirmen haben ihre ei-gene Feuerwehr. Sobaldaber beispielsweise einChemieunfall über das be-treffende Werkareal hin-

ausgreift, rückt die Berufs-feuerwehr ebenfalls aus.Bei Bedarf leistet zudemdie «freiwillige» Feuerwehrdie notwendige Unterstüt-zung.Selbst bei Grossereignissenist also die Berufsfeuer-wehr zusammen mit denanderen Feuerwehren be-stens gewappnet. Aller-dings: Die ständige Fort-und Weiterbildung derLeute ist sehr wichtig, gera-de was Brände mit gefährli-chen Chemikalien anbe-langt. Entsprechend mussdie Ausrüstung auf demneuesten Stand gehaltenwerden. Hitzeschutzanzügeaus speziellem Materialund Atemschutzgeräte ge-hören längst zum üblichenStandard.Zum Schluss ein Lob: Hutab vor diesen Männern, dieauch unter eigener Lebens-gefahr andere retten.

10

Die Basler Berufsfeuerwehr

OberstRené Stassser, 49Feuerwehrkdt BS

OberstltStephan Jäggi, 50Kdt Stellvertreter

HptmArmin Barandun, 54Dienstgruppenchef

HptmWerner Lauper, 57Dienstgruppenchef

ObltFredy Stauffiger, 56Ausbildungsoffizier

ObltWendelin Ulrich, 59Dienstchef FLB

FWPaul Strebel, 54Dienstplanung

Louis Buccella, 54Ressortleiter Administration

Hanspeter Mundwiler, 56Ressortleiter Feuerpolizei

Erwachsene drückenwieder die Schulbank

Unter dem Motto «Schlies-sen Sie die' Schulstofflük-ken» führt die AllgemeineGewerbeschule (AGS) seit 2Jahren Kurse für Leutedurch, die wegen Lücken inihrer Grundausbildung aufSchwierigkeiten stossen - seies am Arbeitsplatz oder imAlltagsleben. Die Erfahrungsowie verschiedene Hilferu-fe von zuständigen Behör-den lehren uns, dass das Be-dürfnis für einen solchenKurs sehr gross ist.Die Wünsche und Fähigkei-ten der Kursteilnehmer/in-nen sind äusserst unter-schiedlich. So melden sichz.B. Personen mit grundle-genden Schwierigkeiten inDeutsch oder Rechnen, Per-sonen, die beim Erledigender beruflichen Korrespon-denz hin und wieder aufSprachprobleme stossen,oder auch fremdsprachigePersonen an. Wir konntenimmer wieder feststellen,dass die berechtigten Be-dürfnisse stark divergieren.Darum ist auch ein differen-ziertes Kursangebot nötig.Damit das Spektrum derKurse aber nicht allzu grosswird, arbeitet die AGS mitdem Schweizerischen Arbei-terhilfswerk (SAH) zusam-men: Melden sich eigentli-che Analphabeten an, kön-nen diese zunächst dieAlphabetisierungskurse desSAH besuchen, bevor sie ineinen Grundkurs der Allge-meinen Gewerbeschule ein-treten.Im Januar 1992 beginnen fol-gende neue Kurse:

- Grundkurs in Deutschund Rechnen (für Grund-ausbildung)Aufbaukurs in Deutsch(für höhere Anforderun-gen im sprachlichen Be-reich)Grundkurs in Deutsch für

Fremdsprachige

Weitere Auskünfte:Allgemeine Gewerbeschule,Tel. 695 6111 oderKarl Bolli, Leiter der Schulefür Erwachsene,Tel. 94119 43.

11

Staatskunde

DerGrosse Rat

N ach einem kurzen,aber lebhaften Wahl-kampf ist der Souve-rän von Basel-Stadt

am dritten Januar-Wo-chenende zur Neuwahl desGrossen Rates an die Urnengerufen.Vor vier Jahren haben 41,1Prozent der Stimmberech-tigten dieses Recht in An-spruch genommen, das wa-ren 28,4 Prozent der Wohn-bevölkerung. Es ist zu hof-fen, dass diesmal mehr Bür-gerinnen und Bürger dafürsorgen, dass die 130 Volks-vertreterinnen und -Vertre-ter ihren Namen auch ver-dienen. Die Gewähltenwerden unter anderem ent-scheiden müssen, wie dieBasler Finanzen wieder insLot zu bringen sind.Im folgenden Ausschnittaus dem Staatskundelehr-buch werden Aufgaben und

Organisation des GrossenRates erklärt.

AufgabenIn der Basler Verfassungwerden die 130 nebenamtli-chen Mitglieder des Gros-sen Rates als «höchste Ge-walt» im Staat bezeichnet.Zum Machtrausch werdendie Parlamentarier aller-dings kaum Gelegenheithaben. Nach modernemVerständnis bilden GrosserRat und Regierungsrat alsgleichwertige Behördengemeinsam die Staatsfüh-rung.Dem Grossen Rat fallen imbesonderen folgende Auf-gaben zu:1. Als Volksvertretung reprä-sentiert er das Staatsvolkoder die Wählerschaft. Allegrosseren Gruppen der Be-völkerung mit ihren Inter-essen und Anschauungen

sollten im Rat vertretensein.2. Er ist Legislative, zustän-dig also für die Gesetzge-bung. Diese Funktion er-füllt er zusammen mit demRegierungsrat. Die Geset-zesentwürfe werden in derRegel vom Regierungsratvorgelegt. Teilweise han-delt er auf Anregung (An-zug) oder bald auch im Auf-trag (Motion) des Parla-mentes. Der Grosse Ratfällt die erforderlichen Be-schlüsse, nachdem er dieVorlage beraten undallenfalls abgeändert hat.3. Ihm obliegt die Oberauf-sicht über Regierung undVerwaltung. Die Kontrolleübernimmt vorab die Prü-fungskommission des Ra-tes. Jedes Ratsmitgliedkann aber auch selbst ent-sprechende Auskünfte vomRegierungsrat verlangen

(Interpellation und KleineAnfrage).4. Die Finanzgewalt ver-pflichtet ihn zur Kontrolleüber Staatseinnahmen und-ausgaben. Der Grosse Ratgenehmigt den Haushalt-plan (Budget) und dieStaatsrechnung, nachdemsie durch seine Finanzkom-mission geprüft wordensind. Auch für die Festle-gung von Steuern und dieBewilligung höherer Abga-ben ist der Rat zuständig.Schliesslich kann jedesRatsmitglied individuelleBudgetanträge stellen(Budgetpostulat).5. Er wählt den Regierungs-präsidenten und Vizepräsi-denten, die Ersatzrichter,die Gesamtbehörde derStaatsanwaltschaft, denOmbudsman und wichtigeVerwaltungskommissio-nen.

Reaktionen

Der Bremser

Manch einem mag er schonbegegnet sein, auf alten Fo-tos aus der Zeit, als Zügenoch mit Dampfkraft fuh-ren. Der Bremser. An-spruchsvoll war seine Auf-gabe. Nahm die Fahrt eingar zu rasches Tempo an, sooblag es seiner Verantwor-tung, am Rad zu drehen,den Schwung zu bremsen.Noch sind die Bremsernicht ausgestorben. Da unddort sitzen sie auch in derstaatlichen Verwaltung. Er-

füllen zwar ihr Soll nachPflichtenheft, darüber hin-aus scheint ihnen eineschnellere Gangart aberwenig ratsam.In einer zunehmend kom-plexeren Arbeitswelt, diemit steigendem Arbeitsvo-lumen auch mehr Flexibili-tät und Verantwortung ver-langt, ist freilich mehr dennje Zusammenarbeit, Sach-verstand und Offenheit ge-fragt. Was der eine oder dieeine versäumt, muss vomanderen nachgeholt wer-den. «Geschenkte Arbeit»gibt es nicht. So wenig wieAufgaben, die sich vonselbst erledigen.Wer bremst ist meist nichtSaboteur, tut es nicht aus

schlechtem Willen, sondernaus mangelnder Eigenin-itiative und dem Geist desÜber-Korrekten.Doch Züge fahren immerschneller und müssen trotz-dem pünktlich sein. Wer zusehr bremst, läuft Gefahr,den Zug zu verpassen.Oder er ist vielleicht schonabgefahren...Name ist der Redaktion bekannt

Der Baslerstab meldet:

Alles neu

Alles neu, sagte sich dasPersonalamt, und liess sichzusammen mit der Werbe-agentur Kaister und Part-ner etwas einfallen. Auseinem Informationsblatt istnun ein freundliches, at-traktives Personalmagazinentstanden. Erwähnens-wert ist auch, dass dieses —ganz im Sinne des Umwelt-schutzgesetzes - auf ein aus100 Prozent Altpapier her-gestelltes Recycling-Papiergedruckt wird.Zum Inhalt: Neben einersachgerechten Informationsoll das neue Personalma-

12

Kultur

B asels rund dreissig Mu-seen zeigen im näch-sten Jahr über siebzigverschiedene Ausstel-

lungen, pibs stellt drei da-von vor.«Spinnen - Tiere zwischenEkel und Faszination» istvon Ende Mai bis AnfangOktober im Naturhistori-schen Museum zu sehen.Spinnen werden oft verab-scheut - zu Unrecht. DieAusstellung bringt den Be-sucherinnen und Besu-chern die faszinierendeWelt dieser Tiere näher.Ein Thema ist zum Bei-spiel: Wie spinnen Spin-nen? Nebst Bildern undTexten werden einige le-bende (vor allem einheimi-sche) Spinnen in Terrariengezeigt.Kolumbus' Reise nachAmerika vor 500 Jahren,die immer noch als «Ent-deckung» dieses Konti-nents bezeichnet wird, bil-det den Anlass einer Aus-stellung im Museum fürVölkerkunde. Unter demTitel «500 Jahre Kulturim-port aus der Neuen Welt»zeigt das Museum ab EndeMai, was wir den Urein-wohnern Amerikas alles zuverdanken haben. Cola,

Von denSpinnen bis zu den

«Spinnern»

In unserem Jahrhundertentstanden aus der Bezie-hung zwischen Malerei und

Skulptur neue Ausdrucks-

formen. Das Bild zeigt Joan

Miros «Peinture-Objet» von1931 - verschiedene Gegen-stände auf Holz.

Röschti und Schokoladebeispielsweise werden ausKulturpflanzen gewonnen,welche die Europäer vonden amerikanischen Urein-wohnern übernommen ha-ben.Das Kunstmuseum und dieKunsthalle zeigen im Som-mer in der Ausstellung«transForm» erstmals dievielfältigen Wechselbezie-hungen zwischen Malereiund Skulptur im 20. Jahr-hundert sowie die darausentstehenden neuen künst-lerischen Ausdrucksfor-men. Im Kunstmuseum ste-hen Werke von Maler-Bild-hauern im Mittelpunkt: vonMatisse und Picasso bis Al-berto Giacometti und Base-litz. In der Kunsthalle sindObjektkunst und neuartigeZwischenformen zu sehen.Die Ausstellung wird vomGaleristen Ernst Beyelergefördert.

Das vollständige Jahres-programm der Basler Mu-seen ist gratis erhältlich beider KoordinationsstelleMuseen, Postfach, 4001 Ba-sel, Tel. 2815105.

gazin aber auch anregend,motivierend und unterhal-tend wirken. Wichtig istder Redaktion, dass derMensch im Mittelpunktsteht. Letztlich soll einePersonalzeitung aber auchdas Verständnis für die an-deren fördern, Hintergrün-de liefern, warum etwas sound nicht anders ist. NachDurchsicht der ersten Aus-gabe im neuen Kleid darfman erfreut feststellen,dass dies vollauf gelungenist.

Leserbriefe

Und Dunja N. Kiesschreibt:Grosses Kompliment fürdie neue Aufmachung despibs! Das ist Ihnen wirklichsehr gut gelungen. Viel-leicht können Sie die grüneFarbe in einer der nächstenAusgaben durch Blau erset-zen? Das würde mir auchgut gefallen.

Hans Martin Tschudiüber pibs In neuerAufmachung:Normalerweise werdenauch Sie wohl eher mit Kri-tik eingedeckt und nicht mitlobenden Worten. Ich be-

nütze die Gelegenheit, umIhnen herzlich zur neuenAufmachung unserer Per-sonalzeitung zu gratulieren.Das neue Erscheinungsbildist attraktiv, ansprechendund gut gegliedert. Ich binüberzeugt, dass dieses Ma-gazin auch in Zukunft beiunserem Personal gut an-kommen wird.

40 Dienstjahre

Emil HauserErziehungsdepartementPharmazeutisches Institut1. Februar 1952

Herzliche Gratulation!

13

Diese Rubrik steht denMitarbeiterinnen und Mit-arbeitern von BASEL-STADTgratis zur Verfügung.

Bitte beachten Sie: Textmaschinengeschrieben oderBlockschrift mit folgendenAngaben:1. Name, Vorname, Adresse,Tel.-Nr.2. Arbeitsort3. KurztextEinsenden an Redaktion pibs,Postfach, 4005 Basel.Schlecht lesbare Inseratekönnen nicht veröffentlichtwerden.

Zu kaufen gesuchtGuterhaltenes Spielzeug fürunser Tagesheim, MittlereStrasse 7.Tel. 265 22 86Minor-Badewannen-Badelift,Auforum;Sprudelbad-Apparat, fürBadewanne.Tel. 675493Altes Tafelservice, auchunvollständig;alter Kasten, eintürig.Tel. 8211987

Zu vermietenVeysonnaz: 3-Zimmer-Dach-wohnung, 4-6 Personen, TV,Cheminee, direkt bei der Seil-bahn, herrliches Ski- undWandergebiet.Tel. 3128666Nendaz: Ferienwohnung,2-4 Personen, prächtigesSkigebiet.Tel. 38 6318Grächen: 3-Zimmer-Wohnung, 4 Betten, zentraleLage, grosser Südbalkon,Cheminee, Parkplatz, schönesSki- und Wandergebiet.Tel. 3227465 (ab 12.30 Uhr)

Spanien, Costa Bianca,Benissa: Bungalow, 4-6Personen, ruhiges Villen-quartier am Meer, eigenerPool, Grillplatz, Garten,Garage.Tel. 9110895

Zu verschenkenJahrbuch der Gesellschaft f.Ur- u. Frühgeschichte,1968-1990;Zeitschrift «Unsere Kunst-denkmäler», div. Bände;Die Kunstdenkmäler derSchweiz, div. Bände;Zeitschrift «Die Schweiz»,Schweiz. Verkehrsverein, div.Jahrgänge.Tel. 355489 (18.00-20.00 Uhr)

DiversesL Velo-Plausch-Sport-Woche1992In der vierten Maiwoche 1992organisiere ich eine «Velo-Woche» an der Adria inItalien.Wer nimmt teil: Alle Velo-Freaks, Angefressene,Plauschfahrer, Gelegenheits-sportler, Anfänger, Ehe-partner/innen, Begleiter/innen, Freunde und Bekanntemit oder ohne Fahrrad. De-tailprogramm und Organi-sation: Gfr Albert Fuchs, stat.PW Gundeldingen, 3. Tour.Tel. G. 352323, P. 465223Wussten Sie, dass im Kantona-len Zeughaus- ein Sattler-Lehrling Leder-

zeug repariert?- Kurzarmhemden 90 zu

kaufen sind?- Mäntel, Hosen und Ruck-

säcke angeboten werden?Tel. 313 66 00Verein Selbsthilfegruppe«Discushernie»: Unser Vereinsteht allen von Discusherniebetroffenen Menschen unse-

rer Region offen. Zwei Thera-piegruppen arbeiten aktiv, Bo-den- und Warmbadgymnastik.Montag von 20.00-22.00 Uhrim Wohn- u. Bürozentrum inReinach, Mittwoch 18.30-20.30Uhr im Dalbehof, Nähe Sevo-gelplatz, Basel. Informatio-nen: Heidi Leemann,Tel. 354272, Hanspeter Thum,Tel. 465693

Bett-Wohnwand, NPFr. 12000.-, jetzt Fr. 2000.-;Ilantam-Zelt, für 6 Personen,einmal gebraucht, mit Zube-hör, Fr. 1200.-. Tel. 6812618(ab 18 Uhr)3 Gutscheine der SBB, zu jeFr. 20.-, jetzt Fr. 45.-.Tel. 2729726Antikes Küchenbuffet, Tanne,sehr schön restauriert,Fr. 2200.-.Tel. 3110727Tonband-Gerät, Revox,Fr. 150.-.Tel. 692 05 30 od. 494831Wandklappbett, weiss, 2,05 mhoch, Fr. 400.-; 3Tisch, oval, Louis Ph., mitwunderschönem Sockel,Nussbaum, Fr. 1400.-.Tel. 6914920 (Frau Steiner)Satelliten-Antenne mit Beton-fuss, inkl. Stereo-Tuner undKabel, Fr. 1000.-.Tel. 69167 95Olympus-Kamera, Zeit-automat manuell, TTL-Blitz,Winder, Bounce-Grip,Zoom 65-200, 28/2.8, 50/1.4,Zwischenringe, Filter etc.wenig gebraucht, NP totalca. Fr. 4000.-, VP Fr. 2200.-;Tele-Modem 2400, mitUnterlagen, Fr. 250.-.Tel. 49 0166

Elektr. Rechenmaschine,Canon P101-0, kleines Tisch-modell, schreibend auf Nor-malpapier, Korrekturtaste,Subtotal, Total, geeignet fürRechnen von Lohn, Fakturen,in Buchhaltung, Fr. 120.-.Tel. 9118810Schiraz-Teppich, 3,20 x 2,10 m,sehr gut erhalten, Fr. 350.-.Tel. 8114468 (nachmittags)Elektr. Eisenbahn, mitSchienen u. Transformator;Berner-Spinnrad, renoviert.Tel. 33149 324 Winterreifen, Semperit 135SR, inkl. Felgen, einen Wintergefahren, für Fiat 127 u.a.,VP Fr. 250.-.Tel. 464202Schneeketten, Marke PewagRing Matik-S Nr. 62, einmalgebraucht, NP Fr. 220.-, jetztFr. 90.-.Tel. G. 2678570, P. 2611666Elektr. Schreibmaschine, Visa,mit Zubehör u. Tisch,neuwertig, VP Fr. 2800.-.Tel. 49 63 67I-Liter-Flaschen, mitBügelverschluss ä Fr. 1.50, ab10 Stk. Fr. l.-/Stk.Tel. 6921651Kinderwagen, ModellInglesina, Jg. 1990, blau, inkl.Zubehör, neuwertig, Fr. 350.-.Tel. 475766 (morgensab 8.30 Uhr)Schneeketten Trak-6,die Kette, die sich praktischselbst aufzieht, ungebraucht,NP Fr. 295.-, jetzt Fr. 190.-.Tel. 267 86 39Clubtischli mit Travertin-platte, massiv, 80 x 80 cm, aufschwarzem Holzsockel,NP Fr. 680.- jetzt Fr. 150.-.Tel. 493941

, pibs-Jassturnier

Edith Holingerhatte die meisten Trümpfe:

Herzliche Gratulation

««M«MaBBBBIBBKg||

_.«.*.

Die Rangliste:

1. Edith Holinger2. Ernst Meyer3. Ida Tanner4. Werner Zartmann5. Fritz Baumgartner6. Ernst Harnes7. Gertrud Lüdin8. Ren6 Maier9. Werner Burger

10. Heinz Herzig

4170 11. Hedy Zollinger4142 12. Walter Bühler4105 Paul Glasstetter4060 14. Walter Bissig4041 15. Alice Coletti4035 16. Jakob Bosch4034 17. Vally Zeller4032 18. Wilhelm Zürcher4029 19. Theo Naeher4012 20. Lotty Wittwer

4011399439943991398639823978395939563955

14

Geschichte

Tramperrucksack, schwarz,Topzustand, kann als Kofferverwendet werden, mit Trag-gurtenschutz, Fr. 100.-.Tel. 8113244 (ab 19.00 Uhr)Cheminee-Schwedenofen,Typ ABC.Tel. 91107 52 oder 267 9911l Set Deckenlampen, Nacht-tischlampe, zusammenFr. 70.-, einzeln Fr. 50.-/Fr. 30.-;Deckenlampe, aus Bambus-blättern, mit speziell grosserGlühbirne, Fr. 50.-;Teppich rund, Durchmesser2,20 m, Typ «FinnischerBauernteppich», 100% Acryl,Fr. 250.-;Terylen-Vorhang, weiss,bodenlang, ca. 2 m breit,Fr. 30.-;Vorhang genoppt, weiss/beige/braun, ca. 2,50 m, breit,Fr. 200.-.Tel. P. 4316 95, G. 325 5132Velosolex, Fr. 150.-;tragbarer Fernseher,Intervision, schwarzweiss, gra-tis abzugeben.Tel. 49 80 79Rolex-Herrenarmbanduhr,Oyster, fabrikneu, mitEchtheitszertifikat.Tel. 2722836 (ab 17.30 Uhr)Fotokopierer, Ricoh FT 3320,neuwertig, mit Garantie,kopiert A6 und A4.Tel. G. 6812010 (Lang),P. 7217434Geogr. Lexikon der Schweiz,6 Bände, reich illustr., 1900-1905, alle zusammen Fr. 250.-.Tel. 3314779Fitness-Rudergerät, Kettler •Sport Variant, neuwertig,Fr. 300.-.Tel. G. 2679647, P. 441384Herren-Rennvelo, Bonanza,12-Gang, schwarz/weiss, sehrguter Zustand, Fr. 350.-.

HjMHHMMHHHHHHWMMHHMMHVelogruppe:Besichtigung derSandoz AG in BaselAm Donnerstag, den 23. undFreitag, den 24. Januar 1992findet eine ca. 2% Stunden dau-ernde Führung durch die San-doz statt. Anschliessend offe-riert die Sandoz AG ein Mit-tagessen im Personalrestau-rant.Besammlung: 9.30 Uhr bei derPorte 28, Hüningerstrasse, Ba-sel. Schluss: ca. 14 UhrAnmeldung erbeten bis3l Dezember 1991:P. Kraus Tel. 438178 von 18.30bis 19.30 Uhr

Tel. G. 662263, P. 432014(ab 17.00 Uhr)Spannteppich Forbo Alpina/Samo, beige-mandel,100% reine Schurwolle IWS,Restposten, ca. 34,5 m2,(4,20 x 8,25 m), Ladenpreisunverlegt ca. Fr. 2860.-, jetztFr. 1990.-.Tel. G. 2679673, P. 4014078Portable Computer VictorP286, IBM-kompatibel,Plasmabildschirm, div.Erweiterungsmöglichkeiten,Windows, Maus, Software,ext. numerischer Block, l Jahralt, VerhandlungspreisFr. 2300.-;Taschenrechner HP 41CV mitDrucker und Kartenleser,Programme u. Unterlagenauch einzeln abzugeben,Preis nach Vereinbarung;Tuner Technics SR 8077K,Radiogerät ohne Laut-sprecher, ohne Feststation,gratis abzugeben;Englisch-Kurs fürFortgeschrittene, komplett mitTonbändern u. Spielen, nachder Lozanov-Methode, Super-learning, Fr. 100.-.Tel. 692 83 02Elna-Nähmaschine,Supermatic;Holländer «Wisa-Gloria», alt,mit Gummirädern;Holzbrett, 120 x 250 cm,geeignet für Eisenbahnanlage;Seifenkiste, Länge 2 m, Breite80 cm, mit Bremse.Tel. 2679001 (vormittags),655191 (nachmittags)Bett, 140 x 210 cm, schwarzerMetallrahmen, sehr guteMatratze.Tel. 692 4311 (über Mittagoder abends)

Velo-Programm 92

Alle Interessentinnen und In-teressenten, die sich über dasProgramm 92 informierenwollen, sind herzlich zu einemTreff eingeladen:Treffpunkt:Restaurant Jägerstübli All-schwil (Tram 6 Endstation^,Donnerstag, "T7. Februar, ab14.30 UhrAuf zahlreiches Erscheinenfreuen sich die Tourenleiter.P. Kraus, Tel. 438178

Der fünfte Gang: Le digestif amer

«Man kann ja fast mit Händenfühlen, dass wir dem Ende un-serer Freiheit und dem völli-gen Verfall ganz nahe sind.Wir sehen die alte Tapferkeitversunken, die Ehre der Na-tion verflogen, die Armutheingedrungen, umso mehr, alsPracht, Übermuth und Ver-schwendung sich empor-schwingen; das gute Einver-ständnis in den Tagsatzungenverkehrt sich in Zurückhal-tung und Zerrüttung; so vielKöpfe so viel verschiedeneMeinungen von keinem Zu-sammenhang. Nur die gutenGesinnungen Weniger thundem Geist des EigennutzesEinhalt; die Gerechtigkeitselbst muss sich oft geschän-det sehen und zwar öfters vonSolchen, welche als Väter desVaterlandes ihre starke Handbieten sollten.»

Liebe Leserinnen und Leser,nach vier Gängen war wohlein recht bitteres Digestif nö-tig - ich bitte zu entschuldi-gen, dass es ohne Vorwarnungkommt!

Sie werden bestimmt von derAktualität dieses Auf- undAusrufs erstaunt sein. Erstammt aus der Zeit vor derFranzösischen Revolution,die in vielem an unsere jetzigeZeit erinnert: eine mit sichselbst und dem Machterhaltbeschäftigte Führungs- undBesitzschicht und eine in denTag hineinlebende, geistigund moralisch orientierungs-lose Bevölkerung. Dazwi-schen gab es aber noch Teiledes Bürgertums, die versuch-ten, auf der Grundlage desaufklärerischen und fort-schrittlich protestantischenGedankenguts einer abwärtsgerichteten Entwicklung Ein-halt zu gebieten. Unser obenzitierter Text wurde 1744 voneinem Luzerner, Franz Ursvon Balthasar, verfasst - ver-schwand aber, da mit derObrigkeit in solchen Dingen

gar nicht zu spassen war, fürlängere Zeit in der Schublade.Es war dann der grosse Basler«Menschenfreund» Isaac Ise-lin, der die Schrift 1758 in Lör-rach drucken liess. Allerdingsmusste Iselin immer nochVorsicht walten lassen, sodass für die «PatriotischenTräume eines Eidgenossenvon einem Mittel, die veralte-te Eidgenossenschaft wiederzu verjüngen» ein fiktiverVerleger und Druckort ange-geben wurden, nämlich «Frei-stadt, bei Wilhelm Teils Er-ben».

Die sogenannten «Patrioten»des achtzehnten Jahrhun-derts verstanden ihre Aufga-be nicht etwa als hohles natio-nalistisches Geschrei, son-dern vielmehr als ein zu-nächst nach innen gerichtetespädagogisches Tun. Jeder undjede sollten durch Arbeit ansich selbst und daraus folgen-dem einsichtsvollem sozialemHandeln die gesellschaftli-chen Verhältnisse so zu bil-den helfen, dass für alle Men-schen eine würdige Existenzmöglich wird.Elli Vezia wünscht sich im Ju-beljahr, dass diese Gesinnungim Lande FUSS fassen möge,bevor wie am Ende des ancienregime massives Leid undElend einen Gesinnungswan-del erzwingen müssen!

15

1992 - Ein Jahrvoller Erwartungen,Hoffnungen undWünsche

Alexander Egli,Chef Zivilstandsamt«Mehr im Sinne einer Hoff-nung als einer Erwartungwünsche ich mir im neuenJahr mehr Toleranz undweniger Egoismus. Genaudas Gegenteil erwarte ichaber, wenn ich die Fragepessimistisch beantworte.»

Roger Borgeaud, Satt-lermeister, Zeughaus«Eigentlich eine schwereFrage, bin ich doch wunsch-los glücklich. Aber ich hof-fe, dass der Stellenwechselim neuen Jahr gut funktio-niert.»

Marianne Stohler,Amt für Berufsberatung«Es wäre erfreulich, wenndie Verschlechterung desArbeitsmarktes nicht wie-der auf Kosten der Frauenoder anderer benachteilig-ter Gruppen ausgetragenwürde. Vor allem weil wirjetzt schon spüren, dass die-se Gruppen am ehesten vonder gegenwärtigen Lage be-troffen sind.»

Hanna Hüttig,Steuersekretärin,Finanzdepartement«Ich fände es schön, wennes allen so gut gehen würdewie mir. Aber realistischer-weise erwarte ich für 1992weder politisch noch wirt-schaftlich grosse Verände-rungen. Was den privatenBereich angeht, hoffe ich,dass ich auch weiterhin soglücklich bin wie jetzt -trotz Unglück und Krieg inder Welt.»

Martin Sonderegger,Leiter Betriebs- undUnterhaltsdienstLange Erlen, IWB«Weniger Krieg, wenigerHunger, mehr Ausgegli-chenheit überall, in allenBereichen und Arbeit füralle.»

Theresa Racz,Einkaufs-Assistentin,Kantonsspital Basel«Für das kommende Jahrwünsche ich, dass wir offe-ner und freier leben kön-nen; und den Mut haben,unsere Fehler zu gestehen,auch wenn wir uns damitblamieren könnten.»

Lotti Spring,Primarlehrerin, Riehen«Ich wünsche allen, die mitSchule und Erziehung zutun haben, eine Wundertü-te, die ein ganzes Jahrreicht und vollgefüllt ist mitLächeln, Gelassenheit, Zu-versicht, Geduld und Neu-gier.»

Wahltag - Zahltag?

Wählen - das Zauberwortdieser Wochen rund um denJahreswechsel. Es hält diePolitiker auf Trab, die - zuEhren ihrer Partei und zureigenen - mitten im Festtags-trubel wahlkämpferisch inAktion treten. Präsenz istalles, wer nicht dabei ist, derwird vergessen. Beim Bürgerscheinen prägnante, biswei-len sachbezogene Slogansgefragt. Da sind «Frauen Po-wer», «AHV statt Beton»oder - auf die Staatsbetriebebezogen - «Transparenz»oder «Effizienz in der Ver-waltung» an der Tagesord-nung.In den politischen Diskussio-nen denkt man urplötzlichgrundsätzlich. Unter ande-rem wird darüber debattiert,ob bei uns nicht das ausländi-sche System mit «Regie-rung» und «Opposition» bes-sere Lösungen ermögliche.Im Umfeld der eidgenössi-schen Wahlen sprach mandarüber, auch auf kantonalerEbene ist in diesen Zeitendie Rede davon. Natürlichkann man grundsätzlich der-artige Themen erörtern. We-sentlich wäre, sie einmalohne Wahldruck in Angriffzu nehmen, also etwa im Um-feld der Halbzeitbilanzeneiner Legislatur. Dann wür-den immerhin zwei wesentli-che Komponenten nicht un-ter den Tisch gewischt: Dassnämlich überall dort, wo «re-giert» und gleichzeitig «op-poniert» wird, die bei uns üb-liche Referendumsdemokra-tie nicht existiert und - wasaus der Sicht des Beamtennicht unwesentlich ist - beiRegierungswechseln auchdie Verwaltung - bis weit hin-unter in der Hierarchie - aus-gewechselt wird. Je nachWahlausgang stehen dannverschiedene Spitzenleutemit einer Minirente versehenmehr oder weniger auf derStrasse. Die Frage sei er-laubt, ob sich das bezahltmacht.

2679950Haben Sie etwas Interes-

santes gesehen oder gehört?Rufen Sie uns bitte an.

16