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EDITORIAL 1 ZfCM | Controlling & Management Sonderheft 3 | 2012 Utz Schäffer Jürgen Weber Effizienz! Lieber Leser, die Zukunftsstudie der WHU hat gezeigt, dass das Thema Effizienz und Controlling trotz aller Neuheiten und Moden immer noch von zentraler Bedeutung ist. Dabei hat der ständige Effizienzdruck zunehmend das Controlling selbst erreicht und es gilt: Die Tätigkeit des Controllerbereichs muss sich rechnen! (Getreu dem alten Motto: Im Zweifel zunächst vor der eigenen Türe kehren!) Entsprechend richten wir den Schein- werfer im vorliegenden Sonderheft auf drei Schwerpunktbereiche: die Effizienz im Controlling selbst, die „Industrialisierung des Controllings“ als zentralen Hebel, um mehr Effizienz in der „Controllingfabrik“ zu erreichen, sowie, nicht zuletzt, das klas- sische Themenfeld Effizienzsteigerung im Unternehmen durch Kostenmanagement und Controlling. Wenden wir uns zunächst der Effizienz als Zielgröße für das Controlling selbst zu. Diese wurde immer wieder postuliert, aber in der Praxis lange Zeit weder explizit gemessen noch in den Mittelpunkt der internen Steuerung des Controllerbereichs gerückt. Aktuell sehen wir, dass sich dies zunehmend ändert! Um Sie bei den damit verbundenen Herausforderungen zu unterstützen, widmen sich immerhin sieben Beiträge im vorliegenden Sonderheft diesem ersten Themenbereich. Die Artikel von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Horváth, Prof. Dr. Thomas Günther und Maik Hamann so- wie unser eigener Beitrag beleuchten das Feld aus einer wissenschaftlichen Perspek- tive und geben einen Überblick über den Stand der Effizienzbemühungen in der Controllingpraxis. Zwei Leiter Konzerncontrolling ergänzen und konkretisieren das sich daraus ergebende Bild. Dr. Rainer Schwarz und sein Team berichten über das Thema Effizienz und Controlling im Bayer Konzern, und im Interview mit Dr. Mark Jehle diskutiert die Redaktion der Zeitschrift für Controlling und Management das Zusammenspiel von Effizienz und Business Partnering in der Merz Gruppe. Schließ- lich liefert Ihnen ein Transferbeitrag von Christina Zecher ein „Best of“ aus drei Bei- trägen in angesehenen wissenschaftlichen Fachzeitschriften zu Outsoucing, Shared Services und Lean Accounting als unterschiedliche Ansätze zur Effizienzsteigerung im Controlling. Im zweiten Teil dieses Sonderhefts befassen wir uns mit dem zentralen Stellhebel, um die Effizienz des Controllings – zumindest in größeren Unternehmen – zu stei- gern: die Industrialisierung zahlreicher Controllingprozesse. Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber und Sigrid Gschmack zeigen auf der Basis einer aktuellen WHU-Studie, dass bislang nur wenige Unternehmen neben Rechnungswesen und Steuerthemen auch Controllingaufgaben in einem Shared Service Center gebündelt haben. Sie machen aber auch deutlich, dass ein hoher Standardisierungsgrad etwa in der internen Berichterstattung und der Budgetierung auf ein hohes Potenzial für Controlling- Shared-Service-Center hindeutet. Die sich anschließenden Beiträge von Horváth & Partner, KPMG, Roland Berger sowie Markos Urstadt/Javier Sanchez von Thyssen Krupp geben Ihnen zahlreiche Hinweise zu möglichen Erfolgsfaktoren und Fallen beim Aufbau von Reporting Factories und Shared Services im Controlling. Der Beitrag von Dr. Andreas König – Chief Information Officer bei der ProSiebenSat1 Media AG – befasst sich schließlich mit IT-Outsourcing und damit verbundenen Erfolgsfaktoren, die ohne Zweifel auch für das Outsourcing von Controlling von hoher Relevanz sind.

Effizienz!

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EDITORIAL

1ZfCM | Controlling & Management Sonderheft 3 | 2012

Utz Schäffer

Jürgen Weber

Effizienz!

Lieber Leser,

die Zukunftsstudie der WHU hat gezeigt, dass das Thema Effizienz und Controlling trotz aller Neuheiten und Moden immer noch von zentraler Bedeutung ist. Dabei hat der ständige Effizienzdruck zunehmend das Controlling selbst erreicht und es gilt: Die Tätigkeit des Controllerbereichs muss sich rechnen! (Getreu dem alten Motto: Im Zweifel zunächst vor der eigenen Türe kehren!) Entsprechend richten wir den Schein-werfer im vorliegenden Sonderheft auf drei Schwerpunktbereiche: die Effizienz im Controlling selbst, die „Industrialisierung des Controllings“ als zentralen Hebel, um mehr Effizienz in der „Controllingfabrik“ zu erreichen, sowie, nicht zuletzt, das klas-sische Themenfeld Effizienzsteigerung im Unternehmen durch Kostenmanagement und Controlling.

Wenden wir uns zunächst der Effizienz als Zielgröße für das Controlling selbst zu. Diese wurde immer wieder postuliert, aber in der Praxis lange Zeit weder explizit gemessen noch in den Mittelpunkt der internen Steuerung des Controllerbereichs gerückt. Aktuell sehen wir, dass sich dies zunehmend ändert! Um Sie bei den damit verbundenen Herausforderungen zu unterstützen, widmen sich immerhin sieben Beiträge im vorliegenden Sonderheft diesem ersten Themenbereich. Die Artikel von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Horváth, Prof. Dr. Thomas Günther und Maik Hamann so-wie unser eigener Beitrag beleuchten das Feld aus einer wissenschaftlichen Perspek-tive und geben einen Überblick über den Stand der Effizienzbemühungen in der Controllingpraxis. Zwei Leiter Konzerncontrolling ergänzen und konkretisieren das sich daraus ergebende Bild. Dr. Rainer Schwarz und sein Team berichten über das Thema Effizienz und Controlling im Bayer Konzern, und im Interview mit Dr. Mark Jehle diskutiert die Redaktion der Zeitschrift für Controlling und Management das Zusammenspiel von Effizienz und Business Partnering in der Merz Gruppe. Schließ-lich liefert Ihnen ein Transferbeitrag von Christina Zecher ein „Best of“ aus drei Bei-trägen in angesehenen wissenschaftlichen Fachzeitschriften zu Outsoucing, Shared Services und Lean Accounting als unterschiedliche Ansätze zur Effizienzsteigerung im Controlling.

Im zweiten Teil dieses Sonderhefts befassen wir uns mit dem zentralen Stellhebel, um die Effizienz des Controllings – zumindest in größeren Unternehmen – zu stei-gern: die Industrialisierung zahlreicher Controllingprozesse. Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber und Sigrid Gschmack zeigen auf der Basis einer aktuellen WHU-Studie, dass bislang nur wenige Unternehmen neben Rechnungswesen und Steuerthemen auch Controllingaufgaben in einem Shared Service Center gebündelt haben. Sie machen aber auch deutlich, dass ein hoher Standardisierungsgrad etwa in der internen Berichterstattung und der Budgetierung auf ein hohes Potenzial für Controlling- Shared-Service-Center hindeutet. Die sich anschließenden Beiträge von Horváth & Partner, KPMG, Roland Berger sowie Markos Urstadt/Javier Sanchez von Thyssen Krupp geben Ihnen zahlreiche Hinweise zu möglichen Erfolgsfaktoren und Fallen beim Aufbau von Reporting Factories und Shared Services im Controlling. Der Beitrag von Dr. Andreas König – Chief Information Officer bei der ProSiebenSat1 Media AG – befasst sich schließlich mit IT-Outsourcing und damit verbundenen Erfolgsfaktoren, die ohne Zweifel auch für das Outsourcing von Controlling von hoher Relevanz sind.

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EDITORIAL

ZfCM | Controlling & Management Sonderheft 3 | 2012

Zu guter Letzt wenden wir uns wieder dem traditionellen Auftrag des Controllers zu: Effizienzsteigerung im Unternehmen durch Kostenmanagement und Controlling. Ein Interview mit Dr. Stephan Riezler thematisiert die Energiewende als Heraus-forderung für ein effizientes Kostenmanagement in der Energiewirtschaft und der Beitrag von Dr. Arnt Wöhrmann, Dr. Thorsten Knauer und Johannes Gefken befasst sich mit Kostenmanagement in Krisenzeiten und der Rentabilitätssteigerung durch Working Capital Management.

Es würde uns freuen, wenn es uns mit diesem Heft auf effiziente Weise gelänge, Ih-nen neue Anregungen zu den mit Effizienz und zunehmender Industrialisierung im Controlling verbundenen Herausforderungen mit auf den Weg zu geben. Dabei sollte aber auch eines klar sein: Die Effektivität – also die Wirksamkeit – des Control-lings darf unter den Effizienzbemühungen nicht maßgeblich leiden!

Viel Spaß bei der Lektüre wünschen Ihnen

Utz Schäffer Jürgen Weber

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