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Die Top-Themen der Forschung von morgen Solarvisionär Huang Ming im Exclusivinterview Steirische Start-Ups kurz vor dem Abheben Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt. www.eco.at

Eco World Mai 2012

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Eco World Mai 2012

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Die Top-Themen der Forschung von morgen

Solarvisionär Huang Ming im Exclusivinterview

Steirische Start-Ups kurz vor dem Abheben

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2 WORLD MAGAZINE

Inhaltsverzeichnis

Fotos: colourbox, Himin Solar Corp., eco, Saubermacher, bst, contain-me, Robert Frankl

Lifestyle: ContainMe! prä-sentiert Frachtcontainerhaus

Wissenstransfer als Zukunfts-thema für die Stadt Graz

Erleben Sie das Green Tech Valley

Drei Start-Ups im Green Tech Valley stellen sich vor

Branche-News: Steirische Energie- und Umwelttechnik

Elitetreffen beim „Cleantech Innovators Club“

China Solar Valley trifft Green Tech Valley

Seite 14Seite 13

Seite 11Seite 10

Seite 8Seite 7

Seite 6Seite 4Energie: Das Top-Forschungs-thema der nächsten Jahre

Herausgeber: „ECO WORLD STYRIA“ Umwelttechnik-Netzwerkbetriebs GmbH, Reininghausstraße 13, 8020 Graz, Österreich, Tel.: +43 316/40 77 44-0, [email protected], www.eco.at. Produktion: Dr. A. Schendl GmbH & Co MEDIEN KG, www.schendl.at. Leitung der Redaktion: Mag. Alexander Kohl. Mitarbeiter dieser Ausgabe: Mag. Ulrike Putz, Bartosz Gawlik, Dragoslav Dimitrijevic – in Kooperation mit dem Team der ECO WORLD STY-RIA. Lektorat: Sabine Nikodemus. Coverfotos: eco, colourbox, rightlivelihood.org, bionic. Layout: Iris Schönauer. Hersteller: Ueberreuter Druckzentrum GmbH, Industriestrasse 1, 2100 Korneuburg. Ausgabe 12, Juni 2012, Auflage: 15.000 Stück. Hinweis: Für eine leichtere Lesbarkeit wurde auf eine explizite geschlechtsspezifische Schreibweise verzichtet. Die gewählte Schreibweise gilt für Männer und Frauen.

Liebe Leserinnen,liebe Leser!

Innovationen gestalten unser Leben und unsere Zukunft. Gerade die Ideen und Visionen, die in Wissenschaft und Technik umgesetzt werden, beschleunigen den menschlichen Fortschritt so-wie stetige Weiterentwicklung und Verbesserung. Gerade für die nächsten Jahre und Jahrzehnte sollte aber nicht nur die Verbesserung unserer Technik im Fokus liegen. Auch neue Business-modelle für unsere bereits hochleistungsfähigen Technologien sind zu entwickeln. Fraunhofer-Innovationsforscher Prof. Dr. Harald Bradke und der alternative Nobelpreisträger Huang Ming plädieren in dieser Ausgabe des ECO WORLD MAGAZINES für die Erschließung neuer Märkte und nachhaltige Positionierungstechnik. Auch ein Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesell-schaft sei laut der beiden Innovationsexperten unumgänglich (Seiten 4 bis 6).

Das Green Tech Valley (GTV) ist für diese Zu-kunft gut aufgestellt. Das bewies auch das Treffen der Top 100 Umwelt-Innovatoren am Technologieforum „Cleantech Innovators Club“. Neue Ideen für Innovationen in der Umwelt- und Energietechnik wurden hier vorgestellt und diskutiert (Seite 7 ). Auch innovative Start-Up Unternehmen zeigen, dass die Steiermark auf die Zukunft ihres technologischen Potenzials setzt und dies auch unterstützt, etwa im Science Park Graz (Seite 10 und 14). Dass das GTV schon heute vieles an Zukunftstechnik zu bieten hat, kann nun auch auf einer spannenden und neu erstellten GTV-Tour selbst und unmittelbar erlebt werden (Seite 11).

Ich wünsche Ihnen ein nachhaltiges Lese-vergnügen mit dieser Ausgabe des ECO WORLD MAGAZINE. Beste Grüße aus dem Green Tech Valley

Ihr Bernhard Puttinger und das Team der ECO WORLD STYRIA

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ENERGIETECHNIK

Foto: Fraunhofer ISI

Was bringt die Zukunft? Eine Frage, die die Menschheit seit jeher beschäftigt. Gerade die tech-nologischen Innovationen waren es, die in der Vergangenheit den Fortschritt der Menschheit be-schleunigten. Wo geht also die Technik- und For-schungsreise hin? Dieser Frage stellte sich auch das Fraunhofer ISI in Deutschland. Die Forschungsinsti-tution stieß dabei in ihrer Foresight-Studie auf eini-ge überraschende Ergebnisse. „Ziel unserer Studie war es, die alten Forschungsfelder zu vernetzen. Wir wollten die großen Strömungen herauslesen, die al-len Disziplinen ähnlich sind und Synergien suchen“, erklärt Harald Bradke, Leiter des Competence Cen-ters Energietechnologien und Energiesysteme am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsfor-schung, auch auf der diesjährigen Zukunftswerkstatt der ECO WORLD STYRIA: „Wir suchten nach neuen spannenden Zukunftsfeldern.“ Nach einigen Unter-suchungen konnten schließlich sieben große Ten-denzen herausgefiltert werden: „ProduzierenKon- sumieren 2.0“, „Mensch-Technik-Kooperationen“, „Das Altern entschlüsseln“, „Zukunftsfähige Lebens-räume“, „Transdisziplinäre Modelle und Multiska-lensimulation“, „Zeitforschung“ und „Zukunftsfä-hige Energielösungen“ (vergleiche Kasten). Diese sieben Zukunftsfelder gelten nunmehr als die Me-gatrends der Forschung in Mitteleuropa.

Energiethema hat größte Relevanz„Interessant war vor allem, dass das Thema ‚Ener-gie’ eine maßgebliche Rolle in allen Technologie-disziplinen spielte“, fasst Innovationsexperte Bradke zusammen. So belegten etwa die Themen „Ener-gie- und Ressourceneffizienz“ und „Energieautarke Produktionsstätten“ die ersten beiden Plätze im For-schungsfeld der industriellen Produktionssysteme. Die Top-2 im Bereich der Materialforschung waren ebenfalls die Forschungsaufgaben „Materialsyste-me für eine neue Generation von Energiespeichern“ und „Beschichtungsmaterialien für die kostengüns-tige Gewinnung solarer Energie“. Auch in der Bio-technologie, Informations- und Kommunikati-onstechnik, Nanotechnologie und den optischen

Technologien waren die künftigen Energieversor-gungssysteme und die Bereitstellung von Energie die Topthemen in der Analyse. „Die Sicherung einer bezahlbaren und klimaverträglichen Energieversor-gung gilt nach unserer Untersuchung als das nächs-te Zukunftsziel über sämtliche technologischen und wissenschaftlichen Felder hinweg“, betont auch Bradke. „Sie kann als die globale Herausforderung gesehen werden und bildet einen herausragenden Zukunftsleitmarkt mit hoher Relevanz für Wirtschaft und Lebensqualität sowie hoher Ausstrahlkraft.“ Jedes Forschungsfeld verfolgt jedoch eine eigene „Roadmap“ und hat bestimmte „Energiezukünfte“ – d. h. zukünftige Formen der Erzeugung und Nut-zung von Energie – im Blick. Ein neues interdiszip-linäres Zusammenwirken der Bereiche könnte nun neue Synergieeffekte auslösen und radikale Erneue-rungen ermöglichen.

Energieeffizienz mit unmittelbarem EffektGerade für die nächsten Jahre und Jahrzehnte soll-ten dabei nicht nur die Weiterentwicklung, Konso-lidierung und Verbesserung der Technik im Fokus stehen. Vielmehr sind auch interdisziplinäre Chan-cen und neue Businessmodelle für Energietechnik zu entwickeln. „Es lässt sich nicht vorhersehen, wel-che der Erneuerbaren Energien sich letztlich durch-setzen werden“, so Bradke. „Daher brauchen wir im Moment die Vielfalt. Die ganze Bandbreite der Er-neuerbaren. Je nach Entwicklung wird sich die eine oder andere durchsetzen. Man muss viele Frösche küssen, um einen Prinz zu finden.“ Die größten Po-tenziale sieht Harald Bradke jedoch in der besse-ren Nutzung vorhandener Energie: „Energieeffizi-enz ist die unmittelbarste aller Möglichkeiten, um einen Effekt zu erzielen“, so der deutsche Forscher. Hier sind vor allem Verbesserungen im Gebäude-bereich anzustreben. Etwa durch energetische Ge-bäudesanierung, die derzeit gerade einmal 1 % pro Jahr beträgt. Auch die Industrie könnte einen gro-ßen Beitrag zum Energiesparen leisten, etwa durch durchdachtere Prozesse, Abwärmenutzung oder ef-fizientere Maschinen. Als Beispiele führt Bradke ein

völlig neues Verfahren in der Zementindustrie an, welches den Energieverbrauch hierfür halbiere, so-wie die elektronische Drehzahlregelung von Elekt-romotoren in der Industrie.

Paradigmenwechsel und UmdenkenDer aktuellste Handlungsbedarf im Energiebe-reich liegt aber zur Zeit in der Netzintegration der Erneuerbaren Energien. Windkraft- und Photo-voltaikstrom fallen unregelmäßig und in unter-schiedlichen Intensitäten an. Die Speicherung der Energiemengen sowie die Einspeisung in die Ver-teilernetze stellen für die Energieversorger gro-ße Herausforderungen dar. „Früher hat die Nach-frage das Angebot gesteuert. Heute haben wir ein Angebot, das unsteuerbar ist“, schildert Brad-ke die Situation. Nicht nur diese Lastverlagerung, auch die Umsetzung einer energieeffizienten Ge-sellschaft würde technologischen Fortschritt vo-raussetzen. Es sei ein Paradigmenwechsel und gesellschaftliches Umdenken von Nöten – im Den-ken, Lebensstil, in Politik und Wirtschaft, so Brad-ke: „Unser ökonomisches System ist auf kurzfristi-gen Profit ausgerichtet. Die Umweltthematik aber ist etwas Langfristiges. Daher ist der Markt unvoll-kommen. Wir brauchen die richtigen politischen Instrumente um die richtige Richtung einzuschla-gen. Nur mit Technik alleine kriegen wir’s nicht hin. Wir müssen vernetzt alle sinnvollen Optionen ziehen.“

„Die technischen Innovationen sind da. Was wir in Zukunft brauchen, sind Innova-tionen im Denken, im Lebensstil, in Politik und Wirtschaft.“ Prof. Dr. Harald Bradke, Fraunhofer-ISI, Gastreferent bei der ECO Zukunftswerkstatt 2012

In sämtlichen wissenschaftlichen Disziplinen spielt „Energietechnik“ eine zentrale Rolle der nahen Zukunft. Die unmittelbarsten Fragen dabei sind die Lösung der Ener-giespeicherung und der intelligenten Vernetzung. Für die nächsten Jahrzehnte sollen

Energie als Top-Zukunftsthema in allen Forschungsfeldern

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ProduzierenKonsumieren 2.0

Mensch-Technik-Kooperationen

Das Altern entschlüsseln

Zukunftsfähige Lebensräume

Zeitforschung

Transdisziplinäre Modelle und Multiskalensimulation

Zukunftsfähige Energielösungen

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ENERGIETECHNIK

Foto: eco, rightlivelihood.org, Himin Solar Corp

China Solar Valley trifft Green Tech Valley Zwei Innovationsregionen werden in Zukunft verstärkt miteinander kooperieren: Das China Solar Valley und das Green Tech Valley wollen voneinander lernen und profitieren. Das erklärte Huang Ming bei seinem Besuch der ECO WORLD STYRIA Zukunftswerkstatt in Graz. Im Exclusivinterview schildert der Alternative Nobelpreisträger von 2011 aber auch sein neues großes Ziel: Die alten solaren Businessmodelle aufbrechen und damit die Welt verändern.

ECO WORLD MAGAZINE: Huang Ming, Sie haben Ihre Ingenieurskarriere in der Ölin-dustrie begonnen. Warum haben Sie auf die „Sonnenseite“ gewechselt?Huang Ming: Meine Motivation war es Dezhou, mei-ne Heimatstadt, lebenswerter für die nächste Gene-ration zu machen. Damals hatte ich auch die Vision des China Solar Valley und wurde noch von vielen belächelt. Nun ist dieser Traum wahr geworden. Die Auszeichnung mit dem Alternativen Nobelpreis hat mir nun aber auch bewiesen, dass wir Chinesen als Innovatoren für Erneuerbare Energie Ernst genom-men werden. Jetzt können wir der Welt zeigen, dass chinesische Produkte nicht nur billig, sondern auch qualitätsvoll sind.

Wie sieht die derzeitige Situation für Solarerzeuger in China aus?Die rasante Wirtschaftsentwicklung ist in China wei-terhin gegeben, aber die wirklich fabelhafte Zeit ist vorbei. Die chinesischen Firmen leiden ebenfalls un-ter großem Marktdruck. Viele kleinere Erzeuger müs-

sen zusperren. Die Verluste der PV-Branche in China betrugen letztes Jahr zwei Milliarden US-Dollar. Heu-er wohl noch mehr. Das alles zeigt mir, dass es an der Zeit ist, neue Wege zu gehen.

Wo muss man Ihrer Meinung nach ansetzen?Ich glaube, dass technische Ideen und sinkende Preise alleine zu wenig sind um den Solarmarkt zu retten. Wir müssen völlig neu denken. Wir müssen neue Businessmodelle schaffen, die in alle Haus-halte und Anwendungsbereiche reichen. Solarhei-zung, Solarkühlung, Solarkocher gibt es ja schon. Aber was ist mit Solarautos? Solarkühlschränken? Solarhandys? Ich bin sicher, wir können es schaf-fen einen Solarhype zu erzeugen, ähnlich dem des iPhones. Ich möchte die alte solare Businesstraditi-on ändern und ein Umdenken in der Positionierung von nachhaltigen Produkten auslösen. Wir dürfen „Solar“ und Erneuerbare Energien nicht an För-derungen und Tarife binden, da bekommt die ge-samte Technologie einen schalen Beigeschmack. Wir brauchen moderne und luxuriöse Designgüter,

die auf den Lifestylekonsumenten abzielen und die Oberschicht ansprechen. Diesen Wandel sehe ich als meine Mission.

Haben Sie schon konkrete Pläne?Ich denke, dass es an der Zeit ist, das China Solar Valley mit dem Green Tech Valley zusammenwach-sen zu lassen. Diese beiden innovativen Regionen können viel voneinander profitieren. Einige Joint Ventures sind bereits angedacht. Zudem möchte ich ja schon seit geraumer Zeit eine Produktionsstätte in Europa aufbauen. Österreich und die Steiermark, im Herzen Europas, würden sich da anbieten. Ge-rade meine Vision für einen veränderten Solarmarkt möchte ich hier bekanntmachen.

Huang Ming ist Gründer und Vorsitzender der Himin Solar und Träger des „Right Livelihood Honorary Award” 2011.

Im Zuge seines Besuches in Graz wurde Huang Ming der Ehrentitel „Botschafter des Green Tech Valley“ verliehen. Er und ECO WORLD STYRIA unterzeichneten auch ein Kooperationsabkom-men zum Ausbau der Geschäftskontakte zwischen dem Green Tech Valley und dem China Solar Valley. In bilateralen Gesprächen ergaben sich bereits konkrete Kooperationen zur Lieferung von Produkten nach China sowie mögliche Joint Ventures zwischen der Steiermark und China.

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Internationale Kooperationen

SurFunCell

SOFC System

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ENERGIETECHNIK

Fotos: DI Pernthaler Architekt ZT, cbone, S.O.L.I.D., andritz

SMART CITY IN GRAZDie Stadt Graz wurde mit dem „Smart City Project Graz Mitte“ für die Realisierung des einzigen Leitprojekts Österreichs ausgewählt. Mit 4,2 Mio. Euro Förderung aus dem Klima- und Energiefonds wird das Projekt neue urbane Energietechnologien im Umfeld einer innovativen Stadtentwicklung demonstrieren und lädt die Bewohner zur Mitwirkung ein. Von der urbanen Solarstromerzeugung über in-tegrierte Gebäudefassaden bis hin zur Errichtung einer Wohnanla-ge mit etwa 80 Wohneinheiten, umfasst das Pilotprojekt sämtliche ökologischen und ökonomischen Aspekte, die es bei der Entwick-lung eines smarten Stadtteils zu berücksichtigen gilt. graz.at

SOLID-KÜHLUNG IN SINGAPURAm UWC-SEA East Campus in Singapur wurde offiziell die welt-weit größte solare Kühlungsanlage in Betrieb genommen. Die Kollektoren dieser Anlage, mit einer Fläche von 3.900 m² werden während der gesamten Funktionsdauer von mehr als 25 Jahren „grüne“ Energie in der Höhe von etwa 2.200 MWh/Jahr generie-ren. Zur Kälteproduktion wird eine Absorptionskältemaschine auf Lithium-Bromid Basis mit einer Kälteleistung von 1.575 kW einge-setzt. Diese derzeit leistungsstärkste solar betriebene Kühlungsan-lage wurde von S.O.L.I.D. als Energiedienstleistungsservice entwi-ckelt. solid.at

INDIVIDUELLE VERBRENNUNGDas Unternehmen „Combustion Bay One“ konzentriert sich auf den Verbrennungsvorgang für Luftfahrtantrieb und thermische Prozesse. Ziel ist es maßgeschneiderte Verbrennungssysteme zu entwickeln, die einen größeren Anwendungsbereich erschließen und die Umweltbelastung reduzieren. Benötigt werden die sehr forschungsintensiven Lösungen vor allem bei Energieerzeugern wie beispielsweise bei Stationärgasturbinen oder bei Flugtrieb-werken. Erstes Produkt von CBOne ist ein Aktuator für die präzi-se Kontrolle der Flammendynamik, der bereits validiert und auf der ASME Turbo Expo in Vancouver (Kanada) vorgestellt wurde. cbone.at

Einfach steirisch.

GEZEITENSTRÖMUNGSTURBINEDer internationale Technologiekonzern Andritz Hydro Hammer-fest hat in den Gewässern des schottischen European Marine Energy Centre die selbst entwickelte Gezeitenströmungsturbi-ne HS1000 erfolgreich installiert. Die erreichte Leistung beträgt 1.000 kW. Die horizontal gelagerte Turbine ist am Meeresbo-den fixiert und die Rotorblätter werden von den Gezeitenströ-mungen angetrieben. Andritz festigt mit diesem und weiteren Projekten wie etwa dem weltweit größten Gezeitenkraftwerk mit 260 MW Leistung in Südkorea eine führende Marktposition. Ein 280°-Schwenksystem erlaubt die bestmögliche Anpassung an die Gezeiten. andritz.com

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NEWS

gungen sind in Anlagen oft schwer identifizier-bar“, erklärt Geschäftsführer Hermann Mai-er. Mit der Gridlab-Optimierung können sie kaum die Anlagenleistung, erhöht Betriebs-kosten und Verschmutzungen, gesenkt werden. gridlab.at

Biotechnologie und EnergieproduktionDas junge Unternehmen Engewa Biotechnologie & Energie ist in zwei Kompetenzbereiche geteilt. „Einerseits arbeiten wir an der Modifizierung von Naturstoffen für die Industrie und anderer-seits betätigen wir uns am Biogassektor“, schil-dert Firmengründer Herbert Pobeheim. „Derzeit realisieren wir gerade eine Kleinstbiogasanla-ge, die in Serie produziert werden soll.“ Jeder Abnehmer könne damit Ökostrom produzieren, da für die Biogasproduktion landwirtschaftli-che Reststoffe verwendet werden können. Der wichtigste Absatzmarkt wird im Bereich der Rinder- und Schweinemastbetriebe erwartet. engewa.at

Fotos: bst, gridlab

letstruktur zu Nutze, eine Mikrorilleno-berfläche wie man sie auch bei Haien oder Pinguinen f i n d e t . Mi t te l s C F D C o m -p u t a t i o -nal Fluid Dyna-mics Berechnungen werden die Struk- turen optimiert. Der Reibungswiderstand ei-nes Körpers kann so um bis zu 8 % vermindert werden. Daraus erge-ben sich 8 % mehr Geschwindigkeit oder eine 4 % -ige Verringerung des CO2-Ausstoßes. bionicsurface.com

Strömungsforschung im Great Ideas LaboratoryMit der Optimierung von Strömungsprozessen beschäftigt sich auch die gridlab GmbH, eben-falls mit Sitz in Graz. Allerdings konzentriert sich gridlab auf die Optimierung industrieller Anla-gen in der Energie- und Umwelttechnik. Durch die numerische Strömungsberechnung CFD lassen sich auch hier komplexe Zusammen-hänge in Anlagen am Computer optimieren,

ohne in den laufenden Betrieb einzugreifen. „Ineffiziente Strömungsbedin-

Start-Ups im Green Tech ValleyOberflächentechnologie, Strömungsoptimierung und Mini-Biogasanlagen. Drei Innovationen, die in Zukunft den Markt der Energie- und Umwelttechnik bereichern werden.

Zahlreiche Patentanmeldungen und Firmen-gründungen zeigen den wachsenden Stellenwert der Umwelt- und Energietechnologie in der Stei-ermark. Das ECO WORLD Magazine stellt hier drei junge, vielversprechende Unternehmen vor, die ihre Visionen umsetzen und internationale Märkte erobern wollen:

Weniger Reibung, weniger EnergieaufwandDas Grazer Unternehmen „bionic surface tech-nologies“ (BST) erforscht die Oberflächenstruk-turen von umströmten Körpern wie zum Beispiel Surfbretter, Boote, Flugzeuge, Windkraftwerke usw. um diese aerodynamisch zu verbessern. Dabei macht sich BST die so genannte Rib-

„BST“ macht Flugzeuge schneller bzw energieeffizienter – mit optimierter Ribletstruktur.

„gridlab“ verbessert die Strömungsprozesse industrieller Anlagen.

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Attraktiver Mix der Stationen

Online buchen

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UMWELTTECHNIK

Fotos: Landesregierung Steiermark

(Bescheiderstellung durch die Behörde) zu den pra-xisrelevanten Fragen auf der Baustelle (Abfalltren-nung) bis hin zu den Ver-wertungs- und Entsorgungs-maßnahmen (Anlieferung an Baurestmassendeponi-en). Abgerundet wird das Informationsangebot mit Links zu aktuellen baurele-vanten Gesetzen sowie ei-nem Downloadbereich. Der Leitfaden soll in aktueller und praxistauglicher Form die Arbeit aller Beteiligten unterstützen und damit Im-pulse für eine Steigerung der Recyclingquoten auslö-sen. Die nachhaltige Nut-zung von Baurestmassen ist somit auch von politischem und gesellschaftlichem Inte-

resse, da durch sie gleichermaßen Primärroh-stoffe und Deponievolumen geschont werden.

den richtigen Umgang mit Bauabfällen zusam-menzutragen und den beteiligten Zielgruppen, wie Bauherren, Planern, Baubehörden, Bauwirt-schaft und Recyclingunternehmen auf einem Internetportal einfach zugänglich zu machen. Das Ergebnis dieser intensiven Zusammenar-beit ist der Steirische Baurestmassen Leitfaden (www.baurestmassen.steiermark.at), der im Rah-men einer Fachtagung in Graz rd. 450 Bran-chenvertretern vorgestellt und im Internet zur Benützung frei geschalten wurde.

Impulse für Steigerung der RecyclingquoteDer neue Baurestmassen-Leitfaden spannt ei-nen Bogen für sämtliche Informationen zu Ab-bruch- und Aushubprojekten, ausgehend von der Planung, über das Genehmigungsverfahren

Trotz guter Recyclingfä-higkeit und steigender Deponiepreise werden derzeit immer noch gro-ße Mengen an minera-lischen Baurestmassen deponiert. Der Bau-wirtschaft gehen da-durch wertvolle Sekun-därrohstoffe verloren, die nur durch einen verstärkten Einsatz von Primärrohstoffen, d.h. neuem Steinbruchma-terial, kompensiert wer-den können. Aber auch bei der Verwertung von Baurestmassen treten in der Praxis mitunter Probleme auf. Durch Versäumnisse bei der Abbruchplanung und einer mangelhaften Aufbereitung leidet die Qualität der herge-stellten Recycling-Baustoffe. Ein Einbau dieser verunreinigten Materialien kann in weiterer Folge Beitragspflichten nach dem Altlastensa-nierungsgesetz sowie entsprechende Verwal-tungsstrafen auslösen.

Steirischer Baurestmassen-Leitfaden Vor diesem Hintergrund wurde in der Steier-mark von Vertretern der Fachabteilung 19D des Amtes der Steiermärkischen Landesregie-rung, der Wirtschaftskammer - Landesinnung Bau und Fachgruppe Abfallwirtschaft, der Zivil-technikerkammer Steiermark und des Zollamtes Graz die „Steirische Baurestmasseninitiative“ ins Leben gerufen. Diese Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, alle wesentlichen Informationen über

Baurestmassen als RohstoffDer größte Ressourcenverbrauch und der höchste Anteil am Abfallaufkommen in Österreich ist der Bauwirtschaft zuzuschreiben. Jährlich fallen knapp 30 Millionen Tonnen an Baurestmassen an, die nach den aktuellen Vorgaben der EU-Abfallrah-menrichtlinie bis zum Jahr 2020 in einem Ausmaß von mindestens 70 % einer Verwertung zugeführt werden müssen.

Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der FA19D, dem Zollamt, der Bauwirtschaft, der Abfallentsorgungswirtschaft und der Ziviltechnikerkammer hat 2011 einen praxistauglichen Leitfaden über den Umgang mit Baurestmassen ausgear-beitet. Dieser Leitfaden wurde am 29. Februar 2012 im Rahmen einer Fachtagung vorgestellt.

Informationen zur Abfallwirtschaft in der Steiermark erhalten Sie unter www.abfallwirtschaft.steiermark.at

Den Steirische Baurestmassen Leitfaden finden Sie unter www.baurestmassen.steiermark.at

Homepage der Wirtschaftskammer Steiermark, Landesinnung Bau: www.stmk.bau.or.at

INFOBOX

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NEWS

Fotos: Robert Frankl

Graz als Wissens-InkubatorGraz ist eine „Stadt des Wissens“. Technologie- und Wissenstransfer soll dies weiter verstärken. Der Science Park Graz fungiert hier als Brücke zwischen Academia und Business und unterstützt den Aufbau junger Spin-Offs und Start-Ups in ihren ersten Unternehmensschritten.

„Unsere Idee entstand streng genommen aus ei-nem ‚Arbeitsunfall’ meiner Freundin Tanja Peter-schinek bei Experimenten für ihre Biochemie-Mas-terarbeit“, gesteht Michael Wimmer dem ECO WORLD MAGAZINE. Nach diesem Unfall beob-achteten die beiden Forscher, wie ihr untersuchter Organismus in der Lage war, aus einfachen Zu-ckern und Glycerin eine große Menge Öl zu pro-duzieren. Die Idee einer Bioraffinerie entstand, zur Nutzung dieses Organismus. Die beiden Forscher gründeten das Unternehmen Bright Yellow Future (BYF). Ziel der Entwicklungsarbeit aus Biotechno-logie, Verfahrenstechnik und Energieoptimierung ist dabei eine integrierte Bioraffinerie zur Entwick-lung eines Systems für eine nachhaltige Energie-versorgung aus nachwachsenden Rohstoffen. Das Konzept befindet sich noch im Laborstadium und wird gerade zur großindustriellen Anwendung hin optimiert. Im Dezember 2010 wurde das Start-up Unternehmen in den Science Park Graz auf-genommen. So konnten zahlreiche internationale Forschungseinrichtungen und Wissenschafter aus der ganzen Welt als Partner und Mentoren für BYF gewonnen werden, sowie eine steirische Bioraffi-nerie, in der das System in etwa drei Jahren im großen Rahmen verwirklicht wird.

Wirtschaftsstrategie: Graz 2015Der Fall BYF ist beispielhaft für gelebte Start-hilfe für junge, innovative Forscher. Mit dem Ziel Graz zur „Stadt des Wissens“ zu formen wird in der neuen Wirtschaftsstrategie „Graz 2015“ auch Technologie- und Wissenstransfer groß geschrieben. Dieser Transfer aber kann nur erfolgreich sein, wenn Erfindungen als Innovati-onen auf den Markt kommen. Hier setzt unter anderem der Science Park Graz an. Er fördert als Inkubator die Geschwindigkeit, mit der sich Jungunternehmer in Richtung Markt begeben. Er unterstützt und führt universitäre Spin-Offs und Start-ups in ihren ersten Unternehmensschritten. Und er fungiert als Brücke zwischen Academia und Business. In Zukunft will sich der Science Park Graz noch stärker auf Qualität konzentrie-ren: Dazu werden die besten Projekte mit hohem Erfolgspotenzial im internationalen Wettbewerb gesucht und ausgewählt, wobei die Institute der 4 Universitäten am Standort Graz den „natür-lichen Beschaffungsmarkt“ bilden. Damit ergibt sich schon in der „Pre-Incubation“-Phase eine starke Interaktion mit den Projektanten. Einen hohen Stellenwert erhält auch die „Vorbereitung auf das Wirtschaftsleben“ der künftigen Unter-

nehmer. Vor allem praxiserprobte Methoden und Fachkenntnisse aus Betriebswirtschaft und Marke-ting und Vertrieb werden konzentriert im Zentrum vermittelt und trainiert.

„Club Zukunft“„Wir haben mit unseren vier Universitäten mit fast 50.000 Studierenden und circa 5.500 Ab-solventen pro Jahr, zwei Fachhochschulen und zahlreichen außeruniversitären Forschungsein-richtungen die besten Voraussetzungen für neue Ideen und Innovationen“, beschreibt Andreas Morianz von der Grazer Abteilung für Wirt-schafts- und Tourismusentwicklung die Situ-ation. „Unsere Studenten und Forscher sind die Impulsgeber für neue Technologie. Diesen wollen wir zur Seite stehen, in allen Wissens-gebieten.“ Um den Wissenstransfer zwischen den innovativen Schaltzentren zu gewährleisten, wird dieser durch vielerlei weitere Aktivitäten forciert. Etwa durch aktive Absprachen von kleinen und mittleren Unternehmen und das Einbringen der dadurch entstandenen Fragestel-lungen in die Diskussionsveranstaltung „Club Zukunft“ , oder auch durch Vernetzung spe-zieller Zukunftsthemen.

Tanja Peterschinek und Michael Wimmer gründeten das Unternehmen Bright Yellow Future und werden, wie viele weitere innovative Start-Ups, im Science Park Graz bis zur Marktreife ihrer Produkte unterstützt.

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Bilanz

Erneuerung

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NEWS

Wussten Sie s?

JILEKS CARTOON: „50 % Reduktion von CO2“

Fotos: MIT Media Lab, altaerosenergies, colourbox, UC San Diego

SPRIT AUS DEM NANOWALDForscher der University of California (San Diego) nut-zen Nanostrukturen aus baumartigen Gebilden, die aufgrund ihrer Oberflächeneigenschaften die Aus-beute an Sonnenenergie und Wasserstoff-Output maximieren. Vorbild für die Entwicklung ist das Prin-zip der künstlichen Photosynthese. Das Forscherteam möchte nun mit seiner Erfindung Kohlenstoffdioxid zu Treibstoff auf Kohlenwasserstoff-Basis konvertieren. Im Gegensatz zu glatten Flächen, die Licht reflektieren, absorbiert der „Nanowald“ die einfallenden Sonnen-strahlen. ucsd.edu

WINDSTROMBALLONAltaeros Energies stellte den Prototypen seiner neuen Windkraftanlage vor. Die Airbourne Wind Turbine besteht aus einem ringförmigen Ballon in einem Gerüst, das in der Mitte ein Windrad trägt und am Boden gehalten wird. Der Ballon konnte Turmkonstruktionen in Sachen Aus-beute um mehr als das Doppelte schlagen. Ziel ist nun die 300 Meter-Höhenmarke. altaerosenergies.com

FAHRSTUHLENERGIEEco Sun Power entwickelte ein Energierückgewinnungssys-tem, mit dem kinetische Energie aus Aufzügen und Hebe-vorrichtungen in Strom umgewandelt werden kann. Laut Unternehmen könnten durch das Nutzen der Abwärtsbe-wegungen und Bremsvorgängen bis zu 35 % Stromkosten eingespart werden. Europaweit wäre das eine Einsparung von 1,35 Mrd. Euro jährlich. fineagroup.com

PLATZSPARENDES E-AUTOZusammen mit sieben Autoherstellern konzipierte das MIT (Massachusetts Institute of Technology) in Spani-en den Prototyp des „Hiriko“, einem faltbaren Auto mit Elektromotor. Ein- und Ausstieg erfolgen durch Aufklappen der Glasfront. Die zeitgleiche Steuerbar-keit der Hinter- und Vorderachse soll das Einparken erleichtern. hiriko.com