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ISSUE 2 | 2015 APRIL | MAY BELGIUM 11.00 € · CYPRUS 12.60 € · FINLAND 12.20 € · GREECE 13.10 € · ITALY 11.80 € · NETHERLANDS 11.00 € · NORWAY 116.00 NOK · PORTUGAL (CONT.) 11.90 € · SWITZERLAND 17.50 SFR · SLOVAKIA 14.30 € · SPAIN 11.80 € The Magazine for Architecture & Design THE BEST HOUSES 2015 METAMORPHOSIS: REMODELLINGS THAT EXTEND AND ENHANCE THE EXISTING FABRIC GETTING CLOSE TO NATURE: A FINCA TRANSCENDS ITSELF DANISH MODERNISM: THE HOME OF HANNE AND POUL KJÆRHOLM BASEL’S WORLD-CLASS ARCHITECTS: A VISIT TO HERZOG & DE MEURON OUTDOOR LIVING The latest patio and garden furniture THE WINNERS OF THE HÄUSER AWARD

E THE BEST D HOUSES 2015 - EzequielFarca · 2018. 2. 23. · Achille Castiglioni: Flos, Drahtstühle von Harry Bertoia: Knoll International Adressen auf Seite 126 Erdgeschoss 2. Obergeschoss

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Page 1: E THE BEST D HOUSES 2015 - EzequielFarca · 2018. 2. 23. · Achille Castiglioni: Flos, Drahtstühle von Harry Bertoia: Knoll International Adressen auf Seite 126 Erdgeschoss 2. Obergeschoss

ISSUE 2 | 2015 APR IL | MAY

BELGIUM 11.00 € · CYPRUS 12.60 € · FINLAND 12.20 € · GREECE 13.10 € · ITALY 11.80 € · NETHERLANDS 11.00 € · NORWAY 116.00 NOK · PORTUGAL (CONT.) 11.90 € · SWITZERLAND 17.50 SFR · SLOVAKIA 14.30 € · SPAIN 11.80 €

The Magazine for Architecture & Design

THE BEST HOUSES 2015

M ETAMOR PHOS I S: R E MODE LLI NG S THAT EXTE N D AN D E N HANCE TH E EX I STI NG FAB R IC

G ETTI NG CLOS E TO NATU R E: A F I NCA TRAN SCE N DS ITS E LF

DAN I S H MODE R N I S M: TH E HOM E OF HAN N E AN D POU L KJÆR HOLM

BAS E L’S WOR LD-CLASSARCH ITECTS: A V I S IT TOH E RZOG & DE M E U RON

OUTDOOR LIVING The latest patio and garden furniture THE

WINNERS

OF THE

HÄUSER

AWARD

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INHALT02.2015

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40

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70

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AR E NAAR C H ITE KTU RN E U G E BAUTD E S I G NAR C H ITE KTU RH OTE LBÜC H E RAU S STE LLU N GP O RTFO LI OI N E I G E N E R SAC H E

TITE LTH E MAHÄUSER AWARD: Die besten UmbautenFürs Gelingen braucht es einen kreativen Architekten und einen mutigen Bauherrn.

Den Rahmen sprengenDie spanischen Architekten Bet Capde-ferro und Ramon Bosch katapultierten ein altes Bauernhaus in die Gegenwart.

Aufbruch statt AbbruchIn Heidelberg schufen Dea Ecker und Robert Piotrowski ein Muster beispiel der Verdichtung.

Gemischtes DoppelJacques Moussafi r überzeugt in Paris mit einer exemplarischen Hausverdoppelung.

Ein Märchen aus LärchenWie aus einer Minischeune im Wallis ein grandios schlichtes Ferienhaus wurde.

Schön ist nur das AngemesseneUnsere Leser vergaben ihren Preis für die sensible Wiederbelebung eines Kölner Altbaus.

DE S IG NLuft und LiegeUnsere Auswahl der neuesten Gartenmöbel.

PORTRÄTSie machen die Ausnahme zur RegelWo Architektur ganz neu gedacht wird – Besuch im Büro von Herzog & de Meuron.

Ein rahmenartiger Anbau verleiht heute dieser Finca zeitgemäße Großzügigkeit.40

Möbel, die den Garten zum Wohn-

raum machen.

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18 Clubsessel „Lif t“ von Eric Degen-hardt für Böwer.

56 Doppel in Paris: Haus und Anbau in einem Look.

48 Perfekter Umbau mitten im Zentrum von Heidelberg.

DIE FARBIGEN MARKIERUNGEN KENNZEICHNEN DIE AUF DEM TITEL ANGEKÜNDIGTEN THEMEN HÄUSER 2015 N° 2

78Seit 1978 entwir f t das

Büro Herzog & de Meuron Bauten der Superlative.

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8 HÄUSER 2015 N° 2

ARCH ITE KTU RGrüne EminenzDie wunderbare Metamorphose eines Siebziger-Jahre-Hauses zur Villa – im noblen Grüngürtel von Mexiko-Stadt.

Maurische ModerneIn dieser großzügigen Residenz in Marbella verband Architekt Gus Wüstemann arabische Traditionen mit der Moderne.

R E I S EWo Amerika seine Architektur erfandChicago hat mehr zu bieten als die ersten Wolkenkratzer – eine Reise zu den Highlights der Metropole am Lake Michigan.

KLASS I KE REine glückliche VerbindungEr war Dänemarks Ausnahmedesigner, sie Architektin – Besuch im original erhaltenen Bungalow von Poul und Hanne Kjærholm.

FOR U MHimmlische TapetenDie aktuellen Tapeten sind so vielfältig wie nie zuvor – eine Auswahl zum Staunen und ein Interview mit der Expertin Tracy Kendall.

R U B R I KE NE D ITO R IAL AD R E S S E N I M P R E S S U M, U R H E B E R R E C HTE VO R S C HAU Z U G UTE R LETZT

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125

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125 Die Welt der Tapeten sowie Tipps der britischen Expertin Tracy Kendall.

94 Umgeben von hohen Mauern, bietet die Villa „Los Limoneros“ in Marbella entspanntes Wohnen zwischen drinnen und draußen.

116In Traumlage baute

Hanne Kjærholm 1962 das Haus am

Øresund für sich und ihren Mann Poul.

86In Mexiko-Stadt:

grenzenlose Offenheit im grünen Refugium.

INHALT

In Chicago lassen sich auch Hauptwerke von Wright und Mies van der Rohe entdecken.

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9594 HÄUSER 2015 N° 2 N° 2 2015 HÄUSER

ARCHITEKTUR

GRÜNE EMINENZ

In Mex iko-Stadt verwandel te der Arch i tek t Ezequ ie l Farca e inen unat t rak t i ven S ieb z iger-

Jahre-Bau in das vornehme „Bar rancas House“ – e in Refug ium mi t s t i l len Gär ten

und großen, l ichtdurch f lu te ten Räumen

T E X T: K L AUS M E Y E R | F O T O S: R OL A N D H A L BE

Im Blätterrausch: Das drei- geschossige Haus schmiegt sich an einen Steilhang. Einem vorspringenden Teil des Erdgeschosses ist die Wohnterrasse vorgelagert, die über der Garage liegt.

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9796 HÄUSER 2015 N° 2 N° 2 2015 HÄUSER

ARCHITEKTUR

EIN WOHNZIMMER IM WALD

Freiluftwohnen: Bei ge - öff neter Glastür bilden Drin-nen und Draußen einen einzigen Raum. Mauern schützen die Terrasse vor Einblicken, behindern aber nicht den Ausblick auf den Wald. Essplatz und Bar liegen im hinteren Bereich des Wohnzimmers. Für Helligkeit im Treppenhaus sorgt ein großes Oberlicht. Pflanzen wachsen ihm ent-gegen. Grauer Stein und Holz geben den Ton an.

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9998 HÄUSER 2015 N° 2 N° 2 2015 HÄUSER

ARCHITEKTUR

SCHLAFPLATZ AM WASSER

Mit Mauerblumen: Das Hauptschlafzimmer im zwei-

ten Obergeschoss öffnet sich vollständig zur Pool-

Terrasse. Zum Schlaftrakt gehören die Ankleide und

das Bad, beide holzgetäfelt und getrennt durch einen marmorne Wandscheibe.

Wie eine Felsformation ragt die raue, bepflanzte Stütz-

mauer den Berghang hinauf.

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100 HÄUSER 2015 N° 2

Kochen

Bar

Wohnen/ Essen

Schlafen

Schlafen

Schlafen Schlafen Bad

Pool

TerrasseTerrasse

Ankleide

UMFANGREICHES PLANMATERIAL UNTER WWW.HAEUSER.DE/GRUNDRISSE

EZEQUIEL FARCA BARRANCAS HOUSE, MEXIKO-STADT/MEXIKO

Architekt: Ezequiel Farca, Av. Campos Eliseos no. 158, Col. Polanco, C. P. 11560 Ciudad de México, Mexiko, Tel. +52-55-52 92 51 15, www.ezequielfarca.comBauzeit: 2012–2014Wohnfläche: 720 m2, Nutzfläche: 220m2

Grundstücksgröße: 550 m2 Baukosten: über 1 Mio. Euro Bauweise: massiv, Stahlbeton, MauerwerkFassade: Acrylfarbe Dach: Flachdach, Stahlbeton

Raumhöhe: 2,50–2,80 m Wände: Holz, Glas, Marmor; Decken: GipsputzFußboden: Holzdielen und Stein

Möblierung: Einbauten nach Entwürfen des Architekten, schwarze Stehleuchte: Edition Serge Mouille, Glashängeleuchten „Fucsia“ von Achille Castiglioni: Flos, Drahtstühle von Harry Bertoia: Knoll InternationalAdressen auf Seite 126

Erdgeschoss 2. Obergeschoss

omas de chapultepec ist das beverly hills von Me-xiko-Stadt: ein hügeliges Waldviertel mit guter Luft und noblen Villen. Das bevorzugte Wohnquartier der Reichen und Prominenten liegt am nordwestlichen Rand der City, perfekt abgeschirmt vom Getriebe des Molochs durch den

Waldgürtel Bosque de Chapultepec. Der in den 20er Jahren als Gar-tenstadt angelegte Ort hieß anfangs Chapultepec Heights und machte diesem Namen auch architektonisch alle Ehre: Häuser im us-amerikanischen Neokolonialstil bestimmten das Straßenbild. Später bauten mexikanische Koryphäen wie Luis Barragán oder Juan Sardo in dem Bezirk.

Doch das „Barrancas House“, das der mexikanische Architekt und Designer Ezequiel Farca unlängst aus seinem Dornröschenschlaf er-weckt hat, stammt nicht aus der Zeit der Nachkriegsmoderne. Das nach seiner Lage an einem Steilhang (el barranco: die Schlucht) be-nannte Gebäude wurde in den 70er Jahren errichtet. Als Farca es erstmals besichtigte, bot es einen nicht sehr ermutigenden Anblick. Die durch zwei Fensterbänder streng gegliederte Fassade wurde teilweise verdeckt durch einen Vorbau mit verzierten Gattern. Im Inneren beeinträchtigten lackglänzende Vertäfelungen, wuchtige Geländer, seltsam aufgestelzte Baldachine und ein allzu plump kon-struiertes Glasdach die Raumwirkung. Ein minder begabter Archi-tekt hätte vielleicht zum Abriss geraten. Doch Farca erkannte das Potenzial des dreigeschossigen Hauses in den gut geschnittenen, Räumen. „Wir haben sie freigelegt, möglichst mit raumhohen Vergla-sungen geöffnet und einige neue Gänge angelegt“, sagt der Architekt.

vom eingang auf straßenniveau führt eine zweiläufige Treppe empor zur unteren Wohnebene, wo vor allem das große Wohnzim-mer mit Bar und Essplatz fasziniert, das sich mit einer raumbreiten

Glasschiebetür zur beplankten Terrasse öffnet. Hier wachsen in ei-nem schmalen Gartenstreifen immergrüne Pflanzen; ferner gibt es einen kleinen Teich, eine lange Tafel und bequeme Sitzgelegenheiten. Die Mauer, die dieses Wohnzimmer im Freien umgibt, ist gerade so hoch, dass sie die Aussicht auf den nahen Wald nicht versperrt, aber vor Einblicken schützt. Auch in den beiden oberen Ebenen bleibt die Intimität der Bewohner trotz geschosshoher Fensterfronten gewahrt. Denn die großen Glasflächen, die viel Tageslicht ins Haus bringen und eine grandiose Aussicht auf das bewaldete Tal gewähren, liegen sehr hoch über dem Straßenniveau.

Das erste Obergeschoss beherbergt neben Serviceräumen ein un-terteilbares Spielzimmer und ein Heimkino. Im zweiten Oberge-schoss befinden sich drei Schlafzimmer, ein Raum zum Fernsehen und Frühstücken sowie der Schlaftrakt der Bauherren. Die Räume gruppieren sich um einen zauberhaften Garten mit Schwimmbecken. Hohe, begrünte Mauern umschließen das Refugium und sperren den Krach und die Hektik der Großstadt aus. Die Suite der Bauherren ist das luxuriöse Zentrum dieser ruhigsten und intimsten Ebene. Sie umfasst neben dem Hauptschlafzimmer, das sich mit einer raum-breiten Glasschiebetür zum Garten öffnet, eine geräumige, in Holz gefasste Ankleide sowie das teilweise mit Marmor verkleidete Bad. Nur ein Holzgitter mit Rhombenmuster, das sich bei Bedarf öffnen lässt, trennt die große, frei stehende Badewanne vom Garten.

Die starke Ausstrahlung der Interieurs rührt nicht zuletzt von den charaktervollen Materialien her. Eiche und Teak, Marmor und Na-turstein begegnen einem überall. Von den fein gearbeiteten Details begeistern am meisten die Türen, deren Blätter bei geöffnetem Zu-stand absolut bündig in Wandnischen verschwinden. Ezequiel Farca hat ganze Arbeit geleistet, er hat den Nobelvorort Lomas de Chapul-tepec um eine erstklassige Adresse bereichert.

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ARCHITEKTUR