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Dr. Simone C. Ehmig
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Die Rolle des Vorlesens in der Lesesozialisation von Kindern
Aktuelle Erkenntnisse der Leseforschung
Fachtagung Dreiklang | Zuhören, Sprechen, (Vor) LesenFrankfurt am Main, 28. Oktober 2010
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Was bringt das Vorlesen für die (Lese-) Sozialisation?
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
"Lesen macht mir Spaß."
"Für mich gehört Lesen einfach zum Leben dazu."
"Ich habe immer ein Buch, in dem ich gerade lese."
"Beim Lesen kann ich richtig entspannen, mich richtig gut
erholen."
"Ich finde Fernsehen schöner als Lesen."
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
70
57
47
45
14
45
38
25
26
26nicht vorgelesen
vorgelesen
Leseaffinität von Erwachsenen, denen in den Kindheit viel und wenig vorgelesen wurdeFragen: „Wenn Sie einmal an Ihre Kindheit zurückdenken, wie war das: Wurden Ihnen da Geschichten oder Märchen vorgelesen oder erzählt?“ „Und wie häufig kam das vor, dass Ihnen vorgelesen wurde? Würden Sie sagen häufig / ab und zu / selten?“Basis: Bevölkerung ab 16 Jahren | Anteil in %
Quelle: Stiftung Lesen: Lesesozialisation in der Familie. Repräsentativbefragung von 1.960 Personen 2008.
Personen, denen häufig vorgelesen wurde (n=524)
Personen, denen ab und zu, seltenoder nie vorgelesen wurde (n=1.436)
+25
+19
+18
+19
- 12
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Welchen Stellenwert hat das Lesenin der Erziehung von Kindern?
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Gesellschaftliche Wertschätzung des kindlichen Lesens
Frage: „Glauben Sie, dass es für ein Kind wichtig ist, viel zu lesen, dass es viel liest, oder glauben Sie, ein Kind entwickelt sich genau-so gut, wenn es wenig liest?“
Basis: Bevölkerung ab 16 Jahren | Anteil in %
1988 2008
55
84
31
10
„Lesen ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes.“
(Zahlen gelten für Westdeutschland; Ostdeutschland 2008 = 81%)
„Ein Kind entwickelt sich genauso gut, wenn es wenig liest.“
(Zahlen gelten für Westdeutschland; Ostdeutschland 2008 = 9%)
Quelle: Stiftung Lesen | Lesefreude trotz Risikofaktoren. Mainz 2010, S. 18 (Repräsentativbefragung von 1.960 Personen 2008).
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Einschätzung von Eltern, was Kinder in der Entwicklung voran bringt
Frage: „Was würden Sie sagen, was bringt Kinder in ihrer Entwicklung besonders voran?“ „Es bringt Kinder in ihrer Entwicklung besonders voran, wenn…“ (Basis: Eltern von Kindern unter 12 Jahren; Anteil in %)
156
1526
2934
4047
4949
586264
757878
8186
89
Anderes
sie viel fernsehen
sie viel Zeitschriften lesen
sie früh das Internet nutzen
sie sehr frei aufwachsen
sie immer wieder neuen Hobbys und Interessen nachgehen
sie gute Fernsehsendungen sehen
sie ein Instrument spielen
sie mit Tieren aufwachsen
sie in einem Verein sind
sie Vorbilder haben
sie viel Bücher lesen
sie gut lesen können
sie Geschwister haben
sie sich viel bewegen, viel Sport treiben
sie lernen, etwas durchzuhalten
sie auch Grenzen aufgezeigt bekommen
man sich viel mit ihnen unterhält
sie im Elternhaus viele Anregungen bekommen
sie viel mit anderen Kindern zusammen sind
Quelle: Stiftung Lesen | Lesefreude trotz Risikofaktoren. Mainz 2010, S. 20 (Repräsentativbefragung von 686 Müttern und Vätern mit Kindern unter 12 Jahren 2009).
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Lesefreude als nachrangiges ErziehungszielFrage: „Wir haben einmal eine Liste zusammengestellt mit verschiedenen Forderungen, was man Kindern für ihr späteres Leben alles mit auf den Weg geben soll, was Kinder im Elternhaus lernen sollen. Was davon halten Sie für besonders wichtig?“ (Basis: Eltern von Kindern unter 12 Jahren; Mehrfachantworten möglich; Anteil in %)
1621222323
3738
4849
5761
63656666676768
7072
7474
7688
Festen Glauben, feste religiöse Bindung
Interesse an Kunst, Musik
Interesse für Politik
Bescheiden und zurückhaltend sein
Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge
Sich in eine Ordnung einfügen, sich anpassen
Technisches Verständnis
Freude an Büchern haben, gern lesen
Kreativität
Sich umweltbewusst verhalten
Sich engagieren, sich für etwas einsetzen
Konzentrationsfähigkeit
Sparsam mit Geld umgehen
Pünktlichkeit
Wissensdurst
Ausdauer
Gesunde Lebensweise
Menschenkenntnis
Toleranz
Hilfsbereitschaft
Durchsetzungsfähigkeit
Gute, vielseitige Bildung
Ihre Arbeit ordentlich und gewissenhaft tun
Höflichkeit und gutes Benehmen
Quelle: Stiftung Lesen | Lesefreude trotz Risikofaktoren. Mainz 2010, S. 22 (Repräsentativbefragung von 686 Müttern und Vätern mit Kindern unter 12 Jahren 2009).
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Konkrete Einflussnahme der ElternFrage: „Es gibt ja einige Dinge, die versucht man, seinen Kindern mit auf den Weg zu geben, da versucht man, sie zu beeinflussen,
und bei anderen Dingen lässt man seinen Kindern ihren Willen. Wenn Sie diese Karten hier einmal auf dieses Bildblatt
verteilen, Sie sehen ja, was hier steht.“ (Basis: Eltern von Kindern unter 12 Jahren; Anteil in %)
Wie sie sich benehmenWann sie ins Bett gehen
Wie sie es mit der Wahrheit haltenWas sie im Fernsehen anschauen
Wie viel sie fernsehenWie sie mit anderen Leuten umgehenWas sie essen, wie sie sich ernähren
Wie sie ihre Sachen in Ordnung haltenWie sie sich ausdrücken
Wie viel Zeit sie am Computer verbringenWie sie ihre Arbeit machen
Dass sie Familiensinn entwickelnWie sie zur Schule stehen
Was sie am Computer machenWas sie in der Freizeit machen
Bei der Wahl der KleidungBei dem, was sie lesen
Wofür sie ihr Taschengeld ausgebenIn der Wahl der Freunde
Wie viel sie lesenEinstellungen zum Glauben, zur Religion
Welche Vorbilder Sie habenWelche Hobbys sie haben
9796929090858381807473737267454139383030282717
223658
121212
913171416475249486359555572
Da lasse ich den Kindern ihren Willen (%) Da versuche ich, Einfluss zu nehmen (%)
Quelle: Stiftung Lesen | Lesefreude trotz Risikofaktoren. Mainz 2010, S. 23 (Repräsentativbefragung von 686 Müttern und Vätern mit Kinder unter 12 Jahren 2009).
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Eltern, die Einfluss nehmen, wie viel ihre Kinder lesen
Eltern, die Einfluss nehmen, was ihre Kinder lesen
Eltern, die Lesefreude für ein wichtiges Erziehungsziel halten
Eltern, die meinen, es bringe Kinder besonders voran, wenn
sie viele Bücher lesen
Eltern, die meinen, es bringe Kinder besonders voran, wenn
sie gut lesen können
Westdeutsche, die meinen, dass Lesen wichtig für die Entwicklung
eines Kindes ist
30
39
48
58
62
84
AbstrakteWertschätzung
KonkreteUmsetzungin derErziehung
Quelle: Stiftung Lesen | Lesefreude trotz Risikofaktoren. Mainz 2010.
Zwischenfazit: Diskrepanz zwischen abstrakter Wertschätzung von Lesen und konkreter Leseförderung in der Erziehung der Eltern Anteil der Befragten in %
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Woher kommt die Diskrepanz zwischen abstrakter Wertschätzung von Lesen und konkreter Leseförderung in der
Erziehung der Eltern?
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Frage: „Was wird Ihrer Meinung nach durch viel Bücherlesen eher gefördert und was wird eher gehemmt, wenn man viele Bücher
liest?“ (Basis: Bevölkerung ab 16 Jahre; Anteil in %)
Kontaktfreude
Aktiv sein
Durchsetzungsvermögen
Gute Menschenkenntnis
Lebensfreude
Humor
Heutige Zeit verstehen
Ausdauer
Selbständiges Denken
Zusammenhänge erkennen
Konzentationsfähigkeit
Phantasie
Allgemeinbildung
Wortschatz
10
11
12
22
23
31
47
52
63
75
84
91
93
96
- Anteil der Befragten, die der Meinung sind, dass diese Fähigkeit gefördert wird -
Kenntnisse
Phantasie
KognitiveFähigkeiten
Emotion / Freude
Soziale Kompetenz
Es wird gehemmt …
Lebensfreude 11 %
Durchsetzungs-vermögen 9 %
Aktiv sein 38 %
Kontaktfreude 30 %
Quelle: Stiftung Lesen | Lesefreude trotz Risikofaktoren. Mainz 2010
Asymmetrie gesellschaftlicher Vorstellungen vom Lesen
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
• Starke (emotional, physisch, lebenspraktisch)
• Kommunikativ und medial kompetente
• Kreative und phantasievolle
• Lern- und entdeckungsfreudige
• Verantwortungsvolle und werteorientierte
Kinder
Ziele des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
• Starke (emotional, physisch, lebenspraktisch)
• Kommunikativ und medial kompetente
• Kreative und phantasievolle
• Lern- und entdeckungsfreudige
• Verantwortungsvolle und werteorientierte
Kinder
Ziele des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Erziehungsziele von ElternFrage: „Wir haben einmal eine Liste zusammengestellt mit verschiedenen Forderungen, was man Kindern für ihr späteres Leben alles mit auf den Weg geben soll, was Kinder im Elternhaus lernen sollen. Was davon halten Sie für besonders wichtig?“ (Basis: Eltern von Kindern unter 12 Jahren; Mehrfachantworten möglich; Anteil in %)
1621222323
3738
4849
5761
63656666676768
7072
7474
7688
Festen Glauben, feste religiöse Bindung
Interesse an Kunst, Musik
Interesse für Politik
Bescheiden und zurückhaltend sein
Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge
Sich in eine Ordnung einfügen, sich anpassen
Technisches Verständnis
Freude an Büchern haben, gern lesen
Kreativität
Sich umweltbewusst verhalten
Sich engagieren, sich für etwas einsetzen
Konzentrationsfähigkeit
Sparsam mit Geld umgehen
Pünktlichkeit
Wissensdurst
Ausdauer
Gesunde Lebensweise
Menschenkenntnis
Toleranz
Hilfsbereitschaft
Durchsetzungsfähigkeit
Gute, vielseitige Bildung
Ihre Arbeit ordentlich und gewissenhaft tun
Höflichkeit und gutes Benehmen
Quelle: Stiftung Lesen | Lesefreude trotz Risikofaktoren. Mainz 2010, S. 22 (Repräsentativbefragung von 686 Müttern und Vätern mit Kindern unter 12 Jahren 2009).
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Wozu Vorlesen als lesefördernde Maßnahme, wenn entscheidende Eigenschaften unter dem Lesen zu
leiden scheinen?
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
• Starke (emotional, physisch, lebenspraktisch)
• Kommunikativ und medial kompetente
• Kreative und phantasievolle
• Lern- und entdeckungsfreudige
• Verantwortungsvolle und werteorientierte
Kinder
Ziele des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
"Fahrrad fahren"
"Fußball spielen"
"Anderen Sport"
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
16
12
12
15
9
13nicht vorgelesen
vorgelesen
Freude von Kindern unter 9 Jahren, denen vorgelesen und nichtvorgelesen wird / wurde, an Sport und BewegungFragen: „Was macht Ihr Kind in seiner Freizeit besonders gerne? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste hier.“Basis: Aussagen von Eltern mit Kindern unter 9 Jahren über ihre Kinder | Anteil in %
Quelle: Stiftung Lesen: Lesesozialisation in der Familie. Repräsentativbefragung von 1.960 Personen 2008.
Eltern, die ihren Kindern mindestens einmal inder Woche vorlesen / vorgelesen haben (n=383)
Eltern, die ihren Kindern seltener als einmal in derWoche oder nie vorlesen / vorgelesen haben (n=192)
+1
+3
- 1
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
• Starke (emotional, physisch, lebenspraktisch)
• Kommunikativ und medial kompetente
• Kreative und phantasievolle
• Lern- und entdeckungsfreudige
• Verantwortungsvolle und werteorientierte
Kinder
Ziele des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
"Draußen, im Freien spielen"
"Mit Eltern oder Geschwistern etwas spielen"
"Drinnen spielen"
"Mit Freunden zusammen sein"
"Brett-/Kartenspiele spielen"
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
36
36
29
19
13
23
27
19
20
9nicht vorgelesen
vorgelesen
Freude von Kindern unter 9 Jahren, denen vorgelesen und nichtvorgelesen wird / wurde, an Interaktion und SpielFragen: „Was macht Ihr Kind in seiner Freizeit besonders gerne? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste hier.“Basis: Aussagen von Eltern mit Kindern unter 9 Jahren über ihre Kinder | Anteil in %
Quelle: Stiftung Lesen: Lesesozialisation in der Familie. Repräsentativbefragung von 1.960 Personen 2008.
Eltern, die ihren Kindern mindestens einmal inder Woche vorlesen / vorgelesen haben (n=383)
Eltern, die ihren Kindern seltener als einmal in derWoche oder nie vorlesen / vorgelesen haben (n=192)
+13
+ 9
+10
- 1
+ 4
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
"Fernsehen"
"CDs, Kassetten, MP3 hören"
"Bücher lesen"
"Videos/DVDs anschauen"
"Am Computer spielen"
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
19
18
10
9
4
20
13
7
9
13nicht vorgelesen
vorgelesen
Freude von Kindern unter 9 Jahren, denen vorgelesen und nichtvorgelesen wird / wurde, an der Nutzung verschiedener MedienFragen: „Was macht Ihr Kind in seiner Freizeit besonders gerne? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste hier.“Basis: Aussagen von Eltern mit Kindern unter 9 Jahren über ihre Kinder | Anteil in %
Quelle: Stiftung Lesen: Lesesozialisation in der Familie. Repräsentativbefragung von 1.960 Personen 2008.
Eltern, die ihren Kindern mindestens einmal inder Woche vorlesen / vorgelesen haben (n=383)
Eltern, die ihren Kindern seltener als einmal in derWoche oder nie vorlesen / vorgelesen haben (n=192)
- 1
+5
+3
0
- 7
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
• Starke (emotional, physisch, lebenspraktisch)
• Kommunikativ und medial kompetente
• Kreative und phantasievolle
• Lern- und entdeckungsfreudige
• Verantwortungsvolle und werteorientierte
Kinder
Ziele des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
"Malen, zeichnen, basteln"
"Ein Instrument spielen"
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
25
6
15
3
nicht vorgelesen
vorgelesen
Freude von Kindern unter 9 Jahren, denen vorgelesen und nichtvorgelesen wird / wurde, an kreativen und künstlerischen TätigkeitenFragen: „Was macht Ihr Kind in seiner Freizeit besonders gerne? Bitte sagen Sie es mir nach dieser Liste hier.“Basis: Aussagen von Eltern mit Kindern unter 9 Jahren über ihre Kinder | Anteil in %
Quelle: Stiftung Lesen: Lesesozialisation in der Familie. Repräsentativbefragung von 1.960 Personen 2008.
Eltern, die ihren Kindern mindestens einmal inder Woche vorlesen / vorgelesen haben (n=383)
Eltern, die ihren Kindern seltener als einmal in derWoche oder nie vorlesen / vorgelesen haben (n=192)
+10
+ 3
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
• Vorlesen hemmt nicht die Aktivität und soziale Kompetenz von Kindern – im Gegenteil:
• Kinder, denen oft vorgelesen wird, haben häufiger Freude am gemeinsamen Spielen und an kreativer Beschäftigung als Kin-der, denen selten oder nie vorgelesen wird. Sie haben häufi-ger eine Vorliebe für Medien, denen sie zuhören können, sie interessieren sich seltener für Computerspiele.
• Kinder, denen oft vorgelesen wird, sind ebenso gemein-schaftsorientiert, bewegungsfreudig und medienzugewandt wie Kinder, denen selten oder nie vorgelesen wird.
Zwischenfazit: Vorlesen als persönlichkeitsfördernder Baustein in der Erziehung von Kindern
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Wie ist es um das Vorlesen in Deutschland bestellt?
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Zentrale Befunde zum Vorlesen 2007-2009
Quellen: Stiftung Lesen: Vorlesestudien in Zusammenarbeit mit Deutsche Bahn und Die Zeit 2007-2009.
Es lesen ihren Kindern vor …
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
58 24 18
öfter, davon30 % täglich
gelegentlich nicht
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Zentrale Befunde zum Vorlesen 2007-2009
Quellen: Stiftung Lesen: Vorlesestudien in Zusammenarbeit mit Deutsche Bahn und Die Zeit 2007-2009.
Es lesen ihren Kindern vor …
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
58 24 18
öfter, davon30 % täglich
gelegentlich nicht
→ Es besteht Sensibilisierungs-, Motivations-und Aktivierungsbedarf bei … … 42 Prozent der Eltern
→ Es besteht Kompensationsbedarf … … außerhalb der Familien
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Zentrale Befunde zum Vorlesen 2007-2009
Quellen: Stiftung Lesen: Vorlesestudien in Zusammenarbeit mit Deutsche Bahn und Die Zeit 2007-2009.
Kindern lesen meist vor …
Es lesen ihren Kindern vor …
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
64
58
11
24
8
18
öfter, davon30 % täglich
gelegentlich nicht
die Mutter Mutter und Vater
der Vater vorliest.
→ Es besteht Sensibilisierungs-, Motivations-und Aktivierungsbedarf bei … … 42 Prozent der Eltern
→ Es besteht Kompensationsbedarf … … außerhalb der Familien
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Zentrale Befunde zum Vorlesen 2007-2009
Quellen: Stiftung Lesen: Vorlesestudien in Zusammenarbeit mit Deutsche Bahn und Die Zeit 2007-2009.
Kindern lesen meist vor …
Es lesen ihren Kindern vor …
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
64
58
11
24
8
18
öfter, davon30 % täglich
gelegentlich nicht
die Mutter Mutter und Vater
der Vater vorliest.
→ Es besteht Sensibilisierungs-, Motivations-und Aktivierungsbedarf v.a. bei … … den meisten Vätern
→ Es besteht Sensibilisierungs-, Motivations-und Aktivierungsbedarf bei … … 42 Prozent der Eltern
→ Es besteht Kompensationsbedarf … … außerhalb der Familien
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Zentrale Gründe, warum Väter nicht vorlesenFrage: „Sie lesen also nie oder nur selten vor. Ich möchte gerne mehr darüber erfahren. Es gibt ja ganz unterschiedliche Gründe, ich nenne Ihnen nun einige. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob dieser Grund auf Sie zutrifft oder nicht zutrifft.“ (Mehrfachnennungen möglich)
4
5
8
28
33
35
38
38
55
55Es genügt wenn einer von uns beiden vorliest und das ist meistens meine Frau
Mir fehlt die Zeit zum Vorlesen
Meine Frau kann viel besser vorlesen als ich
Vorlesen macht mir nicht soviel Spaß. Ich mache lieber andere Dinge mit meinem Kind/meinen Kindern
Mein Kind/meine Kinder sind es von Anfang an gewohnt, dass die Mutter vorliest. Das behalten wir so bei
Mein Kind/meine Kinder wollen lieber von der Mutter vorgelesen bekommen
Wenn ich abends nach Hause komme, schläft mein Kind/schlafen die Kinder schon
Vorlesen ist für mich nicht so wichtig
Mein Kind will/meine Kinder wollen überhaupt nicht vorgelesen bekommen
Nichts davon trifft zu
Anteil von 501 Vätern, die mit „trifft zu“ antworten, in %
Quelle: Stiftung Lesen: Vorlesestudie 2009 in Zusammenarbeit mit Deutsche Bahn und Die Zeit 2009.
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
Wie die Motivation fördern unddas Vorlesen aktivieren?
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
„Lesestart – Die Lese-Initiative der Stiftung Lesen“• Pilotprojekt in Sachsen 2006-2009 | 2008-10 bundesweit• Über niedergelassene Kinder- und Jugendärzte werden im Rahmen der U 6-
Vorsorgeuntersuchung bundesweit 500.000 Lesestart-Sets mit Informations-material und einem ersten (Vorlese-) Buch an Eltern verschenkt.
Wie Motivation fördern und aktivieren? – zwei Beispiele
© Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen | Mainz 2010
„Lesestart – Die Lese-Initiative der Stiftung Lesen“• Pilotprojekt in Sachsen 2006-2009 | 2008-10 bundesweit• Über niedergelassene Kinder- und Jugendärzte werden im Rahmen der U 6-
Vorsorgeuntersuchung bundesweit 500.000 Lesestart-Sets mit Informations-material und einem ersten (Vorlese-) Buch an Eltern verschenkt.
„Mein Papa liest vor!“• Initiative der „hessenstiftung – familie hat zukunft“ und der Stiftung Lesen in
hessischen Unternehmen• Im Firmen-Intranet am Arbeitsplatz werden ein Dossier mit Tipps und Hinter-
gründen zum Vorlesen und Vorlese-Geschichten zum Herunterladen ange-boten. Die von Partnerverlagen kostenfrei zur Verfügung gestellten Geschich-ten werden wöchentlich aktualisiert.• Bereits 30 Unternehmen sind dabei, z. B. IHK Darmstadt, Frankfurter
Commerzbank oder B. Braun Melsungen.
Wie Motivation fördern und aktivieren? – zwei Beispiele
Stiftung LesenRömerwall 4055131 Mainz
www.stiftunglesen.de