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Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie
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B 7243 F Deutschland
6/2010
Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie
Familie Die neueShell-Jugendstudie
WeltweitVerloren in denStraßen von Lima
Kinderseite Zu Weihnachten anderen eineFreude machen
Wenn es
nicht mehr gehtalleine
Mit einer ambulantenKrankenschwester
durch die Großstadt
6DB_Mag_Titel.indd 1 14.10.10 18:55
6/2010
I M B L I C K P U N K T 4 Weltjugendtag 2011: Besucheransturm erwartet
Nachrichten aus der christlichen Welt
T H E M A 6 Wenn die Tage dunkler werden
Die Vorweihnachtszeit ist für viele Menschen eine Zeit
der Vorfreude und Hoff nung. Ganz anders erleben
diese Wochen Menschen, die krank oder einsam sind.
Gerade in dieser „Stillen Zeit“ wird ihnen ihre Situati-
on besonders bewusst. Das DON BOSCO magazin hat
Katinka Grebenar bei ihrer Arbeit begleitet. Manchmal
kann die ambulante Krankenschwester den Menschen
bei ihren Hausbesuchen etwas von der Vorfreude auf
Weihnachten mitgeben. Oft jedoch lässt auch sie die
körperliche und seelische Not ihrer Patienten hilfl os
zurück.
13 HintergrundWas bedeutet pfl egebedürftig? Informationen
und Statistiken
F A M I L I E14 Eine Generation der Gewinner und Verlierer
Was junge Menschen heute denken, wünschen, hoff en und
fürchten – ein Blick auf die zentralen Ergebnisse der neuen
Shell-Jugendstudie
17 Interview Ist Optimismus nur etwas für wohlhabende Kinder? Fragen
zur Shell-Jugendstudie an Salesianerpater Franz-Ulrich Otto
18 Mein Engel im AdventWie Sie in der Weihnachtszeit die Engel in ihr Leben einladen
und mit ihren Kindern eine wundervolle Zeit voller Gesprä-
che, Basteleien, Spiele und Musik genießen können
D O N B O S CO22 Verloren in den Straßen von Lima
In Peru leben rund 500.000 Kinder auf der Straße. Ein Besuch
in der „Casa de Acogida“, einem Straßenkinderzentrum der
Salesianer Don Boscos in Lima
26 Mit Beharrlichkeit und WeitblickJens Klafki (37) leitet die Don Bosco Jugend-Werk GmbH Sach-
sen. Das DON BOSCO magazin hat ihn 24 Stunden lang bei sei-
ner Arbeit begleitet.
28 Nachrichten aus der Don Bosco Familie
146Wenn die Tage dunkler werden: Katinka Grebenar (45) ist als
ambulante Krankenschwester täglich bei Menschen zu Besuch,
die krank und einsam sind – und dies gerade in der Vorweih-
nachtszeit besonders deutlich spüren.
Gewinner oder Verlierer? Die Jugendlichen in Deutschland
blicken optimistisch und positiv in die Zukunft. Doch leider nur
die Privilegierten unter ihnen. Ein Blick auf die Ergebnisse der
Shell-Jugendstudie 2010.
2 DONBOSCOmagazin 6/2010
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Liebe Leserin, lieber Leser!
Es gibt Abschnitte im Laufe eines Jahres, denen die meisten Menschen
mit viel Erwartung und Vorfreude entgegenfiebern. Der Advent und das
Weihnachtsfest gehören sicherlich dazu.
Was aber, wenn man nicht mehr in der Lage ist, die Wohnung zu ver-
lassen, weil körperliche Gebrechen es unmöglich machen? Was ist, wenn
man weiß, dass diese Zeit einen nur einmal mehr spüren lässt, dass man
allein und von vielen vergessen ist? Für viele Menschen ist dies eine bit-
tere Realität. Sie sind ganz einfach allein und brauchen Unterstützung,
um überhaupt noch die Alltagswirklichkeit zu bestehen.
Doch wie sieht diese Unterstützung aus? Reicht es, notwendige
pflegerische Tätigkeiten auszuführen, um die Lebensqualität zumindest
ein wenig zu sichern? Wer selbst davon betroffen ist, würde dies sicher
verneinen. Pflege verkürzt verstanden lässt eine wesentliche Perspektive
aus: Die Sorge um den ganzen Menschen! Aber genau das ist es, was
Betroffene brauchen. Sie suchen nach einem Gesprächspartner, der zu-
hört, der auch von sich erzählt und dem Gegenüber etwas von seiner Zeit
schenkt. Sie brauchen ein konkretes Du, das einfach da ist.
Wer den Dienst einer ambulanten Krankenschwester einmal erlebt, der
ist in vielfacher Hinsicht überrascht. Man erlebt einen Menschen, dessen
Beruf es ist, sich anderen Menschen zuzuwenden. Man versteht, dass
der Pflegebedürftige auf den täglichen Besuch hinlebt, ist dieser Kontakt
oftmals die einzige Brücke ins Leben. Und man hofft, dass es so eine
Schwester für einen selbst auch mal geben wird, wenn die Situation es
verlangt.
Als Christen feiern wir an Weihnachten die Menschwerdung Gottes in
Jesus; ein Fest, das mich auffordert, selbst Mensch im ganzheitlichen
Sinn zu werden und dazu beizutragen, dass durch mich auch andere die-
se Erfahrung machen können. Die Krankenschwestern, die sich in dieser
ganzheitlichen Art dem bedürftigen Menschen zuwenden, sind wahrhaft
weihnachtliche Menschen!
Mit den besten Wünschen für einen guten Advent und ein gesegnetes
Weihnachtsfest im Namen der gesamten Redaktion
Ihr
P. Alfons Friedrich SDB, Chefredakteur
22Verloren in den Straßen von Lima: Auf der
Flucht vor Armut und Gewalt landen viele Kinder
in der peruanischen Hauptstadt auf der Straße.
Ein Besuch in einem Straßenkinderzentrum.
Wir sind gespannt auf Ihre Meinung! Schreiben Sie
uns an [email protected]
B U N T E S33 Fruchtiges Dessert
Früchte-Cobbler
34 Kinderseite Ich schenk’ dir was!
36 RatgeberSie fragen, unsere Experten antworten
37 Preisrätsel Mitmachen und gewinnen!
38 Gedanken zum Schluss
R U B R I K E N20 Mittendrin
39 ServiceImpressum, Kontakt,
Leserbriefe, Vorschau
40 Leser werben Leser
Inhalt
DONBOSCOmagazin 6/2010 3
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Menschen weltweit sind vom Zugang zu regulären Bankgeschäften ausge-
schlossen. Aber die Zahl sinkt. Vor allem in Afrika und Lateinamerika
eröffnen nach Angaben der Weltbank immer mehr Menschen ein eigenes
Sparkonto.
2,7 Milliarden
4 DONBOSCOmagazin 6/2010
Kirchenraum
in tausend Teilen
Zum Weltjugendtag 2011 in Ma-
drid werden bis zu zwei Millionen
Teilnehmer erwartet. Die bislang vorliegenden Zahlen
sprächen dafür, dass das Treffen vom 16. bis 21. Au-
gust einer der größten Weltjugendtage in Europa werde,
sagte Cesar Franco Martinez, Weihbischof in Madrid
und Koordinator des Weltjugendtages. Angesichts der
schwierigen Wirtschaftslage in Spanien kündigte er an,
dass die Teilnehmerbeiträge um 20 Prozent niedriger sein
würden als 2008 in Sydney. Es werde ein „Weltjugendtag
der Einfachheit“ werden. Die Begegnung in Madrid steht
unter dem Motto: „Verwurzelt und aufgebaut in Christus,
fest im Glauben“. KNA
Weltjugendtag 2011:
Besucheransturm
erwartet
Weltbekannte Kirchenräume gibt es nun auch als
Puzzle. Die ersten drei Motive der Reihe sind die goti-
sche Kathedrale „Sainte Chapelle“ in Paris, die Kirche
San Francesco in Assisi, wo die Gebeine des Heiligen
Franz von Assisi bestattet sind, sowie die auf nor-
mannischen Überresten erbaute Lincoln Cathedral in
England. Die tausendteiligen Puzzles gibt der irische
Verleger Murray Heasman heraus. Fotografi ert wurden
die Gotteshäuser von dem Kölner Architekturfotogra-
fen Achim Bednorz. KNA
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DONBOSCOmagazin 6/2010 5
Im Blickpunkt
Die weltweite Kindersterblichkeitsrate geht nach einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef weiter zurück: Im Vergleich zu 1990 sei die Zahl der Kinder, die ihren fünften Geburtstag nicht erleben, um ein Drittel von 12,4 Millionen auf 8,1 Millionen im Jahr 2009 gesunken. 1990 lag die Kindersterblichkeitsrate bei 89 Kindern von 1.000 Lebend-geburten; 2009 waren es 60. Jeden Tag sterben jedoch nach wie vor rund 22.000 Kinder unter fünf Jahren, etwa 70 Prozent davon bereits in ihrem ersten Lebensjahr. Haupttodesursachen sind vermeidbare oder behandelbare Krankheiten wie Durchfall oder Lungenentzündung. Dennoch sind große Anstrengungen nötig, um das vierte der Milleni-umsziele, die Senkung der Kindersterblichkeit um zwei Drittel gegen-über dem Wert von 1990, bis zum Jahr 2015 zu erreichen. KNA
Kindersterblichkeit um ein Drittel gesunken
Wussten Sie schon, ...… dass Sonntagsgottesdienste glücklicher ma-chen? Der regelmäßige sonntägliche Kirchgang wirke
sich positiv auf das eigene Glücksempfinden aus, so
das Ergebnis einer Studie, die das Bonner Institut zur
Zukunft der Arbeit jetzt veröffentlichte. Wer stattdes-
sen sonntags einkaufen gehe, fühle sich oftmals un-
glücklicher.
… dass drei von fünf Senioren in Deutschland mittlerweile ein eigenes Han-dy haben? Damit liegen ältere Menschen
aber deutlich unter dem Durchschnitt
der Gesamtbevölkerung. Denn unter
den Deutschen ab 14 Jahren besit-
zen laut Branchenverband Bitkom
85 Prozent ein Mobiltelefon.
… dass Bollywood Jesus als Filmfigur ent-deckt hat? Ein indischer
Spielfilm über die Kind-
heit Jesu soll im Heili-
gen Land gedreht wer-
den. Das Projekt soll mit einem Budget von knapp
24 Millionen Euro eine der teuersten indischen
Produktionen überhaupt werden. Der Film soll
im kommenden Jahr in vier Sprachen, darunter
Englisch, in die Kinos kommen. KNA
1.000 Lebendgeburten89
Kindersterblichkeit 1990
1.000 Lebendgeburten
Kindersterblichkeit 2009
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Thema »
Wenn die Tage werden
Adventszeit – das bedeutet für die meisten Vorfreude,
Hoffnung und Gemütlichkeit. Doch Katinka Grebenar kennt
auch eine ganz andere Seite der Vorweihnachtszeit. Als
ambulante Krankenschwester ist die 45-Jährige täglich bei
Menschen zu Besuch, die krank und einsam sind – und
das gerade in diesen Wochen besonders deutlich spüren.
Ein Engel unterwegs: Katinka Grebenar besucht
als ambulante Kranken-
schwester täglich pflege-
bedürftige Menschen. Sie
verteilt Medikamente,
schüttelt Betten auf,
füttert, wäscht und hört zu.
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„Meistens schläft Mami den ganzen Tag“, sagt der
Sohn. „Aber manchmal wird sie unruhig – und ich weiß
dann gar nicht recht, was ich machen soll.“ Er ist froh,
dass regelmäßig die Schwester von der Caritas kommt.
Katinka Grebenar hält die alte Dame sanft, aber bestimmt
fest, als sie versucht im Rollstuhl aufzustehen. Sie hält ihr
die Schnabeltasse an den Mund, redet beruhigend auf sie
ein wie auf ein kleines Kind. Ob Wilma Kuropka das al-
les bewusst mitbekommt, ist nicht sicher. Die 97-Jährige
leidet an Alzheimer – vielleicht hat sie alles ganz schnell
wieder vergessen. Doch manchmal spielt ein Lächeln um
die faltigen Lippen, und die hellblauen Augen leuchten,
wenn Kantinka Grebenar sanft über die eingefallene Wan-
ge streicht. „Wenn man einen Menschen Jahre lang pflegt,
lernt man ihn ziemlich gut kennen, und dann wächst er
einem ans Herz“, erklärt die Krankenschwester. Sie kann
fast jeden Gesichtsausdruck von Wilma Kuropka deuten,
weiß, dass sie am liebsten Schwarztee mit Milch trinkt und
nur auf der rechten Seite gut einschlafen kann.
Seit 17 Jahren arbeitet Katinka Grebenar als ambulante
Krankenschwester. Mit einer Kollegin zusammen hat sie
zurzeit 40 Patienten im Münchner Stadtviertel Haidhau-
sen zu versorgen. Mit ihrem Fahrrad fährt sie von einem
zum anderen. Ein Computer in Handy-Größe gibt vor,
wann sie wo sein muss und wie viel Zeit sie für welchen
Patienten hat. Waschen, füttern, Blutdruck messen und
Verbände wechseln gehört zu den Leistungen, für die sie
bezahlt wird. Dasein, zuhören und Neuigkeiten erzählen
gehört nicht dazu – aber ohne das alles wäre für Katin-
ka Grebenar ihre Arbeit nicht denkbar. „Irgendwie sind
meine Patienten auch ein bisschen meine Familie“, sagt
die 45-jährige Mutter von zwei erwachsenen Kindern.
Viele Menschen, die sie gepflegt hat, sind ihr über deren
Die Welt von Wilma Kuropka ist klein
geworden. Sie reicht von dem alten
Holzschrank an der einen Wand bis zur
Kommode mit dem ausklappbaren Spie-
gel auf der anderen. Vom Bild der Mut-
tergottes über dem Bett bis zum Fenster
mit den gelben Vorhängen gegenüber. Hinter dem Fenster
liegt die Stadt, in der sich langsam Vorweihnachtsfreude
breit macht. Die Geschäfte, in denen schon Weihnachts-
musik dudelt. Die weihnachtlich geschmückten Schau-
fenster. Die ersten Glühweinstände. Doch für Wilma Ku-
ropka ist das gleichgültig. Seit die 97-Jährige nicht mehr
stehen kann – von gehen ganz zu schweigen – ist ihre Welt
auf das Schlafzimmer beschränkt. Auf ihren Sohn, der
selbst schon über 70 ist und seiner alten Mutter nicht viel
helfen kann. Und auf Katinka Grebenar, die ambulante
Krankenschwester, die jeden Tag mehrmals vorbeikommt.
Sobald sie drei Mal geklingelt und der Sohn geöffnet
hat, kommt Leben in die stille Wohnung mit den alten Mö-
beln. Die knallrote Caritas-Jacke landet auf dem Bügelbrett
im Flur. Katinka Grebenars fröhliche Stimme fegt wie fri-
scher Wind durch die Zimmer. „Hallo, hallo. Wie geht es
Ihnen?“ Mit geübten Handgriffen setzt sie Wilma Kuropka
im Bett auf, wäscht sie, kämmt ihr die kinnlangen grauen
Haare und hebt sie dann in den Rollstuhl, um sie zu füt-
tern. Morgens gibt es Griesbrei. Löffel für Löffel schiebt die
Krankenschwester der alten Frau in den Mund – behut-
sam, vorsichtig, mit viel gutem Zureden. „Ich könnte das
alles nicht“, sagt der Sohn nebenan im Wohnzimmer, wo
sich Medikamentenpackungen auf dem Couchtisch mit
der weißen Spitzendecke stapeln. Vor sieben Jahren, zum
90. Geburtstag seiner Mutter, sind die beiden noch zusam-
men nach Hamburg gereist. Jetzt ist es still geworden in
ihrem Leben. Zum 97. Geburtstag hat kaum mehr jemand
gratuliert. Die meisten von Wilma Kuropkas Freunden und
Bekannten sind schon verstorben oder selbst krank und
bettlägerig. Die nächsten Verwandten leben in Hamburg.
8 DONBOSCOmagazin 6/2010
Text: Claudia Klinger, Fotos: P. Gregor Gugala
Die Welt ist eng geworden: Viele von Katinka Grebenars
Patienten können ihre
Wohnung nicht mehr alleine
verlassen. Die ambulante
Krankenschwester, das Radio
oder die Zeitung sind oft
ihre einzige Verbindung zur
Welt draußen.
Thema
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Das Radio hilft, dass die
»Stille Zeit« nicht bedrückend still
wird.
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Josef Tremmel hat viel Zeit.
Besonders jetzt, wenn die Tage
dunkler werden.
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Tod hinaus in Erinnerung geblieben. Da war zum Beispiel
das Ehepaar, das sich schon vom Sandkasten an kannte
und Diamanthochzeit feierte, als die Frau im Pflegebett
lag. Und der alte Mann, dessen Beerdigung sie organisiert
hat, weil sie am Ende seine einzige Bezugsperson gewesen
war. Die einzige, die wusste, welches Sterbebild er haben
wollte und wie er sich die Messe gewünscht hat.
Auch von ihren aktuellen Patienten kennt
die ambulante Krankenschwester oft die
ganze Lebensgeschichte. Zum Beispiel
von dem 90-jährigen Josef Tremmel. Er
verlor seine Frau schon vor vielen Jah-
ren durch eine schwere Krankheit. Seine
spätere Lebensgefährtin starb vor knapp einem Jahr ganz
plötzlich. Seitdem lebt er allein in der Wohnung, die noch
immer aussieht wie damals in den siebziger Jahren, als sei-
ne Frau noch lebte. Eine ganze Reihe Fotos von ihr hängen
an der Wand. „Früher habe ich sehr gerne fotografiert“,
erzählt Josef Tremmel. Jetzt beschäftigt er sich hauptsäch-
lich mit Lesen und Tagebuchschreiben. Er notiert jeden
Tag, welches Wetter war, was es zu essen gab und wann
Katinka Grebenar gekommen ist. Sie hat einen Schlüssel
für die Wohnung im dritten Stock, und sie bringt ihm je-
den Tag die Zeitung aus dem Briefkasten mit nach oben.
Im Wohnzimmer stapelt sich das Papier bereits. Aber Josef
Tremmel will die alten Ausgaben nicht wegwerfen. Er be-
hält sie immer einige Wochen, denn er liest langsam und
genau. Schließlich hat er viel Zeit. Gerade jetzt, wenn die
Tage dunkler werden.
Die Wochen vor Weihnachten, die „Stille Zeit“, in der
sich die meisten Menschen auf Heiligabend einstimmen,
ihre Wohnungen schmücken und gemütlich im Kreis der
Familie zusammensitzen, sind für Katinka Grebenars Pati-
enten eine besonders harte Zeit. „Viele sagen, sie können
mit Weihnachten nichts mehr anfangen. Das wäre nichts
mehr für sie“, erzählt die Krankenschwester. Und man-
chen wird ihre Einsamkeit gerade an diesen Tagen ganz
besonders bewusst. Plätzchen backen? Einen Christbaum
aufstellen? Sterne aufhängen? „Das war früher,“ sagt Ma-
ria Glaser. „Jetzt feiere ich sowieso immer allein.“ Sogar
die kleine Krippe aus Olivenholz, die sie von einer Reise
nach Israel mitgebracht hat, hat die 93-Jährige letztes
Jahr verschenkt. „Die soll jemand haben, der sich richtig
daran erfreuen kann“, sagt sie. „Ich brauche das nicht
mehr.“ Umso lieber sind ihr dafür der Fernseher und
ihr altes Blaupunkt-Radio geworden. Nachmittags und
abends setzt sie sich gerne davor – damit die Stille Zeit
nicht so bedrückend still ist. „Der Kontakt zur Außenwelt
fehlt mir schon sehr“, klagt Maria Glaser. Früher war sie
Filialleiterin in einer Bäckerei und immer auf den Beinen.
Im Missionskreis der Pfarrei hat sie Decken gestrickt. Ein
paar davon polstern ihre eigene Küchenbank. Und sie hat
ihre Mutter gepflegt. „Die konnte zu Hause sterben“, sagt
Maria Glaser, und ihrer Stimme ist anzuhören, dass sie
sich das für sich selbst auch wünscht.
Seit einem Beckenbruch im Frühjahr kann Maria
Glaser nicht mehr aus dem Haus gehen. Trotzdem will
sie lieber in den eigenen vier Wänden leben als in ei-
nem Heim. „Ich kann ja noch selber kochen und sauber-
machen“, sagt die 93-Jährige stolz. Für Staubsaugen und
Wäschewaschen hat sie eine Zugehfrau. Den Einkauf über-
nimmt eine Nachbarin. Und zwei Mal pro Woche kommt
Katinka Grebenar und hilft ihr, sich den Rücken und die
Haare zu waschen und das Bett neu zu beziehen. Und sie
bringt Nachrichten von draußen: über das, was der Arzt
gesagt hat, über die Sonderangebote in den Läden der
Umgebung und über die Weihnachtsvorbereitungen in
der Stadt. Maria Glaser freut sich über jede Neuigkeit aus
ihrem Stadtviertel, über jeden Plausch, jede Abwechslung
und jede Anteilnahme.
Genau das ist es, was Katinka Grebenar an
ihrem Beruf liebt: Die persönliche Bezie-
hung zu den Pflegebedürftigen, die Ver-
trautheit, die mit der Zeit entsteht, und
das gute Gefühl, ihre Situation sichtbar
verbessern zu können. „Wenn ich zum
ersten Mal zu einem neuen Patienten in die Wohnung
komme, sieht es dort oft ziemlich verwahrlost aus – weil
alte, kranke Menschen einfach nicht mehr die Kraft ha-
ben, alles sauber zu halten“, erzählt sie. Bei jedem Besuch
räumt sie dann ein bisschen mehr auf, sorgt für frische
Wäsche und wirft alte Sachen weg. „Natürlich geht das
nur ganz vorsichtig und langsam. Schließlich will ich die
alten Leute nicht verletzen und nicht plötzlich aus der
vertrauten Umgebung reißen“, sagt Katinka Grebenar.
Aber wenn sie sieht, wie die Lebensqualität ihrer Pati-
enten steigt, wie ihre Einsamkeit für Momente verfliegt,
wenn sie kommt, dann ist die Krankenschwester glück-
lich. Dann weiß sie, warum es sich lohnt, jeden Tag früh
morgens aufzustehen, auch im Winter dick vermummt mit
Mütze und Handschuhen mit dem Fahrrad durch die Stra-
ßen zu kurven und gelegentlich etwas mehr Zeit für einen
Patienten zu investieren, als die Minutenzahl, die für die
eigentlichen Pflegeleistungen vorgesehen ist.
Zeitgefühl: Für pflegebedürftige
Menschen vergehen die Tage oft
langsam. Die Krankenschwester
dagegen muss genau notieren,
wofür sie wie viel Zeit braucht.
Thema
DONBOSCOmagazin 6/2010 11
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Ein Mensch, der wegen Krankheit oder Behinde-
rung auf fremde Hilfe angewiesen ist, um seinen
Alltag meistern zu können, gilt als pflegebedürftig
und hat Anspruch auf Leistungen aus der Pflege-
versicherung. Wieviel er bekommt, hängt davon
ab, wieviel Hilfe er braucht. Dazu sind gesetzlich
drei Pflegestufen festgelegt: Stufe eins bedeutet,
dass der Patient bei Körperpflege, Ernährung oder
um mobil zu sein mindestens einmal am Tag Hilfe
braucht, und dass diese Hilfe einen Zeitaufwand
von mindestens 90 Minuten in Anspruch nimmt. In
Pflegestufe II wird eingestuft, wer mindestens drei
Mal täglich zu verschiedenen Tageszeiten Hilfe im
Umfang von insgesamt drei Stunden braucht. Men-
schen, die rund um die Uhr betreut werden müs-
sen, werden in Pflegestufe III eingeordnet.
Wer Leistungen aus der Pflegeversicherung in An-
spruch nehmen will, muss einen Antrag an die
Pflegekasse stellen. Ein medizinischer Gutachter
untersucht den Patienten dann und ordnet ihn ei-
ner Pflegestufe zu. Abhängig von der Pflegestufe
und davon, ob der Kranke von Angehörigen, durch
einen ambulanten Pflegedienst oder im Heim be-
treut wird, zahlt die Versicherung zwischen 225 und 1.510 Euro im Monat.
Insgesamt sind in Deutschland laut Statistischem
Bundesamt rund 2,25 Millionen Menschen pflegebedürftig, also in eine der drei Stufen
eingeordnet. 1,5 Millionen von ihnen werden zu
Hause versorgt, eine halbe Million davon durch
ambulante Pflegedienste, die anderen durch
Angehörige. Allerdings sind immer weniger
Menschen dazu bereit, ein Familienmitglied rund
um die Uhr zu pflegen: Nur jeder fünfte Deutsche
würde das laut aktueller Umfrage der Stiftung
„Zentrum für Qualität in der Pflege“ tun. Vor fünf
Jahren waren es noch doppelt so viele.
Was bedeutet
pfl egebedürftig?
Im November fängt Katinka Grebenar an, für
ihre eigene Familie Plätzchen zu backen. Dann
macht sie ein paar Bleche mehr – und bringt
ihren Patienten etwas mit. „Für manche ist al-
les, was ich mache, völlig selbstverständlich.
Aber die meisten sind sehr dankbar und zeigen
mir das auch.“ Zum Beispiel Gertrud Eibäck. „Katinka ist
unser Engel“, schwärmt die 81-Jährige. Seit drei Jahren ist
die Rentnerin, die nur noch mit Mühe laufen kann, auf am-
bulante Pfl ege angewiesen. Vor einem Jahr hatte ihr Mann
Herbert einen Herzanfall. Seitdem hat Katinka Grebenar
auch seine Pfl ege übernommen. Mindestens drei Mal am
Tag schaut sie bei dem Ehepaar vorbei.
Meistens wird sie schon sehnsüchtig erwartet. „Gut,
dass Sie da sind. Ich muss zur Toilette“, antwortet Ger-
trud Eibäck auf das fröhliche „Hallo“. Selbst dafür braucht
die 81-Jährige fremde Hilfe. „Es ist schlimm, wenn man
so hilfl os ist“, sagt sie, und Tränen glitzern in den Augen
hinter der Brille mit dem dünnen Goldrand. „Ich wüsste
gar nicht, wie wir ohne Katinka zurechtkommen würden.“
Und dann erzählt sie, dass die komplette Familie Grebe-
nar sie unterstützt. Ehrenamtlich. Als Nachbarschaftshilfe.
Einfach so. Dass Katinka Grebenars Mann ihnen Wasser-
kästen vom Getränkemarkt geholt hat, als der Lieferdienst
dicht machte. Dass die Tochter zusätzlich vorbeikam, als
Gertrud Eibäcks Knie so dick war, dass sie nicht einmal
aufstehen konnte. Dass der Sohn die Taschenlampe repa-
riert hat.
Eigene Kinder haben die Eibäcks nicht. Früher haben
beide gearbeitet, er als Verwaltungsangestellter, sie als
Verkäuferin. Nach Kroatien sind sie oft in den Urlaub ge-
fahren, 25 Jahre lang immer wieder in den gleichen Ort.
Jetzt ist daran nicht mehr zu denken. Auch wenn Herbert
Eibäck sagt, sie seien eigentlich sehr zufrieden mit ihrem
Leben. Immerhin seien sie noch zu zweit und fi nanziell
abgesichert. Auch wenn Gertrud Eibäck immer wieder
gute Tage hat, an denen sie es schaff t, ein Stückchen zu
gehen. Das Leben ist eintönig geworden. „Man fühlt sich
wie eingesperrt – immer nur in diesen vier Wänden“, sagt
die 81-Jährige. Katinka Grebenar ist da eine willkommene
Abwechslung. Ein Hoff nungsstrahl. Ein Fenster nach drau-
ßen. Ihre Besuche machen die enge Welt der Pfl egebedürf-
tigen ein wenig weiter.
Voller Sehnsucht erwartet: Gertrud Eibäck freut sich jeden Tag
auf den Besuch der ambulanten
Krankenschwester. „Katinka ist
unser Engel“, sagt sie.
12 DONBOSCOmagazin 6/2010
Thema
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12 DONBOSCOmagazin 5/2010
»Wenn man einen Menschen
lange pfl egt, wächst er einem
ans Herz.«
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14 DONBOSCOmagazin 6/2010
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GewinnerVerlierer
Eine Generation der
und
Jugend 2010
Die aktuelle Shell-Studie
Familie
Die deutsche Jugend ist fl eißig, leistungsorientiert
und familienverbunden. Aber sie zerfällt zuneh-
mend in Gewinner und Verlierer. Die soziale Kluft
wächst. Was junge Menschen heute denken,
wünschen, hoffen und fürchten – ein Blick auf die
zentralen Ergebnisse der neuen Shell-Jugendstudie.
Mit steigender Armut sinkt der Optimismus
Die Jugendlichen in Deutschland sind optimistischer als noch
vor ein paar Jahren, allerdings wachsen die Unterschiede zwi-
schen den sozialen Milieus. 59 Prozent (2006: 50 Prozent) aller
Jugendlichen blicken ihrer Zukunft zuversichtlich entgegen. Da-
gegen ist die Zuversicht von jungen Menschen aus sozial be-
nachteiligten Familien rückläufig. Hier äußern sich nur noch 33
Prozent zuversichtlich. Diese soziale Kluft wird auch bei der
Frage nach der Zufriedenheit im Leben deutlich: Während fast
drei Viertel der jungen Menschen in Deutschland zufrieden mit
ihrem Leben sind, äußern sich Jugendliche aus unterprivile-
gierten Verhältnissen nur zu 40 Prozent positiv.
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Mehr soziales Engagement
Immer mehr Jugendliche sind sozial engagiert: 39 Prozent
setzen sich häufig für soziale oder gesellschaftliche Zwecke
ein. Doch auch Aktivität und Engagement sind bildungs- und
schichtabhängig. Je gebildeter und privilegierter die Jugend-
lichen sind, desto häufiger sind sie im Alltag aktiv für den
guten Zweck.
Die Jugend ist online
Das Freizeitverhalten der Jugendlichen unterscheidet sich
je nach sozialer Herkunft. Während sich Jugendliche aus
privilegierten Elternhäusern verstärkt mit Lesen und krea-
tiven Tätigkeiten befassen und vielfältige soziale Kontakte
pflegen, sind Jugendliche aus sozial benachteiligten Fami-
lien vornehmlich mit Computer und Fernsehen beschäftigt.
Fast alle Jugendlichen (96 Prozent) haben mittlerweile
Zugang zum Internet.
Familienorientierung bei Jugendlichen auch weiterhin hoch im Kurs
Die Familie gewinnt für Jugendliche weiter an Bedeutung. Mehr als drei Viertel
stellen für sich fest, dass man eine Familie braucht, um wirklich glücklich leben
zu können. In Zeiten, da die Anforderungen in Schule, Ausbildung und den
ersten Berufsjahren steigen, findet der Großteil der jungen Menschen bei den
Eltern Rückhalt und emotionale Unterstützung. Mehr als 90 Prozent haben ein
gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Wieder zugenommen hat der Wunsch nach ei-
genen Kindern. 69 Prozent der Jugendlichen wünschen sich Nachwuchs.
Bildung bleibt der Schlüssel in der Biografi e
Der Schulabschluss bleibt der Schlüssel zum Erfolg. In Deutschland hängt er
so stark wie in keinem anderen Land von der sozialen Herkunft ab. Junge
Leute ohne Schulabschluss finden seltener eine qualifizierte Arbeit oder eine
Ausbildung. Zu Ausbildung und Berufseinstieg hat sich die Einstellung der
Jugendlichen klar verbessert. 76 Prozent der Auszubildenden glauben, nach
der Ausbildung übernommen zu werden.
Religion weiter im Abseits
Religion spielt für die Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland nur eine mäßige
Rolle. Lediglich 44 Prozent der jungen Katholiken halten den Glauben an Gott für
wichtig. 34 Prozent halten ihn für unwichtig. Noch geringer ist die Bedeutung der
traditionellen Religiosität bei jungen Protestanten: Von ihnen halten 39 Prozent den
Gottesglauben für wichtig, 42 Prozent für unwichtig.
Familie Fokus Jugend
DONBOSCOmagazin 6/2010 15
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» Kurzfristiges politisches Erfolgsinteresse verhindert einen erfolgreichen Durchbruch sozialer Reformen.«
16 DONBOSCOmagazin 6/2010
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Ist Optimismus nur etwas
für wohlhabende Kinder?Fragen an Salesianerpater Franz-Ulrich Otto (60), Vorsitzender
der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit
Interview: Katharina Hennecke
Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise blicken Jugend-
liche im Allgemeinen erstaunlich positiv in die
Zukunft. Doch leider nur die Privilegierten unter
ihnen. Ist Optimismus nur etwas für wohlhabende
Kinder?
P. Franz-Ulrich Otto: Jugendliche, die das Glück haben, in
einer Familie aufzuwachsen, in der sie sich von ihren Eltern
angenommen fühlen, in der sie Vertrauen erfahren, sich
kritisch auseinandergesetzt wird und in der ihnen zuge-
traut wird, dass sie ihre Fähigkeiten weiterentwickeln, bli-
cken tatsächlich optimistisch in die Zukunft, weil ihnen mit
diesen Schlüsselqualifi kationen viele Türen off en stehen.
Wenn sie dabei auch noch soziale und christliche Werte er-
fahren und erleben, dann stehen ihnen beste Voraussetzun-
gen für ein gelingendes Leben zur Verfügung. Dabei spielt
Geld sicherlich eine untergeordnete Rolle, doch erschwert
extremer Geldmangel eine Ausgeglichenheit, die für die
oben genannten Schlüsselqualifi kationen von großer Be-
deutung ist. Außerdem behindert er die Teilhabe an Veran-
staltungen und Gruppen, in denen soziale Qualifi ka-tionen
erfahren und erlebt werden können. Wenn Eltern ihre
Hauptsorge auf die Bereitstellung von alltäglichen Grund-
bedürfnissen konzentrieren müssen, fehlen ihnen die Zeit
und die innere Ruhe, sich ihren Kindern zuzuwenden. Von
daher erhält ein gewisser Wohlstand auch eine Bedeutung
für einen optimistischen Blick in die Zukunft.
Was haben die „Verlierer“ aus der Studie falsch ge-
macht? Wie erleben Sie diese Jugendlichen in Ihren
Einrichtungen?
Diese Jugendlichen haben nichts falsch gemacht, sondern
sie haben oft eine Karriere des Scheiterns erlebt, die sie
ins Abseits stellt. Ich benutze gern den Vergleich mit dem
Standstreifen der Autobahn, da ich meine, dass sie oftmals
ausgebremst auf dem Standstreifen des Lebens gestrandet
sind. Sobald wir ihnen auf Augenhöhe begegnen, sie trotz
massiven Fehlverhaltens Wertschätzung und einen wür-
devollen Umgang erfahren, erleben, dass an sie geglaubt
wird, dann brechen plötzlich positive Ansätze in ihnen auf,
worüber sie oft selbst verwundert sind. Dann trauen sich
diese Jugendlichen, auch mit 20 oder 23 Jahren, neue Wege
zu gehen, Neues zu erkunden, aus ihrem engen Umfeld
aufzubrechen. Ja, dann entsteht plötzlich ein Hunger nach
Bildung, nach Wissen, nach mehr. Das setzt jedoch konti-
nuierliche Wegbegleiter voraus, auf die sie bauen können,
Menschen, die zu ihnen stehen.
Was lässt sich tun, um die soziale Kluft zu verklei-
nern?
Wir dürfen nicht Not verwalten, sondern wir müssen Not
verwandeln. Die breiten Diskussionen um soziale Hil-
feleistungen erstrecken sich leider oftmals nur auf die
Höhe der fi nanziellen Zuwendungen und auf deren miss-
bräuchliche Verwendung. Es wird über Monate über eine
Sozialcard debattiert, aber ich vermisse dabei, dass über
soziale Zuwendung gesprochen wird, darüber, wie soziale
Arbeit die wirklichen Nöte der Menschen erreichen kann.
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» Der Glaube an Gott spielt im gesellschaftlichen Handeln immer mehr eine untergeordnete Rolle.«
DONBOSCOmagazin 6/2010 17
Familie Fokus Jugend
Mit kurzfristigen Maßnahmen versucht Politik oftmals,
Aufmerksamkeit zu erreichen. Eine den geänderten ge-
sellschaftlichen Bedingungen entsprechende Jugend-
oder Sozialhilfe bedarf jedoch verlässlicher Strukturen,
vor allem kontinuierlicher personaler Beziehungen.
Kurzfristiges politisches Erfolgsinteresse verhindert ei-
nen erfolgreichen Durchbruch sozialer Reformen. So
kann Not nur verwaltet, nicht aber wirklich verwandelt
werden.
Die Studie zeigt: Jugendliche sind fl eißig, leistungs-
orientiert, stärker denn je familienverbunden und
haben ein klar orientiertes Wertesystem. Worauf
führen Sie diese deutliche Tendenz hin zu eher tra-
ditionellen Werten zurück?
Jugend spiegelt für mich immer auch die Erwachsenen-
welt wider. Deshalb wundert es mich nicht, dass Jugend-
liche heute oft die Werte übernehmen, die in der Gesell-
schaft Erfolg verheißen, ganz besonders im Hinblick auf
wirtschaftlich verwertbare Ressourcen. Globalisierung,
wie sie heute gepriesen wird, beinhaltet eine vorrangige
Erfolgsausrichtung auf den eigenen Wohlstand. Leider
mangelt es den Globalisierungsideen an sozialen Kom-
ponenten. Auch als Christen müssen wir selbstkritisch
eingestehen, dass wir die christliche Soziallehre, die
diese sozialen Komponenten deutlich beinhaltet, zu
wenig in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen. So
überlassen wir die Jugendlichen oftmals einseitig den
wirtschaftlichen Gedankenströmen. Die bürgerlichen
und traditionellen Werte decken solches Denken. Eine
Familienverbundenheit gibt Sicherheit, was zunächst
positiv zu bewerten ist, doch kann sie auch Abgrenzung
zu Menschen herstellen, denen es nicht vergönnt ist,
einen solchen Schutzraum zu haben.
Für eine immer größer werdende Mehrheit von
Jugendlichen spielt der Glaube an Gott nur noch
eine untergeordnete Rolle. Vor welchen Herausfor-
derungen sehen Sie die Kirche und ganz speziell
auch Ihre Ordensgemeinschaft?
Auch hier hält Jugend den Erwachsenen den Spiegel
vor: Glaube an Gott spielt im gesellschaftlichen Han-
deln immer mehr eine untergeordnete Rolle. Glaube
spielt sich an Feiertagen ab, passt gut zu offi ziellen
und familiären Zeremonien, aber im alltäglichen Han-
deln im Beruf, in der Familie oder im gesellschaftlichen
Umgang miteinander, ist er zu einem Schattendasein
geschrumpft. Die christlichen Kirchen beschränken sich
immer mehr auf Bewahrung von Traditionen und verpas-
sen dabei oftmals die Herausforderungen eines rasanten
gesellschaftlichen Wandels. Dies wird unterstützt durch
eine liturgische Sprache, die häufi g nicht mehr verstan-
den wird. Junge Menschen suchen aber zunehmend
Menschen, die sie akzeptieren und ernst nehmen, und
mit denen sie auf gleicher Augenhöhe über ihre Fragen
und Sorgen sprechen können. In den Kirchen fi nden sie
aber nur die fertigen Antworten, die sie manchmal kurz-
zeitig auch hinnehmen, die aber nicht in der Lage sind,
ihr Leben zu orientieren. Ich bin überzeugt davon, dass
wir – wie es Don Bosco schon früher von seinen Mitbrü-
dern und Mitarbeitenden einforderte – uns noch viel in-
tensiver in die konkrete Lebenswirklichkeit junger Men-
schen hineinversetzen müssen, um ihnen dort unsere
Überzeugungen vorleben zu können. Wir müssen den
Mut haben, Partei für die jungen Menschen zu ergreifen,
die es selbst nicht vermögen, ihre Fragen, Sorgen oder
Nöte einzubringen. Gerade in dieser pluralistischen Ge-
sellschaft, die den Jugendlichen ständig verschiedenste
Alternativen vor Augen führt, müssen wir Leuchttürme
für eine neue Zivilisation bilden, die den Menschen und
seine einzigartige Würde und die christliche Liebe in
den Mittelpunkt allen Handelns stellt.
Bereits seit 1953 beauftragt Shell in Deutsch-land unabhängige Forschungsinstitute mit der Erstellung von Studien, um Sichtweisen, Stim-mungen und Erwartungen von Jugendlichen zu dokumentieren. Dazu wurden Anfang des Jahres mehr als 2.500 Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren zu ihrer Lebenssituation, ihren Glau-bens- und Wertvorstellungen sowie ihrer Einstel-lung zur Politik befragt. Die 16. Shell-Jugend-studie 2010 ist im Fischer Verlag erschienen und kostet 16,95 Euro.
Die 16. Shell-Jugendstudie
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Wer kennt sie nicht: die Cherubini von Rafa-
el. Das ganze Jahr über begegnen sie uns
auf Geschenkpapier, auf Glückwunsch-
karten, Geschirr und allen möglichen Ge-
genständen. Besonders im Advent beginnt die Saison al-
ler Engel. Mehr oder weniger kitschig, in weiß oder bunt,
aus Stein oder Kunststoff erobern sie die Wohnungen.
Wie schade, wenn Engel nur zu Dekorationszwecken
interessant sind! Ihre Darstellung soll uns erfreuen – uns
aber besonders an die Funktion der Engel erinnern, denn
sie gehören zu den Grundlagen des Glaubens. In der Bi-
bel wird ganz selbstverständlich von Engeln gesprochen.
Sie bekommen ihre Aufgabe von Gott und führen seinen
Auftrag aus. Sie überbringen Botschaften, Ermahnun-
gen, warnen oder versprechen Hilfe. So schrieb Papst
Benedikt XVI.: „Der Schutzengel ist gleichsam der per-
sönliche Gedanke, mit dem Gott mir zugewandt ist.“
Die Engel in unser Leben einladenDieser persönliche Gedanke ist genau das, was für Kinder
so wichtig ist. Sie wachsen in eine Welt hinein, die verwir-
rend ist und ihnen oft Angst macht. Eltern haben meist
wenig Zeit. Hektik und ein unregelmäßiger Tagesablauf
ohne Struktur verunsichern die Kinder. Deshalb sind Ri-
tuale so wichtig: Sie haben feste Abläufe und Regeln und
halten damit einen wichtigen Orientierungsrahmen für
das Kind bereit. Ein anderer wichtiger Aspekt: Eltern ha-
ben die Möglichkeit, mit Ritualen ihren Glauben sichtbar
zu leben: wenn sie mit den Kindern beten, singen, bas-
teln, vorlesen, den Gottesdienst besuchen.
Bevor wir unseren Kindern von den Engeln erzählen,
müssen wir Erwachsene sie zuerst in unser eigenes Le-
ben einladen. Der heilige Johannes Bosco schreibt dazu:
„Der Wunsch unseres Schutzengels, uns zu helfen, ist Foto
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ckp
ho
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Engel haben Hochkonjunktur. Nicht nur in
der Weihnachtszeit. Schade eigentlich,
dass sie oft nur als Wohnungsschmuck
verwendet werden. Denn die gefl ügelten
Wesen gehören zu wichtigen Botschaf-
tern des Glaubens. Laden Sie in der
Adventszeit die Engel in ihr Leben ein!
Text: Stephen Janetzko, Christa Baumann
Mein Engel im Advent
18 DONBOSCOmagazin 6/2010
6DB_Mag_S.14-19.indd 20 14.10.10 18:27
Foto
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iSto
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ho
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weit größer als der, den wir haben, uns von ihm helfen zu
lassen.“ Kinder haben weit weniger Berührungsängste als
wir Erwachsene. Manche berichten, sie hätten schon ein-
mal einen Engel gesehen. Und sie erzählen, diese würden
ein weißes Kleid tragen, hätten Flügel und würden von
selbst leuchten.
So unvoreingenommen Kinder sind, dürfte es nicht
schwer sein, Engel zu einem Teil unserer Familienrituale
werden zu lassen. Das kann beim Aufwachen beginnen:
Nach dem Morgengebet folgt ein Engellied, bei dem be-
sonders auf den Schutz eingegangen wird, zum Beispiel
das Engellied, das mit den Worten beginnt: „Erwache ich
am Morgen früh, dann kann ich sicher sein, mein Engel,
der ist stets bei mir und lässt mich nie allein.“
Es gibt viele Möglichkeiten, gemeinsam mit den Kin-
dern einen Engel zu basteln. Damit können sie symbo-
lisch den Schutz des Engels weitergeben und den Be-
schenkten daran erinnern, dass er nie alleine ist und
immer einen Engel an seiner Seite hat. Die Zeit beim Bas-
teln eignet sich wunderbar für Gespräche. Wie erstaunt
sind wir Erwachsene dann über die Gedanken, die sich
unsere Kinder machen. Oft sind sie uns voraus – beson-
ders in ihrem großen Vertrauen und in ihrer Zuversicht.
Lassen Sie sich inspirieren! Die Advents- und Weihnachtszeit unterscheidet
sich sehr stark von allen anderen Wochen des
Jahres. Nie sind Stress und Anspannung
unter Erwachsenen so hoch, nie sind
die Erwartungen und der Druck in-
tensiver als in diesen Wochen.
Warum nur? Kommt die Advents-
und Weihnachtszeit etwa aus
heiterem Himmel? Warum lassen
wir uns derart manipulieren? Muss es
in diesem Jahr unbedingt ein blau ge-
schmückter Christbaum sein? Und darf an
Heiligabend auch ein einfaches Essen auf
den Tisch kommen, auch wenn in Zeitschriften
Drei-Gänge-Menüs vorgestellt werden? Engel sind
auf jeden Fall zu dieser Jahreszeit überall präsent. Wir
könnten dieses Jahr einmal versuchen, ihre Gegenwart in
Schaufenstern, Prospekten und auf Weihnachtskarten als
Gedankenstütze zu verwenden: Wenn ich ihn darum bitte,
schenkt mir mein Engel die richtige Einsicht zwischen
dem, was in der Advents- und Weihnachtszeit dringend
nötig ist und dem, was ich nicht brauche und nicht tun
muss. Was ich dafür bekomme? Zeit! Das Allerwichtigste,
was eine Familie für sich selbst braucht, ist Zeit, um zu sin-
gen, um miteinander Geschenke zu basteln, um miteinan-
der zu backen und vorzulesen.
Christa Baumann, Stephen Janetzko
Engeladvent im Kindergarten
Die schönsten Ideen zum Spielen,
Basteln und Musikmachen.
Mit Musik-CD
Don Bosco 2010
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B U C H T I P P
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Familie Mit Kindern leben
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Don Bosco
in den Straßen von Lima
Verloren
Sie leben auf der Straße. Sie betteln und stehlen. Sie
werden verachtet und verjagt. In Peru müssen sich rund 500.000 Kinder auf der Straße durchschlagen.
Eine Schule können sie nicht besuchen. Um diese
Kinder auf dem Weg zurück in ein normales Leben
zu unterstützen, haben die Salesianer Don Boscos
in Lima 1993 ein Hilfsprogramm für Straßenkinder
gestartet, das ihnen Unterkunft, psychologische
Betreuung und eine Ausbildung bietet. Ein Besuch in
der „Casa de Acogida“.
Auf der Flucht vor Armut und
Gewalt in der eigenen Familie
landen viele Kinder in der pe-
ruanischen Hauptstadt Lima
auf der Straße.
Text: Ulla Fricke, Fotos: Don Bosco Mission
22 DONBOSCOmagazin 6/2010
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Früher bewahrten die Mitarbeiter der „Casa de
Acogida“ in Perus Hauptstadt Lima die Schick-
sale ihrer Zöglinge in grünen Ordnern auf. Grün
wie die Hoff nung. Heute muss P. Ricardo Lach
nur in seinen Computer schauen, um die Geschichten
der knapp siebzig Jungen nachzulesen, die hier ein vorü-
bergehendes Zuhause gefunden haben.
Da ist zum Beispiel Ramon, dessen Eltern sich vor
acht Jahren trennten. Er war damals neun Jahre alt. Sei-
nen Vater kannte er nur mit einer Flasche Schnaps in der
Hand, die er im Suff oftmals gegen ihn und seine zwei
älteren Brüder schleuderte. Gewalt erzeugt Gegengewalt
– seine beiden Brüder sitzen eine mehrjährige Haftstrafe
wegen Totschlags ab.
Ramon hingegen ist auf einem guten Weg, das alles
hinter sich zu lassen. Er sieht viel jünger aus als 17. Sei-
ne körperliche Entwicklung entspricht eher der eines
Kindes als der eines Jugendlichen. Früher hat Ramon
seine Ängste und Nöte mit dem Schnüff eln von Klebstoff
betäubt. Vier Jahre war der 17-Jährige ein Straßenkind.
Seine Tage verschwanden in einem grauen Einerlei von
Hunger, Rausch, Gewalt und Langeweile. Er bettelte auf
der Plaza Mayor in Lima Touristen an und stahl ihnen die
Brieftasche, um sich und den anderen Mitgliedern seiner
kleinen Ersatzfamilie Limonade, Brot und Klebstoff zu
kaufen. Er erzählt stockend von seinem Leben damals, er
erinnert sich nicht gerne.
Heute ist Ramon in der sogenannten Stufe fünf des
Don Bosco Straßenkinderprojektes. Stufe fünf, das be-
deutet eine Berufsausbildung und ein kleines eigenes
Einkommen. Stufe fünf bedeutet für P. Ricardo vorsich-
tigen Optimismus. Und Stufe fünf bedeutet, dass Ramon
bald zu den Erfolgsgeschichten zählt und nicht mehr zu
den knapp 300.000 Kindern in Lima, deren Leben von
Hunger, Armut, Drogen und den vielen Gefahren der
Straße bestimmt wird.
Die mehrstöckige „Casa de Acogida“ ist mehr als nur
ein Haus – sie ist eine kleine Stadt für sich. Wer sich dem
Haus am frühen Morgen nähert, wird von süßem Bröt-
chenduft überrascht. Teil des Zentrums ist eine kleine
Bäckerei, die neben peruanischem Maisbrot auch italie-
nisches Ciabatta und würzige Zwiebelzöpfe herstellt, die
auf dem lokalen Markt verkauft werden.
Abwechselnd müssen die 70 Jungen der „Casa de
Acogida“ mitten in der Nacht aufstehen, den Teig aufset-
zen und die Öfen bedienen. Ein Teil des frischen Brots
wandert direkt auf die Frühstücksteller im Speisesaal,
während der Rest im Verkauf einen Teil der Unterhalts-
kosten des Zentrums erwirtschaftet. „Uns ist es wichtig,
dass die Jungen ihren eigenen Teil zu den Betriebskosten
beitragen. Sie sollen Protagonisten ihrer eigenen Ent-
wicklung werden und nicht einfach nur ein Hilfsangebot
nach dem anderen durchlaufen. Das verstehe ich als Hil-
fe zur Selbsthilfe“, erklärt P. Ricardo. Ein straff er Tages-
ablauf hilft, die Reintegration der Jungen zu fördern. Re-
Fußball spielen, in die Schule gehen: In der „Casa de
Acogida“ der Salesianer Don Boscos können die Straßen-
kinder von Lima einfach nur Kinder sein – frei von Drogen,
Gewalt und der Sorge um das Überleben. Und sie bekom-
men eine Chance auf eine bessere Zukunft.
Don Bosco weltweit
DONBOSCOmagazin 6/2010 23
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geln müssen erst wieder erlernt werden, denn die Straße
hat ihre ganz eigenen Regeln.
Die „Casa de Acogida“ gibt es seit 1999. Sie wurde
aus privaten Spenden der ganzen Welt finanziert. Sie ist
nicht nur eine Anlaufstelle für Straßenkinder, sondern
steht auch Jungen aus armen Familien offen, die einfach
nicht mehr für ihre Kinder sorgen können.
Leon Julio etwa, der sein linkes Bein beim Gehen et-
was nachzieht, ist das jüngste von sechs Geschwistern.
Der 16-Jährige ist seit einigen Jahren Halbwaise, hat aber
noch ein gutes Verhältnis zu seiner Familie, die in der
Nähe von Cusco eine kleine Parzelle Land bewirtschaf-
tet. Er macht in der angeschlossenen Berufsschule eine
Ausbildung zum Schlosser. Das Leben auf der Straße
mag ihm fremd sein. Das Gefühl hungrig zu Bett zu ge-
hen und keinerlei medizinische Versorgung in Anspruch
nehmen zu können, ist ihm dagegen wohl bekannt.
Wer auch immer hier lebt, hat einen unsichtbaren
Stempel auf der Stirn, der ihn für das Leben brandmarkt:
Schulschwänzer, Straßenkind, Knastjunge, Waisenkind,
Gangmitglied – sie alle sind das, was Don Bosco vor 150
Jahren in einem Brief an einen Wohltäter wie folgt aus-
drückte: „Diese Kinder sind wie ungeschliffene Edelstei-
ne, die auf der Straße liegen. Hebt man sie auf, so fangen
sie an zu leuchten.“
Die Erziehungsmethoden haben sich seit dieser Zeit
zwar zum Teil verändert, die Ziele aber nicht. Gute Chris-
ten und ehrenwerte Bürger möchten die Salesianer Don
Boscos in Lima und auf der ganzen Welt ausbilden. Die
Berufsausbildung ist dabei ebenso wichtig, wie die „Her-
zensbildung“.
24 DONBOSCOmagazin 6/2010
Don Bosco weltweit
70 Jungen zwischen 12 und 20 Jahren können im Wohnheim der Salesianer leben. Sie
gehen in angrenzende staatliche Schulen und erhalten im Zentrum Brückenkurse und
Nachhilfeunterricht. Untergebracht werden Straßenkinder, die einen Drogenentzug
hinter sich haben und entschlossen sind, eine Ausbildung zu machen. Wer sich an den
Hausarbeiten beteiligt, wird mit Kinogutscheinen und kleineren Geschenken belohnt.
Sind die Jugendlichen schon älter oder schon länger im Projekt, erhalten sie dafür ein
Taschengeld.
Bevor die dreijährige Ausbildungszeit beginnt, durchlaufen die Jugendlichen Workshops,
um herauszufinden, was sie später machen möchten. Angeboten werden: KFZ-Mecha-
nik, Druckerei, Schlosserei, Schreinerei, Schneiderei und Gastronomie. Sport und Freizeit
gehören zum pädagogischen Begleitprogramm. Dabei werden Werte wie Fairness und
Selbstvertrauen erlernt. Einmal pro Monat werden die Geburtstage der Jungen in einem
kleinen Fest nachgefeiert, natürlich mit selbstgebackenen Torten!
P O R T R ÄT
KO N TA K T
Wenn Sie sich für die internationale Arbeit der Salesianer Don Boscos, der Don Bosco Schwestern und von Jugend Dritte Welt interessieren, wenden Sie sich bitte an:
Don Bosco MissionSträßchensweg 353113 BonnTel.: 0228 / 539 65 [email protected]
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So funktioniert die „Casa de Acogida“
Jede Nacht ziehen einige der Jungen mit Kannen
voll frischem Kaffee und Brötchen los in die Armen-
viertel rund um die Stadt, um Obdachlose zu versor-
gen. Die deutsche Praktikantin Elena erzählt, wie sie
während einer der nächtlichen Aktionen den kleinen
Gemelo beobachtete, der seine Jacke an ein anderes
Straßenkind verschenkte: „Nimm du sie, du brauchst
sie mehr als ich.“ Gemelo hat in der „Casa de Acogida“
noch viel mehr gelernt als eine Stichsäge zu bedienen:
Nächstenliebe.
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DONBOSCOmagazin 6/2010 25
E U R O PA
A S I E N
A F R I K A
A U S T R A L I E N
A M E R I K A
Lima – keine Stadt zum TräumenWegen der illegalen Elendssiedlungen, die Mitte der 1970er Jahre in der Hauptstadt Perus aus dem Boden schossen, verbot die Stadt-verwaltung eine weitere Ausdehnung der Stadt. Heute siedeln viele arme Menschen in den Parks und auf Verkehrsinseln. Berüchtigt ist Lima auch für seine Kriminalität. Die Jugendgangs, die hier „Pirañas“ heißen, sind besonders in den Slums gefürchtet.
L Ä N D E R P R O F I L P E R U
Hauptstadt Lima, ca. 6,8 Millionen Einwohner
Lage Das Land grenzt im Norden an Ecuador und
Kolumbien, im Osten an Brasilien, im Süden an Chile
und im Westen an den Pazifischen Ozean
Staatsform Republik
Einwohnerzahl 29,5 Millionen
Landessprache Spanisch sowie die Indio-Sprachen
Quechua und Aymara
Religionen/Kirchen Christen 96 %, davon 89 % katholisch
Peru Brasilien
KolumbienEcuador
Bolivien
Chile
Ein Auszubildender in
der Schreinerei der
Salesianer Don Boscos.
Neben der praktischen
Arbeit erhalten die Jugend-
lichen Brückenkurse
und Nachhilfeunterricht.
P E R U
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In der Don Bosco Jugend-Werk GmbH Sachsen lernen Jugendliche und junge Erwachsene, ihr
Leben selbst in die Hand zu nehmen. Leiter der
Einrichtung mit 380 Plätzen und 160 Mitarbeitern
ist Jens Klafki (37). Der bekennende Don Bosco-
Fan führt das Haus mit Beharrlichkeit und Weit-
blick. Chef-Allüren kennt der Vater von zwei
Kindern aber nicht. Für die Probleme der Mitar-
beiter und der Jugendlichen hat Klafki immer
ein offenes Ohr. Das DON BOSCO magazin war
zu Besuch. Text und Fotos: Gert Friedrich
und WeitblickMit Beharrlichkeit
Papierzeit: Die Tür zu Jens Klafkis Büro ist immer geöffnet. Für
seine rund 160 Mitarbeiter in der Don Bosco Jugend-Werk GmbH
Sachsen hat der gelernte Sozialpädagoge ein offenes Ohr.
26 DONBOSCOmagazin 6/2010
Montagmorgen, acht Uhr. Trübes Wetter in
Burgstädt, es regnet. Jens Klafki ist gut
gelaunt. „Wenn ich arbeite, ist mir das
schlechte Wetter recht“, sagt er mit einem
Lachen. Der Gesamtleiter der Don Bosco Jugend-Werk
GmbH Sachsen ruft seine E-Mails ab. Viele sind es nicht.
Jens Klafki hat am Wochenende eher ungewollt per Handy
in die Mailbox geschaut. Deshalb ist er auch bereits über
einen Vorfall vom vergangenen Freitag im Bilde. „Ein
Schüler tauchte am späteren Abend im Internat mit einem
geschwollenen Auge auf. Ergebnis einer Schlägerei. Kurz
nach Mitternacht kam die Polizei zur Vernehmung. Rönt-
gen-Untersuchung“, beschreibt Jens Klafki den Fall im
Telegrammstil. So etwas komme hin und wieder mal vor.
Papierzeit. Der 37-Jährige schaut die Post durch. Sei-
ne Zimmertür steht offen. Klafki will kein Chef sein, der
im verschlossenen Kämmerlein thront, sondern er ist für
seine Leute da. Ein paar Telefonate, einige Unterschrif-
ten. Um kurz vor neun tritt Jana Hempel ein. Routine-
besprechung. Die Personal-Sachbearbeiterin legt einen
Zettel vor sich hin mit etwa einem Dutzend Themen.
Das A4-Blatt vor Jens Klafki ist noch blütenweiß. Es
geht unter anderem um das Lohnprogramm, das das
Personalbüro jetzt auf dem Rechner hat. Da eine Mitar-
beiter-Gruppe nach einem anderen Tarif bezahlt wird,
wird überlegt, sie aus der Abrechnung herauszunehmen.
Nach rund einer Viertelstunde faltet Jana Hempel ihren
Zettel zusammen und verabschiedet sich. Die Tür lässt
sie offen. Jens Klafki nimmt sein fast voll beschriebenes
Blatt und greift zum Hörer. Das Telefonat dauert nur ein
paar Minuten. Die Personalabteilung in Berlin wird die
Abrechnung der einen Gruppe übernehmen.
Im Vorzimmer möchte P. Heinz Menz, Beauftragter
für Jugendpastoral in der Einrichtung und Direktor der
Chemnitzer Salesianer-Niederlassung, etwas mit der
Sekretärin klären. Als er durch die Tür sieht, dass Jens
Klafki da ist, kommt er fix rein. Ihm fehlt für die Doku-
mentation einer Tagung noch ein Redemanuskript. „Ich
maile es dir“, sagt Jens Klafki und schickt die Daten per
Mouseklick auf die Reise.
Der 37-Jährige tauscht Sakko gegen Windjacke. Bau-
besprechung. Im nahen Hartmannsdorf entsteht für eine
Million Euro ein Haus mit Maurerhalle, Bäckerei und
Speisesaal. Den Bauherrn interessiert, wann die Erde für
den kleinen Lagerplatz abgetragen wird. Eine Einigung
mit dem Bauleiter ist schnell gefunden.
6DB_Mag_S.26-27.indd 26 14.10.10 18:31
»Die Jugendlichen sollen sich später an die vielen fachlichen und
persönlichen Dinge erinnern, die wir ihnen mitgegeben haben.« Jens Klafki, Leiter der Don Bosco Jugend-Werk GmbH Sachsen
Die Don Bosco Jugend-Werk GmbH Sachsen mit Sitz in Burg-
städt bei Chemnitz unterstützt behinderte und benachteiligte
Jugendliche, nach der Schule im Berufsleben und in der
Gesellschaft ihren Platz zu finden. Das Team mit 160 Mitar-
beitern bereitet die jungen Leute auf die Lehre vor und bildet
in 42 Berufen aus. Von den derzeit rund 380 Schülern leben
etwa zwei Drittel in einem Internat oder einer Wohngemein-
schaft des Jugendwerks. Von den 98 Absolventen in diesem
Sommer haben 37 bis jetzt eine Arbeit gefunden.
Jens Klafki, 37 Jahre, gebürtig aus Zschopau in der Nähe von
Chemnitz, hat Sozialpädagogik studiert und anschließend im
Chemnitzer Don-Bosco-Haus gearbeitet. Danach war er als
Jugendreferent des BDKJ Nürnberg und des Bistums Dresden-
Meißen tätig. Parallel absolvierte er einen Studiengang in
Betriebswirtschaftslehre. Seit fünf Jahren leitet der Vater von
zwei Kindern das Jugend-Werk.
Weitere Informationen unter www.donbosco-sachsen.de
Don Bosco in Chemnitz Zur Person
Don Bosco 24 Stunden
DONBOSCOmagazin 6/2010 27
Wenn er schon in Hartmannsdorf ist, dreht Jens Klafki
eine Runde durch die Werkstätten. Bei den „Metallern“,
den Auszubildenden zu Metallbearbeitern, sitzen drei
junge Herren an einem Tisch, „bewaffnet“ mit Mess-
schiebern. Sie haben gerade ihre einjährige Berufsvor-
bereitung begonnen. „Wie war der Hamet?“, erkundigt
sich Jens Klafki, gemeint ist der Handlungsmotorische
Eignungstest. „Nervig. Schrauben sortieren war das
Schlimmste“, antwortet ein Lockenkopf. „Jetzt wird es
nur noch praktisch – da kann ich Sie trösten“, sagt der
Hausherr. Wie immer, wenn er mit den Azubis spricht,
wählt Klafki in der Anrede bewusst das „Sie“. Er will den
Jugendlichen auf Augenhöhe begegnen. Das ist für ihn
als Leiter einer salesianischen Einrichtung selbstver-
ständlich. Überhaupt sieht er sich mit dem, was er tut,
„ganz nah am Ursprung“, an der Tradition Don Boscos,
erklärt Klafki. Wie damals in Turin bekämen die Jugend-
lichen in Burgstädt eine Ausbildung und eine Wohnung,
könnten ihre Freizeit gemeinsam verbringen. „Ich wün-
sche mir“, erklärt er, „dass sie sich später einmal an die
vielen fachlichen und persönlichen Dinge erinnern, die
wir ihnen mitgegeben haben – auch wenn sie manchmal
nicht akut die Einsicht haben, dass sie sinnvoll sind“.
In der Elektro-Werkstatt spricht Jens Klafki eine mög-
liche Erweiterung des Ausbildungsangebots an. Schalt-
schrankbauer werden von Firmen gesucht. Die Ausbilder
können sich eine entsprechende Ausbildung vorstellen.
Gut. Klafki wird die Idee weiter verfolgen. Schließlich
will er nicht nur Vorhandenes verwalten, sondern das
Unternehmen ständig weiterentwickeln.
12 Uhr, Mittagessen im Bistro. Dort bedient der Schü-
ler, der am Freitag in die Prügelei verwickelt war. Jens
Klafki bestellt Gulasch mit Knödeln und mustert die Au-
genpartie des Jugendlichen. Nichts mehr zu sehen.
Zurück im Büro versucht Jens Klafki den Leiter des
Ausbildungshotels, Jürgen Fischer, telefonisch zu errei-
chen. „Hallo, Herr Fischer! Ich habe eine gute und eine
schlechte Nachricht für Sie“, sagt Jens Klafki, „es geht
um das Dankeschön-Essen für die Küchen- und Hotel-
Mitarbeiter heute Abend. Ich muss leider absagen. Meine
Frau hat Dienst, und ich muss mich um die Kinder küm-
mern. Privat geht vor Katastrophe, heißt es bei uns. Die
gute Nachricht? Sie dürfen in meine Rolle schlüpfen.“
Um kurz vor 17 Uhr verlässt Jens Klafki sein Büro. Die Tür
bleibt offen.
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Nachrichten aus derDon Bosco Familie
NACHRICHTEN
Das Leben des heiligen Johannes Bosco gibt es jetzt als auch Musical für Kinder: „Ich lass dich nicht im Re-
gen stehn!“ heißt das Werk, das die
bekannten Kinderliedermacher Rein-
hard Horn (Musik) und Hans-Jürgen
Netz (Text) in Zusammenarbeit mit
den Salesianern Don Boscos und dem
Don Bosco Verlag
geschrieben haben.
Das Musical spannt
in sieben Szenen
den Bogen von der
Kindheit des Heili-
gen bis hin zu sei-
nem Tod. Die zehn
Songs geben dem
Musical eine besondere Farbe: mal
kraftvoll, mal nachdenklich, mal fröh-
lich und optimistisch – und immer la-
den die Songs zum Mitsummen, Mit-
singen und Mitklatschen ein.
Ich lass dich nicht im Regen stehn!Lieder-CD mit allen Playbacks € 13,90; sFr 22,90
Buch mit Libretto, Liedern, Tipps zu Bühnenbild,
Kostümen und Aufführung € 12,80; sFr 19,90
Musik-Hörspiel-CD € 9,90; sFr 16,50
Eine Bestellmöglichkeit finden Sie auf S. 36.
Der Förderverein für das Kloster Be-nediktbeuern, „Juwel e.V.“, feierte seinen ersten Geburtstag. „Juwel“
steht für „Jugend wertvoll leben“. Der
Verein will vor allem die werteorien-
tierte Jugend- und Bildungsarbeit der
Salesianer im Kloster Benediktbeu-
ern unterstützen. Im ersten Jahr sei-
nes Bestehens konnte der Verein, der
mittlerweile 160 Mitglieder hat, rund
55.000 Euro an Spenden sammeln.
26.000 Euro davon werden in die Re-
novierung von Dach und Südfassade
des Klosters investiert, ein Vorhaben,
das von Bund und Land mit 360.000
Euro bezuschusst wird.
28 DONBOSCOmagazin 6/2010
Im September hat das neue Ausbil-
dungsjahr begonnen, und auch in den
Berufsbildungseinrichtungen in der
Deutschen Provinz der Salesianer Don
Boscos sind zahlreiche Jugendliche in ihre
berufl iche Zukunft gestartet.
Nicht nur bunte Luftballons, sondern vor
allem viele gute Wünsche wurden zum
Ausbildungsstart im Berufsbildungswerk
Würzburg auf den Weg zum Horizont ge-
schickt. Die Caritas-Don Bosco gGmbH
Würzburg freut sich über 99 junge Men-
schen, die ihre Ausbildung hier begonnen
haben.
In der Berufsausbildungsstätte des Ju-
gendhilfezentrums Don Bosco Helenen-
berg nahmen 33 neue Azubis mit viel Elan
und guten Vorsätzen eine handwerkliche
Ausbildung auf.
Und im Jugendhilfezentrum Don Bosco
Sannerz konnte P. Franz Harings 17 neue
Auszubildende begrüßen. Als Symbol für
den Weg durch die Ausbildung gelten hier
vier Paar Schuhe: Die Sportschuhe stehen
für Ausdauer, Teamfähigkeit und Sport-
lichkeit als wichtigste soziale Fähigkei-
ten. Wanderschuhe brauchen die jungen
Auszubildenden zum Überwinden der
Hindernisse und Arbeitschuhe, um Ver-
letzungen zu vermeiden. Und dann sind
da noch die Festtagsschuhe, die in schö-
nen Momenten und vor allem beim er-
folgreichen Abschluss der Ausbildungs-
zeit getragen werden.
Gute Gedanken, die ähnlich auch in den
weiteren Berufsbildungswerken der Sale-
sianer Don Boscos den Jugendlichen mit
auf den Weg gegeben wurden. ck
Start ins neue Ausbildungsjahr: Wie überall in den Berufsbildungswerken in der Deutschen Provinz
der Salesianer Don Boscos haben im September auch in Würzburg Jugendliche ihre Ausbildung
begonnen. Sie schickten Luftballons mit ihren Wünschen in den Himmel.
D E U T S C H E P R O V I N Z
99 Luftballons und Wanderschuhe zum Start in die Ausbildung
610 D 28-32.indd 2 14.10.10 18:34
Eccomi – Hier bin ich – so erklang
es am 8. September auf dem Colle
Don Bosco, dem Geburtsort Don
Boscos in der Nähe von Turin. 24 junge
Männer erklärten damit ihre Bereitschaft,
sich ganz in den Dienst Gottes zu stellen
und sich im Geist des Ordensgründers aus
Turin der vernachlässigten Jugend zu wid-
men.
Unter ihnen legten in diesem Jahr auch
zwei Deutsche ihre ersten Ordensgelübde
als Salesianer ab: Benjamin Barz (22) aus
Nürnberg und der in Hindenburg (Schle-
sien) geborene Andreas Heidenreich (41).
Mit der Ersten Profess versprechen die
Kandidaten, zunächst für drei Jahre ihr
Leben im Geist Don Boscos für junge Men-
schen einzusetzen. Sie tun dies nach den
drei Gelübden der Armut, der Ehelosigkeit
und des Gehorsams.
Benjamin Barz besucht nach seiner Pro-
fess das Abendgymnasium in Regensburg,
Andreas Heidenreich wird auf dem Hele-
nenberg seine Ausbildung zum Erzieher
mit dem Anerkennungsjahr abschließen.
Am Ende der Professfeier, die vom Gene-
ralrat für die Ausbildung, Don Francesco
Cereda, geleitet wurde, konnten wiede-
rum 24 Männer neu ins Noviziat in Pine-
rolo aufgenommen werden. Unter ihnen
befanden sich die beiden Deutschen Josef
Cyron (29), Elektrotechniker aus Gelsen-
kirchen, und Klaus Moritz (40), Jurist aus
Brühl. Jörg Widmann/ck
Ein Leben für die Jugend: Klaus Moritz und Benjamin Barz (v.l.) legten im Beisein von Provinzial P. Josef
Grünner (Mitte) ihre Erste Profess ab, Andreas Heidenreich (2.v.r.) und Josef Cyron traten ins Noviziat ein.
T U R I N ( I TA L I E N )
Zwei Deutsche legen Erste Profess ab
E N S D O R F
Profess- und Priesterjubiläen gefeiert
Das Hochfest Maria Himmelfahrt
ist für die Salesianer Don Boscos
immer ein ganz besonderer Tag.
Denn dann legen sie ihr Ordensgelübde
ab. Zum Professjubiläum vor 25, 40, 50, 60
und 70 Jahren waren Patres und Brüder
aus der Deutschen Provinz nach Ensdorf
gekommen. Zudem erneuerten mit Nils
Flitter, Clemens Mörmann und Ludger To-
roxel drei Salesianer ihre zeitliche Profess.
25-jährige Profess feierten P. Reinhard Bü-
ker, Br. Andreas Mansfeld und P. Erhard
Staufer, 40 Jahre die Brüder Ferdinand
Beermann und Eduard Moßburger, 50 Jah-
re P. Johannes Schreml, 60 Jahre Br. Karl
Stürmer und P. Josef Weiß sowie 70 Jahre
P. Rupert Neubauer. P. Philipp Weißhaar be-
ging sein 50-jähriges Priesterjubiläum. ck
D E U T S C H E P R O V I N Z
Besuch aus Rom
Hohen Besuch aus Rom haben im
Sommer alle Niederlassungen der
Salesianer Don Boscos in Deutsch-
land bekommen. Don Tadeusz Rozmus
reiste im Auftrag des Generaloberen der
Salesianer Don Boscos, Don Pascual Chavez
Villanueva, durch die Deutsche Provinz mit
ihren etwa 40 Standorten. In einem Brief
an die Provinzleitung und die gesamte Don
Bosco Familie bezeichnete Don Rozmus sei-
nen Besuch als eine „ganz besondere Zeit
der Animation und zugleich auch eine Zeit
der brüderlichen Begegnung, des Erlebens
der Schönheit unserer salesianischen Beru-
fung, der Freude über das bisher Erreichte
und – mit Blick auf die Zukunft – des Hin-
hörens auf die ‚Zeichen der Zeit’, um mit
unserer pastoralen Arbeit den Erwartungen
der Menschen unserer Zeit gerecht werden
zu können“.
Wie in der Ordensregel vorgeschrieben fi n-
det in jeder Provinz alle sechs Jahre eine so-
genannte Außerordentliche Visitation statt.
Üblicherweise nimmt der Generalobere die
Visitation nicht selbst vor, sondern beauf-
tragt einen Stellvertreter. ct
Wie bei seinem Besuch in Heiligenstadt wurde
Don Tadeusz Rozmus (rechts, hier zusammen mit
P. Meinolf von Spee und der pädagogischen Mit-
arbeiterin Marianne Kruse) in den Einrichtungen
der Deutschen Provinz herzlich empfangen. In
Heiligenstadt überreichten ihm Kinder selbstge-
bastelte Blumenhüte.
DONBOSCOmagazin 6/2010 29
Aus den Niederlassungen
610 D 28-32.indd 3 14.10.10 18:34
30 DONBOSCOmagazin 6/2010
Aus der Don Bosco Familie
Zwanzig Mitglieder der Don Bosco
Familie nutzten ihre Exerzitien in
Mornese als Gelegenheit, die Grün-
derin der Don Bosco Schwestern, Maria
Domenica Mazzarello, aus nächster Nähe
kennenzulernen. Sie verbrachten sechs
Tage im Exerzitienhaus der Don Bosco
Schwestern direkt neben der Madre-Maz-
zarello-Kirche.
Unter dem Motto „Mit neuen Augen se-
hen“ versuchte Sr. Rita Breuer, das Leben
der Heiligen, ihr apostolisches Wirken und
M O R N E S E
„Mit neuen Augen sehen“: Exerzitienan den Ursprüngen Maria Mazzarellos
Exerzitien in Mornese: Die Don Bosco Familie reiste in
diesem Jahr zu den Ursprüngen Maria Mazzarellos.
Br. Wolfgang SchipkeGärtner und Erzieher in Würzburg, Bam-
berg und Konstanz (1954-1975), Haus-
meister in Burghausen (1975-1986),
Hausmeister in Buxheim (1986-2009)
Geboren: 01.12.1932 in Breslau
Profess: 15.08.1953
Verstorben: 26.08.2010
P. Dr. Josef PrívozníkPhilosophie- und Theologiestudium in Re-
baudengo und Turin (1950-1957), Dozent
in Neunkirchen und Helenenberg (1957-
1965), Assistenzprofessor für Philosophie
an der Päpstlichen Universität der Salesia-
ner in Rom (1966-1975), Dozent für
Sprachphilosophie, Erkenntnislehre und
Metaphysik an der Philosophisch-Theolo-
gischen Hochschule der Salesianer in Be-
nediktbeuern (1975-2003)
Geb.: 21.10.1926 in Vinohrady (Slowakei)
Profess: 04.09.1945
Priesterweihe: 01.07. 1957
Verstorben: 18.09.2010
P. Andreas NeumeierTheologiestudium an der Salesianer-Hoch-
schule in Turin (1955-1959), Ökonom und
Studienleiter im Schülerheim Don Bosco
Bad Neustadt/Saale (1959-1962), Wirt-
schaftleiter und Direktor im Dominikus Sa-
vio Heim in Pfaffendorf/Unterfranken
V E R S T O R B E N E
(1961-1972), Direktor und Heimleiter des
Lehrlingswohnheims Don Bosco in Re-
gensburg (1972-1978), Direktor des Be-
rufsbildungswerks Würzburg (1978-1997)
Geboren: 28.11.1924 in Köfering
Profess: 15.08.1951
Priesterweihe: 05.04.1959
Verstorben: 20.09.2010
Br. Bernhard MöllerJugendarbeit in Bamberg und Marienhau-
sen, Bürokraft in Verwaltung und Buchhal-
tung in Bendorf (1954-1964), vielseitige
Aufgaben in Köln (1964-1976) und Cal-
horn (1976-1978), Sakristan und Pförtner
der Missionsprokur in Bonn, nach einem
Schlaganfall im Juni 2006 im Altersheim
Herz Jesu Kloster in Bonn
Geboren: 22.08.1924 in Frankfurt (Main)
Profess: 03.08.1947
Verstorben: 21.09.2010
Br. Cornelius HerrlerAusbildung als Schuhmacher in Ensdorf,
1948 Versetzung nach Benediktbeuern,
wo er neben seiner Aufgabe als Schuh-
macher in der Landwirtschaft mitarbeitete
und viele weitere Tätigkeiten im Kloster
und in der Gemeinschaft übernahm
Geboren: 01.04.1925 in Birkhof
Profess: 01.08.1948
Verstorben: 05.10.2010
Im Kloster Ensdorf fand im August zum dritten Mal in Kooperation mit den in-ternationalen Jugendgemeinschafts-diensten ein Jugendworkcamp statt. Unter dem Motto „gemeinsam leben,
lernen, arbeiten“ halfen 17 Jugendliche
aus Deutschland, Belgien, Frankreich,
Georgien, Großbritannien, Japan,
Spanien und Südkorea bei der Pflege
von Wald und Biotopen sowie bei Re-
novierungsarbeiten im Bildungshaus.
Die Stiftung „Filippas Engel“ des Don Bosco Stiftungszentrums ehrte im September zum siebten Mal junge Menschen, die sich auf außergewöhn-liche Weise für soziale, ökologische oder kulturelle Projekte einsetzen. Ein Preisgeld von insgesamt 24.000
Euro wurde diesmal an 14 Einzelper-
sonen und Gruppen vergeben, darun-
ter mit Irene Stütz (21) und dem Teams
des Salesianums in Wien junge Men-
schen, die fast alle als Volontäre in
Don Bosco-Projekten auf der ganzen
Welt ehrenamtlich tätig waren. Laut
Jury geben sie ein besonderes Beispiel
dafür, wie Menschen durch ein sozia-
les Engagement im Rahmen eines
Freiwilligendienstes auch vor Ort mit
offenen Augen ihre Alltagsrealität
wahrnehmen.
K U R Z G E M E L D E T
ihre Botschaft mit dem Leben der
Exerzitienteilnehmer in Verbindung
zu bringen.
Täglich gab es Impulse sowie Zei-
ten der Stille und der persönlichen
Einkehr. Außerdem unternahm die
Gruppe Wanderungen und Fahrten
an historische Orte, die mit dem Leben
Maria Mazzarellos verknüpft sind wie zum
Beispiel ihr Geburtshaus, das „Fenster der
Kontemplation“ in der Valponasca, das
Sterbezimmer im langjährigen Generalat
Nizza Monferrato und ihre letzte Ruhestät-
te in der Maria-Hilf-Basilika in Turin. Die
Exerzitientage endeten mit einem Gottes-
dienst in der Pinardikapelle, bei dem alle
beteiligten Gruppen ihre Profess bzw. ihr
Versprechen erneuerten. Pk. Helmut Zenz
610 D 28-32.indd 4 14.10.10 18:34
Ein Erntedankfest der besonderen
Art feierten die Einrichtungen der
Salesianer Don Boscos in Waldwin-
kel und Würzburg: Am 3. Oktober trafen
sich in beiden Orten die ehemaligen Aus-
zubildenden.
In Waldwinkel waren besonders viele
Ehemalige aus den allerersten Ausbil-
dungsjahrgängen ab 1950 zu dem Treff en
gekommen. Viele von ihnen waren damals
am Bau der Waldwinkler Maria-Hilfkirche
beteiligt, die im Jahr 1953 eingeweiht
wurde. Eine ganze Reihe der damaligen
Lehrlinge der Holz-, Metall- und Bau-
Berufe arbeiteten an der Fertigstellung
mit, und noch immer erfüllt
dieses gelungene Gemein-
schaftswerk viele Ehemalige
mit Stolz.
Eine Fotoshow mit Bildern
aus den letzten 60 Jahren
ließ alte Erinnerungen wach
werden, ein Film zeigte den
Ehemaligen, wie das Leben
in Waldwinkel heute aus-
sieht. Wer wollte, konnte
auch eine Führung durch die
Werkstätten und das neue
Hotel machen.
In Würzburg war der Ehemaligentag ein
Treff en der Generationen: Gekommen wa-
ren sowohl Ehemalige, die in den 1940er
und 1950er Jahren im damaligen Lehrlings-
und Schülerwohnheim der Salesianer Don
Boscos gelebt hatten als auch solche, die
später im Berufsbildungswerk eine Ausbil-
dung gemacht hatten. Beim gemeinsamen
Mittagessen und Führungen durch Werk-
stätten und Internatsräume hatten alle Ge-
legenheit, in alten Erinnerungen zu schwel-
gen und Neuigkeiten auszutauschen. Da
der Tag so gut ankam, soll es künftig jedes
Jahr am 3. Oktober ein Ehemaligentreff en
in Würzburg geben. ck
W A L D W I N K E L / W Ü R Z B U R G
Wiedersehensfreude beim Ehemaligentreffen
Beim Ehemaligen-treffen in Waldwin-
kel wurden alte Erin-
nerungen wach. Be-
sonders die Ausbil-
dungsjahrgänge ab
1950 waren diesmal
stark vertreten.
T E R M I N E
Don Bosco Forum im Zirkuszelt
Thema: „Ohne Netz und doppelten Bo-
den?“ - Wie können wir Jugendlichen heu-
te Halt geben? Jubiläumsveranstaltung zu
30 Jahre Don Bosco Jugend Dritte Welt e.V.
und neun Jahre Impulse für die Straßen-
kinder e.V.
Termin: 06.11.2010
Ort: Cabuwazi Kinder- und Jugendzirkus
und Don Bosco Zentrum, Berlin
Weitere Informationen:Jugend Dritte Welt e.V., Tel.: 0228/53 965-
Exerzitien zur Jahreswende
Die Jahreswende lädt dazu ein, innezu-
halten und Bilanz zu ziehen. Geprägt wer-
den diese Tage durch Stille, thematische
Impulse und Austausch über unsere Le-
bens- und Glaubenserfahrungen. Für jun-
ge Menschen bis 25 Jahre.
Termin: 28.12.2010 bis 01.01.2011
Ort: Aktionszentrum Benediktbeuern
Leitung: P. Norbert Schützner
Information und Anmeldung:Aktionszentrum, Tel.: 08857/88-303
www.aktionszentrum.de
Exerzitien zwischen den Jahren
Thema: Die Geburt Jesu schenkt uns
unwiderruflich Zukunft
Termin: 27. bis 30.12.2010
Ort: Haus Don Bosco Calhorn
Leitung: P. Otto Nosbisch
Kosten: 50 Euro
Information und Anmeldung:P. Otto Nosbisch, Tel.: 04477/949169-0,
Silvester auf einer Berghütte
Dem Alltag entfliehen und ganz bewusst
in der Abgeschiedenheit der Kohlstattalm
am Fuß der Benediktenwand das alte Jahr
abschließen und das neue beginnen.
Termin: 30.12.2010 bis 01.01.2011
Ort: Aktionszentrum Benediktbeuern
Leitung: Michael Brunnhuber
Information und Anmeldung:Aktionszentrum, Tel.: 08857/88-303
www.aktionszentrum.de
DONBOSCOmagazin 6/2010 31
Treffen der Generationen: In Würzburg waren Ehemaligen des
damaligen Lehrlings- und Schülerwohnheims sowie des späteren
Berufsbildungswerks zum Ehemaligentreffen gekommen.
Aus der Don Bosco Familie
610 D 28-32.indd 5 14.10.10 18:34
32 DONBOSCOmagazin 6/2010
Aus dem Stiftungszentrum
Fast acht Monate nach dem verhee-renden Erdbeben haben in Port-au-Prince 48 Straßenkinder in Einrich-tungen der Salesianer Don Boscos er-folgreich einen Ausbildungskurs ab-geschlossen. Nach drei Jahren
intensiver Schulung erhielten 25 Mäd-
chen ein Diplom als Schneiderin, Fri-
seurin oder Kosmetikerin, 23 Jungen
eines als Schreiner, Elektriker, Schlos-
ser oder Schneider. „Damit ist in Haiti
wieder ein Stück Normalität eingetre-
ten“, sagte der Leiter des Straßenkin-
derprogramms P. Pierre Lephène bei
der Abschlussfeier.
Wertvolle Nothilfe leisten die Salesia-ner Don Boscos für die Flutopfer in Pa-kistan. In der Nähe der Stadt Quetta
verteilte ein 50-köpfiges Team von Leh-
rern, Ausbildern und Jugendlichen der
Berufsschule in Lahore 150 Tonnen Le-
bensmittel und Medikamente an die
Opfer der Flutkatastrophe vom August.
Von Quetta und Lahore aus wollen die
Salesianer Don Boscos mehrere tau-
send Familien mindestens einen Mo-
nat lang versorgen. Don Bosco Bonn
leistet dabei finanzielle Unterstützung.
Am 26. September entsandte der Ge-neralobere der Salesianer Don Boscos, Don Pascual Chavez, 72 Missionare. 42 von ihnen sind Ordensmänner, acht
Don Bosco Schwestern und 22 Laien.
Die meisten der neuen Missionare
stammen aus Asien (24), weitere aus
Europa (7), Amerika (5) und Afrika (6).
Erstmals entsandte damit der afrikani-
sche Kontinent mehr Salesianer in die
Mission, als er empfing.
Die UNESCO-Kommission hat Don Bosco Jugend Dritte Welt e. V. für vor-bildliche Bildungsarbeit ausgezeich-net. „Champions for South Africa –
Join the Game!“ ist damit ein offizielles
Projekt der UN-Dekade „Bildung für
nachhaltige Entwicklung“, einer welt-
weiten Bildungsoffensive der Vereinten
Nationen.
I N T E R N AT I O N A L
Seit Beginn des Schuljahres 2010/2011
verfügt das Don-Bosco-Gymnasium
Essen über einen Fachraum Mathe-
matik. Dort können sich die Schüler nun
mithilfe von Computern und entsprechen-
der Software mathematische Probleme
veranschaulichen. Denn in den Lehrplänen
von Nordrhein-Westfalen wird beispiels-
weise von den Schülern erwartet, dass sie
mit Geometrie- und Tabellenkalkulations-
software umgehen können. Und das lernen
die Schüler nur, wenn sie Zugang zu einem
entsprechend ausgestatteten PC haben und
den Umgang regelmäßig üben.
Die Schüler profi tieren nun insbesondere
von einem interaktiven Whiteboard zur
Demonstration computergestützter Anwen-
dungen und von 34 Netbooks, mit denen
sie eigene Berechnungen und
Simulationen durchführen kön-
nen. Anders als es in den meisten
schulischen Computerräumen
üblich ist, kann nun auch in Klas-
sen mit hoher Schülerzahl jedem
Kind ein Computer im Unterricht
zur Verfügung gestellt werden. So
kann jeder Schüler eigene Erfah-
rungen machen, sich mit Fragen
und Problemen beschäftigen und
sein eigenes optimales Lerntem-
po bestimmen.
Das interaktive Whiteboard er-
möglicht es den Lehrkräften,
zwei- und dreidimensionale geometrische
Anwendungen anschaulich zu machen
und Hilfsprogramme wie Funktionenplot-
ter oder interaktive Geometriesoftware zu
nutzen und den Schülern näher zu bringen.
Da es sich hier zumeist um freie Software
handelt, kann das Gelernte auch zu Hause
eingeübt und angewendet werden.
Der Raum ist ganztägig voll ausgelastet und
der Einsatz der nun zur Verfügung stehen-
den neuen Medien nimmt stetig zu. Bei den
fast 1.000 Schülerinnen und Schülern des
Don-Bosco-Gymnasiums stieß die Neue-
rung auf eine positive Resonanz. Sie freu-
en sich darauf, selbst mit dem Computer
arbeiten zu können oder abstrakte Aspekte
der Mathematik nun anschaulicher präsen-
tiert zu bekommen. PR
D A S P R O J E K T
Stiftung hilft beim Ausbau eines Mathematik-Fachraums
Neben dem Förderverein der Schule
unterstützte die Don Bosco Stiftung, die rechtsfähige Dachstiftung des
Don Bosco Stiftungszentrums, das
Don-Bosco-Gymnasium in Essen. Sie
gab für den Ausbau des Mathematik-
Fachraums 8.500 Euro.
Wenn auch Sie sich für die Gründung einer eigenen Stiftung interessieren oder eine bestehende Stiftung unter-stützen möchten, wenden Sie sich an:
Don Bosco StiftungszentrumSollner Straße 43, 81479 München
Tel.: 089 / 744 200 270
Fax: 089 / 744 200 300
www.donbosco.de/stiftungszentrum
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Buntes
ZubereitungBackofen auf 190 Grad vorheizen. Die Früchte mit Zucker in einem Topf so lange erhitzen, bis sie Saft lassen. Danach in eine feuerfeste Springform geben. Für den Teig die kalte Butter mit Mehl und Backpulver vermengen, bis eine feinbröselige Mischung entsteht. Zucker und Salz hinzufügen, gut verrühren, die Buttermilch zugießen und unterrühren. Diese Masse mit einem Löffel über den heißen Früchten verteilen, etwas Zucker darüber streuen und im vorgeheizten Ofen 30 Minuten goldbraun backen.
ZutatenFür den Obstbelag:• 2 Aprikosen, 1 Birne, 125 g Brombeeren,
125 g Heidelbeeren und Himbeeren • 5 EL Zucker• Rhabarber und Erdbeeren oder einfach nur Äpfel
Für den Teig: • 6 gehäufte Esslöffel kalte Butter • 225 g Mehl • 2 gestrichene Teelöffel Backpulver • 70 g Zucker, 1 Prise Salz• 130 ml Buttermilch • Zucker zum Bestäuben
Früchte-Cobbler
R E Z E P T
Ein „Früchte-Cobbler“ ist eine Spezialität aus den USA. Die Früchte können je nach Jahreszeit kombiniert werden.
TIPP:
Mit Vanilleeis
servieren!
Slow-Food-Köchin Irene Weinfurter bereitete dieses Dessert mit
jugendlichen Asylbewerbern in
der Wohngemeinschaft Abraham
des Don Bosco Flüchtlingswerks zu.
DONBOSCOmagazin 6/2010 33
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34 DONBOSCOmagazin 6/2010
Kinder
TOBISbunte Seite
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Hört die Geschichte vom Kind im Stall!Die Tiere erzählen davon überall:Der Esel trug die Mutter, die Mutter trug das Kind.So hat ein Helfer diese Nachtdie Menschen froh gemacht.
Hört die Geschichte vom Kind im Stall!Die Tiere erzählen davon überall:Die Kuh gab ihre Krippe als Kinderbettchen her.So hat ein Bett in dieser Nachtdie Menschen froh gemacht.
Hört die Geschichte vom Kind im Stall!Die Tiere erzählen davon überall:Das Schaf verschenkte Wolle. Das Kind lag weich und warm.So hat viel Wärme diese Nachtdie Menschen froh gemacht.
Hört die Geschichte vom Kind im Stall!Die Tiere erzählen davon überall:Die Taube gurrte leise ein Wiegenlied dazu.So hat Musik in dieser Nachtdie Menschen froh gemacht.
Die Geschenke der Tiere
zugegeben – ich gehöre nicht zu den Tie-
ren, die dabei waren, als Jesus geboren
wurde. Vermutlich hätte ich als Elefant
nicht mal in den kleinen Stall gepasst.
Aber zum Glück gibt es ja Geschichten!
Geschichten, die allen, die nicht mit
dabei waren, noch viele hundert Jahre
später davon erzählen, was das Wunder-
bare an Jesu Geburt war. Und wunderbar
bleibt das Ereignis bis heute! Wunderbar
fi nde ich zum Beispiel, dass das Baby
damals nicht allein war. Bestimmt ha-
ben nicht nur die Hirten und Könige der
jungen Familie geholfen und Geschenke
mitgebracht. Auch die Tiere konnten ein
bisschen dazu beitragen, dass es dem
kleinen Jesus gut ging. Denn viele Tiere
haben kostbare Dinge zu verschenken –
auch wenn sie niemals mit Geld in der Ta-
sche zum Einkaufen gehen.
Von solchen Geschenken will ich euch
heute erzählen. Weil Geschenke Freude
machen. Und weil Weihnachten genau
das richtige Fest für diese Freude ist!
Euer
Ich schenk’ dir was!
So kannst du anderen Menschen eine Freude machenDie Tiere wussten ganz gut, mit welchen Geschenken sie dem
Kind eine Freude machen konnten. Was die Tiere zu verschen-
ken hatten, das kann auch dich auf gute Ideen bringen:Denk an den Esel! Kannst Du irgendetwas besonders gut?
Vielleicht kannst du für jemanden eine Einkaufstasche mit
dem Fahrrad nach Hause bringen, den Hund ausführen oder etwas am Computer erklären.Denk an das Schaf! Mit der Wolle von Schafen lässt sich eine
Menge machen. Man kann damit tolle Sachen häkeln oder
stricken: einen Schal, Socken oder eine Kissenhülle. Denk an die Taube! Musik ist ein tolles Geschenk. Vielleicht
kannst du ein Lied singen oder Flöte spielen, vielleicht auch Gitarre oder Klavier.
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DONBOSCOmagazin 3/2010 35DONBOSCOmagazin 1/2010 355
Viele Sachen liegen unter dem Weihnachtsbaum. Setze die Anfangsbuchstaben der dargestellten Gegenstände zu einem Wort zusammen. Das Lösungswort bezeichnet etwas, worin sich Geschenke manchmal verbergen.
Unter allen richtigen Einsendungen
verlosen wir fünf Fächer
„Mein Adventskalender“ aus dem
Don Bosco Verlag. Viel Erfolg!
„Eine Welt“ lautete das Lösungswort aus dem letzten
DON BOSCO MAGAZIN. Über je ein kleines Kosmetik-
täschchen und ein buntes Freundschaftsbändchen
dürfen sich freuen: Jonas Hobmeier, Marie-Fee Mehrens,
Teresa Schwend, Gwendolin Hofert, Dominik Fuest,
Marvin Glover, Carolin Reichle, Raphael Wiener,
Magdalene Pfitzmaier und Johanna Braun.
Herzlichen Glückwunsch!
Schicke die Lösung bis zum 20. November 2010 an Tobi: DON BOSCO magazin • Tobi
Sieboldstr. 11 • 81669 München
Rätseln mit Tobi
Lösungswort:
Preis:
-
Was würdest Du an jemanden ver-
schenken, den Du sehr magst? Zehn
Kekse in einer Dose? Drei Sterne für
eine Tanne? Ein spannendes Buch mit
Lesezeichen?
Ersetze einfach die dritte Zeile des
Gedichtes mit einer eigenen Geschenk-
Idee, schreib den Text auf eine Karte,
male was drumrum oder steck noch
eine Kleinigkeit als passendes Ge-
schenk in den Briefumschlag – und ab
geht die Post!
Ich habe dich so lieb!
Ich würde dir ohne Bed
enken
eine Kachel aus meinem Ofen
schenken.§
Willst du von einem Dichter lernen, wie man eigene
Gedichte schreibt? Sie müssen gar nicht lang sein
und haben Platz auf einer Postkarte. Solche Postkar-
ten-Gedichte zum Verschenken können dazu noch
bunt verziert und zu Weihnachten verschickt werden.
Postkarten-Gedichte
1
2
3
4
5
So geht’s:
Der Dichter Joachim Ringelnatz
fi ng eines seiner Gedichte so an:
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36 DONBOSCOmagazin 6/2010
Ratgeber
D I E E X P E R T E N
P. Erich Modosch (68),
Theologe und Sozialpäda-
goge, ist Pfarrer in Mieders
(Tirol), Dekanatsjugend-
seelsorger und Berater im
Schülerwohnheim der
Salesianer Don Boscos in
Fulpmes.
P. Franz-Ulrich Otto (60),
Theologe und Sozialpäda-
goge, ist Vorsitzender der
Bundesarbeitsgemein-
schaft Katholische Jugend-
sozialarbeit in Deutschland
und war mehrere Jahre
Stadtjugendseelsorger in
Essen.
Sie haben auch eine Frage?
Sr. Elisabeth Siegl (35),
Religionslehrerin und
Studentin der Theologie in
Salzburg, arbeitete vor
ihrem Studium als pädago-
gische Mitarbeiterin im
Wiener Don Bosco Haus.
Sr. Susanne Stachl (42),
Psychologin mit Schwer-
punkt Schulpsychologie,
ist Leiterin der Berufsfach-
schule für Kinderpflege der
Don Bosco Schwestern in
Rottenbuch.
Schreiben Sie an: DON BOSCO magazin
Ratgeber, Sieboldstr. 11, 81669 München
Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden
wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung ver-
öffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym.
»Sie fragen – wir antworten!Unser Beraterteam ist für Sie da und beantwortet Ihre Fragen zu den Themen Glauben, Religion, Erziehung, Jugend und Familie. Schreiben Sie uns!
L E B E N S F R A G E N
Kindern nach der Scheidung helfen
Im Alltag andere Religionen achten
Unsere Tochter ist geschieden, ihr
ehemaliger Mann lebt seit etwa zwei
Jahren in einer anderen Stadt. Seit-
dem fliegt unser Enkelsohn (13) alle
zwei Wochen dorthin und verbringt
das Wochenende mit seinem Va-
ter. Wir haben das Gefühl, dass der
Junge immer mehr zerrissen ist zwi-
schen den beiden Welten und sich in
keiner mehr wirklich zu Hause fühlt.
Wie kann man einem Kind eine solche
Situation erleichtern?
Herbert und Gunda F., Frankfurt
P. Franz-Ulrich Otto: Diese Frage be-
trifft heute sehr viele Kinder. Obwohl
viele geschiedene Eltern meinen,
dass ihre Kinder die Trennungssitu-
ation gut verkraften, sprechen die
konkreten Erfahrungen extrem dage-
gen. Wenn sie es auch oft zunächst
überspielen, leiden die meisten Kin-
der unter einer Trennung ihrer Eltern
mehr, als offen zu Tage tritt. Und ge-
rade in den Familien, in denen beide
Elternteile gut mit den Kindern um-
gegangen sind, wühlt eine Trennung
der Eltern in der Psyche der Kinder
Beim Kindergeburtstag unserer Toch-
ter (5) hat es zum Abendessen Würst-
chen gegeben. Weil auch zwei muslimi-
sche Kinder eingeladen waren, hatten
wir auch Fischstäbchen gemacht und
das vorab mit den Eltern besprochen.
Beim Essen wollte eins der beiden
muslimischen Kinder dann unbedingt
Würstchen essen und wir mussten es
ihm verbieten, obwohl wir als Katho-
liken ja nichts gegen Schweinefleisch
haben. Hätten wir ihm seinen Willen
lassen sollen?
Barbara M., Wien
Sr. Elisabeth Siegl: Auch wenn es für
uns Katholiken egal wäre und es dem
viel auf. Emotional erfahren sie eine
tiefe Enttäuschung und stehen dieser
Situation hilflos gegenüber.
Was kann diesen Kindern tatsäch-
lich helfen? Sicherlich hilft zunächst
das Gespräch mit den Kindern über
ihre Situation, wobei sie ohne Vor-
gaben von ihren Empfindungen und
ihren Wünschen sprechen können.
Eine besondere Schwere wird bei
den Kindern erzeugt, wenn das The-
ma ständig übergangen wird und ihre
Empfindungen nicht ernst genom-
men werden. Deshalb ist es notwen-
dig, den Kindern deutlich zu machen,
dass sie in Ihnen Großeltern haben,
die Partei für sie und nicht für einen
Elternteil ergreifen.
Die geschiedenen Elternteile
sollten zum Wohle ihres Kindes ge-
meinsam mit ihm überlegen, was
Sinn macht und wie dem Kind ein
ständiger Wechsel – oftmals beglei-
tet von parteilichen Stellungnah-
men – erspart bleiben kann. Das
tut dem Kind gut und zeugt von ei-
ner wahren Liebe der Eltern zu ihren
Kindern.
Kind sozusagen nicht geschadet hätte,
so ist doch der Respekt vor der musli-
mischen Religion wichtig. Natürlich ist
es eine Herausforderung, dies einem
Fünfjährigen plausibel zu machen,
wenn die Mehrheit der Kinder sich
nicht daran halten muss.
Aber gerade, weil es mit den Eltern
abgesprochen wurde, war Ihre Ent-
scheidung gut und richtig. Es ist auch
die Aufgabe der Eltern, dem Kind die
Gründe zu erklären. Vielleicht ist es
möglich, dass Sie mit den Eltern darü-
ber reden, wie es Ihnen mit ihrem Kind
ergangen ist – möglicherweise fin-
det sich so für das nächste Mal eine
andere Lösung.
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M E D I E N T I P P S D E R R E D A K T I O N
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Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: +49 (0)89/48008-330, [email protected], www.donbosco-medien.de
Weisheiten für mehr GelassenheitDie Überzeugung, dass hinter allem,
was existiert, ein tieferer Sinn liegt,
ist die Grundlage jedes Gottver-
trauens. In dieser Zettelbox fi nden
Sie motivierende Weisheiten, die
uns helfen, mehr Gelassenheit und
Zuversicht im Leben zu entwickeln
und Aphorismen, die uns erkennen
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ein blühendes Leben speist.
Weihnachtsgeschichten für KinderAdventszeit ist Vorlesezeit! Überra-
schende, nachdenkliche und hei-
tere Geschichten erzählen davon,
wie die Begegnung mit dem Kind
in der Krippe unser Leben verän-
dert und zum Leuchten bringt. Die
Auswahl der passsenden Erzäh-
lung wird erleichtert durch Hinwei-
se zu Vorlesealter, Vorlesedauer,
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nachtserzählungen von vielen
klassischen und zeitgenössischen
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Gottvertrauenrund 300 Notizblätter mit 48 verschiedenen Sinnsprüchen in farbiger PappboxDon Bosco 2010 € 4,95 / sFr 9,50
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Preisrätsel
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir fünf Zettelboxen „Höre nie auf anzufangen“, attraktiv gestaltete Papp-boxen mit je 300 Notiz-
blättern, aus dem Don Bosco Verlag.
Miträtseln und gewinnen!
P R E I S
Herzlichen Glückwunsch! Das Lösungswort aus
unserem letzten Preisrätsel lautete „BILDUNG“.
Über je einen Fächer „Werte sind Wurzeln, die Flügel
verleihen“ können sich Doris Hildebrand aus Seelze,
Anton Nolte aus Nörten-Hardenburg, Sabine Streczynski
aus Süßen, Guido Frede aus Nümbrecht und Stefanie
Gründler aus Schkeuditz freuen.
Schreiben Sie Ihre Lösung auf eine Postkarte
oder in eine E-Mail und schicken Sie diese
bis zum 30. November 2010 an:
DON BOSCO magazin
Sieboldstr. 11
81669 München
R ÄT S E L
Finden Sie zunächst in dem Buchstabengitter sechs Begriffe aus der vor-
weihnachtlichen Zeit und tragen Sie sie unten in die passende Zeile ein. Die Wörter im
Gitter sind von oben nach unten oder von links nach rechts zu lesen. Die Buchstaben in
den farbigen Feldern ergeben von oben nach unten gelesen das Lösungswort.
Es weihnachtet sehr ?
?
?
Lösungswort
A F D G X M N Q L
E F H U C N A R BS F R A E G L N EE N A E H E M G TW U N Z I L B R AA N K R I M U L PI G O Z S T E R N
R H B I O P K N IV O R F R E U D E
1. F
2. G
3. R D
4. S
5. B
6. N
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Gedanken zum Schluss
„Was du in anderen
entzünden willst,
muss in dir
selbst brennen.“
Augustinus von Hippo (354–430),
Kirchenlehrer, Theologe und Philosoph
Foto
: Fo
toli
a.c
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Service
Das DON BOSCO magazin erscheint
in der Don Bosco Medien GmbH.
Verlag und Redaktion: Don Bosco
Medien GmbH, Sieboldstraße 11,
81669 München, Tel.: 089 / 48008 360,
www.donbosco-magazin.de
Herausgeber: Salesianer Don Boscos
St.-Wolfgangs-Platz 10
81669 München
Tel.: 089 / 48008 421
Don Bosco Schwestern
Kaulbachstraße 63
80539 München
Tel.: 089 / 38 15 80 31
Chefredakteur: P. Alfons Friedrich SDB
Redaktion: Katharina Hennecke,
Claudia Klinger, Christina Tangerding
Sophie Wöginger
Verwaltung: Angela Gully
Titelfoto: P. Gregor Gugala SDB
Impressum
Die Ausgabe 1/2011 erscheint Anfang Januar
Im nächsten Heft lesen Sie:
• Die Armut wohnt nebenan Familien in Not
• 24 Stunden Wie die Salesianer Don Boscos
arme Jugendliche unterstützen
• Kinderseite Woher kommt eigentlich
das Geld?
Leserbriefe
Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor.
Zu DON BOSCO magazin 5/2010:
Ich freue mich immer, wenn das Magazin
ankommt. Meine schönen Erinnerungen an
Rottenbuch werden dann wieder aufgefrischt.
Noch eine Frage: Ich habe so wenig Kontakt
zu alten Klassenkameraden. Könnte man viel-
leicht einen Don-Bosco-Treff im Internet ma-
chen? Ich wünsche euch weiterhin gutes Gelin-
gen an dem Magazin und viele gute Ideen.
Gertraud Wöhrer-Brester
Vielen Dank für das Magazin 5/2010. Ich fi nde
es sehr informativ und gut gelungen. Auch
die Fotos sind sehr ansprechend. Besonders
berührt hat mich der Artikel über die Kinder-
soldaten. Danke an alle Mitarbeiter Ihres Mis-
sionswerkes, dass sie das Leid so vieler Kinder
und Jugendlichen lindern und ihnen eine gute
Zukunft geben.
Doris Carmona
Alle nicht gekennzeichneten Fotos
stammen aus den Archiven der
Don Bosco Medien GmbH und der
beiden Ordensgemeinschaften.
Layout: ReclameBüro München,
Gabriele Pohl und Margret Russer
Druck: Bonifatius GmbH
Druck – Buch – Verlag, Paderborn
Nachdruck ist nur mit schriftlicher
Genehmigung des Verlags gestattet.
Dies gilt auch für die Aufnahme in elek-
tronische Datenbanken und Verviel-
fältigungen auf CD-ROM. Einem Teil der
personalisierten Auflage liegt ein Pro-
spekt des St. Benno-Verlags bei. Teilen
der Auflage ist die Broschüre ECHO der
Don Bosco Schwestern beigelegt.
Das DON BOSCO magazin erscheint
2010 im 115. Jahrgang. Das DON BOSCO magazin erscheint zwei-
monatlich. Es wird gegen Entgelt
abgegeben.
Abo-ServiceProvinzialat der Salesianer
Don Boscos
Adressverwaltung
St.-Wolfgangs-Platz 10
81669 München
Tel.: 089 / 480 08-457
Das besondere WeihnachtsgeschenkJedes dieser bunten Textilbücher ist ein Unikat. Mit den bewegbaren Fi-
guren spielen die Kinder die Weihnachtsgeschichte nach: Vom Aufbruch
Marias und Josefs nach Betlehem über die Geburt Jesu im Stall bis zum
Besuch der Weisen aus dem Morgenland. Die Figuren der Geschichte
werden mit Klettverschlüssen auf den Seiten befestigt. Die einzelnen
Szenen wurden aus unterschiedlichen Stoffarten geschnitten und sorg-
fältig aufgenäht.
Mein Weihnachtsstoffbuch zum Fühlen und SpielenHandgenähtes peruanisches
Textilkinderbuch mit einem
Mini-Buch „Jesus wird
geboren“
Format: 30 x 30 cm,
Textilbuch, farbig,
vorwiegend aus Natur-
materialien gestaltet,
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Preisempfehlung)
Mit dem Erlös aus dem Verkauf unterstützt Don Bosco die Ausbildung peruanischer Näherinnen der Künstlerinnengruppe Santa Magdalena.
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lesen Sie unter
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Mein erster Eindruck beim Durchblättern des DON BOSCO magazins: Ob Kinder, ob Eltern, ob Großeltern -
da ist für jeden etwas dabei! Das vielseitige und abwechslungs-
reiche Magazin bietet aber nicht nur viele nützliche Tipps,
die für die gesamte Familie hilfreich sind. Eltern erhalten
darüber hinaus zahlreiche Anregungen zur Entwicklungs-
förderung ihrer Kinder. Damit unterstützt das DON BOSCO magazin Väter und Mütter in ihrer Erziehungskompetenz –
ein Anliegen, das auch mir als Bundesfamilienministerin
besonders am Herzen liegt.«
Warum mir das DON BOSCO magazin gefällt
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Dr. Kristina Schröder (33), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Foto
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