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Dokumentation der
zweiten Workshop-Reihe
Dialogprozess zur Erstellung einer Integrierten Energie- und
Klimaschutzstrategie für den Freistaat Thüringen
23. und 24. Oktober 2017
Diese Dokumentation hält stichpunktartig die Ergebnisse der Diskussionen in
den Workshops fest und setzt zur Nachvollziehbarkeit eine Kenntnis der
diskutierten Maßnahmen-Steckbriefe aus dem Zwischenbericht zur
Integrierten Energie- und Klimaschutzstrategie (Maßnahmenkatalog 3.0)
voraus. Die Rückmeldungen werden nach einem Prüfschritt in die Erstellung
des Abschlussberichts zur Energie- und Klimaschutzstrategie
(Maßnahmenkatalog 4.0) einfließen.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
2
Inhalt
1. Eröffnung und Einführung .................................................................................................. 4
Programm der zweiten Workshop-Reihe zur Energie- und Klimaschutzstrategie ................ 5
2. Vorstellung des Zwischenberichts zur Integrierten Energie- und
Klimaschutzstrategie........................................................................................................... 7
3. Klima- und energiepolitische Schwerpunkte der Landesregierung ............................. 11
4. Gespräch mit dem Publikum ............................................................................................ 15
5. Workshops: Übersicht und Diskussion des Zwischenberichts (Maßnahmenkatalogs
3.0) entlang der Handlungsfelder ..................................................................................... 18
5.1 Workshop Energieversorgung (23. Oktober 2017) ..................................................... 19
Rückmeldungen zum Handlungsfeld ........................................................................... 19
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge ................................................. 20
Diskussion der Maßnahmenvorschläge ....................................................................... 20
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung) ................................. 24
5.2 Workshop Wirtschaft (23. Oktober 2017) .................................................................... 25
Rückmeldungen zum Handlungsfeld ........................................................................... 25
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge ................................................. 25
Diskussion der Maßnahmenvorschläge ....................................................................... 25
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung) ................................. 30
5.3 Workshop Verkehr (23. Oktober 2017) ....................................................................... 30
Rückmeldungen zum Handlungsfeld ........................................................................... 30
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge ................................................. 31
Diskussion der Maßnahmenvorschläge ....................................................................... 32
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung) ................................. 35
5.4 Workshop Gebäude (24.Oktober 2017) ...................................................................... 36
Rückmeldungen zum Handlungsfeld ........................................................................... 36
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge ................................................. 36
Diskussion der Maßnahmenvorschläge ....................................................................... 36
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung) ................................. 39
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
3
5.5 Workshop Private Haushalte (24.Oktober 2017) ........................................................ 40
Rückmeldungen zum Handlungsfeld ........................................................................... 40
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge ................................................. 40
Diskussion der Maßnahmenvorschläge ....................................................................... 40
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung) ................................. 44
5.6 Workshop Landnutzung/Landwirtschaft (24.Oktober 2017) ........................................ 44
Rückmeldungen zum Handlungsfeld ........................................................................... 44
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge ................................................. 45
Diskussion der Maßnahmenvorschläge ....................................................................... 45
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung) ................................. 49
5.7 Diskussion der Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld „Öffentliche Hand“ ........... 50
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge ................................................. 50
Diskussion der Maßnahmenvorschläge ....................................................................... 50
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung) ................................. 53
Anhang ....................................................................................................................................... 55
Teilnahmeliste ...................................................................................................................... 55
Präsentation: Vorstellung des Zwischenberichts zur Integrierten Energie- und
Klimaschutzstrategie............................................................................................................ 62
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
4
1. Eröffnung und Einführung
Martina Richwien, IFOK GmbH
Die Moderatorin Martina Richwien begrüßte die Teilnehmenden der zweiten Workshop-Reihe zur
Energie- und Klimaschutzstrategie Thüringen. Sie richtete den Blick auf den Ablauf des
Dialogprozesses zur Erstellung der Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie im Jahr 2017.
Grundlage des Beteiligungsprozesses waren Maßnahmenvorschläge, die vom Leipziger Institut
für Energie und IFOK auf der Grundlage eines Gutachtens des Leipziger Instituts erstellt wurden.
Die Maßnahmen wurden in einem breiten Beteiligungsprozess unter Einbeziehung von
Fachexpertinnen und Fachexperten aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft sowie
Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickelt
(siehe auch Abschnitt 2).
Die zweite Workshop-Reihe stelle nun den Abschluss des Dialogprozesses dar. Dazu wurden
Expertinnen und Experten, von denen viele bereits an den vorherigen Dialogformaten
teilgenommen hatten, eingeladen, um auf Grundlage des Zwischenberichts zur Energie- und
Klimaschutzstrategie (Maßnahmenkatalog 3.0) Kernpunkte und mögliche Kontroversen in den
konsolidierten Maßnahmenvorschlägen zu diskutieren und Empfehlungen zur Umsetzung der
Maßnahmenvorschläge zu geben.
Die Ziele der zweiten Workshop-Reihe lauteten somit:
• Vorstellung des Zwischenberichts zur Integrierten Energie- und
Klimaschutzstrategie
• Debatte zu den Handlungsfeldern und den im Beteiligungsprozess überarbeiteten
Maßnahmenvorschlägen und Erarbeitung von Empfehlungen zur Umsetzung der
Maßnahmenvorschläge
• Maßnahmenpriorisierung: Auswahl von Maßnahmen, die nach Meinung der
anwesenden Fachexpertinnen und -experten eine besonders hohe Bedeutung haben
Die Moderatorin erläuterte den Ablauf der zweiten Workshop-Reihe. Zu Beginn würden
Eckpunkte des Zwischenberichts vorgestellt und Einblicke in die klima- und energiepolitische
Arbeit der Landesregierung gegeben. Anschließend würden die Maßnahmenvorschläge und
Kernpunkte zu den jeweiligen Handlungsfeldern in sechs handlungfeldspezifischen Workshops
diskutiert.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
5
Programm der zweiten Workshop-Reihe zur Energie- und Klimaschutzstrategie
Tag 1 | Montag, 23. Oktober 2017
ab 9:30 Uhr Empfang
10:00 Uhr Eröffnung und Einführung
- Ziele und Ablauf des Tages
Martina Richwien, IFOK GmbH
10:10 Uhr Vorstellung des Zwischenberichts zur Integrierten Energie- und
Klimaschutzstrategie
Marcel Ebert, Leipziger Institut für Energie
10:30 Uhr Klima- und energiepolitische Arbeit der Landesregierung
Ministerin Anja Siegesmund,
Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
10:50 Uhr Gespräch mit dem Publikum
Ministerin Anja Siegesmund und Dr. Martin Gude, Thüringer Ministerium für
Umwelt, Energie und Naturschutz; Martina Richwien, IFOK GmbH; Marcel Ebert,
Leipziger Institut für Energie
11:20 Uhr Start der Handlungsfeldbezogenen Workshops Energieversorgung,
Wirtschaft und Verkehr
- Vorstellungsrunde
- Beschreibung des jeweiligen Handlungsfeldes und Überblick über das
Maßnahmenset
12:30 Uhr Mittagsimbiss
13:15 Uhr Vorstellung und Diskussion der Maßnahmenvorschläge in den
Handlungsfeldbezogenen Workshops Energieversorgung, Wirtschaft und
Verkehr
- Überblick zu den zentralen Veränderungen der Maßnahmenvorschläge aus
den Dialogformaten
- Fragen für die Diskussion:
▪ Wo sehen Sie Knackpunkte/ Konflikte?
▪ Welche Empfehlungen zur Umsetzung der Maßnahmenvorschläge
haben Sie?
mit Kaffeepause
16:45 Uhr Zusammenfassung und Ausblick im jeweiligen Handlungsfeld
17:00 Uhr Ende
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
6
Tag 2 | Dienstag, 24. Oktober 2017
ab 9:30 Uhr Empfang
10:00 Uhr Eröffnung und Einführung
- Ziele und Ablauf des Tages
Martina Richwien, IFOK GmbH
10:10 Uhr Vorstellung des Zwischenberichts zur Integrierten Energie- und
Klimaschutzstrategie
Marcel Ebert, Leipziger Institut für Energie
10:30 Uhr Klima- und energiepolitische Arbeit der Landesregierung
Staatssekretär Olaf Möller, Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und
Naturschutz
10:50 Uhr Gespräch mit dem Publikum
Staatssekretär Olaf Möller und Dr. Martin Gude, Thüringer Ministerium für
Umwelt, Energie und Naturschutz; Martina Richwien, IFOK GmbH; Marcel Ebert,
Leipziger Institut für Energie
11:20 Uhr Start der Handlungsfeldbezogenen Workshops Gebäude, Private
Haushalte, Landnutzung/Landwirtschaft
- Vorstellungsrunde
- Beschreibung des jeweiligen Handlungsfeldes und Überblick über das
Maßnahmenset
12:30 Uhr Mittagsimbiss
13:15 Uhr Vorstellung und Diskussion der Maßnahmenvorschläge in den
Handlungsfeldbezogenen Workshops Gebäude, Private Haushalte,
Landnutzung/Landwirtschaft
- Überblick zu den zentralen Veränderungen der Maßnahmenvorschläge aus
den Dialogformaten
- Fragen für die Diskussion:
▪ Wo sehen Sie Knackpunkte/ Konflikte?
▪ Welche Empfehlungen zur Umsetzung der Maßnahmenvorschläge
haben Sie?
mit Kaffeepause
16:45 Uhr Zusammenfassung und Ausblick im jeweiligen Handlungsfeld
17:00 Uhr Ende
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
7
2. Vorstellung des Zwischenberichts zur Integrierten Energie-
und Klimaschutzstrategie
Marcel Ebert, Leipziger Institut für Energie
Nach der Eröffnung und Einführung stellte Marcel Ebert vom Leipziger Institut für Energie
Eckpunkte des Zwischenberichts zur Integrierten Energie- und Klimaschutzstrategie1 vor (siehe
Präsentation im Anhang).
Der Freistaat Thüringen sei in der Energie- und Klimaschutzpolitik an Zielvorgaben und
gesetzliche Rahmenbedingungen durch die internationale, europäische und nationale Ebene
gebunden. Dazu zählen die Ziele der UN-Klimakonferenz in Paris 2015, die Minderungsziele der
Europäischen Union, das EU-Emissionshandelssystem sowie der Klimaschutzplan 2050 der
Bundesregierung. Das Land Thüringen könne sowohl Rahmenbedingungen für die Landesebene
setzen als auch Kommunen, Verbände, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger bei der
Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen unterstützen. Weiterhin könne das Land Initiativen auf
der europäischen Ebene und der Bundesebene anregen.
Während das Klimagesetz, welches derzeit erarbeitet wird, den rechtlichen Rahmen und die Ziele
für klimaverträgliches Handeln vorgebe, werden in der Integrierten Energie- und
Klimaschutzstrategie bezogen auf die Herausforderungen in den Handlungsfeldern Maßnahmen
zur Umsetzung der Energie- und Klimaziele entwickelt. Im Rahmen eines Monitoring-Prozesses
solle dann die Zielerreichung und Maßnahmenumsetzung überprüft werden.
Die Klima- und energiepolitische Ziele Thüringens lauten:
• Treibhausgasemissionen in Thüringen reduzieren
• Energiebedarf in Thüringen durch erneuerbare Energien abdecken
• Energie einsparen und Energieeffizienz steigern
• Nachhaltigen Umbau des Energiesystems unterstützen
Nach dem Überblick über die klima- und energiepolitischen Ziele Thüringens ging Herr Ebert auf
den Beteiligungsprozess zur Erstellung der Integrierten Energie- und Klimaschutzstrategie ein. In
verschiedenen Beteiligungsformaten wurden die von den Maßnahmen betroffenen und an der
Umsetzung beteiligten Zielgruppen in die Erarbeitung der Maßnahmen der Energie- und
Klimaschutzstrategie eingebunden (siehe Abbildung 1). Nach dem Auftakt des Prozesses mit
einer ersten Workshop-Reihe für Expertinnen und Experten im März 2017 wurden
zielgruppenspezifische Workshops für Kommunen, die Wirtschaft und die Jugend durchgeführt.
Außerdem wurde die breite Öffentlichkeit durch einen Online-Dialog und die Präsenz des
Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz mit einem Klima-Pavillon auf der
1 Link zum Zwischenbericht: https://klimastrategie-thueringen.de/ieks/de/home/informieren.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
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Landesgartenschau in Apolda einbezogen. Im Rahmen des Online-Dialoges konnten alle
Interessierten im Mai und Juni 2017 die Maßnahmenvorschläge diskutieren, kommentieren und
bewerten. Insgesamt gingen auf der Plattform 166 Kommentare ein und 821 Bewertungen
wurden verzeichnet. Dabei wurde ein großer Teil der Maßnahmen als „sehr wichtig“ bewertet.
Nur bei zwei der 50 Maßnahmenvorschlägen2 wurde die Kategorie „nicht wichtig“ häufiger
gewählt als die Kategorie „sehr wichtig“.
Zum weiteren Vorgehen erläuterte Herr Ebert, nach der zweiten Workshop-Reihe werde der
Abschlussbericht zur Energie- und Klimaschutzstrategie erstellt und in den politischen Prozess
übergeben. Die Landesregierung werde unter Berücksichtigung der Ergebnisse des
Beteiligungsprozesses eine Strategie erarbeiten, die eine Entscheidungs- und
Handlungsgrundlage der Landesregierung im Bereich der Klima- und Energiepolitik darstellen
werde.
Abbildung 1: Beteiligung bei der Erstellung der Integrierten Energie- und Klimaschutzstrategie
Eine Darstellung des Beteiligungsprozesses mit der Dokumentation der Ergebnisse aller
Beteiligungsformate ist unter www.klimastrategie-thueringen.de abrufbar.
2 E-07: Entwicklung eines innovativen Pilotprojekts zur Einbindung von Geothermie in hybride Energieanlagen; G-06: Stabilisierung der einwohnerspezifischen Wohnflächennachfrage.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
9
Im Anschluss an den Überblick zum Beteiligungsprozess stellte Herr Ebert die Ableitung der
Handlungsfelder aus den im Gutachten zur Vorbereitung einer Energie- und Klimaschutzstrategie
formulierten Handlungsempfehlungen vor:
Abbildung 2: Ableitung der Handlungsfelder aus dem Gutachten zum Thüringer Klimagesetz
Die Maßnahmen in den sieben Handlungsfeldern werden in Form von Steckbriefen dargestellt.
Den Steckbriefen liegt ein Raster mit zu beantwortenden Fragen zu Grunde. Die Maßnahmen
werden dabei jeweils in der folgenden Struktur dargestellt:
IEKS Thüringen
Maßnahme Lfd. Nr Titel
Handlungsfeld
(Workshop-Reihe) Zuordnung zum Handlungsfeld
Beschreibung der
Maßnahme
▪ Ziel: Was soll damit erreicht werden?
▪ Handlungsbedarf: Warum und ist die Maßnahme notwendig?
Zielgruppe (Adressaten) ▪ Wer soll durch die Maßnahme bewegt werden, etwas zu tun?
Instrument/-e
▪ Was soll getan werden?
Förderprogramme/Finanzierungsinstrumente,
FuE/Pilotvorhaben,
Konzepte/Studien/Leitfäden,
Information/Beratung/Vernetzung,
Planung/Planungsverfahren,
Ökonomische Instrumente,
Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen
Rechtssetzung
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
10
Bezug zu anderen IEKS-
Maßnahmen
▪ Zu welchen weiteren Maßnahmen weist diese Maßnahme eine
Verbindung auf?
Wirkung ▪ Welche direkte oder indirekte THG-Minderungswirkung ist zu erwarten?
Umsetzung ▪ Soll kurz- oder mittelfristig mit der Umsetzung der Maßnahme begonnen
werden?
Priorität sehr hoch
Rückmeldungen zur
Umsetzung aus
Beteiligungsprozess
Abbildung 3: Steckbrief-Format der Maßnahmen
Wie Herr Ebert erläuterte, werde die Priorität der Umsetzung erst nach dem Stimmungsbild zu
den Maßnahmenvorschlägen in der zweiten Workshop-Reihe in die Maßnahmensteckbriefe
eingetragen. Auch die Rückmeldungen zur Umsetzung zu den jeweiligen Maßnahmen Rahmen
der handlungsfeldspezifischen Workshops würden aufgenommen.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
11
3. Klima- und energiepolitische Schwerpunkte der
Landesregierung
23. Oktober 2017, Ministerin Anja Siegesmund, Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie
und Naturschutz
Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund begrüßte die Teilnehmenden der zweiten
Workshop-Reihe zur Erarbeitung der Energie- und Klimaschutzstrategie für Thüringen. Sie
betonte, dass Klimaschutz und die Energiewende zu den Schwerpunktthemen der
Landesregierung gehören und sich das Land seiner Verantwortung in Sachen Klimaschutz stelle.
Die Landesregierung wolle mit ihrer Politik den nötigen Transformationsprozess so gestalten,
dass Thüringen gestärkt daraus hervorgehe. Um die Rolle der Regionen beim Klimaschutz zu
unterstreichen, sich mit unterschiedlichen Akteuren aus anderen Regionen zu vernetzen sowie
Impulse für das Thüringer Wirken zu bekommen, werde sie im November nach Bonn zur 23. UN-
Klimakonferenz (COP23) reisen. Auch in die Sondierungsgespräche für die Regierungsbildung
auf Bundesebene bringe Thüringen seine Vorschläge und Forderungen ein.
Es bestehe Einigkeit darüber, dass das nationale Klimaziel, die Treibhausgas-Emissionen bis
zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken, mit den derzeit verwendeten
Instrumenten nicht erreicht werde. Davon lasse sich Thüringen aber nicht entmutigen, sondern
sehe sich vielmehr in der Pflicht, den Klimaschutz voranzubringen, um dazu beizutragen, dass
die langfristigen Klimaziele erreicht werden können.
Der Schlüssel hierzu liege in der Umstellung des Energiesystems. Auch im Wärmesektor und im
Bereich der Mobilität, in denen die Umstellung auf erneuerbare Energien bisher langsamer
voranschreite als im Stromsektor, müssten Fortschritte gemacht werden.
Die Umweltministerin betonte, die Landesregierung wolle mit auf Thüringen zugeschnittenen
Angeboten, Maßnahmen und Projekten die Transformation des Energiesystems voranbringen
und die Treibhausgasemissionen senken. Dies sei der Anspruch der Thüringer Energie- und
Klimapolitik als Ganzes und hierfür stehe auch das Klimagesetz.
Zum Stand der Bearbeitung des Klimagesetzes berichtete die Ministerin von der Anhörung nach
der ersten Kabinettbefassung zum Gesetz im Frühjahr 2017. Hier habe es durchaus großen
Zuspruch für das Thema Klimaschutz als solches und den Gesetzesentwurf gegeben. Aber wie
erwartet habe es auch Kritik gegeben – in beide Richtungen: Einige der Stellungnahmen
sprachen sich für ambitioniertere Ziele und mehr Verbindlichkeit aus. Anderen wiederum gingen
die Vorgaben im Entwurf zu weit und sie sahen den Hebel eher auf nationaler bzw. internationaler
Ebene.
Im Ergebnis der Anhörung werde es daher laut Frau Siegesmund zu einigen Änderungen und
Präzisierungen kommen.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
12
Eine große Diskussion habe die perspektivische Verpflichtung der Kommunen hervorgerufen,
Klimaschutzpläne bzw. Wärmepläne zu erarbeiten. In der derzeitigen Überarbeitung des
Gesetzes sei vorgesehen, auf die Verpflichtung der Kommunen zu verzichten und noch stärker
den Aspekt der Motivation und Unterstützung in den Vordergrund zu stellen. Die Möglichkeiten
der Förderung durch Bund und Land würden damit gesichert. Zudem werde so noch stärker auf
die unterschiedlichen Voraussetzungen in den Kommunen Rücksicht genommen. Die
Kommunen seien damit gleichwohl weiter in der Verantwortung und würden in ihren Aufgaben
von der Landesregierung unterstützt werden.
Die Ministerin erläuterte, wie ernst es der Landesregierung mit der Unterstützung der Kommunen
in Sachen Klimaschutz sei, zeige auch die neue Richtlinie zur Förderung von
Klimaschutzmaßnahmen in Kommunen, „Klima Invest“, die im September 2017 veröffentlicht
wurde. Förderfähig sei ein breites Spektrum an Maßnahmen. Schwerpunkt bei den Investitionen
seien die energetische Modernisierung von Gebäuden und die Umstellung der Fuhrparks auf
klimaneutrale E-Mobilität. Erstmals werde der Kauf von E-Bikes und E-Lastenrädern gefördert.
Mit dem ersten Förderbescheid im Rahmen von „Klima Invest“ sei im Oktober der Einbau
energieeffizienter und klimafreundlicher LED-Leuchten in der Multihalle Meiningen gefördert
worden.
Frau Siegesmund wies weiter auf eine neue Förderung von Elektrobussen hin, die den
Kommunen zu Gute komme. Nach intensiver Prüfung durch die EU-Kommission stünden nun 14
Millionen Euro für klimafreundliche und leise Elektrobusse bereit. Mit der beachtlichen
Förderquote von 80 % werde der Kauf von Elektrobussen und der notwendigen Ladeinfrastruktur
im öffentlichen Nahverkehr unterstützt. Ein mit Ökostrom betriebener Elektrobus spare CO2-
Emissionen und leiste einen wirksamen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität. Die Richtlinie sei ein
weiterer Schritt, Elektromobilität auf die Straße zu bringen und damit ein Baustein zur
Verkehrswende in Thüringen.
Abschließend bedankte sich die Ministerin für das Engagement aller Teilnehmenden der
Workshop-Reihe. Der Abschlussbericht zur Energie- und Klimaschutzstrategie, der das Ergebnis
des Beteiligungsprozesses sei, werde die Grundlage für die eigentliche Strategie der
Landesregierung darstellen. Auf Basis der Vorschläge im Abschlussbericht werde die
Landesregierung die Strategie erarbeiten und in einem Kabinettsbeschluss verabschieden. Die
Workshops seien nochmals ein wichtiges Forum um Empfehlungen zur Umsetzung zu geben und
ein Stimmungsbild zu den Prioritäten für die Maßnahmenumsetzung zu zeichnen.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
13
24. Oktober 2017, Staatssekretär Olaf Möller, Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie
und Naturschutz
Ergänzend zu den von Ministerin Siegesmund am ersten Tag der Workshop-Reihe genannten
Themen ging Staatssekretär Olaf Möller am zweiten Tag noch auf die folgenden Punkte ein:
Chancen der Thüringer Energie- und Klimapolitik
Staatssekretär Olaf Möller betonte, in der Energie- und Klimapolitik der Landesregierung ginge
es darum, die Potenziale zu erschließen, die sich aus Klimaschutz und der Energiewende
ergeben. Dabei würden attraktive Angebote und Rahmenbedingungen für Unternehmen benötigt,
gleichzeitig müsse sichergestellt werden, dass Bürgerinnen und Bürger durch den Klimaschutz
nicht überfordert werden und dass Energie, Wohnen und Mobilität bezahlbar bleiben. Möglichst
viele Kommunen, Unternehmen aber auch einzelne Bürgerinnen und Bürger sollten zu Klima-
und Energiegewinnern werden. Das energiepolitische Zieldreieck aus Sicherheit,
Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit ergänzt um die Faktoren Wertschöpfung,
Partizipation und Akzeptanz bleibe damit handlungsleitend für die Landesregierung.
Nur der klimapolitisch notwendige Umstieg auf erneuerbare Energien und die Orientierung auf
nicht-fossile Wirtschaftsprozesse könne langfristig Wohlstand und Wohlergehen sichern. Dazu
müsse der Strukturwandel mitgestaltet werden und eine Offenheit für neue Entwicklungen, etwa
im Bereich der Speichertechnogien, bestehen.
Wärmewende
Neben dem Verkehrs- und Stromsektor müsse laut Staatsekretär Möller auch der Wärmesektor
verstärkt in den Blick genommen werden, wenn es um die Umsetzung der Energiewende und die
Senkung von Emissionen geht. Der Gebäudebestand habe einen wesentlichen Anteil an den
Emissionen und werde daher im Klimagesetz in den Fokus genommen. Bis 2050 solle der
Gebäudebestand nahezu klimaneutral sein. Aufgrund der langen Investitionszyklen sei es
wichtig, dass Gebäudeeigentümer bereits bei anstehenden Investitionen das langfristige Ziel im
Blick behielten. Als Zwischenziel solle daher der Wärme- bzw. Kälteenergiebedarf der Gebäude
bis 2030 zu 25 % aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Ineffizienzen und soziale Härten
würden dabei über verschiedene Maßnahmen der alternativen Erfüllung vermieden.
Beteiligungsprozess zur Energie- und Klimaschutzstrategie
Staatssekretär Möller betonte, im Beteiligungsprozess zur Energie- und Klimaschutzstrategie sei
mit unterschiedlichen Formaten versucht worden, auch diejenigen anzusprechen, die bei
herkömmlichen Verfahren wenig Gelegenheit hätten oder wenig Gelegenheit sähen, sich zu
äußern. Mit niedrigschwelligen Angeboten, wie dem Online-Dialog, sei man auf gute Resonanz
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
14
gestoßen. Es habe sich aber auch gezeigt, dass es viel Information und Motivation brauche, um
möglichst eine hohe Zahl an Rückmeldungen zu bekommen, die ein breites Spektrum an
Interessen abdeckten. Auch wenn in dem einen oder anderen Fall noch mehr Resonanz
wünschenswert gewesen sei, zeigte sich der Staatssekretär überzeugt, dass es der richtige Weg
sei, frühzeitig Beteiligungsangebote zu machen und unter breiter Einbindung von Wirtschaft,
Verwaltung, Kommunen, Verbänden und Vereinen und Bürgerinnen und Bürgern Papiere wie die
Energie- und Klimaschutzstrategie zu erarbeiten. Die anwesenden Akteure rief Herr Möller auf,
die im Beteiligungsprozess erarbeiteten Ergebnisse in die Breite zu tragen.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
15
4. Gespräch mit dem Publikum
23. Oktober 2017, Ministerin Anja Siegesmund und Dr. Martin Gude, Thüringer Ministerium
für Umwelt, Energie und Naturschutz; Martina Richwien, IFOK GmbH; Marcel Ebert,
Leipziger Institut für Energie
Hinweis: Im Folgenden werden ausgewählte Kernpunkte des Austausches zwischen den
Teilnehmenden und den Vortragenden dargelegt. Dabei werden Fragestellungen und
Anmerkungen der Teilnehmenden und die entsprechende Antwort durch die anwesenden
Vertreterinnen und Vertreter des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz
bzw. des Leipziger Instituts für Energie zusammengefasst.
Frage: Inwieweit stimmt sich die Landesregierung mit den anderen Bundesländern zu klima- und
energiepolitischen Fragen ab?
Antwort des Ministeriums: Es gibt viele Foren für umfangreichen Austausch zwischen den
Ländern, etwa in Arbeitsgruppen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, der
Umweltministerkonferenz (UMK) und in sektorspezifischen Foren. Auf der Ebene der konkreten
Maßnahmen ist oft eher ein regionalspezifischer Ansatz sinnvoll.
Frage: Soll der Dialog zwischen dem Ministerium und Kommunen zur Klima- und Energiepolitik
weitergeführt werden?
Antwort des Ministeriums: Das Ministerium ist sehr daran interessiert, den Austauschprozess
weiterzuführen, auch im Bereich des Monitorings. Bezüglich der Formate besteht Offenheit.
Frage: Wann plant das Ministerium, den im Koalitionsvertrag verankerten Codex für
Bürgerbeteiligung zu erarbeiten?
Antwort des Ministeriums: Dies wird nach der Verabschiedung des Klimagesetzes angegangen.
Frage: Wie lautet ein optimistischer Zeitplan für eine Verabschiedung des Klimagesetzes?
Antwort des Ministeriums: Mit optimistischem Blick kann es eine zweite Kabinettbefassung zum
Gesetz noch im Jahr 2017 geben. Danach erfolgt die parlamentarische Beratung. Die Ministerin
hofft, dass das Gesetz dann im dritten Quartal 2018 verabschiedet wird.
Frage: Wo liegen die größten Potenziale für Erneuerbare Energien in Thüringen?
Antwort des Ministeriums: Verweist auf das Gutachten zur Vorbereitung einer Energie- und
Klimaschutzstrategie für Thüringen des Leipziger Instituts für Energie. Im Stromsektor liegen die
berechneten Potenziale im Wesentlichen in der Photovoltaik und der Windenergie, im
Wärmesektor auch in der Biomasse.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
16
Frage: Wann wird die Experteneinschätzung zur Priorität der Umsetzung der
Maßnahmenvorschläge vorgenommen?
Antwort des Leipziger Instituts für Energie: Eine valide qualitative und ggf. quantitative
Einschätzung der THG-Emissionen, der Kosten und der Kosteneffizienz kann belastbar erst dann
erfolgen, wenn die in den Maßnahmen benannten Instrumente weiter ausgearbeitet sind.
Frage: Inwiefern sind internationale Kooperationen in den Maßnahmenvorschlägen vorgesehen,
beispielweise bei Bürgerenergiegenossenschaften?
Antwort des Ministeriums: Hinsichtlich internationaler Aktivitäten ist der Handlungsspielraum auf
der Landesebene begrenzt, solche Fragen stehen nicht im Fokus der Maßnahmen. Jedoch
könnte mit Partnerregionen themenspezifisch zusammengearbeitet werden.
24. Oktober 2017, Staatssekretär Olaf Möller und Dr. Martin Gude, Thüringer Ministerium
für Umwelt, Energie und Naturschutz; Martina Richwien, IFOK GmbH; Marcel Ebert,
Leipziger Institut für Energie
Frage: Wird das Thema „Kohlenstoffspeicher“ in die Ziele des Klimagesetzes einfließen?
Antwort des Ministeriums: Die Speicherung von CO2 ist kein Ziel an sich, sondern eine von vielen
Maßnahmen, um weitgehende Treibhausgasneutralität zu erreichen. Im Handlungsfeld
Landnutzung/ Landwirtschaft gibt es eine Maßnahme zum „Erhalt und Mehrung von
Kohlenstoffsenken“ (L-07).
Anmerkung: Integrierte Stadtentwicklungskonzepte unter Berücksichtigung der
demographischen Entwicklung bilden eine Voraussetzung für Klimaschutzkonzepte.
Gebäudeeigentümer brauchen Planungssicherheit für die Umsetzung von Energie- und
Klimaschutzmaßnahmen. Daher kommt den Kommunen eine besondere Rolle zu.
Antwort des Ministeriums: Stimmt zu. Im Entwurf für das Klimagesetz wird die große Bedeutung
der Kommunen adressiert.
Frage: Warum wird es keine verbindlichen Verpflichtungen für Kommunen geben,
Klimaschutzpläne bzw. Wärmepläne zu erarbeiten?
Antwort des Ministeriums: Der Bund stellt erhebliche Mittel für freiwillige Maßnahmen bereit, die
nicht ausgeschöpft werden können, wenn die Maßnahmen verpflichtend sind. Daher wird die
Motivation und Unterstützung der Kommunen in den Vordergrund gestellt.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
17
Frage: Wird die Erstellung von Klimaschutzplänen und Umsetzung von
Energieeffizienzmaßnahmen von Kommunen auf freiwilliger Basis funktionieren?
Antwort des Ministeriums: Es gibt zunehmend ein Bewusstsein in den Kommunen für diese
Themen, auch aus eigenem Interesse, z.B. bei Einsparungen durch LED-Beleuchtung. Für
Maßnahmen der Kommunen steht jetzt auch das Förderprogramm „Klima Invest“ zur Verfügung.
Natürlich wird es nicht leicht, alle zu solchen Maßnahmen zu motivieren, aber die Erfahrungen
mit dem Programm „Green Invest“ zeigen: Es spricht sich in den Zielgruppen herum, welchen
Nutzen solche Programme haben. Daher besteht Anlass zum Optimismus, dass bei Kommunen
ein ähnlicher Effekt entstehen wird.
Frage: Warum spielt Geothermie in den Überlegungen zum Klimaschutz in Thüringen eine eher
untergeordnete Rolle?
Antwort des Ministeriums: Es muss unterschieden werden zwischen tiefer Geothermie und
oberflächennaher Geothermie. Für tiefe Geothermie ist es derzeit auch wegen der bundesweiten
Standortsuche für ein Endlager für radioaktive Abfälle schwierig, eine Genehmigung zu
bekommen. Im Bereich der Wärmeversorgung Gebäude wird jedoch ein immenses Potenzial für
oberflächennahe Geothermie gesehen.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
18
5. Workshops: Übersicht und Diskussion des
Zwischenberichts (Maßnahmenkatalogs 3.0) entlang der
Handlungsfelder
Im Rahmen der zweitägigen Workshop-Reihe fanden pro Tag parallel drei
handlungsfeldspezifische Workshops statt. Am ersten Tag wurden Workshops zu den
Handlungsfeldern „Energieversorgung“, „Wirtschaft“ sowie „Verkehr“ durchgeführt, am zweiten
Tag Im Rahmen der zweitägigen Workshop-Reihe fanden pro Tag parallel drei
handlungsfeldspezifische Workshops statt. Am ersten Tag wurden Workshops zu den
Handlungsfeldern „Energieversorgung“, „Wirtschaft“ sowie „Verkehr“ durchgeführt, am zweiten
Tag fanden die Workshops zu „Private Haushalte“, „Gebäude“ sowie
„Landwirtschaft/Landnutzung“ statt. Die Maßnahmenvorschläge des Handlungsfelds „Öffentliche
Hand“ wurden bei Bedarf innerhalb der Workshops mitdiskutiert.
Workshop Moderation Wissenschaftliche Begleitung
Tag 1: 23. Oktober 2017
Energieversorgung Martina Richwien, IFOK Marcel Ebert, IE Leipzig
Wirtschaft Robin Rieprich, IFOK Werner Bohnenschäfer, IE Leipzig
Verkehr Lena Judick, IFOK Matthias Reichmuth, IE Leipzig
Tag 2: 24. Oktober 2017
Private Haushalte Robin Rieprich, IFOK Marcel Ebert, IE Leipzig
Gebäude Lena Judick, IFOK Werner Bohnenschäfer, IE Leipzig
Landwirtschaft/ Land-nutzung
Martina Richwien, IFOK Anne Scheuermann, IE Leipzig
Grundlage der Diskussionen war der Zwischenbericht zur Energie- und Klimaschutzstrategie. Im
ersten Schritt wurden jeweils ein Überblick über das jeweilige Handlungsfeld gegeben und
zentrale Aufgaben zur Reduzierung der THG-Emissionen im Handlungsfeld besprochen.
Anschließend wurden die im Beteiligungsprozess weiterentwickelten Maßnahmenvorschläge
vorgestellt und diskutiert. Die Leitfragen für die Diskussion lauteten:
• Wo sehen Sie Knackpunkte/ Konflikte?
• Welche Empfehlungen zur Umsetzung der Maßnahmenvorschläge haben Sie?
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
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Nach der Diskussion der Maßnahmenvorschläge wurde den Teilnehmenden die Möglichkeit
gegeben, die Maßnahmen zu priorisieren. Dafür bekamen die Teilnehmenden3 je drei grüne und
drei gelbe Punkte, mit denen die Maßnahmen wie folgt priorisiert werden konnten:
• Grüne Punkte: Welche Maßnahmen haben für Sie eine besonders hohe Bedeutung und
sollten deshalb schnell umgesetzt werden?
• Gelbe Punkte: Welche Maßnahmen haben für Sie eine eher geringe Bedeutung für eine
Umsetzung?
Nicht alle Teilnehmenden sahen sich in der Lage, die weniger wichtigen Maßnahmen zu
benennen, somit verzichteten einige Teilnehmende auf einen Gebrauch der gelben Punkte.
5.1 Workshop Energieversorgung (23. Oktober 2017)
Rückmeldungen zum Handlungsfeld
- In die Darstellung des Handlungsfeldes ist zwingend die Stärkung der Dezentralität der
Energiewende aufzunehmen. Die Verknüpfung von Erzeugung und Verbrauch „vor dem
Zähler“ oder „vor dem Netzengpass“ wird eine immer stärkere Rolle einnehmen und vor dem
Hintergrund von Teilhabe und regionaler Wertschöpfung soll diese Verknüpfung im Sinne der
Thüringerinnen und Thüringer gestärkt werden. Aspekte wie Eigenverbrauch, Mieterstrom,
Quartiersstrom oder Regionalstrom sind hier zu betrachten ebenso wie sich Thüringen als
mögliche Energiedrehscheibe für eine europäische Energieintegration, vor dem Hintergrund
des Zieles für 2040 (bilanzielle 100% EE-Versorgung am Gesamtenergieverbrauch),
positioniert.
- Die Energiewende ist sowohl für städtische als auch ländliche Räume von Bedeutung und
erfordert bei der Gestaltung der Instrumente eine entsprechende Differenzierung.
- Die Rolle von Speichern als eine zentrale Flexibilitätsoption soll ebenfalls bei der
Formulierung der Empfehlungen besonders herausgehoben werden. Nicht nur die
Pumpspeicherwerke, sondern insbesondere auch stoffliche Speicher durch Power-to-Gas
(PtG) oder saisonale Wärmespeicher sollen dezentrale Lösungen unterstützen und einen
Beitrag zur Flexibilisierung bieten. Die Bundesregierung ist hier in besonderem Maße
aufgefordert die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.
- Auch die Kopplung der vier Sektoren (Strom, Wärme, Verkehr sowie des nicht-energetischen
Verbrauchs fossiler Rohstoffe) wurde für die Handlungsempfehlungen als relevant eingestuft.
Hier ist es besonders wichtig, das Vorgehen technologieoffen an der Zielgröße Verminderung
CO2 – Emissionen zu orientieren.
- Weitere Hinweise:
3 Teilnehmende der Ministerien stimmten nicht mit ab.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
20
o Begriffliche Klarheit bei der Benennung der Wärmenetze / Abgrenzung zwischen
öffentlichen und nicht-öffentlichen (Fern-)Wärmenetzen berücksichtigen.
o Eine Debatte darüber, wie das 1% Flächenausbauziel für Windenergie umgesetzt
werden kann, ist wichtig.
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge
Die folgende Tabelle zeigt die Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Energieversorgung.
Handlungsfeld 01 – Energieversorgung
E-01 Erstellung von Konzepten zur CO2-neutralen Wärmeversorgung für öffentliche Wärmenetze und
transparente Produktinformationen der Wärmeversorgung
E-02 Unterstützung des Ausbaus von lokalen Wärmenetzen auf Basis erneuerbarer Energien
E-03 Koordinierungsstelle und Dialogforum Energiewende
E-04 Pilotprojekt zur Umstellung von vorhandenen heißen Wärmenetzen auf kalte Wärmenetze (low-
ex)
E-05 Strategieentwicklung zur Aufrechterhaltung der Systemstabilität des Energiesystems durch die
Integration von Flexibilitätsoptionen inkl. Sektorenkopplung
E-06 Verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten zur Entwicklung von Erneuerbaren-Energien-
Projekten und Energieeffizienzprojekten
E-07 Entwicklung eines innovativen Pilotprojekts zur Einbindung von Geothermie in hybride
Energieanlagen
E-08 Fortführung und Weiterentwicklung von Programmen zur Förderung der Solarenergienutzung
vor Ort
E-09 Bereitstellung landeseigener Flächen zur Nutzung erneuerbarer Energien
Diskussion der Maßnahmenvorschläge
E-01: Erstellung von Konzepten zur CO2-neutralen Wärmeversorgung für öffentliche Wärmenetze
und transparente Produktinformationen der Wärmeversorgung
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Eine Aktualisierung soll im Turnus von 5 Jahren erfolgen. Eine Anpassung an
Marktentwicklungen, weiterentwickelte Technologie sowie die Veränderung der Nachfrage
kann damit aufgegriffen werden.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
21
- Die Konzepterstellung sollte mit den absehbaren Nachfrageänderungen durch
Effizienzverbesserungen sowie unter Berücksichtigung der zukünftigen Technologieoptionen
und deren Kosten im allgemeinen Marktumfeld erfolgen.
- Die Produktinformation sollte die CO2- Emission in den Fokus nehmen, die Transparenz
bezüglich des Energieträgereinsatzes wurde, auch wenn tlw. kritisch gesehen, allgemein
befürwortet. Der Aspekt des CO2- Rucksacks wurde an dieser Stelle erwähnt.
- Eine Verbindung mit der Erstellung kommunaler Konzepte (Ö-01) ist unbedingt notwendig.
Die Erstellung von Konzepten zur CO2-neutralen Wärmeversorgung sollte gemeinsam mit
Fachleuten, der (kommunalen) Politik und den Wohnungsunternehmen erfolgen. Eine
Fertigstellung der Konzepte sollte unbedingt vor der zweiten Sanierungswelle der Gebäude
unter Berücksichtigung der daraus resultierenden Bedarfsentwicklung erfolgen.
- Starre Fristen können einem guten Konzept entgegenstehen. Eine Konzepterstellung sollte
daher erst drei Jahre nach Inkrafttreten des Thüringer Klimagesetzes erfolgen.
- Die Instrumente sollten folgende Aspekte adressieren:
o Bei der Konzepterstellung wird eine Unterstützung als erforderlich angesehen.
o Investive Maßnahmen die nicht mit wirtschaftlichen Nachteilen verbunden sind, sollen
bzw. müssen umgesetzt werden. Hierfür soll die Landesregierung Anreize setzen. Die
Verpflichtung zur Umsetzung soll, nach Unterstützung und Lastenverteilung erfolgen
und bei Nichtumsetzung auch sanktioniert werden.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen. Die
Energieversorgungsunternehmen sehen einen höheren Zeitbedarf für die Ersterstellung.
E-02: Unterstützung des Ausbaus von lokalen Wärmenetzen auf Basis erneuerbarer Energien
Knackpunkte/ Ergänzungen
- In der Überschrift ist das Wort „lokal“ zu streichen.
- Kommunale Energieversorgungsunternehmen sind als Zielgruppe mit aufzunehmen.
- Der Titel wird um den Energieträger „Abwärme“ erweitert.
- Die Förderproblematik der EU-Förderung ist hier anzugehen. Ein diskriminierungsfreier
Zugang aller Energieversorger soll ermöglicht werden. Die rechtliche Problematik muss hier
mittelfristig auch von der Landesregierung mit bearbeitet werden.
- Als Instrumente ist die Initialberatung neben der Förderung zu benennen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
22
E-03: Koordinierungsstelle und Dialogforum Energiewende
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Als Zielgruppe sind auch Bürgerinitiativen und die Thüringer Aufbaubank mit aufzunehmen.
- Die Einbindung von Beratung, um Ausbau Erneuerbarer Energien, Effizienzsteigerungen,
eine auf Abwärme und EE-basierende Wärmeversorgung und weitere Maßnahmen zu
ermöglichen, sollte durch die Dialogstelle neutral, frühzeitig und passgenau erfolgen.
- Die proaktive Komponente der Arbeit der Dialogstelle durch aufsuchende
Gesprächsangebote ist aufzunehmen (Bürgermeisterbesuch, Kirmesstand etc.).
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
E-04: Pilotprojekt zur Umstellung von vorhandenen heißen Wärmenetzen auf kalte Wärmenetze
(low-ex)
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Die Nutzung der neu zur Verfügung stehenden Fördermittel des Bundes ist aufzunehmen. Es
soll unbedingt auch ein Thüringer Pilotprojekt umgesetzt werden, um thüringenspezifische
Erfahrungen zu sammeln.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
E-05: Strategieentwicklung zur Aufrechterhaltung der Systemstabilität des Energiesystems durch
die Integration von Flexibilitätsoptionen inkl. Sektorenkopplung
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Bei der Strategieentwicklung sollen die verschiedenen Speichertechnologien eine zentrale
Rolle spielen: Von Pumpspeicherwerken bis hin zu Speichern auf Basis der von
JenaBatteries GmbH entwickelten organischen Redox-Flow-Batterie.
- Als zentrales Instrument soll ein Pilot umgesetzt werden.
o Hier sind weitere Akteure aus dem Werkstattprozess und der RIS3-Gruppe (Regionale
Forschungs- und Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung für Thüringen) als
auch Stadtwerke und Agarunternehmen einzubinden.
o Im Fokus der Strategieentwicklung soll die Nutzung eigener Quellen stehen.
o Der Pilot sollte zwei Zielgebiete umfassen: den städtischen und den ländlichen Raum.
Der ländliche Raum sollte Aspekte der Autarkie / Dezentrale Erzeugung und
Versorgung vor Einspeisung mit betrachten. Hiermit wird eine Attraktivitätssteigerung
des ländlichen Raumes verbunden.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
23
- Die bisher vorliegende Studie ist durch Sensitivitätsanalysen, die auf folgende Aspekte zielen
zu erweitern:
o Versorgungssicherheit (bilanziell)
o Steigender E-Mobilitätsanteil
- Als Zielgruppe sind die Netzbetreiber zu ergänzen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen. Die Stärkung des ländlichen
Raumes sollte hier mitberücksichtigt werden.
E-06: Verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten zur Entwicklung von Erneuerbaren-Energien-
Projekten und Energieeffizienzprojekten
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Es geht um eine prozessoptimierte Beratung. Neben der Entwicklung von Erneuerbaren-
Energien-Projekten und Energieeffizienzprojekten soll auch die Nutzung von Abwärme als
auch die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Eingang finden. Bei der Maßnahme ist die
Implementation einer sektorübergreifenden Finanzierung von besonderer Bedeutung.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
E-07: Entwicklung eines innovativen Pilotprojekts zur Einbindung von Geothermie in hybride
Energieanlagen
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Das Pilotprojekt soll auf die tatsächliche Umsetzung (Investitionspilot) zielen. Hier ist statt
einer Förderung auch die Übernahme von Bürgschaften des Landes für das Fündigkeitsrisiko
geothermischer Bohrungen zu prüfen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird nachrangig empfohlen.
E-08: Fortführung und Weiterentwicklung von Programmen zur Förderung der
Solarenergienutzung vor Ort
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Bei der Weiterentwicklung von Programmen zur Förderung der Solarenergienutzung ist die
Minimierung bürokratischer Hürden unbedingt umzusetzen.
Empfehlungen zur Umsetzung
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
24
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
E-09: Bereitstellung landeseigener Flächen zur Nutzung erneuerbarer Energien
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Die Maßnahme sollte einen Verweis zum Landtagsbeschluss, der die Nutzung von Dächern
landeseigener Gebäude vorsieht, enthalten.
- Folgender Satz bedarf bezüglich der Regionalplanung einer Umformulierung. „Daher sind die
landeseigenen Flächen anhand noch festzulegender Kriterien erneut zu prüfen und zu
aktualisieren sowie in den Regionalplänen aufzunehmen "
- Die Maßnahme bezieht sich auf landeseigene Flächen, jedoch soll aufgenommen werden,
dass das Land bei kommunalen von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG)
bewirtschaften Gewerbeflächen auf eine entsprechende Nutzung hinwirken soll.
- Die Regionalisierungskomponente und die Möglichkeit der Teilhabe vor Ort soll gestärkt
werden. Hier soll der Prüfauftrag "sofern es möglich ist" durch eine Pflicht zur kreativen
Lösungsfindung ersetzt werden. Mögliche Lösungen wären:
o Bildung strategischer Partnerschaften (bspw. eine Unternehmensgründung) zwischen
Bürgergenossenschaft, lokalen Energieversorgungsunternehmen und der LEG.
o Fristverlängerungen, um weniger organisierten Partnern Chancengleichheit zu
ermöglichen.
- Weitere Zielgruppen wären Zweckverbände, insbesondere wenn Flächen auf Deponien mit
genutzt werden sollen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung)
Maßnahme Anzahl Anzahl
E-01 0 0
E-02 4 0
E-03 8 0
E-04 1 0
E-05 14 0
E-06 3 0
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
25
E-07 2 15
E-08 8 3
E-09 2 5
5.2 Workshop Wirtschaft (23. Oktober 2017)
Rückmeldungen zum Handlungsfeld
- Es sollte – nicht nur im Handlungsfeld Wirtschaft – eine bessere Vernetzung und
Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern zu Klima- und Energiethemen geben sowie
ein gemeinsames „voneinander lernen“. Als Beispiel, wie ein guter Austausch funktionieren
kann, wird die Zusammenarbeit von Netzbetreibern im Rahmen der „ARGE Ost“ genannt.
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge
Die folgende Übersicht zeigt die Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Wirtschaft.
Handlungsfeld 02 – Wirtschaft
W-01 Fortführung und Weiterentwicklung von Programmen zur Förderung der Umsetzung von
Energieeffizienzmaßnahmen (Green Invest)
W-02 Moderierte anwendungs- oder branchenspezifische Energieeffizienznetzwerke
W-03 Optimierung und Ausbau der Energieberatungsangebote für KMU
W-04 Steigerung der Nutzung industrieller und gewerblicher Abwärme
W-05 Beratung und Information zu den Auswirkungen flexibler Arbeitszeitmodelle auf den Klimaschutz
W-06 Steigerung der Ressourcen- und Materialeffizienz mit Fokus auf die Entwicklung von
Holzprodukten und nachwachsender Rohstoffe zur Substitution energieintensiver Materialien
W-07 Informationen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement
W-08 Fortführung und Weiterentwicklung von Qualifizierungsprogrammen zum Klimaschutz und der
Energieeffizienz
Diskussion der Maßnahmenvorschläge
W-01: Fortführung und Weiterentwicklung von Programmen zur Förderung der Umsetzung von
Energieeffizienzmaßnahmen (Green Invest)
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
26
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Eine Kernherausforderung ist es, KMUs zu erreichen, da diese nur über begrenzte
Kapazitäten verfügen, um sich um die Förderbeantragung und Umsetzung von
Energieeffizienzmaßnahmen zu kümmern. Zudem gibt es viele KMUs, bei denen die
Einsparpotenziale eher gering sind.
- In der Maßnahmenbeschreibung sollte über „Green Invest“ hinaus auch auf die Fortführung
und Weiterentwicklung anderer Förderprogramme, die zur THG-Minderung beitragen
können, eingegangen werden (Thüringen-Invest, Solar Invest4).
- Die Kopplung von Beratung – als Fördervoraussetzung – und anschließende
Investitionsförderung wird als sinnvoll angesehen, aber erfordert bei Vorhandensein anderer
Berichte eine unnütze Doppelarbeit. Daher ist zu prüfen:
o Kann eine Zertifizierung als Basis für die Maßnahmenförderung ausreichen und auf
eine verpflichtend vorgeschriebene nochmalige Beratung verzichtet werden?
o Hinweis: Gleichwertige Beratungsberichte können bereits als Basis für die
Investitionsförderung genutzt werden.
- Auf Unabhängigkeit und Qualität der Beratung ist zu achten.
- Es sollte geprüft werden, ob neben den Energieeffizienzmaßnahmen auch
Ressourceneffizienzmaßnahmen in das Programm aufgenommen werden können. Hierzu
kommt aus dem Kreis der Teilnehmenden der Hinweis: Dafür werden derzeit wahrscheinlich
nicht genügend Fördermittel zur Verfügung stehen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
W-02: Moderierte anwendungs- oder branchenspezifische Energieeffizienznetzwerke
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Der Wettbewerb der Unternehmen untereinander macht branchenbezogene Netzwerke für
manche Unternehmer unattraktiv.
- Netzwerke können auch von Unternehmen in einem Gewerbegebiet und entlang der
Lieferkette bzw. Wertschöpfungskette gebildet werden (Große Unternehmen nehmen ihre
kleineren Geschäftspartner mit auf den Weg). Dies ist in die Maßnahmenbeschreibung zu
ergänzen.
- Bei der Umsetzung sollte darauf geachtet werden, dass keine Doppelstrukturen entstehen,
sondern auf bestehenden Netzwerken aufgebaut wird. Es müssen Konzepte für Netzwerke
erarbeitet werden, die klären, wer die Netzwerke organisiert und den Prozess begleitet und
4 Hinweis: Die Fortführung und Weiterentwicklung des Förderprogramms „Solar Invest“ wird bereits in Maßnahme E-08 adressiert.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
27
bezahlt, aber auch wer intern in den Unternehmen Verantwortung für die Vernetzung
übernimmt („Kümmerer“). „Kümmerer“ spielen eine zentrale Rolle.
- Darüber hinaus sollte klar herausgestellt werden, was das Ziel der Zusammenarbeit sein soll
und welchen Nutzen Unternehmen von den Netzwerken haben. Dabei sollte darauf geachtet
werden, dass die Unternehmen nicht organisatorisch (z.B. durch das Berichtswesen)
überfrachtet werden.
- Netzwerke sollten durch ein noch stärkeres Bekenntnis der Politik zu den Netzwerken
unterstützt werden.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
W-03: Optimierung und Ausbau der Energieberatungsangebote für KMU
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Treiber für Beratungen und anschließende Aktivitäten zu Energieeinsparungen in den KMUs
sind die Energiekosten und diese sind gerade eher niedrig. Daher kann der (Kosten-)Nutzen
für die kleinen Unternehmen mit geringen Energiekosten bzw. bei geringen Einsparungen
und wenig personellen Kapazitäten nur schwer vermittelt werden.
- Auch für die Thematik sind (analog zu den Kommentaren zu W-02) „Köpfe“ bzw. „Kümmerer“
und die Berücksichtigung von begrenzten Kapazitäten in den Unternehmen wichtig,
insbesondere in kleinen Unternehmen. Wenn sich niemand im Unternehmen für die Themen
interessiert, kann auch Beratung nicht bzw. schwerlich platziert werden.
- Ein Ansatz zur Steigerung der Nachfrage ist es, durch „Best-practice-Beispiele“ den
Unternehmen den konkreten Nutzen der Beratung aufzuzeigen. Dabei sollte auch die
Kommunikation von „Unternehmer zu Unternehmer“ einbezogen werden, z.B. durch die
Veröffentlichung von durchgeführten Maßnahmen durch die Unternehmen (Hinweis:
Veröffentlichung eher nur auf freiwilliger Basis möglich und nicht verpflichtend).
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen. Es ist notwendig, die Gründe für
die bisher eher geringe Nachfrage nach Beratungsangeboten zu evaluieren und sich
anzuschauen, warum manche Angebote gut genutzt werden. Die Angebote sollten auf Basis
der Evaluationsergebnisse angepasst werden.
W-04: Steigerung der Nutzung industrieller und gewerblicher Abwärme
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Innerbetrieblich wird Abwärme in der Regel bereits gut genutzt.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
28
- Bei externer Nutzung können jedoch vielfältige Probleme und Detailfragen auftreten: z.B. bei
der Gewährleistung der Versorgungssicherheit sowie fehlender Wirtschaftlichkeit. Hierfür
bedarf es eines Dienstleisters, der die Nutzung organisiert, betreibt und finanziert.
- Zudem bedarf es für die Nutzung industrieller und gewerblicher Abwärme zunächst oft hoher
Investitionen, zu denen viele Unternehmen, vor allem KMUs nicht bereit sind.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen. Es wird als wichtig angesehen,
Bedenken von Unternehmen bei der Abwärmenutzung entgegenzutreten. Dafür muss eine
Datengrundlage zu Abwärmepotenzialen geschaffen und das Beratungsangebot ausgebaut
werden.
W-05: Beratung und Information zu den Auswirkungen flexibler Arbeitszeitmodelle auf den
Klimaschutz
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Die Einsparungen durch weniger Verkehr bei heimbasierter Telearbeit könnten ggf. durch
einen höheren Energieverbrauch zu Hause – allem durch die Nutzung von Heizenergie –
hinfällig sein.
- Flexible Arbeitszeiten können – vor allem in Gewerbegebieten mit ohnehin schon geringem
ÖPNV-Angebot – zu zusätzlichen Problemen bei der Gewährleistung des ÖPNV-Angebots
führen.
- Diese Maßnahme könnte auch als spezifizierte Beratung in Maßnahme W-03 integriert
werden.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird nur bedingt empfohlen. Unternehmen müssen auf die
Thematik „flexible Arbeitszeiten“ ohnehin eingehen, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein und
Fachkräfte binden zu können. Der Klimaschutz wird eher als ein positiver Nebeneffekt
flexibler Arbeitszeitmodelle gesehen.
W-06: Steigerung der Ressourcen- und Materialeffizienz mit Fokus auf die Entwicklung von
Holzprodukten und nachwachsender Rohstoffe zur Substitution energieintensiver Materialien
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Thema der Maßnahme sollte die Ressourcen- und Materialeffizienz sein und „Holz“ ein
Unterthema, das nicht explizit im Titel genannt werden muss.
- Holzprodukte müssen als Geschäftsmodell – auch unabhängig von Klimaschutzgedanken –
ökonomisch tragfähig sein.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
29
- Die Befassung mit dem Thema „Ressourcen- und Materialeffizienz“ ist wichtig, da es bei
vielen Unternehmen bisher nicht im Fokus steht. Bei der Information und Beratung zu dem
Thema sollte auf Best-practice-Beispiele hingewiesen werden (z.B. Familienhotel Weimar
(„Holzhotel“)).
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
W-07: Informationen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Bei den Beispielen zum Fuhrpark sollten neben „Elektromobilität, alternativen Antrieben,
Reduzierung des Flächenbedarfs und Kosten für das Parkraummanagement“ auch explizit
Wasserstoff-Antriebe als eine Option zur Optimierung genannt werden.
- Für die Optimierung des betrieblichen Mobilitätsmanagements ist es wichtig, dass analog zu
den Jobtickets auch das „AzubiTicket“ eingeführt wird (siehe auch Maßnahme V-02).
- Bei der Umsetzung der Maßnahme sollte eine intensivere Zusammenarbeit zwischen
Unternehmen und ÖPNV-Anbietern angestrebt werden.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
W-08: Fortführung und Weiterentwicklung von Qualifizierungsprogrammen zum Klimaschutz und
der Energieeffizienz
Knackpunkte/ Ergänzungen
- In der Maßnahmenbeschreibung sollte das Wort „länderspezifisches“ gestrichen werden („ist
ein länderspezifisches Qualifizierungskonzept zu entwickeln“).
- Es sollte geprüft werden, ob die Maßnahme weiter gefasst werden kann und auch schulische
und ggf. universitäre Bildungsprogramme zu Klimaschutz und Energieeffizienz abgebildet
werden können.
- Die Praxis zeigt: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an Qualifizierungsprogrammen zum
Klimaschutz und der Energieeffizienz teilgenommen haben (z.B. im Rahmen des Projektes
„Azubis als EnergieScouts“ der IHK), bringen frischen Wind in Ihr Unternehmen und bringen
Ideen zum Klimaschutz ein.
Empfehlungen zur Umsetzung
Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
30
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung)
Maßnahme Anzahl Anzahl
W-01 15 1
W-02 0 0
W-03 2 6
W-04 3 2
W-05 2 14
W-06 3 1
W-07 1 8
W-08 8 0
5.3 Workshop Verkehr (23. Oktober 2017)
Rückmeldungen zum Handlungsfeld
- Grundsätzlich besteht der Wunsch, den Einstiegstext „progressiver“ zu formulieren und
stärker zwischen Verkehr und Mobilität zu differenzieren.
- Der Fußverkehr wird aus Sicht der Teilnehmenden im Einstiegstext zu wenig
angesprochen, hat aber im Kontext der nicht-motorisierten Nahmobilität einen hohen
Stellenwert, der nicht nur Folge der Verkehrsvermeidung ist, sondern diese auch aktiv
unterstützt (durch Fußgänger/innen werden kürzere Wege gewählt). Auch das Thema
Multimodalität (Nutzung verschiedener Verkehrsmittel für unterschiedliche Wege,
abgegrenzt von der Intermodalität der gebrochenen Wegeketten) und der Pendlerverkehr
sollen benannt werden.
- Die Stadt und der ländliche Raum sollten differenziert betrachtet werden, denn
Strukturveränderungen und der demografische Wandel bringen für beide sehr
spezifische Herausforderungen.
- Die Kernfrage zur Raumentwicklung sollte umformuliert werden in „nachhaltige
Raumentwicklung in Stadt und Land“.
- In der 3. Kernfrage sollte Raumbedarf und benötigte Infrastruktur für den motorisierten
Individualverkehr ergänzt werden.
- Dadurch neue Formulierung der Kernfragen zum Handlungsfeld:
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
31
o Welche Anreize für eine nachhaltige Raumentwicklung in Stadt und Land können
geschaffen werden um die Steigerung des Anteils des nichtmotorisierten
Verkehrs zu fördern?
o Wie lassen sich die Produktions- und Konsumstrukturen so verändern, dass die
Verkehrsleistung des Straßengüterverkehrs reduziert wird?
o Wie können die Verkehrsleistung und der Infrastrukturbedarf des motorisierten
Individualverkehrs (vor allem Autos) verringert werden?
o Wie kann die Attraktivität des Umweltverbunds und des Schienengüterverkehrs
verbessert werden?
o Wie kann der Anteil alternativer Antriebe (u.a. Elektromobilität) gesteigert
werden?
o Wie kann die Nutzungseffizienz (Besetzungsgrad) der Verkehrsträger gesteigert
werden?
o Welchen Beitrag können Verkehrsberuhigung und geschwindigkeitsreduzierte
Verkehrskonzepte leisten?
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge
Die folgende Übersicht zeigt die Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Verkehr.
Handlungsfeld 03 – Verkehr
V-01 Förderung des Radverkehrs zum Erreichen eines größeren Anteils im Modal Split
V-02 Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV)
V-03 Elektrifizierung größtmöglicher Teile des Eisenbahnnetzes
V-04 Erhalt der bestehenden Güterverkehrsinfrastruktur sowie Prüfung der Schaffung neuer
Verladepunkte für den Schienengüterverkehr
V-05 Unterstützung eines flächendeckenden Angebotes von Ladestationen für die Elektromobilität
V-06 Optimierte Siedlungs- und Verkehrsentwicklung
V-07 Kommunikationsstrategie zum Verkehrsverhalten
V-08 Kommunale Mobilitätskonzepte
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
32
Diskussion der Maßnahmenvorschläge
V-01: Förderung des Radverkehrs zum Erreichen eines größeren Anteils im Modal Split
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Als Knackpunkt wird gesehen, dass die Radverkehrsförderung keine kommunale
Pflichtaufgabe ist.
- Es müsste stärker eine Angebotsplanung Radverkehr auf Basis von Zukunftsprognosen zur
Bedarfsermittlung umgesetzt werden.
- Die kostenlose Fahrradmitnahme im Bus kann ein guter Ansatz sein, hier gibt es schon gute
Beispiele aus Sachsen-Anhalt. Es wird darauf verwiesen, dass dies aber eine kommunale
Aufgabe sei.
- Abstellmöglichkeiten für Pedelecs sollten mitgedacht werden.
- Es wurde angemerkt, dass der Radverkehr nicht isoliert beplant werden dürfe, andere
Infrastrukturplanungen gelte es ebenso zu berücksichtigen.
- Als passende Informationsplattform wurde der Radroutenplaner genannt. Um Daten des
ÖPNV ergänzt könne er als Grundlage gut dienen.
- Es sei zu definieren, welche Standards Radwege erfüllen müssten.
- Die Formulierung „eigenständige Verkehrsflächen“ sei anzupassen.
- Es wurde auf die Stelle eines Landesradwegewarts hingewiesen. Diese Stelle wurde kürzlich
gestrichen, sollte aber zukünftig wieder eingerichtet werden.
- Es kann sinnvoll sein, gerade kleine Kommunen bei der Konzepterstellung zur
Radverkehrsförderung zu unterstützen.
- Die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Thüringen (AGFK) könnte aus
Landesmitteln unterstützt und somit gestärkt werden.
- Hinsichtlich der Radabstellmöglichkeiten sollten Verkehrsziele aller Art (auch Unternehmen,
Bildungsstandorte) betrachtet werden. Der Freistaat könne hier Unterstützung bieten.
- Lastenräder könnten insbesondere für den Güternahverkehr vom Freistaat gefördert werden.
- Im SPNV sei darauf hinzuwirken, dass die kostenlose Fahrradmitnahme beibehalten wird.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
V-02: Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV)
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Sicherung der Anbindung aller relevanten Ziele insbesondere zu Tagesrandlagen.
- Es fehle insbesondere an Finanzmitteln des Landes.
- Eine Ticketvereinfachung sollte auch überregional gedacht werden.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
33
- Landkreise bräuchten insbesondere Unterstützung in der Fortführung und Stärkung ihrer
Strukturen (z.B. der Verkehrsverbünde).
- Expresslinien könnten insbesondere in Hauptverkehrszeiten eine attraktivere Alternative zum
motorisierten Individualverkehr darstellen als Regionalbahnen, deren Fahrzeiten durch viele
Zwischenhalte weniger wettbewerbsfähig sind.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
V-03: Elektrifizierung größtmöglicher Teile des Eisenbahnnetzes
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Zum Bundesverkehrswegeplan wurde angemerkt, dass dieser nur Strecken bundesweiter
Relevanz aufliste. Hier könne das Land ggf. versuchen Einfluss zu nehmen, um für Thüringen
relevante Strecken aufzunehmen.
- Die bisher eingeschränkte Verfügbarkeit von Zügen mit Brennstoffzellenantrieb (erst 2017
geht der erste Zug weltweit in Betrieb) sei zu beachten und damit verbunden auch die
möglichen Ausschreibungshorizonte.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
o Es wurde kontrovers diskutiert, inwiefern das Land insbesondere für Strecken,
die der Bund nicht unterstützt (z. T. auch wegen rein regionaler Bedeutung nicht
unterstützen kann), Finanzmittel zur Elektrifizierung zur Verfügung stellen sollte.
Es wurde aber auch angemerkt, dass Oberleitungen aus Sicht der
Energieeffizienz die ideale Variante darstellen und dies nicht isoliert im Land
betrachtet werden könne.
V-04: Erhalt der bestehenden Güterverkehrsinfrastruktur sowie Prüfung der Schaffung neuer
Verladepunkte für den Schienengüterverkehr
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Das Land könne die Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinaus (insbesondere mit Bayern)
im Hinblick auf die Höllentalbahn (Stichwort: Holzcluster) wieder intensivieren.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
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V-05: Unterstützung eines flächendeckenden Angebotes von Ladestationen für die
Elektromobilität
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Der Absatz zur „Offenlegung der Daten“ könne gestrichen werden, da die Offenlegung in der
Zwischenzeit verpflichtend geworden ist.
- Zur Förderung von Ladeinfrastruktur und Carsharing wurde vorgebracht, dass ein
Förderkriterium die Bereitstellung von mindestens einem Stellplatz sein solle.
- Es könnte die Förderung eines Drehstromanschlusses aufgenommen werden. Dabei solle
aber berücksichtigt werden, dass sowohl eine Förderung für E-Pkws als auch E-Bikes als
sinnvoll erachtet wird und die alleinige Förderung des Drehstromanschlusses nur den E-Pkw
fördere.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
V-06: Optimierte Siedlungs- und Verkehrsentwicklung
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Eine Umstellung des Textes soll dafür sorgen, dass prioritärere Maßnahmen weiter vorn
stehen.
- Die Instrumente der Wirtschaftsförderung sollen speziell darauf abzielen, dass bei der
Unternehmensansiedlung das betriebliche Mobilitätsmanagement von vornherein
berücksichtigt wird. Kontrovers wurde besprochen, welche Verbindlichkeit diese
Verpflichtung haben soll, damit sie einerseits wirkt, andererseits aber Investitionen nicht
unwahrscheinlicher macht.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
V-07: Kommunikationsstrategie zum Verkehrsverhalten
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Der Titel sollte um „Mobilität-“ erweitert werden.
- Viele Akteure arbeiten bereits im Bereich der Kommunikation umweltfreundlichen
Verkehrsverhaltens, auf das dort bestehende sollte aufgebaut werden.
- Angebote gelte es stärker sichtbar zu machen.
- Gesprächsangebote vor Ort werden als sinnvoll erachtet und könnten erweitert werden.
- Da es auch um Wohnstandortentscheidungen geht, sollten auch Informationskanäle erreicht
werden, die bei der Wohnungssuche genutzt werden, z. B. Immobilienportale
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Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
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- Neubürgerinformationen sind nachgewiesenermaßen als Instrument besonders effektiv,
liegen aber im kommunalen Aufgabenbereich.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
V-08: Kommunale Mobilitätskonzepte
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Es gelte insbesondere rechtliche Spielräume im Hinblick auf Stellplätze zu nutzen. Hierzu
könnte auch ggf. das Landesstraßengesetz anzupassen sein.
- Um sinnvolle Tempo 30-Regelungen kommunal zu ermöglichen, sollte das
Straßenverkehrsrecht flexibilisiert werden.
- Eine Kombination mit Klimaschutz-Teilkonzepten und den SUMPs („sustainable urban
mobility plans“ im Sinne der EU) ist anzustreben.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung)
Maßnahme Anzahl Anzahl
V-01 7 0
V-02 7 1
V-03 2 2
V-04 1 4
V-05 2 3
V-06 0 3
V-07 5 3
V-08 6 1
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
36
5.4 Workshop Gebäude (24.Oktober 2017)
Rückmeldungen zum Handlungsfeld
- Keine.
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge
Die folgende Übersicht zeigt die Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Gebäude.
Handlungsfeld 04 – Gebäude
G-01 Aktivierung der Gebäudesanierung und Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien für einen
klimaneutralen Gebäudebestand
G-02 Einführung eines kommunalen Energiemanagements (KEM) mit automatischer
Verbrauchserfassung
G-03 Qualifizierung und Netzwerkbildung für Objektbetreuer und Projektentwickler
G-04 Weiterführung der Ziel- und Kooperationsvereinbarungen zur Energieeffizienz und Einsatz
erneuerbarer Energien in Bestandsgebäuden mit Wohnungsunternehmen
G-05 Entwicklung und Umsetzung von Konzepten für nachhaltige Quartiere
G-06 Stabilisierung der einwohnerspezifischen Wohnflächennachfrage
G-07 Optimierung der Vollzugskontrolle bei der Energieeinsparverordnung (EnEV) und EEWärmeG
Diskussion der Maßnahmenvorschläge
G-01: Aktivierung der Gebäudesanierung und Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien für
einen klimaneutralen Gebäudebestand
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Ohne ein steuerliches Abschreibungssystem werde eine Sanierungsquote von 2 % nicht
erreichbar sein.
- Es wurde angemerkt, dass im Allgemeinen mit der derzeitigen Förderung keine Rendite
erwirtschaftet werden kann. Dies verhindere Rückstellungen für Reinvestitionen.
- Das in Thüringen zur Verfügung stehende Fördergeld sei vom Volumen zu gering, so dass
ein Thüringer Förderprogramm als nicht sinnvoll erachtet wird.
- Es wird abgeschätzt, dass die „zweite Sanierungswelle“ bei 80 % der Gebäude zu keinen
zusätzlichen Energiesparmaßnahmen führen werde, sondern setze nur auf bereits
vorhandenen Maßnahmen auf. Die Umstellung/Erneuerung der technischen Systeme werde
aber zur THG-Minderung beitragen.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
37
- Anstelle von „Sanierungswelle“ sollte von „Sanierungszyklus“ gesprochen werden.
- Initiative zur Mietrechtsänderung (Effizienzinvestition/ Rendite)
- Ein Sanierungsfahrplan für denkmalgeschützte Gebäude wird als sinnvoll erachtet.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
o Bundesmittel zur Förderung müssen intensiver genutzt werden und stehen auch zur
Verfügung.
G-02: Einführung eines kommunalen Energiemanagements (KEM) mit automatischer
Verbrauchserfassung
Knackpunkte/ Ergänzungen
- keine
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
G-03: Qualifizierung und Netzwerkbildung für Objektbetreuer
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Im Allgemeinen ist die Weisungsbefugnis der Objektbetreuer gegenüber den Nutzern nicht
gegeben, so dass eine stärkere Einbeziehung Weisungsbefugter erfolgen sollte.
- Bei Gebäuden mit Objektbetreuern seien Gebäudeeigentümer meistens nicht die Nutzer
(Mieter), daher hätten sie auch nur bedingt Interesse an Energiekostensenkungen.
- Im Text folgende Streichung vornehmen: „(Hausmeister)"
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
G-04: Weiterführung der Ziel- und Kooperationsvereinbarungen zur Energieeffizienz und Einsatz
erneuerbarer Energien in Bestandsgebäuden mit Wohnungsunternehmen
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Da weitere (neue) Akteure in die Maßnahme einbezogen werden sollen, ist die Bezeichnung
„Weiterführung“ nicht zutreffend.
o Im Nachgang zum Workshop lautet ein Vorschlag vom IE Leipzig auf Basis der
im Workshop geführten Diskussion für einen neuen Maßnahmentitel „G-04: Ziel-
und Kooperationsvereinbarungen zur Energieeffizienz und zum Einsatz
erneuerbarer Energien in Bestandsgebäuden mit Wohnungsunternehmen“.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
38
o Bei der Maßnahmenbeschreibung sollte deutlich werden, dass es zum Teil um
die Weiterführung/Anpassung vorhandener Vereinbarungen geht und zum Teil
um den Abschluss neuer Vereinbarungen mit bisher nicht einbezogenen
Akteuren.
- Bisher sind Unternehmen nicht einbezogen, die in keinem Verband organisiert sind. Hier
muss mit der Maßnahme ein Weg (Instrument hierzu) gefunden werden, diese
Wohnungsunternehmen oder auch kleineren privaten Wohnungsvermieter (z. B. über Haus
& Grund) in die Maßnahme einzubeziehen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
G-05: Entwicklung und Umsetzung von Konzepten für nachhaltige Quartiere
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Es wurde mit unterschiedlicher Zielrichtung diskutiert, ob eine Definition von Quartier im
Rahmen der Maßnahme erfolgen soll. Dies sollte auch vor dem Hintergrund geschehen, dass
Bundesrecht häufig bei Maßnahmen (z. B. bei Mieterstrommodellen) in Quartieren zu
beachten ist. Eine einheitliche Empfehlung zur Notwendigkeit einer Definition wurde nicht
getroffen.
- In der Maßnahme sollte der Hinweis enthalten sein, dass bei Sanierungs-/Baumaterialien
auch der Aspekt der Ressourceneffizienz und Umweltfreundlichkeit berücksichtigt wird.
- Folgender Satz ist zu streichen: „Berücksichtigung sollte auch die Methode Animal-Aided
Design (AAD) im Rahmen von Umsetzungsprojekten zur Mitigation von Effekten des
Klimawandels auf die Tiere in der Stadt finden.“
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
o Es brauche eine rechtliche Klarstellung im Hinblick auf die Anwendbarkeit des
Mieterstromgesetzes im Quartier.
G-06: Stabilisierung der einwohnerspezifischen Wohnflächennachfrage
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Die vorhandene Maßnahmenbezeichnung ist durch folgende Bezeichnung zu ersetzen:
„Anreize für eine bedarfsgerechte Wohnflächeninanspruchnahme“.
- Es ist deutlich zu machen, dass es sich um eine freiwillige Maßnahme handelt, die als
Angebot zu verstehen ist.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
39
- Prüfauftrag: Bauordnung des Freistaates dahingehend prüfen, ob bezüglich der
Stellplatzpflicht bei Gebäuden mit vielen kleinen Wohnungen die Anzahl der zur Verfügung
zu stellenden Stellplätze reduziert werden kann.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
G-07: Optimierung der Vollzugskontrolle bei der Energieeinsparverordnung (EnEV) und dem
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG)
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Die vorhandene Maßnahmenbezeichnung ist durch folgende Bezeichnung zu ersetzen:
„Qualitätssicherung bei der Anwendung von Bundesgesetzen (z.B. EnEV, EEWärmeG)“
- Prüfauftrag: Kann das spezifische Tätigkeitsfeld der jeweiligen Prüf-/Bewilligungsbehörde
dahingehend erweitert werden, dass auch eine Beratung der Bauwilligen zu rechtlichen
Aspekten im Vorfeld der Baumaßnahme stattfinden kann?
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung)
Maßnahme Anzahl Anzahl
G-01 8 0
G-02 8 0
G-03 2 0
G-04 0 8
G-05 5 1
G-06 0 8
G-07 0 0
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
40
5.5 Workshop Private Haushalte (24.Oktober 2017)
Rückmeldungen zum Handlungsfeld
- Die Kernfragen/-aufgaben des Handlungsfelds „Private Haushalte“ sollten um die Themen
“Nachhaltiger Konsum“ und „Stoffkreisläufe“ erweitert werden.
- Für Private Haushalte wird das Thema Digitalisierung eine zentrale Rolle zur Hebung von
Energieeffizienzpotenzialen spielen. Die Digitalisierung kann den Verbrauchern auch mehr
Transparenz bringen. Ein Beispiel hierfür ist die (teilweise gesetzlich vorgeschriebene)
Installation von intelligenten Stromzählern („Smart Meter“). Hierbei handelt es sich jedoch um
eine bundesrechtliche Angelegenheit, bei der auf Landesebene wenig Handlungsspielraum
besteht.
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge
Die folgende Übersicht zeigt die Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Private Haushalte.
Handlungsfeld 05 – Private Haushalte
H-01 Ausbau und Stärkung von Informations- und Beratungsangeboten für private Haushalte zu
Stromeinsparung und Energieeffizienz
H-02 Initiative Warmmietspiegel / ökologischer Mietspiegel
H-03 Förderung der Umsetzung von energetischen Gebäudesanierungen für Eigentümer in
selbstgenutztem Wohneigentum
H-04 Beratungsangebote und Investitionsförderung für einkommensschwache Haushalte
H-05 Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren
H-06 Förderung einer klimafreundlichen Ernährung
H-07 Verbreiterung und Verstetigung von Klimabildungsprojekten und -inhalten
H-08 Unterstützung sozialer Innovationen zur Ressourcenschonung
Diskussion der Maßnahmenvorschläge
H-01: Ausbau und Stärkung von Informations- und Beratungsangeboten für private Haushalte zu
Stromeinsparung und Energieeffizienz
Knackpunkte/ Ergänzungen
- In der Maßnahmenbeschreibung ist zu ergänzen, dass nicht nur Maßnahmen zur Senkung
des Stromverbrauchs, sondern auch zur effektiveren Wärmenutzung ergriffen werden sollten.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
41
- Weiterhin sollten Bildungseinrichtungen und Umweltverbände als relevante Multiplikatoren in
der Maßnahmenbeschreibung ergänzt werden.
- Als Stärkung der Anreize zur Effizienzsteigerung könnten Energierechnungen den Kunden
zusammen mit Informationsmaterialien zur Energieeffizienz zugestellt werden.
- Eine angemessene personelle und finanzielle Ausstattung der Verbraucherzentrale
Thüringen e.V. ist für den Erfolg der Maßnahme sicherzustellen.
- Als zentraler Faktor für den Erfolg der Maßnahme wird die Einrichtung einer Internetplattform
zur besseren Orientierung der Verbraucher betrachtet, die zentral die Beratungsangebote
inklusive der Querverbindungen sammelt.
- In Zusammenarbeit mit den zentralen Akteuren sollen die existierenden Informations- und
Beratungsangeboten kritisch geprüft und strukturiert werden. Darauf aufbauend sollen im
Rahmen einer Kommunikationsstrategie die Kommunikationswege zu den verschiedenen
Zielgruppen abgestimmt werden.
- Zudem sollen die Informations- und Beratungsangebote sowie die Effizienz der Einbindung
von Multiplikatoren im regelmäßigen Turnus evaluiert werden.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
H-02: Initiative Warmmietspiegel / ökologischer Mietspiegel
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Um besser einordnen zu können, wie erfolgsversprechend der ökologische Mietspiegel ist,
sollten die Ergebnisse der bisherigen Modellprojekte (u.a. Darmstadt) geprüft werden. Dabei
sollte auch geklärt werden, wie es gelingen kann, die für den Mietspiegel nötige Datenbasis
zu schaffen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird nachrangig empfohlen. Zunächst ist zu klären, wie
erfolgsversprechend der Ansatz ist, wo er durchgeführt werden kann und welche Akteure als
Umsetzerinnen und Umsetzer infrage kommen.
H-03: Förderung der Umsetzung von energetischen Gebäudesanierungen für Eigentümer in
selbstgenutztem Wohneigentum
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Es ist wichtig, dass bei der Umsetzung der Maßnahme auf bestehenden und bereits gut
funktionierenden Strukturen aufgebaut wird und diese in der Maßnahmenbeschreibung
ergänzt werden. So sollte der „Gebäude-Check“ der Verbraucherzentrale sowie die „Vor-Ort-
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
42
Beratung für Wohngebäude“ des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle als
Beispiele für bereits laufende Einstiegsberatungen erwähnt werden.
- Die Auswahl von Baustoffen sollte in der Maßnahmenbeschreibung als ein zentrales Thema
für weiterführende Beratung ergänzt werden.
- Ergänzung in der Maßnahmenbeschreibung: „aufsuchende, umfassende, unabhängige und
auf die besonderen baulichen Eigenschaften und Ausgangsbedingungen des Gebäudes
zugeschnittene gebäudeindividuelle Beratung“.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
H-04: Beratungsangebote und Investitionsförderung für einkommensschwache Haushalte
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Für die Auslegung der Maßnahme ist es wichtig, welche Haushalte als
„einkommensschwache Haushalte“ definiert werden. Laut Maßnahmenbeschreibung
könnten dies „Transferleistungsempfänger nach SGBII und SGBXII und
Wohngeldempfänger“ sein. Letztendlich ist es eine Entscheidung der Politik, wer in der
Umsetzung der Maßnahme die Beratungsangebote und Förderung in Anspruch nehmen
kann.
- Bezug zu anderen Maßnahmen: Maßnahme H-01 ergänzen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen. Es wird dabei betont, dass
spezielle Beratungsangebote und Investitionsförderung für einkommensschwache Haushalte
in Ergänzung zu den allgemeinen Informations- und Beratungsangeboten (H-01) vonnöten
sind.
H-05: Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Der Text „Kleinere Verpackungseinheiten anbieten“ in der Maßnahmenbeschreibung sollte
gestrichen werden, da kleinere Portionen einerseits ein erhöhtes Verpackungsaufkommen
verursachen können und andererseits kaum Handlungsspielraum beim Land liegt, dies
durchzusetzen.
- Es ist zentral, dass öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Kitas eine Vorbildrolle
einnehmen und zugleich als Multiplikatoren wirken.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
43
- Abseits von Information und Bildung werden wenige Einflussmöglichkeiten auf das
individuelle Verhalten von Personen zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung
gesehen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen. Allerdings wird bei manchen
Instrumenten der Handlungsspielraum der Landesregierung als begrenzt eingeschätzt
H-06: Förderung einer klimafreundlichen Ernährung
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Es sollte in der Beschreibung deutlich gemacht werden, dass die Förderung einer
klimafreundlichen Ernährung Teil des Themenkomplexes „Nachhaltiger Konsum“ ist, welcher
auch in der Nachhaltigkeitsstrategie Thüringen adressiert wird.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
H-07: Verbreiterung und Verstetigung von Klimabildungsprojekten und –inhalten
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Auch wenn Klimabildung bereits Teil von Lehrplänen an Thüringer Schulen ist, sollte in der
Maßnahmenbeschreibung ergänzt werden, dass auch Klimabildungsprojekte und -inhalte im
schulischen Bereich fortgeführt und stetig weiterentwickelt werden sollten.
- Die Unterstützung der systematischen Sammlung von Material aus dem
Klimabildungsbereich durch relevante Akteure, z.B. dem Thüringer Institut für
Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien ist als ein weiteres Instrument zu
ergänzen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
H-08: Unterstützung sozialer Innovationen zur THG-Minderung
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Es wurde begrüßt, dass mit der neuen Maßnahme auf die Bandbreite sozialer Innovationen
zur THG-Minderung aufmerksam gemacht wird.
- Teil der Unterstützung von sozialen Innovationen zur THG-Minderung können auch
Informationen zu rechtlichen Aspekten, z.B. der Produkthaftung bzw. dem
Käuferschutz/Produktsicherheit bei „re-use“ und „upcycling“ darstellen. Die Landesregierung
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
44
sollte sich für einen Abbau von rechtlichen Hürden für soziale Innovationen einsetzen, z.B.
bei der Ausweisung von Standorten, die für Car-Sharing genutzt werden können.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung)
Maßnahme Anzahl Anzahl
H-01 6 0
H-02 0 5
H-03 2 0
H-04 1 1
H-05 0 4
H-06 0 0
H-07 3 0
H-08 0 0
5.6 Workshop Landnutzung/Landwirtschaft (24.Oktober 2017)
Rückmeldungen zum Handlungsfeld
- Es wurde keine Einigkeit erzielt, ob die THG-Emissionen pro Flächeneinheit oder die
THG-Emissionen je Produkteinheit als Bewertungsansatz herangezogen werden sollen.
Sowohl dem Hinweis, dass auch landwirtschaftliche Produkte ihren CO2-Rucksack
kenntlich machen sollten, als auch den Forschungsergebnissen des von-Thünen-
Instituts, die die THG- Emissionen je Produkteinheit als aussagekräftiger bewerten,
wurden die auf die Fläche bezogenen THG-Emission gegenübergestellt.
- Die bereits formulierte Ausgangsbasis der Maßnahmenentwicklung soll die
entsprechende THG-Optimierung der landwirtschaftlichen Nutzung unabhängig vom
Bewirtschaftungssystem sein5.
5 Wie bereits diskutiert, wird eine pauschale Förderung des Ökolandbaus allein aus Gründen des Klimaschutzes als nicht zielführend betrachtet.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
45
- Die Debatte um den CO2- Abdruck der Thüringer Landwirtschaft ist auch im globalen
Kontext zu betrachten. Gleichzeitig wurde deutlich, dass dieser im nationalen Vergleich
u.a. durch den geringen Tierbesatz eher gering ist.
- Die Ausgangslage zeigt, dass in der Quellgruppe die Kohlenstofffestlegungen die
Freisetzung aus anderen Flächennutzungen überwogen haben. Aber auch das
Speicherpotenzial (hier insbesondere Wälder) ist begrenzt, so dass ein Erhalt der
Senkenfunktion künftig problematisch sein wird.
Die Quellgruppe Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF)
soll stärker als bisher nicht in die Minderungsverpflichtungen einbezogen werden, so
dass auch Kohlenstofffestlegungsleistungen aller Formen der Landnutzung honoriert
werden können.
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge
Die folgende Übersicht zeigt die Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld
Landnutzung/Landwirtschaft.
Handlungsfeld 06 – Landnutzung
L-01 THG-Optimierung der Landnutzungsformen
L-02 Optimierter Düngereinsatz auf landwirtschaftlichen Böden
L-03 Emissionsoptimierte Ausbringung und Lagerung von Wirtschaftsdünger
L-04 Optimierte Futtermittelberatung
L-05 Naturverträgliche Einführung von Agroforst und Kurzumtriebsplantagen zur Gewinnung von Holz
L-06 Bereitstellung von Biomasse zur stofflichen und energetischen Nutzung
L-07 Erhalt und Mehrung von Kohlenstoffsenken
L-08 Steigerung der Energieeffizienz im Gartenbau und in der Land- und Forstwirtschaft
Diskussion der Maßnahmenvorschläge
L-01: THG-Optimierung der Landnutzungsformen
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Die Entwicklung eines Zertifikatemarktes zur Kohlenstofffestlegung soll vorangetrieben
werden.
- Bei der Umsetzung der Maßnahme ist durch die Landesregierung zu prüfen, inwieweit eine
Förderung im Rahmen vorhandener Programme erfolgen kann / sollte.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
46
- Im Maßnahmenblatt werden bei Beschreibung, Instrumente sowie Bezug zu anderen
Maßnahmen der Energie- und Klimaschutzstrategie Ergänzungen vorgenommen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
L-02: Optimierter Düngereinsatz auf landwirtschaftlichen Böden
Knackpunkte/ Ergänzungen
- keine
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
L-03: Emissionsoptimierte Ausbringung und Lagerung von Wirtschaftsdünger
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Der Forschungsstand beim CULTAN Verfahren ist zu prüfen und einzuarbeiten.
- Für Beschreibung und Instrumente werden im Maßnahmenblatt Spezifizierungen
aufgenommen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
L-04: Optimierte Futtermittelberatung
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Die Futtermittelberatung zur THG-mindernden Fütterung sollte berücksichtigen, dass die
Weidehaltung sowohl für Tierwohl als auch für eine THG-Emissionsrelevante
Grünlandnutzung von großer Bedeutung ist. Die Systembetrachtung ist bei dieser Maßnahme
von großer Bedeutung.
- Diese Maßnahme ist zusammen mit den Maßnahmen H-05 und H-06 zu betrachten.
- Auch die Verbindung zur Energieversorgung (Rapskuchen als Nebenprodukt der
Biokraftstoffherstellung) ist zu prüfen.
- Die Maßnahme ist um „weitere Proteinfuttermittel“ zu ergänzen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
o Auf eine längere Lebensleistung der Milchkühe soll hingewirkt werden.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
47
L-05: Naturverträgliche Einführung von Agroforst und Kurzumtriebsplantagen zur Gewinnung von
Holz
Knackpunkte/ Ergänzungen
- In der Debatte wurde deutlich, dass einzelne Teilnehmer unter Agroforstsystemen (AFS)
auch die traditionellen AFS (wertvolle und geschützte Lebensräume) verstehen, wobei die
Maßnahme auf die modernen AFS zielt.
- Vor dem Hintergrund eines steigenden naturschutzfachlichen Wertes der modernen AFS ist
eine rechtliche Klärung der Nutzung unabdingbar.
- Eine Anrechnung von AFS im Zertifizierungssystem würde eine stärkere Nutzung forcieren.
- In der Maßnahmenbeschreibung unter Kurzumtriebsplantagen: „forstwirtschaftlichen
Flächen“ streichen. Weitere redaktionelle Änderungen werden zur Spezifizierung direkt
umgesetzt.
- Flächenbeihilferegelungen sind zu beachten.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
o Es gilt die klimarelevante Nutzung in den Vordergrund zu stellen.
L-06: Bereitstellung von Biomasse zur stofflichen und energetischen Nutzung
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Die Kaskadennutzung wurde intensiv diskutiert.
- Redaktionelle Ergänzungen bzgl. der Forstwirtschaft werden im Maßnahmenblatt
berücksichtigt.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
L-07: Erhalt und Mehrung von Kohlenstoffsenken
L-07a) Bewahrung und Steigerung des Humusgehaltes landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich
genutzter Böden
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Bodenbearbeitung, Dauerbegrünung sowie Vermeidung eines übermäßigen Mineraldünger-
und Pflanzenschutzmitteleinsatzes sind vor dem Hintergrund des Betriebserhalts und des
Standorts zu bewerten. Eine mögliche Umwandlung von Acker zu Grünland (Bindung von 1t
C / ha / Jahr)6 ist nur vor dem Hintergrund des Betriebserhalts und auf ausgewählten
6 Dies entspricht 3,67 t CO2-Äq / ha / Jahr. Im Workshop wurde eine Spanne von 5-12 t CO2-Äq / ha / Jahr genannt.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
48
Standorten sinnvoll. Eine Förderung und die Schaffung von Anreizen für Landwirtschaft sind
hier von großer Bedeutung. Das bereits angesprochene Zertifizierungssystem kann hier
ebenso hilfreich sein, wie die Anerkennung der Maßnahmen bei Ausgleichs- und
Ersatzmaßnahmen.
- Die Maßnahmen zum Aufbau und zur langfristigen Stabilisierung des Humusgehalts im
Boden sollen durch organische Düngung (inkl. Festmist) erreicht werden.
- Die Senkenfunktion landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzter Böden soll auch in
Verbindung mit der Wegeproblematik (öffentliche Wege) Beachtung finden. Verbindung zur
Maßnahme Ö-01.
- Redaktionelle Anmerkungen werden direkt im Maßnahmenblatt aufgegriffen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Teilmaßnahme wird allgemein empfohlen.
L-07b) Waldmehrung und Mehrung von Strukturelementen (neu)
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Hier gilt es zu prüfen, welchen Beitrag Strukturelemente als Kohlenstoffsenke leisten können.
Redaktionelle Änderungen (u.a. bei den Zielgruppen) werden aufgenommen. Die
Naturschutzaspekte sind aufzunehmen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Teilmaßnahme wird allgemein empfohlen.
o Eine Anrechnung als CO2-Kompensationsmaßnahmen im Zusammenhang mit der
klimaneutralen Landesverwaltung wird ebenfalls empfohlen.
L-07c) Moorschutz und der Wiedervernässung (in Wäldern)
Knackpunkte/ Ergänzungen
- In Thüringen gibt es nur eine vernachlässigbare landwirtschaftliche Nutzung von Mooren.
Moorstandorte liegen vorrangig in Wäldern. Da die Moorstandorte aber von großer
Bedeutung für den Klimaschutz sind, wird diese Maßnahmen beibehalten.
- Eine standortangepasste landwirtschaftliche Nutzung ist nicht ausgeschlossen.
- Der Zusatz „in Wäldern“ ist ebenso wie der letzte Satz der Beschreibung zu streichen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Teilmaßnahme wird allgemein empfohlen
L-07d) Schutz von land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen vor Versiegelung
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
49
Knackpunkte/ Ergänzungen
- keine
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Teilmaßnahme wird allgemein empfohlen.
L-08: Steigerung der Energieeffizienz im Gartenbau und in der Land- und Forstwirtschaft
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Unterstützung bei Investitionen in energieeffizientere Gebäude und Maschinen werden
befürwortet. Die beihilferechtliche Kompatibilität einer Förderung ist zu gewährleisten.
Bisherige Förderungen zielten vor allem auf den besonders energieintensiven
Unterglasanbau.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung)
Maßnahme Anzahl Anzahl
L-01 7 0
L-02 5 0
L-03 1 0
L-04 1 0
L-05 2 2
L-06 4 0
L-07 6 1
L-08 4 1
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
50
5.7 Diskussion der Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld „Öffentliche
Hand“
Hinweis: Die Maßnahmen im Handlungsfeld „Öffentliche Hand“ wurden bei Bedarf in den
handlungsfeldspezifischen Workshops mitdiskutiert. Die Ergebnisse aus den verschiedenen
Workshops wurden hier zusammengefügt.
Blick auf die Gesamtheit der Maßnahmenvorschläge
Handlungsfeld 07 – Öffentliche Hand
Ö-01 Erstellung von Klimaschutzstrategien für Landkreise und größere Gemeinden
Ö-02 Erstellung von Wärmeanalysen und -konzepten auf Gemeindeebene
Ö-03 Klimaneutrale Landesverwaltung
Ö-04 Verankerung energie- und klimapolitischer Ziele Thüringens auf Ebene der regionalen
Planungsgemeinschaften durch Vorgaben im Landesentwicklungsprogramm
Ö-05 Schrittweise Umstellung öffentlicher Fuhrparks auf Elektromobilität und alternative Antriebe
Diskussion der Maßnahmenvorschläge
Ö-01 Erstellung von Klimaschutzstrategien für Landkreise und größere Gemeinden
Hinweis: Die Maßnahme Ö-01 wurde in den Workshops „Energieversorgung“, „Gebäude“,
„Verkehr“, „Private Haushalte“ und „Landnutzung/Landwirtschaft“ besprochen.
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Das Land sollte Landkreise und größere Gemeinden bei der Erstellung von
Klimaschutzstrategien durch eine Orientierungshilfe, bspw. einen standardisierten Leitfaden,
unterstützen. Der Leitfaden soll Vergleichbarkeit gewährleisten (auch als Basis für
gegenseitigen Austausch) und Mindeststandards festlegen.
- Eine Verknüpfung mit der Maßnahme E-01 ist unerlässlich.
- Im Zuge der Erarbeitung von Klimaschutzstrategien ist ein Kommunikationskonzept zu
integrieren, dass insbesondere die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger sicherstellt.
- Ein Punktesystem zur THG-Minderung soll die Kommunen bei der Verpachtung ihrer Flächen
unterstützen. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus kommunalen Spitzenverbänden,
Landwirtschaft und Landesregierung soll sich dieser Aufgabe annehmen. Ziel ist es, ein
einheitliches Punktesystem zur Bewertung sowohl auf kommunaler Ebene als auch auf
Landesebene zu gestalten (Verknüpfung mit Maßnahme Ö-03).
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
51
- Die Formulierungen in der Maßnahme sollen die aktuelle Fassung des Klimagesetzes
deutlich widerspiegeln (z.B. Freiwilligkeit der Maßnahmen).
- Die Maßnahme sollte auch Teilkonzepte umfassen, die z.B. nur eine Strategie für den
eigenen Handlungsbereich umfassen.
- Klärungsbedarf für eine Textstelle in der Maßnahme: „Statt der Erhebung von
Unternehmensdaten mittels Befragung ist die Anwendung des von der FH Nordhausen
entwickelten Ansatzes über ein zentral organisiertes Benchmarking anhand der
Gebäudestruktur zu erwägen.“
o Hierbei ist deutlich zu machen, um welches Benchmarking es sich hier handelt.
o Hinweis: Statt „FH Nordhausen“ ist nunmehr „Hochschule Nordhausen“ zu verwenden.
- Bei der Aufzählung zukünftiger Klimaschutzaktivitäten ist der Verkehrsbereich zu ergänzen.
- Auch die Umweltbildung sollte verankert werden.
- Die Anforderung an Eigenmittel der Kommunen sollte vermindert werden, um den Anreiz zu
erhöhen.
- Die Förderung im Rahmen von „Klima Invest“ sei um den Eigenanteil der Kommunen zu
reduzieren.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen. Der Maßnahmenvorschlag ist aber
daraufhin zu aktualisieren, dass nicht mehr angestrebt wird, die Erstellung von
Klimaschutzstrategien zur kommunalen Pflichtaufgabe zu machen.
Ö-02: Erstellung von Wärmeanalysen und -konzepten auf Gemeindeebene
Hinweis: Die Maßnahme Ö-02 wurde in den Workshops „Energieversorgung“, „Gebäude“ und
„Wirtschaft“ besprochen.
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Zu Wärmeanalysen und -konzepten auf Gemeindeebene sollte ein Forschungsprojekt
durchgeführt werden, welches beispielsweise bei der ThEGA angesiedelt werden kann.
- Eine Verknüpfung mit der Maßnahme E-01 ist unerlässlich.
- Großen Energiebedarf gibt es im Bereich der Warmwasserbereitung. Es ist zu prüfen,
inwiefern die Versorgung mit Warmwasser in Wärmeanalysen und -konzepten berücksichtigt
werden kann.
- Auch Fördermittel des Bundes sollen bei der Erstellung von Wärmeanalysen und -konzepten
berücksichtigt werden.
- Die Formulierungen in der Maßnahme sollen die aktuelle Fassung des Klimagesetzes
deutlich widerspiegeln (z.B. Freiwilligkeit der Maßnahme).
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
52
- Querverweis zu den Fernwärmekonzepten ist im Text deutlich zu machen.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen. Der Maßnahmenvorschlag ist aber
im Hinblick auf die aktuelle Fassung des Klimagesetzes zu aktualisieren.
Ö-03: Klimaneutrale Landesverwaltung
Hinweis: Die Maßnahme Ö-03 wurde im Workshop „Landnutzung/Landwirtschaft“ besprochen.
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Auch im Hinblick auf die Klimaneutrale Landesverwaltung ein einheitliches Punktesystem
entwickelt werden (Bewertungsindex), um THG–Minderungen auf Pachtflächen zu bewerten
(siehe auch Diskussion zu Maßnahme Ö-01).
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
Ö-04: Verankerung energie- und klimapolitischer Ziele Thüringens auf Ebene der regionalen
Planungsgemeinschaften durch Vorgaben im Landesentwicklungsprogramm
Hinweis: Die Maßnahme Ö-04 wurde in den Workshops „Energieversorgung“, „Verkehr“ und
„Landnutzung/Landwirtschaft“ besprochen.
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Bei der Zielstellung ist zu klären, wann das Flächenausbauziel, 1% der Landesfläche für die
Windenergie auszuweisen, erfolgen soll. Es wird eine kontinuierliche Ausweisung bis 2040
diskutiert. Dies kann auch durch eine untergesetzliche Regelung erfolgen.
- Als zentral wird auch die Verbindung von Mengen- und Flächenzielen gesehen. Eine
Offenheit muss insofern bestehen, dass technische Fortschritte (Leistungelek / Hektar)
Berücksichtigung finden. Generell wird es als sinnvoll erachtet, ein Mengenziel im
Landesentwicklungsprogramm im Sinne eines Leistungsziels zu formulieren. Ein
Fachgutachten soll dann eine rechtssichere Verteilung der Mengenpotenziale als Grundlage
für die Entwicklung der Regionalpläne formulieren. Hier sind die Vorgaben des
Verwaltungsgerichts für eine regionalbasierte Entwicklung maßgebend.
- Bei der Diskussion um Mengenziele kann auch die Einbindung der Öffentlichkeit (Mengen,
Ausweisungsjahr) sinnvoll sein.
- Die Potenziale von Agrosolaren Systemen sollten eingebunden werden.
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
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- Vor dem Hintergrund des Ziels „Schutz landwirtschaftlicher Flächen“ sollte der Fokus der
Flächenausweisung nicht auf Landwirtschaftsflächen liegen.
- Bei der Ausweisung von Gewerbegebieten ist das Ziel der Verkehrsvermeidung immer
mitzudenken.
- Die Technologieoffenheit im Feld der erneuerbaren Energien sollte explizit thematisiert
werden.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird von einigen Teilnehmenden empfohlen, andere
Teilnehmende empfehlen aufgrund der oben genannten Kontroversen die Umsetzung der
Maßnahme nur bedingt.
Ö-05: Schrittweise Umstellung öffentlicher Fuhrparks auf Elektromobilität und alternative Antriebe
Hinweis: Die Maßnahme Ö-05 wurde im Workshop „Verkehr“ besprochen.
Knackpunkte/ Ergänzungen
- Vorrang vor der Fahrzeugbeschaffung sollte die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie
der Car-Sharing-Angebote haben.
- Die Option der Ersatzbeschaffung sollte im Maßnahmenvorschlag eher nachrangig
betrachtet werden. Es sei zu prüfen, ob Änderungen am Thüringer Reisekostengesetz
erforderlich sein könnten.
- Es bietet sich an, die Beratungsangebote der ThEGA zum Mobilitätsmanagement
(einschließlich Fuhrpark-Management) für Kommunen und Landkreise zu nutzen, und ggf.
die Richtlinie entsprechend zu erweitern.
Empfehlungen zur Umsetzung
- Die Umsetzung der Maßnahme wird allgemein empfohlen.
Stimmungsbild zu den Maßnahmenvorschlägen (Priorisierung)
Hinweis: Die Bewertungen in der folgenden Tabelle sind zusammengefasst aus allen
handlungsfeldspezifischen Workshops, in denen die jeweilige Maßnahme besprochen wurde.
Maßnahme Anzahl Anzahl
Ö-01 7 9
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Ö-02 4 1
Ö-03 0 0
Ö-04 3 4
Ö-05 2 1
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Anhang
Teilnahmeliste
Nr. Titel Vorname Nachname Institution Workshop Tag 1 Workshop Tag 2
1 Evelyn Bauchspieß Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Energieversorgung Landnutzung/Landwirtschaft
2 Dipl.-Ing. Cornelia Beau Hainich Konserven Wirtschaft
3 Burkhard Becker BUND – Landesverband Thüringen e. V. Gebäude
4 Robert Bednarsky BUND – Landesverband Thüringen e. V. Energieversorgung Private Haushalte
5 Vivian Blümel LV Thüringen der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
Energieversorgung
6 Rüdiger Boden Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Wirtschaft Private Haushalte
7 Sven Bohn Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)
Verkehr
8 Werner Bohnenschäfer Leipziger Institut für Energie Wirtschaft Gebäude
9 Rebecca Coombs IFOK GmbH
10 Mario Dammköhler Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Industrie- und Handelskammern
Verkehr
11 Theresa Dorn IFOK GmbH
12 Christian Dornack Thüringer Energie AG (TEAG) Wirtschaft
13 Dr.-Ing. Volker Drusche Bau-Sachverständigennetzwerk (BIAG) Wirtschaft Gebäude
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Nr. Titel Vorname Nachname Institution Workshop Tag 1 Workshop Tag 2
14 Martin Ebel Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Energieversorgung Landnutzung/Landwirtschaft
15 Marcel Ebert Leipziger Institut für Energie Energieversorgung Private Haushalte
16 Maria Ehrich Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) Gebäude
17 Susan Engel BDEW Landesgruppe Mitteldeutschland Energieversorgung
18 Nico Frischbier ThüringenForst Landnutzung/Landwirtschaft
19 Steffen Fuchs Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Verkehr Private Haushalte
20 Prof. Dr. Matthias Gather FH Erfurt – Fakultät Wirtschaft-Logistik-Verkehr bzw. Institut Verkehr und Raum
Verkehr
21 Nadja Gipser Gemeinde- und Städtebund Thüringen Energieversorgung
22 Christoffer Gniechwitz Thüringischer Landkreistag Verkehr Gebäude
23 Michael Grolm Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft - Landesverband Thüringen
Landnutzung/Landwirtschaft
24 Thomas Grün -von Steuber
Thüringer Aufbaubank Wirtschaft
25 Reinhard Grünler Hochschule Schmalkalden (Fakultät Elektrotechnik) Energieversorgung
26 Dr. Martin Gude Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Energieversorgung Gebäude
27 Prof. Reinhard Guthke BürgerEnergie Thüringen (BETh) e.V. Energieversorgung
28 Raimo Harder BauhausUniversität Weimar Verkehr
29 Michael Hardt Architektenkammer Thüringen Gebäude
30 Dr. Jens Haupt Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Private Haushalte
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Nr. Titel Vorname Nachname Institution Workshop Tag 1 Workshop Tag 2
31 Wolfgang Herda ADAC Hessen-Thüringen Verkehr
32 Thomas Hering Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Energieversorgung Landnutzung/Landwirtschaft
33 Klaus Heßler Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Wirtschaft
34 Claudia Hille FH Erfurt – Fakultät Wirtschaft-Logistik-Verkehr bzw. Institut Verkehr und Raum
Verkehr
35 Claas Homeyer Thüringer Ökoherz – Dachverband für ökologischen Landbau in Thüringen
Landnutzung/Landwirtschaft
36 Susann Hörl Logistik Netzwerk Thüringen c/o Ellipsis GmbH
37 Katrin Hucke Thüringer Bauernverband e. V. Landnutzung/Landwirtschaft
38 Jutta Hufnagl Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Gebäude
39 Peggy Jahn Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Gebäude
40 Mirko Jetschny PV Crystalox Solar Silicon GmbH/ Thüringer ClusterManagement - Nachhaltige Energie und Ressourcenverwendung
Wirtschaft
41 Lena Judick IFOK GmbH Verkehr Gebäude
42 Ulrich Kahlhöfer Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft
Wirtschaft
43 Katja Kentner Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Landnutzung/Landwirtschaft
44 Marcel Keßler Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Energieversorgung
45 Dr. Antje Kießwetter Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Energieversorgung
46 Jelena Kleine Landesseniorenrat Thüringen Private Haushalte
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Nr. Titel Vorname Nachname Institution Workshop Tag 1 Workshop Tag 2
47 Aline Kornmann Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Gebäude
48 Lutz Kuhrmann Regionale Planungsgemeinschaften Energieversorgung
49 Tina Kunath ADFC - Landesverband Thüringen Verkehr
50 Axel Kunze Gemeinde- und Städtebund Thüringen Verkehr
51 Karsten Kurth Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Industrie- und Handelskammern
Wirtschaft
52 Martin Kürth Naturfreunde Thüringen Landnutzung/Landwirtschaft
53 Dr.-Ing. Jörg Lenk Verband der Wirtschaft Thüringens Wirtschaft Gebäude
54 Jana Liebe Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) Energieversorgung
55 Ulrike Lilie Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)
Private Haushalte
56 Christina Lindau Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerkskammern Wirtschaft Gebäude
57 André Ludwig VKU Thüringen Energieversorgung
58 Dr. Matthias Mann Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz (ThINK)
Energieversorgung
59 Kai-Uwe Margraf Regionale Planungsgemeinschaften Energieversorgung
60 Peter Meß Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerkskammern Energieversorgung
61 Ines Nestmann Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport private Haushalte
62 Rainer Nowak Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Gebäude
63 Anja Nussbaum Thüringer Bauernverband e. V. Energieversorgung
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
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Nr. Titel Vorname Nachname Institution Workshop Tag 1 Workshop Tag 2
64 Dr. Stefan Otto Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Wirtschaft
65 Sebastian Perdelwitz AWO Landesverband Thüringen Wirtschaft
66 Julia Petzenberger Thüringer Landgesellschaft
67 Christian Prechtl Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Verkehr Gebäude
68 Mathias Prieske Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Industrie- und Handelskammern
Energieversorgung
69 Matthias Reichmuth Leipziger Institut für Energie Verkehr
70 Christoph Reimann Landkreis Eichsfeld Verkehr
71 Frank Reinhardt Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie Landnutzung/Landwirtschaft
72 Martina Richwien IFOK GmbH Energieversorgung Landnutzung/Landwirtschaft
73 Robin Rieprich IFOK GmbH Wirtschaft Private Haushalte
74 Frank Robisch Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Landnutzung/Landwirtschaft
75 Martin Rothe Oerlikon Metco WOKA GmbH Wirtschaft
76 Dr. Thomas Rudloff Verband für Landentwicklung und Flurneuordnung Thüringen
Landnutzung/Landwirtschaft
77 Hendrik Schade Thüringer Aufbaubank Landnutzung/Landwirtschaft
78 Matthias Scheidhauer VDV Verband deutscher Verkehrsunternehmen - Landesgruppe Sachsen/Thüringen
Verkehr
79 Anne Scheuermann Leipziger Institut für Energie Landnutzung/Landwirtschaft
80 Dr. Steffen Schlegel TU Ilmenau - FG Elektrische Energieversorgung Energieversorgung
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
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Nr. Titel Vorname Nachname Institution Workshop Tag 1 Workshop Tag 2
81 Torsten Schmidt IAB – Institut für Angewandte Bauforschung Weimar Gebäude
82 Dr. Sabine Schmidt Solarinput e. V. Wirtschaft
83 Daniel Schmidt Thüringer Aufbaubank Energieversorgung
84 Felix Schmidt Thüringer Energie AG (TEAG) Private Haushalte
85 Felix Schmigalle Klimaschutzmanager Ilm-Kreis Verkehr
86 Peter Schmöger Verbraucherzentrale Thüringen Private Haushalte
87 Carlotta Schulz Stiftung Naturschutz Thüringen Landnutzung/Landwirtschaft
88 Dr. Olaf Schümann Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)
Energieversorgung
89 Michael Seifert Thüringer Energie AG (TEAG) Gebäude
90 Prof. Dr. Dieter Sell Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)
Landnutzung/Landwirtschaft
91 Dr. Matthias Sturm Thüringer Energie AG (TEAG) Energieversorgung
92 Dr. Burkhard Vogel BUND – Landesverband Thüringen e. V. Verkehr
93 Niklas Wachholtz teilAuto – Carsharing Verkehr
94 Dr. Reinhard Wagner Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau Erfurt Landnutzung/Landwirtschaft
95 Prof. Dr.-Ing.
Viktor Wesselak Hochschule Nordhausen, Institut: in.RET – Institut für Regenerative Energietechnik/ Nachhaltigkeitsbeirat
Energieversorgung
96 Martin Westerberg Landkreis Eichsfeld - Liegenschaftsamt Gebäude
97 Anton Wetzel Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)
Gebäude
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
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Nr. Titel Vorname Nachname Institution Workshop Tag 1 Workshop Tag 2
98 Dr. Matthias Wilde VCD Verkehrsclub - Landesverband Elbe-Saale Verkehr
99 Axel Wipprecht Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)
Wirtschaft
100 Dietrich Wohlfarth Nachhaltigkeitszentrum Thüringen Verkehr
101 Prof. Dr. Kerstin Wydra FH Erfurt Energieversorgung Landnutzung/Landwirtschaft
102 Markus Zech Logistik Netzwerk Thüringen c/o Ellipsis GmbH Wirtschaft
103 Ulrike Zimmermann Stadt Jena / Dezernat Stadtentwicklung und Umwelt Verkehr
Integrierte Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie
Dokumentation der zweiten Workshop-Reihe
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Präsentation: Vorstellung des Zwischenberichts zur Integrierten Energie- und
Klimaschutzstrategie
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