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Disability Mainstreaming – Behinderung geht alle an Dr. Katrin Grüber Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft Vortrag am 18.01. 2011, Berlin

Disability Mainstreaming – Behinderung geht alle an

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Disability Mainstreaming – Behinderung geht alle an. Dr. Katrin Grüber Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft Vortrag am 18.01. 2011, Berlin. Das IMEW wurde 2001 als gemeinnützige GmbH gegründet - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Disability Mainstreaming –  Behinderung geht alle an

Disability Mainstreaming – Behinderung geht alle an

Dr. Katrin GrüberInstitut Mensch, Ethik und Wissenschaft

Vortrag am 18.01. 2011, Berlin

Page 2: Disability Mainstreaming –  Behinderung geht alle an

• Das IMEW wurde 2001 als gemeinnützige GmbH gegründet

• Ermöglicht durch die Finanzierung der Stiftung Deutsche Behindertenhilfe – Aktion Mensch 2001 2010

• www.imew.de

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Die Gesellschafter

9 Gesellschafter aus dem Kreis der Behindertenhilfe und –selbsthilfe

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Ziel der Studie• Untersucht, inwiefern das Konzept

des Disability Mainstreaming Eingang in das Handeln der Berliner Verwaltungsinstitutionen findet und umgesetzt wird,

• um die Perspektive von Menschen mit Behinderungen auf struktureller Ebene nachhaltig zu stärken.

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• Untersuchung der seit 2002 in den einzelnen Senatsverwaltungen eingerichteten Arbeitsgruppen für die Belange von Menschen mit Behinderung (Protokolle und Beobachtungen)

• Interviews mit ExpertInnen • Bestandsaufnahme der gegenwärtigen

Praxis des Disability Mainstreamings in der Berliner Verwaltung.

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Auftrag• Senatsverwaltung Berlin

– SenIAS:– für die SenStadt:– für die SenBWF

• vertreten durch den Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung,

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Der Begriff Disability Mainstreaming

Anlehnung an Gender Mainstreaming – Gender und Disability als Konstruktion– Erfahrungen aus der Anwendung der Methode

und des Konzeptes Gender Mainstreaming

Carol Miller und Bill Albert, Mainstreaming disability in development: Lessons from gender mainstreaming, Disability Knowledge and Research, 2005

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Jedwedes politisches und gesellschaftliches Handeln soll danach befragt werden, in welcher Weise es zur Gleichstellung und Teilhabe behinderter Menschen beiträgt bzw. sie verhindert.“

Karl-Hermann Haack, 2004 http://www.behindertenbeauftragte.de/index.php5?nid=214&Action=home

Disability Mainstreaming

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Humboldt-Uni Bibliothek mit Barrieren• Ausgespart. Kritisiert werden Mängel beim

Leitsystem für Blinde. • Das Grimm-Zentrum der Humboldt-Uni ist

für Menschen mit Behinderung schwer zugänglich.

• Das Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum sollte die Vorzeigebibliothek der Humboldt-Universität werden. Doch auch fünf Monate nach Öffnung der neuen Zentralbibliothek weist das Gebäude erhebliche Mängel auf:

• http://www.tagesspiegel.de/wissen/bibliothek-mit-barrieren/v_default,1719398.html

Page 10: Disability Mainstreaming –  Behinderung geht alle an

• Menschen mit Behinderung stoßen im Gebäude auf zahlreiche Barrieren. Obwohl es längst Konzepte und Normen für barrierefreies Bauen gibt, wurden im Grimm-Zentrum die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung an vielen Stellen missachtet. So gibt es zum Beispiel kein durchgehendes Blindenleitsystem, nur schlecht zugängliche Fahrstühle und zu wenig barrierefreie Arbeitsplätze.

• http://www.tagesspiegel.de/wissen/bibliothek-mit-barrieren/v_default,1719398.html

Page 11: Disability Mainstreaming –  Behinderung geht alle an

Gleichzeitig (mindestens zwei Perspektiven)

• Programme sowohl für die Bedürfnisse von Menschen mit als auch für die Bedürfnisse von Menschen ohne Behinderungen entwickeln.

• Nur für Menschen mit komplexeren Bedürfnissen zusätzliche auf sie zugeschnittene Angebote

www.fco.gov.uk/Files/kfile/Mainstreaming%20Disability%20in%20Policy.pdf

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Design for all• „Ganz im Kontext zur UN-Konvention der

Rechte der Menschen mit Behinderungen steht das Handbuch unter dem Titel " Design for all - öffentlicher Freiraum in Berlin". Damit soll auch für den öffentlichen Freiraum sichergestellt werden, dass dieser frei von Nutzungsbarrieren für alle zugänglich und gleichberechtigt nutzbar gestaltet wird“.

• http://www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/barrierefreies_bauen/de/aktuelles.shtml

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Der Prozess

• Organisationsentwicklung– Schulungen

• Planung von Anfang an• Ziele formulieren und Ergebnisse

überprüfen

Page 14: Disability Mainstreaming –  Behinderung geht alle an

Erklärung von Barcelona „Die Stadt und die Behinderten“

• XV. Die Kommunen sorgen für ständige Fortbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um ein bestmögliches Verständnis und Hilfestellung für Menschen mit Be-hinderungen zu gewährleisten.

• Berlin hat die Erklärung, die von 1995 ist, 2003 unterzeichnet

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Bedingungen• Sichtbarkeit von Menschen mit

Behinderung• Wahrnehmen und Anerkennen

unterschiedlicher Bedürfnisse

Und• Aktive Behindertenorganisationen

sowie Bürgerinnen und Bürger

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Verkehrspolitik

Städteplanung

Kulturpolitik

             

             

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Sichtbarkeit des Themas Behinderung in der öffentlichen Kommunikation

• Treffer für den Suchbegriff Menschen mit Behinderung

• 2710 insgesamt• 2440 bei der SenIAS• 270 andere (insbesondere SenStadt)

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Close your eyes and see

Auf der EXPO 2010 in Schanghai, … kann der Expo Besucher die deutsche Hauptstadt Berlin erfühlen. Die Hauptstadt präsentiert sich mit einer Berlin-Woche und der Ausstellung "Close your eyes and see" im deutschen Pavillon.

https://www.tu9.de/projekte/3567.php

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Bedingungen für erfolgreiches Disability Mainstreaming in Organisationen

– die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ist Aufgabe von allen

– Es wird die Stelle des/der

Behindertenbeauftragten eingerichtet, bzw. sie wird erhalten, deren alleinige Aufgabe die Erreichung dieses Zieles ist.

Zweigleisigkeit

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Arbeitsgruppen• „In allen Senatsverwaltungen werden unter

Beteiligung des Landesbeauftragten für Behinderte und der Behindertenverbände Arbeitsgruppen eingerichtet, deren Aufgaben und Kompetenzen sich an der Vernetzungsarbeitsgruppe zu Verkehrsfragen orientieren.“

• Koalitionsvereinbarung zwischen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) Landesverband Berlin und der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) Landesverband Berlin für die Legislaturperiode 2001 – 2006 (Stand 7. Januar 2002, 18.00 Uhr), S. 68

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Ziele der AGs• „Ziel der Arbeit ist ein rechtzeitiges Erkennen von

Handlungsnotwendigkeiten sowie ein besserer Informationsfluss zwischen den Verwaltungen und dem Büro des LfB sowie eine schnellere und bessere Konsensfindung unter direkter Einbeziehung aller beteiligten Gruppen, als es bisher der Fall ist. Bei einem guten Funktionieren der Arbeitsgruppen besteht die Möglichkeit, vermutete oder festgestellte Verstöße gegen die Regelungen zur Gleichstellung behinderter Menschen im direkten Gespräch mit den betroffenen Verwaltungen zu klären oder auszuräumen, so dass sie im Verstößebericht erst gar nicht mehr aufgeführt werden müssen.“

• (exemplarisch: Tätigkeitsbericht des LfB 2005/2006: 15).

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Arbeitsweise• Sitzungsrhythmus• Themensetzung• Nachhaltigkeit • Koordination zwischen den

Arbeitsgruppen

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Wirkungen

• Frühzeitige Feststellung von Handlungsbedarf

• Verbesserter Informationsfluss• Diskussionsforum

Page 24: Disability Mainstreaming –  Behinderung geht alle an

Die UN-Konvention und Berlin

• „In der Verbindung von Artikel 11 der Verfassung von Berlin und Artikel 3 des Grundgesetzes und der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung, sehe ich meine wichtigste Arbeitsgrundlage für den notwendigen Paradigmenwechsel von der Integration zur Inklusion von Menschen mit Behinderung während meiner 5-jährigen Amtszeit

• Der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung: http://www.berlin.de/lb/behi/

Page 25: Disability Mainstreaming –  Behinderung geht alle an

Zweck (Art 1) derUN-Konvention für die Rechte

von Menschen mit BehinderungenVoller und gleichberechtigterGenuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten

durch alle Menschen mit Behinderungen zu fördern,

zu schützen und zu gewährleisten und die Achtung der ihnen innewohnenden

Würde zu fördern

Page 26: Disability Mainstreaming –  Behinderung geht alle an

Leitprinzipien

Die volle gesellschaftliche Teilhabe (inclusion) – im deutschen: Integration

•verbunden mit der Achtung der Autonomie •und der sozialen Wertschätzung behinderter Menschen.

•http://www.berlin-inklusion.de/inklusion/inklusion01.html

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„Menschenrechtskonventionen dienen dem „Empowerment“ der Menschen durch die

•Formulierung•rechtsverbindliche Verankerung•und Verknüpfung mit wirksamen Durchsetzungsinstrumenten

von

•Selbstbestimmung, •Diskriminierungsfreiheit und•gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe

Heiner Bielefeldt, http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Essay/essay_zum_innovationspotenzial_der_un_behindertenrechtskonvention_auflage3.pdf

Empowerment

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Dynamisches Verständnis vonBehinderung

e)in der Erkenntnis, dass das Verständnis von Behinderung sich ständig weiterentwickelt und dass Behinderung aus der Wechselwirkung zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen und einstellungs- und umweltbedingten Barrieren entsteht, die sie an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern

Präambel

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Definition von Behinderung

Einstellungsbedingte Barrieren

Menschen mit langfristigen Beeinträchtigun-gen

umweltbedingteBarrieren

Art 1 UN-Konvention

„Zu den Menschen mit Behinderungen zählen Menschen, die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnes- Beeinträchtigungen haben, welche sie im Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können.“

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Definition von Behinderung SGB IX

§ 2 Behinderung 1) Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche

Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. ....

Abweichung Beeinträchtigung der Teilhabe

Page 31: Disability Mainstreaming –  Behinderung geht alle an

Behinderung – verschieden gesehenUN-Konvention Barrieren

Menschen mit langfristigen Beeinträchtigungen

Barrieren

• Beeinträchtigung der Teilhabe

• Wechselwirkungen stehen im Fokus • Eröffnet eher die Möglichkeit, den

Blick auf den Abbau der Barrieren zu lenken

• Dynamisch, komplex

SGB IX

Abweichung

Beeinträchtigung der Teilhabe

Setzt beim Individuum an• Behinderung als nicht veränderbare

Größe• Einfacher zu handhaben, aber

Problemlösung möglicherweise auf der falschen Ebene

http://www.people1.de/was_halt.html http://www.people1.de/was_halt.html

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Erarbeitungsprozessder UN-Behinderten-rechtskonvention

Text der UN-Konvention zeigt, wie sich Perspektiven durch die Teilnahme von Menschen mit Behinderung an Prozessen verändern

„Beispiellose Beteiligung der Zivilgesellschaft“