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Diplomarbeit Titel der Diplomarbeit Arbeits-Familien Bereicherung und Work Engagement: Die positive Integration von Arbeit und Familie und deren wirtschaftlicher Gewinn Verfasserin: Verena Entscheff Angestrebter akademischer Grad Magistra der Naturwissenschaften (Mag. rer. nat.) Wien, 2013 Studienkennzahl: 298 Studienrichtung: Psychologie Betreuer: Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Dr. Sara Tement

Diplomarbeit - othes.univie.ac.atothes.univie.ac.at/26944/1/2013-03-07_9909633.pdf · „Positiven Psychologie“ (Seligmann & Csíkszentmihályi, 2000; Csíkszentmihályi, 1997)

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Diplomarbeit

Titel der Diplomarbeit

Arbeits-Familien Bereicherung und Work Engagement:

Die positive Integration von Arbeit und Familie und deren

wirtschaftlicher Gewinn

Verfasserin:

Verena Entscheff

Angestrebter akademischer Grad

Magistra der Naturwissenschaften (Mag. rer. nat.)

Wien, 2013

Studienkennzahl: 298

Studienrichtung: Psychologie

Betreuer: Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Dr. Sara Tement

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Danksagung

Die Diplomarbeit – ein Meilenstein für mich - in einem Studium, das nicht darauf

abzielt Studierende mit Kindern zu fördern. Oft stand ich in den letzten Jahren vor der

Entscheidung meine Ausbildung zu opfern, um finanziellen Ängsten Rechnung zu

tragen. Ohne massive Unterstützung von Seiten meiner Familie und aus meinem

Freundeskreis, wäre es mir nicht gelungen harte Zeiten durchzustehen und vor allem

auch die vorliegende Arbeit zu einem Abschluss zu bringen.

An erster Stelle stehen meine Kinder, Yannis und Amina. Ich danke Euch für Euer

Dasein, und Eure natürliche Distanziertheit von existentiellen Sorgen. Ihr erfüllt mein

Leben und zeigt mir was wichtiger ist als das Augenscheinliche.

Ich bin glücklich, dass meine Mutter immer an mich glaubte und meine Großmutter,

trotz ihrer schweren Erkrankung und ihres Alters jederzeit für mich und meine Kinder

da war. Danke auch an meinen Großvater, ohne Deine Unterstützung, wäre ich im

Hamsterrad zerbrochen.

Andreas, Dich kennengelernt zu haben, war eine der freudvollsten Wenden in meinem

Leben. Du hilfst mir alte Muster zu durchbrechen und bist eine starke Stütze in

herausfordernden Zeiten.

Meine Freundinnen und Freunde Laetitia Steiner, Viktorie Bochorak, Christina

Simanko, Rostom Dangadze, Lucia Zuchova unterstützten mich unzählige Male durch

Aufmunterungen, Ablenkungen, Taten und ihre eigenen Lebensgeschichten. Ich danke

Euch für unsere langjährige enge Verbundenheit.

Während meiner Diplomandinnen-Zeit war ich mir immer sicher, mich bei Problemen

an meine Betreuerin Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Dr. Sara Tement wenden zu können. Sie

gab mir wichtige Hilfen und vor allem das fortwährende Gefühl Unterstützung im

Rücken zu haben. Ich bin glücklich und dankbar für diese professionelle Begleitung, die

nie erdrückend wirkte.

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Vorwort

Ich gehe durch Parks, ich stehe vor Kindergärten und Schulen und verteile Zettel mit dem

Link zu einem Onlinefragebogen. „Mein Thema handelt von dem Interaktionsfeld Arbeit-

Familie“, sage ich; und meist ist ein hörbares Seufzen und eine bedrückte Miene

Spontanausdruck auf mein Gesinnen - gefolgt von der Antwort: „Das ist nicht leicht zu

vereinbaren!“ Ich aber will möglichst unvoreingenommene Freiwillige finden. Die

RespondentInnen für einen Fragebogen, der mir und weiteren ihren Weg zu ihrem Diplom

ebnen soll und Einblicke in das Miteinander von Arbeit und Familie eröffnet. Sie ist nicht

leicht zu erfüllen – diese Aufgabe.

Ich drehe das Radio auf. Es ist der 24.9.2012. Auf dem Sender Ö1 mit der Frequenz 92.00

hat soeben das Morgenjournal begonnen: „Thema: Gesundheit am Arbeitsplatz. Viele

Österreicherinnen und Österreicher sind mit der Situation am Arbeitsplatz nicht zufrieden

und befinden sie als belastend. Viele fürchten gar die Arbeit würde sie krank machen. Das

zeigt eine Umfrage des Sozialministeriums. Fast jede und jeder Dritte gibt an sich

gesundheitlich belastet zu fühlen, etwa durch belastende Arbeitshaltung oder psychischen

Druck….“

Ich versuch meine Kinder für die Schule und den Kindergarten fertig zu machen um

schnell zu meiner unentgeltlichen Arbeit zu gelangen. Ich stoße an Grenzen und innere

Widerstände. Ich begegne den alltäglichen Belastungen als alleinerziehende Mutter in

dieser Gesellschaft und träume meine Utopien. Ich lese kritische Bücher und Beiträge oder

manchmal besuche ich Diskussionen über geplante wirtschaftliche Kehrtwenden. Abends

liege ich müde im Bett und will die Welt verändern.

Wie viele Menschen mit diesem: „Ich will - aber ich kann nicht“ schlafen gehen, weiß ich

nicht. Dass eine Diplomarbeit nicht dazu ausreicht den Sprengstoff für reale

Veränderungen zu zünden und dazu neigt komplexe Verstrickungen in leicht messbare

Linearitäten zu passen ist mir klar geworden. Es war ein innerer Kampf über Monate das

auch zu akzeptieren.

Nun und ist es nicht perfide sich bei all diesen Gedanken einem Thema zu widmen, das gar

behauptet zwei fühlbar getrennte Domänen – Arbeit und Familie – könnten sich

gegenseitig befruchten?

Ich denke perfide ist es, unzählige Forschungsergebnisse, die Voraussetzungen und Folgen

eines positiven Interagierens der beiden Domänen aufzeigen zu ignorieren, und anstatt auf

gesellschaftspolitischer Ebene Neues zu wagen, den Rosengarten alter Denkmuster zu

überdüngen.

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Inhalt

THEORETISCHER HINTERGRUND ....................................................................................... 6

1. Einleitung ................................................................................................................... 6

2. Arbeit und Familie – Definitionen und Verbindungsmechanismen ................................................................................................ 9

2.1. Arbeit ................................................................................................................ 10

2.2. Familie .............................................................................................................. 11

2.3. Arbeits-Familien Interaktion ............................................................................. 12

2.3.1. Theorien des Arbeits-Familien Konflikts ..................................................... 12

2.3.2. Theorien der Arbeits-Familien Bereicherung .............................................. 13

3. Arbeits-Familien Bereicherung ................................................................................. 15

3.1. Theoretischer Hintergrund und Definitionen..................................................... 15

3.1.1. Die COR-Theorie ........................................................................................ 20

3.2. Antezedenten des Bereicherungs-Erlebens ...................................................... 24

3.2.1. Gender ....................................................................................................... 24

3.2.2. Situative Faktoren ...................................................................................... 27

3.2.3. Dispositionale Faktoren ............................................................................. 32

3.3. Die Folgen von Arbeits-Familien Bereicherung .................................................. 36

4. Work Engagement ................................................................................................... 37

4.1. Antezedenten des Work-Engagement ............................................................... 38

4.1.1. Arbeits-Familien Bereicherung als Antezedent ........................................... 39

4.1.2. FSOP als Antezedent .................................................................................. 41

4.1.3. Generalisierte Selbstwirksamkeit als Antezedent ....................................... 42

5. Moderatoren ........................................................................................................... 44

5.1. Die Interaktion zwischen Arbeits-Familien Bereicherung und FSOP auf Work-Engagement ................................................................................................................ 45

5.2. Die Interaktion zwischen Arbeits-Familien Bereicherung und generalisierter Selbstwirksamkeit auf Work-Engagement ................................................................... 46

II. EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG ..................................................................................... 47

6. Zentrale Themen der Forschungsarbeit .................................................................... 47

6.1. Untersuchungsgegenstand ................................................................................ 48

6.2. Zusammenfassung der Hypothesen .................................................................. 49

7. Methode .................................................................................................................. 54

7.1. Durchführung.................................................................................................... 54

7.2. Stichprobe ........................................................................................................ 57

7.2.1. Demographische Beschreibung der Stichprobe .......................................... 57

7.2.2. Genderspezifische Analyse demographischer Variablen ............................. 59

7.3. Erhebungsinstrumente...................................................................................... 61

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7.3.1. Die Arbeits-Familien Bereicherungs- Skala ................................................. 62

7.3.2. Die Utrecht Work Engagement Scale (UWES-9) .......................................... 66

7.3.3. Family Supportive Organisational Perceptions (FSOP) ................................ 68

7.3.4. Die Skala Zentrale Selbstbewertungen (Core Self Evaluation CSE) .............. 71

7.4. Auswertungsverfahren ...................................................................................... 72

7.5. Kontrollvariablen ............................................................................................... 73

8. Darstellung der Ergebnisse ....................................................................................... 75

8.1. Deskriptive Ergebnis- Darstellung ...................................................................... 75

8.2. Ergebnisse der Hypothesenprüfung................................................................... 77

8.2.1. Gender spezifische Differenzen .................................................................. 77

8.2.2. Arbeits-Familien Bereicherung als Outcome ............................................... 78

8.2.3. Arbeits-Engagement als Outcome .............................................................. 83

9. Diskussion ................................................................................................................ 86

9.1. Zusammenfassung der Ergebnisse ..................................................................... 86

9.2. Limitationen ...................................................................................................... 88

9.3. Implikationen für die Praxis ............................................................................... 89

10. . Literaturverzeichnis ............................................................................................ 92

11. Abbildungsverzeichnis .......................................................................................... 99

12. Tabellenverzeichnis ............................................................................................ 100

13. Anhang ............................................................................................................... 101

13.1. Zusammenfassung/Abstract ........................................................................ 101

13.2. Eidesstaatliche Erklärung ............................................................................. 103

13.3. Fragebogen .................................................................................................. 104

13.4. Lebenslauf ................................................................................................... 119

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THEORETISCHER HINTERGRUND

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in zwei große Abschnitte: den Theoretischen und den

Empirischen Teil. Der Theoretische Teil dient dazu in die allgemeine Thematik

einzuführen, wichtige Forschungsergebnisse zu präsentieren und einem roten Faden

folgend zu den interessierenden Forschungsfragen und Hypothesen hinzuleiten.

1. Einleitung

Die nachfolgenden Seiten möchten es schaffen einen Bogen zwischen zwei Bereiche –

Arbeit und Familie - zu spannen, deren Vereinbarkeit in der Literatur lange Zeit

hauptsächlich als problematisch galt. Hierbei sollen keinesfalls bestehende

Schwierigkeiten negligiert, sondern das Vorhaben gestärkt werden, Ressourcen orientiert

nach Lösungen zu suchen. Im Zentrum steht der Wunsch näher ergründen zu wollen,

welche Faktoren mit dem Auftreten von Arbeits-Familien Bereicherung verknüpft sind und

welche positiven Folgen Arbeits-Familien Bereicherung auf das Empfinden der

Beschäftigten sowie auf den Betrieb haben kann.

Ein voranschreitender demographischer Wandel, der traditionelle Familien- und

Geschlechterrollen, Individualisierungsprozesse, sowie das Bildungs- und

Beschäftigungssystem betrifft, konfrontiert die meisten westlichen Industriestaaten damit,

auf gesellschafts- und wirtschaftspolitischer Ebene Umstrukturierungsprozesse in Gang zu

setzen.

So zwingt sich u.a. die Frage auf, wie der „Leistungsträger Familie“ besser in den heutigen

Arbeitsmarkt integriert werden kann und welche Maßnahmen der sinkenden Geburtenrate

entgegen zu halten sind (Dilger, Gerlach , & Schneider , 2007). Einblicke in die bestehende

Problematik bietet die österreichische Bevölkerungsprognose, welche eine fortschreitende

Überalterung der EinwohnerInnen aufzeigt. Demnach ist die Geburtenrate seit 1980 Jahren

mit leichten Schwankungen stetig gesunken (bislang geringste in Österreich registrierte

Geburtenrate 2001), wobei das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt ihrer Kinder

mittlerweile auf durchschnittlich 30,1 Jahre anstieg (Statistik Austria, 2012).

Menschen, in ihren beruflich produktivsten Jahren, stellen sich oft zwangsläufig die Frage

entweder in ihre Karriere zu investieren oder sich für ein Familienleben zu entscheiden.

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Ganz besonders Frauen werden vor diese Entscheidung getrieben und gerade für sie stellt

die Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben vermutlich einen besonderen Balanceakt

dar. Andererseits mögen Männer – ebenso aufgrund noch wirksamer, tradierter

Rollenmodelle - ihre Identität verstärkt durch ihren Beruf definiert sehen.

Genderspezifische Unterschiede im Verhalten und Erleben sind gerade in den Bereichen

Arbeit und Familie sehr wahrscheinlich, manifestierten sich doch gerade in diesen

Domänen jahrhundertlang geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen.

Allgemein werden die Ursachen und Folgen der Familien-Berufs-Interaktion

multidisziplinär breit beforscht und unter dem Schlagwort „Work-Life-Balance“ diskutiert.

Allein das schon ein Terminus, der die Teilung zweier Domänen implizit in sich trägt und

gleichzeitig zu einer harmonischen Integration aufruft. Wie gut diese Integration gelingen

kann, ist allerdings von einer Vielzahl an Faktoren abhängig wie z.B. von der individuelle

Geschichte (frühere Erfahrungen, prägende Ereignisse, Bildung,…), situativen und

dispositionalen Variablen und nicht zuletzt natürlich auch von Makro- und Mesoebenen-

Einflüssen wie der jeweiligen Rechtsstaatlichkeit, dem herrschenden Wirtschaftssystem

oder betrieblichen Rahmenbedingungen. Einige dieser Punkte will die vorliegende Arbeit

näher beleuchten helfen.

In der Psychologie verstärkt sich seit der Wende hin zur sog. „Positiven Psychologie“

(Seligmann & Csíkszentmihályi, 2000; Csíkszentmihályi, 1997) seit einigen Jahren das

Interesse an den positiven Auswirkungen beruflicher und familiärer Partizipation

(Greenhaus & Powell, 2006). Dass die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser

hoch aktuellen Thematik durchaus Sinn macht, beweist eine sichtbare Trendwende in

Politik und Wirtschaft.

In Österreich wird seit einigen Jahren intensiv Öffentlichkeitsarbeit betrieben um

UnternehmerInnen die familienfreundliche Organisation nahezubringen, etwa durch die

alle zwei Jahre stattfindende Verleihung des Staatspreises für den familienfreundlichsten

Betrieb durch das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (nomen es

omen). Nicht zuletzt deshalb, weil Statistiken und wissenschaftliche Forschungsergebnisse

immer wieder aufzeigen konnten, dass eine solche Art von Unternehmensführung

MitarbeiterInnen motivieren hilft, sie stärker ans Unternehmen bindet oder auch deren

Arbeitszufriedenheit steigert (Thompson, Beauvais, & Lyness, 1999; Carlson, Hunter,

Ferguson, & Whitten, 2011; Wayne, Randel, & Stevens, 2006).

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Der Ruf der Forschung nach näherer Ergründung und empirischer Stärkung der

dargelegten Zusammenhänge ist groß, besonders wenn es darum geht ArbeitgeberInnen

aufzeigen zu können, dass eine humanistische Kehrtwende letztlich nicht ihr Nachteil sein

soll, sondern zum Wohle aller gereicht.

Meine Arbeit soll einen Beitrag dazu leisten, herauszufinden welche spezifischen

Eigenschaften MitarbeiterInnen dabei bestärken Arbeit und Familie als Synergie zu erleben

und ob die vielfach propagierte familienfreundliche Organisation tatsächlich einen guten

Nährboden für diesen Bereicherungsgewinn schaffen kann. Weiters wird der Fokus auf

den organisationalen Outcome- also die Folgen- einer positiven Integration von Arbeit und

Familie gelegt. Hier soll das Konstrukt Work-Engagement (= Arbeits-Engagement)

beforscht werden, das einerseits einen angenehmen, individuellen Motivationszustand

bezeichnet, andererseits auch eng verknüpft ist mit der Produktivität und

Leistungsbereitschaft von MitarbeiterInnen.

Ziel ist die Klärung folgender Forschungsfragen:

1. Forschungsfrage: Unterscheiden sich Männer und Frauen in ihrem Arbeits-Familien

Bereicherungserleben (Work-to-family enrichment/WFE)?

2. Forschungsfrage: Gibt es einen Zusammenhang zwischen dispositionalen sowie

organisationalen Faktoren und dem Erleben von Arbeits-Familien Bereicherung?

3. Forschungsfrage: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Arbeits-Familien

Bereicherung und Arbeits-Engagement (Work-Engagement)?

4. Forschungsfrage: Moderieren dispositionale und organisatorische Faktoren den

Zusammenhang zwischen Arbeits-Familien Bereicherung und Arbeits-

Engagement?

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2. Arbeit und Familie –

Definitionen und Verbindungsmechanismen

Arbeit und Familie im Verständnis einer eurozentristischen (westlichen) Sichtweise sind

heutzutage zwei Bereiche, die man als die dominierenden Lebenssphären der Mehrheit

aller Erwachsenen annehmen kann und deren Zusammenspiel die vorliegende Arbeit näher

beleuchten will.

Der Boom um das Schlagwort „Work-Life Balance“ hat in den vergangenen drei

Jahrzehnten eine Reihe wissenschaftlicher Forschungsarbeiten nach sich gezogen, die den

Schlüssel dazu finden wollen, wie es am besten gelingen kann einen Ausgleich zwischen

den beiden Domänen zu schaffen. Was aber wird unter Arbeit und Familie verstanden?

Würde das vorliegende Schreiben in seiner Länge frei variieren dürfen, ginge ihm ein

breiter Diskurs voraus. Es gälte Fragen rund um die Einschränkbarkeit des Begriffs

„Arbeit“ zu klären und Werte zu hinterfragen, die es nahelegen nur an monetäre und

wirtschaftliche Maßstäbe gekoppelte Tätigkeiten als Arbeit zu definieren. Auch über das

Zusammenleben von Menschen und die verschiedensten Arten von Lebensgemeinschaften

ließe sich, in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, über den Begriff Familie

debattieren.

Allerdings setzt wissenschaftliches Arbeiten voraus die interessierenden Konstrukte näher

zu definieren, um ein einheitliches Verständnis zu ermöglichen. Nachdem fundamentale

Begriffe eingeschränkt worden sind, wendet sich Kapitel 2 den historischen Wurzeln des

Bereicherungs-Konstrukts zu, um dieses letztlich von ähnlichen Modellen abgrenzen zu

können.

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2.1. Arbeit

Bei Durchsicht einer großen Zahl psychologischer Studien und Fachartikel, die sich dem

Feld Arbeits- Familien – Interaktion widmen, fällt auf, dass „Arbeit“ vorwiegend als

Erwerbsarbeit verstanden wird (Eby, Casper, Lockwood, Bordeuax, & Brinley, 2005;

Edwards & Rothbard, 2000). Also eine vergesellschaftlichte Form der Berufsausübung (als

Arbeiter/in, Angestellte/r oder Selbstständige/r) darstellt, für die ein Entgelt zu leisten ist.

Auch die vorliegende Arbeit teilt dieses Verständnis und wertet Vollzeit und Teilzeit

Arbeit gleichermaßen als Berufstätigkeit.

Abseits von dem mittlerweile gängigen Arbeitsverständnis der Arbeits-Familien-

Interaktionsforschung ist es durchaus nicht selbstverständlich Arbeit als pure

Erwerbsarbeit zu definieren – darauf verweist bereits die einflussreiche

Sozialwissenschaftlerin Jahoda (1980): „Inevitably one has to begin with definition,

important because in both research and the world at large there is frequent confussion

between attitude toward work and attitude toward employment.“ (S. 187) Der Diskurs über

den gesellschaftlichen Wert von Arbeit z.B. im informellen oder freiwilligen Sektor, füllt

Bände, soll aber hier aufgrund einer höchst notwendigen Einschränkung der Begrifflichkeit

nicht näher erläutert werden.

Zu betonen bleibt überdies, dass auch der Gedanke, Arbeit bedeute nicht nur Mühe und

Anstrengung , sondern trage etwa genauso zu Selbsterfüllung und Zufriedenheit bei, schon

lange vor dem Konstrukt der Arbeits-Familien-Bereicherung in die psychologische

Literatur Einzug gehalten hat. Immer wieder findet man etwa Hinweise auf Lewins (1920)

„Zwei Gesichter der Arbeit“ (vgl. Kirchler, 2005).

Jahoda (1980) unterscheidet wiederum zwischen mehreren Funktionen der Arbeit. Im

Vordergrund – von der Autorin als manifeste Konsequenz bezeichnet – steht der

Gelderwerb. Aber Arbeit böte dem Menschen viele weitere latente Ressourcen

(Konsequenzen), wie etwa einen strukturierten Tagesablauf, regelmäßige Sozialkontakte

und gemeinsame Erfahrungen außerhalb der Kernfamilie, eine Umsetzung persönlicher

Ziele und Vorhaben, eine Möglichkeit der Identitätsfindung- und Bildung und schließlich

auch eine allgemeine Aktivierung (Jahoda, 1980, S.188). Offensichtlich kann Arbeit neben

der monetären Entlohnung eine Vielzahl an Ressourcen bereitstellen, die auch in dem

weiter unten (siehe Kapitel 3) vorgestellten Konstrukt des Work-Family Enrichment

(Greenhaus & Powell, 2006) eine entscheidende Rolle einnehmen werden.

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2.2. Familie

Das Wort Familie stammt aus dem Lateinischen (familia) und bedeutet

„Hausgemeinschaft“; umfasste früher allerdings nicht wie heute das enge

alltagssprachliche Verständnis der Kernfamilie. Ursprünglich wurde zu Familie nicht nur

eine engere Verwandtschaftsgruppe gezählt, sondern der gesamte Hausstand, auch das

Personal.

Unter dem Begriff Familie die sogenannte Klein- oder Kernfamilie zusammenzufassen,

hat sich in Mitteleuropa sogar erst im 17. und 18.Jahrhundert eingebürgert (Mitterauer,

1991).

Eine einheitliche Definition für den Begriff Familie gibt es nicht (Kapella, 2007), was

vermutlich daran liegt das Familie im Laufe der historischen Entwicklung in einer großen

Pluralität an Erscheinungsformen aufgetreten ist. Schon allein die ganz alltägliche

Verwirrung darüber, ob nun Familie als klassische Eltern-Kind-Dyade zu verstehen sei, ob

eine Partnerschaft ( mitunter auch eine gleichgeschlechtliche) ohne Kinder schon eine

Familie darstellt, ob eine Alleinerziehende/ ein Alleinerzieher mit Kind als Familie gilt, ob

alle in einer Wohngemeinschaft lebenden Personen als Familie bezeichnet werden können,

oder ob gar der Beziehungsstatus „verheiratet“ erst die Legitimation zur Familie gewährt

sind nur einige Beispiele dafür, wie kompliziert es wird den Begriff wissenschaftlich

fassbar zu machen.

Es ist weniger Aufgabe der Psychologie als vielmehr jene der Soziologie diesen „Begriffs-

Dschungel“ urbar zu machen.

Für die vorliegende Arbeit ist entscheidend, dass Familie als eine Lebensgemeinschaft von

mindestens zwei erwachsenen Personen aufgefasst wird. Das heißt, dass schon eine

Partnerschaft, unter der Voraussetzung eines gemeinsamen Wohnsitzes, als Familie gilt.

Weiters steht im Zentrum des Interesses die Berufstätigkeit, allerdings nicht die unbedingte

Pflicht eines aktuell aufrechten Arbeitsverhältnisses beider Partner. Kinder müssen nicht

Teil der Familie sein, auch wenn Elternschaft als wichtiger demographischer

Einflussfaktor aufgefasst und Berücksichtigung in der späteren Analyse finden wird.

Diese restriktive Beschränkung von Familienleben, dient dazu, dass Konstrukt von einem

breiteren Zugang der Arbeit- vs. „Nicht-Arbeitswelt“ abzugrenzen, denn es gibt viele

Rollen, die Individuen in ihrer Freizeit auch außerhalb der Familie einnehmen können

(Michel, Kotrba, Mitchelson, Clark, & Baltes, 2011).

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2.3. Arbeits-Familien Interaktion

Prinzipiell basiert die Arbeits-Familienforschung auf zwei historisch gewachsenen

Hauptsträngen, wobei der Ursprung bei der Konfliktforschung zu finden ist und erst später

das Interesse an den positiven Auswirkungen der Interaktion wuchs.

Arbeits-Familien Konflikt (work-family conflict/ WFC) stand lange Zeit im Zentrum des

wissenschaftlichen Interesses und wird definiert als: „A form of inter-role conflict in which

the role pressures from the work and family domains are mutually incompatible in some

respect“ (Greenhaus & Beutell, 1985, S.77).

Konflikt entsteht also aus einer Unvereinbarkeit der Rollenaufgaben, die aus der

Partizipation an den beiden Domänen Arbeit und Familie entstehen kann. Drei

Hauptursachen bedingen ein Konflikterleben, sodass man in der Literatur zwischen einem

Zeit basiertem, einem Stress bedingtem und einem Verhaltens bezogenen Konflikt

unterscheidet (Greenhaus & Beutell, 1985). WFC wird in der Literatur als bidirektionales

Konstrukt verstanden, kann also von der Familie in die Arbeit wirken oder von der Arbeit

in das Familienleben. Die Ursachen des Konflikt-Geschehens werden mittels verschiedener

Theorien zu erklären versucht.

2.3.1. Theorien des Arbeits-Familien Konflikts

1) Die Rollen-Theorie: In der menschlichen Lebenswelt gilt es verschiedenste Rollen

zu übernehmen. Diese sind geprägt durch Rollenerwartungen aus der Umgebung

und deren Introjektionen. Man kann auch nicht von der Arbeits- bzw. Familienrolle

sprechen, sondern jede Domäne zwingt das Individuum dazu verschiedene

Rollenaufgaben zu übernehmen, was teilweise zu der Erfahrung von Rollen-Druck

führen kann. Es kann zu einer Verminderung persönlicher Ressourcen wie einem

allgemeinen Mangel an Kraft und Energie kommen.

2) Die „Drain-Theory“ [drain engl. für Abfließen/Abfluss) oder die Scarcity-Theory

[engl.für Knappheitstheorie]: Postulieren ein finites Ausmaß an zur Verfügung

stehenden Ressourcen. Beansprucht eine Rolle z.B. Zeit oder Aufmerksamkeit,

fehlen dem Individuum diese Ressourcen bei der Teilhabe in der Nachbardomäne.

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3) Eine im Zusammenhang mit Arbeit-Familien Konflikt immer wieder genannte

Theorie ist außerdem die Kompensationstheorie: Diese besagt, dass manche

Individuen dazu neigen Problemen in dem einen Bereich (z.B. der Familie) durch

eine „Über-Partizipation“ in dem anderen Bereich (z.B. der Arbeit) ausgleichen zu

wollen. Dabei gelangen sie allerdings leicht in einen Circulus Vitiosus, also einem

negativen Kreislauf, der gut als Erklärungsmodell für die Entstehung von WFC

geeignet ist (Michel, Kotrba, Mitchelson, Clark, & Baltes, 2011).

Marks (1977) bietet eine Alternative zu den oben genannten Knappheitstheorien. Er

hält der Annahme menschliche Ressourcen wären nur begrenzt zugänglich entgegen,

dass das nicht unbedingt zutreffen muss. Zudem wären Menschen aktive

GestalterInnen ihrer Zeit und Energien und könnten so ausgleichende

Gegenmaßnahmen zur persönlichen Überforderung induzieren. Die Teilhabe an

mehreren Rollen könne sogar per se Ressourcen generierend wirken. Diese als Role

Expansion Theory bekannte Behauptung, bot der Forschung einen Anreiz, sich auch

mit der positiven Seite der Arbeits-Familien Interaktion zu befassen, was ganz im

Zeichen einer allgemeinen ressourcenorientierten Trendwende der psychologischen

Forschung und Behandlungspraxis (Csíkszentmihályi, 1997) geschah.

2.3.2. Theorien der Arbeits-Familien Bereicherung

Greenhaus und Powell (2006) definierten das Konstrukt Bereicherung als Work-Family

Enrichment (WFE) und boten der Forschung damit eine breite Basis zu wissenschaftlichen

Überprüfung. Carlson, Kacmar, Wayne, & Grzywacz (2006) entwickelten ein valides

Testinstrument für Work-Family-Enrichment, welches empirische Beweiskraft für

Greenhaus und Powells (2006) Modell liefert. Auch übernahmen die AutorInnen dringend

notwendige Operationalisierungen von bis dahin undifferenziert oder synonym

gebrauchten Begriffen wie „Enrichment, Enhancement, Facilitation und Positive

Spillover“. Diese sollen nun kurz vorgestellt und nach Carlson et al. (2006) voneinander

abgegrenzt werden. Folgenden vier Konstrukten werden in der Arbeits-Familien

Bereicherungs-Literaturen häufig genannt:

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1. Enhancement: Unter „Enhancement“ wird der Erwerb von Ressourcen und

Erfahrungen verstanden, die es dem Individuum allgemein leichter machen

lebensweltlichen Herausforderungen zu begegnen. Bei diesem Konstrukt steht

weniger die Übertragung von einer Domäne in die andere im Mittelpunkt, als

vielmehr die Möglichkeit durch die Partizipation in der jeweiligen Rolle universell

nutzbare Ressourcen zu erlangen. (Carlson, Kacmar, Wayne, & Grzywacz, 2006)

2. Positive Spillover: Bedeutet die Übertragung von bestimmten Erfahrungen bzw.

Stimmungslagen oder Fähigkeiten von einer Domäne auf die andere, mit dem

Effekt das beide Domänen ähnlicher werden. Aber „Spillover“ bedeutet keine

automatische Verbesserung der Lebensqualität oder der individuellen Leistung

durch eine multiple Rollenteilnahme, sondern stellt den Ressourcentransfer per se

in den Vordergrund. (Carlson et al., 2006)

3. Facilitation: Ermöglicht dem Individuum durch Ressourcen-Gewinne in der einen

Rolle in einer anderen Rolle erfolgreicher zu sein. Facilitation konzentriert sich

weniger auf das persönliche Wohlbefinden der agierenden Person, als vielmehr auf

deren besseres „Funktionieren im System“. (Carlson et al., 2006)

4. Enrichment: Enrichment bezeichnet das Ausmaß, in welchem der erfahrene

Ressourcengewinn in der einen Domäne in eine andere Domäne transferiert und

dort appliziert wird, mit dem Endresultat einer gehobenen Lebensqualität für das

Individuum in der Domäne (Carlson, Kacmar, Wayne, & Grzywacz, 2006).

Seit dem richtungsweisenden Artikel von Greenhaus und Powell (2006) konzentriert sich

der Großteil wissenschaftlicher Forschungsarbeiten auf Work-Family Enrichment, so auch

die vorliegende Arbeit.

Aus dem Beschriebenen ist ersichtlich, dass im deutschen Sprachgebrauch die genannten

Unterschiede schlecht fassbar sind. Der Begriff Bereicherung wird nicht weiter

differenziert. Neben stilistischen Gründen wird aus inhaltlichen Überlegungen heraus in

der folgenden Arbeit mehrmals der englische Fachterminus „Enrichment“ oder „WFE“

(Work-familiy Enrichment) anstelle von „Arbeits- Familien Bereicherung“ als

Bezeichnung gewählt werden.

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3. Arbeits-Familien Bereicherung

Das vorliegende Kapitel führt in die beiden basalen Konstrukte der vorliegenden Arbeit

ein: Zuerst wird das Modell der Arbeits-Familien Bereicherung nach Greenhaus und

Powell (2006) eingehend skizziert um schließlich anhand der Conservation of Resources

Theorie COR (Hobfoll, 1989) jene Wirkmechanismen zu identifizieren, welche den

gegebenen Forschungsfragen zu Grunde liegen.

3.1. Theoretischer Hintergrund und Definitionen

Die Proponenten des Bereicherungsdenkens beziehen sich zumeist auf Marks (1977) und

Sieber (1974). Diese beiden Vorreiter gründeten den oben kurz umrissenen

Expansionszugang zurück, welcher besagt, dass Menschen durch multiple

Rollenpartizipation überwiegend Vorteile zögen und Synergie erleben könnten. Das

Aufgehen in einem Tätigkeitsbereich könne Ressourcen zu Verfügung stellen, die es

ermöglichten die Lebenszufriedenheit oder auch die Arbeitsbereitschaft über die jeweilige

Domäne hinweg zu fördern.

Voydanoff (2001) interessierte sich für die psychologischen Mechanismen, welche eine

multiple Rollenpartizipation zu einem persönlichen Gewinn für das Individuum machen.

Dabei beschreibt sie drei verschiedene Wege, über die Bereicherung stattfinden kann:

1. Die Teilhabe an mehreren Rollen kann sich additiv positiv auf das

Wohlbefinden auswirken.

2. Das Mitwirken an einer Rolle kann Puffereffekte für mögliche

Stresssituationen in der anderen Rolle bieten.

3. Die in einer Rolle gewonnen Ressourcen können auf die andere Rolle

übertragen werden und dort zu erfreulichen Erfahrungen und Ergebnissen

führen.

Vorzugsweise letzterer Punkt wird in dem Enrichment-Konstrukt von Greenhaus und

Powell (2006) aufgegriffen und näher analysiert.

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Die beiden Autoren (Greenhaus und Powell, 2006) entwickelten ein multidimensionales

Rahmenmodell des Work-Family Enrichment (WFE) und definierten Enrichment, als das

Ausmaß, in dem die Lebensqualität des Individuums aufgrund der Partizipation an

multiplen Rollen zunimmt: „We define work-family enrichment as the extent to which

experiences in one role improve the quality of life in the other role“ (Greenhaus & Powell,

2006, S.72).

Abbildung 1: Das Modell der Arbeits-Familien Bereicherung nach Greenhaus und Powell (2006)

Das oben abgebildete Prozessmodell der Arbeits-Familien Bereicherung leiten Greenhaus

und Powell (2006) aus theoretischen Überlegungen ab, welche sie mit Ergebnissen aus

Vorgängerstudien begründen. Wie auch beim Arbeits-Familien Konflikt, wir der Arbeits-

Familien Bereicherung eine bidirektionale Wirkrichtung zugeschrieben – in der

graphischen Abbildung werden die verschiedenen Rollen daher simpel als A und B

bezeichnet und sind untereinander austauschbar.

Man unterscheidet zwischen den Wirkrichtungen Arbeit-nach-Familie (work-to-family

enrichment WFE) und Familie-nach-Arbeit (family-to-work enrichment, FWE), ausgehend

von der Domäne, die die für das Bereicherungserleben notwendigen Ressourcen zur

Verfügung stellt.

Diese Bezeichnungen dürfen aber nicht in die Irre leiten, könnten sie doch z.B. suggerieren

Arbeits-nach-Familien Bereicherung bedeute man erhalte die nötigen Ressourcen in der

Arbeit, erlebe deren positive Folgen allerdings ausschließlich in der Familiendomäne.

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Der Ursprung der gesteigerten Lebensqualität ist immer durch das zugrunde liegende

Zusammenspiel der beiden Domänen bedingt.

Die sogenannte Rollen-Salienz ein wesentlich für das Bereicherungs-Geschehen. Simpel

gesagt meint Salienz, dass die Einflussgröße der jeweiligen Domäne immer abhängig von

deren persönlicher Wichtigkeit für das Individuum ist. Im Modell gilt die Rollen- Salienz,

neben der wahrgenommenen Relevanz der erhaltenen Ressource für die Empfängerdomäne

(„perceived relevance of resource to role B“) und der Applikationsmöglichkeit/

Konsistenz („consistency of resource with requirements and norms of role B“) als

wichtiger Moderator, der auf beiden Pfaden (siehe unten) wirkt. Unter

Applikationsmöglichkeit ist zu verstehen, dass die Rahmenbedingungen der

Empfängerdomäne es auch ermöglichen müssen, erlernte Fähigkeiten, Verhalten oder auch

affektive Zustände einbetten zu können.

Laut Greenhaus und Powell (2006) gibt es zwei Pfade der Ressourcenübertragung:

1) Der instrumentelle Weg: Dieser passiert über den direkten Transfer von den in

Rolle A erworbenen Fertigkeiten in die andere Rolle B. Wobei sowohl die

Anwendungsmöglichkeit der erlernten Fähigkeiten und der individuelle

Anwendungswillen, moderiert durch die Salienz (Rollenbedeutsamkeit) von Rolle

B, wirksam werden . Als Moderatoren dieses Pfades gelten, die oben bereits

beschriebenen (Rollen-Salienz, die wahrgenommene Relevanz und die

Applikationsmöglichkeit).

2) Der affektive Weg: Ist ein indirekter Weg, der über eine Akkumulation positiver

Emotionen einen positiven Stimmungszustand hervorruft, welcher im Weiteren von

der Ursprungs-Ressourcendomäne in die andere (Empfängerdomäne) übertragen

werden und dort zu einer besseren Performance führen kann. Auf diesem Pfad wird

von den Autoren einzig die Rollen-Salienz der Empfängerdomäne als Moderator

angeführt.

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Greenhaus und Powell (2006) nennen fünf Kategorien von Ressourcen (siehe auch

Abbildung S.16), und führen dezidiert für jede Kategorie einige Beispiel-Ressourcen an,

die sie aufgrund umfangreicher Recherchen als besonders bedeutsam einschätzen:

1) Fähigkeiten und Perspektiven (z.B. zwischenmenschliche Tätigkeiten,

Coping-Fähigkeiten, Toleranz)

2) Psychologische und physikalische Ressourcen (z.B. Selbstwirksamkeit,

Widerstandsfähigkeit, Optimismus)

3) „Sozial-Kapital“ (Netzwerke, Information)

4) Flexibilität (Zeit und Raum nach eigenen Ermessen einteilen)

5) Materielle Ressourcen (Geld, Güter)

Eine empirische Überprüfung ihrer Theorie bieten Greenhaus und Powell (2006) zwar

nicht, ihr

Hauptverdienst ist es aber, dass sie der Forschung, die bis dato im Enrichment-Bereich

sehr divergent vorging, eine klare Linie vorgaben und den Anstoß für zahlreiche

Nachfolgerstudien setzten, denen es bis dato gelang das vorgeschlagene Konzept zu

validieren (vgl.Carlson, Kacmar, Wayne, & Grzywacz, 2006) und neue Denkanstöße zu

determinieren (McNall, Nicklin, & Masuda 2010).

Die Erkenntnis, dass Arbeits-Familien Bereicherung als ein eigenständiges Konstrukt

aufgefasst werden muss, und nicht als Gegenpol von Arbeits-Familien Konflikt behandelt

werden sollte, hat der Forschung neue Möglichkeiten eröffnet praxisrelevante Ergebnisse

an den Tag zu fördern. So ist es nunmehr auch kein Widerspruch mehr, dass Konflikt und

Bereicherung gleichzeitig erlebt werden können und es bleibt Raum essentielle Fragen zu

fokussieren, die sich auf die Outcome-Seite einer positiven Arbeits-Familien Interaktion

konzentrieren.

Eine interessante Frage für Forschung und Wirtschaft, ist natürlich der Einfluss den

Arbeits- Familien Bereicherung auf die Verhaltensebene und in weiterer Folge auch auf die

organisationale Produktivität nehmen kann. Greenhaus und Powell (2006) legen bereits

nahe, dass Individuen durch den Prozess des Work-Family Enrichment zu einer größeren

Leistungsbereitschaft gelangen würden.

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Diese Aussage lässt sich auch durch Folgestudien stützen. So schreiben z.B. Van

Steenbergen und Ellemers (2009): „This research [die Forschung an Arbeits-Familien

Bereicherung, pers. Anmerkung] makes an important and much needed contribution to the

literature and indicates that supporting employees to combine work and family roles not

only enhances subjective well-being of individual employees but also objectively benefits

the organizations they work in.“ (S.617).

Geht man nun davon aus, dass eine Organisation ihren MitarbeiterInnen Ressourcen zur

Verfügung stellt, welche diese auch moderiert durch den Faktor Rollen-Salienz [siehe

Abbildung1] von einer Domäne in die andere übertragen, ist im Sinne reziproker

Austauschprozesse damit zu rechnen, dass vice versa die Organisation von positiveren

Outcomes des Mitarbeiters/ der Mitarbeiterin profitieren kann. Besonders starke Evidenz

für diesen Wirkmechanismus konnten verschiedenste Forschungsergebnisse liefern, die

darauf schließen lassen, dass es beim Prozess der Arbeits-Familien Bereicherung von einer

sogenannten „Domänenspezifität“ ausgegangen werden muss (McNall, Nicklin, &

Masuda, 2009; Wayne, Randel, & Stevens, 2006; Wayne, Musisca, & Fleeson, 2004). Das

bedeutet, dass die Outcomes als Handlungen, positive Reaktionen und Empfindungen des

Individuums, vor allem in jene Domäne fallen, welche als Ressourcen bereitstellend erlebt

wird.

Auch dem Arbeits-Familien Bereicherungsmodell nach Greenhaus und Powell (2006)

kann man einen Domänen verhafteten Outcome-Prozess entnehmen, räumen doch die

beiden Autoren über den indirekten Weg ein, dass sich die Bereitstellung von Ressourcen

im ersten Schritt in der Ursprungsdomäne selbst positiv auf die Performance auswirkt

(siehe Abbildung1 ,S. 16).

Der Prozess gegenseitiger Ressourcenaufschaukelung lässt sich am besten mithilfe der sog.

Conservation of Resources Theory/COR von Hobfoll (2002) erläutern. Sie erklärt, warum

die Ursprungsdomäne, nicht nur quasi Lieferant sondern gleichsam auch zum Empfänger

von Ressourcen werden kann, wenn sie dem Individuum – wie von Greenhaus und Powell

(2006) postuliert – den passenden Nährboden bieten kann.

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3.1.1. Die COR-Theorie

Die COR Theorie geht davon aus, dass der Erhalt und Zugewinn von Ressourcen für das

Individuum in seinem Erleben von Wohlbefinden bzw. Stress zentral sind. Stress würde

durch eine Bedrohung vorhandener Ressourcen verursacht oder durch einen tatsächlichen

Verlust, wobei Verlust negativer gewertet wird als Zugewinn. Menschen wären ständig

bemüht Ressourcen zu gewinnen, um deren Verlust vorzubeugen und/oder Reserven an

Ressourcen anzulegen. Gleichzeitig muss man Individuen aber nicht nur als „Ressourcen-

Konsumenten“, sondern gleichsam als „Ressourcen-Produzenten“ verstehen, und je

adäquater die Umgebungsvariablen sind, je mehr Ressourcen zur Verfügung stehen, umso

produktiver scheinen die Rezipienten.

Hobfoll (1989) kritisiert in seiner Arbeit selbst, dass in der Psychologie der Begriff

„Ressource“ häufig gebraucht, aber eigentlich nicht gut fassbar zu machenden ist. So wie

Greenhaus und Powell (2006) in ihrem Bereicherungs-Modell versucht daher auch er

(Hobfoll, 1989) Ressourcen zu kategorisieren und unterscheidet dabei vier Klassen:

- Objekt-Ressourcen (Object resources): Diese werden v.a. deswegen geschätzt, weil

sie entweder aufgrund ihrer physischen Erscheinung attraktiv auf das Individuum

wirken, oder weil sie z.B. in Form von Status-Symbolen eigentlich Zugang zu

dahinterliegenden Ressourcen gewähren, wie jenen des Ausdrucks einer höheren

sozio-ökonomischen Klasse anzugehören, was dem Individuum wiederum ein

Gefühl von Sicherheit vermitteln mag.

- Bedingungen (Conditions): In dieser Klasse fast Hobfoll (1989) jene Ressourcen

zusammen, die wertgeschätzt und von vielen Individuen bewusst gesucht werden.

Als Beispiele nennt er Heirat, eine fixe Anstellung oder ein langwährendes

Dienstverhältnis. Dabei verweist Hobfoll (1989) auch darauf, dass jene Ressourcen

nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ betrachtet werden sollten und z.B. eine

Partnerschaft von langer Dauer nicht unbedingt eine Ressourcen stiftende

Beziehung anzeigen mag. Ähnliches darf für die Ressource Anstellung

angenommen werden [persönliche Anmerkung].

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- Persönliche Charakteristika (personal characteristics): Der persönliche Umgang

mit Herausforderungen ist essentiell für die Fähigkeit mit Stress umzugehen. Der

Rückschluss, dass es auch der Schlüssel für die Fähigkeit der Ressourcen-

Generierung ist, scheint legitim und soll im Laufe der vorliegenden Arbeit noch

eingehender studiert werden (siehe Kapitel 3).

- Energien (energies): Hierzu zählt Hobfoll (1989) z.B. Zeit, Geld und Wissen, also

Ressourcen die primär dazu dienen an weitere Ressourcen zu gelangen.

Soziale Unterstützung lässt der Autor nicht unerwähnt, betont aber, dass diese keine

eindeutige Ressource darstellt, da soziale Beziehungen ebenso zu einem persönlichen

Ressourcen-Verlust führen können.

Das Prägnante an Hobfolls‘ Theorie ist, dass –obwohl eigentlich eine Theorie der Stress-

Entstehung – sie gleichsam auch eine Theorie der Stressvermeidung und der

Aufrechterhaltung und Steigerung des persönlichen Wohlbefindens darstellt. Dies bildet

Hobfoll (1989) anhand zweier potentieller Arten von Prozess-Spiralen ab:

1) Die eine beschreibt das Zustandekommen einer individuellen Überforderung und

das Abrutschen in einen sich selbst aufschaukelnden Stressprozess. Ausgangspunkt

ist der Verlust von Ressourcen, welchen das Individuum durch einen Gewinn neuer

Ressourcen auszugleichen versucht.

Hier spielen situative und persönlichkeitsbezogene Aspekte gleichsam mit hinein.

Ist das Individuum mit einer ressourcenarmen Umgebung konfrontiert, oder

tendiert es gar aufgrund von früheren, persönlichkeitsprägenden Erfahrungen,

solche wenig profitablen Umwelten aufzusuchen oder maladaptive Handlungen zu

setzen, droht es in eine Lawine von Ressourcenverlusten zu stürzen, die letztlich

Depression und Verzweiflung als Folge haben können. Dazu betont der Autor

ausdrücklich, man möge sich nicht verleiten lassen in eine

Eigenverantwortlichkeits- Argumentation ab zu rutschen: „There is a hint here to

blaming the victims, that is,‘If they were only to employ their resources well, they

could overcome stress‘.“ (Hobfoll, 1989, S.519) Hobfoll hält entgegen: „However,

resources are not distributed equally, and those people who lack resources are

most vulnerable to additional loses.“(Hobfoll, 1989, S.519).

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2) Die andere Prozess-Spirale aber – und das ist das Hervorstechende an Hobfolls

Theorie (1989) – stellt den Mechanismus einer positiven Ressourcen-Generierungs-

Spirale dar. Der springender Punkt in seiner Argumentation ist, dass der Gewinn

von Ressourcen seinerseits (wiederum unter dem Einfluss situativer und

dispositionaler Variablen) zu einer gesteigerten Fähigkeit der Ressourcen-

Generierung führt und das ausdrücklich in dem Bereich, der die Ressourcen zu

Verfügung stellt: „The model of conservation of resources also suggests what, in

part, motivates people’s behavior when they are not currently experiencing taxing

stressors. Specifically, individuals are motivated to gain resources. This motivation

drives people to invest resources in order to enrich their resource pool.“ (Hobfoll,

1989, S.520)

Der letzte Satz des obigen Zitates (Hobfoll, 1989) trägt eine wichtige Botschaft in sich,

nämlich die Annahme, dass Menschen bei Erhalt von Ressourcen wiederum dazu tendieren

diese zu investieren um letztlich an zusätzliche Ressourcen zu gelangen.

Denkt man weiters an die oben beschrieben Domänen-Spezifität des Arbeits-Familien

Bereicherungskonstrukts(McNall, Nicklin, & Masuda, 2009; Wayne, Randel, & Stevens,

2006; Wayne, Musisca, & Fleeson, 2004), eignet sich die COR Theorie ausgezeichnet als

Basis um Outcome-Prozesse des Bereicherungserlebens in der Ressourcen generierenden

Domäne beschreiben zu können. Ein integratives Modell der beiden Theorien der Arbeits-

Familien Bereicherung von Greenhaus und Powell (2006) und der COR Theorie von

Hobfoll (1989), welches die Forschungsbasis der vorliegenden Arbeit abbildet, lässt sich

graphisch folgender Maßen veranschaulichen:

Abbildung 2:Basales, integratives Forschungsmodell der Arbeit

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Abbildung2 hebt Rolle A (Role A) hervor und definiert diese als Arbeitsdomäne. Da sich

die vorliegende Arbeit weniger auf den Transfer der Ressourcen von der Arbeit in die

Familie, sondern auf Wirkprozesse bzw. Entstehungsbedingungen und Konsequenzen des

Work-Family Enrichment in der Ursprungsdomäne Arbeit konzentriert, bleibt Rolle B im

obigen Modell sekundär, ist aber für den Grundprozess der Arbeits-Familien Bereicherung

natürlich unentbehrlich.

Die COR Theorie (Hobfoll, 1989) lässt sich perfekt als erklärender Mechanismus in

Greenhaus und Powells (2006) Modell einfügen. So kann sie einerseits herangezogen

werden um zu begründen, warum Individuen in die Ursprungsdomäne zurück investieren,

andererseits bildet sie ab, wie es dadurch zu einem positiven Aufschaukelungsprozess

kommen kann, der dazu führt, dass zusätzliche Ressourcen generiert und bereitgestellt

werden, was sich mit großer Wahrscheinlichkeit in einem verstärkten

Bereicherungserleben äußern wird.

In der Abbildung erkennt man, dass die COR Theorie quasi eine zwischengeschaltete

Rückkoppelungsschleife zwischen der Ursprungsdomäne und dem/der

RessourcenempfängerIn darstellt. Die Zeichnung soll bezüglich der beiden Felder „High

performance in Role A“ und „Positive Affect in Role A“ aber nicht missinterpretiert

werden, es wird hier keine Hierarchie bzw. chronologischer Abblauf in der individuellen

Ressourcen-Generierung postuliert, hierzu finden sich auch keine Ansätze in Hobfolls

(1989) COR Theorie.

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3.2. Antezedenten des Bereicherungs-Erlebens

In einem ersten Schritt gilt es zu klären, welche Vorbedingungen Arbeits-Familien

Bereicherung modulieren können, denn wie bereits erwähnt mangelt es dem Work-

Family Enrichment Konstrukt nach Greenhaus und Powell (2006) noch an empirischer

Untermauerung. So argumentieren auch McNall, Masuda, Shanock und Nicklin (2011)

ihre Studie zu den Entstehungsbedingungen von Arbeits-Familien Bereicherung mit der

nach wie vor bestehenden empirischen Lücke in der Bereicherungs-Forschung. Die

AutorInnen (ebda) interessieren sich in Ihrer Arbeit, für dispositionale sowie

situationale Faktoren und deren Wechselwirkungen. Sie folgen dabei einer

psychologischen Tradition (vgl. auch Hobfoll, 1989), die danach trachtet den Einfluss

von Persönlichkeit und Umwelt und nach Möglichkeit, das sich daraus ergebende

Wechselspiel, fassbar zu machen.

Die drei folgenden Kapitel widmen sich genderspezifischen Unterschieden im Arbeits-

Familien Interaktionsfeld, sowie – in Anlehnung an die Literatur (vgl. Eby, Casper,

Lockwood, Bordeaux, & Brinley, 2005) –organisationalen (hier als situationale) und

dispositionalen (die Persönlichkeit betreffende) Antezedenten.

3.2.1. Gender

Gerade Frauen werden besonders stark vor die Problematik gestellt Familie und Beruf

zu vereinbaren. Gut ausgebildete ArbeitnehmerInnen werden später Mütter (z.B.

aufgrund der Unvereinbarkeit von Studium mit Kindern), bekommen weniger Kinder

oder bleiben (lieber) kinderlos. Vorwiegend Frauen erleiden durch die Elternschaft

einen größeren Karriereknick, v.a. wenn sie sich zu lange von der Berufswelt

wegbewegen (müssen) oder auf schlechter bezahlte Teilzeitjobs angewiesen sind.

Abgesehen davon bleibt, wenn sie sich dafür entscheiden ihren Beruf so schnell wie

möglich nach der Geburt ihres Kindes wieder aufzunehmen, der informelle Sektor –

also die Erledigung von Haus-, Pflege- und Erziehungsarbeit nach wie vor überwiegend

und unbezahlt auf ihren Schultern lasten (Dullnig, et al., 2010).

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Breitenfelder und Pirkel (2007) analysierten eingehend aktuellere Daten des

österreichischen Arbeitsmarktes und gehen dabei u.a. auf Themen wie Frauen am

Arbeitsmarkt, Fraueneinkommen, Familienleistung und Kinderbetreuung, Steuerpolitik,

Elternteilzeit und Teilzeitarbeit ein. Sie bedienen sich dabei anerkannter Datenquellen wie

der Statistik Austria oder SORA (Institute for Social Research and Consulting) und

kommen auf die „doppelte Vergesellschaftlichung“ der Frau zu sprechen, was den für

Frauen immer noch nachweislich bedeutenderen Spagat zwischen Arbeits- und

Familienleben bezeichnet. Frauen würde nach wie vor viel stärker als Männern, die

Zuständigkeit für Familien- und Hausarbeit zugesprochen, teilweise auch noch von ihnen

selbst. Das belegt auch eine 2004 durchgeführte, österreichweite Erhebung zum Thema

„Einstellungen und Wertehaltungen zu Themen der Vereinbarkeit von Familie und

Erwerb“ (MA 05- Finanzwesen,Referat Statistik und Analyse, 2012). Dabei gibt die

Mehrheit der österreichischen Bevölkerung (75%) an, dass die Erwerbstätigkeit von

Frauen wichtig ist, allerdings geben beide Geschlechter Teilzeitarbeit als die beste

Alternative für Mütter mit schulpflichtigen Kindern an.

Zusätzlich geht aus einer Zeitverwendungsstudie der Statistik Austria (2008/2009) hervor,

dass unbezahlte Hausarbeit nach wie vor zu zwei Dritteln von Frauen getragen wird. Selbst

wenn beide Partner berufstätig sind übernehmen Frauen den größten Anteil an Hausarbeit.

Besonders auffallend und angesichts des hier Präsentierten befremdlich scheinend ist die

Tatsache, dass psychologische Studien von einer höheren Arbeits-Familien Bereicherung

unter weiblichen ArbeitnehmerInnen sprechen ( Van Steenbergen, Ellmers, & Mooijart,

2007). Auch in einer breit angelegten Meta-Analyse konnten McNall, Nicklin und Masuda

(2010) Tendenzen einer höheren Lebenszufriedenehit bei Frauen als Folge von Arbeits-

Familine Bereicherung aufzeigen.In jenen Stichprobensamples, in welchen die Anzahl an

Frauen überwog,war der Zusammenhang zwischen Arbeits- Familien Bereicherung und

Lebenszufriedenheit (als nicht-arbeitsbezogene Bereicherungs-Folge) größer, als bei

Stichproben mit einem höheren Männeranteil. Gleichzeitig bekriteln aber auch sie, dass

Gender in der WFE-Forschung noch nicht ausreichend betrachtet wurde und ihre Aussagen

aufgrund weniger Daten nur wage interpretiert werden können.

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Eine mögliche Erklärung dafür mag sein, dass Frauen angebotene organisationsspezifische

Programme, die es ermöglichen die Arbeits- und Familiendomäne zu integrieren, besser

nutzen als Männer. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie von Thompson, Beauvais und

Lyness (1999).

Zudem wird Frauen zugesprochen verschiedene Rollen besser als Männern integrieren zu

können, wohingegen Männer eher zu einer Segregation der Domänen neigen (McNall,

Masuda, Shanock, & Nicklin, 2011).

Van Steenbergen, Ellemers und Mooijaart (2007) versuchten die größere Wahlmöglichkeit

für Frauen und das dadurch motivierende Autonomieerleben hervor zu streichen. Sie

argumentierten, dass nach wie vor stark verbreitete Geschlechtsrollenstereotypien dazu

beitrügen, Frauen traditionell die Hausfrauenrollen zuzuschreiben. Männer erlebten somit

einen höheren Zwang zur Berufstätigkeit, Frauen allerdings eher eine bewusste

Entscheidung zur Arbeit und dadurch ein höheres Bereicherungserleben.

Über die tatsächlichen Ursachen kann bis dato nur spekuliert werden. Möglicherweise

wirkt das von Van Steenbergen et al. (2007) postulierten Autonomieempfinden auch in

eine andere Richtung, nämlich jene der erlebten finanziellen Unabhängigkeit vom Partner

und einer Bereicherung durch persönliche Entwicklungsmöglichkeit nach Greenhaus und

Powell (2006). Auch die Eröffnung der Partizipation am öffentlichen Sektor, wie sie in

unserem Breitengrad vorwiegend durch Berufstätigkeit geschieht, mag als bereichernd

aufgefasst werden.

Gender wird allein schon durch die augenscheinliche Diskrepanz zwischen statistischen/

demographischen Fakten und wissenschaftlichen Studienergebnissen zu einer hoch

interessanten Entität für die Arbeits-Familien Bereicherungsforschung. Dies nicht zu

vernachlässigen fordern auch Shockely und Singla (2011): „Given the various theoretical

rationales, future researchers are encouraged to examine the role of gender in relation to

work-family interactions in more inclusive manner.“ (S.876).

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Auch McNall, Masuda, Shanock,& Nicklin (2011) fordern: „However, more research is

needed to understand why women seem to be more healthy and happy in their lives by

partaking in both work and family roles; our results indicate that enrichment could be one

explanatory variable.“ (S.392)

Aufgrund der gerade in Österreich (und dem historisch in seiner Frauenrolle ähnlich

geprägten Deutschland) noch relativ starken Ausprägung traditioneller Geschlechterrollen

(siehe oben), stellt Gender noch zusätzlich einen bedeutenden Faktor für die vorliegende

Arbeit dar. In keinem mir bekannten Fachartikel wurden intensivere Recherchearbeiten in

Bezug auf sozioökonomisch abbildbare Genderdifferenzen unternommen, was es schwer

macht gefundene Ergebnisse vorbehaltlos auch auf Österreich umzumünzen. Gleichzeitig

würde das Ergebnis in seiner Aussagekraft enorm gestützt, sollten sich die gefundenen

Genderdifferenzen erneut unter den oben beschriebenen familien- und

arbeitsmarktpolitischen Strukturen manifestieren.

Hypothese1 will frühere Studienergebnisse fundieren und zudem den oben angeführten

Appellen aus der Literatur nach einer Integration der Gender-Facette gerecht werden:

Hypothese1: Frauen weisen ein höheres Arbeits-Familie Bereicherungserleben auf als

Männer.

3.2.2. Situative Faktoren

Greenhaus und Powell (2006) postulieren, dass in der Empfängerdomäne zuerst die

passenden Rahmenbedingungen gegeben sein müssen, um einen positiven

Ressourcentransfer zu ermöglichen, der schließlich die Basis des Bereicherungsgeschehens

bildet. Das heißt, dass es für familiär verpflichtete MitarbeiterInnen essentiell scheint, eine

Organisationskultur zu erfahren, die der Vereinbarkeit von Familie und Beruf

entgegenkommt (Zedeck & Mosier, 1990) und offen für einen Erfahrungsaustausch

zwischen den Domänen bleibt.

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„Organisationskultur ist ein Muster von Grundannahmen, welche von einer Organisation

gelernt wurden, und den Mitgliedern einer Organisation im Sozialisierungsprozess

weitergegeben werden“ schreibt Kirchler (2005, S.157) im Sinne Scheins (1992).

Was man sich unter einer dezidiert familienfreundlichen Organisationskultur vorstellen

kann, beschreiben Thompson, Beauvais, & Lyness (1999): „We define work-family culture

as the shared assumptions, beliefs, and values regarding the extent to which an

organization supports and values the integration of employees‘ work and family lives.“

(S.394).

Heute gängige Methoden MitarbeiterInnen die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie zu

erleichtern sind z.B. die Möglichkeit auf Arbeitsteilung, Telearbeit, also eine nicht fix an

den Arbeitsplatz gebundene Berufsausübung, eine flexible Arbeitszeitgestaltung (u.a. die

Möglichkeit zu Gleitzeiten), ein betriebliches Entgegenkommen bei der Urlaubsplanung

familiär verpflichteter MitarbeiterInnen, die problemlose Gewährung von

Pflegefreistellungen bei Erkrankung eines Kindes/nahen Angehörigen,

Betriebskindergärten, die zeitlich an die Anforderungen des Unternehmens angepasst sind

aber auch die in der Literatur immer wieder als wichtiger Faktor gewertete Unterstützung

durch Vorgesetze (Allen, 2001; Thompson, Beauvais, & Lyness, 1999; vgl. auch

Homepage der WKO, Zugriff Dez. 2012).

Allen (2001) kann darüber hinaus zeigen, dass informelle Einflussvariablen mindestens

genauso bedeutend sind wie formelle. So stelle eine Atmosphäre, die es den

MitarbeiterInnen ermöglicht Familie und Beruf mental nicht gänzlich segregieren zu

müssen eine gute Basis für die Wahrnehmung einer unterstützenden Unternehmenskultur

dar.

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29

Die erlebte Offenheit der Vorgesetzten und MitarbeiterInnen in Bezug auf private

Anforderungen und ein flexibles Reagieren auf die jeweilige Situation, im geringsten Fall

einfach nur durch die Bereitschaft im Unternehmen familiäre Probleme der Angehörigen

nicht als Tabuthema zu behandeln, sondern einen verbalen Austausch darüber zu

ermöglichen, motiviert den Angestellten/die Angestellte im Sinne reziproker

Austauschprozesse eine engere affektive Bindung an die Firma zu erleben. „By not

fostering a more balanced work-family life for employees, organizations are contributing

to tensions in employees‘ personal lives, the repercussions of which affect employees‘

ability to concentrate and be productive and creative on the job“, schreiben Thompson,

Beauvais und Lyness (1999, S. 393) um herauszustreichen was Unternehmen, die keine

Rücksichtnahme auf ein ausgeglichenes Arbeits-und Familienleben ihrer MitarbeiterInnen

an den Tag legen, verloren gehen kann: nämlich Einbußen in der Produktivität und

Kreativität ihrer Angestellten.

In der Praxis wirkt leider nicht selten die Annahme, nur MitarbeiterInnen, die viel Zeit

(z.B. in Form von Überstunden) in ihren Job investierten, wären wirklich motiviert und

daran interessiert Karriere zu machen (Thompson, Beauvais, & Lyness, 1999).Auch wird

davon berichtet (ebda.), dass MitarbeiterInnen zwar offiziell immer wieder die Möglichkeit

eines familienfreundlichen Unternehmensprogramms angeboten wird, sie dieses aber aus

Angst vor Karriere Einbußen nicht zu nutzen wagen. Diese bloße Proklamation einer

familienfreundlichen Unternehmenskultur muss jedenfalls, als zu kurzgreifend angesehen

werden, behauptet bereits Allen (2001).

Einzig die (eventuell) wettbewerbsförderliche Inszenierung als familienfreundliches

Unternehmen wird das Bereicherungserleben einzelner MitarbeiterInnen wenig

beeinflussen können. Daher dürfen aus psychologischer Sicht neben objektiven Indikatoren

persönliche Bewertungsprozesse nicht vernachlässigt werden, die Aufschluss darüber

geben können, ob eine nach Außen propagierte Familienfreundlichkeit auch tatsächlich

beim einzelnen Mitarbeiter/ der einzelnen Mitarbeiterin ankommt.

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30

3.2.2.1. Family-Supportive Organizational Perceptions (FSOP)

In ihrer Arbeit fokussiert Allen (2001) auf die individuelle Wahrnehmung des

Mitarbeiters/ der MitarbeiterIn in Bezug auf die Familienfreundlichkeit der

Unternehmenskultur. Bei ihrer Arbeit stützt sie sich auf frühere Studien, die die sog.

„wahrgenommene organisationale Unterstützung“ ins Zentrum ihres Interesses stellten

(„perceived organisational support/ POS“), dabei aber weniger auf die Schnittstelle Arbeit

und Familie eingingen.

Die Autorin (Allen, 2001) liefert den empirischen Nachweis dafür, dass MitarbeiterInnen,

die eine familienfreundliche Unternehmenspolitik erlebten, signifikant weniger Arbeits-

Familien-Konflikt angaben. FSOP (family-supportive organizational perceptions = die

Wahrnehmung einer Familien unterstützenden Organisation) konnte zu einem hohen

Anteil

- Arbeitszufriedenheit

- Job Commitment und

- Kündigungsabsichten (hier eine Abnahme)

vorhersagen und zwar stärker als die Zugänglichkeit zu familienfreundlichen Maßnahmen

per se. Im Zuge dessen entwickelt sich ein valides Testinstrument, das es erlaubt zu

erfassen, als wie familienfreundlich der Mitarbeiter/ die Mitarbeiterin seine/ihre

Unternehmenskultur wahrnimmt. Spätere Studien wiesen infolge nach, dass die

Partizipation an einer familienförderlichen Arbeitsstelle auch die:

- Familien- und

- letztlich die Lebenszufriedenheit

steigern kann (Lapierre, et al., 2008; Grandey, Cordeiro, & Michael, 2007).

Man kann feststellen, dass eine familiären Angelegenheiten gegenüber aufgeschlossene

Unternehmenspolitik im Sinne eines förderlichen Netzwerkes für die einzelnen

MitarbeiterInnen agiert. So sind familienfreundliche Organisationen nach Allen (2001)

offen für den Austausch persönlicher Angelegenheiten und vermittelt ihren Angestellten,

dass sie ein natürliches Anrecht auf ihr Privat- und Familienleben haben. MitarbeiterInnen

können offener kommunizieren, was wiederum die Bereitstellung von Informationen

fördert.

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31

Greenhaus und Powell (2006) wiederum zeigen zwischenmenschliche Tätigkeiten,

Toleranz, Information und Netzwerkarbeit ausdrücklich als wichtige Ressourcen auf, die

das Erleben von Arbeits-Familien Bereicherung ermöglichen.

Eine familienfreundliche Organisationskultur – bzw. die Wahrnehmung der selbigen –

spiegeln zudem Domänen-Similarität wieder, wie sie von Greenhaus und Powell (2006) als

wichtiger Moderator angeführt wird, in ihren Modell (siehe auch S. 16) als: „Consistency

of resource with requirements and norms of role B“ bezeichnet. Das bedeutet die

Voraussetzung für die Entstehung einer individuellen Arbeits-Familien Bereicherung ist

gegeben.

Außerdem kann im Sinne der COR Theorie (Hobfoll, 1989) auch davon ausgegangen

werden, dass dieses Erleben mit der Intensität der erhaltenen Ressourcen stärker wird, gilt

es doch möglichst viele Ressourcen zu sammeln um potentiellen Stress abzuwehren und

Wohlbefinden zu bewahren. Darauf folgt der Schluss, dass ein Mitarbeiter/ eine

Mitarbeiterin, der/die seine/ihre Arbeitsstelle als familienfreundlich erfährt, eine besonders

ausgeprägte Arbeits-Familien Bereicherung erlebt.

Zudem wäre es ein wichtiger Schritt für die Forschung auch die positive Seite der Arbeits-

Familien Interaktion – also Work-Family Enrichment – als eine logisch erscheinende Folge

der familienfreundlichen Firma zu untersuchen, wie es Allen (2001) bereits für den

Arbeits-Familien Konflikt nachweisen konnte. Kann gezeigt werden, dass MitarbeiterInnen

sich durch ein erlebtes organisationales Entgegenkommen, bereichert fühlen, kann allein

das schon als Indiz für eine gelungene Unternehmenspolitik aufgefasst werden; dass

bereicherte MitarbeiterInnen ein Unternehmen anders repräsentieren als gestresste (vgl.

COR Theorie) ist anzunehmen, ob sie eventuell sogar mehr leisten, gilt es noch

eingehender zu studieren (siehe Kapitel 3.3.).

Hypothese2: Je stärker die Wahrnehmung einer familienfreundlichen Organisationskultur,

umso höher ist das Arbeits- Familien Bereicherungserleben.

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3.2.3. Dispositionale Faktoren

Mag man in einer Alltagspsychologie davon ausgehen, dass Persönlichkeit die

selbstverständliche Basis für menschliches Erleben und Handeln ist, sieht die Wissenschaft

diesen Zusammenhang nicht so unkritisch. In der Psychologie haben sich viele

Persönlichkeitstheorien entwickelt, die alle eng mit der Frage verknüpft sind, in wieweit

sich Verhalten durch zugrundeliegende Persönlichkeitseigenschaften vorhersagen ließe

bzw. wie konsistent der Mensch in seinem inneren Erleben, Wahrnehmen, Bewerten und

letztlich Handeln wirklich ist. Auch gehen die Theorien dahingehend auseinander

inwieweit Umgebungs- oder situative Faktoren bedeutender sind als disposiotionale (also

die Persönlichkeit betreffende). Der Anlage-Umwelt-Diskurs geht weiter, hat aber generell

zum Vorschein gebracht, dass weder die einen, noch die anderen Einflussgrößen zu

vernachlässigen sind (Zimbardo & Gerrig, 1996).

Neben Umgebungsfaktoren spielen dispositionalen Faktoren also eine bedeutende Rolle im

Erleben von Arbeits-Familien Bereicherung (Wayne J. H., Grzywacz, Carlson, & Kacmar,

2007). Nach Hecht und Carthy (2010) kann davon ausgegangen werden, dass Individuen

unterschiedliche, relativ stabile Neigungen aufweisen mit beruflichen und privaten

Herausforderungen umzugehen. Persönlichkeitseigenschaften stellen in ihrer Arbeit basale

Determinanten für Arbeits-Familien Bereicherung und Konflikt dar.

Eine relative neue Theorie der Persönlichkeit, die dezidiert auf den

organisationspsychologischen Bereich zugeschnitten scheint, ist jene der Zentralen

Selbstbewertungen (Core Self-Evaluation) (Judge, Locke, Durham, 1997). Sie wurde mit

dem Ziel entwickelt Vorhersagen von Arbeitszufriedenheit- und verhalten zu ermöglichen

(Roederer, 2011). Judge und Erez (2001) konnten nachweisen, dass hohe Zentrale

Selbstbewertungen das Verhalten in der Arbeit positiv beeinflussen.

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Zentrale Selbstbewertungen werden als stabile Charakterneigung verstanden (Judge,

Locke, & Durham, 1997) und umfassen Selbstbewertungsprozesse in den Dimensionen:

1) Selbstbewusstsein (self-esteem): Der Wert, den eine Person sich selbst zuschreibt.

2) Internale Kontrollüberzeugung (locus of control): Der Einschätzungsgrad der

Kontrolle über das eigene Leben.

3) Neurotizismus (neuroticism): Beschreibt die Tendenz nach negativer oder positiver

Affektivität.

4) Generalisierte Selbstwirksamkeit (general self-efficacy): Der Glaube in das

eigene Leistungsvermögen.

Die vier Dimensionen bilden also eine intraindividuelle Bewertungsinstanz ab, die

wiederum Einfluss darauf nehmen kann, wie familiäre oder arbeitsbezogene Rollen

wahrgenommen werden (Friede und Ryan, 2005, laut McNall L. A., Masuda, Shanock, &

Nicklin, 2011).

Individuen, die hohe CSE Werte angeben, neigen dazu Herausforderungen positiv zu

erleben. Sie bewerten sich überwiegend positiv, erleben sich als aktive Schaffende und

gehen optimistisch an die ihnen gestellten Anforderungen heran (McNall, Masuda,

Shanock und Nicklin, 2011). Sie schaffen es Ziele intrinsisch motiviert anzustreben,

erleben dadurch häufiger Erfolge und weisen eine höhere Arbeits- und insgesamt

Lebenszufriedenheit auf (Judge, Erez, Bono, & Locke, 2005; Judge, Locke, & Durham,

1997).

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3.2.3.1. Generalisierte Selbstwirksamkeit

Ein bedeutsames psychologisches Konstrukt, das sowohl in der Arbeits- und

Organisationspsychologie, als auch in der Klinischen Psychologie große Relevanz in

Bezug auf Verhaltenssteuerung und -optimierung (vgl. das sozial-kognitive Prozessmodell

gesundheitlichen Handelns, HAPA, Schwarzer, 1992, 2001) aufweist, ist jenes der

Selbstwirksamkeit.

Veranschaulicht werden kann es als die intrapersonelle Neigung zu positivem

Selbstfeedback und der Tendenz eigene Leistungen durch automatisierte Erfolgszuversicht

voranzutreiben.

Es handelt sich also um eine internale Motivationskraft, die das Individuum dazu

veranlasst zu bewältigende Aufgaben als Herausforderung anzusehen und aus eigenen

Stücken die Zielerreichung anzustreben.

Für die (Organisations-) Psychologie stellt sich hierbei natürlich die entscheidende Frage,

ob Selbstwirksamkeit nun eher als Trait – also eine ziemlich stabile, überdauernde

Persönlichkeitseigenschaft – oder doch mehr als State zu verstehen ist. Die Literatur liefert

diesbezüglich keine eindeutige Antwort. Offensichtlich gibt es einen Forschungsstrang, der

die State-Perspektive bevorzugt (vgl. Xanthopoulou, Bakker, Demerouti und Schaufeli,

2009) und damit auch den Zugang für Interventionsmöglichkeiten hervorhebt; auf der

anderen Seite gibt es aber auch die Ansicht generalisierte Selbstwirksamkeit (Bono &

Locke, 2000) könne als relativ fixe, persönliche Ressource angesehen werden.

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Da die vorliegende Arbeit besonders an den Wechselwirkungsprozessen zwischen

persönlichen und organisationalen Ressourcen, sowie deren organisationalen

Konsequenzen interessiert ist, folgt sie dem Standpunkt der Trait-ProponentInnen und geht

von einer stabilen, persönlichen Charakterneigung aus.

Nach dem Konstrukt der Zentralen Selbstbewertungen (Judge, Erez, Bono, & Locke, 2005;

Judge, Locke, & Durham, 1997) ist Generalisierte Selbstwirksamkeit eine Determinante,

die Aufschluss darüber gibt, in wie weit das Individuum davon überzeugt ist

Herausforderungen positiv bewältigen zu können.

Greenhaus und Powell (2006) nennen Selbstwirksamkeit sogar dezidiert als eine

psychologische Ressource, die zu Arbeits-Familien Bereicherung führen kann. Da eine

besonders hoch ausgeprägte Selbstwirksamkeit zu einem auffallend proaktivem Verhalten

im Arbeitskontext führen dürfte und Herausforderungen für selbstwirksame Individuen

einen positiven Anreiz darstellen, ist zu vermuten, dass selbstwirksame Menschen,

Ressourcen besser erkennen und zur persönlichen Expansion nutzen. Erwähnt doch auch

schon Hobfoll (1989) in seiner COR Theorie die Wichtigkeit dispositionaler Faktoren für

das Erhalten und Schaffen neuer Ressourcen. Diese größere, durch Charakterneigungen

bedingte persönliche Ressourcenzugänglichkeit, könnte zu einer erhöhten Arbeits-Familien

Bereicherung führen.

Hypothese3: Je höher die generalisierte Selbstwirksamkeit, desto höher das Erleben von

Arbeits- Familien Bereicherung.

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3.3. Die Folgen von Arbeits-Familien Bereicherung

Nach Allen (2000) können die Konsequenzen von Bereicherung in 3 Kategorien unterteilt

werden. Man kann zwischen (1) arbeitsbezogenen (2) nicht-arbeitsbezogenen und (3)

gesundheits-bezogenen Folgen unterscheiden.

Besonders Punkt 2 und 3 wurden bereits eingehend beforscht. So konnten positive

Zusammenhänge zwischen Arbeits- Familien Bereicherung und der individuellen Lebens-

sowie Familienzufriedenheit aufgezeigt werden, und überdies führte eine höheres

Enrichment zu besseren Gesundheitsindikatoren (McNall, Nicklin, & Masuda, 2009).

Für die vorliegende Arbeit ist Punkt 1 relevant – die arbeitsbezogenen Folgen von Arbeits-

Familien Bereicherung.

Breit beforscht wurden in diesem Zusammenhang die Konstrukte Arbeits-Zufriedenheit,

die Kündigungsabsicht oder das affektive MitarbeiterInnen-Commitment.

Weniger eingehend kümmerte sich Forschung bis jetzt allerdings um leistungsbezogene

Outcomes, wie auch Odle-Dusseau, Britt und Greene-Shortridge (2012) betonen. In ihrer

Studie konnten sie Arbeits-Familien Bereicherung eine mediierende Rolle zwischen

familienfördenden Vorgesetztenverhalten und organisationalen Leistungsverhalten der

MitarbeiterInnen zuschreiben. Dazu schreiben sie: „The positive effects of work–family

organizational resources on work–family enrichment, which in turn predicted job

performance and attitudes, also supports one of the important premises of Hobfoll’s COR

theory, that of resource gain spirals“ (S.37) und weiter „...more research should be

conducted to replicate the findings of this study with samples consisting of nonhealthcare

employees.“(S.37).

Empirische Forschungsergebnisse, die weitere Belege für die gefundenen Zusammenhänge

an den Tag fördern, wären folgenschwer, kann doch vermutet werden, dass eine öffentliche

Forcierung der MitarbeiterInnen Arbeits-Familien Bereicherung vor allem dann

vorangetrieben werden wird, wenn es auch Fakten gibt die einen potentiellen

organisationalen und wirtschaftlichen Gewinn nahelegen.

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4. Work Engagement

Vor allem in der Personalberatung oder bei sogenannten Consulting Firmen hat sich in den

letzten Jahren ein großer Markt rund um den Begriff MitarbeiterInnen- Engagement

aufgetan (Macey & Schneider, 2008), nicht zuletzt deshalb, weil Work-Engagement

nachgewiesener Weise mit einer gesteigerten Leistungsbereitschaft der MitarbeiterInnen

zusammenhängt (Culbertson, Mills, & Fullagar, 2012). Auch lässt sich eine nahe

Verwandtschaft mit dem Konstrukt der Arbeits-Zufriedenheit (work satisfaction) zeigen

(Macey & Schneider, 2008).

Engagement wird als ein positiv erfüllender, affektiv-emotionaler Zustand

arbeitsbezogenen Wohlbefindens definiert und gilt mit den drei Dimensionen Vitalität,

Hingabe und Absorption als Gegenpol zu Burnout (Schaufeli & Bakker, 2004; Schaufeli,

Salanova, González-Romá, & Bakker, 2002). Vitalität bezeichnet ein hohes Energielevel

und mentale Widerstandskraft. Hingabe ist ein Zustand starker persönlicher Widmung an

die Arbeitstätigkeit verbunden mit dem Gefühl eine wichtige Herausforderung meistern zu

dürfen; und Absorption umfasst dass konzentrierte Aufgehen im Tun, wobei die freudige

Beschäftigung mit der Arbeit die Zeit unmerklich schnell vergehen lässt.

Somit weißt Engagement einen Motivationscharakter auf, der sich stark dem

Begriffsverständnis intrinsischer Motivation annähert (vgl. Deci & Ryan, 1985). Der

wesentliche Unterschied zu dem bekannten „Flow Erlebnis“ (Csíkszentmihályi, 1997)

wird darin gesehen, dass Work Engagement einen lang anhaltenden, Situationen

überdauernden positiven arbeitsbezogenen Zustand darstellt (Hallberg & Schaufeli, 2006).

Das bedeutet, dass Work Engagement eine positive Tätigkeitsbereitschaft widerspiegelt,

welche dazu führt sich aus eigenem Antrieb in die Arbeitsanforderungen zu vertiefen

(Macey & Schneider, 2008). Kurzgefasst bezeichnen Wayne et al. (2007) Engagement als

das Ausmaß, in dem sich ein Individuum [freiwillig und freudig] einer Domäne widmet.

Als ganz spezifisch für Work Engagement konnten Hallberg und Schaufeli (2006) eine

starke gesundheitliche Komponente herausstreichen, die auch die Eigenschaft als Gegenpol

von Burnout widerspiegelt. Engagement puffert also sehr wahrscheinlich auch gegen ein

krankheitsbedingtes Fernbleiben vom Arbeitsplatz ab.

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Im Gegensatz zu Arbeitszufriedenheit setzt Engagement über seine behaviorale

Komponente (Macey; & Schneider, 2008) einen noch direkteren Bezug zu der erbrachten

Arbeitsleistung.

Zahlreiche Forschungsarbeiten befassen sich mit dem Phänomen Work-Engagement und

seinen Folgen. Halbesleben, Havey und Bolino (2009) kommen dabei zu dem Schluss:

„Employees who invest themselves in their work, or are highly engaged, are the types of

workers that most organizations desire.“(S.1463)

4.1. Antezedenten des Work-Engagement

Trotz der großen Praxisrelvanz des Konstrukts, fällt bei Durchsicht der Literatur auf, dass

sich die Antezedenten von Engagement schwer ausfindig machen. Offensichtlich herrscht

hier noch erheblicher Forschungsbedarf, wie auch durch das Kommentar von Hallberg und

Schaufeli (2006) deutlich hervorgeht... work engagement should be viewed as dependent

variable in work/organizational research models.“ (Hallberg & Schaufeli, 2006, S.126).

Angenommen werden muss jedenfalls, dass auch im Falle von Work-Engagement situative

und dispositionale Faktoren wesentlich zu seiner Entstehung beitragen. Hobfoll (1989)

betont in seiner mittlerweile mehr als zwanzig Jahre alten Theorie, die Rolle von situativen

und dispositionalen Faktoren. Auf seine Erkenntnisse stützen sich Xanthopoulou, Bakker,

Demerouti & Schaufeli (2009), als sie auf Basis der COR Theorie darstellen, wie

organisationale und persönliche Ressourcen in einem sich selbst verstärkenden Wirkkreis

interagieren und dadurch zu einem höheren MitarbeiterInnen-Engagement führen können.

„The main message for organizations is that job and personal resources lead to engaged

workforces, who seem able to mobilize additional resources.“ (Xanthopoulou, Bakker,

Demerouti, & Schaufeli, 2009, S.242)

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Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, dem Forschungsappell nachzukommen und

Work-Engagement als Outcome-Variabel zu betrachten (siehe oben). Gleichzeitig soll die

Einbindung des Engagement-Konstrukts in die Arbeits- Familien Forschung forciert

werden. Auch hier besteht noch Bedarf, so schreiben Culbertson, Mills und Fullagar

(2012): „Although work engagement has been shown to be associated with positive job

attitudes and behaviors, no research has investigated its relationship with work-family

issues.“(S.1155)

4.1.1. Arbeits-Familien Bereicherung als Antezedent

Laut Wayne (2006) fallen die Folgen von Arbeits- Familien Bereicherung v.a. in den Kreis

positiver Arbeitseinstellungen. Eine gesteigerte Arbeitszufriedenheit, ein höheres

affektives Commitment und auch gesundheitsförderliche Aspekte werden immer wieder

als Folgen von Arbeits-Familien Bereicherung genannt, wie McNall, Nicklin und Masuda

(2010) in einer umfangreichen Meta-Analyse aufzeigen konnten.

Viele Studien befassen sich aber bedauerlicherweise nur indirekt mit den organisationalen,

leistungsbezogenen Konsequenzen von Enrichment. Es drängt sich vehement auf, noch

konkreter auf die Frage einzugehen, ob Arbeits-Familien Bereicherung per se nicht noch

stärker im Sinne der Wirtschaftlichkeit und Produktivität für Unternehmen wirksam wird.

Work-Engagement mit Sicherheit eine leistungsbezogene Output-Komponente dar, die

Unternehmen anstreben, gibt es doch kaum eine Organisation, die sich nicht engagierte

MitarbeiterInnen wünschen würde.

Ein Versuch Witts und Carlsons (2006) Arbeits-Familienbereicherung als Prädiktor für

einen arbeitsbezogenen Outcome (Job Performance) aufzuzeigen, scheiterte.

Möglicherweise ein Grund, warum der Zusammenhang zwischen WFE und seinen

leistungsbezogenen Folgen in den darauffolgenden Jahren eher zögerlich untersucht wurde.

Das ist bedauerlich, denn mittlerweile gilt es zahlreiche neue Erkenntnisse zu integrieren,

die zu ganz anderen Forschungsergebnissen führen könnten.

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Einerseits wurde WFE durch die Entwicklung und Validierung eines Messinstruments

(Carlson, Kacmar, Wayne, & Grzywacz, 2006) schärfer von verwandten Konstrukten

abgegrenzt; und andererseits nahmen Witt und Carlson (2006) etwa noch keine Rücksicht

auf die Domänenspezifität von Arbeits-Familien Bereicherung und widmeten ihre Studie

der Wirkrichtung Familie-nach-Arbeit. Ein Vorgehen, das eingedenk neuerster

Studienergebnisse (vgl. McNall, Nicklin, & Masuda, 2010) sehr wahrscheinlichen den

Nachweis eines Zusammenhangs vereitelt haben könnte.

Dass Arbeits-Familien Bereicherung einen Weg zu höheren MitarbeiterInnen-Engagement

darstellt, ist nicht abwegig, denkt man an Hobfolls (1989) Postulat der positiven

Gewinnspirale und das in dieser Arbeit vorgestellte „Ressourcen-Bereicherungs-

Aufschaukelungsmodell“ (siehe Abb.2). Wayne et al. (2004) argumentieren: „To advance

understanding of enrichment, thorough theoretical explanations are needed to explain

what types of work outcomes each direction of enrichment is likely to be associated with

and why.“

Wie schon erwähnt belegen zahlreiche Studien, dass Arbeitszufriedenheit als eine

Konsequenz von Arbeits-Familien Bereicherung aufzufassen ist (McNall, Nicklin, &

Masuda, 2010). Arbeitszufriedenheit wiederum gilt als eng verwandt mit Work-

Engagement (Macey & Schneider, 2008). Aus diesem Grund wäre es interessant zu

untersuchen, ob auch Engagement als direkte Folge von Arbeits-Familien Bereicherung

ausfindig gemacht werden kann.

Auf alle Fälle bildet Arbeitsfamilienbereicherung einen Nährboden positiver Affekte. Dass

eben solch eine Affektlage einen durchwegs motivierenden Charakter aufweist ist

anzunehmen (Deci & Ryan, 1985). Work- Engagement kann als messbare, individuelle

Motivationskraft die Brücke zwischen arbeitsbezogenem Wohlbefinden und

leistungsbezogener Produktivität schließen und sollte als solche empirische

Aufmerksamkeit erhalten. Arbeits-Familien Bereicherung ist abhängig von einer

Ressourcenbereitstellung.

Verläuft der Prozess der „Ressourcen-Absorption“ vermittelt über den Mechanismus der

COR-Theorie (Hobfoll, 1989) positiv, ist anzunehmen, dass es zu einer zusätzlich

„Ressourcen-Generierung“ durch das Individuum kommt, welche sich in einem

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gesteigerten Engagement abbilden lässt. Man kann also vermuten, dass sich Work-Family

Enrichment und Work Engagement synchron verhalten, was bedeutet, dass es durch ein

gesteigertes Bereicherungserleben zu einem höheren Engagement kommen wird.

Hypothese 4: Je höher die erlebte Arbeits-Familien Bereicherung, umso höher das

berichtete Work- Engagement.

4.1.2. FSOP als Antezedent

Abgesehen von dem oben postulierten Zusammenhang zwischen Arbeits-Familien

Bereicherung und Work-Engagement sind aufgrund der Konzeption des Engagement-

Konstrukts auch weitere, in dieser Arbeit bereits eingehend dokumentierte

Einflussvariablen von Interesse. Nicht zu negligieren ist hier der Zusammenhang zwischen

dem Arbeits-Kontext und dem gezeigten Arbeits-Engagement.

Macey und Schneider (2008) arbeiteten drei Komponenten von Engagement heraus, die in

der Literatur häufig undifferenziert gebraucht werden: eine trait, state und eine behaviorale

Komponente. Laut den AutorInnen kann die State Komponente als die bis dato implizit

und explizit am häufigsten beforschte angesehen werden. Das bedeutet Engagement wird

generell eher nicht als stabile Persönlichkeitseigenschaft verstanden, was den

Zusammenhang mit situativen Variablen betont und auf die Wichtigkeit von externen

Rahmenbedingungen Rücksicht nimmt. Zu jenen Rahmenbedingungen lässt sich mit

Sicherheit der organisationale Kontext rechnen.

Auch hier kann wieder mit der COR-Theorie (Hobfoll, 1989) argumentiert werden, in der

auf situative Aspekte Rücksicht genommen wird. Xanthopoulou, Bakker, Demerouti und

Schaufeli (2009) gelingt es auf Basis der COR-Theorie empirische Belege für eine positive

Gewinnspiralen mit betrieblichen und personalen Ressourcen als Prädiktoren und Work

Engagement als Outcome nachzuweisen und damit gleichzeitig auch empirische Evidenz

für Hobfolls (1989) Theorie zu finden. Allerdings konzentrieren sich die AutorInnen in

ihrer Arbeit auf einige ausgewählte Ressourcen - das Autonomie-Erleben des Mitarbeiters/

der Mitarbeiterin, das Coaching durch Vorgesetzte und die soziale Unterstützung am

Arbeitsplatz. Für die A&O-Psychologie durchwegs interessante Variablen, einzig, es fehlt

der direkte Bezug zum Arbeits-Familien Interaktionsfeld, welcher ja das Hauptanliegen der

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vorliegenden Arbeit abbildet. Um der Forschung in diesem Bereich zu neuen

Erkenntnissen zu verhelfen und weitere wichtige Impulse zur empirischen Erweiterung des

Work-Family Enrichment nach Greenhaus und Powell (2006) zu liefern soll folgende

Hypothese getestet werden.

Hypothese5: Je familienfreundlicher die Organisation erlebt wird, umso mehr steigt das

Arbeits-Engagement an

4.1.3. Generalisierte Selbstwirksamkeit als Antezedent

Neben den situativen, sollen auch - ganz im Sinne Hobfolls (1989) - dispositionale

Faktoren berücksichtigt werden. Auch das in Abschnitt 3.2.3.1 vorgestellte Konstrukt der

generalisierten Selbstwirksamkeit ist überaus verhaltensrelevant und steht, wie auch Work-

Engagement in engem Bezug zu motivationalen Kräften. Da es quasi als ein in der

Persönlichkeit verwurzelter proaktiver Zugang auf Lebensanforderungen aufgefasst

werden kann, kann vermutet werden, dass Individuen mit ausgeprägter Selbstwirksamkeit

auch ein höhere Arbeits-Engagement aufweisen, das also ein positiver Zusammenhang

zwischen diesen beiden Konstrukten besteht. Sehr interessante Forschungsergebnisse

hierzu liefern Llorens, Schaufeli, Bakker und Salanova (2004). Die AutroInnen schreiben:

„Results show that efficacy beliefs play a mediating role between task resources and

engagement. Engagement increases efficacy beliefs, which in turn increase task resources

over time.“ (S.825)

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In der zitierten Studie wurde Selbstwirksamkeit also, als mediierende Variable zwischen

Ressourcen und Engagement erkannt, was nur unter der Voraussetzung gezeigt werden

kann, dass es einen signifikanten Zusammenhang, zwischen Selbstwirksamkeit und

Engagement geben muss. Es verwundert nicht schlägt doch in beiden Konstrukten ein

motivationaler Charakter durch, aber auch die positiven Einstellungen situativen

Herausforderungen gegenüber. Aus theoretischen Überlegungen heraus, kommt man zu

dem logischen Schluss, dass hier positive Wechselwirkungen geltend gemacht werden

können. Menschen, die überzeugt sind Herausforderungen meistern zu können und dies

somit auch gerne tun, bieten schon per definitionem das Abbild eines engagierten

Mitarbeiters/ einer engagierten Mitarbeiterin. Es ist kein schwerer Schritt zu erkennen,

dass die positive Motivationskraft der Selbstüberzeugung und internalen

Tätigkeitsbereitschaft mit steigendem Ausmaß eine positive Arbeitshaltung- und

gesteigerte Produktivität mit sich bringen wird – bezeichnet als Work-Engagement.

Hypothese6: Je selbstwirksamer sich ein/e MitarbeiterIn fühlt, desto höher ist sein/ihr

Arbeits-Engagement.

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5. Moderatoren

Als Moderatoren werden in der Psychologie jene Variablen bezeichnet, die zusätzlich zu

dem postulierten Haupteffekt Einfluss in die Beziehung zwischen Prädiktor- und

Kriteriums(Outcome-)variable(n) nehmen (Baltes-Götz, 2009). In der vorliegenden Arbeit

werden die Haupteffekte über den Zusammenhang zwischen Arbeits-Familien

Bereicherung, der Wahrnehmung einer familienfreundlichen Organisationskultur und der

Generalisierten Selbstwirksamkeit auf Arbeits-Engagement untersucht. Moderatoreffekte

werden in der Literatur häufig auch Interaktionseffekte genannt, was zum Ausdruck

bringt, dass Moderatoren eigentlich die Aufgabe haben mögliche

Wechselwirkungsprozesse zwischen Einflussvariablen näher zu beleuchten.

Situative und dispositionale Faktoren wurden bereits eingehend als wahrscheinliche

Einflussgrößen auf die Entstehung von Arbeits-Familien Bereicherung behandelt (siehe

Kapitel 3.2.). Geht man nun davon aus, dass eine familienfreundliche Organisationskultur

und die Charaktereigenschaft Selbstwirksamkeit den Nährboden für Arbeits-Familien

Bereicherung liefern und ein linearer Zusammenhang besteht, kommt man zu der

Vermutung dass sich das Wechselspiel dieser Antezedenten mit Arbeits-Familien

Bereicherung kumulativ auf Work Engagement auswirken könnte.

Das primäre Ziel einer näheren Beleuchtung dieser Annahme liegt darin, nicht nur eine

Antwort auf die Frage zu finden unter welchen Umständen und bei wem Engagement

besonders stark auftritt, sondern auch darauf, ob die Interaktion mit Arbeits-Familien

Bereicherung zu einer zusätzlichen Varianzaufklärung verhelfen könnte. Dies kann den

empirischen Forschungsstand über das Arbeits-Familien Interaktionsfeld zu zusätzlichen

Erkenntnissen verhelfen und würde die Wichtigkeit einer bereicherungsförderlichen

Arbeitsumwelt untermauern.

Auch in Bezug auf die möglichen Wechselwirkungsprozesse dient die COR Theorie

(Hobfoll, 1989) als fundamentales Erklärungskonzept. Wie schon mehrmals erwähnt sieht

Hobfoll (1989) situative und dispositionale Charakteristika als essentiell an, denn beide

Komponenten beeinflussen wie das Individuum mit Ressourcen umgeht.

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5.1. Die Interaktion zwischen Arbeits-Familien Bereicherung und

FSOP auf Work-Engagement

Saks (2006) sieht das Ausmaß an gezeigtem Engagement als einen Weg an, dem

Unternehmen die erhaltenen Ressourcen zu vergelten, ein Prozess der auf Basis der COR

Theorie (Hobfoll, 1989) erklärt werden kann. Weiter oben war schon einmal die Rede

davon, dass Witt und Carlson (2006), vermutlich aufgrund des damaligen unzureichenden

Forschungsstandes, keine Zusammenhänge zwischen Job Performance und WFE

feststellen konnten, sie gestehen aber ein, dass es unter Einbeziehung eines spezifischeren

Supports – nämlich der familienfreundlichen Organisationskultur nach Allen (2001) – sehr

wohl zu signifikanten Zusammenhängen kommen könnte und fordern dazu auf, jenes

Postulat zu untersuchen.

Ein Mitarbeiter/ eine MitarbeiterIn der/ die hohe Arbeits-Familien Bereicherung angibt,

hat einen guten Weg für sich gefunden, persönliche Profite aus dem Ressourcentransfer

zwischen Arbeit- und Familie zu ziehen. Für so eine Person ergänzen sich die beiden

Domänen positiv.

Nun kann es durchaus sein, dass eine Person, die Bereicherung erlebt auch über ein

besonders familienfreundliches Arbeitsklima berichtet, so dass es über situative Variablen

zu einer besonders starken Ausprägung auf der Outcome Seite kommen könnte. Die

arbeitsbezogene Outcome Seite von Interesse stellt in der vorliegenden Studie Work

Engagement dar.

Hypothese 7: Der Zusammenhang zwischen Arbeits-Familien Bereicherung und Work

Engagement wird durch FSOP moderiert, sodass bei einer hohen Wahrnehmung einer

familienfreundlichen Unternehmenskultur die positive Beziehung zwischen Arbeits-

Familien Bereicherung noch stärker als bei MitarbeiterInnen, die von einer wenig

familienfreundlichen Unternehmenskultur berichten.

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5.2. Die Interaktion zwischen Arbeits-Familien Bereicherung und

generalisierter Selbstwirksamkeit auf Work-Engagement

Neben den situativen sollen erneut dispositionalen Faktoren Beachtung finden.

Xanthopoulou, Bakker et al. (2009) fassen einige frühere Studienergebnisse zur

Selbstwirksamkeit zusammen und streichen dabei heraus, dass das Wahrnehmen von

Selbstwirksamkeit dazu antreibt Herausforderungen aktiv gegenüber zu treten, die

persönliche Leistung zu steigern und die Beharrlichkeit in der Ausübung einer Tätigkeit

auch bei Hindernissen aufrecht zu erhalten. Es ist vorstellbar, dass unter jenen

MitarbeiterInnen, die sich durch ihre multiple Rollenpartizipation bereichert fühlen,

diejenigen mit einer besonders hoch ausgeprägten Selbstwirksamkeit beruflich noch mehr

engagieren, als jene, bei denen solche Charakterneigungen nicht so stark sind. Über die

ihnen immanente Neigung Herausforderungen gerne zu meistern und leicht in ihre Arbeit

zu versinken, kann das Engagement möglicherweise signifikant hoch sein. Im Sinne der

COR Theorie und der gegenseitigen Ressourcen-Potenzierung kann daher vermutet

werden, dass die Interaktion von Arbeits-Familien Bereicherung mit generalisierter

Selbstwirksamkeit einen zusätzlichen Varianzanteil in den Bedingungsfaktoren von Work

Engagement aufzuklären hilft.

Hypothese8: Der Zusammenhang zwischen Arbeits-Familien Bereicherung und Work

Engagement wird durch den dispositionalen Faktor Generalisierte Selbstwirksamkeit

moderiert, sodass bei einer hohen individuellen Ausprägung der Selbstwirksamkeit die

positive Beziehung zwischen Arbeits-Familien Bereicherung noch stärker ist als bei

MitarbeiterInnen, die eine niedrige Selbstwirksamkeit angeben.

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II. EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG

Das genaue Vorgehen bei der Datenerhebung, alle relevanten Messinstrumente, die

Zusammensetzung der Stichprobe und die Ergebnisse der Analysen finden sich im zweiten

Abschnitt – dem Empirischen Teil, der abschließend auch kritische Punkte der

vorliegenden Arbeit beleuchten helfen soll und Anregungen für zukünftige

Forschungsarbeiten und die Praxis liefert.

6. Zentrale Themen der Forschungsarbeit

Bevor der eigentliche Studienablauf und die empirische Datenanalyse eingehend

präsentiert werden wird, seien in diesem Kapitel die Hauptgedanken der vorliegenden

Arbeit dokumentiert. Einem leichteren Verständnis zu Liebe, werden sämtliche

Hypothesen mit einer kurzgefassten theoretischen Herleitung aufgelistet und graphisch

veranschaulicht. Außerdem muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass die

vorliegenden Arbeit Teil eines großen Forschungsprojektes ist, das an der Universität Wien

(Fachbereich Arbeits- und Organisationspsychologie) vom Sommersemester 2011/2012

bis zum Wintersemester 2012/2013 ablief; und in dessen Rahmen sich inklusive der

Autorin selbst sieben Studierende unabhängig voneinander mit dem Interaktionsfeld

Arbeit-Familie befassten. Dabei waren die Forschungsschwerpunkte jeweils

unterschiedlich. Einerseits stand das Konstrukt Arbeits- Familien Bereicherung,

andererseits jenes des Arbeits- Familien Konflikts im Zentrum. Auch wurde auf

unterschiedliche Antezedenten, Konsequenzen und Übertragungsprozesse eingegangen

und auch zwei kulturvergleichende Studien (Österreich/Slowenien) erweitern den Horizont

auf dieses Forschungsfeld massiv. Bei näherem Interesse für das Thema, empfiehlt sich

allenfalls die zusätzliche Lektüre der Diplomarbeiten der KollegInnen Grossalber, Hartl,

Kirschner, Kitic, Nied und Schieneis (siehe Literaturverzeichnis).

Nur kurz sei erwähnt, dass die Autorin sich relativ spontan und vorwiegend aus

persönlichen Gründen (selbst alleinerziehende Mutter zweier Kinder und jahrelang neben

dem Studium zusätzlich noch berufstätig) für die Beschäftigung mit Arbeits- Familien

Bereicherung entschlossen hat.

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Der Weg zu einer wissenschaftlichen Arbeit fiel ihr nicht immer leicht, da sie oft versucht

war – geprägt durch individuelle Existenzkämpfe und dem Hang zu gesellschaftskritischen

Gedankengut – in eine subjektive Stellungnahme abzugleiten anstatt sich der

wissenschaftlichen Objektivität zu verschreiben. Sie hofft jedoch, dass ihr dies trotz immer

wieder aufkeimender Selbstzweifel gelungen ist.

6.1. Untersuchungsgegenstand

Im Zentrum steht die empirische Fundierung des Konstruktes Work-Family Enrichment

(WFE/Arbeits-Familien Bereicherung) wie es im Jahr 2006 von Greenhaus und Powell

vorgestellt wurde. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich auf Basis der Conservation of

Ressources Theorie/ Cor (Hobfoll, 1989) mit Antezedenten und Konsequenzen einer

positiven Arbeits- Familien Interaktion und versucht dabei die Bedeutsamkeit situativer

und dispositionaler Faktoren herauszustreichen. Abbildung 2 (siehe S. 22) wurde von

der Autorin entwickelt um den latenten Mechanismus einer positiven „Ressourcen-

Bereicherungs-Gewinnspirale“ in fundierte, psychologische Theorien einzubetten und

damit erklären zu können.

Ein weiteres, in diesem basalen Modell nicht abgebildetes Interessensfeld ist die

Beschäftigung mit genderspezifischen Differenzen. Diese wurden in vorherigen

Kapiteln (siehe Kapitel 1 und Kapitel 3.2.1) als nicht vernachlässigbar für die Arbeits-

Familien Dyade identifiziert.

Plakativ kann man das Interesse der vorliegenden Arbeit in folgende Fragen kleiden:

Können bestehende Rollenbilder in den vorliegenden Daten reflektiert werden, also gibt

es tatsächlich auch hierzulande einen Unterschied im Bereicherungs-Erleben zwischen

Männern und Frauen? Kann es wissenschaftlich determiniert werden, dass eine

familienfreundliche Unternehmenskultur MitarbeiterInnen bereichert? Erleben

MitarbeiterInnen abhängig von ihrer Persönlichkeit ein unterschiedlich starkes

Bereicherungserleben?

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Hat Work-Family Enrichment nachweislich eine leistungsbezogene Komponente, die

sich in einem erhöhten Work Engagement widerspiegelt und wirken auf diese

Beziehung ebenso situative und dispositionale Faktoren mit ein?

Diese Fragen blieben letztlich über, von dem überbordenden,persönlichen Vorhaben

einer Abrechnung mit bestehenden, persönlichen und beobachteten Disharmonien des

Interaktionsfeldes Arbeit-Familie.

6.2. Zusammenfassung der Hypothesen

In der vorliegenden Arbeit interessieren Entstehungsbedingungen und Folgen von

Arbeits-Familien Bereicherung im organisationalem Kontext, sowie der Outcome

Arbeits-Engagement als positives MitarbeiterInnen-Verhalten für den Betrieb und

natürlich auch für die MitarbeiterInnen selbst. Da, wie in früheren Forschungsarbeiten

bereits festgestellt (Wayne, Musisca, & Fleeson, 2004; McNall, Nicklin, & Masuda,

2010), messbare Konsequenzen vor allem in der Ursprungsdomäne zu verzeichnen

sind, beschäftigt sich die Studie nur mit der Wirkrichtung Arbeit-nach-Familie.Es kann

davon ausgegangen werden, dass Ressourcen, die der Arbeitswelt entspringen in einem

positiven Aufschaukelungsprozess auf das Unternehmen zurückwirken. Dieses

zyklische Prozessgeschehen kann am besten mit Hilfe der bereits ausführlich

geschilderten COR-Theorie (siehe Kapitel 3.1.1.) beschrieben werden. Für einen

anschaulichen Überblick sei auf Abbildung 2 (siehe S.22) verwiesen.

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Im Folgenden sollen die bereits im theoretischen Teil dieser Arbeit systematisch

eingeflossenen Hypothesen einschließlich einer kurzen Erläuterung vorgestellt werden:

Gender-Differenzen

H1: Frauen erleben eine stärkere Arbeits-Familien Bereicherung als Männer.

Dieses Ergebnis wurde in der Literatur schon mehrfach nachgewiesen (Shockely & Singla,

2011; Van Steenberg, Ellmers, & Mooijart, 2007). Allerdings selten an heterogenen

Stichproben, so wie hier intendiert, und noch nie bei österreichischen ArbeitnehmerInnen.

Da aber gerade Österreich ein Staat zu sein scheint, indem nach Außen gerne

Chancengleichheit proklamiert wird, allerdings mit davon abweichenden Statistiken

bezüglich Beschäftigungsausmaß, Berufsgruppenwahl, Gehalt und Zuständigkeiten für den

informellen Sektor (siehe Statistik Austria) soll untersucht werden, ob bereits gefundene

Ergebnisse auch hierzulande replizierbar sind.

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Arbeits-Familien Bereicherung als Outcome

H2: Je stärker die Wahrnehmung einer familienfreundlichen Organisationskultur, umso

höher ist das Arbeits-Familien Bereicherungserleben.

H3: Je höher die generalisierte Selbstwirksamkeit, desto höher das Erleben von Arbeits-

Familien Bereicherung.

Situative und dispositionale Antezedenten/ Prädiktoren Arbeits-Familien Bereicherung als Folge/ Kriterium

Abbildung 3:Arbeits-Familien Bereicherung als Outcome

Abbildung 3 veranschaulicht Hypothese 1 und 2,die beide auf die Antezedenten der

Arbeits-Familien Bereicherung eingehen.

Wie schon im Theorieteil geschildert und in vielen empirischen Studien bestätigt (McNall,

Masuda, Shanock, & Nicklin, 2011; McNall, Nicklin, & Masuda, 2010; Wayne J. H.,

Grzywacz, Carlson, & Kacmar, 2007)) dürfte Arbeits-nach-Familien Bereicherung stark

von persönlichen Faktoren, sowie der jeweiligen Organisations-Kultur abhängen.

Selbstwirksamkeit – als persönliche Einflussvariable – wurde explizit von Greenhaus und

Powell (2006) als psychologische Ressource vorgeschlagen, aber in keinen mir bekannten

Artikel als eigenständige Persönlichkeits-Eigenschaften erforscht.

Mit der Organisations-Kultur verhält es sich ähnlich, zwar wurde WFE bereits mit

allgemeineren Konstrukten MitarbeiterInnen unterstützender Organisationskultur in

Verbindung gebracht (vgl. McNall, Masuda, Shanock, & Nicklin, 2011), allerdings noch

nicht mit den dafür prädestinierten Konstrukt der wahrgenommenen, familienfreundlichen

Organisationskultur (Allen, 2001).

Familienfreundliches Unternehmen

Generalisierte Selbstwirksamkeit

Arbeits-Familien Bereicherung

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Work-Engagement als Outcome

H4: Je höher die erlebte Arbeits-Familien Bereicherung, umso höher das Arbeits-

Engagement der MitarbeiterInnen.

H5: Je familienfreundlicher die Organisation erlebt wird, umso mehr steigt das Arbeits-

Engagement an.

H6: Je selbstwirksamer sich ein/e MitarbeiterIn fühlt, desto höher ist sein/ihr Arbeits-

Engagement.

Wayne et al. (2004) halten es für dringend notwendig, sich verstärkt auf die Konsequenzen

von Arbeits-Familien Bereicherung zu konzentrieren, insbesondere unter Annahme von

Bidirektionalität. Nachdem sich die vorliegende Arbeit auf die Richtung Arbeit-nach-

Familie beschränkt wird dem Rechnung getragen. Weiters empfehlen Hallberg und

Schaufeli (2006) „…work engagement should be viewed as dependent variable in

work/organizational research models“ (S.126) und setzen hiermit den Anreiz, Work-

Engagement einerseits breiter in Organisations-Psychologische Modelle zu integrieren und

andererseits als Kriteriumsvariable zu definieren.

Die Moderator-Hypothesen

Hypothese7: Der Zusammenhang zwischen Arbeits-Familien Bereicherung und Work

Engagement wird durch FSOP moderiert, sodass bei einer hohen Wahrnehmung einer

familienfreundlichen Unternehmenskultur die positive Beziehung zwischen Arbeits-

Familien Bereicherung noch stärker als bei MitarbeiterInnen, die von einer wenig

familienfreundlichen Unternehmenskultur berichten.

Hypothese8: Der Zusammenhang zwischen Arbeits-Familien Bereicherung und Work

Engagement wird durch den dispositionalen Faktor Generalisierte Selbstwirksamkeit

moderiert, sodass bei einer hohen individuellen Ausprägung der Selbstwirksamkeit die

positive Beziehung zwischen Arbeits-Familien Bereicherung noch stärker ist als bei

MitarbeiterInnen, die eine niedrige Selbstwirksamkeit angeben

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Hypothese 7 und Hypothese 8 untersuchen Moderator-Effekte (=Interaktions-Effekte)

zwischen Arbeits-Familien Bereicherung mit situativen und dispositionalen Faktoren auf

den Outcome Arbeits-Engagement. Beide Interaktionshypothesen werden vorwiegend aus

einem explorativen Interesse heraus untersucht und sollen dazu verhelfen weitere

Einsichten in die Konsequenzen von Arbeits-Familien Bereicherung zu bringen. Dass

sowohl die Organisationskultur, als auch zentrale Selbstbewertungen signifikant bei der

Entstehung von Arbeits-Familien Bereicherung interagieren konnten McNall et al. (2011)

aufzeigen. Ob es auch bei der Entstehung von Engagement zu wechselseitiger

Einflussnahme der postulierten Haupteffekte kommt, soll durch Hypothese 7 und 8 eruiert

werden.

Abbildung 4: Work Engagement als Outcome

Arbeits-Familien

Bereicherung Work Engagement

FSOP Selbstwirksamkeit

MODERATOREN

AV UV

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7. Methode

Der folgende Abschnitt erläutert die konkrete Vorgehensweise bei der Datenerhebung

und gibt Einblick in das für die vorliegende Studie relevante Messinventar. Ebenfalls

wird eine deskriptive Beschreibung der Stichprobe angeführt und ein Abriss

statistischen Hintergrundwissens zu angewandten Analyseverfahren soll kurz umrissen,

in auch für Laien verständlicher Form, geboten werden.

7.1. Durchführung

Die Untersuchung basiert auf einer Querschnittstudie, deren Erhebungszeitraum sich

von August 2012 bis Oktober 2012 erstreckte. Sowohl Papier-Bleistift-Fragebögen als

auch ein Online- Format des Fragebogens wurden entwickelt und kamen zur

Anwendung. Der überwiegende Anteil an Datensätzen wurde über die elektronische

Version des Fragebogens lukriert (72 %).

An der Erhebung waren mehrere StudienkollegInnen beteiligt, die für ihre

Diplomarbeiten an ähnlichen Forschungsfragen arbeiteten, was letztlich zu dem relativ

großen Stichprobenumfang führte.

Rekrutiert wurde dabei im eigenen Verwandten- und Bekanntenkreis, in verschiedenen

Firmen, einem Eltern-Kind- Verein (Zentrum Nanaya, 1070 Wien), über

freundschaftliche Kontakte teilweise auch in staatlichen Institutionen wie dem

österreichischen Innenministerium oder der Wiener Arbeiterkammer, in Schulen

(sowohl Volksschulen, als auch zwei Gymnasien), Kindergärten und auch an Passanten

wurden Informationsblätter mit dem Online-Link zur Datenerhebung und einer kurzen

Erklärung inklusive den Teilnahmekriterien zur Studie verteilt.

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Diese Kriterien lauteten:

1. Gesucht sind Paare. [Als Ziel für das gesamte Forschungsprojekt, für die

vorliegende Arbeit irrelevant; pers. Anmerkung]

2. Die Partner müssen sich einen Haushalt teilen.

3. Beide müssen mindestens Teilzeit beschäftigt sein, wobei ein Angestellten-

Dienstverhältnis im Gegensatz zur Selbstständigkeit für die Studie besonders

relevant ist.

4. Kinder oder/und pflegebedürftige Angehörige sind kein unbedingtes Muss, aber

von sehr hohem Interesse

5. Für das Ausfüllen: Beide Partner müssen den Fragebogen unabhängig

voneinander ausfüllen

Zusätzlich war auf dem Informationsblatt die E-Mail-Adresse der

Untersuchungsleiterin angeführt, die bei Rückfragen kontaktiert werden konnte.

Die PassantInnen wurden vor allem in der Nähe von Schulen, Kindergärten oder auf

öffentlichen Spielplätzen angesprochen, um möglichst viele Personen mit

Pflegeverpflichtung zu akquirieren. Außerdem wurden teilweise auch Flyer hinter Kfz-

Scheibenwischer geklemmt, wobei besonders darauf geachtet wurde, dass sich

Kindersitze in den Fahrzeugen befanden.

Der größte Teil, der von mir akquirierten Stichprobe stammt aus Wien, dem

nördlichen Burgenland und teilweise auch aus Deutschland. Kolleginnen deckten

andere österreichische Bundesländer (v.a. Niederösterreich und Oberösterreich)

vermehrt ab. Besonders ein großer oberösterreichischer Betrieb gewährte hier die

Rekrutierung mehrerer MitarbeiterInnen. Eine Kollegin hatte verstärkt Kontakte zu

Deutschen ArbeitnehmerInnen und erhob den Großteil ihrer Daten dortzulande.

Der Link zum Online-Fragebogen Version wurde auf einem kommerziellen, sozialen

Netzwerk (Facebook) verteilt und mittels der Schneeballmethode weitergeleitet. Auch

das Verteilen des Informationsblattes samt Link via E-Mail und das Posten an Online-

Elternforen (z.B. parents.at) wurde als Datenerhebungsmöglichkeit genutzt.

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Im Design gab es keine nennenswerten Unterschiede zwischen der Druck- und der

Online-Version. Allerdings wurde bei der elektronischen Version darauf geachtet, dass

auf jeder Seite alle Pflichtfragen ausgefüllt werden mussten, um mit der Beantwortung

des Fragebogens fortzufahren. Möglicherweise kann das als einer der Gründe für die,

im Vergleich zu den rückerstatteten Papier-Bleistift-Fragebögen, relativ hohe

Abbruchrate der Online-Fragebögen angesehen werden. Das elektronische Format

dokumentiert natürlich auch die vorzeitig abgebrochenen Erhebungen und ermöglicht

eine größere persönliche Distanz zum Tester/ der Testerin.

Auch wurden eher jene Fragebögen der Druckversion retourniert, die gewissenhaft

und relativ vollständig ausgefüllt werden.

Trotz der sehr intensiv betriebenen Rekrutierung, war der Datenrücklauf anfänglich

nicht sehr hoch, was an der österreichischen Hauptferienzeit gelegen haben mag.

Zusätzlich gab es dann, als der Datenrücklauf anstieg eine technische Panne. Unipark,

der Datenserver auf dem unser Fragebogen verwaltet wurde, führte tagelange

Wartungsarbeiten aus und blockierte somit den Zugriff auf die Online- Fragebogen

Version. Rückmeldungen zufolge, führte das bei vielen potentiellen

VersuchsteilnehmerInnen zu Motivationseinbußen und kostete uns leider einige

StudienteilnehmerInnen.

Ende Oktober umfasste der unbereinigte Datensatz der Gelegenheitsstichprobe

insgesamt N=799 Versuchspersonen. Eine möglichst heterogene

Stichprobenzusammensetzung wurde intendiert, jedoch nicht gänzlich erreich (v.a.

bezüglich des Bildungsstandes).

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7.2. Stichprobe

Der folgende Abschnitt beschreibt die Aufteilung demographischer Variablen in der

Stichprobe. Zuerst wird die gesamte Stichprobe dargestellt, anschließen wird – aus dem

gegenwärtigen Forschungsinteresse heraus – noch eine nähere Analyse

genderspezifischer Stichprobenindikatoren geboten.

7.2.1. Demographische Beschreibung der Stichprobe

Die ursprüngliche Stichprobe hatte einen Umfang von N = 799. Von diesen 799

UntersuchungsteilnehmerInnen, mussten allerdings 112 Datensätze aus der Analyse

ausgeschlossen werden. Gesetztes Kriterium war, dass in jeder relevanten Skala

mindestens 80% der Fragen beantwortet sein mussten, um reliable statistische

Auswertungen zu gewährleisten. Die verbleibenden N = 687 Datensätze wurden auf

fehlende Werte gescannt. Die noch vorhandenen Missings wurden auf ihre Verteilung

hin geprüft. Da die zufällige Verteilung der fehlenden Werte bestätigt werden konnte,

wurden diese im Anschluss mittels der Expectation-Maximization-Algorithmus

Methode ersetzt.

Die verbleibende Stichprobe setzt sich aus 374 Frauen (54%) und 313 Männern (46%)

zusammen. Das Durchschnittsalter der UntersuchungsteilnehmerInnen beträgt 37 Jahre

mit einer Streuung von 10. Der überwiegende Anteil besitzt eine österreichische

Staatsbürgerschaft (79%), gefolgt von 18% Deutschen und nur 3,6% geben an im

Besitz einer anderen bzw. einer Doppelstaatsbürgerschaft zu sein.

Obwohl eine möglichst heterogene Stichprobe angestrebt wurde, haben auffällig viele

TeilnehmerInnen einen höheren Schulabschluss (AHS oder BHS 25%) und Personen

mit einem akademischen Abschluss bilden mit 45% sogar die größte Gruppe des

Samples ab. Eine berufsbildende mittlere Schule absolvierten 11%, eine Lehre 17%

und einen Pflichtschulabschluss weisen nur 12 Personen (2%) auf.

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Alle Befragten geben dem Teilnahmekriterium entsprechend eine Erwerbstätigkeit an,

wobei die meisten (69%) Vollzeit beschäftigt sind, die restlichen 31% Teilzeit; 79%

arbeiten in einem unbefristeten Dienstverhältnis, 14% in einem befristeten und 7%

kommen einem selbstständigen Beschäftigungsverhältnis nach.

Die Mehrheit gibt an keine Führungsposition inne zu haben (73%) die verbleibenden

180 Personen (26%) sind in leitenden Stellen tätig, 4 Personen machen keine Angabe

zu dieser Frage. Alle teilnehmenden Personen leben in einer Partnerschaft und die

überwiegende Mehrheit von 54% teilt sich seit mindesten sieben Jahren einen

gemeinsamen Haushalt mit ihrem Partner/ ihrer Partnerin. Nur 8% der Befragten geben

an weniger als ein Jahr mit ihrem Partner/ ihrer Partnerin zusammen zu leben.

Auch weit mehr als die Hälfte der Befragten (86%) spricht davon eine sehr

harmonische oder zumindest harmonische Beziehung zu führen, wobei eventuell die

Tendenz sozial erwünscht zu antworten Einfluss nehmen mag.

Obwohl mehr als die Hälfte der RespondetInnen Kinder haben (53%), leben nur bei

44% der Gesamtheit aktuell Kinder im gemeinsamen Haushalt. Davon haben

annähernd gleich viele ein bzw. zwei Kinder in ihrem Haushalt und nur sechs Personen

geben aktuell vier Kinder oder mehr an.

Eine sehr geringe Anzahl der ProponentInnen hat weitere Pflegeverpflichtungen, etwa

für ältere oder chronisch erkrankte Angehörige, über. Nur 36 Personen (5%) bejahen

diese Frage.

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7.2.2. Genderspezifische Analyse demographischer Variablen

Da Gender bei der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie eine wichtige Rolle spielen dürfte

(siehe Abschnitt 3.2.1.) sollen einige interessante Merkmale getrennt nach Männern und

Frauen dargestellt werden.

Berufsgruppe Gerundete Prozentangaben

Männer Frauen

Leitende Posten, Gesetzgebende Körperschaft 16% 8%

WissenschaftlerIn/AkademikerIn 14% 17%

TechnikerIn 28% 17%

Kaufmännische Berufe 12% 29%

Dienstleistungsberufe 17% 26%

Landwirtschaftliche Berufe 1% 1%

Handwerksberufe 9% 1%

Hilfsarbeit 0% 1%

Anlagen- oder Maschinenbedienung 3% 0%

SoldatIn 1% 0%

Tabelle 1: Berufsgruppen-Verteilung gesondert nach Geschlecht

Die männliche Stichprobe ist etwas heterogener über mehrere Berufsspaten hinweg

aufgeteilt, bei den weiblichen Probandinnen ergibt sich eine deutliche Häufung in den

„frauentypischen Berufen“ wie dem Kaufmännischen- und dem Dienstleistungssektor.

Die meisten Männer finden sich im Technik-Sektor (28%), wo nur 17% der Frauen

anzutreffen sind. Auch ist bei dem vorliegenden Sample erkennbar, dass es geringfügig

mehr Akademikerinnen gibt mit einem Plus von 3% entgegen den männlichen

Stichprobenteilnehmern. Handwerksberufe werden überwiegend von Männern angegeben.

Forscht man weiter nach den branchenüblichen Jahresdurchschnittsgehältern lässt dies den

Schluss auf die viel zitierte Einkommensschere zwischen Männern und Frauen zu.

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Der Veranschaulichung willen, sei hier eine Übersichtstabelle des Allgemeinen

Einkommensberichts der Statistik Austria (2012) gegeben sein.

Berufsgruppe Bruttojahreseinkommen unselbstständiger

Erwerbstätiger*

Angehörige gesetzgebender Körperschaften,

Führungskräfte

68,920

Akademische Berufe 47.933

TechnikerInnen 33,493

Kaufmännische Berufe 28,187

Dienstleistungsberufe 16,755

Landwirtschaftliche Berufe 14,811

Handwerksberufe 28,437

Hilfsarbeit 16,958

Anlagen- oder Maschinenbedienung 27,619

SoldatIn 28,451

Tabelle 2: Bruttojahreseinkommen in Euro

Insgesamt werden die Führungspositionen im vorliegendem Sample zu 38% von

Männern besetzt und nur zu 16% von Frauen. Das bedeutet also, dass in der Stichprobe

mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen leitende Posten besetzen.

Allerdings weisen mehr Frauen (72% der Frauen) als Männer (67% der Männer) eine

höhere Schulbildung mit mindestens Maturaniveau auf. Während 76% der Männer

Vollzeit arbeiten, trifft das auf nur 60% der Frauen zu.

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61

7.3. Erhebungsinstrumente

Der Fragebogen umfasst insgesamt 153 Fragen, einschließlich eines anonymisierten

Identitätscodes für jede Teilnehmerin/jeden Teilnehmer. Auch ein Feld für Kommentare

mit offenem Antwortformat ist dem Fragebogen hintangestellt.

Es wurde darauf geachtet durchwegs gut etablierte, validierte Skalen zu verwenden.

Um die Länge des Fragebogens auf ein annehmbares Maß zu begrenzen, kamen

teilweise Kurzversionen der originalen Messskalen zum Einsatz.

Unten stehende Tabelle bietet eine Übersicht der zu Anwendung gebrachten

Messinstrumente.

Verfahren

Variablen

WFE-Skala

Arbeits-Familien Bereicherung

UWES-9

Arbeits-Engagement

FSOP – Skala

Wahrnehmung einer familienfreundliche Organisationskultur

CSE - Subskala

Generalisierte Selbstwirksamkeit

Tabelle 3: Verwendetes Messinventar

Die Arbeits-Familien Bereicherung wurde mit der Work-Family Enrichment Scale

(Carlson, Kacmar, Wayne, & Grzywacz, 2006) erfasst.

Eine von einer Kollegin im Rahmen ihrer Diplomarbeit im Juni 2012 durchgeführte

Vorstudie, bestätigte die Validität und Reliabilität des Testinstruments im deutschen

Sprachraum.

Um das Arbeits-Engagement zu erheben kam die Kurzversion der Utrecht Work

Engagement Scale zum Einsatz (Schaufeli, Bakker, & Salanova, 2006).

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Zur Erfassung der familienfreunlichen Organisationskultur wählte ich den Fragebogen

zu Family Supportive Organisational Perceptions von Allen (2001), der in seiner

Originallänge 14 Items besitzt, traf dabei aber eine theoriegestützte selektive Item-

Auswahl zugunsten einer geringeren Gesamtlänge des Fragebogens (Item =Testfrage),

die sich auf eine Studie von Grandey, Cordeiro und Michael (2007) beruft und zu einer

Testlänge von 5 Items führte, wovon letztlich nach Reliabilitäts- und Faktorenanalysen

4 Items zum Einsatz kamen (siehe unten).

Das Konstrukt der Generalisierten Selbstwirksamkeit wird von einer der Subskalen der

Zentrale Selbstbewertungen Skala (Stump, Muck, Hülsheger, Judge& Maier, 2010)

repräsentiert.

7.3.1. Die Arbeits-Familien Bereicherungs- Skala

Zur Erfassung von Arbeits-Familien Bereicherung haben Carlson et al. (2006) ein

Testinstrument entwickelt und für den englischen Sprachraum validiert, das insgesamt

18 Items enthält. Der Fragebogen kann sowohl für die Erfassung des Bereicherungs-

Konstrukts für die Richtung Arbeit nach Familie, als auch Familie nach Arbeit

verwendet werden. Für die vorliegende Studie interessierte im Zusammenhang mit der

COR-Theorie (siehe Kapitel 3.1.1.) allerdings nur erstere – also die Richtung Arbeit

nach Familie. Diese kann laut den Autorinnen in drei Dimensionen unterteilt werden:

- Entwicklung

- Affekt und

- Kapital

Obwohl aus testtheoretischen Überlegungen heraus eigentlich abzulehnen, war es bei

dem Konstrukt der Arbeits-Familien Bereicherung essentiell Testfragen zu kreieren,

die eine Doppelbotschaft enthalten.

Auf diese Weise soll gewährleistet werden, den Ressourcentransfer von einer Domäne

auf die andere sicher zu stellen.

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63

Die Testpersonen wurden infolge ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass die

vollständige Zustimmung zu einer Frage, die Zustimmung zu beiden Satzteilen

impliziert.

Die auf der folgenden Seite abgebildete Tabelle3 bietet Einblick in die Items der drei

Subskalen von Work-Family Engagement.

Skala

Anzahl Items

Beispielitem

Entwicklung

3

Mein Involvement, also die Eingebundenheit in meine Arbeit, hilft mir,

unterschiedliche Standpunkte zu verstehen und das hilft mir ein besseres

Familienmitglied zu sein.

Affekt

3

Mein Involvement, also die Eingebundenheit in meine Arbeit, versetzt

mich in gute Stimmung und das hilft mir, ein besseres Familienmitglied

zu sein.

Kapital

3

Mein Involvement, also die Eingebundenheit in meine Arbeit, trägt zum

Gefühl bei, erfolgreich zu sein und das hilft mir, ein besseres

Familienmitglied zu sein

Tabelle 4: Die Subskalen der Arbeit-nach-Familien Bereicherung

Die Subskala „Kapital“ verleitet möglicherweise aufgrund ihrer Benennung zu

inhaltlichen Fehlinterpretationen. Deshalb ist hervorzuheben, dass keines der drei

konstituierenden Items auf materielle Ressourcen anspielt. Vielmehr wird „Kapital“ im

Sinne eines psychologischen Zugewinns verstanden. Carlson et al. (2006, S.140) schreiben

hierzu: „This dimension was labeled work-family capital and defined as when involvement

in work promotes levels of psychological resources such as a sense of security, confidence,

accomplishment, or self-fulfillment that helps the individual to be a better family member.“

Bei der für die vorliegende Studie durchgeführten direkten oblimen Hauptkomponenten-

Analyse, konnten tatsächlich auch nur zwei determinierende Dimensionen festgestellt

werden, wobei die Subskala Kapital zusammen mit der Subskala Affekt auf einer

Dimension lud, die Subskala Entwicklung allerdings einen eigenständigen Faktor

bildete.

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64

Dabei bestätigte der Kaiser-Meyer-Wert von KMO = .89 eine adäquate Stichprobe für

die Analyse und der Bartletts Sphäriziteten-Test χ2 (36) = 5330.89, p< .001, dass die

Korrelationen zwischen den Items als groß genug für die Hauptkomponenten-Analyse

anzusehen sind. Zwei Komponenten wiesen Eigenwerte über dem Kaiserkriterium von 1

auf und erklärten insgesamt 62,8% der Varianz.

Somit lässt sich der logische Schluss determinieren, dass es schwer fällt

psychologisches Kapital, welches mit positiven Stimmungslagen in Verbindung

gebracht wird, von positivem Affekttransfer abzugrenzen.

Eine aus Interesse durchgeführte Zusatzanalyse sollte zudem zu Tage fördern, dass

Arbeits-Familien Bereicherung, gesplittet in die drei von Carlson et al. (2006)

postulierten Dimensionen, nur in den Dimensionen Affekt und Entwicklung als

signifikanter Prädiktor für Arbeits-Engagement geltend gemacht werden kann. Dieser

Hinweis soll hier aber nur im Sinne einer Randbemerkung aufgefasst werden.

Da die angeführten Hypothesen theoriegeleitetet nicht näher auf die einzelnen

Dimensionen von Arbeits-Familien Bereicherung eingehen, wurde das Konstrukt in

einem zweiten Schritt auf einen einzigen Faktor gezwungen, und wies auch da

zufriedenstellende Werte auf, wenn auch der Prozentsatz der redundanten Residuen=

83% (im Gegensatz von 30% für das zwei Faktoren Modell) auf eine weitaus geringere

Modellgüte schießen lässt. Allerdings gelingt es genauso, wie bei der 2 Faktoren-Lösung

annähernd 63% der Varianz zu erklären und auch hier zeigen der Kaiser-Meyer-Wert

von KMO = .89 eine adäquate Stichprobe für die Analyse und der Bartletts

Sphäriziteten-Test χ2 (36) = 5330.89, p< .001, dass die Korrelationen zwischen den

Items als groß genug für die Hauptkomponenten-Analyse anzusehen sind.

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65

Abschließend wurde eine Reliabilitätsanalyse für die Arbeits-Familien

Bereicherungsskalen durchgeführt. Die Reliabilität mit ihrem Gütekennwert Cronbach

Alpha α sagt aus, wie konsistent bzw. wie messgenau ein psychologischer Test ist. Werte

zwischen .7 und .8 können als optimal angesehen werden. Werte darüber können

entweder als exzellent interpretiert werden, geben aber meist auch Hinweis darauf, dass

die verwendeten Items, so formuliert wurden, dass sie Redundanzen aufweisen (Field,

2009).

Skala

Cronbach’s Alpha (α)

WFE-Skala-Entwicklung

.88

WFE-Skala-Affekt

.94

WFE-Skala-Kapital

.91

WFE-Skala-gesamt

.92

Tabelle 5: Reliabilitäten der WFE-Skala

Die aufgewiesenen Reliabilitäten sind für alle Subskalen sowie für die gesamte

Bereicherungsskala sehr hoch, was eine zufriedenstellende Interpretation der mit dem

Testinstrument verbundenen Ergebnisse empirisch begünstigt. Jedoch kann zusätzlich

davon ausgegangen werden, dass der extrem hohe Reliabilitätswert mit der inhaltlichen

Ähnlichkeit der Items zusammenhängt (siehe oben).

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7.3.2. Die Utrecht Work Engagement Scale (UWES-9)

Das Arbeits-Engagement wurde mittels eines gut etablierten Testinstruments – der

Kurzversion der Utrecht Work Engagement Scale (Schaufeli, Bakker, & Salanova,

2002) gemessen. Ursprünglich bestand die UWE-Skala aus 17 Items, welche dann aber

mittels einer länderübergreifenden Studie von den AutorInnen selbst, in einer Kurzform

auf 9 Items reduziert werden konnten. Dem Konstrukt nach basiert Arbeits-

Engagement auf den drei Dimensionen: Energie, Aufgehen in der Arbeit und Hingabe.

Jeder dieser Unterbereiche wird mit jeweils 3 Items auf einer siebenstufigen

Antwortskala erfasst. Das Antwortformat reicht von „nie“ bis „immer (jeden Tag)“.

Tabelle 4 gibt die Skalen inklusive Beispielitems wieder.

Skala

Anzahl Items

Beispielitem

Energie

3

Bei meiner Arbeit bin ich voll überschäumender

Energie.

Absorbiertheit

3

Ich gehe völlig in meiner Arbeit auf.

Hingabe

3

Ich bin stolz auf meine Arbeit.

Tabelle 6: Die UWES-9 Skalen

Als Voruntersuchung wurde auch bei diesem Konstrukt eine oblime Hauptkomponenten-

Analyse realisiert. In den Itemskalen existieren für alle einzelnen Items relativ hohe

Korrelationen mit anderen Items. Kein Item weißt dabei Korrelationen < .3 und jede

Korrelation ist signifikant p< .001. Dies spricht für ein Beibehalten aller verwendeten

Untersuchungsfragen. Voraussetzung für die Interpretation ist weiters, dass diese

Korrelationen nicht zufällig sein dürfen. Dieses Kriterium wird mittels dem Bartlett-Test

und dem KMO-Test überprüft.

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Der Bartlett-Test ergab ein Chi-Quadrat χ2 (36) von 5958,48 und war somit signifikant

p < .001. Demzufolge sind die Itemkorrelationen, wie verlangt, nicht zufällig korreliert.

Der KMO-Wert zeigt an, ob die Itemauswahl für eine Faktorenanalyse gut geeignet ist Die

Interpretation des KMO-Werts richtet sich nach Kaiser. Der errechnete KMO-Wert von

.924 kann als sehr gut erachtet werden.

Mit der Hauptkomponentenanalyse wurden die Faktoren nach Kaiser (Eigenwert>1)

extrahiert. Wie schon erwähnt brachte die Faktorenanalyse einen Faktor hervor. Dieser

kann 72,2% der Varianz erklären.

Tabelle5 zeigt die Reliabilitäten der UWES-9 Skalen.

Skala

Cronbach’s Alpha (α)

Subskala Energie

.88

Subskala Aufgehen in der Arbeit

.86

Subskala Hingabe

.93

UWES 9-gesamt

.95

Tabelle 7: Reliabilitäten der UWES-Skala

Die Reliabilitäten können als sehr hoch bezeichnet werden. Die Testergebnisse bilden

demnach die Antworten genau ab und unter hypothetisch gleichen Testbedingungen, wäre

eine sehr gute Reproduzierbarkeit der Ergebnisse anzunehmen. Einen einzigen Kritikpunkt

mag auch bei der UWES-9 die in den Fragen enthaltene Redundanz darstellen.

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7.3.3. Family Supportive Organisational Perceptions (FSOP)

Ob eine Person ihre Arbeitsstelle als familienfreundlich wahrnimmt kann mittels des

von Allen (2001) entwickelten Testinventars FSOP erhoben werden. Die Verwendung

der vorliegenden Skala kann als ein kritischer Punkt der Instrumenten Wahl angesehen

werden.

Einerseits liegt noch keine etablierte Validierung für den deutschen Sprachraum vor,

andererseits wurde die Skala hier nur in einer gekürzten Testversion vorgegeben,

welche auf einer Studie von Grandey, Cordeiro und Michael (2007) basiert. Das

Original besitzt eine Länge von 14 Items, Grandey et al. (2007) konnten diese Länge

auf 5 Testitems reduzieren.

Um die Güte der Skala auch für den deutschen Sprachraum so hoch wie möglich zu

halten, wurde die Übersetzung von zwei Natives mit einem österreichischen Lehramt

für Englisch vorgenommen.

Dabei wurde die Skala sowohl von der englischen Sprache in die Deutsche transponiert

und anschließend unabhängig rückübersetzt.

Die Kürzung der Item-Anzahl kann mit der Aufrechterhaltung der

Durchführungsmotivation gut begründet werden. Der Fragebogen wies bereits eine

Länge auf, die an die Grenze der Zumutbarkeit für die UntersuchungsteilnehmerInnen

stieß. Da aber auch die Zumutbarkeit zu den testtheoretischen Gütekriterien gezählt

wird (Kubinger, 2006) wurde ihr Vorrang gegeben – nicht zuletzt um die

Testabbruchrate so gering wie möglich zu halten.

In der Originalfassung des FSOP (Allen, 2001) konstituiert sich der Fragebogen aus 14

Items, welche in einer 5 stufigen Antwortskala (1= „ich stimme überhaupt nicht zu“;

5= „ich stimme völlig zu“) nach der subjektiven Wahrnehmung der

Familienfreundlichkeit der Organisationskultur fragen. Die Bewertung der

Familienfreundlichkeit des Unternehmens wird in der vorliegenden Studie mittels fünf

Items aus der FSOP-Skala erhoben.

Die als Voruntersuchung durchgeführte oblime Faktorenanalyse wies in einem ersten

Schritt allerdings 2 Komponenten auf.

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69

Diese können inhaltlich nicht zufriedenstellenden interpretiert werden und liegen

wahrscheinlich allein in mathematischen Prämissen begründet.

So luden sämtliche revers kodierte Items auf einem Faktor, die nicht umcodierten

Fragen auf einem anderen.

Da keine theoretisch schlüssige Begründung für das Ergebnis gefunden werden konnte,

wurde die Analyse erneut durchgeführt. Diesmal mit der Vorgabe einer Einfaktoren-

Lösung.

Die Ergebnisse der oblimen Hauptkomponentenanalyse sind, nach Eliminierung von

Item 86 (siehe unten) durchaus annehmbar. In den Itemskalen existieren nicht für alle

einzelnen Items Korrelationen mit anderen Items, die als hoch genug eingestuft

werden konnten. Ein Item (Item 86) wies dabei überwiegend Korrelationen < .3 auf

mit einer Faktorenladung von lediglich 0,23. Inhaltlich handelte es sich dabei

interessanter Weise um die einzige Frage der Skala, die definitiv Bezug auf eine

flexible Aufgabengestaltung nimmt. Möglicherweise war jedoch, trotz des oben

beschriebenen Übersetzungsprozesses, die deutsche Formulierung der Frage schlecht

gewählt. Sie lautete: „In meiner Firma ist es üblich, dass die Mitarbeiter/innen die

Bewältigung der an sie gestellten Aufgaben flexibel gestalten dürfen.“ Der kritische

Untersuchungsteilnehmer/ die kritische Untersuchungsteilnehmerin mag sich gefragt

haben: „ Was bedeutet eine flexible Bewältigung? Heißt das nun, ich kann meine

Aufgaben flexibel gestalten oder bedeutet es, ich kann die Strategien zur

Aufgabenbewältigung frei wählen?“.

Weiters ist zu bedenken, dass die Originalskala mit ihren 14 Items (Allen, 2001)

überwiegend an weiblichen ProbandInnen erhoben wurde, die überdies alle in der

Technologie Branche beschäftigt waren. Diese deskriptive Verteilung liegt bei dem

erhobenen Sample nicht vor, wo die TechnikerInnen insgesamt nur 21, 8% ausmachen,

wovon nur etwa 1/3 weiblich sind.

Da zudem auch die Einfaktoren-Lösung durch eine Beseitigung dieses Items einen

Anstieg in der Varianzaufklärung um 7% verzeichnete (von 54% auf 61%), wurde Item

86 (Nummer des Items im Gesamtfragebogen – siehe Anhang) für die weitere

Datenauswertung eliminiert.

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70

* revers kodierte Items

Verbleibende Items der FSOP Skala Komponente

1

Item 83*: In meiner Arbeitsstelle werden Personen, die sich für persönliche Angelegenheiten frei

nehmen, als nicht engagiert genug erachtet. ,877

Item 84*: In meinem Unternehmen wird angenommen, dass die produktivsten Mitarbeiter/innen

diejenigen sind, die ihre Arbeit über ihr Familienleben stellen. ,818

Item 82*: Persönlichen Bedürfnissen, wie z.B. Pflegeurlaub für kranke Kinder zu nehmen, Vorrang

zu geben, wird nicht gerne gesehen. ,793

Item 85: An meinem Arbeitsplatz erhalten die Mitarbeiter/innen genügend Freiraum, um sowohl

ihren beruflichen als auch ihren privaten Verpflichtungen nachzukommen. ,610

Tabelle 8: Faktorladungen der FSOP-Items;

Alle Item-Korrelationen waren daraufhin signifikant mit p <.001. Der Bartlett-Test

ergab ein Chi-Quadrat χ2 (6) = 851, 554 (für die ursprüngliche Einfaktoren-Analyse

mit inkludiertem Item 86 χ2 (10) = 1077,7, signifikant mit p < .001), was ein

signifikantes Ergebnis abbildet p< .001.

Der KMO-Wert von .75 (ursprünglicher Wert inklusive Item 86 KMO = .74) kann

nach Kaiser (Field, 2009) als gut angesehen werden kann. Weiters weisen die Faktoren

alle relativ hohe Faktorladungen auf, die hier tabellarisch dargestellt werden (siehe

unten).

Die Reliabilitäts-Diagnostik weist mit einem Cronbach-Alpha von α = ,78 eine sehr gute

Messgenauigkeit der hier verwendeten FSOP-Kurzform auf.

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7.3.4. Die Skala Zentrale Selbstbewertungen (Core Self Evaluation CSE)

Um das Konstrukt der Generalisierten Selbstwirksamkeit zu erfassen kam die Skala

Zentrale Selbstbewertungen (Stump, Hülsheger, Judge & Maier, 2010) zur Anwendung.

Diese ist die valide, deutsche Version der Core Self-Evaluation Scale (Judge, Erez, Bono

& Thoresen, 2003).

Für die Auswertung war nur die Subskala Selbstwirksamkeit der vier Unterskalen:

Selbstwirksamkeit, Selbstwirksamkeit, Selbstwertgefühl, Neurotizismus und

Kontrollüberzeugung von Interesse.

Bei der mittels oblimer Hauptkomponenten-Analyse durchgeführten Voruntersuchung,

konnte bestätigt werden, dass alle drei, die Skala Selbstwirksamkeit bildenden Items, wie

von den AutorInnen intendiert, auf eine einzige Dimension laden.

Kein Item weißt Korrelationen < .3 und jede Korrelation ist signifikant p< .001. Somit ist

es empfehlenswert alle verwendeten Untersuchungsfragen beizubehalten. Die

Stichprobeneignung wird durch den Bartlett-Test mit einem signifikanten p<.001 Chi-

Quadrat χ2 (3) von 527,73 und einem KMO= .653 bestätigt. Wobei der KMO-Wert auf

ein eher mäßiges Ergebnis hinweist. Die Items sind also nur mittelmäßig geeignet für die

explorative Faktorenanalyse, allerdings überschreiten die KMO-Werte jedes Items den

von Kaiser empfohlenen Cut-Off Wert von 0,5.

Items der Selbstwirksamkeits-Skala Item spezifische KMO-Werte

Item 116: Wenn ich mich anstrenge, bin ich im Allgemeinen

erfolgreich. ,674

Item 115: Ich bin zuversichtlich, im Leben den Erfolg zu bekommen,

den ich verdiene. ,608

Item 117: Ich erledige Aufgaben erfolgreich. ,702

Tabelle 9: KMO-Werte der Selbstwirksamkeits-Items

Die Reliabilität der Skala kann mit einem α = .76 als durchwegs zufriedenstellend

interpretiert werden.

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7.4. Auswertungsverfahren

Zur Testung der Hypothesen bedarf es verschiedener etablierter statistischer

Auswertungstechniken der empirischen Sozialforschung.

Hypothese1 bezieht sich auf einen klassischen Zweigruppen-Vergleich. Es ist üblich

dies über den Vergleich der beiden Gruppenmittelwerte durchzuführen. Das primär zu

wählende Auswertungsverfahren ist in diesem Fall ein T-Test für unabhängige

Stichproben, unter der a priori getätigten Annahme, dass sich die Testpersonen bei der

Beantwortung der Untersuchungsfragen nicht gegenseitig beeinflusst haben (Field,

2009).

Die Hypothesen 2 bis 8 bilden Forschungsfragen ab, die Zusammenhänge zwischen

mehreren Variablen näher betrachten wollen. Über die Zusammenhangs-Hypothese

hinaus, ist man des Weiteren aber auch daran interessiert das konkretere

Beziehungsverhalten der Variablen zueinander zu klären. Dies passiert im ersten

Schritt über eingehende Recherchearbeiten und unter Bezugnahme auf

Vorgängerstudien, daraufhin gelangt man theoriegeleitet zu jener Variable

(Kriteriumsvariable), deren Merkmalsausprägungen durch eine oder mehrere andere

Variable(n) - die sog. Prädiktorvariable(n) - vorhergesagt werden soll.

Die Sozialwissenschaften bedienen sich dabei sehr häufig der Methode der linearen

Regressionsanalyse (Bortz & Döring, 2009), die fundamental auf einer simplen

Geradengleichung (y = a + bx) fußt (Field, 2009).

Im Falle von zwei Variablen (einer Prädiktor und einer Kriteriumsvariable) lässt sich

diese Gerade, durch den, in einem kartesischen Koordinatensystem aufgespannten

Punkteschwarm der Beobachtungswerte legen. Die statistische Analyse kann letztlich

Aussagen darüber tätigen, welche Gerade, die vorgefundenen Daten am besten

beschreibt bzw. ob es aufgrund der Beobachtungswerte überhaupt vertretbar ist einen

linearen Zusammenhang der Merkmalsausprägungen der Variablen zu postulieren. Ist

das der Fall, können Werte errechnet werden, die die Stärke und Richtung des

Zusammenhangs beschreiben (Field, 2009).

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73

Von einem positiven Zusammenhang wird gesprochen, wenn ein Anstieg der

Merkmalsausprägungen in der Prädiktorvariable (z.B. Menge an konsumierten

Alkohol) auch zu einem Anstieg in der Kriteriumsvariable (z.B.

Koordinationsprobleme) führt. Ein negativer Zusammenhang liegt vor, wenn die

Zunahme von Merkmalsausprägungen in der einen Variablen (z.B. Alkoholkonsum) zu

einer Abnahme in der Prädiktorvariable (z.B. Fahrtüchtigkeit) führt.

Solche Aussagen wären auch schon durch einfache Korrelationsrechnung abbildbar.

Die Regressionsanalyse versorgt uns allerdings mit einem Informationszugewinn,

indem sie zulässt zu entscheiden, ob der theoretisch angenommene Zusammenhang,

empirisch auch tatsächlich Sinn macht; und wenn das der Fall ist, kann näher bestimmt

werden wie hoch die Prognosekraft der Prädiktorvariable(n) auf die Kriteriumsvariable

ist (Field, 2009).

7.5. Kontrollvariablen

Für die mittels schrittweiser, hierarchischer Regressionsanalyse getesteten Hypothesen 2

bis 8 wurden im ersten Schritt jeweils die Kontrollvariablen eingefügt.

Geschlecht, da es in der Literatur immer wieder als wichtige Einflussgröße aufscheint

(Korabik, Lero, & Whitehead, 2008) und für die vorliegende Studie von besonderem

Interesse ist. Wie schon erwähnt, kann vermutet werden, dass Frauen ein höheres

Bereicherungserleben als Männer aufweisen (McNall, Nicklin, & Masuda 2010; Van

Steenberg, Ellmers, & Mooijart, 2007). Abgesehen davon argumentieren Korabik, Lero

und Whitehead (2008), dass Gender in der Arbeits- Familien Literatur noch viel feiner

ausdefiniert werden sollte, um nicht auf die sozioökonomische Verwobenheit und

gesellschaftswirksame Rollenleitbilder zu vergessen, die eben über das biologische

Geschlecht hinaus wirksam werden (vergleiche auch Kap. 7.2.2.). Aus den genannten

Gründen wird Gender in allen Regressionsmodellen als Kontrollvariable aufgenommen.

Das Alter der ProbandInnen, da es aufgrund von Kohorten-Effekten Einfluss auf das

Erleben nehmen kann (Bortz & Döring, 2009) und mit zunehmendem Alter von einer

längeren Berufspraxis und einer anderen Familienkonstellation (größere/erwachsene

Kinder, ältere Eltern usw...) ausgegangen werden kann.

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74

Weitere Variablen die es zu kontrollieren gilt, sind die Ausbildung, da anzunehmen ist,

dass verschiedene Bildungswege Einfluss auf den späteren (beruflichen) Werdegang

nehmen könnten. Auch wäre es möglich, dass Menschen mit einer positiveren

Bildungserfahrung (z.B. einem höheren Bildungsgrad) sich selbstwirksamer einschätzen.

Weiters kann Bildung als persönliche Ressource aufgefasst werden und soll daher im

Arbeits-Familien Interaktionsfeld nicht vernachlässigt werden. Der Bildungsgrad fließt in

beide Regressionsanalysen mit ein.

Für die Führungsposition gilt, dass sie nachgewiesener Weise positiven Einfluss auf Work

Engagement haben kann (Saks, 2006). Sie charakterisiert Rahmenbedingungen des

beruflichen Alltags und wird in der Literatur häufig mit Charakteristika wie

Aufgabenvielfalt oder Autonomie in Verbindung gebracht (ebda). Auch kann mit dem

Bereicherungsmodell von Greenhaus und Powell (2006) argumentiert werden, dass z.B.

die Ressourcen Flexibilität und materielle Güter v.a. Personen in Führungspositionen zu

Gute kommt. Führungsposition könnte aber kontrovers behandelt werden, da eine leitende

Position auch mit einem größeren Verantwortungsdruck und erhöhtem Stress in

Verbindung stehen kann. Jedenfalls stellt sie einen Faktor dar, der nicht vernachlässigt

werden sollte und in der Literatur daher häufig als Kontrollvariable berücksichtig wird

(z.B. Mauno, Kinnunen, & Ruokolainen, 2007). „Führungsposition“ auch in der

vorliegenden Arbeit in beiden Regressionsmodellen als Kontrollvariable eingebracht.

In der aktuellen Studie floss die Anzahl an im gemeinsamen Haushalt lebenden Kindern

als Kontrollvariable ein, da angenommen wurde, dass tägliche Betreuungspflichten

gravierend auf das Arbeits-Familien Feld einwirken. Meta-Analysen sprechen für die

Aufnahme der Anzahl an Kindern in die Arbeits-Familien Bereicherungsforschung (Eby,

Casper, Lockwood, Bordeuax, & Brinley, 2005).

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8. Darstellung der Ergebnisse

Zu Beginn des Kapitels wird ein kurzer deskriptiver Überblick zu den interessierenden

Konstrukten gebracht. Danach werden die Resultate der Hypothesenprüfung präsentiert

um abschließend eine Interpretation der wesentlichen Forschungseinsichten bieten zu

können. Für die Analyse der Daten kam die Statistiksoftware SPSS®, Version 20 zum

Einsatz.

8.1. Deskriptive Ergebnis- Darstellung

Der besseren Übersicht wieder werden die wichtigsten statistischen Kennwerte im

Folgenden tabellarisch abgebildet. Diese dienen der besseren Verteilungsübersicht der

einzelnen Konstrukte in dem untersuchten Datensatz.

Tabelle 10: Mittelwerte, Standardabweichungen und Korrelationen der Skalen/Variablen

Variable/Skala M SD 1 2 3 4 5 6 7 8 9

1. WFE-gesamt 27,91 8,41

2. WFE- Entwicklung 8,7 3,24 .79**

3. WFE-Affekt 9,1 3,26 .89** .52**

4. WFE-Kapital 10,1 3,28 .90** .53** .78**

5. Engagement-gesamt 41,39 11,54 .56** .38** .54** .51**

6. Engagement -Vitalität 13,88 3,68 .50** .33** .50** .45** .91**

7. Engagement -Absorbiert 13,29 4,37 .52** .34** .52** .49** .94** .78**

8. Engagement – Hingabe 14,22 4,26 .55** .39** .53** .50** .96** .82** .86**

9. FSOP 15,27 3,54 .26** .15** .26** .25** .28** .31** .23** .26**

10. Selbstwirksamkeit 12,2 2,2 .29** .18** .27** .31** .46** .47** .39** .43** .26**

Notiz. N= 687. WFE= Arbeits-Familien Bereicherung, Engagement = Work Engagement

*p <.05. **p < .01.

Tabelle 10 zeigt Mittelwerte, Standardabweichungen und die Interkorrelationen der

Fragebogen-Konstrukte. Die 10 Skalen korrelieren hoch signifikant miteinander (p <

.01). Das hängt u.a. damit zusammen, dass teilweise Unterskalen mit der Gesamtskala

korreliert wurden.

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Doch darf nicht unerwähnt bleiben, dass die vorhandenen Korrelationen als kritisch in

Anbetracht der Diskriminanten Validität interpretiert werden können (Bortz & Döring,

2009).

Der Vollständigkeit halber, wenn auch für die Hypothesentestung irrelevant, werden die

Ergebnisse für die jeweiligen Subskalen des WFE-Inventars (Carlson, Kacmar, Wayne, &

Grzywacz, 2006) angezeigt.

Tabelle10 listet Mittelwert, Standardabweichung und die Interkorrelationen der UWES-9

Skalen auf. Für die Hypothesentestung selbst interessiert allerdings nur die Gesamtskala.

Die deskriptiven Statistiken der FSOP werden nicht näher aufgesplittet, da die

vorliegende Skala keine Subskalen enthält, wird nicht näher unterteilt.

Auch für die Skala Selbstwirksamkeit interessiert lediglich die aus nur drei Items

bestehende Gesamtskala.

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8.2. Ergebnisse der Hypothesenprüfung

Im kommenden Abschnitt werden die Ergebnisse der Hypothesenprüfung dargestellt.

Anfangs wird Hypothese1 mithilfe eines T-Tests für unabhängige Stichproben analysiert

werden. Hypothese2 und 3 wurden gemeinsam in eine multiple, hierarchische

schrittweise Regression eingebrachte, denn beide Hypothesen befassen sich mit der

gleichen Kriteriumsvariable – Arbeits- Familien Bereicherung. Schließlich werden alle

übrigen Hypothesen anhand einer multiplen, hierarchischen, schrittweisen Regression

mit Interaktions-Effekten errechnet und die Ergebnisse präsentiert. Der interessierende

Outcome der Hypothesen 4 bis 8 stellt Arbeits-Engagement dar. Die Voraussetzungen

der statistischen Auswertungsmethoden wurden für alle Tests überprüft. Verletzungen

der Voraussetzung werden dokumentiert und entsprechend berücksichtigt.

8.2.1. Gender spezifische Differenzen

Im Vorfeld wurde der Kolmogorov-Smirnov Test gerechnet und führte mit D = 0,08

(687) zu einem signifikanten Ergebnis p< 05. Obwohl die Voraussetzung der

Normalverteilung als verletzt angenommen werden muss, erlaubt es die Größe der

Stichprobe (N = 687) ein parametrisches Verfahren zu rechnen. Dieses kann mit

Rückberufung auf den Zentralen Grenzwertsatz argumentiert werden (Field, 2009).

Unterschiede im Bereicherungserleben zwischen Männern und Frauen wurden mittels

eines T-Tests für unabhängige Stichproben ausgewertet. Dieser gibt Aufschluss

darüber, ob sich zwei Gruppemittelwerte signifikant voneinander unterscheiden.

Da der Levene-Test (F= .08) nicht signifikant ausfiel (p>.05), kann von

Varianzhomogenität ausgegangen werden. Im Durchschnitt gaben Frauen eine höhere

Arbeits-Familien Bereicherung an (M= 28,77, SD = 8,44) als Männer (M= 26,88,

SD = 8,26).Dabei handelt es sich mit einem t(685)= -2,94, p <.01 um einen hoch

signifikanten Unterschied im Arbeits-Familien Bereicherungserleben zwischen den

Geschlechtern.

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Allerdings muss eingeräumt werden, dass die Effektgrößer r= 0,11 lediglich auf einen

kleinen Effekt schließen lässt.

Tabelle 11: T-Test auf Geschlechtsunterschiede AFB

Geschlecht M SD

Männer 28,77 8,44

Frauen 26,88 8,26

Notiz. N = 678. T(685) = -2,94**. p < .05*, p< .01**

Da die Verteilung der Arbeits-Familien Bereicherung nach Geschlecht interessante

Zusatzfragen aufwirft, sei sie kurz berichtet. Es zeigt sich vor allem bei der Verteilung

der Frauen ein heterogeneres Bild, als bei der männlichen Stichprobe. Zwar gibt es

zahlreiche Frauen, die mindestens von einem durchschnittlichen Bereicherungs-

Erleben berichten, allerdings dürfte es auch eine Anhäufung von weiblichen

Untersuchungsteilnehmerinnen geben, die eine besonders geringe Arbeits- Familien

Bereicherung schildern. Die männliche Population hingegen, kommt in ihrer

Verteilung augenscheinlich der Normalverteilung näher als die weibliche.

8.2.2. Arbeits-Familien Bereicherung als Outcome

In den Hypothesen 2 und 3 wird nach den Antezedenten des Bereicherungserlebens

gefragt. Mittels Hypothese2 soll ergründet werden, ob das subjektive Empfinden in

einen familienfreundlichen Betrieb angestellt zu sein ausreicht, um das

Bereicherungserleben zu intensivieren.

Hypothese 3 widmet sich einem dispositionellen Einflussfaktor und erforscht, ob

Personen, die sich eine hohe Selbstwirksamkeit zusprechen ein höheres

Bereicherungs-Erleben aufweisen, als Personen mit niedriger Selbstwirksamkeit.

Beide Hypothesen können gemeinsam in eine Analyse einfließen, wobei hier das

oben umschriebene Verfahren der multiplen linearen Regressions-Analyse angewandt

wurde.

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Diese als hierarchische, schrittweise Analyse konzipierte Regressions-Berechnung,

bringt in einem ersten Schritt alle vermuteten Kontrollvariablen ein. Also Faktoren,

deren Einfluss auf das Modell kontrolliert werden soll. Im zweiten Schritt werden

dann die eigentlich interessierenden Konstrukte untersucht - nämlich die

Wahrnehmung einer familienfreundlichen Organisationskultur (FSOP) und die

generalisierte Selbstwirksamkeit.

Zuerst wurde das Modell auf seine Voraussetzungen hin geprüft. Die

Interkorrelationen der Items, sowie die vorgefundenen VIF und Toleranz Statistiken

konnten belegen, dass es keinen Grund zur Sorge bezüglich einer inakzeptabel hohen

Multikollinearität gibt. Alle vorgefunden Korrelationen waren weit unter r >.9, die

VIF Werte von 1,04 für die Wahrnehmung einer familienfreundlichen

Organisationskultur FSOP und VIF 1,09 für Generalisierte Selbstwirksamkeit liegen

ebenso weit unter der kritischen Grenze 10. Die Toleranz Statistiken sind beide >

0,90 und überschreiten damit deutlich die geforderte Toleranzgrenze von 0,2 (Field,

2009, S.242). Auch die fallweise Diagnostik gibt keinen Grund eine Datenverzerrung

durch extreme Ausreißer zu befürchten. So weisen etwa weniger als 5% der Fälle

standardisierte Residuen auf, die kleiner als -2 bzw. größer 2 sind (Field, 2009,

S.244).

Eine Normalverteilung der Residuen bestätigen sowohl das Verteilungs-Histogramm,

als auch das P-P-Diagramm hin. Ebenso kann aufgrund der Durbin-Watson Statistik

(1,97) auf unabhängige Fehlerterme geschlossen werden.

Problematisch ist leider die Voraussetzung der Homoskedastizität. Diese besagt, dass

die Fehlerterme aller Prädiktoren annähernd gleiche Varianzen zeigen sollten. Kann

diese Voraussetzung nicht erfüllt werden, spricht man von Heteroskedastizität. Im

Falle von Heteroskedastizität führt die „Methode der kleinsten Quadrate“, die die

Basis der linearen Regressionsanalyse bildet, nicht zur optimalen Anpassung der

Regressionsgeraden an die Daten und die vorgefundenen Ergebnisse dürfen nur

eingeschränkt generalisiert werden (Field, 2009). SPSS bietet leider auch in seiner

aktuellsten Version 20 keine Möglichkeit statistische Tests auf Homoskedastizität für

die Regressionsanalyse durchzuführen.

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Der Versuch dies mittels im Internet erworbener Makros durchzuführen, muss aus

Software bezogenen Gründen leider als gescheitert gelten. So bleibt nur die gängige

Lösung, das Streudiagramm zur Abschätzung der Homoskedastizität heranzuziehen,

welches in Abbildung5 präsentiert wird. Da die Datenpunkte nach rechts hin

„auszutunneln“ scheinen, kann Heteroskedastizität angenommen werden, wenn diese

auch (aus oben beschriebenen Gründen) letztlich nicht statistisch verifiziert werden

konnte.

Eine übersichtliche Modellzusammenfassung der vorgefundenen schrittweisen,

hierarchischen regressionsanalytischen Ergebnisse bietet Tabelle12. Die im ersten

Schritt eingeführten nominalen Kontrollvariablen Berufsgruppe und Ausbildung

wurden dichotomisiert. Die Berufe Facharbeitskraft in der Landwirtschaft,

MaschinenbedienerIn, Hilfskraft und SoldatIn stellten insgesamt nur 2,9% der

Stichprobe und wurden somit zu einer Gruppe „restliche Berufe“ zusammengefasst.

Alle anderen Berufsgruppen wurden jeweils mit 1 kodiert und gegen die anderen

Gruppen (0) verglichen.

Ähnlich wurde bei Ausbildung vorgegangen, wo aufgrund der zu kleinen Stichprobe

(insgesamt 12 Versuchspersonen von N=687) die Ausbildung „Pflichtschule“ nicht

mitberücksichtigt wurde. Bei der Variable Führungsposition wurde das Innehaben

einer Führungsposition mit 1 kodiert bzw. keine Führungsposition mit 0. Frauen

bekamen den Wert 1,Männer 0 zugeschrieben.

Weiters wurde darauf geachtet, ob Kinder im gemeinsamen Haushalt lebten (0 =

keine Kinder, 1= Kinder), sowie auf das Alter der Versuchsperson.

Im zweiten Schritt wurden die eigentlichen Prädiktoren FSOP und Generalisierte

Selbstaufmerksamkeit eingespielt.Tabelle 12 listet eine Zusammenfassung der

Ergebnisse auf, indem alle signifikant gewordenen Variablen und wichtige

statistische Kennwerte abgebildet werden.

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Tabelle 12: Modellzusammenfassung Hypothesen 2 und 3

B

SE

B β

Modell

1

Konstante 30,52 6,62

Geschlecht 2,73 0,73 .16***

Führungsposition 2,36 0,80 .12**

Modell

2

Konstante 30,45 6,30

Geschlecht 2,64 0,70 .16***

Führungsposition 1,95 0,76 .10**

Familienfreundliche

Organisation 0,44 0,09 .19***

Generalisierte

Selbstwirksamkeit 0,78 0,14 .20***

Notiz. N = 687. R2= .08 für Modell 1, ΔR2 = .09 für Modell 2 (p<.001), *p<.05, **p<.01, ***p<.001.

Modell 1, in welches nur die Kontrollvariablen aufgenommen wurden kann 8% der

Varianz an dem Outcome Arbeits-Familien-Bereicherung vorhersagen.

Die Prognosekraft steigt in Modell 2 um 9% an. Insgesamt erklärt Modell 2 somit

17,4% an Arbeits-Familien Bereicherung.

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Das Signifikant werden der Kontrollvariable Geschlecht (β= .16, p<.001) bestätigt

erneut das bereits in Hypothese 1 getestete Postulat der Geschlechtsdifferenzen in

Arbeits-Familien Bereicherung. Da das Vorzeichen des standardisierten Betas positiv

ist und das Geschlecht weiblich als numerischer Wert 1 definiert wurde (männlich als

0), bildet sich auch in diesen Daten für Frauen eine höhere Arbeits-Familien

Bereicherung ab.

Über die Kontrollvariable Führungsposition (β=.10, p<.01) kann aufgrund des

positiven Vorzeichens gesagt werden, dass Beschäftigte in leitender Position zu

einem höheren Bereicherungserleben tendieren.

Die größte Aussagekraft liefern wie intendiert die beiden postulierten Prädiktoren.

Generalisierte Selbstwirksamkeit (β= .20, p<.001) nimmt dabei den stärksten

Einfluss auf das Kriterium Arbeits-Familien Bereicherung, gefolgt von FSOP (β=

.19, p<.001).

Die Vorhersagekraft des Modells überwiegt seine durch mathematische

Schätzverfahren bedingte Ungenauigkeit. Dies geben die signifikanten F-Statistiken

für beide Schritte bekannt. Ist F(3,79, p<.001) bereits signifikant unter alleiniger

Berücksichtigung der Kontrollvariablen, steigt sein Wert F(7,81, p<.001) im zweiten

Schritt an, was belegt, dass die Prädiktoren die Prognosefähigkeit des Modells

eindeutig verbessern (Field, 2009).

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8.2.3. Arbeits-Engagement als Outcome

Hypothese 4 - 8 handeln von den organisationalen Folgen von Arbeits-Familien

Bereicherung und verwandter Konstrukter. Das interessierende Kriterium stellt das

Arbeits-Engagement der MitarbeiterInnen dar. Wieder werden Umgebungs- und

Persönlichkeitsfaktoren mitberücksichtigt und in ein hierarchisches

Regressionsmodell aufgenommen.

Im ersten Schritt (Modell 1) wird der alleinige Einfluss demographischer Variablen

eruiert (vgl. vorheriges Kapitel), im zweiten Schritt (Modell 2) die Haupteffekte von

Arbeits-Familienbereicherung, generalisierten Selbstwirksamkeit und FSOP,

schließlich widmet sich Modell 3 den postulierten Interaktionseffekten.

Zu Beginn galt es wieder den Datensatz auf Ausreißer zu kontrollieren und die

Verfahrens typischen Voraussetzungen zu prüfen. Die gefundene Zahl an

Beobachtungswerten mit auffälligeren standardisierten Residualwerten lag in einem

akzeptablen Bereich (Field, 2009), somit wurden alle Fälle in die Analyse

eingeschlossen.

Es liegt keinen Hinweis auf Multikollinearität vor. Die Korrelations-Matrix legt sogar

frei, dass – wie erhofft – die stärksten Korrelationen zwischen den postulierten

Prädiktorvariablen und Arbeits-Engagement bestehen. Für Arbeits-Familien

Bereicherung liegt r = .56 (p < .001) vor, für die Generalisierte Selbstwirksamkeit

r= .46 (p< 001) und für FSOP beträgt r= .28 (p<.001). Die relativ hohe Korrelation

zwischen Bereicherung und Engagement deutet auf die nahe Verwandtschaft der

erfassten Konstrukte hin.

Der Durbin-Watson-Test sprach gegen eine Autokorrelation der Residuen und diese

erwiesen sich den Diagrammen nach als normalverteilt.

Außerdem lässt diesmal das Streudiagramm die Annahme von Homoskedastizität zu,

was es ermöglicht die gefundenen Ergebnisse auf die Gesamtpopulation umzulegen.

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Die unten angeführte Tabelle präsentiert zwar prinzipiell nur die signifikanten

Ergebnisse, aber der Vollständigkeit halber sind die für die Klärung der Hypothesen 7

und 8 nötigen Interaktionen auch angeführt, obwohl diese nicht signifikant wurden.

Tabelle 13: Modellzusammenfassung Hypothese 4-8

B SE B β

Modell 1

Konstante 37,21 1,60

Geschlecht 3,51 1,00 .15***

Führungsposition 5,15 1,10 .19***

Modell 2

Konstante 36,49 7,01

Geschlecht 1,77 0,78 .08*

Führungsposition 2,95 0,86 .11**

Arbeits-Familien Bereicherung 0,60 0,04 .43***

Generalisierte Selbstwirksamkeit 1,59 0,17 .30***

FSOP 0,37 0,10 .11**

Modell 3

Konstante 34,29 7,01

Geschlecht 1,72 0,78 .07*

Führungsposition 3,05 0,86 .12**

Arbeits-Familien Bereicherung 0,60 0,04 .43***

Generalisierte Selbstwirksamkeit 1,54 0,17 .29***

FSOP 0,32 0,10 .10**

AFB x FSOP -0,02 0,01 -.04°

AFB x GSW -0,02 0,02 -.03°

Notiz. R2= .09 für Modell 1, ΔR2 = .37 für Modell 2, ΔR2 = .00 für Modell 3 (p<.001). *p<.05, **p<.01, ***p<.001 ° nicht signifikant.

Modell 1 kann 9% (R2 = .09) an Varianz in der Kriteriumsvariable Arbeits-

Engagement erklären. Das Modell verbessert sich unverkennbar durch die

Hinzunahme der Haupteffekte (ΔR2 = .37) um 37%.

Das bedeutet Modell 2 weist einen Varianz- Erklärungswert von rund 46% auf, was

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als ziemlich hoch angesehen kann.

Allerdings müssen alle Interaktionshypothesen verworfen werden. Modell 3 besitzt

keinen zusätzlichen Erklärungswert und gilt insgesamt als nicht signifikant.

Aus diesem Grund bezieht sich die folgende Ergebnisdarstellung, auf den in Tabelle

13 farblich hervorgehobenen Schritt 2 der hierarchischen Regressionsanalyse.

Wie hypothetisiert leisten sowohl Arbeits-Familien Bereicherung, Generalisierte

Selbstwirksamkeit und FSOP einen signifikanten Beitrag auf das Engagement der

MitarbeiterInnen.

Am stärksten ist die Arbeits-Familien Bereicherung mit der Güte des Modells

verbunden (β = .43, p< .001), gefolgt von Generalisierter Selbstwirksamkeit (β= .30,

p< .001) und schließlich der familienfreundlichen Organisationskultur (β = .11,

p<.01). Zusätzlich zeigen die mit den Prädiktoren verbundenen Standardfehler der

Regressionskoeffizienten (SE B) kleine Werte, was ein zusätzlicher Beleg für eine

gute Generalisierbarkeit der diesbezüglichen Ergebnisse ist (Field, 2009). Denn

Standardfehler geben Auskunft darüber, wie sehr die gefundenen

Regressionskoeffizienten über diverse, aus der Gesamtpopulation gewonnene,

Stichproben variieren würden.

Interessant ist weiterhin, dass die Faktoren Geschlecht (β = .08, p<.05) und

Führungsposition (β = .11, p<.01) auch in der vorliegenden Fragestellung erneut als

Einflusskomponenten geltend gemacht werden können. Beide Beta-Werte weisen auf

einen positiven Zusammenhang hin. Da bei Geschlecht das Geschlecht weiblich und

bei der Variable Führungsposition das Innehaben einer leitenden Funktion als 1

kodiert wurde, kann gesagt werden, dass Frauen in dem vorliegenden Modell ein

signifikant höhere Engagement zeigen und auch Führungskräfte scheinen

motivierter.Anzumerken ist aber, dass die Koeffizienten selbst auf keinen besonders

hohen Einfluss der beiden Variablen hinweisen.

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9. Diskussion

Zum Abschluss sollen die vorgefundenen Studienergebnisse noch einmal

zusammengefasst und in Beziehung zur Literatur gesetzte werden. Auch werden

Limitationen der vorliegenden Arbeit genannt und praxisrelevante Implikationen

geliefert.

9.1. Zusammenfassung der Ergebnisse

Das Vorhaben der Studie war es auf Basis der Arbeits-Familien

Bereicherungskonstrukts von Greenhaus und Powell (2006) unter Zuhilfenahme der

COR Theorie (Hobfoll, 1989) tiefere Einblicke in das Arbeits-Familien Interaktionsfeld

zu erlangen und darüber hinaus eine empirische Fundierung für das WFE-Modell

(Greenhaus und Powell, 2006) zu liefern. Weiters sollte gezeigt werden, dass Arbeits-

Familien Bereicherung tatsächlich auch arbeitsbezogene Konsequenzen mit sich bringt

(Allen, Herst, Bruck, & Sutton, 2000), die einen engen Bezug zu Performance und

Produktivität aufweisen.

Entstehungsbedingungen der Arbeits-Familien Bereicherung wurden untersucht, wobei

situative und dispositionale Faktoren (FSOP und Generalisierte Selbstwirksamkeit)

ausgemacht werden konnten. Beide Faktoren wirkten in die postulierte Richtung.

Sowohl FSOP, also die Unternehmenskultur, als auch Generalisierte

Selbstwirksamkeit, also die Einschätzung der eigenen Zulänglichkeit, beeinflussen das

Bereicherungserleben derart, dass ein Anstieg auf Seiten der Prädiktoren zu einer

erhöhten Bereicherung führt. In die Zusammenhänge spielen weitere Faktoren mit ein,

die als Kontrollvariablen wirksam wurden.

Gender, wurde signifikant und belegt erneut (vgl. Van Steenberg, Ellmers, & Mooijart,

2007) die höhere Arbeits-Familien Bereicherung bei weiblichen ArbeitnehmerInnen.

Diese Erkenntnis kann zudem explizit durch die Auswertungsergebnisse von

Hypothese 1 determiniert werden. Frauen gaben im Durchschnitt eine höhere Arbeits-

Familien Bereicherung an als Männer. Der in der Literatur immer wieder berichtete

Gender-Effekt (McNall, Nicklin, & Masuda, 2010) im Bereicherungserleben konnte

demnach repliziert werden.

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Das Besondere dabei ist, dass es zum ersten Mal gelang Arbeits-Familien

Bereicherung an einer deutschsprachigen – überwiegend österreichischen – Stichprobe

nachzuweisen. Es zeigt sich damit, dass breite Teile der „westlichen“

Wirtschaftsdomäne in eine große Palette der Ursachenforschung investigieren sollten.

Betrachtet man die demographischen Merkmale genauer, bilden sich die immer wieder

proklamierten Geschlechtsunterschiede klar ersichtlich ab; so kann z.B. die sog.

Gläserne Decke in der erhobenen Stichprobe nachgewiesen werden. Es gibt mehr

Männer (47%) als Frauen (41%), die berichten ihren Haushalt mit Kindern zu teilen –

ein Phänomen, dass in der Literatur immer wieder beobachtet wird (Thompson,

Beauvais, & Lyness, 1999) – andererseits geringfügig mehr Frauen (45%) als Männer

(44%) mit einer höher abgeschlossenen Ausbildung, aber trotzdem werden

Führungspositionen überwiegend von Männern (38% ; Frauenanteil: 16%)besetzt.

Möglicherweise liegt in dieser ungleichen Verteilung von Machtpositionen auch eine

Ursache begründet, dass Frauen eine heterogenere Verteilung in der Variable Arbeits-

Familien Bereicherung aufwiesen, wobei es gerade auch am unteren Ende der Skale zu

einer Anhäufung kam, die durch die durchschnittliche Tendenz einer höheren

Bereicherung bei Frauen überlagert wurde.

Führungsposition konnte als signifikante Kontrollvariable aufgezeigt werden. Sowohl

mit Arbeits-Familien Bereicherung als auch mit Work Engagement korrelierte das

Innehaben einer leitenden Position signifikant positiv. Richtungsweisend ist die

Tatsache, dass Frauen auch über ein höheres Arbeits-Engagement berichteten als

Männer, denn auch in der Analyse mit Engagement als Outcome wurde die

Kontrollvariable Gender zugunsten weiblicher ArbeitnehmerInnen signifikant.

Work Engagement wurde als Folge von Arbeits-Familien Bereicherung als

organisationaler Gewinn postuliert. Die Auswertungsergebnisse von Hypothese 4

belegen diesen Zusammenhang anschaulich. Weiters wurden FSOP und die

Generalisierte Selbstwirksamkeit als Engagement Antezedenten wirksam, interagierten

aber nicht, wie in Hypothese 7 und 8 vermutet als Moderatoren auf die Beziehung

zwischen Arbeits-Familien Bereicherung und Work Engagement.

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Alle postulierten Haupteffekte (Hypothese 4 bis 6) bezogen auf die

Entstehungsbedingungen von Arbeits-Engagement erwiesen sich als signifikant.

Arbeits-Familien Bereicherung (β = .43, p< .001) kann dabei die Hauptrolle für ein

motiviertes MitarbeiterInnen Verhalten zugesprochen werden.

9.2. Limitationen

Das Querschnittsdesign der vorliegenden Studie erlaubt prinzipiell keine

Kausalinterpretationen. Vorteilhaft wäre es daher die gefundenen Ergebnisse anhand

einer Längsschnittstudie zu betrachten, um etwa methodisch legitime Schlüsse darüber

ziehen zu können, ob tatsächlich die familienfreundliche Organisationskultur für einen

Anstieg im Bereicherungserleben verantwortlich ist, oder ob MitarbeiterInnen mit

höherer Bereicherung ihrer Organisation gegenüber loyaler antworten. Eine weitere

Möglichkeit zur kausalen Testung wäre es zum Beispiel Unternehmen bei der

Einführung familienpolitischer Maßnahmen evaluativ zu begleiten.

Die rein subjektive Bewertung der Fragen durch die Versuchspersonen ist generell

kritisch (Van Steenbergen & Ellemers, 2009), wurde aber v.a. aus organisatorischen

Gründen für die vorliegende Arbeit gewählt. Gerade, wenn es um MitarbeiterInnen-

Performance geht eigneten sich z.B. Vorgesetzten-Urteile (Bakker, Demerouti, &

Brummelhuis, 2012) als objektivierbarere Datenquellen.

Familie wurde in der vorliegenden Studie als Lebensgemeinschaft von mindestens zwei

erwachsenen Menschen definiert. Leider wird dabei kein Augenmerk auf

Alleinerziehende gelegt. Ein sehr bedauerliche Punkte, den es jedenfalls in weiteren

Studien zur Arbeits-Familien Bereicherung zu berücksichtigen gilt.

Die Reliabilitäten der beschriebenen Messinstrumente weisen allesamt ein sehr gutes

Niveau auf. Cronbach Alpha ist durchgehend > .70, was eine uneingeschränkte

Interpretation der erhobenen Konstrukte ermöglicht. Allerdings dürfen die gefundenen

Ergebnisse nicht uneingeschränkt auf die Gesamtpopulation umgelegt werden.

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89

Diese Problematik, welche speziell Hypothesen 2 und 3 betrifft wurde bereits

behandelt. So konnte die Voraussetzung der Homoskedastizität nicht erfüllt werden,

was möglicherweise auf das querschnittliche Design der Untersuchung zurückzuführen

ist (Auer & Rottmann, 2011).

Trotzdem und v.a. aufgrund der fundierten theoretischen Herleitung dürfen wichtige

Hinweise für allgemein gültige Trends vermutet werden.

Auffällig sind die relativ hohen Interkorrelationen (siehe Tab.10) zwischen den

Konstrukten. Vor allem Arbeits-Familien Bereicherung und Work Engagement (r= .56)

korrelieren stark positiv. Möglicherweise gibt es eine zugrundeliegende Dimension wie

z.B. Motivation oder Arbeits-Zufriedenheit, die mediierend auf beide Konstrukte

einwirkt. Weiter Modelltests könnten hier zur Klärung beitragen.

9.3. Implikationen für die Praxis

Die vorliegende Studie zeigt auf, dass es von einem organisationalen Standpunkt aus

Sinn macht die familiäre Partizipation von MitarbeiterInnen nicht als Hemmschuh,

sondern viel mehr als Möglichkeit zur Bereicherung zu sehen. Eine Organisation, die es

ihren Angestellten ermöglicht eine verringerte Segregation der beiden Lebensbereiche

Arbeit und Familie zu erleben, unterstützt deren Wohlbefinden und gewinnt selbst

engagierte MitarbeiterInnen. Nach Allen (2001) kann schon eine Offenheit gegenüber

den privaten Anliegen der MitarbeiterInnen wesentlich zu einer erhöhten Arbeits-

Zufriedenheit beitragen.

Auch die Bedeutung dispositionaler Faktoren kann anhand der vorliegenden Analysen

bestätigt werden. Die positiven, organisationalen Folgen eines selbstüberzeugten

Handelns konnten mittels der vorliegenden Studie eindrücklich aufgezeigt werden.

Selbstwirksamkeit führt sowohl zu einem erhöhten Arbeits-Familien

Bereicherungserleben, als auch zu einem stärkeren Work Engagement.

Der Faktor Persönlichkeit sollte weiterhin verstärkte Berücksichtigung in der Arbeits-

Familien Bereicherungsforschung erlangen.

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90

Für die Praxis wäre es vorstellbar MitarbeiterInnen Seminare anzubieten, die

förderliche Persönlichkeitseigenschaften wie die Generalisierte Selbstwirksamkeit

fokussieren. In der Literatur wird diesbezüglich immer wieder auf den Zusammenhang

zwischen Attributions-Stilen und Selbstwirksamkeit aufmerksam gemacht (Tolli &

Schmidt, 2008). Aus psychologischer Sicht scheinen daher in diesem Bereich v.a.

Attributions-Trainings als vielversprechend.

Geschlecht konnte umfassend als signifikanter Einflussfaktor auf das Arbeits-Familien

Interaktionsfeld bestätigt werden. Eine interessante Zusatzerkenntnis für die Forschung

war die Signifikanz der Kontrollvariable Gender auch bei dem Outcome Work-

Engagement. Zukünftige Forschungsarbeiten sind nötig um zu eruieren, ob die

vorgefundenen Ergebnisse replizierbar sind. Wenn sich die hier gewonnen Ergebnisse

verfestigen sollten, müssen zusätzliche Analysen zur Ursachenklärung durchgeführt

werden.

Außerdem könnte es interessant sein, organisationale Rahmenbedingungen, die als

nachweislich wirksam für Arbeits-Familien Bereicherung und Work Engagement

ausgemacht werden konnten, in Bezug auf Gender näher zu betrachten. Es ist mir keine

Studie bekannt die sich explizit der Erforschung unterschiedlicher familienfreundlicher

Maßnahmen und ihrer Auswirkung auf weibliche und männliche MitarbeiterInnen

widmet. Möglicherweise könnte das Bereicherungserleben von Männern durch

spezifische betriebliche Maßnahmen gesteigert werden. Zu vermuten ist weiters, dass

Männer mit einer zunehmenden Auflösung tradierter Geschlechtsrollen- Stereotypien,

ebenso wie Frauen, in Zukunft mit einer stärkeren Integration der Bereiche Arbeit- und

Familie konfrontiert werden. Langzeitstudien in diesem Bereich wären angebracht. Sie

könnten zu Tage fördern, inwieweit Arbeits-Familien Bereicherung mit

sozioökonomisch bedingten Genderdifferenzen interagiert, und ob eine

gesamtgesellschaftliche Veränderung in Familienleitbildern (Schlagwort: gerechte

Arbeitsteilung) auch zu einer allgemeinen Änderung im Arbeits-Familien

Bereicherungserleben führen kann.

Die vorliegende Studie zeigt einen positiven Zusammenhang zwischen dem Innehaben

eines leitenden Postens und einem Anstieg in Arbeits-Familien Bereicherung und Work

Engagement.

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91

Zu diesen Ergebnissen wurden keine spezifischen Hypothesen formuliert; es gilt nähere

Zusammenhänge in diesem Bereich zu erforschen. Einen Ansatzpunkt für weitere

Forschungsfragen bieten hierbei die in Kapitel 7.4. genannten Ressourcen-Einflüsse.

Einige wissenschaftliche Ansätze betonen etwa den größeren Handlungsspielraum, die

höhere Autonomie und stärkere Kontrollmöglichkeiten von Führungskräften (Michel,

Clark, & Jaramillo, 2011). Es wäre angebracht in weiteren Studien die Variable

Führungsposition als Haupteffekt zu untersuchen und feinere Differenzierungen in den

jeweiligen Rahmenbedingungen von Führungskräften anzustellen.

Allgemein sollten die vorgefundenen Forschungsergebnisse, in Verbindung mit

weiteren wissenschaftlichen Ergebnissen, verstärkt auf die gesellschaftspolitische

Ebene getragen werden. Diese vorliegende Arbeit birgt den impliziten Appell in sich,

eine Trendwende hin zu gesamtgesellschaftlichen Verbesserungen der beruflichen

Rahmenbedingungen familiär verpflichteter MitarbeiterInnen zu schaffen. Dass die

Folgen eines solchen Vorgehens erfolgsversprechend sind, konnte theoretisch und

empirisch wohl begründet aufgezeigt werden.

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99

11. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Das Modell der Arbeits-Familien Bereicherung nach Greenhaus und Powell

(2006) ............................................................................................................................. 16

Abbildung 2:Basales, integratives Forschungsmodell der Arbeit ...................................... 22

Abbildung 3:Arbeits-Familien Bereicherung als Outcome ............................................... 51

Abbildung 4: Work Engagement als Outcome ................................................................. 53

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100

12. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Berufsgruppen-Verteilung gesondert nach Geschlecht ........................................... 59

Tabelle 2: Bruttojahreseinkommen in Euro ............................................................................ 60

Tabelle 3: Verwendetes Messinventar .................................................................................... 61

Tabelle 4: Die Subskalen der Arbeit-nach-Familien Bereicherung .......................................... 63

Tabelle 5: Reliabilitäten der WFE-Skala ................................................................................ 65

Tabelle 6: Die UWES-9 Skalen .............................................................................................. 66

Tabelle 7: Reliabilitäten der UWES-Skala .............................................................................. 67

Tabelle 8: Faktorladungen der FSOP-Items; ........................................................................... 70

Tabelle 9: KMO-Werte der Selbstwirksamkeits-Items ............................................................ 71

Tabelle 10: Mittelwerte, Standardabweichungen und Korrelationen der Skalen/Variablen ...... 75

Tabelle 11: T-Test auf Geschlechtsunterschiede AFB ............................................................ 78

Tabelle 12: Modellzusammenfassung Hypothesen 2 und 3 ..................................................... 81

Tabelle 13: Modellzusammenfassung Hypothese 4-8 ............................................................. 84

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101

13. Anhang

In diesem Kapitel werden die wesentlichsten Studienergebnisse noch einmal in deutscher

und englischer Sprache zusammengefasst. Der Fragebogen der vorliegenden Arbeit in

seiner Paper-Pencil Version und der Lebenslauf der Verfasserin können hier eingesehen

werden.

13.1. Zusammenfassung/Abstract

Basierend auf der Conservation of Resources Theorie (Hobfoll, 1989) bietet die

vorliegende Studie eine empirische Testung des Modells der Arbeits-Familien

Bereicherung nach J.H. Greenhaus und G.N. Powell (2006) und dessen Zusammenwirken

mit dem Konstrukt des Arbeits-Engagements (Schaufeli, Salanova, Gnonzález-Romá, &

Bakker, 2002). Das Hauptanliegen war es tiefere Einblicke in die Bedingungen einer

positiven Arbeits-Familien Interaktion zu erlangen, während zusätzlich die Auswirkungen

auf das MitarbeiterInnen-Verhalten erforscht wurden. In Anbetracht früherer

Studienergebnisse (Eby, Casper, Lockwood, Bordeuax, & Brinley, 2005; Grandey,

Cordeiro, & Michael, 2007; Kacmar, Collins, Harris, & Judge, 2009) wurden situationale

(die Wahrnehmung einer familienfreundlichen Organisationskultur; FSOP) und

dipositional (Generalisierte Selbstwirksamkeit) Faktoren mitberücksichtigt. In einem

querschnittlichen Studiendesign wurden 799 arbeitende, erwachsene Versuchspersonen

befragt. Eine hierarchische Regressionsanalyse konnte einerseits zeigen, dass es zu einem

Anstieg an Arbeits-Familien Bereicherung kam, wenn die Individuen über eine starke

Wahrnehmung einer familienfreundlichen Organisationskultur berichteten bzw. eine hohe

Ausprägung in dem Faktor Generalisierte Selbstwirksamkeit aufwiesen. So wie bereits

eingig ForscherInnen (Shockely & Singla, 2011; Van Steenberg, Ellmers, & Mooijart,

2007; Eby, Casper, Lockwood, Bordeuax, & Brinley, 2005) aufzeigen konnten, wurde der

Gender-Effekt auch in der vorliegenden Stichprobe empirisch nachgewiesen. Die Resultate

unterstützen die Annahme, dass Frauen eine höhere Arbeits-Familien Bereicherung als

Männer erleben. Schließlich werden auch Forschungsanreize und praktische Implikationen

diskutiert.

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102

Abstract: Based on Conservation of Resources Theory (Hobfoll, 1989) the present study

offers an empirical test of J.H. Greenhaus and G.N. Powell’s (2006) modell of work-family

enrichment and it’s interplay with work-engagement (Schaufeli, Salanova, Gnonzález-

Romá, & Bakker, 2002). The main intention was to gain a deeper insight into the

antecedents of a positive work-to-family interaction, whereas consequences on employee’s

behavior were studied as well. Regarding previous studies, situational (family supportive

organizational perceptions; FSOP) and dispositional (generalized self-efficiacy) factors

were taken into account. In a cross-sectional survey of 687 employed adults, a hierachical

regression analyses reveald that in highly family supportive work environments,

individuals reported high work-family enrichment, as they did also by high values on self-

efficacy. Considering work-engagement, work-family enrichment, FSOP and self-efficiacy

could be found to be significant antecedents, even if proposed interaction-effects could not

be demonstrated. As various researcheres (Shockely & Singla, 2011; Van Steenberg,

Ellmers, & Mooijart, 2007; Eby, Casper, Lockwood, Bordeuax, & Brinley, 2005) pointed

out bevor, again the impact of gender was obvious within the data. The results support the

assumption, that women experience higher levels of work-family enrichment than men.

Finally implications for research and practice are discussed.

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103

13.2. Eidesstaatliche Erklärung

Ich versichere, dass ich die Diplomarbeit ohne fremde Hilfe und ohne Benutzung

anderer als der angegebenen Quellen angefertigt habe, und dass die Arbeit in

gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegen hat.

Alle Ausführungen der Arbeit, die wörtlich oder sinngemäß übernommen

wurden, sind als solche

gekennzeic

hnt.

Wien, den

(Unterschrift)

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104

13.3. Fragebogen

Familie

Arbeit

Arbeits-Familien-Interaktionen

Befragung

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105

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen mehrerer Diplomarbeitsprojekte an der Universität Wien führen wir eine Befragung

zu dem Thema „Arbeits-Familien-Interaktionen“ bei Doppel-Verdiener Paaren durch. Wir bitten

Sie, uns mitzuteilen, wie Sie Ihre Arbeitssituation und Ihr familiäres Umfeld erleben. Wir bitten

Sie auch, einige Fragen zu „Arbeits-Familien-Interaktionen“ Ihres Partners / Ihrer Partnerin zu

beantworten.

Ihre Antworten tragen wesentlich zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen in diesem Bereich

bei und helfen mehreren StudentInnen maßgeblich bei der Umsetzung ihrer Diplomarbeiten.

Wir gewährleisten einen vertraulichen und anonymen Umgang mit allen übermittelten

Informationen. Die Fragen werden so ausgewertet, dass kein Rückschluss auf Ihre Person möglich

ist.

Um eine Zuordnung des von Ihnen ausgefüllten Fragebogens zu dem Fragebogen Ihres Partners /

Ihrer Partnerin zu ermöglichen, bitten wir Sie, im Folgenden einen individuellen

Identifikationscode anzulegen. Dieser Code dient ausschließlich der genannten Zuordnung der

Fragebögen und wird ebenso vertraulich behandelt.

Identifikationscode:

_________ Ihre Initialen:

_________ Ihr Geburtsjahr:

_________ Initialen des Partners:

_________ Geburtsjahr des

Partners:

erster Buchstabe Ihres Vor- & Nachnamens

(z.B. HM für Hans Muster)

letzte zwei Ziffern Ihres Geburtsjahres

(z.B. 75 für 1975)

erster Buchstabe des Vor- & Nachnamens

(z.B. LM für Lotte Muster)

letzte zwei Ziffern des Geburtsjahrs

(z.B. 81 für 1981)

Bitte lesen Sie sich die folgenden Aussagen nun genau durch und kreuzen Sie die Antwort an, die Ihrer Meinung oder Ihrem Empfinden am ehesten entspricht. Es gibt keine

falschen oder richtigen Antworten.

Das Forschungsteam: Verena Entscheff, Carina Grossalber, Patrick Hartl, Claudia Kirschner, Gorana Kitic, Eva Niederwimmer, Juliane Melina Schineis

Betreuung: Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Dr. Sara Tement ([email protected])

Universität Wien

Fakultät für Psychologie

Institut für Angewandte Psychologie: Arbeit, Bildung, Wirtschaft

Universitätsstraße 7

A-1010 Wien

Hinweise zum Ausfüllen des Fragebogens:

Bitte beantworten Sie den Fragebogen alleine und nach Möglichkeit vollständig.

Das Ausfüllen des Fragebogens nimmt ca. 25 Minuten in Anspruch.

Kreuzen Sie spontan das Antwortfeld an, das Ihre Situation am besten beschreibt.

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I. Angaben zu Ihrer Person

Zu Beginn bitten wir Sie, einige persönliche Daten zu Ihrer Arbeit und Ihrem Familienleben anzugeben. Bitte kreuzen Sie hierfür die auf Sie zutreffenden Kästchen an bzw. schreiben Sie in die leeren Felder.

1. Geschlecht männlich weiblich

2. Alter _____ Jahre

3. Nationalität Österreich

Deutschland

Andere: ________________________________

4. Höchste abgeschlossene Ausbildung Pflichtschule

Lehre

berufsbildende

mittlere Schule/

mittlere Reife

Matura/Abitur/Kolleg

Studium/

akademische

Ausbildung

5. Welchen Beruf üben Sie aus? _________________________________________

6. Berufsgruppe Angehörige gesetzgebender Körperschaften, leitende Verwaltungsbedienstete und Führungskräfte in der Privatwirtschaft

Wissenschaftler oder Akademiker falls nicht anders verortet; Schriftsteller, Künstler, wissenschaftliches Lehrpersonal

Techniker und gleichrangige nichttechnische Berufe; Schiffs- / Flugzeugführer bzw. –ingenieure, nichtwissenschaftliches Lehrpersonal, moderne medizinische Berufe (Optiker, Physiotherapie etc.) ohne Krankenpflege, Immobilienmakler

Bürokraft, kaufmännische Angestellte oder bspw. Lagerverwalter, Kassierer, Telefonist, Postbote

Dienstleistungsberufe (z.B. Schaffner, Köche, Bestatter, Friseure, Polizisten, Pflegekräfte)

Fachkraft in der Landwirtschaft und Fischerei

Handwerksberufe (z.B. Fleischer, Mechaniker, Sprengmeister, Kunsthandwerk, Bergleute)

Anlagen- und Maschinenbediener sowie Montierer oder Fahrzeugführer

Hilfsarbeitskraft (z.B. Pförtner, Hausmeister, Boten, Reinigungspersonal, Müllsammler)

Soldat/in

7. Erwerbsstatus (durchschnittliche Arbeitszeit inklusive Überstunden)

Vollzeit, zu:

____ Wochenstunden

Teilzeit, zu:

____ Wochenstunden

8. Wie lange sind Sie bereits an Ihrer derzeitigen Arbeitsstelle beschäftigt?

weniger als 6 Monate

6 Monate bis 1 Jahr

1 bis 3 Jahr(e)

3 Jahre oder länger

9. Dienstverhältnis befristet unbefristet selbständig

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107

10. Haben Sie eine Führungsposition inne? ja nein

11. Wie lange führen Sie und Ihr Partner / Ihre Partnerin bereits einen gemeinsamen Haushalt?

weniger als 1 Jahr

1 bis 3 Jahr(e)

4 bis 6 Jahre

7 bis 9 Jahre

10 Jahre oder länger

12. Wie schätzen Sie die Beziehungsqualität Ihrer Partnerschaft ein?

sehr harmonisch

harmonisch

teils-teils

wenig harmonisch

nicht harmonisch

13. Haben Sie Kinder? ja nein

14. Wieviele Kinder leben mit Ihnen im gemeinsamen Haushalt? (inklusive nicht leiblicher Kinder)

kein Kind weiter bei Frage 17

1 Kind 2 Kinder

3 Kinder 4 oder mehr Kinder

15. Wieviele Stunden in der Woche verbringen Sie aktiv mit der Kinderbetreuung (im Durchschnitt)? (damit sind nicht die Stunden des allgemeinen Zusammenlebens gemeint, sondern z.B. gemeinsames Spielen, Basteln, Ausflüge etc.)

_____ Stunden

16. Wie alt ist das jüngste Kind, das mit Ihnen im gemeinsamen Haushalt lebt?

_____ Jahre

17. Haben Sie Pflegeverpflichtungen für Familienangehörige (z.B. ältere, chronisch kranke oder behinderte Personen)?

ja nein weiter bei Punkt II.

18. Wieviele Familienangehörige pflegen Sie?

1 Angehörige/r 2 Angehörige

3 oder mehr Angehörige

19. Wieviele Stunden in der Woche verbringen Sie mit der Pflege dieser Angehörigen (im Durchschnitt)?

_____ Stunden

II. Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Im Folgenden finden Sie einige Fragen zum Thema Vereinbarkeit von Partnerschaft bzw. Familie und Beruf. Bitte beurteilen Sie, inwieweit die folgenden Aussagen auf Sie zutreffen, indem Sie bei jeder Aussage eine der fünf Antwortmöglichkeiten auf der vorgegebenen Skala von „trifft nicht zu“ bis „trifft voll zu“ ankreuzen. Zur besseren Verständlichkeit sind die folgenden Aussagen ausschließlich in der männlichen Form (Partner) formuliert, sie gelten jedoch auch für weibliche Personen (Partnerin).

Bitte beurteilen Sie die folgenden Aussagen:

trifft nicht zu 1 2

teils- teils

3 4

trifft voll zu 5

20. Meine Arbeit hält mich mehr als mir lieb ist von Unternehmungen mit meiner Familie / meinem Partner ab.

21. Die Zeit, die ich für meine Arbeit aufbringen muss, hält mich davon ab, genügend Verantwortung im Haushalt zu übernehmen.

22. Da mich meine beruflichen Pflichten sehr viel Zeit kosten, kann ich nicht an Aktivitäten meiner Familie / meines Partners teilnehmen.

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23. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme bin ich oft zu erschöpft, um etwas mit meiner Familie / meinem Partner zu unternehmen.

24. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme bin ich oft mit den Nerven am Ende, so dass ich mich nicht mehr um meine Familie / meinen Partner kümmern kann.

25. Aufgrund der Belastungen am Arbeitsplatz bin ich oft so ausgelaugt, dass ich zu Hause nicht mal mehr die Dinge machen kann, die ich gerne tue.

26. Die Art, mit der ich bei meiner Arbeitstätigkeit Probleme löse, funktioniert bei Problemen zu Hause nicht.

27. Verhaltensweisen, die für meine Arbeitstätigkeit effektiv und notwendig sind, wären zu Hause völlig fehl am Platze.

28. Das Verhalten, das meine Arbeitsproduktivität steigert, hilft mir zu Hause nicht, ein besseres Familienmitglied / ein besserer Partner zu sein.

III. Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Auch die folgenden Fragen betreffen das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Partnerschaft. Bitte ergänzen Sie den unvollständigen Satz jeweils mit der Aussage darunter und bewerten Sie den gesamten Satz, indem Sie eine der fünf Antwortmöglichkeiten ankreuzen. Achtung: Wählen Sie „Ich stimme vollkommen zu“, dann stimmen Sie dem gesamten Satz zu (d.h. sowohl dem Satzteil vor dem „und“ als auch dem Teil danach). Bitte beurteilen Sie die Sätze nun.

Mein Involvement, also die Eingebundenheit in meine Arbeit, ...

ich stimme nicht zu 1 2

teils- teils

3 4

ich stimme

voll-kommen

zu

5

29. ... hilft mir, unterschiedliche Standpunkte zu verstehen und das hilft mir, ein besseres Familienmitglied zu sein.

30. ... hilft mir, mir neues Wissen anzueignen und das hilft mir, ein besseres Familienmitglied zu sein.

31. ... hilft mir, neue Fähigkeiten zu erwerben und das hilft mir, ein besseres Familienmitglied zu sein.

32. ... versetzt mich in gute Stimmung und das hilft mir, ein besseres Familienmitglied zu sein.

33. ... macht mich glücklich und das hilft mir, ein besseres Familienmitglied zu sein.

34. ... macht mich fröhlich und das hilft mir, ein besseres Familienmitglied zu sein.

35. ... trägt zu meiner persönlichen Erfüllung bei und das hilft mir, ein besseres Familienmitglied zu sein.

36. ... trägt zum Gefühl bei, leistungsfähig zu sein und das hilft mir, ein besseres Familienmitglied zu sein.

37. ... trägt zum Gefühl bei, erfolgreich zu sein und das hilft mir, ein besseres Familienmitglied zu sein.

IV. Arbeitsmerkmale

Es folgen nun Fragen zu Ihrer Arbeitssituation in Bezug auf verschiedene Aufgabenmerkmale, Belastungen und Ressourcen. Bitte beurteilen Sie, inwieweit die folgenden Aussagen auf Sie zutreffen und kreuzen Sie bei jedem Satz eines der fünf Kästchen auf der Skala von „fast nie / trifft gar nicht zu“ bis „fast immer / trifft voll zu“ an. Falls einige Fragen nicht auf Sie zutreffen, da Sie z.B. selbständig sind, lassen Sie diese bitte aus.

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109

Bitte beurteilen Sie die folgenden Aussagen:

fast nie

trifft gar

nicht zu 1

selten

trifft eher nicht zu 2

manch-mal

teils-teils

3

oft

trifft eher zu 4

fast immer

trifft

voll zu 5

38. Der / Die Vorgesetzte lässt einen wissen, wie gut man seine Arbeit getan hat.

39. Man hat genug Zeit, diese Arbeit zu erledigen.

40. Es ist einem genau vorgeschrieben, wie man seine Arbeit machen muss.

41. Bei dieser Arbeit verliert man viele Fähigkeiten, die man früher hatte.

42. Diese Arbeit schafft gute Möglichkeiten, im Beruf weiterzukommen.

43. Man muss Dinge tun, für die man eigentlich zu wenig ausgebildet und vorbereitet ist.

Bitte beurteilen Sie die folgenden Aussagen:

fast nie

trifft gar

nicht zu 1

selten

trifft eher nicht zu 2

manch-mal

teils-teils

3

oft

trifft eher zu 4

fast immer

trifft

voll zu 5

44. Es gibt so viel zu tun, dass es einem über den Kopf wächst.

45. Wenn man eine gute Idee hat, kann man sie in der Firma auch verwirklichen.

46. Man muss mit Leuten zusammenarbeiten, die keinen Spaß verstehen.

47. Diese Arbeit erlaubt es, eine Menge eigener Entscheidungen zu treffen.

48. Man hat zu wenig Gelegenheit, Dinge zu tun, die man gut beherrscht.

49. Der / Die Vorgesetzte hilft mir bei der Erledigung der Aufgaben.

50. Es kommt schon vor, dass einem die Arbeit zu schwierig ist.

51. Das gegenseitige Vertrauen ist bei uns so groß, dass wir offen über alles, auch ganz persönliche Sachen, reden können.

52. Man kann bei dieser Arbeit immer wieder Neues dazulernen.

53. Wenn ein Fehler passiert, findet der / die Vorgesetzte ihn immer bei uns, nie bei sich.

54. Es passiert so viel auf einmal, dass man es kaum bewältigen kann.

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55. An meinem Arbeitsplatz bieten sich Möglichkeiten, zwischendurch kurz mal Dinge zu tun, die nichts mit meinen Aufgaben zu tun haben (z.B. kurze Pausen, Telefonate, etc.)

56. Hier hat man das Gefühl, dass man mehr könnte, als von einem verlangt wird.

57. Es gibt fast jeden Tag etwas anderes zu tun.

58. Der / Die Vorgesetzte erschwert einem das Arbeiten durch seine / ihre Anweisungen.

59. Diese Arbeit ist abwechslungsreich.

60. Es gibt häufig Spannungen am Arbeitsplatz.

61. Der / Die Vorgesetzte ist daran interessiert, dass es seinen / ihren Mitarbeitern / Mitarbeiterinnen gut geht.

62. Bei dieser Arbeit gibt es Sachen, die zu kompliziert sind.

63. Der / Die Vorgesetzte behandelt einen unfair.

64. Man kann sich seine Arbeit selbständig einteilen.

65. Die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, sind freundlich.

66. Man hat leicht Zugang zum / zur Vorgesetzten.

67. In der Firma kommt es vor, dass man vor vollendete Tatsachen gestellt wird.

68. Man muss ausbaden, was die Anderen falsch machen.

69. Bei dieser Arbeit muss man immer das Gleiche tun.

70. Bei wichtigen Dingen in der Firma kann man mitreden und mitentscheiden.

71. Die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, helfen mir bei der Erledigung der Aufgaben.

72. Der / Die Vorgesetzte schenkt dem, was ich sage, Beachtung.

73. Die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, interessieren sich für mich persönlich.

Beurteilen Sie bitte die folgenden Sachverhalte anhand der sechs Antwortmöglichkeiten „kommt nicht vor“ bis „sehr stark“.

Wie stark ist an Ihrem Arbeitsplatz die Belastung durch folgende Dinge?

kommt nicht vor

sehr gering

ziemlich gering

mittel ziemlich

stark sehr stark

74. Schichtarbeit oder ungünstige Arbeitszeiten

75. Zeitdruck bei der Arbeit

Beurteilen Sie bitte die folgenden Sachverhalte anhand der fünf Antwortmöglichkeiten „gar nicht“ bis „völlig“.

Wie sehr können Sie sich auf die folgenden Personen verlassen, wenn in der Arbeit Probleme auftauchen?

gar nicht

wenig einiger-maßen

ziemlich völlig

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76. Auf Ihre Vorgesetzten

77. Auf Ihre Arbeitskollegen und -kolleginnen

Wie sehr sind diese Personen bereit, Ihre Probleme in der Arbeit anzuhören?

gar nicht

wenig einiger-maßen

ziemlich völlig

78. Ihre Vorgesetzten

79. Ihre Arbeitskollegen und –kolleginnen

Wie sehr unterstützen diese Personen Sie aktiv, so dass Sie es in der Arbeit leichter haben?

gar nicht

wenig einiger-maßen

ziemlich völlig

80. Ihre Vorgesetzten

81. Ihre Arbeitskollegen und –kolleginnen

V. Unternehmenskultur

Bitte geben Sie an, inwieweit die folgenden Aussagen auf die Philosophie des Unternehmens, bei dem Sie tätig sind, zutreffen (bedenken Sie, dass es sich hierbei nicht um ihre persönliche Meinung zu den betreffenden Punkten handelt, sondern darum, wie Sie Ihre Unternehmenskultur wahrnehmen). Bitte kreuzen Sie dazu bei jedem Satz eines der fünf Kästchen auf der Skala von „Ich stimme überhaupt nicht zu“ bis „Ich stimme völlig zu“ an. Falls einige Fragen nicht auf Sie zutreffen, da Sie z.B. selbständig sind, lassen Sie diese bitte aus.

Bitte beurteilen Sie die folgenden Aussagen:

Ich stimme über-haupt nicht zu

1

Ich stimme etwas

zu

2

Ich stimme ziemlich

zu

3

Ich stimme

zu

4

Ich stimme völlig

zu

5

82. Persönlichen Bedürfnissen, wie z.B. Pflegeurlaub für kranke Kinder zu nehmen, Vorrang zu geben, wird nicht gerne gesehen.

83. In meiner Arbeitsstelle werden Personen, die sich für persönliche Angelegenheiten frei nehmen, als nicht engagiert genug erachtet.

Bitte beurteilen Sie die folgenden Aussagen:

Ich stimme über-haupt nicht zu

1

Ich stimme etwas

zu

2

Ich stimme ziemlich

zu

3

Ich stimme

zu

4

Ich stimme völlig

zu

5

84. In meinem Unternehmen wird angenommen, dass die produktivsten Mitarbeiter/innen diejenigen sind, die ihre Arbeit über ihr Familienleben stellen.

85. An meinem Arbeitsplatz erhalten die Mitarbeiter/innen genügend Freiraum, um sowohl ihren beruflichen als auch ihren privaten Verpflichtungen nachzukommen.

86. In meiner Firma ist es üblich, dass die Mitarbeiter/innen die Bewältigung der an sie gestellten Aufgaben flexibel gestalten dürfen.

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VI. Berufsleben

Im Folgenden finden Sie einige Aussagen zu Gefühlen, die sich auf Ihre Arbeit beziehen. Falls bei Ihnen das angesprochene Gefühl nie auftritt, kreuzen Sie bitte „nie" an. Falls das angesprochene Gefühl bei Ihnen auftritt oder Sie dieses Gefühl kennen, geben Sie bitte an wie häufig das Gefühl bei Ihnen auftritt.

Bitte beurteilen Sie die folgenden Aussagen: nie sehr

selten eher

selten manch-

mal eher oft

sehr oft

87. Ich fühle mich durch meine Arbeit ausgebrannt.

88. Am Ende eines Arbeitstages fühle ich mich verbraucht.

89. Ich fühle mich durch meine Arbeit gefühlsmäßig erschöpft.

90. Ich fühle mich wieder müde, wenn ich morgens aufstehe und den nächsten Arbeitstag vor mir habe.

91. Den ganzen Tag zu arbeiten ist für mich wirklich anstrengend.

92. Seit ich in diesem Unternehmen arbeite, habe ich weniger Interesse an meiner Arbeit.

93. Meine Begeisterung für meine Arbeit hat abgenommen.

94. Ich möchte nur meine Arbeit tun und in Ruhe gelassen werden.

95. Ich bin zynischer darüber geworden, ob ich mit meiner Arbeit irgendeinen Beitrag leiste.

96. Ich bezweifle die Bedeutung meiner Arbeit.

Beurteilen Sie bitte die folgenden Sachverhalte anhand der sieben Antwortmöglichkeiten „nicht zufrieden“ bis „sehr zufrieden“.

Wenn Sie an alles denken, was für Ihre Arbeit eine Rolle spielt (z.B. Tätigkeit, Arbeitsbeding-ungen, KollegInnen, Arbeitszeiten usw.), …

nicht zu-

frieden

teils- teils

sehr zu-

frieden

97. … wie zufrieden sind Sie dann insgesamt mit Ihrer Arbeit?

VII. Fehlzeiten am Arbeitsplatz

Die folgenden Fragen beziehen sich auf das Thema Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Bitte kreuzen Sie hierbei die auf Sie zutreffenden Kästchen an bzw. schreiben Sie in die leeren Felder.

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98. Ist es bei Ihnen in den letzten 6 Monaten vorgekommen, dass Sie nicht zur Arbeit gegangen sind, obwohl

es keinen legitimen Grund gab, nicht zur Arbeit zu gehen? (als legitimer Grund gelten beispielsweise

chronische Erkrankungen)

Ja Nein weiter bei Frage 101.

99. Falls Sie Frage 98 mit „Ja“ beantwortet haben: Wie oft ist es bei Ihnen in den letzten 6 Monaten

vorgekommen, dass Sie nicht zur Arbeit gegangen sind, obwohl es keinen legitimen Grund gab, nicht zur

Arbeit zu gehen?

einmal zweimal dreimal mehr als dreimal

100. Falls Sie Frage 98 mit „Ja“ beantwortet haben: Was war der Grund dafür, dass Sie nicht zur Arbeit gegangen sind, obwohl es keinen legitimen Grund gab, nicht zur Arbeit zu gehen? (Mehrfachantworten möglich)

Um Problemen mit Arbeitskollegen bzw. -kolleginnen aus dem Weg zu gehen Um Problemen mit der / dem Vorgesetzen aus dem Weg zu gehen Mobbing durch KollegInnen und/oder Vorgesetzte Um Stress/Druck am Arbeitsplatz zu entgehen Familiäre Probleme Leichtes Körperliches Unwohlsein (ohne tatsächlich/ernsthaft krank gewesen zu sein) Andere: -___________________________________________________________________________

101. Ist es bei Ihnen in den letzten 6 Monaten vorgekommen, dass Sie zur Arbeit gegangen sind, obwohl Sie

aufgrund Ihres Gesundheitszustandes zu Hause hätten bleiben sollen?

Ja Nein weiter bei Frage 104.

102. Falls sie Frage 101 mit „Ja“ beantwortet haben: Wie oft ist es bei Ihnen in den letzten 6 Monaten

vorgekommen, dass Sie zur Arbeit gegangen sind, obwohl Sie aufgrund Ihres Gesundheitszustandes

zu Hause hätten bleiben sollen?

einmal zweimal dreimal mehr als dreimal

103. Falls Sie Frage 101 mit „Ja“ beantwortet haben: Was war der Grund dafür, dass Sie zur Arbeit gegangen

sind, obwohl Sie aufgrund Ihres Gesundheitszustandes zu Hause hätten bleiben sollen?

(Mehrfachantworten möglich)

Pflichtgefühl und weil sonst Arbeit liegen bleibt

Rücksicht auf Kollegen / Kolleginnen

Angst vor Arbeitsplatzverlust

Berufliche Nachteile

Andere: __________________________________________________________________________

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104. Wie oft ist es bei Ihnen in den letzten 6 Monaten vorgekommen, dass Sie …

… gegen den ärztlichen Rat der Arbeit nachgegangen sind?

nie einmal zweimal dreimal mehr als dreimal

105. … sich von einem Arzt/einer Ärztin ein Medikament verschreiben ließen, um fit für die Arbeit zu sein?

nie einmal zweimal dreimal mehr als dreimal

106. … zur Genesung Urlaub genommen haben?

nie einmal zweimal dreimal mehr als dreimal

107. … zur Genesung bis zum Wochenende gewartet haben?

nie einmal zweimal dreimal mehr als dreimal

VIII. Gesundheit und Familie

Nachfolgend werden Ihnen einige Fragen zum Zustand Ihrer Gesundheit gestellt. Bitte kreuzen Sie hierbei wieder die auf Sie zutreffenden Kästchen an bzw. schreiben Sie in das leere Feld.

108. Wie oft haben Sie in den letzten 6 Monaten unter akuten körperlichen Krankheiten gelitten? (akute

körperliche Krankheiten sind vergleichsweise schnell ausbrechende Krankheiten)

nie einmal zweimal dreimal mehr als dreimal

109. Wie lange haben Sie in Summe in den letzten 6 Monaten unter chronischen körperlichen Krankheiten

gelitten? (chronische körperliche Krankheiten sind lang andauernde Krankheiten, die mindestens 4

Wochen lang bestehen)

nie ein bis drei Monate zwischen drei und fünf Monaten die ganzen sechs Monate

110. Wie würden Sie Ihr seelisches Befinden in den letzten 6 Monaten beschreiben?

exzellent gut neutral schlecht sehr schlecht

111. Mit welchen der folgenden Faktoren würden Sie seelisch bedrückende Momente oder Phasen innerhalb

der letzten 6 Monate in Verbindung bringen? (Mehrfachantworten möglich)

Familienleben

Berufsleben

Physische / psychische Erkrankungen

Andere: __________________________________________________________________________

112. Wie sehr können Sie sich auf Ihre Familienmitglieder verlassen, wenn innerhalb oder außerhalb Ihrer

Arbeit Probleme auftauchen?

gar nicht wenig einigermaßen ziemlich sehr

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113. Wie sehr sind Ihre Familienmitglieder bereit, sich Ihre Probleme anzuhören?

gar nicht wenig einigermaßen ziemlich sehr

114. Wie sehr werden Sie von Ihren Familienmitgliedern aktiv unterstützt, so dass Sie es innerhalb und

außerhalb der Arbeit leichter haben?

gar nicht wenig einigermaßen ziemlich sehr

IX. Selbsteinschätzungen

Im Folgenden finden Sie verschiedene Aussagen über sich selbst. Bitte beurteilen Sie, inwieweit die folgenden Aussagen auf Sie zutreffen, indem Sie bei jedem Satz eines der fünf Kästchen auf der Skala von „ich stimme nicht zu“ bis „ich stimme vollkommen zu“ ankreuzen.

Bitte beurteilen Sie die folgenden Aussagen:

Ich stimme

nicht zu

1 2

teils- teils

3 4

Ich stimme

voll-kommen

zu

5

115. Ich bin zuversichtlich, im Leben den Erfolg zu bekommen, den ich verdiene.

116. Wenn ich mich anstrenge, bin ich im Allgemeinen erfolgreich.

117. Ich erledige Aufgaben erfolgreich.

118. Im Großen und Ganzen bin ich mit mir zufrieden.

Bitte beurteilen Sie die folgenden Aussagen:

Ich stimme

nicht zu

1 2

teils- teils

3 4

Ich stimme

voll-kommen

zu

5

119. Ich zweifle an meinen Fähigkeiten.

120. Ich bin in der Lage, die meisten meiner Probleme zu bewältigen.

121. Manchmal bin ich deprimiert.

122. Wenn ich etwas nicht schaffe, fühle ich mich manchmal wertlos.

123. Es gibt Zeiten, in denen mir die Dinge ziemlich düster und hoffnungslos erscheinen.

124. Manchmal habe ich das Gefühl, keine Kontrolle über meine Arbeit zu haben.

125. Ich bestimme, was in meinem Leben geschehen soll.

126. Ich habe das Gefühl, den Erfolg meiner Karriere nicht unter Kontrolle zu haben.

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X. Arbeitserleben

In der folgenden Liste finden Sie Aussagen dazu, wie man die Arbeit erleben kann. Kreuzen Sie bitte das für Sie Zutreffende an. Bitte beachten Sie, dass Sie hier sieben Antwortmöglichkeiten haben.

Bitte beurteilen Sie die folgenden Aussagen:

nie fast nie ab und

zu regel-mäßig

häufig sehr

häufig immer

0 1 2 3 4 5 6

nie

ein paar Mal im

Jahr oder

weniger

einmal im

Monat oder

weniger

ein paar Mal im Monat

einmal in der

Woche

ein paar Mal in

der Woche

jeden Tag

127. Bei meiner Arbeit bin ich voll überschäumender Energie.

128. Beim Arbeiten fühle ich mich fit und tatkräftig.

129. Ich bin von meiner Arbeit begeistert.

130. Meine Arbeit inspiriert mich.

131. Wenn ich morgens aufstehe, freue ich mich auf meine Arbeit.

132. Ich fühle mich glücklich, wenn ich intensiv arbeite.

133. Ich bin stolz auf meine Arbeit.

134. Ich gehe völlig in meiner Arbeit auf.

135. Meine Arbeit reißt mich mit.

XI. Vereinbarkeit von Familie und Beruf –

Wahrnehmung der Situation Ihres Partners / Ihrer Partnerin

Die folgende Liste enthält wieder die Fragen zur Vereinbarkeit von Partnerschaft bzw. Familie und Beruf. Diesmal beurteilen Sie bitte, inwieweit die folgenden Aussagen auf Ihren Partner / Ihre Partnerin zutreffen. Zur besseren Verständlichkeit sind die Aussagen wieder ausschließlich in der männlichen Form (Partner) formuliert, gelten jedoch auch für weibliche Personen (Partnerin). Bitte kreuzen Sie bei jedem Satz dasjenige der fünf Kästchen an, das Ihrer Meinung nach am besten zutrifft.

Bitte beurteilen Sie die folgenden Aussagen:

ich stimme nicht zu

1 2

teils- teils

3 4

ich stimme

voll-kommen

zu

5

136. Die Arbeit meines Partners hält ihn mehr von Unternehmungen mit der Familie / mir ab als ihm lieb ist.

137. Die Zeit, die mein Partner für seine Arbeit aufbringen muss, hält ihn davon ab, genügend Verantwortung im Haushalt zu übernehmen.

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138. Da meinen Partner seine beruflichen Pflichten sehr viel Zeit kosten, kann er nicht an Aktivitäten der Familie / meinen Aktivitäten teilnehmen.

139. Wenn mein Partner von der Arbeit nach Hause kommt, ist er oft zu erschöpft, um etwas mit der Familie / mir zu unternehmen.

140. Wenn mein Partner von der Arbeit nach Hause kommt ist er oft mit den Nerven am Ende, so dass er sich nicht mehr um die Familie / mich kümmern kann.

141. Aufgrund der Belastungen am Arbeitsplatz ist mein Partner oft so ausgelaugt, dass er zu Hause nicht mal mehr die Dinge machen kann, die er gerne tut.

142. Die Art, mit der mein Partner bei seiner Arbeitstätigkeit Probleme löst, funktioniert bei Problemen zu Hause nicht.

143. Verhaltensweisen, die für die Arbeitstätigkeit meines Partners effektiv und notwendig sind, wären zu Hause völlig fehl am Platze.

144. Das Verhalten, das die Arbeitsproduktivität meines Partners steigert, hilft ihm zu Hause nicht, ein besseres Familienmitglied / ein besserer Partner zu sein.

145. Die Eingebundenheit in seine Arbeit hilft meinem Partner unterschiedliche Standpunkte zu verstehen und das hilft ihm, ein besseres Familienmitglied zu sein.

146. Die Eingebundenheit in seine Arbeit hilft meinem Partner sich neues Wissen anzueignen und das hilft ihm, ein besseres Familienmitglied zu sein.

147. Die Eingebundenheit in seine Arbeit hilft meinem Partner neue Fähigkeiten zu erwerben und das hilft ihm, ein besseres Familienmitglied zu sein.

148. Die Eingebundenheit in seine Arbeit versetzt meinen Partner in gute Stimmung und das hilft ihm, ein besseres Familienmitglied zu sein.

149. Die Eingebundenheit in seine Arbeit macht meinen Partner glücklich und das hilft ihm, ein besseres Familienmitglied zu sein.

150. Die Eingebundenheit in seine Arbeit macht meinen Partner fröhlich und das hilft ihm, ein besseres Familienmitglied zu sein.

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Bitte beurteilen Sie die folgenden Aussagen:

ich stimme nicht zu

1 2

teils- teils

3 4

ich stimme

voll-kommen

zu

5

151. Die Eingebundenheit in seine Arbeit trägt zur persönlichen Erfüllung meines Partners bei und das hilft ihm, ein besseres Familienmitglied zu sein.

152. Die Eingebundenheit in seine Arbeit trägt bei meinem Partner zum Gefühl bei, leistungsfähig zu sein, und das hilft ihm, ein besseres Familienmitglied zu sein.

153. Die Eingebundenheit in seine Arbeit trägt bei meinem Partner zum Gefühl bei, erfogreich zu sein, und das hilft ihm, ein besseres Familienmitglied zu sein.

Wenn Sie noch Kommentare oder Anmerkungen zum Fragebogen haben, können Sie uns diese im Folgenden mitteilen.

Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit!

Familie

Arbeit

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13.4. Lebenslauf

Persönliche Daten

NAME: Verena Entscheff

Schulbildung

1999 – 2012 Psychologie- Studium an der Universität Wien,

1991 – 1999 Bundesgymnasium, 1180 Wien

Abschluss mit Matura

PRAKTIKA

2011 Zentrum Nanaya – Zentrum für Schwangerschaft, Geburt und

Leben mit Kindern, 1070 Wien; Büroassistenz, psychologische

Beratung, Abhaltung von Kursen, pädagogische Beratung und

Hilfestellung an einer Hotline

2005 Wiener Hilfswerk – Nachbarschaftszentrum, 1170 Wien,

Deutschnachhilfe für Kinder mit Migrationshintergrund

Beruflicher Werdegang

2010 – 2012 Forum Interaktion – Integration – Kommunikation an der

Universität für Bodenkultur, 1190 Wien

Tätigkeitsbereich:

- Organisation und Planung von politischen und

kulturellen Projekten

- Kooperation mit anderen Vereinen

- Planung von Aktionstagen

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2005 – 2010 EAI Softwareentwicklungs- und Vertriebs GmbH, 1080 Wien

Tätigkeitsbereich:

- Kundenberatung- und Betreuung

- Planung und Durchführung von Messen

- Erstellen von Präsentationsmaterial

- Testen von neuen Programmen

- Kontakt mit Ämtern und Behörden

- Erstellen von Handbüchern

- Prozessdokumentationen

2007 – 2009 Studium, Haushaltsführung und Kinderbetreuung

2005 – 2007 EAI Softwareentwicklungs- und Vertriebs GmbH, 1080 Wien

Tätigkeitsbereich:

- Kundenberatung- und Betreuung

- Planung und Durchführung von Messen

- Erstellen von Präsentationsmaterial

- Testen von neuen Programmen

- Kontakt mit Ämtern und Behörden

- Erstellen von Handbüchern

- Prozessdokumentationen

2004 – 2006 Forum Interaktion – Integration – Kommunikation an der

Universität für Bodenkultur, 1190 Wien

Tätigkeitsbereich:

- Organisation und Planung von politischen und

kulturellen Projekten

- Kooperation mit anderen Vereinen

- Planung von Aktionstagen

2001 – 2004 Studium, Haushaltsführung und Kinderbetreuung

BESONDERE KENNTNISSE

SPRACHEN: Englisch auf Maturaniveau

Französisch Grundkenntnisse

IT: Gute MS-Office Kenntnisse , SPSS Anwenderinnen-Kenntnisse

FÜHRERSCHEIN: Führerschein B