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Frische Ideen für Umwelt und Mobilität Die VCS-Projekte 2012 und 2013

Die VCS-Projekte 2012 und 2013

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Rückblick 2012, Ausblick 2013

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Page 1: Die VCS-Projekte 2012 und 2013

Frische Ideen für Umwelt und Mobilität

Die VCS-Projekte

2012 und 2013

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Der öffentliche Verkehr muss erschwinglich bleiben

Lösung für die Bahn von morgenDer öffentliche Verkehr in der Schweiz stösst an seine Grenzen. Die Zukunft der Bahn ist langfristig bedroht, wenn die Politik nicht die notwendigen Gelder für die Infrastruktur bewilligt. Die Initiative « Für den öffentlichen Verkehr » des VCS und seiner Partner, die 2010 mit 139 653 Unterschriften eingereicht wurde, trägt nun erste Früchte. Der Stände-rat ist sich bewusst, dass Handlungsbedarf besteht, und setzt sich für die Bahn ein. Er hat deshalb beschlossen, einen Finanzie-rungsfonds einzurichten und 6,4 Milliarden Franken für die erste Ausbauetappe bis 2025 zu reservieren. Damit ist die Grundlage geschaffen, um die dringendsten Bahn-projekte umzusetzen. Mit der Ablehnung der VCS-Initiative hat der Ständerat allerdings die Gelegenheit verpasst, in der Verkehrspolitik eine ökolo-gische Wende herbeizuführen. Mit seinem Entscheid verzichtet er auf ein Modell, das Strasse und Schiene die gleichen finan-ziellen Mittel zubilligt ; mit der Initiative « Für den öffentlichen Verkehr » würden die Ein- nahmen aus der Mineralölsteuer hälftig geteilt. Dies würde einen raschen Ausbau des Schienennetzes ohne zusätzliche Steuern ermöglichen.

Protestkarten an die SBBDie Tarife im öffentlichen Verkehr steigen unaufhaltsam. Bis 2018 rechnet der Verband öffentlicher Verkehr ( VöV ) mit einer Preis -erhöhung von 27 Prozent. Der VCS sagt stopp zu dieser unverhältnismässigen Erhöhung der Tarife. Es ist nicht gerechtfertigt, den öffentlichen Verkehr zu verteuern und die Autos zu verschonen. Im Jahr 2012 stiegen die ÖV-Tarife im Schnitt um 5,2 Prozent. Der VCS hat deshalb im Rahmen der Aktion « Reise abgesagt – zu teuer ! » Protestkarten an Pendler und Reisende verteilt, auf denen die SBB aufge-fordert werden, auf weitere Preiserhöhungen zu verzichten. In Kombination mit dem Fuss- und Velo-verkehr stellt der öffentliche Verkehr das umweltfreundlichste Fortbewegungsmittel dar. Der CO2-Ausstoss beträgt bei der Bahn nur einen Siebtel des CO2-Ausstosses, den der Strassenverkehr verursacht. Zudem beansprucht die Bahn gerade mal zehn Pro-zent der für den Verkehr vorgesehenen Fläche, während die Strasse 90 Prozent verschlingt.

Die ständig steigenden Tarife haben Sergio, Benoît und Beat, die Symbolfiguren der SBB, gezwungen, ihre Bahnreisen ein zustellen. Im Bahnhof protestierten sie deshalb mit dem VCS für bezahlbare Tarife im öffent-lichen Verkehr.

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Regionale Bahnlinien rettenDie Ankündigung des Bundesrates im Oktober 2012, 175 regionale Bahnstrecken durch Busse zu ersetzen, schlug ein wie eine Bombe. Der VCS und seine Partner lancier-ten unmittelbar danach eine Petition, die die Regierung dazu aufrief, ihre Sparprojekte zu widerrufen. Gute Verbindungen, auch in den Randregionen, sind ein unbestreitbares Plus im Schweizer Schienenverkehr. Die mehr als 10 000 Unterschriften, die bis Ende 2012 ge sammelt wurden, machen deutlich, dass die Schweizer Bevölkerung nicht gewillt ist, auf ihre Regionalzüge zu verzichten. Der VCS setzt seine Aktion im ersten Quartal 2013 fort, mit der festen Absicht, den Bundesrat umzustimmen.

VCS-Tagung « urbane Mobilität »In Städten und Agglomerationen spielen Trams, S-Bahnen und Regionalzüge eine wichtige Rolle, um die Verkehrsprobleme und die Zersiedelung in den Griff zu kriegen. Damit tragen sie auch zur Lebensqualität bei. An der VCS-Tagung vom 4. Mai 2012 wurden Mittel und Lösungen für eine Förderung des öffentlichen Verkehrs in den Agglomerationen diskutiert. Fachleute referierten über Städteplanung und Mobi-lität, dazwischen hatten die etwa 80 Teil-nehmenden Zeit für Gespräche. Der Anlass war ein grosser Erfolg. Auch dieses Jahr wird der VCS eine Tagung zum öffentlichen Verkehr organisieren.

Keine Milliarden für unsinnige Projekte

Bereit für Gotthard-Referendum Ende Juni 2012 beschloss der Bundesrat, eine zweite Strassenröhre am Gotthard zu bauen. Diese soll während der Sanierung des alten Strassentunnels als Ersatz dienen und später nur einspurig weiterbetrieben werden. Doch niemand glaubt ernsthaft daran, dass zwei teure Gotthardtunnels für immer einspurig befahren werden. Sollte sich das Parlament hinter die Pläne des Bundesrates stellen, wird der VCS zusammen mit anderen Umweltorganisationen das Referendum ergreifen.

Der Bau einer zweiten Strassenröhre am Gotthard ergibt weder ökologisch noch ökonomisch Sinn. Er sabotiert den Volks-willen, den Güterverkehr von der Strasse auf die Schiene zu verlagern, setzt die Bevölke-rung massiven Belastungen aus und ver-schlingt mehr als fünf Milliarden Franken des Bundesbudgets.

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Die Strasse : Lebensraum für alle

10 zu viel ist viel zu vielDie VCS-Kampagne « 10 zu viel ist viel zu viel » hat ein beachtliches Echo ausgelöst. Und das aus gutem Grund : Sie räumt mit der Idee auf, dass kleine Geschwindigkeitsüber-schreitungen ungefährlich sind. Im Gegenteil, nur wenige Stundenkilo-meter mehr oder weniger entscheiden oft, ob ein Unfall vermieden werden kann oder nicht. Ausserdem ist die Geschwindigkeit ausschlaggebend für die Schwere der Unfallfolgen. Ein Fussgänger hat doppelt so hohe Überlebenschancen, wenn ein Auto bei einem Unfall mit 40 statt mit 50 km/h unterwegs ist. Eine offensive Fahrweise innerorts bringt niemanden schneller ans Ziel. GPS-Messungen des VCS haben ge-zeigt, dass schnelles Fahren die Reisezeit nur minimal verkürzt.

Die Kampagne « 10 zu viel ist viel zu viel » wird vom Fonds für Verkehrssicherheit FVS unterstützt und macht Autofahrende darauf aufmerksam, dass es wichtig ist, die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten und das Tempo anzupassen.

Sicher zu FussAlle, die zu Fuss unterwegs sind, sollen sich sicher fühlen können. Aber das ist nicht immer und nicht überall der Fall. Die VCS-Kampagne « Sicher zu Fuss » weist Zu-Fuss-Gehende auf die Gefahren im Strassen-verkehr hin. Die Wintermonate sind für Fussgängerinnen und Fussgänger besonders gefährlich. Deshalb führte der VCS 2012 in 20 Schweizer Städten eine Reihe von Aktionen zur Sensi-bilisierung der Fussgänger durch : VCS-Strassensicherheitsexperten informierten zahlreiche Passantinnen und Passanten über die Gefahren im Strassenverkehr.

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Für gesunde, selbständige KinderImmer mehr Eltern fahren ihre Kinder im Auto zur Schule. Doch Kinder, die chauffiert werden, lernen nicht, sich im Verkehr sicher zu verhalten. Zu Fuss zur Schule gehen ist gesund, fördert die Sozialkompetenz und erhöht die Konzentrationsfähigkeit im Unter-richt. Um dem Trend zum Elterntaxi ent-gegen zuwirken, wird 2013 das erfolgreiche « Pedibus »-Konzept aus der Westschweiz in der Deutschschweiz weiter ausgebaut. Der Pedibus ist ein « Bus auf Füssen », bei dem Kinder an definierten Haltestellen zu Fuss für den Schulweg abgeholt werden.

Mit den Aktionswochen « walk to school » setzten Lehrerschaft und Kinder auch 2012 ein Zeichen gegen Elterntaxis : rund 7000 Kinder aus 360 Klassen in der ganzen Deutschschweiz gingen zu Fuss zur Schule und nahmen an der Verlosung von Gutschei-nen für ihre Schulreise teil. Das nächste Mal findet « walk to school » im August/September 2013 statt.

Der Helm aus Liebe zum VeloEgal ob Velo oder E-Bike, wer einen Helm trägt, reduziert die Verletzungsgefahr im Falle eines Unfalls erheblich. Die Kampagne « Love Velo – immer mit Helm », die die Beratungsstelle für Unfallverhütung ( bfu ) zusammen mit VCS und Swiss Cycling im Frühling 2012 lancierte, macht Fahrrad-fahrende auf die Vorteile des Helmtragens aufmerksam. Die Kampagne zeigt, wie man einen Helm richtig aufsetzt und worauf man beim Kauf achten muss. Mit Erfolg. Zum ersten Mal haben deutlich mehr als 40 Pro-zent der Erwachsenen einen Helm getragen. Die Kampagne wird 2013 fortgesetzt.

Der Profi-Radfahrer Fabian Cancellara fährt nie ohne Velohelm. Er engagiert sich aktiv für « Love Velo – immer mit Helm ».

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Der Natur eine Stimme geben

«Save the snow »Die Natur in den Bergen leidet unter den vielen Autos, mit denen die Touristen an reisen. Dabei kommt man auch im Winter ohne Auto bequem in die Skigebiete. Der VCS-Ratgeber « Ride & Glide – mit Bahn und Bus direkt auf die Piste ! » informiert über die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln in 159 Schweizer Wintersportgebiete. Die dritte Ausgabe, die zur Saisoneröffnung 2012/13 erschienen ist, weist einige Neue-rungen auf. Die CO2-Bilanz von ÖV und Auto wird verglichen. Ausserdem wird vermehrt eine jüngere Leserschaft angesprochen. Der Snowboardprofi Reto Kestenholz steht für die Kampagne Pate.

In Europa reist man am besten mit dem Zug. Die Bahn bringt einen stressfrei an die Wunschdestination, ohne Staus, ohne langes Warten am Flughafen. Die Bahn ist auch weitaus komfortabler und ökologischer als Flugzeug und Auto. Auf der interaktiven Karte « Zügig durch Europa » informiert der VCS detailliert über die Verbindungen zwischen der Schweiz und 70 europäischen Städten.

Der VCS gibt 2013 eine aktualisierte Aus-gabe des Ratgebers « Mobil & ökologisch – alpine Ferienorte im Test » heraus. Dieser Ratgeber bewertet die Ferienorte aufgrund ihres Mobilitätsangebotes für Touristen ohne Auto. Kann Zermatt seine Spitzen-position behaupten ?

Für saubere FahrzeugeDie Auto-Umweltliste des VCS bewertet mehr als 450 Automodelle auf Grund ökolo-gischer Kriterien wie Lärm-, Schadstoff- und CO2-Emissionen. Auf der Website unter www.autoumweltliste.ch können zudem rund 2000 Personenfahrzeuge und mehr als 400 Lieferwagen und Minibusse kostenlos verglichen werden.

Zum ersten Mal in der Schweiz hat der VCS 2012 die Konzentration ultrafeiner Partikel in der Luft gemessen. Die ultrafeinen Par-tikel, die unter anderem von Dieselmotoren ausgestossen werden, treten das ganze Jahr über auf und sind gesund heitsschädigend. Die Messungen in acht Städten ergaben be unruhigend hohe Messwerte. Der VCS fordert deshalb vom Bund wirksame Mass-nahmen.

Informationen über alle Projekte und Kampa-gnen des VCS unter www.verkehrsclub.ch.

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Die Vorteile für VCS-Mitglieder

Fünf Mal im Jahr informiert das VCS-Magazin über Mobilität, Freizeit und Reisen. Zwei Magazine sind Spezialausgaben : das Velo-Magazin inklusive Auto-Umweltliste und die Doppelnummer Sommer/Reisen.

VCS-Versicherungen : Der VCS führt eine grosse Palette von Versicherungen – die Pannenhilfe rund um die Uhr, die Reise- und Freizeitversicherung in der Schweiz und im Ausland ( Schutzbrief ) oder die Rechts-schutzversicherung. In jedem Fall ist der VCS der richtige Partner. Ausserdem profitieren umweltbewusste Auto- und Motorrad-fahrende von Prämienreduktionen bei den Motorfahrzeug-Versicherungen.

Die VCS-Boutique bietet den Mitgliedern zahlreiche Rabatte auf Wander- und Camping-Ausrüstung, Velozubehör, solarbetriebene Apparate und Sportbekleidung an. Bestel-lungen werden schriftlich, telefonisch oder online entgegengenommen, die Liefe-rung erfolgt per Post.

Via verde reisen : Unser Reisepartner « via verde reisen » setzt sich für einen natur-nahen und sozial verträglichen Tourismus ein. Alle Reiseziele können mit dem öffent-lichen Verkehr erreicht werden.

Bonus-Angebote : A uf www.vcs-bonus.ch profitieren die VCS-Mitglieder von aus-gewählten Bonus-Angeboten. Zum Beispiel gibt es Rabatte bei Mietautos, beim Kauf eines Velos, auf Hotelübernachtungen in der Schweiz und in Europa, beim Kauf einer « Camping Card International » oder einer « Schweiz Mobil Card ».

Fahrkurse : Der VCS bietet Neulenkerinnen und Neulenkern eine Vergünstigung für den Zweiphasenkurs an. Erfahrene Auto- mobi listen profitieren von vergünstigten Tarifen bei den Sicherheitskursen.

Mitglieder-Service : VCS-Mitglieder können kostenlos die telefonische Hilfe und Bera-tung unserer Experten in Anspruch nehmen. Ausserdem erhalten sie gratis verschiedene praktische Ratgeber und Informations-broschüren.

© VCS, Januar 2013, 2500 Ex.; Konzept/Illustrationen : >moser ; Fotos : Adpic, BLS, A. Campiche, M. Engi, W. Imhof, iStockphoto, N. Philipp/Luxs, Project Photos, Sonnen Werbeagentur, VCS, zvg ; Bildmontage/Gestaltung : VCS

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VCS Verkehrs-Club der SchweizAarbergergasse 61, Postfach 8676, 3001 BernTel. 0848 611 611 ( Normaltarif )vcs @ verkehrsclub.chwww.verkehrsclub.chSpendenkonto : IBAN CH48 0900 0000 4900 1651 0

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