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368 Berieht: Spezielle analytische Methoden. yon 6--7 cm HShe filtriert.- Extra~tiousver/ahren 2. ~an bereitet sich einen alkoholisehen Extrakt aus 2 g Blattpulver mit 20 ml 48%igem Alkohol dureti 3stfindiges Schfitteln. Nach Zugabe yon 5 ml 15~ BleiaeetatlSsung fittriert man dureh einen Frittenfiltertiegel und wischt mit Wasser, bis das Filtrat 40 ml betr~gt. ])ann ffigt man 4 ml n Ammoniumphosphatl5sung zu, zentrifugiert, w~scht den Niedersehlug mit Wasser, gibt 40 ml Alkohol zu nnd extrahiert die Flfissigkeit mit 3mal 50 ml Chloroform. Die weitere Behandiung erfolgt wie oben, nur wird der Rfickstand mit 25 ml Alkohol aufgenommen und zu 100 nil aufgeftilR. 50 ml der wie oben dureh die Aluminiumoxydsi~ule filtrierten LSsung entsprechen 1 g der Droge. -- Beim kalten Maceri~ieren werden 1,5 g der Droge mit 5 ml Wasser ge- quellt und nach 15 rain mit 145 ml Wasser in einer Flasche 1 Std geschiittelt. Man ffigt alsdann 15 ml 15%ige Bleiaeetat]5sung zu, filtriert, extrahiert ll0g des Filtrats wie oben mit 4real 50 ml Chloroform-Alkoholmisehung (1 : 1) und behandelt iu der gleichen Weise weiter. -- Zur Bestimmuug des Digitoxins fiber die Digitoxose wird 1 ml der wie oben besehrieben hergestellten LSsung (mit nicht mehr als 109 leg Digitoxose) mit 2 ml des Bz~-Reagenses 1 rain in einem siedenden Wasserbad erhitzt und dann sofort ubgekfihlt. Naeh Zugabe von 10 m196%igem Alkohol fiber- ffihrt man die LSsung in einen 20 ml-~eBkolben, w~scht mit 5 ml 25~ Salz- siure, ffillt mit Wasser auf, miBt die Extinktion der bl~ulichgriinen L5sung bei 620 m/~ gegen 24~ Alkohol und berechnet den Gehalt an Digitoxin aus einer mit reinem Digitoxin aufgestellten Eichkurve. -- Bei der anderen Bestimmungs. weise werden 5 ml der LSsung in einem 25 ml-~eBkolben mit 5 ml einer 2%igen alkoholisehen LSsung yon 3,5-Dinitrobenzoes~ure und 9 in] 96%igem Alkohol ver- setzt und auf 15 ~ C abgekiihlt. Naeh Zugabe yon 2 ml n Natronlauge ffillt man auf, liBt 10 min bei 20~ stehen und miBt dann die Extinktion bei 550 m# gegen 24%igen Alkoho]. L. ACKER. Die photometrisehe Bestimmung der Digitalisglucoside in Lanatabl~ittern naeh tier Geninmethode i ergibt nach Untersuchungen yon E. WEC~E~ 2 bei manehen Drogenmustern niedrigere Werte als das Digitoxoseverfahren. Verf. konnte durch Modellversuehe mit den reinen Agluconen zeigen, dal3 die Ursaehe dieserAbweiehungen in Verlusten an Digoxi~enin liegt, die beim Waschen der GeninlSsungen mit Wasser entstehen. Daffir sprieht aueh die Tatsaehe, dab die C-glucosidfreien Purpurea- blitter nach beiden Untersuehungsverfahren g]eiche Werte liefern; ferner Beob- achtungen an Lanatainfusen vor und naeh der Einwirkung yon Digilanidase sowie papierehromatographisehe Untersuchungen, die das Vorkommen yon C- Glueosiden in denjenigen Drogenmustern erwiesen, die sich abweiehend verhielten. Die papier- ehromatographisehe Trennung der Glucoside erfolgte nach der Arbeitsweise yon A. B. Sv~])SE~ und K. B. JE~S~ a mit dem Untersehied, dal~ als mobile Phase Wasser verwendet wurde. Die Genine wanderten damit in der Reihenfolge: Digitoxi- genin, Gitoxigenin, Digoxigenin (yon der Startlinie aus gesehen). H. S]'E~LICl~. Die pbotometrischeWertbestimmung yon Digitalisinfusen mit Hilfe der BALJET- Reaktion wh.d naeh J. Rzc~ 4 folgendermal~en durchgeffihrt: 20ml eines filtrierten Digitalisinfuses werden mit 1 ml 10%iger BleiacetatlSsung gemischt, nach 1 rain zentrifugiert, die abgegossene L5sung wird mi~ 1 ml 10%iger Natrium- phosphatlSsung versetzt und wieder nach 1 rain zentrifugiert. 5 nil der klaren l WEG~, E. : Arzneimittel-Forsch. 2, 382 (1952); vgl. diese Z. 141, 393 (1954). ~-Arzneimittel-Forseh. 4, 456--458 (1954). T~bak-Forseh.-Inst. Forehheim bei Karlsruhe. 3 Pharmac. Acta Helveti~e 25, 241 (1950); vgl. diese Z. 142, 124 (1954). Pharmazie 9, 390--394 (1954). Inst. Arzneimittel-Prfg., Berlin.

Die photometrische Wertbestimmung von Digitalisinfusen mit Hilfe der Baljet-Reaktion

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Page 1: Die photometrische Wertbestimmung von Digitalisinfusen mit Hilfe der Baljet-Reaktion

368 Berieht: Spezielle analytische Methoden.

yon 6--7 cm HShe f i l t r i e r t . - Extra~tiousver/ahren 2. ~ a n bereitet sich einen alkoholisehen Ext rak t aus 2 g Blattpulver mit 20 ml 48%igem Alkohol dureti 3stfindiges Schfitteln. Nach Zugabe yon 5 ml 15~ BleiaeetatlSsung fittriert man dureh einen Frittenfiltertiegel und wischt mit Wasser, bis das Fil trat 40 ml betr~gt. ])ann ffigt man 4 ml n Ammoniumphosphatl5sung zu, zentrifugiert, w~scht den Niedersehlug mit Wasser, gibt 40 ml Alkohol zu nnd extrahiert die Flfissigkeit mit 3mal 50 ml Chloroform. Die weitere Behandiung erfolgt wie oben, nur wird der Rfickstand mit 25 ml Alkohol aufgenommen und zu 100 nil aufgeftilR. 50 ml der wie oben dureh die Aluminiumoxydsi~ule filtrierten LSsung entsprechen 1 g der Droge. - - Beim kalten Maceri~ieren werden 1,5 g der Droge mit 5 ml Wasser ge- quellt und nach 15 rain mit 145 ml Wasser in einer Flasche 1 Std geschiittelt. Man ffigt alsdann 15 ml 15%ige Bleiaeetat]5sung zu, filtriert, extrahiert l l 0 g des Filtrats wie oben mit 4real 50 ml Chloroform-Alkoholmisehung (1 : 1) und behandelt iu der gleichen Weise weiter. - - Zur Bestimmuug des Digitoxins fiber die Digitoxose wird 1 ml der wie oben besehrieben hergestellten LSsung (mit nicht mehr als 109 leg Digitoxose) mit 2 ml des Bz~-Reagenses 1 rain in einem siedenden Wasserbad erhitzt und dann sofort ubgekfihlt. Naeh Zugabe von 10 m196%igem Alkohol fiber- ffihrt man die LSsung in einen 20 ml-~eBkolben, w~scht mit 5 ml 25~ Salz- siure, ffillt mit Wasser auf, miBt die Extinktion der bl~ulichgriinen L5sung bei 620 m/~ gegen 24~ Alkohol und berechnet den Gehalt an Digitoxin aus einer mit reinem Digitoxin aufgestellten Eichkurve. - - Bei der anderen Bestimmungs. weise werden 5 ml der LSsung in einem 25 ml-~eBkolben mit 5 ml einer 2%igen alkoholisehen LSsung yon 3,5-Dinitrobenzoes~ure und 9 in] 96%igem Alkohol ver- setzt und auf 15 ~ C abgekiihlt. Naeh Zugabe yon 2 ml n Natronlauge ffillt man auf, l iBt 10 min bei 20~ stehen und miBt dann die Extinktion bei 550 m# gegen 24%igen Alkoho]. L. ACKER.

Die photometrisehe Bestimmung der Digitalisglucoside in Lanatabl~ittern naeh tier Geninmethode i ergibt nach Untersuchungen yon E. WEC~E~ 2 bei manehen Drogenmustern niedrigere Werte als das Digitoxoseverfahren. Verf. konnte durch Modellversuehe mit den reinen Agluconen zeigen, dal3 die Ursaehe dieserAbweiehungen in Verlusten an Digoxi~enin liegt, die beim Waschen der GeninlSsungen mit Wasser entstehen. Daffir sprieht aueh die Tatsaehe, dab die C-glucosidfreien Purpurea- b l i t te r nach beiden Untersuehungsverfahren g]eiche Werte liefern; ferner Beob- achtungen an Lanatainfusen vor und naeh der Einwirkung yon Digilanidase sowie papierehromatographisehe Untersuchungen, die das Vorkommen yon C- Glueosiden in denjenigen Drogenmustern erwiesen, die sich abweiehend verhielten. Die papier- ehromatographisehe Trennung der Glucoside erfolgte nach der Arbeitsweise yon A. B. Sv~])SE~ und K. B. J E ~ S ~ a mit dem Untersehied, dal~ als mobile Phase Wasser verwendet wurde. Die Genine wanderten damit in der Reihenfolge: Digitoxi- genin, Gitoxigenin, Digoxigenin (yon der Startlinie aus gesehen). H. S]'E~LICl~.

Die pbotometrischeWertbestimmung yon Digitalisinfusen mit Hilfe der BALJET- Reaktion wh.d naeh J. R z c ~ 4 folgendermal~en durchgeffihrt: 20ml eines filtrierten Digitalisinfuses werden mit 1 ml 10%iger BleiacetatlSsung gemischt, nach 1 rain zentrifugiert, die abgegossene L5sung wird mi~ 1 ml 10%iger Natrium- phosphatlSsung versetzt und wieder nach 1 rain zentrifugiert. 5 nil der klaren

l W E G ~ , E. : Arzneimittel-Forsch. 2, 382 (1952); vgl. diese Z. 141, 393 (1954). ~-Arzneimittel-Forseh. 4, 456--458 (1954). T~bak-Forseh.-Inst. Forehheim bei

Karlsruhe. 3 Pharmac. Acta Helveti~e 25, 241 (1950); vgl. diese Z. 142, 124 (1954).

Pharmazie 9, 390--394 (1954). Inst. Arzneimittel-Prfg., Berlin.

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3. Auf Pharmazie bezfigliche. 369

L6sung kommen in ein Reagensglas, 10 ml des Restes warden mit 20 ml, dann mit 10 ml Chloroform intensiv ausgesehiittelt. 5 ml der durch Zentrifugieren geklarten w/iBrigen Phase gibt man in ein zweites Reagensglas. Beide Proben werden m6g- liehst gleiehzeitig mit je 1 ml 2,5%iger Natronlauge, dann mit je 5 ml l%iger ~thanoliseher PikrinsaurelSsung versetzt, gemiseht und nach 5 rain in der 2 cm- Kfivette mit Filter S 50 im PuLFlClc~-Photometer gemessen. Die Differenz der Extinktionen ist ein lVfaB ffir den Wert des Infuses. Dutch Vergleich mit einer Eichkurve, die nach analogem Verfahren mittels 2,5 bzw. 5 mg~/oiger/~thanolischer DigitoxinlSsungen festgelegt wurde, und naeh einem Zuschlag yon 10~o ergibt sich tier Wirkungswert des Infuses in Digitoxineinheiten. K. S6LLI~EI~.

Zur Messung der Agluconmenge im DigitaHsgiucosid fanden G. VASTAG~ und J. T~zso~ 1 die Pikrins~uremethode anl geeignetsten und stellten im Gegensatz zu dem Befund yon BELL und KaxA~Tz 2 feat, dab bei Anwendung des Filters S 50 im PuLF~iea-Photometer die Extinktion als Funktion der Konzentration linear verl~uft. Beim sorgf~ltigen Einhalten der Versuchsbedingungen sind die Extink- tionswerte genau reproduzierbar und die Anwendung eines Standards ist iiber- fliissig. In dieser Weise wurde der Aglucongehalt yon trockenem Pulver der Digitalis- blotter, glycerinhaltiger Solutionen lind Injektionen bestimmt. Die Extinktion yon Lanatosid C ist bedeutend kleiner als die yon A und B, dementspreehend ist die Wertbestimmung eines Gemisches nur dann richtig, wenn clas MengenverhMtnis tier einzehlen Komponenten bekarmt ist. Da ein Tell der Pr~parate Mischungen der genuinen Glucoside sind, wnrde versueht, die Zuckerkomponente zu bestimmen. Die KELLER-KILIAI~I-Reaktion ist zu diesem Zweck brauchbar. Eisessig, Eisen(III)- chlorid und nitratfreie Schwefels~ure werden nacheinander zugegeben und nieht vorher gemischt. Im Dunkeln erreicht die Farbtiefe in 45 rain das Maximum. Da verschiedene Eisessigsorten die Farbtiefe beeintr~chtigen, muB bei einer Versuchs- reihe derselbe Eisessig verwendet werden. Colorimetriert wird bei Raumtemperatur im PuLr~Ie~-Photometer mit dem Filter S 59. Die mit den isolierten Glucosiden anfgenommenen Eichlinien sind Gerade und zwar fallen die der Lanatoside A, ]3 und C aufeinander, die Digitoxinlinie ist steiler. Die Mettlode ist zur Gehalts- bestimmung trockener Drogen und galenischer Pr~parate auch brauchbar, wenn diese infolge Zersetzung Digitoxose enthalten, da dieses mit Chloroform nieht aus- geschiittelt wird. Zur Untersuchung glycerinhaltiger Pr~parate ist die Pikrins~ure- methode besser; die vollst~ndige Entfernung des Glycerins ist bisher nicht geglfickt. Tablettierte Pr~parate kSnnen befriedigend bewertet werden. Zur Bestimmung der Lanatoside A, B und C nebeneinander wurde auch die Trennung nach STOLL und Kacms vorgenommen und die Menge der Komponenten coiorimetrisch bestimmt. Die Versuche sind noeh nieht abgeschlossen. J. PLANK.

Glueoside und Aglucone in Digitalis purpurea trennt ]~. ]3RISEID JENSE~ ~ ~ durch eindimensionale Papierchromatographie unter Verwendung der L6sungs- mittelgemische Chloroform-Methanol-Wasser nnd Chloroform-Benzol-Formamid. Als Sprfihreagenzien werden Triehloressigs~Lure, Tricbloressigs~Lure-Chloramin, Tri- chloressigs~Lure-Antimontrichlorid, ferner m-Dinitrobenzol (alkaliseh), LEGALS Reagens und alkalische Pikrins~ure (B.~LJETS ~eagens) verwendet. Diese Reagen- zien erzeugen bei nachfolgendem Erhitzen charakteristische Farb- oder Fluorescenz-

J Magyar K6miai Foly6irat 59 , 212--218 (1953) [Ungarisch]. Hygien. Inst., Budapest.

~' J. Amer. pharmac. Assoc. 35, 260 (1946); 37, 297 (1948); 38, 107 (1949); 39, 319 (1950).

3 Aeta pharmacol, toxico]. (Kopenbagen) 9, 99--108 (1953). Univ. Oslo. Z. anal. Chem., Bd. 145. 24