16
Die sieben Kooperationsfelder im EICT In Sicherheit Kinder brauchen eine andere Sicher- heitstechnik als Erwachsene. TU-Wissenschaftler entwickeln Baby-Dummys für Crashtests Seite 9 7–9/06 Juli 2006 www.tu-berlin.de/presse/tui T INNENANSICHTEN Forschung stimulieren Was der neue 2. Vizepräsident der TU Berlin, Johann Köppel, zu- künftig bewegen will Seite 5 Uni von morgen Bauarbeiten an vielen Ecken der TU Berlin werden in nächster Zeit einige Beeinträchtigungen verur- sachen. Doch es entsteht eine Universität für das 21. Jahrhun- dert Seite 4 LEHRE UND STUDIUM Charme-Offensive Reformen in der Konstruktions- lehre sollen den Maschinenbau auch für Frauen interessant ma- chen. Neue multimediale Lern- mittel schneiden alte Zöpfe in der Lehre ab. H intern stellt zwei neue Lehrprojekte vor Seite 5/6 TU BERLIN IN DER SCHULE Voll cool, voll lustig Zwei Schülerinnen studieren Ma- the an der TU Berlin, Visionen junger Erfinder, Schulprojekte zur Mulitkulturalität und mehr Seite 8 Inhalt Wissenschaft global Nach der Wirtschaft braucht nun auch die Wissenschaft eine zielgerichtete Außenpolitik, meint Georg Schütte, Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung Seite 2 EICT steht für Innovationen Neue Public-Private-Partnership zwischen Industrie, Forschung und Wissenschaft Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin Gemeinsame Wege werden künftig die Deutsche Telekom, Siemens, Daim- lerChrysler, die Fraunhofer-Gesell- schaft und die TU Berlin gehen: Ende Juni riefen sie das „European Center for Information and Communication Technologies“ (EICT) als Public-Priva- te-Partnership ins Leben. Die Partner wollen damit ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in der Infor- mations- und Kommunikationstech- nologie bündeln und ihre Wettbe- werbsfähigkeit nachhaltig stärken. Eine enge Zusammenarbeit – auch ört- lich – zwischen Industrie, Forschung und Wissenschaft soll den Innovati- onstransfer verbessern und die Entste- hung marktfähiger Produkte beschleu- nigen. Mit dem TU-Hochhaus auf dem TU-Campus wurde ein Standort gefun- den, der eine direkte Nähe zur Univer- sität und den Berliner Forschungsinsti- tutionen garantiert und somit ein le- bendiges Netzwerk unterstützt. Auch Nachwuchsforschern bietet der neue Verbund eine große Chance, sol- len doch praxisnahe Arbeitsplätze in einer dynamischen Branche, die den europäischen Wachstumsmotor bildet und auch weltweit eine wichtige Rolle spielt, entstehen. Die EICT-Partner ha- ben in den letzten Monaten konkrete Pläne ausgearbeitet. Aktivitäten gibt es bereits in den Projekten „Dienste und Anwendungen für eine älter werdende Gesellschaft“, „Hochleistungsfähige Übertragungstechnologien“ sowie „Sensornetzwerke mit Anwendungen für Fahrzeuge und mobile Nutzer“. Ins- gesamt hat man sich auf sieben Koope- rationsfelder (siehe Kasten) verstän- digt. Die operative Steuerung über- nimmt dabei die EICT GmbH. Dem EICT-Aufsichtsrat gehören neben TU- Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler der Te- lekom-Vertreter Christopher Schläffer, Thorsten Heins von der Siemens AG, Dr. Ralf Herrtwich von der Daimler- Chrysler AG und Prof. Dr. Stefan Jäh- nichen vom Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretech- nik an. Weitere Partner sind erwünscht und sollen sich der Initiative anschlie- ßen. tui www.eict.de Jahreskonferenz Gründungsforschung E xperten der Gründungsforschung und -lehre treffen sich am 9. und 10. November in Berlin. Die 10. Interdis- ziplinäre Jahreskonferenz für Grün- dungsforschung (G-Forum) ist die größte Konferenz ihrer Art im deutschsprachigen Raum. „Creative Entrepreneurship“ ist das Leitthema der diesjährigen Tagung. Die Feder- führung liegt in diesem Jahr bei Prof. Dr. Hans Georg Gemünden vom TU- Fachgebiet Technologie- und Innovati- onsmanagement. Erwartet werden rund 300 Fachleute aus Wissenschaft und Praxis. Sie beschäftigen sich mit Themen wie zum Beispiel akademi- sche Ausgründungen, technologieori- entierte Start-ups und Gründungsfi- nanzierung. tui http://gforum2006.conventus.de Feminine Technik Frauen suchen den sozialen Nutzen in der Technik. Wer sie für ein Inge- nieurstudium begeistern will, muss umdenken Seite 3 D oppelt erfolgreich war die TU Ber- lin beim Businessplan-Wettbe- werb Berlin Brandenburg (BPW). Der erste Platz ging an ein Spin-off aus der TU Berlin, die syncing.net GmbH (sie- he S. 11 dieser Ausgabe), und auch die TU Berlin selbst wurde ausgezeichnet. Zum dritten Mal erhielt sie in diesem Hochschulwettbewerb für das Land Berlin den Titel „Ideenschmiede“ vor der HU und der FU Berlin. An der drit- ten Stufe des BPW hatten sich 16 Teams von der TU Berlin beteiligt, zwölf von der HU Berlin und elf von der FU Berlin. Weitere acht TU-Teams kammen unter die 50 Erstplatzierten. Insgesamt wurden 229 Businesspläne in der dritten Stufe des Wettbewerbs eingereicht. „Ideenschmiede“ wurde die TU Berlin für ihre Unterstützung bei der Gründungsförderung. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert. Um- fangreiche Förderung erhalten Mit- glieder der TU Berlin bei der Existenz- gründerinitiative, durch die Studieren- de und Forschende frühzeitig auf eine mögliche Existenzgründung vorberei- tet werden sollen. In Zusammenarbeit mit dem nationalen Alumni-Pro- gramm der TU-Pressestelle werden auch TU-Alumni als Referenten in die Gründerinitiative einbezogen. bk Erneut „Ideenschmiede“ TU Berlin gewinnt Hochschulwettbewerb A m 17. September 2006 wird das Berliner Abgeordnetenhaus neu gewählt. Die rot-rote Koalition steht auf dem Prüfstand. Ihre Konkurrenten würden ihr nur allzu gern die Arbeit abnehmen. Sie alle werden auch daran gemessen werden, was sie für die Hoch- schulpolitik der Wissenschaftsstadt Berlin planen. Hier müssen einige Wei- chen gestellt und einige Entscheidun- gen getroffen werden. Wie vereinbart sich der Wunsch vieler Parteien nach 100 000 Studienplätzen in Berlin da- mit, dass Studienplätze abgebaut wer- den? Kann Berlin ohne Studiengebüh- ren auskommen? Studienentgelte und Studienbeiträge als Drittmittel für die Lehre werden diskutiert. Können die Universitäten auf langfristige Hoch- schulverträge mit Zielvereinbarungen bauen und damit Planungssicherheit gewinnen? Einige Parteien fordern jetzt, dieses Instrument im Hochschul- gesetz zu verankern. Wie will man für den zu erwartenden Studierendenan- sturm ab 2012 vorsorgen? Wie wird der Hochschulbau nach der Föderalis- musreform geregelt? Ideen gibt es auch zur Hochschulfinanzierung, etwa ein bundesweiter Finanzausgleich oder Bildungsgutscheine. H intern hat die Fraktionsvorsitzenden der Parteien im Abgeordnetenhaus gefragt. Die Ant- worten finden Sie auf Seite 3. tui Wahlkampfthema Bildung Was Politikerinnen und Politiker der Hauptstadt sich vorgenommen haben Blick ins Gehirn: Was geschieht beim Denken? Ideen entstehen! Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die Deutsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft und die TU Berlin zusammenarbeiten Das EICT hat folgende I&K-Schlüsseltechnologien definiert: Multimediale und Multimodale Kommunikation Die Nut- zung von I&K-Diensten soll in Zukunft deutlich einfacher wer- den. Geräte und Dienste passen sich automatisch und optimal dem Menschen und der Nutzungssituation an. Die Bedienung wird intuitiv. Services und Plattformen Dienste stehen künftig unabhän- gig von Kommunikationsnetzen auf intelligenten Plattformen zur Verfügung. Sicherheit Informationssysteme und Netzwerke wachsen zu- sammen. Sicherheit beim Zugang, bei Transaktionen zwischen den Systemen und in den Systemen selbst spielen eine entschei- dende Rolle. Neue Wege schaffen neue Sicherheitsstandards. Ambient Intelligence Neuartige Dienste und Geräte ermög- lichen die automatische Anpassung von Diensten und Inhalten an ihre Nutzungsumgebung. Zum Beispiel, indem sie Inhalte wie Adressen, Börsenkurse oder Sportergebnisse immer dann zur Verfügung stellen, wenn sie der Nutzer braucht. Machine-to-Machine Communication Das Zusammenspiel von verschiedenen Netzen und Geräten eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Mobile Kommunikations-Endgeräte steuern beispielsweise Systeme der Haus- und Gebäudetechnik. Und es werden Fahrerinformationssysteme entwickelt, die auch einen Datenaustausch von Fahrzeug zu Fahrzeug ermögli- chen. Hochleistungs-Terabit-Netze Grundlage für eine Vielzahl neuer Potenziale und Nutzungsmöglichkeiten sind schnellere und leistungsfähigere Verbindungen in guter Qualität, die welt- weit an nahezu jedem Ort zur Verfügung stehen. Diese Hochleis- tungsinfrastruktur schafft eine wesentliche Voraussetzung für die I&K-Lösungen von morgen. Zugangstechnologien Der Zugang zu Netzen und Diensten über kabelgebundene und kabellose Verbindungen entwickelt sich stetig weiter. In Zukunft werden die Grenzen zwischen den Netzen fließend sein, ihre Steuerung vollzieht sich intelligent im Hintergrund. tui © Siemens AG Beste Adresse für den Nachwuchs E nge Verzahnung und starke interna- tionale Ausrichtung sind neben wis- senschaftlicher Exzellenz die Marken- zeichen der Berliner Mathematik. Das wird jetzt mit drei neuen Projekten deutlich unterstrichen: Zwei mathema- tische Graduiertenkollegs und die Ber- lin Mathematical School bieten ab Herbst ein Studium auf höchstem Ni- veau. Damit wird Berlin für den wis- senschaftlichen Nachwuchs aus dem In- und Ausland immer attraktiver. Die TU Berlin übernimmt bei den drei Pro- jekten zunächst die Sprecherschaft. Die inhaltlichen Angebote werden maßgeblich durch die enge Kooperati- on mit HU Berlin, FU Berlin sowie den außeruniversitären Forschungseinrich- tungen geprägt (mehr auf Seite 9). stt

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

Die sieben Kooperationsfelder im EICT

In Sicherheit

Kinder brauchen eine andere Sicher-heitstechnik als Erwachsene. TU-Wissenschaftler entwickelnBaby-Dummys für Crashtests

Seite 9

7–9/06Juli 2006

www.tu-berlin.de/presse/tuiT

INNENANSICHTENForschung stimulierenWas der neue 2. Vizepräsidentder TU Berlin, Johann Köppel, zu-künftig bewegen will Seite 5

Uni von morgenBauarbeiten an vielen Ecken derTU Berlin werden in nächster Zeiteinige Beeinträchtigungen verur-sachen. Doch es entsteht eineUniversität für das 21. Jahrhun-dert Seite 4

LEHRE UND STUDIUMCharme-Offensive Reformen in der Konstruktions-lehre sollen den Maschinenbauauch für Frauen interessant ma-chen. Neue multimediale Lern-mittel schneiden alte Zöpfe in derLehre ab. H intern stellt zweineue Lehrprojekte vor Seite 5/6

TU BERLIN IN DER SCHULEVoll cool, voll lustigZwei Schülerinnen studieren Ma-the an der TU Berlin, Visionenjunger Erfinder, Schulprojekte zurMulitkulturalität und mehr

Seite 8

Inhalt

Wissenschaft global

Nach der Wirtschaft braucht nun auchdie Wissenschaft eine zielgerichteteAußenpolitik, meint Georg Schütte,Generalsekretär der Alexander vonHumboldt-Stiftung Seite 2

EICT steht für InnovationenNeue Public-Private-Partnership zwischen Industrie, Forschung und Wissenschaft

Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin

Gemeinsame Wege werden künftigdie Deutsche Telekom, Siemens, Daim-lerChrysler, die Fraunhofer-Gesell-schaft und die TU Berlin gehen: EndeJuni riefen sie das „European Centerfor Information and CommunicationTechnologies“ (EICT) als Public-Priva-te-Partnership ins Leben. Die Partnerwollen damit ihre Forschungs- undEntwicklungsaktivitäten in der Infor-mations- und Kommunikationstech-nologie bündeln und ihre Wettbe-werbsfähigkeit nachhaltig stärken.

Eine enge Zusammenarbeit – auch ört-lich – zwischen Industrie, Forschungund Wissenschaft soll den Innovati-onstransfer verbessern und die Entste-hung marktfähiger Produkte beschleu-nigen. Mit dem TU-Hochhaus auf demTU-Campus wurde ein Standort gefun-den, der eine direkte Nähe zur Univer-sität und den Berliner Forschungsinsti-tutionen garantiert und somit ein le-bendiges Netzwerk unterstützt.Auch Nachwuchsforschern bietet derneue Verbund eine große Chance, sol-len doch praxisnahe Arbeitsplätze ineiner dynamischen Branche, die deneuropäischen Wachstumsmotor bildetund auch weltweit eine wichtige Rollespielt, entstehen. Die EICT-Partner ha-ben in den letzten Monaten konkretePläne ausgearbeitet. Aktivitäten gibt esbereits in den Projekten „Dienste undAnwendungen für eine älter werdendeGesellschaft“, „HochleistungsfähigeÜbertragungstechnologien“ sowie„Sensornetzwerke mit Anwendungenfür Fahrzeuge und mobile Nutzer“. Ins-gesamt hat man sich auf sieben Koope-rationsfelder (siehe Kasten) verstän-digt. Die operative Steuerung über-nimmt dabei die EICT GmbH. DemEICT-Aufsichtsrat gehören neben TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler der Te-lekom-Vertreter Christopher Schläffer,Thorsten Heins von der Siemens AG,Dr. Ralf Herrtwich von der Daimler-Chrysler AG und Prof. Dr. Stefan Jäh-nichen vom Fraunhofer-Institut fürRechnerarchitektur und Softwaretech-nik an. Weitere Partner sind erwünschtund sollen sich der Initiative anschlie-ßen. tui

➥ www.eict.de

JahreskonferenzGründungsforschung

Experten der Gründungsforschungund -lehre treffen sich am 9. und 10.

November in Berlin. Die 10. Interdis-ziplinäre Jahreskonferenz für Grün-dungsforschung (G-Forum) ist diegrößte Konferenz ihrer Art imdeutschsprachigen Raum. „CreativeEntrepreneurship“ ist das Leitthemader diesjährigen Tagung. Die Feder-führung liegt in diesem Jahr bei Prof.Dr. Hans Georg Gemünden vom TU-Fachgebiet Technologie- und Innovati-onsmanagement. Erwartet werdenrund 300 Fachleute aus Wissenschaftund Praxis. Sie beschäftigen sich mitThemen wie zum Beispiel akademi-sche Ausgründungen, technologieori-entierte Start-ups und Gründungsfi-nanzierung. tui

➥ http://gforum2006.conventus.de

Feminine Technik

Frauen suchen den sozialen Nutzenin der Technik. Wer sie für ein Inge-nieurstudium begeistern will, mussumdenken

Seite 3

Doppelt erfolgreich war die TU Ber-lin beim Businessplan-Wettbe-

werb Berlin Brandenburg (BPW). Dererste Platz ging an ein Spin-off aus derTU Berlin, die syncing.net GmbH (sie-he S. 11 dieser Ausgabe), und auch dieTU Berlin selbst wurde ausgezeichnet.Zum dritten Mal erhielt sie in diesemHochschulwettbewerb für das LandBerlin den Titel „Ideenschmiede“ vorder HU und der FU Berlin. An der drit-ten Stufe des BPW hatten sich 16Teams von der TU Berlin beteiligt,zwölf von der HU Berlin und elf vonder FU Berlin. Weitere acht TU-Teamskammen unter die 50 Erstplatzierten.

Insgesamt wurden 229 Businessplänein der dritten Stufe des Wettbewerbseingereicht. „Ideenschmiede“ wurdedie TU Berlin für ihre Unterstützungbei der Gründungsförderung. DerPreis ist mit 1000 Euro dotiert. Um-fangreiche Förderung erhalten Mit-glieder der TU Berlin bei der Existenz-gründerinitiative, durch die Studieren-de und Forschende frühzeitig auf einemögliche Existenzgründung vorberei-tet werden sollen. In Zusammenarbeitmit dem nationalen Alumni-Pro-gramm der TU-Pressestelle werdenauch TU-Alumni als Referenten in dieGründerinitiative einbezogen. bk

Erneut „Ideenschmiede“TU Berlin gewinnt Hochschulwettbewerb

Am 17. September 2006 wird dasBerliner Abgeordnetenhaus neu

gewählt. Die rot-rote Koalition stehtauf dem Prüfstand. Ihre Konkurrentenwürden ihr nur allzu gern die Arbeitabnehmen. Sie alle werden auch darangemessen werden, was sie für die Hoch-schulpolitik der WissenschaftsstadtBerlin planen. Hier müssen einige Wei-chen gestellt und einige Entscheidun-gen getroffen werden. Wie vereinbartsich der Wunsch vieler Parteien nach100 000 Studienplätzen in Berlin da-mit, dass Studienplätze abgebaut wer-den? Kann Berlin ohne Studiengebüh-ren auskommen? Studienentgelte undStudienbeiträge als Drittmittel für die

Lehre werden diskutiert. Können dieUniversitäten auf langfristige Hoch-schulverträge mit Zielvereinbarungenbauen und damit Planungssicherheitgewinnen? Einige Parteien fordernjetzt, dieses Instrument im Hochschul-gesetz zu verankern. Wie will man fürden zu erwartenden Studierendenan-sturm ab 2012 vorsorgen? Wie wirdder Hochschulbau nach der Föderalis-musreform geregelt? Ideen gibt es auchzur Hochschulfinanzierung, etwa einbundesweiter Finanzausgleich oderBildungsgutscheine. H intern hat dieFraktionsvorsitzenden der Parteien imAbgeordnetenhaus gefragt. Die Ant-worten finden Sie auf Seite 3. tui

Wahlkampfthema BildungWas Politikerinnen und Politiker der Hauptstadt sich vorgenommen haben

Blick ins Gehirn: Was geschieht beim Denken? Ideen entstehen! Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die Deutsche Telekom,Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft und die TU Berlin zusammenarbeiten

Das EICT hat folgende I&K-Schlüsseltechnologien definiert:Multimediale und Multimodale Kommunikation Die Nut-zung von I&K-Diensten soll in Zukunft deutlich einfacher wer-den. Geräte und Dienste passen sich automatisch und optimaldem Menschen und der Nutzungssituation an. Die Bedienungwird intuitiv.Services und Plattformen Dienste stehen künftig unabhän-gig von Kommunikationsnetzen auf intelligenten Plattformenzur Verfügung.Sicherheit Informationssysteme und Netzwerke wachsen zu-sammen. Sicherheit beim Zugang, bei Transaktionen zwischenden Systemen und in den Systemen selbst spielen eine entschei-dende Rolle. Neue Wege schaffen neue Sicherheitsstandards.Ambient Intelligence Neuartige Dienste und Geräte ermög-lichen die automatische Anpassung von Diensten und Inhaltenan ihre Nutzungsumgebung. Zum Beispiel, indem sie Inhaltewie Adressen, Börsenkurse oder Sportergebnisse immer dannzur Verfügung stellen, wenn sie der Nutzer braucht.

Machine-to-Machine Communication Das Zusammenspielvon verschiedenen Netzen und Geräten eröffnet ungeahnteMöglichkeiten. Mobile Kommunikations-Endgeräte steuernbeispielsweise Systeme der Haus- und Gebäudetechnik. Undes werden Fahrerinformationssysteme entwickelt, die aucheinen Datenaustausch von Fahrzeug zu Fahrzeug ermögli-chen.Hochleistungs-Terabit-Netze Grundlage für eine Vielzahlneuer Potenziale und Nutzungsmöglichkeiten sind schnellereund leistungsfähigere Verbindungen in guter Qualität, die welt-weit an nahezu jedem Ort zur Verfügung stehen. Diese Hochleis-tungsinfrastruktur schafft eine wesentliche Voraussetzung fürdie I&K-Lösungen von morgen.Zugangstechnologien Der Zugang zu Netzen und Dienstenüber kabelgebundene und kabellose Verbindungen entwickeltsich stetig weiter. In Zukunft werden die Grenzen zwischen denNetzen fließend sein, ihre Steuerung vollzieht sich intelligentim Hintergrund. tui

© S

iem

ens A

G

Beste Adressefür den Nachwuchs

Enge Verzahnung und starke interna-tionale Ausrichtung sind neben wis-

senschaftlicher Exzellenz die Marken-zeichen der Berliner Mathematik. Daswird jetzt mit drei neuen Projektendeutlich unterstrichen: Zwei mathema-tische Graduiertenkollegs und die Ber-lin Mathematical School bieten abHerbst ein Studium auf höchstem Ni-veau. Damit wird Berlin für den wis-senschaftlichen Nachwuchs aus demIn- und Ausland immer attraktiver. DieTU Berlin übernimmt bei den drei Pro-jekten zunächst die Sprecherschaft.Die inhaltlichen Angebote werdenmaßgeblich durch die enge Kooperati-on mit HU Berlin, FU Berlin sowie denaußeruniversitären Forschungseinrich-tungen geprägt (mehr auf Seite 9). stt

Page 2: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

Seite 2 TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006HOCHSCHULPOLITIK

MeldungenStart der Forschungsunion

/tui/ Das Bundesforschungsministeriumhat einen neuen Beraterkreis ins Leben ge-rufen, die „Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft“. Vorsitzende sind Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, und Arend Oetker, Unter-nehmer und Präsident des Stifterverban-des für die Deutsche Wissenschaft. DieForschungsunion soll eine neue Kulturstrategischer Kooperationen fördern, umForschung effektiv und schnell wirtschaft-lich umzusetzen. Sie ergänzt den „Rat fürInnovation und Wachstum“ der Bundes-kanzlerin unter Leitung des ehemaligenSiemens-Vorstandsvorsitzenden und TU-Ehrendoktors, Heinrich von Pierer.

Wechsel an der ESMT

/tui/ Ab 1. September 2006 hat die Euro-pean School of Management and Techno-logy (ESMT) einen neuen Präsidenten. DerWirtschaftswissenschaftler Lars-HendrikRöller löst den Gründungspräsidenten De-rek F. Abell ab, der die Institution seit derGründung 2002 durch 25 große deutscheUnternehmen und Verbände leitete.

Hemmnis für Mobilität

/tui/ Aktive, nach der alten C-Besol-dungsordnung entlohnte Hochschulleh-rer, sind nach Einführung der W-Besol-dung weniger bereit, die Universität zuwechseln. Sie befürchteten, so die Er-kenntnisse des Deutschen Hochschulver-bandes, nach einem Wechsel um beschei-dene Besoldungsbestandteile kämpfenzu müssen. Inzwischen beschlössen vieleHochschulen reine „Privatdozenten-Lis-ten“, da die Anwerbung eines C3- oderC4-Kollegen aussichtslos sei.➥ www.forschung-und-lehre.de

TU Ilmenau will in die „TU 9“

/tui/ Mitte Juni beantragte die TU Ilmen-au die Aufnahme in den Verein „TU9 Ger-man Institutes of Technology e.V.“, demauch die TU Berlin angehört. Sie fühle sichden Satzungszielen des Vereins, der Zu-sammenarbeit mit Industrie und Wirt-schaft zur Förderung der Technologiefüh-rerschaft Deutschlands im internationa-len Wettbewerb, eng verbunden.

Nachfolger für Rinkens

/tui/ Neuer Präsident des DeutschenStudentenwerks (DSW) ist der Berufsfor-scher Rolf Dobischat, Universität Duis-burg-Essen. Der 55-jährige Hochschul-lehrer wurde am 31. Mai in Berlin zumNachfolger des Paderborner Mathema-tikers Hans-Dieter Rinkens gewählt.

Neuer Präsident der FHTW

/tui/ Mit einer Niederlage des Amtsinha-bers Herbert Grüner endete die Präsident-schaftswahl der Fachhochschule für Tech-nik und Wirtschaft Mitte Juni 2006. Derneue Präsident, der Wirtschaftswissen-schaftler Michael Heine, tritt sein Amt imOktober 2006 an.

„Cluster-Atlas“ für Innovation

/tui/ Mit einer neuen Initiative „Kompe-tenzCluster“ hat sich der Verein Deut-scher Ingenieure (VDI) zum Ziel gesetzt,international das Profil deutscher Inge-nieurkompetenz und national die Koope-ration mit allen Partnern der Wertschöp-fungskette zu stärken. Vorhandene Kom-petenzvorsprünge des Innovationsstand-orts Deutschland müssten gesichert wer-den. Die Initiative legt zunächst einenSchwerpunkt auf den Bereich „Werk-stoff“. Es wird unter anderem ein so ge-nannter „Cluster-Atlas“ mit allen wichti-gen Partnern erstellt.

Engere Zusammenarbeit

/tui/ Die drei Fach-Akkreditierungsagen-turen in Deutschland wollen zukünftiggemeinsame Akkreditierungen durchfüh-ren. Die Agenturen für Gesundheit undSoziale Arbeit (AHPGS), für Ingenieur-und Naturwissenschaften (ASIIN) und fürInternational Business Administration (FI-BAA) unterschrieben im Juni 2006 eineentsprechende Kooperationsvereinba-rung.

Globalisierung der WissenschaftWas Deutschland noch tun muss – Ideen aus der Alexander von Humboldt-Stiftung

Die Globalisierung hat für Deutsch-land nicht nur mehr Möglichkeitenzur internationalen Kooperation ge-bracht, sondern uns auch eine neueKonkurrenz beschert. Die Wirtschaftreagiert mit einer Außenwirtschafts-politik. Dr. Georg Schütte, General-sekretär der Alexander von Hum-boldt-Stiftung in Bonn, plädiert adä-quat für die Etablierung einer Au-ßenwissenschaftspolitik.

Herr Schütte, was verstehen Sie untereiner „Außenwissenschaftspolitik“?Eine Außenwissenschaftspolitik wür-de die Internationalisierungsstrate-gien der vielen staatlichen und nicht-staatlichen Akteure der deutschenWissenschaft berücksichtigen. Siewürde diese Strategien mithilfe derFachressorts – für die Wissenschaftund für die auswärtigen Beziehun-gen – in eine kohärente Strategie derinternationalen Interessenvertretungüberführen.

Warum halten Sie das für notwendig?Wenn Deutschland die Globalisie-rungsprozesse mitgestalten will, dannmüssen die Strukturen der Politikge-staltung diesen globalen Prozessen an-gepasst werden. Als rohstoffarmesLand ist Deutschland auf eine zu-kunftsorientierte, nachhaltige Gestal-tung der internationalen Wissen-schaftsbeziehungen angewiesen.

Welche Art von Internationalisierungist Ihrer Ansicht nach an deutschenUniversitäten wirklich zukunftswei-send? An einigen Universitäten gibt esÜberlegungen, bestimmte Studien-gänge beziehungsweise Lehrveran-staltungen, auch im grundständigenStudium, generell nur noch auf Eng-

lisch anzubieten. Schließt man hiernicht möglicherweise einen Teil der in-ländischen Studierenden aus – Alt-sprachler oder junge Leute, die Fran-zösisch oder Russisch in der Schule ge-lernt haben?Nur die Formen der Internationalisie-rung werden erfolgreich sein, die ausden Stärken einer Hochschule erwach-sen und von den Angehörigen dieserHochschulen aus Überzeugung getra-gen und mit Engagement gelebt wer-den. Eine Sprachenpolitik, die aus-schließlich auf Englisch setzt, vernach-lässigt die sprachliche Vielfalt Euro-pas. Gerade in den Geistes- und Sozi-alwissenschaften müssen wir die Be-deutung unterschiedlicher Sprachenals Instrument der Erkenntnis und derErgebnisvermittlung ernst nehmen.

Wie können die Universitäten selbstaktiv werden, oder versprechen zent-ral gesteuerte Maßnahmen mehr Er-folg?Die Initiative muss aus den fachlich

und organisatorisch qualifiziertestenEinheiten kommen. Bottom-up-Pro-zesse sind in der Wissenschaft fast im-mer erfolgreicher als Top-down-An-sätze. Die Länder und der Bund soll-ten die Rahmenbedingungen gestal-ten.

Wie kann man der Wissenschaft in derEntwicklungszusammenarbeit mehrinternationales Gewicht verleihen?Traditionell setzt Entwicklungszusam-menarbeit auf zwei Instrumente: dietechnische und die finanzielle Zusam-menarbeit. In modernen Wissensge-sellschaften muss die wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit er-gänzend hinzukommen. Nur wenn inEntwicklungsländern auch funktionie-rende Wissenschafts- und Bildungs-systeme entstehen, kann der Teufels-kreis aus Armut, Hunger, Krankheitund Missmanagement durchbrochenwerden.

Gibt es Strukturen, auf die man auf-

setzen kann, oder welche Strukturenmüssten neu geschaffen werden?Eine deutsche Außenwissenschafts-politik kann an die Tradition der aus-wärtigen Kultur-und-Bildungs-Politikanknüpfen, die Vertrauen und Ko-operation in den Mittelpunkt der in-ternationalen Politikgestaltung stellt.Strukturelle Ansätze für eine Außen-wissenschaftspolitik gibt es seit lan-gem: So entsendet das deutsche For-schungsministerium wissenschaftli-che Referenten an ausgewählte deut-sche Botschaften im Ausland. DieseReferate an den deutschen Botschaf-ten gilt es zu stärken und enger mitden Wirtschafts- und Kulturreferatenzu verbinden. Laufbahnen innerhalbder Bundesressorts könnten flexibili-siert werden, um einen stärkerenwechselseitigen Austausch zu ermög-lichen. Im Auswärtigen Amt könnteein außenwissenschaftspolitischerStrategiekreis das Ministerium bera-ten.

Wissenschaft und Wirtschaft koope-rieren heute, ebenso wie universitäreund außeruniversitäre ForschungSchnittstellen aufweisen. Ist auch eineenge Zusammenarbeit mit der Außen-wirtschaft gewünscht oder kann sieeher hinderlich sein?Die „Außenwirtschaft“ gibt es meinesErachtens nicht. Es gibt eine Vielzahlinternational operierender Unterneh-men. Deren Interessen zu berücksich-tigen halte ich für sehr wichtig.Schließlich bilden die Hochschulenauch die Techniker, Ingenieure, Kom-munikationsspezialisten und Manage-rinnen von morgen aus.

Vielen Dank für das Gespräch!Patricia Pätzold

Georg Schütte,Generalsekretär derAlexander von Humboldt-Stiftung in Bonn

Kontroverse Standpunkte über dieChancen, die Entwicklung und denderzeitigen Stand des Bologna-Prozes-ses nahmen in der letzten H intern-Ausgabe Prof. Dr. Günter Pritschow,Leiter der acatech-Studie „Bachelor-und Masterstudiengänge in den Ingeni-eurwissenschaften“, und Dr. VolkerMeyer-Guckel, stellvertretender Gene-ralsekretär des Stifterverbandes derDeutschen Wissenschaft, ein. Anlasswar das Erscheinen dieser Studie ge-wesen, die vom Stifterverband in Auf-trag gegeben wurde. Insbesondere zuder Sichtweise des stellvertretendenGeneralsekretärs des Stifterverbandeserreichte die Redaktion ein weitererBeitrag, den wir hier abdrucken:

„Herr Dr. Meyer-Guckel spricht voneinem elitären Statusdenken und Fan-tasielosigkeit und spricht den Ingeni-euren einen inhaltlichen Erneuerungs-willen ab. Weiß er denn nicht, dass dertechnische Fortschritt, dem sich jederIngenieur a priori verbunden fühlt, ge-radezu zwingend einen Erneuerungs-willen voraussetzt? Ihnen zu unter-stellen, sie hätten diesen nicht, kämeder Behauptung gleich, der Jurist hät-te kein Rechtsempfinden oder derArzt kein Interesse an der Gesundungdes Patienten. Elitäres Statusdenken? Das habe ichbei anderen Berufsgruppen sehr vielstärker gefunden. Fantasielosigkeit?Gerade aus Fantasie und Ideen neueProdukte zu entwickeln ist doch diehohe Kunst des Ingenieurs! Wirklicherfolgreiche Ingenieurwissenschaftensind das Ergebnis mühevoller, meistviele Jahre dauernder Arbeit, mit ho-her Anerkennung und oft tiefer Ent-täuschung. Da ist kein Platz für elitä-res Statusdenken. Ist es elitäres Sta-tusdenken, sich zu einer Gruppe vonMenschen zugehörig zu fühlen, dieProdukte erfinden und bauen zur Si-cherung unser Lebensgrundlage im

Wohlstand? Dann will ich mich gernedazu bekennen.Wie kommt Herr Dr. Meyer-Guckeldarauf, dass die Diplomausbildungüberschätzt wird? Die deutsche Inge-nieurausbildung gehörte immer zuden besten, die es gibt. Ein Hinweisdarauf ist zum Beispiel, dass die Aner-kennung des akademischen GradesDiplomingenieur für Absolventen derFachhochschulen unterstützt wurde,gerade weil dieser Grad eine weltwei-te Anerkennung der deutschen Ingeni-eurausbildung bedeutete.

Auch die internationale Kompatibi-lität ist viel weniger problematisch alshäufig argumentiert.Es irritiert zudem, dass die 40-prozen-tige Abbrecherquote zum Argumentgenommen wird, die Bachelor-/Mas-terausbildung zu favorisieren, da sichdie Durchfallquoten bei der Letzterenanscheinend verringern sollen. DieAbbrecherquoten können nachhaltignur durch eine Absenkung des Ni-veaus gesenkt werden. Meint Herr Dr.Meyer-Guckel dieses, wenn er die so-lide Grundausbildung des Ingenieursals langweilige und langwierige Theo-rievermittlung verunglimpft? Fürmich selbst war dieses ein Bildungser-lebnis, das mein ganzes Leben geprägthat. Noch heute bin ich meinen Pro-fessoren dankbar, die unerbittlich Leis-tung gefordert haben. Nur so konnteich später die richtigen Fragen stellen

und fundierte Entscheidungen treffen.Die Industrie braucht Ingenieure, diean der Schnittstelle zum Marketingund zum Service arbeiten. Doch unse-re Produkte müssen besser sein als dieder Konkurrenz. Nur exzellent ausge-bildete Ingenieure können dies sicher-stellen. Der VDI besteht daher darauf,dass durch die Einführung der neuenStudiengänge die Qualität der Ausbil-dung nicht abgesenkt wird. Nichtswäre fataler, als wenn wir unsere tech-nische Innovationskraft durch man-gelnde technische Exzellenz verlören.Eine Quotierung für den Zugang zumMaster lehnt der VDI kategorisch ab,genauso wie die Promotion aus-schließlich in Promotionsstudiengän-gen. Das würde verhindern, dass wich-tige und wertvolle Anregungen aus derPraxis kommen. Zur Frage der Be-rufsbefähigung des universitären Ba-chelor erhebt sich die Frage, welchesBerufsfeld dieser hat, welches nichtauch von einem FH-Absolventen be-setzt werden kann. Viel wichtiger ist,sich darüber zu verständigen, wasFachhochschulen und technische Uni-versitäten in Zukunft für Aufgaben ha-ben und welche Differenzierungs-merkmale gelten sollen.Wenn die Mehrzahl der Ingenieurstu-denten mit einem Bachelor eine tech-nische Universität beziehungsweiseFachhochschule verlassen, führt daszu einer nachhaltigen Verminderungder technischen Exzellenz in Deutsch-land. Das bedeutet Rückschritt stattFortschritt. Das können wir nicht gut-heißen. Der VDI ist bereit, sich mit unter-schiedlichen Argumenten auseinan-der zu setzen und begrüßt jede Dis-kussion – doch sie muss sachlich sein.“

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c.Eike Lehmann, Präsident des Vereins

Deutscher Ingenieure (VDI)

➥ www.vdi.de

Exzellenzwettbewerbgeht weiter

Die TU Berlin wird erneut im Exzel-lenzwettbewerb für deutsche Uni-

versitäten antreten. Sie hat Absichtser-klärungen für sechs Projekte zur zwei-ten Ausschreibungsrunde eingereicht.Mit zwei Exzellenzclustern will sie sichauf „Luftfahrtstrahlantriebe und sta-tionäre Gasturbinen“ (ProjektleiterProf. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann) sowie„nachhaltige Ingenieurwissenschaf-ten“ (Prof. Dr.-Ing. Günther Seliger)konzentrieren. Drei Modelle für Gra-duiertenschulen werden für „digitaleMenschenmodelle“ (Prof. Dr.-Ing.Matthias Rötting), „Transformations-prozesse in Metropolen“ (Prof. Dr. Pe-ter Herrle) sowie „Physik und Technik-wissenschaften“ (Prof. Dr. AndreasKnorr und Prof. Dr. Christian Thom-sen) ausgearbeitet. Erneut will die Uni-versität auch in der 3. Fördersäule miteinem Zukunftskonzept für die Univer-sität antreten. Im Sommer folgt eineBegutachtung von externen Beraternder TU Berlin. Im September werdendann ausgewählte Antragsskizzen andie Deutsche Forschungsgemeinschaftund den Wissenschaftsrat eingereicht.Im Januar wird bekannt gegeben, wel-che Projekte einen Vollantrag ausarbei-ten dürfen, über den dann im Herbst2007 entschieden wird. stt

Ersatz für ZVS

Für die künftige Organisation des Zu-lassungsverfahrens strebt die Hoch-

schulrektorenkonferenz (HRK) eineServiceagentur der Hochschulen an.Während die Hochschulen mehr Zulas-sungsverantwortung erhalten, werdeeine staatliche Behörde für die Zulas-sung von wenigen zentral bewirtschaf-teten Fächern, wie die ZVS, zuneh-mend unzeitgemäß, kritisierte dieHRK-Präsidentin Margret Winterman-tel. Eine Servicestelle müsse allerdings,insbesondere für Numerus-clausus-Fä-cher bundesweit koordinieren. tui

Ingenieure sichern unsere Lebensgrundlage im Wohlstand Zur Diskussion um die Bachelor- und Masterausbildung in den Ingenieurwissenschaften

Eike Lehmann,VDI-Präsident

© A

lexa

nder

von

Hum

bold

t-St

iftun

VDI

Page 3: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006 Seite 3AKTUELL

Null Bock auf TechnikWarum sich in Deutschland nicht mehr, sondern weniger Frauen für ein Ingenieurstudium entscheiden

Im September 2006 stellen sich diePolitikerinnen und Politiker Berlinszur Wahl. Auch ihre Haltung zurHochschulpolitik steht dabei aufdem Prüfstand. H intern fragte da-her die Landesvorsitzenden der Frak-tionen im Abgeordnetenhaus: Wiewollen Sie die Universitäten unter-stützen, den bevorstehenden „Stu-dentenberg“ zu bewältigen? WelcheMaßnahmen wollen Sie ergreifen,um die Ausstattung der Universitä-ten für die Zeit nach den Hochschul-verträgen (ab 2009) sicherzustellen?

Berlin wird auch zukünf-tig Studierende aus demganzen Bundesgebiet an-ziehen. Damit wir ein in-teressanter Ort bleiben,

wollen wir unsere Hochschulen attrak-

tiver machen, die Qualität in Lehre undStudium verbessern und dafür sorgen,dass die Absolventenzahlen steigen.Dazu bedarf es allerdings einer Verän-derung der Hochschulfinanzierung.Wir setzen uns deshalb für einen Hoch-schulfinanzausgleich ein, um die Kos-ten der Ausbildung zwischen den Bun-desländern gerechter zu verteilen. Sokönnten Studienplätze bedarfsgerechtfinanziert werden.Mit den Hochschulverträgen habenwir leistungsfähige Instrumentarienentwickelt, um den Hochschulen Pla-nungssicherheit zu ermöglichen undzugleich Leistungskriterien für For-schung und Lehre festzulegen. DieseVerträge wollen wir auch nach 2009

fortführen. Dabei wollen wir nochstärker als bisher auf die Lehrleistun-gen abstellen. Im Übrigen halten wirdie Einführung von Studienkonten zurSteigerung von Qualität und Wettbe-werb für dringend geboten.

Die Universitätenbrauchen einerechtlich sichere

und kalkulierbare Planungsgrundla-ge. Die Basisfinanzierung für derzeitknapp 70 000 Studienplätze muss auf100 000 erhöht werden. Die Eigenver-antwortung der Hochschulen in Lehreund Forschung muss erhöht und die Fi-nanzgrundlage erweitert werden, zumAusgleich für die durch den Senat ge-strichenen 225 Millionen Euro.Dafür muss die Hochschulfinanzie-rung umgestellt werden:

1. Vollkostenfinanzierung der Dritt-mittel in der Forschung, damit For-schungsexzellenz nicht die Personal-ausstattung in der Lehre belastet.2. Studienbeiträge der Studierendenals „Drittmittel für die Lehre“ zuguns-ten der Studienqualität.3. Wiederaufnahme des erfolgrei-chen „Professorenerneuerungspro-gramms“4. Studienplatzkapazitäten im Vorfelddes doppelten Abiturienten-Jahr-gangs 2012 schaffen5. Die Qualität der betreuungsintensi-veren BA/ MA-Studiengänge erhalten.Die Hochschulverträge mit Zielver-einbarung und leistungsbezogenerMittelverteilung müssen grundsätz-

lich fortgeführt und im Berliner Hoch-schulgesetz verankert werden. EinSystem von Leistungsindikatorenmuss die Grundmittelverteilung ver-bessern. Die Hochschulbauförde-rungsmittel, die Berlin bis 2013 aufGrundlage der föderalen Neuordnungdurch den Bund zugewiesen werden,müssen inklusive des Berliner Kofi-nanzierungsanteils in einem Zweck-bindungsgesetz für die Wissenschafts-finanzierung gesichert werden.

Der „Stu-denten-

berg“ ist ein westdeutsches Phänomen.Berlin hat mit mehr Bewerberinnenund Bewerbern aus diesen Bundeslän-dern zu rechnen. Dies verweist auf dieungerechte Finanzierung der Hoch-schulbildung im föderalen System:

Länder wie Niedersachsen, Hessen,Brandenburg und andere bieten selbstzu wenig Studienplätze an und „expor-tieren“ ihre Abiturientinnen und Abi-turienten. Wir schlagen deshalb einenFinanzausgleich vor: Nicht mehr derHochschulstandort sollte die Studien-plätze finanzieren, sondern das Her-kunftsland der Studierenden. Es wäreso für jedes Land attraktiv, nachgefrag-te Studienplätze zu schaffen, denn dieFinanzierung wäre gesichert. Studien-gebühren lehnen wir ab.Die Linkspartei.PDS sieht weiterhinden Bereich Wissenschaft als Zukunfts-sektor dieser Stadt. Diese Prioritäten-setzung wird sich auch bei der finan-ziellen Ausstattung der Hochschulen

niederschlagen. Wir werden die Hoch-schulverträge in einem neuen Hoch-schulgesetz verankern und den Hoch-schulen langfristig eine sichere Pers-pektive bieten. Mittelfristig streben wireinen deutlichen Aufwuchs an Studien-plätzen auf 100 000 (im alten Studien-system gerechnet) an.

Bündnis 90/DieGrünen wollen dieZahl der ausfinan-zierten Studien-

plätze in Berlin auf 100 000 anheben.Berlin braucht mehr statt immer weni-ger Studienplätze. Dazu wollen wir ei-nen Teil der zu erwartenden Steuer-mehreinnahmen der kommenden Jah-re verwenden – jeder fünfte Euro da-raus wird in die Bildung gehen, von derKita bis zu den Hochschulen. Eine Per-

sonalstrukturreform und die Stärkungder Bedeutung der Lehre auch an denUniversitäten werden ebenfalls dazubeitragen, die Hochschulen insgesamtkapazitär dauerhaft auszubauen –nicht nur für die kommenden Jahre.Wir wollen die Hochschulverträge fort-führen und als Instrument sichern.Bündnis 90/Die Grünen fordern seitlangem, die Hochschulverträge endlichgesetzlich abzusichern. Nur so sind dieHochschulen vor einseitigen Vertrags-brüchen durch den Senat – wie durchRot/Rot geschehen – geschützt undkönnen sich darauf verlassen, dass auchzukünftig die finanziellen Beziehun-gen zwischen Hochschule und Staatvertraglich geregelt werden.

Wir werden denHochschulen dennotwendigen Frei-raum einräumen,damit diese die He-rausforderungen

der Zukunft selbstständig und in eige-ner Verantwortung bewältigen kön-nen. Den Hochschulen soll ermöglichtwerden, Studienentgelte nach eigenemErmessen zu erheben – zunächst be-schränkt auf eine Höhe von maximal600 Euro pro Semester. Damit ist ga-rantiert, dass die hierüber eingenom-menen Mittel auch bei den Hochschu-len verbleiben. Die FDP setzt sich fürein Bildungsgutscheinsystem zwischenden Bundesländern ein. So werdenauch die anderen Bundesländer an denKosten der Hochschulausbildung inBerlin beteiligt. Politik soll sich im Be-reich von Wissenschaft und Forschung

auf die Ausgestaltung von günstigenRahmenbedingungen beschränken.Dazu gehören neben einer verlässli-chen öffentlichen Finanzierung dieWahrung bzw. der Ausbau der Hoch-schulautonomie. Den Hochschulen sollmehr Freiraum bei der Ausgestaltungihrer Leitungs- und Entscheidungssys-teme gegeben werden. Sie müssen Ver-antwortung erhalten, um ihre wissen-schaftlichen Strukturen selbst zu ent-wickeln, Professoren selbst zu berufen,Wissenschaftstarifverträge abzuschlie-ßen und Studienentgelte für ihre Lehr-angebote zu erheben. Wenn die Unisselbst mit eigenem Budget über ihreAusstattung entscheiden dürfen, wirdsich die Qualität deutlich verbessern.

100 000 Studienplätze für die HauptstadtStudierendenberg und Ausstattung: Mit welchen Vorstellungen die Berliner Parteien in den Wahlkampf ziehen

Aus dem KuratoriumNeue Mitglieder für dasverkleinerte Kuratorium

/tui/ Vom 4. bis 6. Juli 2006 wurden dieTU-Mitglieder, je eins pro Statusgruppe,für das neue verkleinerte Kuratorium ge-wählt. Statt 22 werden ihm künftig nurnoch elf Mitglieder angehören. Die Wahl-en waren wegen der Neufassung derGrundordnung der TU Berlin vom 8. Fe-bruar 2006 notwendig geworden. Ge-wählt wurden:– Hochschullehrerinnen und Hochschul-lehrer: Prof. Dr. Rudolf Schäfer, DekanFakultät VI Bauingenieurwesen und An-gewandte Geowissenschaften sowie Ar-chitektur Umwelt Gesellschaft– Akademische Mitarbeiterinnen undMitarbeiter: Florian Böhm, wissenschaft-licher Mitarbeiter, Institut für Luft- undRaumfahrt– Studierende: Mathias Hofmann, Stu-dent– Sonstige Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter: Marion Klippel, Leiterin des Refe-rats Beratung: Studium, Stipendien, Kar-riereIm Herbst 2006 werden der neuenGrundordnung entsprechend die sechsPersönlichkeiten des öffentlichen Lebensmit einer Mehrheit von zwei Dritteln derMitglieder des Akademischen Senats derTU Berlin vorgeschlagen und vom Berli-ner Senat bestellt. Das neue Kuratoriumsoll sich im Oktober 2006 konstituieren.Die Amtszeit beträgt zwei Jahre. Das Ku-ratorium fungiert als wichtiges Bin-deglied zwischen Universität und Gesell-schaft. Es ist u. a. zuständig für die Fest-stellung des Haushaltsplanes und die Be-schlussfassung über die Jahresrechnung,für die Stellungnahmen zu den Hoch-schulverträgen sowie zu den Hochschul-entwickungs- und Ausstattungsplänen.

MichaelMüller, SPD

NicolasZimmer, CDU

Stefan Liebich,Linkspartei.PDS

Sybill Klotz,Bündnis 90/Grüne

MartinLindner, FDP

Seine Arbeitsmontur ist der Blau-mann, er schraubt an Motoren, tüf-telt im stillen Kämmerlein, riechtnach Maschinenöl, verdient eher lau-sig und ist ansonsten so uncool wieseine karierten Hemden, die er trägt.„Ingenieur zu sein ist in den Augenvieler junger Frauen nicht geradesexy“, sagt Dr. Marion Esch von fem-tec, dem Berliner Hochschulkarriere-zentrum für Frauen.

Die geringe gesellschaftliche Anerken-nung des Ingenieurberufs ist einGrund, weshalb so wenige junge Frau-en sich für ein Ingenieurstudium ent-scheiden. Die aktuell zu beobachtendeTrendwende in den Ingenieurwissen-schaften macht Dr. Marion Esch großeSorgen. Hat sich der Anteil von Erst-studentinnen in den Ingenieurwissen-schaften in den vergangenen Jahrenkontinuierlich erhöht, ist seit 2003 lautStatistischem Bundesamt insbesonde-re in den Kernfächern Elektrotechnik,Maschinenbau und Bauingenieurwe-sen ein Rückgang zu beobachten. Ander TU Berlin reduzierten sich diedeutschen Studienanfängerinnen inden Ingenieurwissenschaften von2003 auf 2004 von 28,2 auf 15,2 Pro-zent. „Diese Entwicklung ist aber nichtnur in Deutschland zu beobachten,sondern auch in vielen anderen west-europäischen Ländern, ebenso in denUSA“, ergänzt Marion Esch. „Hinzukommt“, so Esch, „dass wir in Berlinund den neuen Bundesländern bereitsab 2008 einen deutlichen Rückgangder Schulabgängerinnenzahlen zu er-warten haben, als Folge des Geburten-

rückgangs nach der Wende.“ Das er-fordere, das Technikinteresse breiten-wirksamer zu fördern als bisher unddamit bereits im Kindergarten zu be-ginnen. Bisherige Maßnahmen setztensehr spät an und erreichten vornehm-lich den kleinen Teil junger Frauen, der

bereits grundsätzlich an Technik inter-essiert sei. „In Deutschland fehlt es zu-dem an einer systematischen Technik-bildung in den Schulen, die auch zu ei-nem Imagewandel führt“, so Esch. Ge-rade in den westlichen Ländern, vondenen immer noch entscheidende Im-

pulse für die technologische Entwick-lung ausgingen, werde die soziale Be-deutung von Technologie gering einge-schätzt. Wichtig erscheint es MarionEsch daher auch, den sozialen Nutzeneines Ingenieurstudiums sichtbar zumachen. „Dort, wo Frauen einenNützlichkeitseffekt erkennen wie inden Bio- und Umwelttechnologien, ha-ben wir nämlich 50 Prozent Studentin-nen.“Erfolgreich werden die Maßnahmenaber nur sein, wenn die Unternehmendie Berufsperspektiven von Ingenieu-rinnen verbessern. In Deutschlandsind diese unbefriedigend. Zwar stu-dieren Ingenieurinnen besser, schnel-ler und brechen seltener ihr Studiumab (Frauen 19 Prozent, Männer 27Prozent), aber es vergeht ein Jahr, bissie einen Job finden, sie verdienen 25Prozent weniger als Männer, sind häu-figer arbeitslos und in den Top-Füh-rungsetagen von Großunternehmenkaum zu finden. Sybille Nitsche

In den Schwellen- und Entwicklungs-ländern ist die Situation anders. In derTürkei liegt der Anteil von Studentinnenin den Ingenieurwissenschaften seitJahren konstant bei 50 Prozent, undLänder wie Dubai haben weltweit diehöchste weibliche Ingenieurquote. In-teressant ist auch, dass ein gegenläufi-ger Trend bei ausländischen Studienan-fängerinnen auszumachen ist. Nahmder Anteil deutscher Frauen in den In-genieurwissenschaften an der TU Berlinab, erhöhte sich der der ausländischenFrauen von 4,2 auf fast 7 Prozent. sn

Wird sie eine Ingenieurin werden?

© S

PD

© C

DU

© D

ie L

inkp

arte

i.PDS

© B

ündn

is 9

0/Di

e G

rüne

n

© F

DP

© T

U-P

ress

este

lle

Page 4: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

Seite 4 TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006INNENANSICHTEN

MeldungenVergabe von

Promotionsstipendien

/tui/ In der hochschulübergreifendenVergabekommission für Promotionssti-pendien amtieren seit dem 1. April 2006folgende Mitglieder: Prof. Dr. SabinaJeschke, Institut für Mathematik, Prof Dr.Mario Dähne, Institut für Festkörperphy-sik, sowie Prof. Dr. Peter Erdmann, Insti-tut für Sprache und Kommunikation. DieAmtszeit der neu gewählten Mitgliederläuft bis zum 31. März 2008.

Verbilligtes Theater

/tui/ TU-Beschäftigte können sich Kartenzum Preis von 11,– Euro statt 18,– Eurofür das Theater im Palais sichern. DasTheater übergibt seine Bühne traditionellSommergästen, die mit ihren überwie-gend heiteren Programmen im Monat Juliauftreten. Karten sind erhältlich, solangeder Vorrat reicht. Bei der Kartenbestel-lung bitte das Stichwort „TU Berlin“ an-geben.☎/Fax: 030/2 01 06 93➥ www.theater-im-palais.de

Gut gerüstetMit umfangreichen Baumaßnahmen gibt sich die Universität ein neues Gesicht

Sommerzeit – Bauzeit. Die TU Berlinist bestrebt, Lehre und Forschungimmer stärker auf dem Campus inCharlottenburg zu konzentrieren. Di-verse Baumaßnahmen sind die Fol-ge. Es muss aufgebaut, umgebautund zusammengerückt werden.Gleichzeitig steht die TU Berlin in ei-nem internationalen Wettbewerb,dem sie sich auch durch äußere Re-präsentativität gewachsen zeigenmuss.

Neben einigen kleineren werden dreigroße Baustellen die Universität indiesem, im nächsten Jahr und zum Teildarüber hinaus beschäftigen: Die Pla-nung für das neue ForschungszentrumMaschinenbau/Informatik (FMI) istnun endlich so weit gediehen, dass derBau etwa im Frühjahr 2007 losgehenkann. Es wird auf und an die alte Hal-le für Wasserbau und Wasserwirt-schaft auf dem Nordcampus gelagertwerden und repräsentative Zu- undDurchgänge erhalten.Nachdem die TU Berlin sich bei denÜberlegungen zum Gebäude für Berg-bau- und Hüttenwesen am Ernst-Reu-ter-Platz gegen Verkauf oder gar Ab-riss entschieden hat, werden Fassaden-und Asbestsanierung des Gebäudessowie einige notwendige Umbauten imInnenbereich den TUlern zum Teilnoch die nächsten drei bis fünf Jahreerhalten bleiben.Eine ganz große Baustelle wird noch indiesem und im nächsten Jahr dasHauptgebäude an der Straße des 17.Juni sein. Um die vier geplanten Stock-werke auf die Ost-West-Achse des al-ten Hauptgebäudes aufzusetzen, müs-sen im Ostflügel aus statischen Grün-

Berlin soll zukünftig den Ansprücheneines Veranstaltungsortes für interna-tionale wissenschaftliche Kongressegenügen. Repräsentativ und historischwird zum Beispiel der jetzige Hinter-eingang zum Hauptgebäude wiederhergerichtet, wodurch Poststelle undDruckerei verlagert werden. Waskaum jemand weiß: Die Wände in denFluren verbergen teilweise noch diehistorischen Säulengänge, die nunlangsam wieder herausgearbeitet wer-den sollen. Dazu gehören auch diePflege und Wiederherstellung der um-liegenden Grünflächen. Historisch istauch die Ost-West-Passage quer durchdas gesamte Hauptgebäude, die durchverschiedene Einbauten heute verbautist. Sie wird wieder transparent unddurchgängig werden, Tageslicht in diedunklen Flure bringen und auch Blickund Zugang freigeben zu einer neuenCafeteria im Innenhof. Damit fällt diealte Cafeteria im Hauptgebäude weg.Der Raum wird als Service- und Aus-stellungsmöglichkeit für das auf derOstseite neu entstehende Kongress-und-Presse-Zentrum genutzt. DasHauptfoyer selbst wird einladend um-gestaltet werden, durch frische Farbenseinen „Betoncharme“ verlieren undganz dem Eintritt in die Universität alsStätte für Forschung, Lehre und inter-nationalen Austausch gehören. DerStudierendenservice-Express wird inden Südteil des Gebäudes wandern,wo ihm größere Räumlichkeiten zurVerfügung stehen. Shops und neue Sa-nitärräume werden entstehen, wo sichheute Garderoben und Lager befinden.H intern wird kontinuierlich weiterüber diese und andere Baumaßnah-men berichten. Patricia Pätzold

den mehrere Stahlpfähle vertikaldurch alle Stockwerke eingezogenwerden. Die Aufstockung selbst be-ginnt daher mit dem Westflügel und

wird wahrscheinlich bis Mitte 2007 ab-geschlossen ein.Aber auch innen im Hauptgebäudewird es mächtig rumoren, denn die TU

ANZEIGE

Ein starker AuftrittVon Exzellenzinitiative bis Facility Management: TU-Kanzlerin informierte auf Beschäftigtenversammlung über wichtige Hochschulprojekte

Entscheidungen und Handlungen derLeitung sollen für die Beschäftigten

der TU Berlin auch nachvollziehbarund transparent sein“, war die Motiva-tion der TU-Kanzlerin Dr. Ulrike Gut-heil für die erste Mitarbeiterinnen-undMitarbeiter-Versammlung Mitte Juni.Sie wollte die Kolleginnen und Kolle-gen persönlich über Angelegenheitenaus der Leitungsebene informieren.Als Pilotprojekt waren zunächst nurdie Angehörigen der Zentralen Uni-versitätsverwaltung und der Universi-tätsbibliothek eingeladen, die sehr ge-spannt den Hörsaal 104 im Hauptge-bäude fast vollständig füllten.

ZWEITE RUNDE DER EXZELLENZ-INITIATIVE EINGELEITET

Die Initiative wurde sehr positiv auf-genommen. Zwar nutzten zunächstnur einige die Gelegenheit, Rückfra-gen zu stellen, doch die Kanzlerin hat-te die ganze Aufmerksamkeit des Au-ditoriums, als sie zum Beispiel von denAnstrengungen und den Erfolgen derExzellenzinitiative erzählte. „Wir hat-ten einen starken Teamauftritt, darauf

können wir alle stolz sein“, erklärtesie, denn kurz vorher hatten die Wis-senschaftler in Begleigung der Univer-sitätsleitung die Exzellenzprojekte derTU Berlin in dem wichtigen Wettbe-werb in Bonn vor internationalen Gut-achtern der Deutschen Forschungsge-meinschaft verteidigt. Auch über dieThemen für die zweite Runde diesesWettbewerbs, die als Antragsskizzebis zum Herbst vorliegen müssen, in-formierte Ulrike Gutheil. Fünf Ab-sichtserklärungen habe die TU Berlinbereits abgegeben sowie erklärt, einZukunftskonzept einzureichen. Die Kanzlerin informierte dann aus-führlich über ein zweites großes The-ma, das den Beschäftigten auf den Nä-geln brennt: die Entwicklungen rundum das Facility Management und dieBautätigkeit der Universität. Natür-lich würden viele Kolleginnen undKollegen durch Lärm, durch Schmutzoder sogar durch Umzug betroffen.Die Universität habe aber das Ziel, bis2020 die Hauptaktivitäten in Charlot-tenburg konzentriert sowie den Sa-nierungsstau der letzten Jahre aufge-löst und einmal eine gesamte Runder-

neuerung durchgeführt zu haben. Dassei nötig, schon um im internationa-len Wettbewerb mithalten zu können(siehe auch Artikel oben auf dieserSeite).

DEUTSCHLANDWEIT SPITZE BEIMFACILITY MANAGEMENT

Im Facility Management seien die Uni-versitäten des Landes Berlin darüberhinaus deutschlandweit führend. Eskomme jetzt darauf an, auch die Politikdavon zu überzeugen. Für den BereichInformations- und Kommunikations-technologie sei als Leiter ein vielfachumworbener Fachmann aus Paderborngewonnen worden. Die LeiterstelleIKU sei inzwischen ebenfalls besetzt.Die Kanzlerin selbst werde mit Verant-wortung für diesen Bereich in der Lei-tung übernehmen. Hier laufen vieleweitere Projekte, über die H interndemnächst ausführlicher berichtenwird. Für weitere wichtige Fragen, sozum Schluss die Kanzlerin, stehe siegern auch per Mail zur Verfügung. pp

[email protected]

Stimmen aus dem Kollegenkreis zur Beschäftigtenversammlung

Thomas Jankowski, ServicebereichAdministration der Personalabtei-lung: Ich fand die Idee so einer Veranstal-tung gut. Besonders die Informationen überdie Bauabteilung fand ich sehr erhellend.Man bekommt ja doch nicht wirklich die neu-esten Entwicklungen mit. Und auch, dass dieeigene Abteilung in so einem Bericht er-wähnt wird und auch die anderen Kollegensehen, was schon alles getan wurde.

Barbara Klahn, Personalabteilung,Servicebereich Reisekosten, Umzug,Exkursionen: Ich habe mit Kolleginnennoch drüber geredet. Wir fanden die Veran-staltung übereinstimmend toll. Geradewenn man nicht in den Gremien ist, be-kommt man ja doch nicht so viel aus derLeitungsebene mit. Es wurde auch alles sovorgetragen, dass auch Uneingeweihte demfolgen konnten. Das fanden wir besondersgut.

Susanne Plaumann, stellvertretendeFrauenbeauftragte: Eine sehr schöne Sa-che, sich auf diese Weise zu präsentieren.Die Kanzlerin hat das auch sehr persönlichund dadurch ansprechend gemacht. Interes-

sant fand ich, dass sie Details aus dem Alltagder Leitung, zum Beispiel über den Fortgangder Exzellenzinitiative, so plastisch geschil-dert hat. Davon bekommen die Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter ja sonst wenig mit.Sie hat uns damit alle mit einbezogen, so-dass man sich fast als Mannschaft wie imSport fühlt, die ein gemeinsames Ziel vor Au-gen hat.

Thomas Albrecht, Umweltbeauftrag-ter, Sicherheitstechnische Dienste undUmweltschutz: Ich habe mich über das En-gagement der Kanzlerin sehr gefreut. Daskam gut an. Hoffentlich spüren wir von dieserAufbruchstimmung auch bald etwas in derVerwaltung, damit wir das mittragen können.

Bärbel Kirsten, Chemie-Ingenieurinfür Gefahrstoffe, Sicherheitstechni-sche Dienste und Umweltschutz: Die In-formationen waren kurz und aussagekräftig.Die Kanzlerin hat einen sehr sicheren undsouveränen Eindruck gemacht. Das warrundum perfekt. Vertrauen erweckend fandich auch, dass sie uns ihre E-Mail-Adresse fürweitere Fragen angeboten hat. Hoffentlichwird sie nun nicht mit E-Mails zugeschüttet.

A U S D E M K U R AT O R I U M

Weihnachts- und Urlaubsgeld auch für Neuedie Tarifverträge über die Zahlungendes Urlaubsgeldes und die Zuwendung(Weihnachtsgeld) gekündigt hatte.Nach Ansicht der Senatsverwaltung fürInneres haben diese tarifvertraglichenKündigungen zur Folge, dass für dieoben genannten Personengruppen keinUrlaubs- und Weihnachtsgeld mehr ge-zahlt werden muss, sondern die Se-natsverwaltungen Inneres und Finan-zen jeweils jährlich entscheiden, ob siediese Leistungen „ohne Anerkennungeiner Rechtspflicht“ gewähren odernicht. Diese Ungewissheit im Verfah-ren versucht der Beschluss des Kurato-riums zu beseitigen. tui

Auf Vorschlag des Personalrats derTU Berlin hat das Kuratorium die

Universitätsleitung der TU Berlin er-mächtigt, die Zuwendung (Weih-nachtsgeld) und das Urlaubsgeld alsfreiwillige Leistung auch allen Beschäf-tigten mit neu geschlossenen bezie-hungsweise zu schließenden Arbeits-verträgen oder in Vertragsverlänge-rungen ab dem 17. 3. 2005 bis zum31. 12. 2009 zu zahlen. Diese Ent-scheidung und die damit verbundeneUnterstützung der Universitätsleitungwurden notwendig, weil die Tarifge-meinschaft der deutschen Länder (TdL)zum 30. 6. 2003 bzw. zum 31. 7. 2003

Briefkasten für alle FälleNeues Onlineangebot beschleunigt die Behebung von Störungen

Eine zersprungene Scheibe, ein Lochin der Wand, eine Stolperfalle auf

dem Boden. Anlässe gibt es immerwieder, ein passendes Formular zu zü-cken, die Störung einzutragen und dasFormular auf eine lange Reise durchdie Institution zu schicken, in der Hoff-nung dass der Schaden bald behobenwird. Doch mit der manchmal länge-ren Wartezeit soll es nun vorbei sein.Vor rund sechs Monaten richtete derDienstleistungspool der TU Berlin ei-nen „Web-Service-Briefkasten“ ein,schon bald als „Störbriefkasten“ be-kannt.„Alle TU-Angehörigen, die ans Inter-

net angeschlossen sind, haben daraufZugriff“, berichtet Barbara Wagner,auf deren Rechner die Störungen unddie Wünsche nach deren Behebungnun einlaufen. „Mit dem ComputerAided Facility Management, demCAFM, in dessen Rahmen der Service-Briefkasten entwickelt wurde, be-schleunigt sich der Vorgang erheblich.Ob nun Maurer, Glaser, Tischler oderDekorateure gebraucht werden, ist da-bei egal.“Die Störung wird online eingegeben,sofort wird eine Auftragsnummer ver-geben und binnen kurzem meldet sichein Mitarbeiter oder eine Mitarbeite-

rin in der betroffenen Abteilung oderFakultät. Man kann sogar online denAuftragsstatus abfragen. „Etwas län-ger kann es eigentlich nur noch dau-ern, wenn Materialien extra bestelltwerden müssen, zum Beispiel be-stimmtes Isolierglas oder gefärbtesGlas oder Ähnliches.“ Die Mitarbeiterfreuen sich daher, wenn der Störbrief-kasten rege benutzt wird. Nur eins istvon Übel: „Für Nachfragen bitte nichtnoch einmal den Service-Briefkastenbenutzen. Das löst dann nämlich einendoppelten Auftrag aus!“ pp

➥ https://cafmweb.tu-berlin.de/

Noch sieht man nicht viel, doch in diesem Innenhof entsteht demnächst eine Cafeteria

© T

U-P

ress

este

lle

Page 5: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006 Seite 5INNENANSICHTEN

Stimulieren, ausbauen, vernetzenWas der neue Zweite Vizepräsident zukünftig in der TU Berlin bewegen will

Herr Köppel, Sie haben sich von An-fang an in den Gremien engagiert. Waswar Ihre Motivation, schließlich auchals Vizepräsident zu kandidieren?Als ich 1998/99 an die TU Berlin kam,wollte ich zunächst natürlich vor alleman der Fortentwicklung meines Fach-gebiets arbeiten. Ich war dann mehre-re Jahre Prodekan und Studiendekan.Jetzt steht die gesamte Universität mitder Exzellenzinitiative vor einer gro-ßen Herausforderung, was ihre zu-künftige Ausrichtung betrifft. Dies istein spannender Zeitpunkt, um als Vi-zepräsident für Forschung die Arbeitder Universitätsleitung mitzugestal-ten.

Was sind Ihre Vorstellungen für die TUBerlin?Grundsätzlich möchte ich unterschei-den zwischen Forschungs-Innen- undForschungs-Außenpolitik. In beidenBereichen sehe ich Handlungsbedarfund Aufgaben. Einige von ihnen lassensich kurzfristig umsetzen, andere mussman eher über einen längeren Zeit-raum betrachten. Vieles hat mein Vor-gänger, Professor Petermann, ja be-reits strukturiert und auf den Weg ge-bracht. Ein wichtiger Punkt, der miram Herzen liegt, ist zum Beispiel dieNeuausrichtung der Forschungsförde-rung.

Was gehört für Sie zur „Innenpolitik“in der Forschung?Wichtig ist für mich, dass wir hier ei-nerseits über angemessene Möglich-keiten verfügen, gezielte Impulse zurUmsetzung von strategischen Zielenzu setzen (top down). Andererseitsmuss sichergestellt sein, dass Aktivitä-

ten aus den Fakultäten und Fachgebie-ten rechtzeitig erkannt und ebenfallsausreichend unterstützt werden kön-nen (bottom up); die Cluster von mor-gen sozusagen. Von großer Bedeutungsind hierbei natürlich Kommunikationund Information – und zwar in beideRichtungen. Hier bin ich mit der Kanz-lerin einig, dass es Optimierungspo-tenziale insbesondere auch hinsicht-lich einer „pro-aktiveren“ Beratungund Unterstützung der Schwerpunkte,Fakultäten und Fachgebiete gibt.Ich habe bereits begonnen, die Fakul-täten zu besuchen und mich vor Ortüber die Situation und besonderen Be-dürfnisse zu informieren. Wichtig istmir dabei, offen über Stärken und überSchwächen zu diskutieren, Lösungs-

wege zu entwickeln und weitere Ver-netzungsprozesse anzuregen. Ziel istes, das vorhandene Potenzial weiter zustützen und gezielt neue Aktivitätenzu stimulieren. Ein großes Thema fürdie „Innenpolitik“ ist natürlich auchder ganze Bereich Wissensmanage-ment, der ja nicht nur als wissenschaft-licher Schwerpunkt für den BereichForschung eine Rolle spielt, sondernauch große praktische Relevanz hat,beispielsweise für die interne Vernet-zung, aber auch für Kommunikationund Vermarktung von Forschungser-gebnissen.

Und die Außenpolitik?Hierbei geht es darum, wie wir als TUBerlin von außen wahrgenommen

werden und auf welche Weise wir mitanderen Institutionen in Forschung,Gesellschaft und Wirtschaft zusam-menwirken. Natürlich ist die Dritt-mitteleinwerbung ein übergeordnetesZiel vieler Aktivitäten. Ein andererwichtiger Ansatzpunkt ist die Frage,wie wir noch attraktiver werden kön-nen für junge und begabte Nach-wuchskräfte, auch und besonders iminternationalen Wettbewerb. Bei die-sem Thema gibt es vielfältige Berüh-rungspunkte mit meiner Kollegin Ul-rike Strate, der Dritten Vizepräsiden-tin. Wichtig dabei ist zum Beispiel derdifferenzierte Ausbau von struktu-rierten Angeboten und Programmenfür Promovierende. Hier darf die TUBerlin nicht mehr viel Zeit verlieren.Weiterhin möchte ich unsere gutenKontakte zu außeruniversitären For-schungseinrichtungen und zur Indust-rie pflegen und intensivieren. In derZusammenarbeit mit Stiftungen undStipendienprogrammen sehe ich au-ßerdem ein wichtiges und noch kei-nesfalls ausreichend genutztes Poten-zial. Und natürlich gehört auch dieforschungsgeleitete Unterstützungvon Existenzgründungen und Spin-offs dazu.

Was wünschen Sie sich für Ihr Amt?Eine gute Zusammenarbeit mit allenBeteiligten in der Leitung, der Verwal-tung und in den Fakultäten ist mirwichtig. Ich hoffe, einige von den auf-gezählten Punkten rasch umsetzenund andere Themen kontinuierlich ineiner langfristigeren Perspektive ver-folgen zu können.

Das Gespräch führte Patricia Pätzold

Prof. Dr. Johann Köppel trat im Juni2006 seine zweijähri-ge Amtszeit alsZweiter Vizepräsidentder TU Berlin an undist zuständig für For-schung. Seit 1999lehrt und forscht erim Fachgebiet Land-schaftsplanung/Umweltverträglich-keitsprüfung an derTU Berlin

AUS DER UNI-BIBLIOTHEK

Nationallizenzenerworben

Die Deutsche Forschungsgemein-schaft (DFG) fördert seit 2004 den

bundesweiten Zugang zu digitalenTextsammlungen, um die Fachinfor-mation an deutschen Hochschulen undForschungseinrichtungen zu verbes-sern. Sie finanziert den Erwerb von sogenannten Nationallizenzen. 2005wurden erstmals auch digitale Zeit-schriftenarchive (zum Beispiel OxfordUniversity Press, Elsevier, Wiley,Springer) und elektronische Büchergroßer Wissenschaftsverlage einbezo-gen. Für die TU Berlin hat die Univer-sitätsbibliothek die Nutzung dieser Li-zenzen beantragt und dadurch das An-gebot an elektronischen Publikatio-nen erheblich verbessert. Eine detail-lierte Übersicht über die erworbenenProdukte und weitere Informationenstehen bereits im Internet. Da das An-gebot sehr umfangreich ist, wird es ei-nige Zeit dauern, bis alle Zugänge frei-geschaltet sind. Derzeit erhält die Uni-versitätsbibliothek täglich mehrereMeldungen über neue Freischaltun-gen. Die Angebote der digitalen Publi-kationen stehen den Einrichtungenkostenlos und unbegrenzt zur Verfü-gung. Für Fragen und Zugriffsproble-me ist Bettina Golz aus der Hauptab-teilung Medienbearbeitung ansprech-bar. tui

☎ 314-7 61 21✉ [email protected]➥ www.ub.tu-berlin.de➥ www.nationallizenzen.de

Es gibt nochSparpotenzial

TU-Umweltpreis für Energie- undWassersparen geplant

Beim Umweltschutz und bei derEnergieeinsparung an der TU Ber-

lin gibt es nach wie vor Verbesserungs-möglichkeiten, wie der Umweltbericht2005 der TU Berlin zeigt. Das gilt ins-besondere für den Wärmebezug. Aufihn entfallen mehr als die Hälfte der23 500 Tonnen CO2, die die Universi-tät jährlich durch Energieverbrauchund Verkehr erzeugt. Auch bei denKosten für den Verbrauch von Strom,Wärme und Wasser, im Jahr 2004rund neun Millionen Euro, entfällt fastdie Hälfte auf den Wärmebezug.Ebenfalls unbefriedigend ist die Situa-tion beim Stromverbrauch, der 2004um 1,3 Prozent anstieg. Sparpotenzia-le bietet zum Beispiel das Ausschaltenvon Laborabzügen oder EDV-Gerätenzum Arbeitsende. Tipps findet manauf der Homepage des Bereichs Si-cherheitstechnische Dienste und Um-weltschutz (SDU) der TU Berlin. Er-freulich ist der Rückgang um 13 Pro-zent beim Wasserverbrauch. Die Ab-teilung IV Gebäude- und Dienstema-nagement ersetzte Kühlung mit Trink-wasser durch Kreisläufe mit elektrischbetriebener Kühlung. Auch entnahmdie TU Berlin nach Umbauten fast 60Prozent weniger Brunnenwasser.Im Umweltbericht wird auch festge-halten, wie nachhaltig und umweltbe-zogen in den Fakultäten geforscht undgelehrt wird. Rund zehn Prozent derForschung und fünf Prozent der Lehrebeschäftigen sich mit diesen Themen.Fast die Hälfte der Forschungsarbeitenbeschäftigen sich mit Wirtschaft undUmwelt. Um die Beteiligung der Fa-kultäten zu fördern, wird beabsichtigt,erstmals im Rahmen der Erstellung desUmweltberichts 2006 die besten Be-richte, die Aktivitäten im Schwer-punkt Energie- und Wassersparen be-nennen, zu prämieren.

Thomas Albrecht,Sicherheitstechnische Dienste

und Umweltschutz

➥ www.tu-berlin.de/zuv/sdu/UWS/Energie.htm

„Menschlichkeit fördert Produktivität“Die erste Sozialarbeiterin der Universität geht in den Ruhestand – was die Zukunft bringt

Alle menschlichen Höhen und Tie-fen habe ich hier in zwanzig Jahren

erlebt“, sagt Edith Schröter, Sozialar-beiterin an der TU Berlin. Nun beginntfür sie der Freizeitblock der Altersteil-zeit. Es fällt ihr nicht leicht, ihr Büro zuräumen, denn mit vielem sind Erinne-rungen an Freuden, an Kämpfe umMenschen, an Tränen verbunden, anDinge, die sie anvertraut bekommenhat im Laufe der Jahre. „Mir anvertrau-te Vorgänge habe ich vernichtet“, er-klärt Edith Schröter. Immerhin standbei ihren „Klienten“ oft sogar der Ar-beitsplatz auf der Kippe, manchmal derganze Lebensentwurf. Alkoholmiss-brauch war oft die Diagnose.Damals, 1985, bekam Edith Schröterdie erste Stelle, die für eine Sozialar-beiterin an der TU Berlin eingerichtetwurde. Sie war für die Betreuung vonSuchtkranken und -gefährdeten sowiefür weitere soziale Beratung zustän-dig. Schon bald entwickelte sie eineHandlungsanleitung auch für Kollegenund Vorgesetzte, wie ein Suchtkran-ker zu erkennen und auch dazu zubringen ist, sich Hilfe zu holen. „Das

Ziel mussten dabei im-mer die Stabilisierungder Persönlichkeit unddie Erhaltung des Ar-beitsplatzes sowohl beiAlkohol- als auch beiDrogenabhängigkeitsein“, sagt Edith Schrö-ter. Dabei arbeitete siemit vielen Stellen zu-sammen, wie mit demPersonalrat, der Ju-gendvertretung undnatürlich mit den Ärz-ten. Mit diesen zusam-men gründete sie den„Arbeitskreis Sucht“,man entwickelte einen Leitfaden fürVorgesetzte sowie Seminare für Vor-gesetzte, die fünfmal jährlich stattfan-den.Edith Schröter ist froh, dass ihre Stel-le schon im Herbst wieder besetzt wer-den soll, obwohl sie – bedingt durchden Freizeitblock – noch nicht offiziellim Ruhestand ist. Prävention undNachsorge für Sucht werden auch wei-terhin Thema sein. Schwerpunkte

werden aber zukünftig auch auf derGesundheitsförderung liegen: Ar-beitsplatzausstattung, psychische Be-lastungen durch steigende Konkur-renz und abnehmende Solidarität,Überforderungen durch eine dünnerePersonaldecke. „Was die Zukunftauch bringt“, meint Edith Schröterzum Abschied, „meine Erfahrung ist:Menschlichkeit fördert Produktivi-tät.“ Patricia Pätzold

Weiterbildung fürFührungskräfte

Die Personalentwicklung soll Kom-petenzen der einzelnen Teammit-

glieder erkennen, um sie zum Bestender gesamten Abteilung einzusetzen.An einem ersten FührungskräfteFo-rum des Servicebereichs Weiterbil-dung der TU Berlin nahmen kürzlichrund 30 Lehr- und Führungskräfte teil.Sie hörten Vorträge und diskutierten,wie sich Erkenntnisse aus der Wirt-schaft auf das Wissensmanagement ei-ner Universität übertragen lassen, undlernten die Instrumente „Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräch“ oder „Füh-rungskräftefeedback“ kennen (s. H in-tern 11/05). Wie man Kompetenzenangstfrei entwickeln kann oder auch„Spardruck wird als Hemmnis emp-funden“ waren weitere Themen. At-traktiv erschien allen das wichtigeMotto: „There is no I in a team“. DieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter desServicebereichs Weiterbildung bietenverschiedene Module zu diesem The-menbereich an, ebenso wie individuellauf die Nutzer zugeschnittene Pro-gramme. tui

➥ www.wb.tu-berlin.de/

Edith Schröter war die erste Sozialarbeiterin an der TU Berlin

Hand aufs HerzBeschäftigte werden gezielt für die erste Hilfe ausgebildet – Interessenten gesucht

Zuerst war ich gar nicht erbaut vonder Idee meiner Kollegen, ich solle

als Ersthelfer fungieren und einenKurs machen“, erzählt Michael Lor-beer, Elektromechaniker in der Werk-statt der Leistungselektronik. Dochdann lernte er das Angebot schätzen.„Es gab sehr viel Theorie, aber vor al-lem machten wir praktische Übungen.Wie stellt man zum Beispiel sicher fest,ob jemand noch atmet, ob er einenSchock hat oder ob sein Herz nochschlägt? Man verliert die Angst, einzu-greifen oder den berühmten Rautek-Griff anzuwenden, wenn etwas pas-siert ist.“ Es sei kein Vergleich zum

Erste-Hilfe-Kurs, den jeder Führer-scheinbesitzer machen muss. Allezwei Jahre werde man fortgebildet.Lorbeers Werkstatt hat sogar inzwi-schen einen Defibrillator beantragt,ein Gerät, das elektrisch bei Herzstill-stand helfen kann.„Natürlich ist der Bedarf an Ersthel-fern in den Abteilungen unterschied-lich“, erklärt Walburg Schmitt, Be-triebskrankenschwester vom Be-triebsärztlichen Dienst, bei der die Fä-den der Ersthelferausbildung zusam-menlaufen. „Werkstätten und Che-mielabore sind mehr von Unfällen be-troffen als Büros. Doch auch dort gibt

es mal Verletzungen oder jemand wirdaus unerfindlichen Gründen ohn-mächtig.“Wie jeder Unternehmer ist auch dieTU Berlin nach der Unfallverhütungs-vorschrift verpflichtet, bei Arbeitsun-fällen dafür zu sorgen, dass Verletztendie notwendige erste Hilfe zuteil wird.Es müssen also ausreichend fachlichvorgebildete Beschäftigte vorhandensein. Die Kosten der Weiterbildungs-kurse werden von der Unfallkasse ge-tragen. Wer Ersthelfer werden will,kann sich sofort anmelden. pp

➥ www.wb.tu-berlin.dePflaster notwendig? Michael Lorbeer leisteterste Hilfe vor Ort

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U-P

ress

este

lle/P

ätzo

ld

© T

U-P

ress

este

lle

Page 6: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

Seite 6 TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006STUDIUM & LEHRE

Ein neues Zeitalter in der KonstruktionslehreGrundlegende Reform durch Zehn-Millionen-Programm möglich

Mit ihrem Zehn-Millionen-Euro-Pro-gramm „Of-

fensive Wissendurch Lernen“ (OWL) verbessert dieTU Berlin die Qualität der Lehre undstrebt damit eine kürzere Studien-dauer und eine geringere Abbrecher-quote an. Die ersten 4,3 MillionenEuro wurden nun bereitgestellt, mitdenen zunächst 83 Projekte geför-dert werden. In einer losen Seriestellt H intern einige dieser Projektevor (siehe H intern 5/06 und 6/06).

Verringerung der hohen Durchfall-quoten in den Klausuren, ein den heu-tigen Möglichkeiten entsprechenderEinsatz moderner Medien und Werk-zeuge in der Konstruktionslehre, eineffizienterer Einsatz der Lehrkräfteaufgrund stark gestiegener Studieren-denzahlen bei weniger Lehrpersonalund zufriedenere Studierende – dassind die Ziele, die das Projekt „Grund-legende Neuausrichtung der Kon-struktionslehre an der TU Berlin imRahmen des Bologna-Prozesses“ ver-folgt. Es zählt zu den 83 Projekten, diedurch das Programm „Offensive Wis-sen durch Lernen“ gefördert werden.Ausgearbeitet haben es Prof. Dr.-Ing.Luciënne Blessing (Fachgebiet Kon-struktionstechnik und Entwicklungs-methodik), Prof. Dr.-Ing. Henning Jür-gen Meyer (Fachgebiet Konstruktionvon Maschinensystemen) und Prof.Dr.-Ing. Heinz Mertens (Konstrukti-onslehre). 100 000 Euro stellt die Uni-versität für die Reform der Konstruk-tionslehre in den nächsten zwei Jahrenzur Verfügung.Da die Lehrveranstaltungen Kon-struktionslehre sowie Maschinenele-mente im Rahmen des Bologna-Pro-

zesses auf die integrierten ModuleKonstruktion und die VeranstaltungMaschinen- und Apparatekonstrukti-on auf das Modul Konstruktion undWerkstoffe umgestellt werden müs-sen, können die bisher nur skizziertenModule durch das OWL-Programmendlich gezielt ausgearbeitet und dieunterschiedlichen Sammlungen vonLehrmaterial vereinheitlicht werden.„Die verschiedenen Lehrmaterialiensind ineffektiv, erhöhen den Aufwandfür die wissenschaftlichen Mitarbeiterund verringern für die Studierendendie Übersichtlichkeit hinsichtlich derLehrveranstaltungen und die Möglich-keit, ein Semester auszusetzen und beieinem anderen Professor den nächstenTeil der Veranstaltungsreihe zu hö-ren“, sagt Luciënne Blessing.

Durch die Modularisierung der Vorle-sungen und Seminare wird es zudemmöglich, die Lehrveranstaltungen in-haltlich zu erneuern und einen mehrsystem- und funktionsorientiertenAufbau zu realisieren. Umsetzbar istdies aber erst durch die Mittel desOWL-Programms.Die Übungen und Klausuren habenaußerdem gezeigt, dass viele Studie-rende Schwierigkeiten haben, dieLehrinhalte zu verstehen. Fazit: DerStoff muss anders vermittelt werden.Benötigt werden Bildmaterial, Anima-tionen, Vitrinen zur Darstellung vonÜbersichten, Anschauungs- und Funk-tionsmodelle „zum Anfassen“. Mitdem Geld aus dem OWL-Programmkönnen nun Animationen erstellt, An-schauungs- und Funktionsmodelle an-

geschafft, Vitrinen gestaltet und dasvorhandene Bildmaterial in Form vonDias erfasst, bearbeitet und archiviertwerden.In der Konstruktionslehre bricht soetwas wie ein neues Zeitalter an.„Wir konnten so aber auch nichtmehr weiterarbeiten, zumal es zu-nehmend schwieriger wurde, bereitsbegonnene Reformen fortzuführen.Die finanziellen und personellen Mit-tel wurden ja immer knapper“, sagtLuciënne Blessing. „Umso mehr freu-en wir uns über das OWL-Programm.Ohne dieses Programm wäre dieganzheitliche und damit auch histori-sche Neuausrichtung der Konstrukti-onslehre im Grundstudium nichtmöglich.“

Sybille Nitsche

Neue Zulassungs-zahlen beschlossen

In seiner Sitzung am 21. Juni hat derAkademische Senat der TU Berlin mit

großer Mehrheit den neuen Zulassungs-zahlen zum Wintersemester 2006/2007und Sommersemester 2007 zuge-stimmt. Sie belaufen sich auf insgesamt4257. Im vergleichbaren Zeitraum von2005/06 waren es 4570 Zulassungen.Die Zahlen sind das Ergebnis umfang-reicher Verhandlungen zwischen Se-natswissenschaftsverwaltung und denBerliner Universitäten. Gemäß der Ver-einbarung zur Qualitätsoffensive fürStudium und Lehre orientieren sich dieZahlen an der gewünschten verbesser-ten Betreuungsrelation in den neuenBachelor- und Masterstudiengängen(siehe Juni-Ausgabe von H intern). Au-ßerdem haben die Fakultäten ihre bis-herige freiwillige Überlast in vielen Stu-diengängen reduziert. Beides trägtdazu bei, dass es künftig weniger Studi-enanfänger geben wird. tui

Studierende wählenPersonalrat

Vom 19. bis 23. Juni 2006 konnten1690 wahlberechtigte studenti-

sche Beschäftigte ihre Stimmen für ih-ren Personalrat abgeben. Beteiligt hat-ten sich acht Prozent der Wahlberech-tigten. Gewählt wurden folgende Stu-dierende (Reihenfolge nach Stimman-teilen): Kathleen Waak, Arnaud Lele,Sarah Lee, Günter Maurer, Elena Mi-leva, Michael Pleßner, Teomann Icer,Devrim Özdemir, Nils Jungius, AlonaKolbasova, Tobias Erlemann, Chris-toph Lang und Marius Pöthe. pp

➥ www.tu-berlin.de/tutpers/

Nachholbedarf beimPolen-Austausch

Czesc“, „dziekuje“, „przepraszam“und „do widzenia“ – Hallo, Dan-

ke, Entschuldigung und Auf Wiederse-hen – das waren die wichtigsten Wör-ter für elf Studierende der TechnischenUniversitäten Berlin und Cottbus, umsich in Krakau minimal zu verständi-gen. Sieben Tage hielten sie sich an derpolnischen TU-Partneruniversität, derPolitechnika Krakowska (PK) zum Be-such der Frühjahrsschule „Prozesssi-mulation und Prozessoptimierung“auf. In englischen Vorlesungen undÜbungen des vom Bundesministeriumfür Bildung und Forschung gefördertenAustauschs, gehalten von den Profes-soren Günter Wozny (TU Berlin) undWerner Witt (Cottbus), wurdenGrundlagen aus den Fachgebieten Pro-zesssimulation und -optimierung ver-mittelt und neue Methoden vorgestellt.Das Angebot richtete sich dabei so-wohl an Studierende der Verfahrens-technik oder des chemischen Appara-tebaus aus Berlin und Cottbus als auchan die Studierenden in Mechanical undChemical Engineering an der PK.Doch auch der kulturelle Austauschkam nicht zu kurz. Die Altstadt, das jü-dische Viertel „Kazimierz“, Drehortfür den Film „Schindlers Liste“, dieWawelburg und Auschwitz gaben An-lass zum Staunen und Nachdenken. Esscheint ein großer Nachholbedarf zumAustausch mit diesem immer wichti-ger werdenden Handelspartner zu be-stehen. Die wenigsten deutschen Teil-nehmer waren vorher schon einmal inPolen, von Sprachkenntnissen ganz zuschweigen. Für junge Polen ist es da-gegen durchaus üblich, zumindest ei-nige Brocken Deutsch zu beherrschen.Professor Wozny vom Institut für An-lagen- und Prozesstechnik unterhältbereits seit vielen Jahren den Kontaktnach Krakau, wo er ebenfalls eine Pro-fessur innehat. Es gibt regelmäßige Ta-gungen. Neu ist der Studienrenden-austausch, der den Dialog fördern soll.

Mark Nowakowski, Student

➥ www.dbta.tu-berlin.de

Eine rote Wand, ein gastlicher Tre-sen, Speisen und Getränke und ein

gemütlicher Café-Raum: So präsen-tiert sich das Servicezentrum der Fa-kultät VIII, Wirtschaft und Manage-ment. Außer Bier, Softdrinks und et-was für den kleinen Hunger gibt es hierauch Klausuren, Protokolle zu mündli-chen Prüfungen, Informationen zu denStudiengängen und allerlei Hilfe imStudienalltag. Ein Team von 18 Studie-renden, hauptsächlich aus dem Wirt-

schaftsingenieurwesen, erhält hier eh-renamtlich den Betrieb aufrecht – je-den Werktag von 10 bis 16 Uhr.So viel Engagement wurde jetzt hochbelohnt. Am 23. Juni wurde diese Ini-tiative im Rahmen der akademischenFeier zur Verabschiedung der Wirt-schaftsingenieure der TU Berlin mitdem mit 5000 Euro dotierten „Baum-garten-Wagon-Preis für besondereVerdienste um das Wirtschaftsinge-nieurwesen“ ausgezeichnet. Gestif-

tet wurde dieser Preis, der nach demVorreiter des Wirtschaftsingenieur-wesens an der TU Berlin, Prof. Dr.Horst Wagon, und seinem NachfolgerProf. Dr. Helmut Baumgarten be-nannt ist, von Prof. Dr. HelmutBaumgarten. Er hatte mit einer eige-nen Spende und mit überschüssigenMitteln aus der Spendenaktion fürden „Horst-Wagon-Hörsaal“ diesenPreis gestiftet. Die Stiftung wird nunvon der Gesellschaft von Freunden der

TU Berlin e.V. verwaltet und soll jähr-lich für fünf Jahre bei der Verabschie-dung der Absolventinnen und Absol-venten des Wirtschaftsingenieurwe-sens der TU Berlin vergeben werden.Zu finden ist das „WiWiCafé“ im Er-weiterungsbau, Raum 302. Dort fin-den auch regelmäßig Vorträge, Veran-staltungen und Seminare der Initiati-ven und der Lehrstühle statt. pp

➥ www.wiwicafe.de

Seit Jahren hört manes immer wieder:

Das Studium brauchemehr Praxisbezug,Lehrveranstaltungenseien zum Teil staub-trocken. Auch derElektrotechniker Hen-ry Westphal stimmtewährend seiner Studi-enzeit an der TU Berlinin diesen Chor mit ein.Nach seinem Abschlussim Jahr 1999 nahm ihnProf. Dr.-Ing. ReinholdOrglmeister vom Fach-gebiet Elektronik undmedizinische Signal-verarbeitung beimWort, er möge doch sei-ne Ideen in die Praxisumsetzen. Seitdemzeigt der Alumnus undFirmengründer Studie-renden der Elektrotechnik und derTechnischen Informatik in der Lehr-veranstaltung „Mixed-Signal-Bau-gruppen“, wie theoretisches Wissenspannend in praktisches Arbeiten um-gesetzt werden kann.

„Die Studierenden müssen selber et-was bauen können“, lautet seine Philo-sophie. Das kann mal ein Gitarrenver-stärker, ein Videomonitor oder ein Hi-Fi-Verstärker sein, der am Ende so gutwird, dass er selbst mit den kommerzi-

ellen Produkten im vierstelligen Euro-Bereich konkurrieren kann. „DasNacherfinden von Alltagsgeräten unterVerwendung der noch einfach zudurchschauenden Technologie der1950er- bis 1980er-Jahre bietet den

besten Zugang. Die innere Funktionder Bauteile ist noch klar sichtbar, manhat noch keine ‚Blackbox‘ mit hunder-ten von Anschlüssen vor sich und kon-zentriert sich auf die eigenständigeRealisierung der Kernfunktionalität“,erläutert er. In seiner Veranstaltung ler-nen die Studierenden zudem das Prä-sentieren und Dokumentieren. „Als In-genieur muss man heute dem Kundenein Projekt verständlich und interes-sant erläutern“, spricht Westphal auseigener Erfahrung. Davon und von sei-ner ansteckenden Begeisterung profi-tieren die Studierenden. „Ein Studentim ersten Semester hat es zum Beispielnicht geschafft, vor der Gruppe zu spre-chen. Am Ende des zweiten Semestershat er die Zuhörer regelrecht mitgeris-sen“, freut sich Westphal. Schon jetztist sein neuer Kurs fürs kommende Se-mester ausgebucht. Wer sich einen Ein-druck von Plasma-Lautsprechern undTeslageneratoren machen möchte, istherzlich zur Abschlussveranstaltungdes Sommersemesters eingeladen:19. 7., 13.30 Uhr in der Bibliothek desElektrotechnik-Neubaus. cho

➥ www.emsp.tu-berlin.de/lehre/

Wenn Begeisterung anstecktStudierende bauen Alltagsgeräte nach – manchmal besser als die Profis

Kaffee und KlausurenInitiative WiWiCafé mit dem Baumgarten-Wagon-Preis ausgezeichnet

In den Zeichensaal der Konstruktionslehre soll die mulitmediale Welt von morgen Einzug halten

Experimente zur elektrischen Spannung helfen bei neuen Erfindungen

© T

U-P

ress

este

lle

© p

rivat

Page 7: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

Aufgaben“, so Dirk Oberschmidt,Gruppenleiter am IWF. Gleichzeitigsollen die Studentinnen auch die Chan-ce haben, Experimente virtuell vorzu-planen, damit sie diese in der Praxisdurchführen. „Wir haben bei Übungenhäufig die Situation, dass die Studentendie praktischen Tätigkeiten ausführenund die Studentinnen das Protokollschreiben, weil sie aus verschiedenenGründen eine höhere Hemmschwellehaben“, sagt Oberschmidt. „Da mussdringend eine Gleichstellung her.“

Sybille Nitsche

TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006 Seite 7STUDIUM & LEHRE

Charme-Offensive der FertigungstechnikerMultimediabasierte Lernmittel sollen die Ingenieurwissenschaften für Studentinnen attraktiver machen

Fast, faster, FaSTTUBe

Vom 3. bis 8. August geben 40 stu-dentische Teams aus ganz

Deutschland Gas. Dann findet auf demHockenheimring die Formula Studentstatt, bei der von den Studierendenselbst konstruierte Rennwagen umden Sieg fahren. Mit FaSTTUBeist auch ein Team von der TU Ber-lin bei dem vom Verein Deut-scher Ingenieure organisiertenWettbewerb am Start. „Wir sindgerade im heißen Endspurt derFertigung, es wird verdammteng“, berichtet Projektleiter JanOle Kröger. Die letzten Teile desFahrwerkes werden gefräst, die

verkabelt und programmiert sowie dieKarosserie nachbearbeitet. Es fehlt je-doch an Geld und Fertigungskapazi-

tät, auch sind noch nicht alleProbleme gelöst. Dagegen sinddie Favoriten-Teams vermutlichschon am Testen. Das TU-Teamwird aber auf jeden Fall zumRennen fahren. „Wir erwartenkeine großen Siege, sonderneine Menge Erfahrung“, so JanOle Kröger. Im Jahr danach wol-len sie die Ziele höher stecken.

cho

➥ www.fasttube.de

Regatta in der Luft

So erfolgreich war die erste überre-gionale „Airship-Regatta“ in Ber-

lin, die zur Langen Nacht der Wissen-schaften in der Weddinger Peter-Beh-rens-Halle der TU Berlin stattfand,dass sie von nun an jährlich stattfindensoll. Nach der Regatta ist vor der Re-gatta, die Vorbereitungen für dasnächste Jahr haben nun bereits begon-nen. Bei dem Rennen, das unter ande-rem von der Projektwerkstatt „Volu-menoptimierte Flugobjekte“ organi-siert worden war, waren vor großemPublikum und mit hoher Medienprä-senz bereits sechs Teilnehmer amStart: aus Berlin, Friedrichshafen, Bre-

men und München. Die Idee, die hin-ter den Luftschiffrennen steht, ist dieFrage nach den Vor- und Nachteilenvon unterschiedlichen Antriebs-Kon-figurationen. Dabei werden Flugleis-tungen auf gerader Strecke, in der Kur-ve, im Langsamflug und im Steigfluggemessen. Erster Platz: Erich Fink –TU Berlin. pp

➥ http://groups.yahoo.com/group/rc_airship_regatta

Ingenieurewerden rar indeutschen

Landen. Inge-nieurinnen waren es schon immer.Eine Ursache für das Fehlen des an-deren Geschlechts in den techni-schen Studiengängen ist, dass dasStudium dort für junge Frauen kaumattraktiv ist.

„Die herkömmliche Art, den Stoff na-hezu ausschließlich über abstrakteFakten zu lehren, wirkt abschreckendund ist nicht dazu angetan, Frauen fürein Ingenieurstudium zu begeistern“,sagt Prof. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann,Leiter des Instituts für Werkzeugma-schinen und Fabrikbetrieb (IWF). Ne-benbei: Diese wenig inspirierte Artund Weise der Wissensvermittlung istauch für junge Männer wenig motivie-rend – die hohe Abbrecherquote be-weist es. Die Industrie kritisiert es seitlangem und fordert, die Qualität, be-sonders auch die Praxisnähe des Inge-nieurstudiums, generell zu verbessern.Am IWF nun will man die Abstinenzder Studentinnen nicht auf sich beru-hen lassen und hat im Rahmen desZehn-Millionen-Programms der TUBerlin „Offensive Wissen durch Ler-nen“ (OWL) ein „Genderprojekt zurWerbung von Schülerinnen sowie zurVerbesserung der Studiensituationweiblicher Studierender der Ingenieur-wissenschaften“ unter Leitung vonEckart Uhlmann initiiert. Die Universi-tät stellt dafür in den kommenden dreiJahren 180 000 Euro zur Verfügung.

Die Charme-Offensive soll mit demEinsatz von Multimedia zum Erfolgführen. Ziel ist es, in Zusammenarbeitmit dem Mulitmediazentrum für Lehreund Forschung (MuLF) eine Studien-plattform zu entwickeln, die ingenieur-wissenschaftliches Grundlagenwissenvermittelt, ausgerichtet an den spezifi-schen Präferenzen von Studentinnen.Internationale Untersuchungen habenergeben, dass bei diesen der Prozessder Wissensaneignung eng gekoppeltist an das Bedürfnis nach Kommunika-tion und Austausch, da bei Frauen beim

Reden eine Verinnerlichung des Stoffeserfolgt. Ein wesentlicher Bestandteilder Studienplattform werden deshalbso genannte kooperative Wissensräu-me sein, in denen der gedankliche Aus-tausch stattfinden kann. „Wir werdendie Internetplattform auf Basis unsererDemonstrations-CD ‚Funkenerosion‘aufbauen, aber diese verbessern, weildie Studentinnen aus den genanntenGründen nicht vollständig davon über-zeugt waren. Sie vermissten insbeson-dere Kommunikationsmöglichkeitenzur gemeinsamen Bearbeitung von

Während die Kürzungen tausen-der Arbeitsplätze durch die gro-

ßen Konzerne Schlagzeilen machen,denken am Lehrstuhl für Arbeitswis-senschaft und Produktergonomie(AwB) Studierende über die Möglich-keiten der Arbeitsplatzerhaltungnach. Sie wollen nachweisen, dass mitder so genannten „balancierten Ratio-nalisierung“ die Wettbewerbsfähig-keit gesichert werden kann, ja sogarArbeitsplätze geschaffen werden kön-nen, und zwar ohne Rationalisierungdurch Personalkürzungen. In einerAwB-Übung entstand das studenti-sche Beratungsunternehmen „4dRa-tio“ (vierdimensionale Rationalisie-rung) unter der Leitung von ProfessorWolfgang Friesdorf.Fünf „Units“ der „4dRatio“ mit insge-samt 60 Studierenden, koordiniertvon einem siebenköpfigen studenti-schen Management-Board, nahmenmit arbeitswissenschaftlichen Ansät-zen jeweils eine Branche unter dieLupe. Die Beschäftigten werden dabeinicht als Kostenverursacher, sondernals Know-how- und Leistungsträgerbetrachtet. Da sie ihre Aufgaben ambesten kennen, decken sie, moderiertdurch „4dRatio“, Rationalisierungs-potenziale auf und entwickeln gleich-

zeitig Ideen für innovative Produkteund Dienstleistungen. Die Leistungs-fähigkeit wird gesteigert, die Aufga-benfelder ausgedehnt, Markterfolgund Arbeitsplätze schließlich nachhal-tig gesichert.Interessante Ideen entstanden zumBeispiel für die Lehre an der TU Ber-lin sowie für das Bürgeramt Charlot-tenburg: Eine Gruppe entwickelte einteilautonomes Lehrkonzept, das dieInteressen der Studierenden, der Wirt-schaft, der Universität und des Lehr-

stuhls gleichermaßenberücksichtigt unddie jeweiligen Kom-petenzen synerge-tisch nutzt. Die Zu-sammenarbeit mitder Wirtschaft solldanach stärker aus-gebaut und ein wach-sender Bestandteilder „neuen Lehre“werden.Im Bürgeramt Char-lottenburg befragtenStudierende Be-schäftigte und war-tende Bürger. Die In-terviews zeigten im-menses Optimie-

rungspotenzial und eine Fülle vonIdeen für innovative Dienstleistungenund neue Ziele: Motivierte Mitarbei-ter, optimierte Prozesse und neu er-schlossene Aufgabenbereiche könnendie Kundenzufriedenheit steigern unddas Image verbessern.Die Konzepte der balancierten Ratio-nalisierung werden in der Praxis vonWolfgang Friesdorf mit Erfolg bereitsin Krankenhäusern umgesetzt.

Svetlana Kharitoniouk, Studentin,Zentrales Management „4dRatio“

Motorsteuerung wird mit allerhandSensoren und Steuerungselementen

Abstrakte Fakten begeistern Frauen nicht besonders. Sie lernen besser durch Kommunikation

Optimierung sichert JobsStudierende entwerfen wettbewerbsfähige Rationalisierungskonzepte ohne Arbeitsplatzverluste

Neues aus der LehreBewerbungsfrist verlängert

/tui/ Auf den 15. September 2006 ver-schoben hat die TU Berlin die Bewer-bungsfrist zum Wintersemester 2006/07für die sieben neuen geisteswissenschaft-lichen Masterstudiengänge Bildungsma-nagement, Geschichte und Kultur derWissenschaft und Technik, Historische Ur-banistik, Kommunikation und Sprache,Kunstwissenschaft und Kunsttechnolo-gie, Medienkommunikation und -tech-nologie sowie Philosophie des Wissensund der Wissenschaft. Die Studiengängerichten sich an Bewerberinnen und Be-werber mit erstem Hochschulabschluss,zum Beispiel Bachelor oder Diplom. Häu-fig werden jedoch deren Abschlusszeug-nisse nicht bis zum traditionellen Bewer-bungstermin im Juli ausgestellt. Damitsich möglichst viele fristgerecht bewer-ben können, wurde die Frist verschoben.

Weniger Studierende

/tui/ Die Zahl der Studierenden an derTU Berlin ist weiter rückläufig: Im Som-mersemester 2006 sind 27 891 Studie-rende eingeschrieben – so wenig wie zu-letzt vor 20 Jahren. Der Rückgang ist Fol-ge der Sparbeschlüsse des Berliner Se-nats, der zur Ausweitung des Numerusclausus und zur Einstellung von Studien-gängen zwang. Ebenfalls rückläufig istder Frauenanteil. Er liegt nun bei 36,5Prozent. Größte technische Uni bleibtdie TU Dresden mit 35 000 Studieren-den.

Jobben und Studiumenger verzahnen

/tui/ Eine neue überregionale Arbeits-gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, künftigfachnahes Jobben von Studierenden unddas Studium enger zu verzahnen. Darund drei Viertel der angehenden Inge-nieure nebenbei fachnah jobben, wirdbefürchtet, dass die Einführung der ge-strafften Bachelor- und Masterstudien-gänge dafür keine Zeit mehr lässt. Die Ar-beitsgruppe, die von der Hans-Böckler-Stiftung unterstützt wird, war im Juni imRahmen der Tagung „JobIng“ an der TUBerlin gegründet worden.✉ [email protected]

Innovationen leicht gemacht

/tui/ In dem vierwöchigen Kurs „Innova-tionswerkstatt“ des TU-Fachgebiets Mar-keting von Prof. Dr. Volker Trommsdorffkönnen Studierende aller Fachrichtungenanhand eines konkreten Praxisprojektslernen, wie Marketingkonzepte für inno-vative Produkte erarbeitet werden. DieVeranstaltung, die mit einem renommier-ten Unternehmen durchgeführt wird, fin-det vom 11. September bis 9. Oktober2006 statt. 40 Plätze stehen zur Verfü-gung. Bevorzugt werden Studierendekurz vor Studienabschluss. Interessentenmüssen sich bis 14. August bewerben.➥ www.innowerkstatt.de/

Modern, aber nicht erholsam

/tui/ Am besten abgeschnitten hat Berlinals WM-Stadt bei einer Umfrage, die dieStudentenorganisation AIESEC unterWM-Gästen in allen Austragungsortendurchgeführt hat. In den Kategorien WM-Events, Tradition, Modernität, Übernach-tung, Wiederkommen hat Berlin bestensabgeschnitten. Bei der Kategorie „Erhol-samkeit“ jedoch belegte die Hauptstadtden 9. Platz.➥ www.aiesec.de

Studierendenparlamenthat gewählt

/tui/ Am 7. Juli stand das Ergebnis für dieWahlen zum 27. Studierendenparlamentfest. Beteiligt hatten sich rund sieben Pro-zent der wahlberechtigten Studierenden.Die meisten Stimmen entfielen auf die Lis-ten „EB 104 feat. Psychos & Langzeitstu-dis“ (295 Stimmen), die „WiWi-RCDS-BWL,VWL,Economics,WiIng“ (273 Stim-men) sowie die „Unabhängige WiWi-Liste, Fak. VIII“ (202 Stimmen). Die de-taillierten Wahlergebnisse sind beimZentralen Wahlvorstand der TU Berlin,Peter Braun, Hauptgebäude, RaumH 2028/2030, einzusehen.

ANZEIGE

Zwei von sechs Teilnehmern bei der Airship-Regatta in der Peter-Behrens-Halle

Wie die Profis: Management-Board der „4dRatio“

So soll der Renner in wenigen Wochen aussehen

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© p

rivat

© T

U-P

ress

este

lle/D

ahl

© p

rivat

Page 8: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

Seite 8 TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006VON DER SCHULE IN DIE UNI

MeldungenErfolg mit Mathematik

/pp/ Für rund 1000 Schülerinnen undSchüler samt ihren Lehrerinnen und Leh-rern öffnete im Mai das Institut für Mathe-matik der TU Berlin bereits zum 11. Malseine Türen. Wettbewerbe rund um dieMathematik und ihre Anwendungen mitLineal und Geodreieck, Vorträge und eine3-D-Show machten den Tag zu einer sehrerfolgreichen Aktion. Insbesondere dieWettbewerbe für verschiedene Klassen-stufen erfreuen sich wachsender Beliebt-heit. Unter anderem war eine Reise nachOslo zu gewinnen, die die Königlich Nor-wegische Botschaft gestiftet hatte, sowieGeldpreise von 200 bis 500 Euro, Kino-gutscheine, Spektrum-Monatshefte oderJahresabos für „Forschung“.

Vertrag mit Lise-Meitner-Schule

/stt/ Mitte Juni unterzeichneten TU-Präsi-dent Kurt Kutzler und Hermann Koch, Lei-ter der Lise-Meitner-Schule (BeruflichesGymnasium), eine weitere Vereinbarungüber eine gemeinsame frühzeitige Vorbe-reitung von Schülerinnen und Schülernauf ein Studium. Neben der Hildegard-Wegscheider-Oberschule und der Werner-von-Siemens-Oberschule ist das bereitsdie dritte Kooperation, durch die Schülerdas Angebot der TU Berlin nutzen können.Schülerstudium, gemeinsame Informati-onsveranstaltungen und ein Austauschzwischen Wissenschaftlern und Lehrernsind das Ziel. Auch im Wintersemester wirdder TU-Präsident seine „Bildungsreise“durch die Berliner Gymnasien fortsetzen,um Schüler, insbesondere auch Schülerin-nen, für ein natur- oder technikwissen-schaftliches Studienfach zu gewinnen.➥ www.tu-berlin.de/presse/www-info/

2004/www105.htm

Nicht vergessen!

/tui/ Wer Lust zum Experimentieren hat,sollte auf keinen Fall die nächsten Schüle-rinnen&Schüler-Techniktage in denHerbstferien verpassen (4.–6. Oktober,täglich um 9 Uhr). Anmeldungen ab Au-gust 2006 bei der Studienberatung.➥ www.studienberatung.tu-berlin.de

Vortrag gehört – Entscheidung ge-fällt – alles Notwendige organisiert.Es gab kein Zweifeln, kein langesÜberlegen. Als die TU Berlin dasKonzept des Schülerstudiums an ih-rer Schule vorstellte, war für TanjaAvramenko (18) und Janna Brettin-gen (17) sofort klar: „Wir machendas.“

Mit Beginn des Sommersemesters2006 kamen die beiden Abiturientin-nen des Berliner Hildegard-Wegschei-der-Gymnasiums viermal wöchentlichfür jeweils zwei Stunden zu Vorlesun-gen, Tutorien und Übungen an die TUBerlin, um im Fach Mathematik dieLehrveranstaltung Analysis I zu hö-ren. Für Mathematikstudierende istAnalysis I im ersten Semester Pflicht.Die beiden, die soeben die 11. Klasse

beendeten, haben ein Faible für Ma-thematik. Logik fasziniert sie. AmGymnasium besuchen sie den Profil-kurs Mathematik. „Als ich vom Schü-lerstudium hörte, wusste ich sofort –da wird mir etwas Besonderes gebo-ten, das sollte ich nutzen“, erzählt Jan-na Brettingen. Tanja Avramenko emp-fand, dass sie damit „nur Pluspunktefürs Leben sammeln könnte“.Das Schülerstudium verlangt ihnen ei-niges ab: Leistungsbereitschaft,Selbstständigkeit, Durchhaltevermö-gen. So müssen sie sich um das Nach-holen des versäumten Stoffes in derSchule selbst kümmern. Und da siesich dafür entschieden, auch die ent-sprechenden „Scheine“ zu bekom-men, der Nachweis, dass die Lehrver-anstaltungen erfolgreich absolviertwurden, fallen zu den schulischen

Hausaufgaben noch fünf bis sechsStunden Hausaufgaben für die Uni an.Ohne den Willen, mehr zu tun, als ver-langt wird, und ohne sich von der land-läufigen Vorstellung eines Schul-Ma-the-Genies zu verabschieden, dassman Mathe kann und dafür nicht pau-ken muss, ist das Pensum nicht zu be-wältigen. Auf die Frage, ob das nichteher demotivierend gewirkt habe, er-widert Janna Brettingen kurz undknapp: „Den Weg des geringsten Wi-derstandes bin ich nie gegangen.“Über die Lehrveranstaltungen berich-ten sie überwiegend nur Lobendes. Al-les werde klar und verständlich darge-boten, für Fragen sei immer Zeit unddas Tempo sei schnell, nicht so zäh wiezuweilen im Unterricht. Tanja Avra-menko konnte ihre Neigung, sich Stofflieber selbstständig anzueignen, ganz

ausleben. „In der Schule gibt der Leh-rer ja vieles vor.“ Und Janna Brettin-gen hat sich Klarheit darüber ver-schafft, ob ein reines Mathematik-Stu-dium das Richtige für sie wäre.„Nein“, sagt sie in ihrer unnachahmli-chen Art, Dinge ohne viel Aufhebenszu benennen: „Mathe allein ist mir zuschmalspurig.“Nur eine Sache blieb ihnen unver-ständlich und erschien ihnen ganz undgar unlogisch – das Extra-Mathematik-Tutorium für Frauen. „Wofür brauchtman denn das?“, fragt das MädchenJanna Brettingen sichtlich ratlos.

Sybille Nitsche

Studieren schonwährend der Schulzeit

Mit dem Sommersemester 2006 starte-te an der TU Berlin das Schülerstudium.Hoch motivierte, leistungsstarke Schü-lerinnen und Schüler haben die Chance,schon während der Schulzeit an Lehr-veranstaltungen der Mathematik, Phy-sik, Informatik, Konstruktionslehre undder Chemie teilzunehmen und Leis-tungsnachweise zu erbringen, die beieinem späteren Studium anerkanntwerden. Nach dem erfolgreichen Probe-lauf mit Schülerinnen und Schülern desHildegard-Wegscheider-Gymnasiumswird diese Möglichkeit des Frühstudi-ums nun ausgeweitet und auch anderenSchulen zugänglich gemacht. Am 14.September 2006 findet deshalb an derTU Berlin um 16 Uhr im Hörsaal H 1028eine zentrale Informationsveranstal-tung für interessierte Lehrerinnen undLehrer, Eltern sowie Schülerinnen undSchüler statt. Im Beisein des Präsidentender TU Berlin, Prof. Dr. Kurt Kutzler, wer-den die Initiatoren des Schülerstudiumsin Nordrhein-Westfalen über die Ent-wicklung des Schülerstudiums und dreiSchülerinnen des Hildegard-Wegschei-der-Gymnasiums über ihre Erfahrungenberichten. sn

Pluspunkte fürs LebenZwei Abiturientinnen begeistern sich für das Schülerstudium an der TU Berlin

Nicht hören entfernt uns von den MenschenBerlinweit einmalige Angebote für Hörbehinderte in der TU Berlin

Um gehörlose und hörbehinderteAbiturienten kümmert sich die TU

Berlin ganz besonders. Sie stellt jedemhörbehinderten Studierenden für dieDauer seines Studiums eine Mikro-port-Anlage zur Verfügung, es gibteine eigene Sprechstunde, die von ei-ner Gebärdendolmetscherin durchge-führt wird, reservierte Plätze in Hör-sälen mit gutem Blick auf die Tafel unddie Vermittlung von individuellen Ge-bärdendolmetschern. Schon seit län-gerem besteht zur Margarethe-von-Witzleben-Schule für Hörbehinderte

und Gehörlose ein persönlicher Kon-takt. „Mittlerweile gibt es mehrere er-folgreiche TU-Absolventen und Stu-dierende bei uns, die dort Abitur ge-macht haben“, erzählt Brigitte Len-gert, TU-Beauftragte für Studierendemit Behinderungen. Zu den TU-Info-tagen Ende Mai war der pädagogischeKoordinator der Schule diesmal mitder gesamten Oberstufe erschienen.So entschloss sich Brigitte Lengert,auch die Einführungsveranstaltung imAudimax von einer Gebärdendolmet-scherin übersetzen zu lassen. Der Stu-

dienanfänger David Schröder brachteden größten Wunsch vieler Hörbehin-derter auf den Punkt: „Ich wünschemir mehr Toleranz gegenüber Hörbe-hinderten, die oft als begriffsstutzighingestellt werden. Immanuel Kanthat gesagt: Nicht sehen entfernt unsvon Dingen, nicht hören von den Men-schen.“ pp

Sprechstunde in Deutscher Gebärdenspra-che: jeden Donnerstag von 15 bis 16 Uhr,TU-Hauptgebäude, Raum H 71➥ www.studienberatung.tu-berlin.de

Stumme Unterhaltung: Die studentische Beraterin Katharina Koch (l.) erklärt hörbehindertenSchülerinnen in Gebärdensprache, was sie an der TU Berlin studieren können

Youth leader – Prävention auf dem SchulhofProjekt des Zentrums für Antisemitismusforschung – CD-Rom erschienen

Die Auseinandersetzungen zwischenIsrael und den Palästinensern fin-

den auch in den Schulen ihr Echo. Leh-rerinnen und Lehrer werden heute mitantisemitischen Vorurteilen konfron-tiert, die nicht neu sind. Um Pädagogenzu helfen, angemessen zu reagieren,Einstellungen und Äußerungen als ras-sistisch und antisemitisch zu erkennenund präventiv auf ihre Schüler einzu-wirken, hat das TU-Zentrum für Anti-semitismusforschung (ZfA) vor einemJahr das Projekt „Fit machen für De-mokratie und Toleranz“ ins Leben ge-rufen. Es orientiert sich am Youth-Leadership-Program, ein 1981 vomAmerican Jewish Committee für Schul-projekte in den USA entwickeltes Kon-zept. Freiwillig und in kleinen Gruppentrainieren Jugendliche couragiertesund informiertes Auftreten, um Vorur-teile in ihrer schulischen Umgebung po-sitiv beeinflussen zu können.„Vier Schulen in Berlin und eine inPotsdam nehmen an dem Programmteil“, erklärt Juliane Wetzel, die An-

sprechpartnerin für das Projekt imZfA. „Die Schülerinnen und Schülersind sehr engagiert dabei. Oft handeltes sich auch um Jugendliche mit Migra-tionshintergrund, zum Beispiel Musli-minnen, die dafür sogar Auseinander-setzungen mit ihren Eltern in Kaufnehmen.“ Es gab bereits einen Pro-jekttag an den Schulen. Alle beteilig-ten Schulen treffen sich alle sechs Wo-chen zum Austausch. Ende Juni stell-te Juliane Wetzel eine gemeinsam mitdem Cornelsen Verlag produzierteCD-Rom vor, die als Unterrichtshilfefür Lehrkräfte dienen soll. Sie enthältTexte, Filmclips, Karikaturen und an-deres Material zu Themen wie Holo-caustleugnung, Antisemitismus in derarabischen Welt und anderen Proble-men: Dazu erscheint eine dreiteiligeHeftreihe in mehreren Sprachen. Au-ßerdem ist eine Lehrerfortbildung mitUnterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung geplant. Patricia Pätzold

➥ http://zfa.kgw.tu-berlin.de/fitmachen

„Voll geil, voll cool, voll lustig“Bei der dritten Kinder-Uni konnten sich Schülerinnen und Schüler als Erfinder beweisen

Sie hat Raketendüsen, ei-nen Fallschirm und Flü-

gel, ein Navigationssystemsamt eingebautem MP3-Player und ist eine „Rake-ten-Schultasche“. Erfindenmöchten sie dereinst dieMädchen der Klasse 5L derBerlin International School(BIS), weil sie der Meinungsind, dass eine solche Rake-ten-Schultasche ihr Lebenum einiges einfacher ma-chen würden.Während der Abschlussver-anstaltung bei der diesjährigen Kin-der-Uni an der TU Berlin waren 70Schülerinnen und Schüler der Nürtin-gen-Grundschule in Kreuzberg undder BMS in Dahlem aufgefordert, sichals zukünftige Gutenbergs, Edisonsoder Zuses zu beweisen. Die Ideen derFünft- und Sechstklässler reichten voneinem Auto ohne toten Winkel über ei-nen Roboter, der alles putzt, bis hin zu

einem Chip im Gehirn, der alle Krank-heiten heilt. Zum dritten Mal bereitsfand an der TU Berlin die Kinder-Unistatt, organisiert vom Studierenden-service der TU Berlin unter Leitungvon Petra Schubert und mit viel Enga-gement seitens der Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler. „Ziel ist es,den Acht- bis Zwölfjährigen die Wun-der der Natur und Technik anschaulich

nahe zu bringen, Neugierund Lust am Experimentie-ren zu wecken“, sagt Studi-enberater Dr. Michael Win-teroll, der die Abschluss-veranstaltung moderierte.In diesem Jahr ließen dieWissenschaftlerinnen undWissenschaftler mit Vorle-sungen und verblüffendenExperimenten für die Kidsim wahrsten Sinne des Wor-tes die Luft brennen, zeig-ten, wie man Wasser biegtund was mit Weintrauben

in Sprudelwasser geschieht.Das Konzept ist erneut aufgegangen,denn die Begeisterung war groß. DieLehrer fanden das Engagement derUniversität für die Jüngsten lobens-wert, die Kinder die Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler „voll lustig“,die Experimente „voll geil“ und denVortrag zur Funktion einer Rechenma-schine überhaupt „voll cool“. sn

Lust auf Mathe haben die Schülerinnen Janna Brettingen (l.) und Tanja Avramenko. Sie machen Scheine schon vor dem Studium

Ein Schiff, das auch fliegt, erfanden diese Jungen

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U B

erlin

/Wei

ß

© T

U-P

ress

este

lle

Page 9: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

Doppelt gut

Die TU Berlin und die Jiao-Tong-Universität verliehen gemeinsamihre ersten vier Doppeldiplome derInformatik

Seite 12

Besser vorbereitet

Das TU-Studienkolleg kann seineerfolgreichen Studienvorberei-tungskurse für ausländischeStudienanfänger jetzt auch aufDeutsche ausweiten Seite 12

Aufrechter Gang

Technik aus dem Zentrum für Gesund-heitswissenschaften hilft Schlaganfall-patienten wieder in ein normales Lebenzurück

Seite 10

Internationale Adresse für mathematische TalenteDrei Universitäten gründen die BERLIN MATHEMATICAL SCHOOL

© S

andr

o M

ost

Neu bewilligtMehr Bildung durchGanztagsschulen?

/tui/ Ganztägige Schulangebote sindnicht nur aus sozialpolitischen Gründen,etwa zur Erweiterung des nachmittägli-chen Betreuungsangebots für Kinder undJugendliche, eingeführt worden. Auch bil-dungspolitische Motive spielen eine großeRolle. Zum Beispiel sollten durch stärkerschülerorientierte Lernarrangements unddurch mehr Einzelförderung die Schüler-leistungen verbessert werden. Eine TU-Studie geht nun der Frage nach, ob durchden Ganztagsbetrieb das Lehren und Ler-nen verändert wird. Dazu werden Interak-tion und Kommunikation im Unterricht re-konstruiert. Untersucht werden ebenfallsEntwicklungsarbeit und Kooperation inden zuständigen Lehrerteams. Ziel desForschungsprojekts „Lernkultur- und Un-terrichtsentwicklung an Ganztagsschu-len“ (LUGS) ist es, Gelingens- und Misslin-gensbedingungen für die Entwicklungund pädagogische Praxis der Ganztagsan-gebote zu bestimmen. Die TU Berlin, Pro-fessor Sabine Reh, Fachgebiet Allgemeineund historische Erziehungswissenschaft,kooperiert dabei mit der Johannes-Guten-berg-Universität Mainz. Das Projekt wirdvom Bundesministerium für Bildung undForschung (BMBF) im Rahmen des Inves-titionsprogramms „Zukunft Bildung undBetreuung“ (IZBB) gefördert und läuft bisOktober 2008. An der Studie nehmen ausden Ländern Berlin, Brandenburg undRheinland-Pfalz jeweils vier Schulen teil.➥ www.lernkultur-ganztagsschule.de

N A C H G E F R A G T

Baby auf BestellungH intern befragt Wissenschaftsjour-nalistinnen und -journalisten, was fürsie die spannendste Forschungsnach-richt der jüngsten Zeit war und wel-ches Thema mehr Aufmerksamkeit inden Medien verdient. Janka Arens istRedaktionsleiterin des 3sat-Zukunfts-magazins „nano“.

Ein Baby als Lebensretter: Ein künst-lich gezeugtes Kind spendet Knochen-mark für den todkranken Bruder. Daswar Thema in einer unserer „nano“-Sendungen vor ein paar Wochen. Die-se Nachricht hat mich ziemlich beein-druckt, die ethischen Fragen, die damitverbunden sind, haben mich beschäf-tigt. Für mich hat die Mutter des Mäd-chens überzeugend dargestellt, dassdie Kleine ein vollwertiges Mitgliedder Familie ist, geliebt, gewünscht,kein „Ersatzteillieferant“. Dennochbleibt es ein Baby auf Bestellung.

Mir fällt kein Thema ein, das ich in derBerichterstattung vermisse, vielmehrstöre ich mich immer wieder mal ander Art der Berichterstattung: Einzel-ne technische Neuheiten werden zumTeil heftig bejubelt, und kaum einerfragt nach der Relevanz und der Sinn-haftigkeit der Erfindung. Andererseitswerden wissenschaftliche und techno-logische Entwicklungen wie beispiels-weise die Nanotechnologie oder auchdie grüne Gentechnik von vornhereinso kritisch betrachtet, dass eine offeneDiskussion über Risiken oder auchChancen gar nicht mehr möglich ist.

Janka Arens, 3sat

© p

rivat

Kleine Passagiere brauchen großen Schutz„CHILD“ sorgt für höhere Kindersicherheit im Auto

Kinder sind bei Unfällen im Straßen-verkehr nicht nur als Fahrradfah-

rer oder Fußgänger gefährdet, sonderninsbesondere als Passagiere im Auto.Knapp über die Hälfte der 153 Kinderunter 15 Jahren, die laut StatistischemBundesamt 2004 bei Verkehrsunfällenin Deutschland ums Leben kamen,starben im PKW. Wissenschaftler vomTU-Fachgebiet Kraftfahrzeuge von

Prof. Dr. Volker Schindler haben nunzusammen mit 15 Partnern im eu-ropäischen Forschungsprojekt„CHILD“ untersucht, wie die Sicher-heit für die kleinen Passagiere verbes-sert werden kann.„Viele Kinder wurden schwer odertödlich verletzt, weil sie nicht ausrei-chend gesichert waren. Zwei von drei-en sind nicht richtig angeschnallt“,

sagt Projektmitarbeiter Sebastian We-ber. Auch seien Kinder nur in neuenund teuren Kindersitzen ausreichendbei Seitenaufprallunfällen geschützt.Aus Sicht der TU-Forscher sind dieKinder am sichersten, wenn der Kin-dersitz vom Hersteller für den ent-sprechenden Autotyp entwickelt wur-de und die Kinder auf der Rücksitz-mitte sitzen. Jedoch gäben Autoher-

steller diesen Platz nicht immer fürKindersitze frei, so Sebastian Weber.Seit 2002 forschen die Fachleute vonAutomobil- und Zuliefererindustrie,Hochschulen sowie Forschungsein-richtungen in dem Projekt, um die Kin-dersicherheit bei Autounfällen zu er-höhen. Vor allem galt es, grundlegendzu verstehen, wie Kinder typischer-weise bei Autounfällen verletzt wer-den und welche Belastungen sie über-stehen können. Hier fehlten bislangverlässliche Daten. Daher wurdenmehr als 250 reale Unfälle analysiertund etwa 100 in der Crash-Anlage desTU-Fachgebiets nachgestellt. Die neu-en Erkenntnisse ermöglichten es, einenneuen Kinder-Dummy für Unfalltestszu entwickeln sowie bestehende Dum-mys zu überarbeiten. Neuartige Sen-soren wurden getestet, mit denen Kräf-te, die auf den Bauchbereich wirken,gemessen werden können. Zudemwurden Grenzwerte ermittelt, die beiKindersitztests eingehalten werdenmüssen, um abschätzen zu können,wie schwer eine Verletzung gewesenwäre. Die TU-Wissenschaftler hoffennun, dass die Gesetzgebung geändertwird und die Testverfahren verbes-sert, insbesondere Seitenaufpralltestsdurchgeführt werden. cho

➥ www.childincarsafety.com/

„Gemeinsam sind wir stark“ heißtdie Devise der Berliner Mathematik:Getreu diesem Motto haben die dreiBerliner Universitäten jetzt die BER-LIN MATHEMATICAL SCHOOL (BMS)initiiert: Das Exzellenzprojekt wen-det sich an mathematische Talenteaus dem In- und Ausland.

„Wir laden Studierende aus aller Weltein, nach dem Bachelorabschluss zumMathematik-Studium nach Berlin zukommen. Wir können ihnen etwasBesonderes bieten“, verspricht BMS-Sprecher Prof. Dr. Günter M. Zieglervon der TU Berlin. Die BMS leitet ermit Prof. Dr. Jürg Kramer von der HUBerlin und Prof. Dr. Christof Schüttevon der FU Berlin. Die Sprecherschaft

FORSCHUNG

Volker Schindler (r.) und sein Mitarbeiter Sebastian Weber mit den Kinder-Dummys

wird im Zweijahresrhythmus zwi-schen den drei Universitäten rotieren.Den Studierenden wird in der Tat vielgeboten: „Phase I“ besteht aus einemneuen, zwischen den Universitätenabgestimmten Vorlesungsprogrammauf Englisch. Die BMS-Dozenten, da-runter immerhin vier Leibniz-Preis-träger, werden sich als Betreuer undMentoren individuell um die Studie-renden kümmern. In wenigen Semes-tern sollen sie auf ein „QualifyingExam“ vorbereitet werden, das denEinstieg in die „Phase II“ bildet, diePromotionsphase. In dieser sollen siebeherzt auf die überragenden Mög-lichkeiten der Berliner Mathematik-Forschungslandschaft zugreifen.„Auch in den USA nimmt man sehr

wohl wahr, was wir tun. Gerade in derAngewandten Mathematik gilt Berlinals ein weltweit bedeutendes Zent-rum“, berichtet Christof Schütte, derdie FU-Seite der BMS koordiniert.Jürg Kramer von der HU Berlin hofft,„dass wir mittelfristig auf einen Anteilan internationalen Studierenden kom-men, der bei 50 Prozent liegt“. Dabei ist die BMS in der jetzt begrün-deten Form nur ein erster Schritt. EinAntrag auf Förderung im Rahmen der„Exzellenzinitiative“ von Bund undLändern läuft. Wenn er erfolgreich ist,dann kann die BMS ab Herbst auch Sti-pendien für ihr gesamtes Studienpro-gramm anbieten. tui

➥ www.math-berlin.de

Drei Millionen Euro für zweineue Graduiertenkollegs

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft(DFG) vergab jetzt gleich zwei neue Ma-thematik-Graduiertenkollegs an die TUBerlin. Damit wird es 27 Stipendien fürDoktoranden, Angebote für Post-Dok-toranden und Qualifizierungsstipen-dien geben. Für die erste Bewilligungs-phase von viereinhalb Jahren vergibtdie DFG pro Kolleg 1,5 Millionen Euro.Damit wird die mathematische Nach-wuchsförderung an der TU Berlin weitergestärkt. Der Sprecher der „BERLIN MA-THEMATICAL SCHOOL“, Prof. Dr. GünterZiegler, wird diese Funktion auch für dasneue Graduiertenkolleg „Methoden fürdiskrete Strukturen“ übernehmen, dasMathematiker aller drei Berliner Univer-sitäten tragen. Die diskrete Mathematikhat sich in den vergangenen vierzig Jah-ren als eigenständige Disziplin im Über-schneidungsbereich von Mathematikund Informatik etabliert und liefert we-sentliche Beiträge für Logistik, Telekom-munikation, Verkehrsplanung undComputergrafik. Prof. Dr. Anton Bovier, ebenfalls TU-Ma-thematiker und Forschungsgruppenlei-ter am Berliner Weierstraß-Institut fürAngewandte Analysis und Stochastik,wird das Internationale Graduierten-kolleg „Stochastische Modelle komple-xer Prozesse und deren Anwendungen“leiten. Hier kooperieren die TU Berlin,die HU Berlin und die Universität Pots-dam mit Kollegen von der UniversitätZürich und der ETH Zürich. Sprecher aufder schweizerischen Seite ist Prof. Dr. Er-win Bolthausen, der von 1979 bis 1990Professor an der TU Berlin war. Das Gra-duiertenkolleg untersucht wahrschein-lichkeitstheoretische Modelle, die ihreAnwendungen in Physik, Finanzmathe-matik, Klimaforschung und Genetik fin-den. Hier kommen moderne Methodender Stochastik zur Anwendung wie ma-thematische Modellierung oder nume-rische Behandlung. stt

Mathematiker Günther M. Ziegler ist Sprecher der BERLIN MATHEMATICAL SCHOOL, die im Herbst startet

Wissen schafft Arbeit

Über die erfolgreiche Forschung am TU-Fachgebiet Kraftfahrzeuge hatte sichEnde Mai der Berliner Wirtschaftssena-tor Harald Wolf informiert. An Beispie-len wie den TU-Ausgründungen HFCHuman-Factors-Consult, IAT Ingenieur-gesellschaft für Automobiltechnik mbHund IAV GmbH wurde deutlich, wiedurch exzellente Forschung erfolgrei-che Unternehmen und damit Arbeits-plätze entstehen. Senator Wolf will er-reichen, dass mittelständische Firmenenger mit Forschungseinrichtungen zu-sammenarbeiten und für die Autoindu-strie komplette Systemlösungen anbie-ten. Die Voraussetzungen dafür sind ge-geben. „Berlin ist die heimliche Haupt-stadt der Fahrzeugsicherheit. Und dazuzählt auch unsere praxisrelevante For-schung“, so Fachgebietsleiter Prof. Dr.Volker Schindler.

TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006 Seite 9

© T

U-P

ress

este

lle

Page 10: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

Seite 10 TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006FORSCHUNG

Ausrutschen, stolpern, aufrechter GangRehabilitation von Schlaganfallpatienten durch robotergestützte Übungsgeräte

Jährlich erleiden allein in Deutsch-land über 200 000 Menschen einenSchlaganfall. Die Mehrzahl von ih-nen muss danach mit Lähmungen bishin zu einem vollständigen Verlustder Willkürmotorik zurechtkommen,bleibt auf einen Rollstuhl und bei na-hezu allen Verrichtungen des tägli-chen Lebens auf die Unterstützungdurch Pflegekräfte angewiesen.

Die einzige Chance, die Konsequenzeneiner Schädigung des zentralen Ner-vensystems zu verringern, die auchdurch ein Schädel-Hirn-Trauma odereine Querschnittslähmung verursachtwird, besteht in einer frühzeitig begon-nenen und konsequent durchgeführtenÜbungsbehandlung: Alltägliche Bewe-gungen wie Laufen und Treppenstei-gen, aber auch Greifen, Essen, Trinkenund Schreiben müssen neu erlernt wer-den. Dies ist möglich, da gesunde Area-le in Gehirn und Rückenmark in derLage sind, die ausgefallenen Funktio-nen schrittweise zu übernehmen.Doch die mehrmonatigen Übungenverlangen den Physiotherapeuten ei-niges ab: Beim Gangtraining muss einPatient von zwei bis drei Therapeutengestützt und angeleitet werden. Sieführen seine Beine und Füße gemäßder natürlichen Gangbewegung, syn-chron dazu stützen und führen sie denOberkörper. Und dies nur auf einer ge-raden Ebene. Das Treppensteigen zumBeispiel kann aus praktischen Grün-den heute nicht trainiert werden.Hier setzen moderne Rehabilitations-technologien an: Die neueste Entwick-lung einer interdisziplinären BerlinerForschungsgruppe ist der roboterge-stützte Laufsimulator HapticWalker.Mit einem solchen robotergestütztenGerät kann der Patient Gehfähigkeit

und Armbewegungen unter Kontrollebringen und im Beisein eines Physio-therapeuten beliebig oft und mit stetskorrekter Bewegungsführung üben.Der „HapticWalker“ erlaubt erstmaligweltweit beliebige Gangbewegungenmit der erforderlichen vollständigenFührung des Fußes. Der physiologi-sche Gang wird dabei naturgetreunachgeahmt. Auch das therapeutischwichtige Stolpern oder Ausrutschenkann durch die hohe Dynamik der An-triebe geübt werden. Je nach Lernfort-schritt sorgen neuartige haptische Re-gelalgorithmen zudem dafür, dass dieUnterstützung des Patienten immermehr reduziert wird.Verschiedene internationale klinischeStudien haben bereits die Wirksamkeitrobotergestützter Trainingsgerätenachgewiesen: Die Ergebnisse sind de-nen der konventionellen Therapie min-destens gleichwertig, mit einigen lassensich sogar signifikant bessere Erfolge

erzielen. Derzeit wird über die Verbin-dung mit telemedizinischen Lösungensowie über die Integration von VirtualReality nachgedacht. In der interdiszip-linären Berliner Forschungsgruppe ar-beiten Ärzte, Ingenieure, Informatikerund Physiotherapeuten der Charité,von Fraunhofer IPK sowie der TU Ber-lin. Sie entwickelt und erprobt seit sie-ben Jahren robotergestützte Übungs-geräte für die motorische Arm- undGangrehabilitation. In der Arbeits-gruppe Rehabilitationstechnologiendes Zentrums für innovative Gesund-heitstechnologie (ZiG) kooperierenMitglieder dieser Gruppe mit weiterenTU-Beteiligten und suchen nach weite-ren zukunftsträchtigen Lösungen.

Dipl.-Ing. Henning Schmidt,ZiG-Arbeitsgruppe Rehabilitations-

technologien

➥ www.hapticwalker.de➥ www.zig-berlin.de

Zeichen setzenErwin-Schrödinger-Stipendiat forscht

zur Postmoderne in der Semiotik

Das Hundertwasser-Haus in Wien,die Zeichentrickserie „Die Simp-

sons“ im Fernsehen, die sinnlich-roheKriminalgeschichte „Das Parfüm“ –was haben sie gemeinsam? „Sie allegehören kulturgeschichtlich zur Post-moderne“, sagt Marc-Oliver Schuster,obwohl die Postmoderne als Begriffdurchaus umstritten ist. Es zeichne diePostmoderne als Bewegung der letz-ten Jahrzehnte des vorigen Jahrhun-derts aus, dass sie quer durch die Kul-tur – Architektur, Literatur, Film, Mu-sik und neuerdings sogar Rechtswis-senschaft oder Biologie – parodiert,ironisiert, zitiert und mit den Versatz-stücken der jeweiligen Klassik spielt.Über „Semiotik und Postmoderne“arbeitet Dr. Marc-Oliver Schuster seitknapp zwei Jahren an der Arbeitsstel-le für Semiotik der TU Berlin bei Prof.Roland Posner. Er erhielt dafür einAuslandsstipendium des österrei-chischen Fonds zur Förderung der wis-senschaftlichen Forschung (FWF) „Er-win Schrödinger“. Ausdrücklich for-derte der Fonds ihn auf, möglichst die

international anerkannteste For-schungsstätte auf dem Gebiet zu wäh-len. „Und das war für mich die TU Ber-lin“, sagt Schuster. Die Arbeitsstelleder TU Berlin biete, außer kompeten-ten Fachleuten wie Roland Posner, dasgrößte und bestsortierte Archiv derSemiotik, was für seine Arbeit enormwertvoll sei. Derzeit arbeitet der ge-bürtige Österreicher, der sich in seinerMagisterarbeit in Salzburg mit PaulCelan beschäftigte und in Torontoüber H. C. Artmann und dessen post-moderne Ästhetik und Imaginationpromovierte, an einem Aufsatzband,in dem er die renommiertesten euro-päischen und amerikanischen Fach-leute zum Thema versammelt, dennein derartiger Überblick zum Standder Forschung über die semiotischenAspekte in der Postmoderne existiertbislang nicht.Obwohl er gerne in Deutschland oderÖsterreich bleiben würde, ist Marc-Oliver Schuster auch nicht abgeneigt,mit seiner Frau und seinen beiden klei-nen Kindern wieder in die USA odernach Kanada zu gehen. „Dort geht esviel unbürokratischer zu als inDeutschland, und – nicht ganz unwich-tig: Nordamerika ist derzeit an der Se-miotik sehr interessiert und bietet jun-gen Forschern einige Stellen.“

Patricia Pätzold

[email protected]

PAT E N T E U N I V E R S I TÄT

Ring der Sterne

Flotte SatellitenBerlin und Brandenburgbündeln Kompetenzen

Mit kleinen Himmelskörpern wol-len Berliner Wissenschaftler und

Unternehmen hoch hinaus. Nur etwasgrößer als eine Kaffeetasse sind diekleinsten Vertreter der Berliner Klein-satelliten, die in den kommenden Jah-ren in den Weltraum geschossen wer-den. Die Technologie dafür will diefrisch gegründete „Raumfahrtinitiati-ve Berlin-Brandenburg“ (RIBB) maß-geblich mit entwickeln. Auf der Inter-nationalen Luft- und Raumfahrtaus-stellung (ILA) im Mai stellte sich dasKonsortium aus fünf klein- und mittel-ständischen Unternehmen sowie fünfForschungsinstituten erstmals vor. Siewollen die regionalen Kleinsatelliten-Kompetenzen bündeln und das Know-how zum Nutzen der nationalen Wis-senschaft und Technologie erweitern.Maßgeblich beteiligt an der Initiativeist der unter anderem von der TU Ber-lin getragene Forschungs- und Anwen-dungsverbund Verkehrssystemtech-nik Berlin (FAV). Die Entwicklung, In-tegration und Nutzung von Kleinsatel-liten hat in Berlin eine langjährige Tra-dition, die Wissenschaft entdecktefrühzeitig die Attraktivität dieserTechnologie. Entsprechend hoch istdie Kompetenz auf diesem Gebiet. Seit1991 bauten und starteten die TU-For-scher bereits sieben TUBSAT-Kleinsa-telliten. In Berlin-Adlershof wurde amDeutschen Zentrum für Luft- undRaumfahrt (DLR) in Zusammenarbeitmit dem Fraunhofer-Institut FIRST so-wie Industriepartnern der Feuer-Früh-erkennungs-Satellit BIRD entwickelt.Auf diesen Erfahrungen baut die RIBBauf, um sich im Wettbewerb um dasMarktsegment der Kleinsatelliten zupositionieren. Die viel versprechen-den Kleinsatelliten werden künftigpreiswert eine ganze Palette vonDiensten bei der Erdbeobachtungübernehmen. Die Unternehmensbera-tung Frost & Sullivan schätzt den welt-weiten Kleinsatellitenmarkt für 2007allein bei der Fernerkundung auf be-achtliche 770 Millionen US-Dollar.

Dr. Harry Adirim, Norbert Pilz,AI: Aerospace Institut TU Berlin

Eine Erfindung ist die Lösung für einProblem durch neue Technik, die auchnoch gewerblich anwendbar ist. Seit2001 betreibt der Servicebereich Ko-operationen Patente Lizenzen (KPL)der TU Berlin mit der ipal GmbH eineaktive Patentierungs- und Verwer-tungspolitik. H intern stellt Erfindun-gen, Patente und Verwertungserfolgeder TU Berlin vor.Optische Ringnetze werden vor allemin städtischen Gebieten zwischen denWide Area Networks (WAN) und denLocal Area Networks (LAN) verwen-det. Dort treten oft Datenengpässeauf, so genannte „Metro-Gaps“. EineErfindung von Dr. Martin Maier vomInstitut für Telekommunikationssyste-me namens „RingoStar“ kann dieseEngpässe je nach Bedarf aufweiten.Die Idee ist, bestehende optische Ein-kanal-Netzwerke ringförmig aufzu-rüsten. Eine der herkömmlichen Me-thoden, die Wellenlängenmultiplex-Technik (WDM), wird dabei auf demgesamten Ring eingesetzt, was sehrteuer ist, da jeder Knoten auf dem ge-samten Ring aufgerüstet werden muss.Martin Maier setzt nun die Mehrkanal-erweiterung WDM nicht auf demRing, sondern auf einem zusätzlichensternförmigen Subnetz ein. DiesesSubnetz besteht aus passiven Combi-nern, Splittern und Routern. Das Netzmuss nicht mit jedem Knoten auf demRing verbunden sein, sondern kann jenach Anforderung und Auslastung an-gepasst werden, indem immer mehrSternverbindungen hinzugefügt wer-den. Das Verfahren wurde in Europaund den USA zum Patent angemeldet.

tui

Marc-Oliver Schuster im Semiotik-Archiv

Katrina ist überallStadtplaner diskutieren über die „gerechte Stadt“

Amerikanische Ideen zu einer ge-rechten Stadt? Was soziale Ge-

rechtigkeit betrifft, so ist die Bilanz derletzten Jahrzehnte vernichtend. Ins-besondere in den US-Städten herr-schen katastrophale Zustände von Ar-mut und Elend. Aber nicht nur dort,auch in Berlin und anderswo vergrö-ßert sich die Kluft zwischen Arm undReich. Können und sollen Stadtpoliti-ker und Stadtplaner dem entgegenwir-ken? Darüber diskutierten deutscheund US-Wissenschaftler auf der zwei-teiligen Konferenz „Just City – Was isteine gerechte Stadt?“, die im Januarund Mai am Center for MetropolitanStudies (CMS)/Transatlantisches Gra-duiertenkolleg an der TU Berlin vonOliver Schmidt und Florian Urban or-ganisiert wurde.In den 60er-Jahren sei, so Susan Fain-stein von der New Yorker ColumbiaUniversity, die Idee einer sozial ge-rechten Stadt bereits einmal tragischgescheitert. Die Folgen der wissen-schaftlich begründeten Vision: Kahl-

schlagsanierung, Betonburgen, Stadt-autobahnen, Urban Renewal, PublicHousing. Heute denke man daherklein und konzentriere stadtplaneri-sche Aktivitäten nur auf einzelne städ-tische Gruppen: Stärkung der ethni-schen Gruppen in den USA, Bürgerbe-teiligung in Deutschland. Doch die un-gerechte Stadt blieb. Dagegen fordertFainstein, dass „Gerechtigkeit“ nichtunbedingt Gleichheit für alle, sondernnur die möglichst hohe Chance für je-den sei, seine Fähigkeiten auszuleben.Eine sozial polarisierte Stadt würdeärmeren Menschen versagen, ihre in-dividuellen Fähigkeiten zu entwi-ckeln.In einer zutiefst ungerechten Gesell-schaftsordnung sei nun aber keine ge-rechte Stadt denkbar, so Peter Marcu-se, ebenfalls von der Columbia Univer-sity. Auch europäische Städte seien so-zial ungerecht, so Robert Beauregardvon der New York University, da ihrerelativ gerechten Lebensumstände oftauf Ungerechtigkeiten anderswo grün-

deten. So wurden die reichen nordeu-ropäischen Länder bereits als „Villen-vororte der Welt“ bezeichnet. InDeutschland, so die Kritik der Politik-wissenschaftlerin Margit Mayer ausBerlin, werde zum Beispiel viel überMigranten gesprochen, aber wenig mitihnen. New Orleans sei im Übrigen einParadebeispiel für die Unzulänglich-keit der amerikanischen Gesellschafts-ordnung, wie die Ereignisse um denWirbelsturm Katrina gezeigt hätten –doch „Katrina is everywhere“, warman sich einig. Die neue Definition vonGerechtigkeit könne in Amerika wie inEuropa ein Leitbild für eine bessereStadt bieten. Doch planerisch eine ge-rechte Stadt zu schaffen sei ohne Ver-änderung der gesellschaftlichen Struk-turen nicht wirklich möglich. Das Cen-ter for Metropolitan Studies an der TUBerlin, gegründet 2005, arbeitet mitmehreren amerikanischen Universitä-ten zusammen und fördert den transat-lantischen Austausch von Studieren-den und Wissenschaftlern. tui

40-Tonner sind passéNeue Versuchsanlage zur Prüfung von Hochspannungskabel vorgestellt

Hochspannungskabel sind so etwaswie der Lebensnerv für die

Stromversorgung von Städten. Mitenormem Aufwand verbunden istbislang die Überprüfung von neuenHochspannungskabelanlagen, diemit einer gegenüber dem Normalbe-trieb höheren Spannung vor der In-betriebnahme getestet werden müs-sen. Das könnte sich jetzt ändern. DasTU-Fachgebiet Hochspannungstech-nik von TU-Prof. Dr. Wilfried Kalk-ner hat in einem gemeinsamen For-schungsprojekt mit der Baur Prüf-und Messtechnik GmbH aus Öster-reich den Prototypen einer neuarti-gen Versuchsanlage entwickelt.Um die für die Hochspannungstechnik

außergewöhnlich hohen Spannungenvon mehreren 100 000 Volt auf denBaustellen neuer Kraftwerke und Um-spannwerke zu erzeugen, müssen zu-meist mithilfe von 40-Tonnen-Sattel-schleppern große und schwere Span-nungsquellen herangeschafft werden.Zur eigenen Stromversorgung wirdzusätzlich ein leistungsstarkes Diesel-aggregat benötigt. Die neue Versuchs-anlage ist wesentlich kleiner und leich-ter, da die erforderlichen hohen Span-nungen nicht mit den gewohnten 50Hertz erzeugt werden, sondern mit ei-ner extrem niedrigen Frequenz (VLF)von nur 0,1 Hertz.Erste Untersuchungen mit einer amFachgebiet nachgebauten Hochspan-

nungskabelanlage haben ergeben,dass komplexe Kabelanlagen derEnergietechnik grundsätzlich bei ei-ner 500-fach geringeren Frequenzgetestet werden können. Unterstütztwerden diese Untersuchungen vomBerliner Siemens-Werk und der Fir-ma CCC-GmbH-Berlin. Die Anlagesoll zudem auch für die Aufspürungvon Kabelfehlern genutzt werden.Für die nahe Zukunft ist die Kon-struktion einer serienreifen, nochkleineren und leichteren Prüfanlagevorgesehen. Energieversorger wieVattenfall Berlin haben bereits Inter-esse bekundet.

Dr.-Ing. Kay Rethmeier,Fachgebiet Hochspannungstechnik

Entlastung für Patient und Therapeut: der HapticWalker

Kay Rethmeier testet seine neue Versuchsan-lage im Lichthof der TU Berlin

Page 11: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006 Seite 11ALUMNI

MeldungenHertha-Nathorff-Preis

/bk/ Dr. Anja Dieterich und ChristophNiehues, die beide den Studiengang„Public Health“ an der TU Berlin absol-viert haben, erhielten den dritten Preisdes Hertha-Nathorff-Preises der Ärzte-kammer Berlin. Anja Dieterich schriebzum Thema „Eigenverantwortlich, infor-miert und anspruchsvoll … Der Diskursum den mündigen Patienten aus ärztli-cher Sicht“. Christoph Niehues beschäf-tigte sich mit „Prävention und Gesund-heitsförderung als Aufgabe der Schule –Ein Vergleich der Schulgesetzgebung inDeutschland, Österreich und derSchweiz“.

Schülerin dankt ihren Meistern

/bk/ Christa Stengel gehört zu den Stu-dierenden der ersten Stunde an der nachdem Zweiten Weltkrieg neu gegründetenTU Berlin. Hier schrieb sie sich Ende derVierzigerjahre für das Fach Architekturein. „Für mein ganzes Leben ist die TUBerlin wegweisend gewesen. Studien-freunde sind Freunde fürs Leben geblie-ben. Professoren haben mich geprägt“,sagt die achtzigjährige TU-Alumna.„Schülerin dankt ihren Meistern“ – so lau-tet der Titel einer kleinen Ausstellung, dieChrista Stengel vom 20. August bis zum30. September im Museum der Stadt BadHersfeld zeigt. Sie präsentiert hier Mate-rialien zum Beispiel von ihrem LehrerHans Scharoun oder dem KommilitonenFrei Otto, beides bekannte Architekten.

Studium inHöchstgeschwindigkeit

/bk/ In Höchstgeschwindigkeit hat Ir-win Yousept sein Mathematik-Studiumabsolviert. Der 1982 in Indonesien gebo-rene TU-Absolvent benötigte nur fünfSemester bis zum Abschluss. Für dieseLeistung wurde er mit dem Erwin-Ste-phan-Preis ausgezeichnet, der von derTU Berlin für gutes und schnelles Studi-um vergeben wird. Der mit jeweils 4000

Euro dotierte Preis ist als Unterstützungfür Forschungs- und Studienaufenthalteim Ausland gedacht. Auch Julia Friedrichhat gut und schnell studiert. Sie absol-vierte das Fach Biotechnologie in neunSemestern und beendete es mit Aus-zeichnung. Überreicht wurde der Erwin-Stephan-Preis im Rahmen des Promo-venden-Empfangs am 7. Juli 2006 imLichthof der TU Berlin.

Gesellschaft von Freunden mitneuer Führung

/bk/ Die Gesellschaft von Freunden derTU Berlin e. V. hat routinemäßig einenneuen Vorstand gewählt. Neuer Vorsit-zender des Vorstandes ist Prof. Dr. JürgenStarnick. Er löst Prof. Dr. Bernd Mahr ab,der zum Vizepräsidenten im Aufsichtsratder Freundesgesellschaft gewählt wur-de. Weitere Vorstandsmitglieder sind:Albrecht Ehlers, Prof. Dr. Bernd Hillemei-er, Fabian Kirsch, Prof. Dr. Peter Pepperund Dr. Kristina Zerges. Neues Mitgliedim Verwaltungsrat ist Dr. Reinhard Up-penkamp, Vorstandsvorsitzender BerlinChemie AG, Berlin. Auch eine Änderungin der Satzung wurde beschlossen. Da-nach sind TU-Präsident bzw. -Präsiden-tin und TU-Kanzler bzw. -Kanzlerin nichtmehr kraft Amtes Mitglieder der Gesell-schaft und somit auch nicht mehr kraftAmtes Mitglieder im Verwaltungsratbzw. im Vorstand.

Schnell zum Ziel: Irwin Yousept undJulia Friedrich

Siegreiche FirmengründungSpin-off der TU Berlin gewinnt beim Businessplan-Wettbewerb

So richtig Zeit zum Feiern habenMatthias Kandeler und seine Kolle-gen nicht. Obwohl sie allen Grunddazu hätten. Denn Ende Juni habensie nicht nur offiziell ihre FirmaSYNCING.NET als GmbH gegründet,einen Tag zuvor wurde das Team vonSYNCING.NET erster Sieger beimBusinessplan-Wettbewerb BerlinBrandenburg (BPW). Mit dem Sieg istein Preisgeld in Höhe von 15 000Euro verbunden.

Die Idee, die hinter der neu gegründe-ten Firma steckt, ist eine Software, diees ohne großen Aufwand ermöglicht,Büroanwendungen in einem Peer-to-Peer-Netz auf verschiedenen Compu-tern zu synchronisieren. Sowohl für Un-ternehmen als auch für Privatanwendergewinnen Virtualität und Vernetzungvon Computern zunehmend an Bedeu-tung: Sie sind bei ihrer Arbeit darauf an-gewiesen, die Daten auf ihren Rech-nern, zu Hause, im Büro oder unter-wegs auf dem Notebook, über Unter-nehmens- und Ländergrenzen hinwegauf einfache Weise identisch zu halten.SYNCING.NET ist eine Synchronisati-onstechnologie, die kostengünstig, fle-xibel, sicher, transparent und universelleinsetzbar ist und datenbankbasierteAnwendungen zwischen mehrerenRechnern kontinuierlich abgleicht.„Gegenüber anderen Softwareent-wicklern hat unsere Idee eine Reihe vonVorteilen“, sagt Matthias Kandeler.„Die Synchronisation erfolgt vollauto-matisch im Hintergrund und es fallenweder Kosten noch Zeitaufwand für dieEinrichtung eines Servers an.“SYNCING.NET ist ein durch das Exist-Seed-Programm des Bundesministeri-ums für Bildung und Forschung geför-

dertes Spin-off der TU Berlin. Für dieGeschäftsführung, den Vertrieb undalle kaufmännischen Tätigkeiten istMatthias Kandeler verantwortlich. Erist wissenschaftlicher Mitarbeiter imTU-Fachgebiet Kommunikations- undBetriebssysteme bei Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß, der gleichzeitig der wis-senschaftliche Mentor des Teams ist.Zum Gründerteam gehören AndréHacker und Armin Germer, die an an-deren Hochschulen studiert haben undfür Produktweiterentwicklung bezie-hungsweise Innovationsmanagement

und Internationalisierung verantwort-lich sind. Bei der Antragstellung zumExistSeed-Programm erhielt dasGründerteam umfangreiche Unter-stützung vom Servicebereich Koope-rationen Patente Lizenzen (KPL) derTU Berlin. Bis Umsätze erzielt wer-den, ist Matthias Kandeler wissen-schaftlicher Mitarbeiter der TU Berlin.Damit er und seine Kollegen wirklichzu Unternehmern werden, müssen sienun viel Werbung für ihre Softwaremachen. „Ende Juli kann man unsereSoftware kostenlos herunterladen und

testen“, sagt Matthias Kandeler. AlleMöglichkeiten, die das Internet bietet,werden für Marketing und Vertriebausgeschöpft, zum Beispiel Online-Software-Kataloge. Momentan bildendie Outlook-Anwendungen die Basisfür SYNCING.NET. „Langfristig wer-den wir eine universelle Plattform auf-bauen, über die wir auch andere da-tenbankbasierte Anwendungen syn-chronisierbar machen“, erklärt Mat-thias Kandeler. Bettina Klotz

➥ www.syncing.net

Hunger auf BildungTU-Alumnus Thomas Cramer sammelt Sachspenden für kolumbianische Universität

Vor rund eineinhalb Jahren machtesich Dr. Thomas Cramer auf den

Weg nach Kolumbien. „Mehr oder we-niger ins Blaue hinein bin ich aufgebro-chen“, sagt er. Der Grund für diesenAufbruch lag im Persönlichen, dennder TU-Alumnus ist mit einer Kolum-bianerin verheiratet, die es nach 15Jahren in Deutschland wieder in ihreHeimat zog. Thomas Cramer, der bis1996 Mineralogie an der TU Berlinstudierte, hatte im Jahr 2004 seineDoktorarbeit abgeschlossen. „Beruf-lich hatte ich hier keine richtige Per-spektive als Mineraloge, und so fiel mirauch der Abschied nicht so schwer“,erklärt er. Nach Kolumbien kam er ge-rade zum richtigen Zeitpunkt, dennwenige Monate, nachdem ThomasCramer in Kolumbien ankam, schriebdie Universidad Nacional de Colom-bia in Bogotá im Rahmen eines umfas-

senden Reformkurses 300 Professo-ren-Stellen aus. Thomas Cramer wareiner von 4000 Bewerbern auf dieseStellen und ist heute Professor fürGeowissenschaften. „Die Arbeitmacht sehr viel Spaß, besonders, weildie Studenten hier so einen Bildungs-hunger haben und sehr motiviertsind“, stellt Thomas Cramer fest. Waser jedoch ebenfalls schnell feststellte,war die Tatsache, dass es an den wich-tigsten Dingen wie Literatur, Mineral-proben oder Geräten fehlt. „An deut-schen Forschungs- und Lehreinrich-tungen haben wir meist die ganze Aus-stattung, aber oft zu wenig Personal –hier ist es genau umgekehrt: Wir ha-ben ausreichend Mitarbeiter, aber kei-ne Ausstattung“, erklärt der Geowis-senschaftler, der es als seine Pflicht an-sieht, hier seine Kontakte nachDeutschland zu nutzen und somit zu

helfen. Daher begann er Anfang die-sen Jahres mit einer Spendenaktion.„Ich habe Kontakt zu geowissen-schaftlichen Einrichtungen inDeutschland aufgenommen und umSachspenden geworben. Natürlichauch an meinem ehemaligen Institutan der TU Berlin.“ Zu-sammengekommen sindbisher zahlreiche Bücher,Mineralproben und Ge-rätschaften, die ThomasCramer nun nach Kolum-bien holen musste. Dafürkam er im Juni extra nachBerlin, zentraler Sam-melort der Spenden warsein altes TU-Institut. Auch den Deut-schen Akademischen Austauschdienst(DAAD) konnte er von seiner Missionüberzeugen. „In letzter Minute habeich eine Zusage bekommen, dass der

DAAD die Kosten für den Containerund den Transport bis Cartagena über-nimmt – immerhin rund 3400 Euro“,berichtet Thomas Cramer, der wäh-rend seines Aufenthaltes in Deutsch-land damit beschäftigt war, Ordnungin die vielen gespendeten Dinge zu be-

kommen. Nach einemzusätzlichen Konferenz-vortrag in Frankreich ister mittlerweile wiederzurück in Bogotá undwartet auf die Ankunftdes Containers. Es wirdnicht der letzte sein, dener mit Spenden ausDeutschland füllen wird.

Und der helfen wird, die Vorausset-zungen für künftige wissenschaftlich-akademische Zusammenarbeit zwi-schen Bogotá und Berlin zu verbes-sern. Bettina Klotz

Beste Wahl getroffenSamir Sawiris auf der Wi-Ing-Absolventenfeier – viele Auszeichnungen

Haltet den Kontakt zu euren Kom-militonen, denn diese Verbindun-

gen können für euch beruflich nochwichtig werden“, forderte Samir Sa-wiris die frisch gebackenen Wirt-schaftsingenieurinnen und -ingenieu-re auf. Eingeladen war der ägyptischeTU-Alumnus als Festredner auf derAbsolventenverabschiedung für dieWi-Ings. Er ist heute Topmanager vonOsracom Hotels&Development, einUnternehmen, das Touristenstandor-te entwickelt. An seine Studienzeit ander TU Berlin denkt er gerne zurück.„Meine Brüder studierten an anderenHochschulen in Europa. Ich bin sicher:Ich hatte von uns dreien mit der TUBerlin die beste Wahl getroffen“, soder Gast aus Ägypten. Zwar benötig-te er vieles von dem, was er im Studi-um gelernt hatte, nicht in der Praxis,

dennoch fühle er sich durch das TU-Studium gut auf das Berufsleben vor-bereitet. Thomas Rappl, Nico Nürbchen, Chris-tina Gohl und Roman Grieg wurdenauf der Feier durch die Bundesvereini-gung Logistik für ihre herausragendenDiplomarbeiten geehrt. Der schnellsteAbsolvent des Jahrgangs war ThomasBeckmann, der nach acht Semesternsein Studium abschloss. Sein Kommi-litone Alexander Kock war mit einerAbschlussnote 1,03 der Beste. Chris-toph Bogenstahl schrieb die beste Dip-lomarbeit im Fachgebiet Technologie-und Innovationsmanagement. Diesedrei wurden mit Prämien in Höhe vonjeweils 750 Euro geehrt. Stifter derPrämien sind die Firmen Siemens,MLP und Campana&Schott.

Bettina Klotz

Ein großes Hallo gab es am 28. Juni 2006 beim Servicebereich Ausbildung. Dieser hatte ehemali-ge Auszubildende der TU Berlin zu einer großen Alumni-Fete eingeladen. Der Einladung sind rund100 ehemalige Azubis, die in den vergangenen 30 Jahren an der TU Berlin ihre Berufsausbildungabsolviert haben, gefolgt. Mit dabei waren auch ehemalige Ausbilder und die Azubis, die zurzeitan der TU Berlin lernen. „Tolle Feier“ und „Unbedingt wiederholen“ lauteten zahlreiche Einträgeins Gästebuch an diesem Nachmittag. bk

Wiedersehen nach 30 Jahren

„Die Arbeit inKolumbien macht

sehr viel Spaß,weil die Studieren-

den hier sehrmotiviert sind“

Die Gründer mit der besten Geschäftsidee: Matthias Kandeler und André Hacker (v. l.)

© B

PW

© T

U B

erlin

/Wei

ß © T

U-P

ress

este

lle

Page 12: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

Seite 12 TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006INTERNATIONALES

MeldungenWieder DAAD-Preis

ausgeschrieben

/tui/ Wie bereits in den vergangenen Jah-ren vergibt der Deutsche AkademischeAustauschdienst (DAAD) wieder einenPreis an ausländische Studierende (Haupt-studium, Diplomierte oder Promovenden)für herausragende akademische Leistun-gen und bemerkenswertes gesellschaft-lich-interkulturelles Engagement. Vor-schlagsberechtigt sind alle TU-Angehöri-gen. Vorschläge an Roswitha Paul-Walz,Sekr. I E 21, bis 18. Oktober 2006☎ 314-2 44 97✉ [email protected]

TU International erschienen

/tui/ Welchen Ein-fluss hat die Klima-veränderung aufdie Entstehungvon Hochwasser?Kann moderneSatellitentechnikzukünftig helfen,den Verlauf vonTsunamis präzi-

ser vorauszusagen? Schutzvor Katastrophen ist das übergreifendeThema der neuen Ausgabe des Magazins„TU International“ des internationalenAlumni-Programms, herausgegeben vonder Abteilung Außenbeziehungen der TUBerlin. Einblicke in die TU-Forschung imAusland sowie Berichte von TU-Absolven-ten und Gründern aus aller Welt, Biogra-fien und Diskussionen bieten einen span-nenden Einblick in die TU Berlin.

„Man wird uns die Absolventen aus den Händen reißen“Die ersten deutsch-chinesischen Absolventen erhalten ihre Doppeldiplome

Endlich haben sie es in der Tasche:schwarz auf weiß, rot auf weiß, kost-bar eingebunden: die vier erstendeutsch-chinesischen Doppeldiplo-me. Marco Kunze, Timo Glaser, Mar-tin Mehlitz und Sebastian Nowozinerhielten ihre Zertifikate, eins vonder Technischen Universität Berlinund eins von der Jiao Tong Universi-ty in Shanghai. Allein der Festakt imBeisein ihrer Professoren sowohl ausChina als auch aus Berlin sowie desTU-Präsidenten und der chinesischenBotschaftsrätin zeigte: Hier passiertetwas Besonderes.

Nach ihrem Grundstudium waren dievier Studenten die Ersten, die in demerste Doppeldiplomprogramm zwi-schen einer deutschen und einer chine-sischen Universität, für zwei Jahrenach China reisten. Initiiert hatten die-ses Programm Prof. Dr.-Ing. GünterHommel und der nun zum TU-Ehren-senator ernannte Shanghaier Profes-sor Sheng Huanye ( H intern 06/06).„Die Offenheit und Freundlichkeit,mit der die Chinesen uns aufgenom-men haben, hat mich überrascht“,schildert Marco seine ersten Eindrü-cke damals. Martin ergänzt: „Zuerst

ist es trotzdem nicht so einfach. Es istwirklich eine völlig andere Kultur, inder man sich erst zurechtfindenmuss.“ Doch zurechtgefunden habensie sich schnell, so schnell, dass sie in-zwischen eine eigene Wissensmanage-ment-Firma gegründet haben, soschnell, dass einer eine Ehefrau mitge-bracht hat, die anderen Freundinnen.Ein sichtbares Zeichen, dass interkul-turelle Kompetenzen recht bald er-worben wurden. Und sie haben nichtnur die interkulturelle Kompetenz. Siehaben auch zwei wissenschaftlicheAbschlussarbeiten geschrieben, eine

in Shanghai und eine nach ihrer Rück-kunft in Berlin.„Global operierende Firmen brau-chen mittlerweile Führungskräfte, diein verschiedenen Kulturen zu Hausesind“, sagt Günter Hommel und erprophezeit: „Man wird uns die Absol-venten regelrecht aus den Händen rei-ßen!“Vorerst wollen die jungen „Doppel-In-genieure“ ihre wissenschaftliche Aus-bildung aber noch weiter verfolgen.Sebastian Nowozin ist bereits Dokto-rand am Max-Planck-Institut in Tübin-gen, Martin Mehlitz und Marco Kunzesind wissenschaftliche Mitarbeiter amDAI-Labor der TU Berlin, und TimoGlaser promoviert am TU-FachgebietInformatik und Gesellschaft bei Pro-

fessor Bernd Lutterbeck. Und dieSehnsucht nach China? Eine einstim-mige Antwort: „Wir werden bestimmtzurückkehren.“

Patricia Pätzold

Der neue Ehrensenator Sheng Huanye trägtsich in das Goldene Buch der TU Berlin ein

Doppelt diplomiert: (v. l.) Sebastian Nowozin, Timo Glaser, Martin Mehlitz und Marco Kunze nehmen ihren Mentor Günter Hommel in die Mitte

In China akkreditiert

Unterstützt von der chinesischenBotschaft in Berlin und den Gou-

verneuren Shanghais und Pekingswurde kürzlich das Institut für Tech-nologie und Management (ITM) derTU Berlin für die Weiterbildung vonchinesischen Führungskräften akkre-ditiert. „Das ist in China eine kompli-zierte Staatsangelegenheit“, erklärtder Institutsleiter, Prof. Dr. FrankStraube. „Wir sind nun neben Aachen,München und Köln in Deutschland dievierte Uni, die dies geschafft hat.“Jedes Jahr kommen rund 100–150ausgewählte chinesische Führungs-kräfte nach Deutschland und werdenan Universitäten weitergebildet. DasITM erhält bereits seit 1999 regelmä-ßig Besuch von chinesischen Delega-tionen, denen das Institut in Vorträgenund Rundgängen vorgestellt wird. Esbietet für große Firmen wie zum Bei-spiel SAP mit Niederlassungen in Chi-na bereits Weiterbildungsgänge an.Der Akkreditierung für Führungskräf-te gingen mehrere Begutachtungsrun-den und Besuche durch chinesischeRegierungsdelegationen voraus.„Ende des Jahres erwarten wir die ers-te Gruppe aus China“, so Frank Strau-be. „Über die Bildungsinhalte führenwir derzeit Gespräche.“ pp

Die Besten nachDeutschland holen

Der Verein TU9, der Zusammen-schluss der großen technischen

Forschungsuniver-sitäten in Deutsch-land, möchte Schü-lerinnen und Schü-ler von deutschenSchulen im Aus-land für ein Stu-dium an einerder neun Hoch-schulen gewinnen.Eine 36-Seiten-Broschüre sowieein neues Internetangebot infor-mieren über Studienmöglichkeitenund Besonderheiten der Mitgliedsuni-versitäten, zu denen auch die TU Ber-lin zählt. tui

➥ www.tu9.de/auslandsschulen

Dauerauftrag für PhotonikTU-Professorin Susanna Orlic ist als „Botschafterin“ im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums unterwegs

Fleißig, ordentlich und – ziemlichlangweilig. Eine weltweite Befra-

gung des Bundeswirtschaftsministeri-ums ergab dieses eher bescheideneImage der Deutschen. Das soll sichjetzt ändern. Junge, dynamische undnicht-langweilige Deutsche sollen imRahmen der Initiative „Land derIdeen“ das Bild Deutschlands im Aus-land aufpolieren. Die eingebundeneInvest-in-Germany GmbH soll auslän-dischen Investoren Deutschland alsWirtschafts- und Wissenschaftsstand-ort schmackhaft machen.Bei einer deutschlandweiten Suchenach einer geeigneten Person zur Ver-tretung des Technologiebereiches Op-tik und Photonik fiel die Wahl auf diejunge TU-Professorin Susanna Orlic,Fachgebiet Optische Technologien.Bei einer Veranstaltung in Quebec,Kanada, stellte sie daraufhin rund 200

hochkarätigen Gästen aus Industrie,Ministerien, Botschaften und For-schung die Errungenschaften Deutsch-lands auf diesem Gebiet vor. Seitherkann sie sich vor Einladungen und An-fragen nicht mehr retten. „Die Verant-wortlichen des Ministeriums waren sobegeistert von dem Erfolg und der Re-sonanz, dass sie mich jetzt weltweit so-zusagen im Dauerauftrag einsetzenwollen“, erzählt Susanna Orlic undman glaubt ihr sofort, dass sie eine guteBotschafterin sein wird. Denn von ih-rem Fachgebiet erwartet sie eine gro-ße Zukunft: „Alle für die Photonik re-levanten Disziplinen haben die not-wendige Reife und kritische Masse er-reicht, um dem ‚Century of Electron‘nun das ,Century of Photon‘ folgen zulassen.“ pp

➥ www.invest-in-germany.de

Die Brücke ins StudiumVorbereitungskurse jetzt für alle ausländischen Studienanfänger– Intensivtrainings auch für deutsche Bewerber

Eine Abbrecherquote von über 60Prozent bei ausländischen Studie-

renden in technisch-naturwissen-schaftlichen Fächern hatte die Hoch-schulinformationssystem GmbH(HIS) in einer Studie festgestellt. Einkatastrophales Ergebnis. Doch es gabeine Ausnahme: Studierende, die eineVorbereitung in einem Studienkolleggenossen hatten, kamen „nur“ auf 40Prozent. „Das war für uns das Fanal,beim Deutschen Akademischen Aus-tauschdienst um Unterstützung nach-zusuchen, um unsere Kurse auszu-weiten“, erzählt Claudia Börsting, dieLeiterin des TU-Studienkollegs. „Bis-lang konnten wir immer nur Studie-renden helfen, deren Schulabschlussnicht als gleichwertig mit dem deut-schen Abitur akzeptiert wurde.“ Nunfördert der DAAD Vorbereitungskur-se für die Schwerpunktfächer, die füralle ausländischen Studierenden of-

fen stehen. Die TU-Leitung hat be-reits eine Zusage zur Verstetigung desAngebots nach Auslaufen der Förde-

rung gegeben. „Doch auch deutscheAbiturienten fragen verstärkt solcheFörderkurse nach“, sagt Claudia

Physik büffeln vor dem Studium im Studienkolleg

Erfahrungsaustauschmit aller Welt

Die Initiative „Zwischen Hörsaal undProjekt“ der Deutschen Gesellschaftfür Technische Zusammenarbeit(GTZ) wurde von der UNESCO als„offizielles Projekt der UN-Dekadezur Bildung für nachhaltige Entwick-lung 2005–2014“ ausgezeichnet. Mitihrer Initiative, Praxis für Hochschu-len anzubieten, trage die GTZ im Auf-trag des Bundesentwicklungsministe-riums (BMZ) seit 2001 zum kontinu-ierlichen Wissensaustausch zwischenHochschulen und Praxis in der Inter-nationalen Zusammenarbeit bei. Jähr-lich werden während eines Wettbe-werbs drei GTZ-Praktika in Projektenin aller Welt an Studierende aller Fach-richtungen in Berlin und den neuenLändern vergeben (siehe auch BerichtH intern 04/06). pp

➥ www.gtz.de

Börsting. „Momentan können wir le-diglich Restplätze an Deutsche verge-ben. Doch schon für den kommendenSeptember planen wir ein Intensiv-training von vier Wochen mit 32 Wo-chenstunden in Mathe, Physik, Che-mie und so genannten ,Study-Skills‘für deutsche Studienanfänger.“ Die-ses Brückenangebot bestreitet dasStudienkolleg aus eigenem Budgetund ist zuversichtlich, es ebenfallsverstetigen zu können. Da das TU-Studienkolleg auch mit Fachhoch-schulen kooperiert, setzt sich die Do-zentenschaft aus Studienräten, Fach-hochschullehrern und TU-Dozentenzusammen. Für beide Angebote läuftjetzt das Bewerbungsverfahren fürSeptember 2006. Noch sind Plätzefrei!

Patricia Pätzold

[email protected]

Optik- und Photonikexpertin Susanna Orlic

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U-P

ress

este

lle

© p

rivat

© T

U-P

ress

este

lle

Page 13: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006 Seite 13MENSCHEN

MeldungenJörg Steinbach wirdSEFI-Vizepräsident

/tui/ Professor Dr.-Ing. Jörg Steinbach, 1.Vizepräsident der TU Berlin, wurde zumVizepräsidenten der „Europäischen Ge-sellschaft für Ingenieurausbildung“ ge-wählt. Damit verbunden ist die Übernah-me des Präsidentenamtes in einem Jahr.SEFI – so die Abkürzung der Gesellschaft –ist mit 400 Mitgliedern der größte Ver-band Europas, der sich mit der universitä-ren Ingenieurausbildung beschäftigt. Da-bei steht unter anderem die Begleitungdes europäischen Bologna-Prozesses fürdie SEFI-Mitgliedshochschulen im Mittel-punkt. „Drei wichtige Themen stehen fürdas kommende Jahr auf unserer Agenda“,kündigt Steinbach an. Dazu gehören dieBeratung von EU-KommissionspräsidentJosé Manuel Barroso bei der möglichenGründung eines „European Institute ofTechnology“, die Diskussion über struk-turierte Promotionsprogramme sowie dieBemühung um ein einheitliches europäi-sches Akkreditierungs-Siegel. Seine Amts-zeit beginnt am 1. Oktober 2006, das Prä-sidentenamt übernimmt er ein Jahr spä-ter für zwei Jahre.

Ausgezeichnete Meerestechnik

/tui/ Für ihre Publikation über die ge-naue Analyse und Generierung von Wel-lenstrukturen erhielten Prof. Dr.-Ing.Günther Clauss und Dr. ChristianSchmittner den Preis für die beste Publi-kation im Jahre 2005, den OMAE 2005Award (Offshore Mechanics an Arctic En-gineering). Der Beitrag wurde Sieger un-ter rund 500 weiteren Veröffentlichun-gen. Konkret befassen sich die TU-Mee-restechniker in ihrem Beitrag mit der Op-timierung von extremen Wellenfolgen, sogenannten Monsterwellen. Die Ergebnis-se sollen für den Entwurf und die Dimen-sionierung von meerestechnischen Kon-struktionen genutzt werden.

Gas für Westeuropa

/tui/ Für ihre Publikation „TransportingRussian Gas to Western Europe: A Simu-lation Analysis“ wurden Prof. Dr. Christi-an von Hirschhausen, Dipl.-Kffr. BeritMeinhart und Dr. Ferdinand Pavel an-lässlich der Welttagung der Energieöko-nomen im Juni mit dem Campbell Wat-kins Energy Journal Best Paper Award derinternational renommierten energie-wirtschaftlichen Fachzeitschrift „TheEnergy Journal“ ausgezeichnet. Die Ar-beit, die durch die russisch-ukrainischeGaskrise im Januar 2006 noch an Brisanzgewonnen hat, war am Fachgebiet Wirt-schafts- und Infrastrukturpolitik (WIP)der TU Berlin in Zusammenarbeit mitdem Deutschen Institut für Wirtschafts-forschung (Ferdinand Pavel) entstan-den. Christian von Hirschhausen wech-selte 2005 auf den DREWAG-Stiftungs-lehrstuhl für Energiewirtschaft an der TUDresden, ist der TU Berlin aber durchProjekte und Gastdozenturen weiterhinverbunden. Berit Meinhart war Projekt-mitarbeiterin am WIP und beendet der-zeit ihre Promotion an der WHU OttoBeisheim School of Management Vallen-dar/Koblenz zum Thema Gründungsfor-schung.

Mitglied in der Leopoldina

/tui/ Die Deutsche Akademie der Wis-senschaften (Leopoldina) hat Prof. Dr.Siegfried Blechert, der an der TU BerlinOrganische Chemie lehrt, zu ihrem neu-en Mitglied gewählt. Besonders seine Ar-beiten auf dem Gebiet der Olefinmeta-these, ein Arbeitsgebiet, das im Jahr 2005mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeich-net wurde, haben international hohe An-erkennung gefunden.

International brillant

/tui/ Die Leopold-Franzens-UniversitätInnsbruck hat Prof. Dr. Drs. h.c. mult. Hel-mut Schwarz das Ehrendoktorat verlie-hen. Mit der Auszeichnung würdigt dieUniversität einen international brillantenNaturwissenschaftler, der 2003 den Otto-Hahn-Preis für Chemie und Physik erhal-ten hatte. Helmut Schwarz lehrt Organi-sche Chemie an der TU Berlin.

Mann mit ScharfsinnTU-Kanzlerin würdigt Hallenwart

Rund 30 Jahre hat Altan Yüzgec ander TU Berlin gearbeitet, zunächst

in der Hausverwaltung, dann als Hal-lenwart in der ZentraleinrichtungHochschulsport. Nun wurde er vonder TU-Kanzlerin, Dr. Ulrike Gutheil,für sein besonderes Engagement aus-gezeichnet.Seiner Aufmerksamkeit ist es zu ver-danken, dass in den 1990er-Jahren Ris-se in den Trägern der Sporthalle in derWaldschulallee entdeckt wurden. Wel-che Gefahren drohen, zeigt das Un-glück in Bad Reichenhall im Januar2006, als Schneemassen das Dach ei-

ner Eissporthalle zum Einsturz brach-ten und 15 Menschen starben. Bei derTU-Sporthalle erfolgte nach der erstenÜberprüfung der Schäden durch denTU-Professor Claus Scheer vom Fach-gebiet Baukonstruktionen aufgrundder unmittelbaren Einsturzgefahr diesofortige Schließung und anschließenddie Erneuerung der gesamten Statik.„Altan Yüzec ist jemand, wie man ihnsich nur wünschen kann“, dankte ihmdie TU-Kanzlerin, die mit der Aus-zeichnung zugleich deutlich macht,dass an der Universität Engagement inallen Bereichen gewürdigt wird. cho

Altan Yüzgec (l.)mit TU-KanzlerinUlrikeGutheil

„Absolutes Spitzenniveau“Vodafone ehrt Holger Boche mit dem Innovationspreis 2006

Prof. Dr. Dr. Holger Boche ist mit demVodafone-Innovationspreis 2006ausgezeichnet worden. Der mit25 000 Euro dotierte Preis würdigtseine Forschungsarbeiten auf demGebiet der Mobilkommunikation.Durch Anwendungen mathemati-scher Modelle auf technische Prob-lemstellungen bei der Mobilkommu-nikation habe er maßgeblich zurgrundlegenden Optimierung vonMobilfunksystemen der neuestenGeneration beigetragen, hieß es inder Begründung.

Holger Boche ist Professor für Mobil-kommunikation an der TU Berlin, Di-rektor des Fraunhofer German-SinoLab for Mobile Communications undAbteilungsleiter am Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik in Ber-lin. „Mit Professor Boche ist inDeutschland ein herausragender For-scher tätig, dessen Arbeiten sich auchim weltweiten Vergleich durch absolu-tes Spitzenniveau auszeichnen“, sagtFriedrich Joussen, Vorsitzender derGeschäftsführung bei VadofoneDeutschland. Durch seine interdiszip-linäre Vorgehensweise gelinge es Pro-

fessor Boche, Lösungen von beste-chender Eleganz und Praxisnähe fürkomplexe Aufgabenstellungen zu fin-den. Der Vodafone-Innovationspreisehrt nicht einzelne Arbeiten, sondern

den gesamten For-schungsbeitrag von Pro-fessor Boche zur Effi-zienzsteigerung von Mo-bilfunknetzen.Fernziel seiner Arbeitsind Systeme der viertenMobilfunkgeneration,das Nahziel ist die Wei-terentwicklung der be-stehenden UMTS-Netze.Die Ergebnisse seinerForschung haben einenbedeutenden Einfluss aufdie Praxis. Wenn nämlichmehr Informationen inden Netzen übertragenwerden können, lassensich die vorhandenen Ka-pazitäten effizienter nut-zen und komplexereDienste realisieren. Fürdie UMTS-Netzbetreibersind diese Fortschrittevon höchster betriebs-

wirtschaftlicher Relevanz: Auf dieseWeise lassen sich die Kosten für denBetrieb der Netze optimieren. Gleich-zeitig können mehr Nutzer als bishervon neuen Services profitieren. tui

Angezogen von MagnetenNeu berufen: Alan Tennant experimentiert mit starkem Magnetismus und niedrigen Temperaturen

Was sich physikalisch in den Mag-netfeldern abspielt, hat den Phy-

siker Alan Tennant schon immer inte-ressiert. Doch um das ganze System zuverstehen, muss man den so genann-ten Hamilton-Operator bestimmen.Und den kann man nur in einem sehrstarken Magnetfeld und bei sehr nied-riger Temperatur messen. Doch nir-gends gab es ein Institut, das beidesvorweisen konnte. Dann stieß AlanTennant auf das Hahn-Meitner-Institutin Berlin. Heute ist er „Doppelprofes-sor“: Im Hahn-Meitner-Institut ist erLeiter der Abteilung Magnetismus undan der TU Berlin Professor für Experi-mentelle Physik (Magnetismus).„Das Angebot an Großgeräten in Ber-lin ist tatsächlich einzigartig“, lobtTennant. „Wir experimentieren mitfolgenden Methoden und Geräten: mitder Neutronenstreuung am For-schungsreaktor BER II und mit derStreuung von Synchrotronstrahlungam Speicherring BESSY.“Durch die Kombination von niedrigenTemperaturen im Bereich von Millikel-vin und starken Magnetfeldern von biszu 15 Tesla konnten Alan Tennant undseine Arbeitsgruppe inzwischen denHamilton-Operator bestimmen unddamit ihre Forschungen vorantreiben.Aber Tennant experimentiert auch mitMaterialien, zum Beispiel mit Silber-fluoriden. Sie sind schwierig herzustel-

len und sehr schwierig zu handhaben.„Ich glaube aber, dass diese Silberfluo-ride supraleitend sein können und so-gar unter höheren Temperaturen einge-setzt werden könnten als die derzeit be-nutzten Kupferoxide. Im Erfolgsfallehätten wir also neue Möglichkeiten fürSupraleiter.“ Mit diesen Experimentenwill der geborene Schotte nicht nur for-schen und lehren, sondern auch ein at-traktives Umfeld schaffen, das weiterekreative Köpfe anzieht, die sich weiter-entwickeln möchten.

Alan Tennant studierte in EdinburghPhysik und promovierte schließlich1994 in Oxford. Er arbeitete als Post-doc in Oxford und im Oak Ridge Na-tional Laboratory, war Gastwissen-schaftler in Dänemark und gründete2003 ein eigenes Start-up-Unterneh-men. Er war schon damals öfter in Ber-lin, um Messungen vorzunehmen. ImOktober 2005 nahm er schließlich denRuf auf die Doppelprofessur der TUBerlin und des Hahn-Meitner-Institutsan. Patricia Pätzold

So viele Gratulanten in einer Fest-schrift unterzubringen scheint einschier hoffnungsloses Unterfangen.Und so war es eine geradezu genial

einfache Idee, jedenGratulanten, jede Lau-datorin auf maximalzwei oder drei Seiteneine Facette dieserschillernden Persön-lichkeit beschreiben zulassen, ein persönlichesErlebnis zu schildern,und zwar (!) ohne tro-ckene Wissenschaft-lichkeit, sondern in ei-ner leichten, poeti-schen, meist scharfsin-nigen und oft witzigen

Art. Dieser Stil wird schon in den Ka-pitelüberschriften deutlich: „Der Ter-

minator“, „Der Hebamm“ oder „DerPotztausend“ und Ähnliches stehtüber den Gedankensplittern, den Er-innerungsbildern und den Erstaun-lichkeiten, die Stück für Stück wie einPuzzle das Bild von einem Mann ent-stehen lassen, der im doppelten Wort-sinn das „Zentrum“ ist, wie CorneliaSchmalz-Jacobsen ihn empfindet. Sieund hundert andere Journalisten, Po-litiker, Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter, Weggefährten aus aller Welthaben eine ungewöhnlich unterhaltsa-me, vergnüglich zu lesende und dochlehrreiche Festschrift geschaffen fürden langjährigen Leiter des Zentrumsfür Antisemitismusforschung der TUBerlin, den Wissenschaftler, den Men-schen Wolfgang Benz, der nun 65 Jah-re alt wird und anscheinend nichtmüde wird, denn: „In später Nacht er

fertig bringt, was anderen kaum amTag gelingt“ (Hans-Jochen Vogel).Im September wird Wolfgang Benzmit einem Festakt der TechnischenUniversität Berlin geehrt.

Patricia Pätzold

„Rollenspiele – Zeithistoriker aufder öffentlichen Bühne“Symposium zum 65. Geburtstag vonWolfgang Benz, Freitag, 15. Septem-ber 2006, TU-Hauptgebäude, Straßedes 17. Juni 135, Raum H 101

Charisma ist personifizierte Magie.Über 100 Ergebene, so schreiben

Mona Körte und Marion Neiss in ih-rem Vorwort zu einer ungewöhnli-chen Festschrift, haben nun versucht,den Erzcharismatiker, Herrn B., in sei-ne zahllosen Eigenschaften zu zerglie-dern. Herr B., dieserMann mit den vielenEigenschaften, istWolfgang Benz, un-beugsamer Kämpfergegen die Ungerechtig-keiten, gegen die Grau-samkeiten, gegen dasUnfassbare des Holo-caust, beredter Wäch-ter gegen das Wieder-erstarken des Antise-mitismus, Leiter desweltweit berühmt ge-wordenen Zentrumsfür Antisemitismusforschung der TUBerlin.

Der Erzcharismatiker

Mona Körte, MarionNeiss, (Hrsg.), VonSchöpfern undSchurken, To B. ornot to Be, Metropol-Verlag, Berlin 2006,ISBN 3-938690-40-2

Wolfgang Benz

Hochhaus und Gewalt

Ort anhaltender Krawalle in Frank-reich, Zankapfel von Privatisie-

rungsvorhaben in Deutschland – derArchitekturtypus Hochhaussiedlungist zwar erfolgreich, aber auch umstrit-ten. Ist Architektur für soziale Aus-

grenzung undGewalt ver-antwortlich?Nein, meintJean-LouisCohen, der imJuni am Zent-rum für Me-tropolenfor-schung der TUBerlin zu Gastwar. Seit Jahr-

zehnten beschäftigt sich der welt-berühmte französische Architekturhis-toriker, der seit 1993 an der New YorkUniversity lehrt, mit diesen Fragen.Ein akzeptables Leben sei sowohl vonsozialen als auch von architektoni-schen Voraussetzungen abhängig. tui

➥ www.metropolitanstudies.de

Preisträger Holger Boche forscht über Mobilkommunikation

Allan Tennant macht Versuche am Forschungsreaktor BER II und am Speicherring BESSY

Jean-Louis Cohen

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U-P

ress

este

lle

© T

U-P

ress

este

lle©

Vod

afon

e

© T

U-P

ress

este

lle

Page 14: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

Seite 14 TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006TIPPS & TERMINE

Visionen eines KrankenhausesDas Universitätsklinikum Jena-Lobeda(Foto) gilt als „Klinikum 2000“, das denmodernen medizinischen Anforderungengerecht wird.Einen Erfahrungsaustausch wünschtensich Architekten und berufsverwandteFachleute und gründeten 1972 den Arbeits-kreis für Krankenhausbau und Gesundheit(AKG). An der Etablierung hatte auch das„Deutsche Krankenhausinstitut“ (DK) inDüsseldorf einen wesentlichen Anteil. Heu-te ist daraus der Verein „Architekten fürKrankenhausbau und Gesundheitswesenim Bund deutscher Architekten e.V.“ ge-worden. Nun hat der Verein das Archiv„Krankenhausbau des XX. Jahrhunderts“unter der Leitung von Dr. Christa Kliemkemit der Erstellung einer „Chronik des AKG“beauftragt und dies mit einem Kooperati-onsvertrag besiegelt. Die Chronik soll dieGeschichte des AKG aufarbeiten. Projekt-leiterin ist Dipl.-Ing. Elke Barth. Kürzlichpräsentierte das Archiv Ergebnisse seinerArbeit in der Ausstellung „Krankenhaus-bau – Visionen“: Ideen, Konzepte und Vi-sionen des Krankenhausbaus des XX. Jahr-hunderts. Gezeigt wurden Wettbewerbeund beispielgebende Bauten des Kranken-hausbaus, Le Corbusiers „Krankenhaus-projekt für Venedig“ und das Spezialthema„Gesundheitswesen der DDR“. Führungendurch das Archiv sind nach telefonischerAnfrage möglich. TU Berlin, Ackerstraße76, Hof 2, Halle ACK 40, 13355 Berlin☎ 314-2 51 49, 314-2 53 36➥ www.xxarchiv.de

PAREXEL führt Untersuchungen zur Wirkung und Verträglichkeit von Arzneimitteln entsprechend der Arzneimittelgesetzgebung durch.

Wir suchen ständig für vorwiegend teilstationäre Studien

Gesunde Frauen und Männer ab 18 Jahre

– Nichtraucher bevorzugt –

Wohnort Berlin oder Umland ist Voraussetzung.

Für die Teilnahme an Studien erhalten Sie ein angemessenes Honorar.

Nähere Informationen geben wir Ihnen gerne vonMontag bis Freitag, 8–19 Uhr unter den Telefonnummern

Tel.: 0800 1000 376 (gebührenfrei) oder (030) 30 685 361oder unter www.parexel-studien.de

PAREXEL GmbHKlinikum Westend • Haus 18 • Eingang Fürstenbrunner Weg Spandauer Damm 130 • 14050 Berlin

zu erreichen: , Bahnhof Westend; X21, 139, 145 Spandauer Damm

Radio & TV„Evolution Cyborg. Auf dem Weg zurMensch-Maschine“Dienstag, 18. Juli 2006, 19.00 Uhr,ARTE

Ist der Neurochip das fehlende Glied,das die endgültige Symbiose vonMensch und Maschine zum so genann-ten „Cyborg“ ermöglicht? WelcheFunktionen im menschlichen Körperkönnen Chips dieser Art derzeit schonübernehmen? Wird der Cyborg ein Teilder menschlichen Gesellschaft wer-den? Die Dokumentation gibt ersteAntworten auf eine medizinische Re-volution, deren Folgen noch nicht ab-sehbar sind. caba

© A

rchi

tekt

urbü

ro W

AP W

orsc

hech

Arc

hite

kten

Pla

nung

sges

ells

chaf

t mbH

, Erf

urt

Tag des offenenDenkmals

9. und 10. September 2006

Veranstaltungen des TU-Masterstu-diengangs Denkmalpflege am Tag desoffenen DenkmalsInformationen über Zeiten und Treff-punkte erhalten sie im Internet.➥ http://baugeschichte.a.tu-berlin.de/

hbf-msd/

Abschlussarbeiten des MasterstudiumsDenkmalpflege, Jahrgang 2004 bis 2006Berlin-Tempelhof, Katholische Kirche St.Judas Thaddäus

Berlin-Grünau, ehemaliges Gaswerk von1899Führungen zur Geschichte, Aufbau undDenkmalwert des Gaswerkes Grünau

Berlin-Köpenick, Bootshaus NixenstraßeFührungen

Brandenburg/Havel, ehemaliges St.-Pauli-KlosterAusstellung: Besondere Stücke aus dem La-pidariumVortrag: „Backsteinmaßwerk und Maß-werkfundstücke“

Die Gartendenkmalpflege im MasterstudiumDenkmalpflegeVortrag: Die gartenkünstlerische Entwick-lung in den ZwanzigerjahrenSchwerpunkt: Der Garten des Hauses Wer-ner (Mies van der Rohe) und der GartenSpringerAusstellung: Die Untersuchung des Gar-tens Springer durch das MasterstudiumDenkmalpflege

Mies-van-der-Rohe-Haus, Berlin-Hohen-schönhausenFührung

Veranstaltungen des Instituts für Stadt-und Regionalplanung am Tag des offe-nen Denkmals

Das fremde ErbeDenkmale von Migrantinnen und Migran-ten in Berlin➥ www.dasfremdeErbe.de (Info und An-meldung, ab 1. August)

Der verlassene RaumDenkmal für die deportierten und geflohe-nen jüdischen Bewohner des Stadtviertelsauf dem KoppenplatzFührungen✉ [email protected] (Info und Anmel-dung)

––––– Preise und Stipendien –––––FILL-Wissenschaftspreis

Das Forum Interkulturelles Leben und Ler-nen (FILL) schreibt in Zusammenarbeit mitder Universität und der Stadt Augsburg denAugsburger Wissenschaftspreis aus. Ein mit4000 Euro dotierter Hauptpreis (Disserta-tionen, Habilitationen) und ein mit 1000Euro dotierter Förderpreis (Magister-,Staatsexamens-, Diplom- und Masterarbei-ten) werden für wissenschaftliche Studienaller Fachrichtungen zum Generalthema„Interkulturelle Wirklichkeit in Deutsch-land“ ausgeschrieben. Bewerbungsschlussist der 30. September 2006.➥ www.uni-augsburg.de/wissenschaftspreis

She-Study-AwardDie Shell Gesellschaften Deutschland, Ös-terreich und Schweiz verleihen an jungeWissenschaftlerinnen den She-Study-Award für zukunftsweisende Studien-,Diplom- oder Doktorarbeiten rund um Mi-neralöl, Erdgas, Chemie und erneuerbareEnergien. Erster bis dritter Preis: 5000,2500 und 1000 Euro. Einsendeschluss istder 15. Oktober 2006.✉ [email protected]

MBA-WettbewerbDas Handelsblatt schreibt für Frauen denmit 85 000 Euro dotierten MBA-Wettbe-

werb aus. Das Stipendium erlaubt einerDeutschen, Schweizerin, Österreicherinoder einer in Deutschland lebenden Aus-länderin die Teilnahme an dem berufsbe-gleitenden INSEAD-Executive-MBA-Programm, das sich an Menschen mit ab-geschlossenem Erststudium und mehrjäh-riger Berufserfahrung wendet. Das modu-lar aufgebaute Programm erstreckt sichüber 14 Monate; die acht Module entspre-chen einer Präsenzdauer von zwölf Wo-chen.INSEAD, Hilde Deschoemaeker✉ [email protected]➥ www.insead.edu/emba

InnovationspreisBerlin-Brandenburg

Der Innovationspreis Berlin-Brandenburgwird für Produkt- und Verfahrensinnova-tionen sowie für innovative technologischeDienstleistungen verliehen, die einem ho-hen technischen Anspruch genügen undsehr gute Aussichten auf Markterfolg ha-ben. Der Preis ist mit 10 000 Euro pro Preis-träger dotiert. Die Verwertung sollte inBerlin-Brandenburg angestrebt werden.Einsendeschluss ist der 31. Juli 2006.Golz + Friends, Event Sponsoring PRGmbH, Bundesallee 88, 12161 Berlin☎ 030/77 00 89 93➥ www.innovationspreis.de

FotowettbewerbDas Bundesministerium für Bildung undForschung (BMBF) prämiert neue Bilderzur Gesundheitsforschung. Studierendekönnen sich an dem Fotowettbewerb mit ih-ren kreativen Bildideen bewerben. Die aus-gezeichneten Arbeiten werden in SZ Wis-sen, dem Wissensmagazin der Süddeut-schen Zeitung, veröffentlicht. Für die Sie-ger gibt es attraktive Sachpreise sowie ei-nen bezahlten Fotoauftrag zur Gesund-heitsforschung. Einsendeschluss für die Ar-beiten ist der 15. August 2006.➥ www.gesundheitsforschung-bmbf.de/

de/93.php

InformatikstarIn Zusammenarbeit mit Radio Motor FM,Yahoo! Musik und dem Fraunhofer-Institutfür Digitale Medientechnologie sucht dasInformatikjahr den innovativsten Nach-wuchsstar im Bereich elektronische Musik.Mitmachen können Musikerinnen und Mu-siker aus dem Bereich Elektro, die nochnicht bei einem Majorlabel unter Vertragsind oder bereits ein chartplatziertes Al-bum veröffentlicht haben. Bewerbungenmit CD, Bandinfos und Fotos bis zum 15.August 2006.☎ 030/69 56 69 97✉ [email protected]➥ www.informatikjahr.de/informatikstar

StudienpreisDer von der Körber-Stiftung vergebeneStudienpreis widmet sich im Jahre 2006dem Thema „Mittelpunkt Mensch? Leitbil-der, Modelle und Ideen für die Vereinbar-keit von Arbeit und Leben“. Der Wettbe-werb richtet sich an alle bis einschließlich30 Jahre, die studieren, lehren oder for-schen. Es winken Preise im Gesamtwertvon bis zu 100 000 Euro. Einsendeschlussist der 1. Oktober 2006.Körber Stiftung, Deutscher Studienpreis☎ 040/8 08 19 21 43✉ [email protected]

Wolfgang-Ritter-PreisDie Wolfgang-Ritter-Stiftung schreibt ei-nen Preis aus, mit dem hervorragende wis-senschaftliche Leistungen auf dem Gebietder Betriebs- und Volkswirtschaftslehreausgezeichnet werden. Die Arbeiten sollensich mit wirtschaftswissenschaftlichen The-men, insbesondere auf dem Gebiet der so-zialen Marktwirtschaft, befassen. Zugelas-sen sind Dissertationen und Habilitations-schriften sowie sonstige Monografien. DerPreis ist mit maximal 20 000 Euro dotiertund kann geteilt werden. Einsendeschlussist der 14. Oktober 2006.Wolfgang-Ritter-Stiftung, Bremen☎ 0421/3 01 31 63➥ www.wolfgang-ritter-stiftung.de

ANZEIGE

StudiumNeu an der TU Berlin?

„Wie organisiere ich mein Studium?“Veranstaltung der Studienberatungfür Neuimmatrikulierte der TU Berlinam 9. Oktober 2006Ort: H 105Zeit: um 10 Uhr und um 12 Uhr

➥ www.tu-berlin.de/zuv/asb/aktuell/Einf.html

SymposiumAufladetechnik von

Verbrennungsmotoren

So heißt ein Symposium, das Prof.Dr.-Ing. Helmut Pucher, FachgebietVerbrennungskraftmaschinen, gemein-sam mit der Partneruniversität BeijingInstitute of Technology (BIT) für den25./26. September 2006 in Peking orga-nisiert. Interessant ist dieses insbeson-dere für die deutsche Automobilindus-trie und ihre Zulieferer.

Weitere Informationen erhalten sie imInternet.➥ www.vkm.tu-berlin.de

Page 15: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

Kontakt: Dr. Ingo Meyer (Seminarleiter),TU Berlin, Außenbeziehungen, Internatio-nales Alumniprogramm, ☎ 314-2 40 28, Fax:-7 95 87, ✉ [email protected], AnjaSato, ☎ -2 27 60, Lissi Gibis, ☎ -2 95 02Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Mathematikgebäude, RaumMA 141/142 Zeit: Modul 1: 24. 8. bis 1. 9.2006, Modul 2: 6. 9. bis 15. 9. 2006, Modul3: 18. 9. und 21. 9. 2006

25. August 2006Minisymposium des Instituts für ChemieKontakt: Prof. Dr. Drs. h.c. H. Schwarz,☎ 314-2 34 83, Fax: -2 11 02, ✉ [email protected]: TU Berlin, Straße des 17. Juni 115,10623 Berlin, Altes Chemiegebäude, RaumC 313 Zeit: 13.30 bis 18.00 Uhr

29. und 30. August 2006Renewed Efforts to Plan for SustainableDevelopmentKontakt: Prof. Dr. Adrian Atkinson,☎ 314-2 81 01, Fax: -2 81 53,✉ [email protected]: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude, RaumH 2036 Zeit: Wird noch bekannt gegeben.Hinweis: Deadline für die Einsendung vonAbstracts: 17. Juli 2006 (zugleich Anmelde-datum). Konferenzsprache ist Englisch.

23. bis 28. Juli 2006Algorithmic Number Theory Symposium(ANTS) VII KongressKontakt: Prof. Dr. Florian Heß, ☎ 314-2 50 62, -2 40 15, Fax: -2 16 04,✉ [email protected]➥ www.math.tu-berlin.de/~kant/ants/Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 115,10623 Berlin, altes ChemiegebäudeZeit: Wird noch bekannt gegeben.

27. und 28. Juli 2006Entwicklerforum Geoinformationstechnik –Junge Wissenschaftler forschenKontakt: Dipl.-Ing. Christian Clemen,☎ 314-2 64 83, Mobil: 0177/7 79 72 22,✉ [email protected]➥ www.survey.tu-berlin.de/forum/Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H6131, Beginn: 27. Juli 2006, 8.30 UhrHinweis: Um Anmeldung bis zum 1. Juli2006 wird gebeten; es werden Teilnahme-gebühren erhoben.

30. Juli bis 2. August 2006Magma 2006Kontakt: Prof. Dr. Florian Hess,✉ [email protected], Sebastian Pauli,✉ [email protected]/Magma2006/Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, Hauptgebäude, RaumH 1028 (vom 30. Juli bis 1. August), RaumH 2032 am 2. August 2006Zeit: jeweils von 9.00 bis 17.00 Uhr

14. bis 25. August 2006Advanced Separation in Process EngineeringKontakt: Frank Beuster, ☎ 314-2 69 01,Fax: -2 69 15Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, HauptgebäudeZeit: 9.00

24. August bis 1. September 2006(1. Modul)Summer-School-ProgrammModul 1: Internationales ManagementModul 2: Betriebliches Management undProjektmanagementModul 3: Berufsstartplanung & Vorberei-tung auf Bewerbungsgespräche und Assess-ment Center

19. bis 21. Juli 2006Neue Medien der Informationsgesellschaft„Film & Computer“2. Tagung/WorkshopOrganisation: Prof. Dr.-Ing. Klaus Rebens-burg, TU Berlin, ☎ 314-2 67 61, ✉[email protected] Kontakt: KerstinAbboud, ☎ 314-2 76 06, Fax: -25 9 86,✉ [email protected]➥ www.verbundkolleg-berlin.de/NMI/content/index.htmlOrt: Berlin-Brandenburgische Akademieder Wissenschaften, Leibnitz-/Einstein-Saal, Markgrafenstr. 38, 10117 Berlin Be-ginn: 19. Juli 2006, 9.00 Uhr

20. und 21. Juli 2006Planning a Seminar or Lecture for an EnglishSpeaking AudienceKontakt: Hannelore Reiner, ☎ 314-2 40 30,Fax -2 42 76 Ort: TU Berlin, Franklin-straße 28/29, 10587 Berlin, 7. Stock, RaumFR 7513 Zeit: jeweils 9.00 bis 17.00 UhrHinweis: Die Veranstaltung richtet sich anTU-Alumni, es wird eine Seminargebührvon 175 Euro erhoben.

21. bis 26. Juli 2006International Conference on AtomicCollisions in SolidsKontakt: Ulla Stahnke, Hahn-Meitner-In-stitut Berlin GmbH, Fax: 030/80 62-22 93,✉ [email protected]➥ www.hmi.de/events/ICACS2006/

index_en.htmlOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135,10623 Berlin, HauptgebäudeBeginn: 21. Juli 2006, 14.00 Uhr

TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006 Seite 15TIPPS & TERMINE

„Preis für das beste deutsche Hoch-schulmagazin“, verliehen von „DieZeit“ und der Hochschulrektoren-konferenz (HRK), November 2005,für das Publikationskonzept der TU-Pressestelle

Herausgeber: Presse- und Informations-referat der Technischen UniversitätBerlin, Straße des 17. Juni 135, 10623Berlin☎ (030) 314-2 29 19/2 39 22,Fax: (030) 314-2 39 09,✉ [email protected],➥ www.tu-berlin.de/presse/Chefredaktion: Dr. Kristina R. Zerges(tz) Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner (pp) Redaktion: Dr. Carina Ba-ganz (caba), Ramona Ehret (ehr) (Tipps& Termine), Christian Hohlfeld (cho),Bettina Klotz (bk), Sybille Nitsche (sn),Stefanie Terp (stt)Layout: Patricia Pätzold-Algner,Christian HohlfeldFotografin: Sabine BöckWWW-Präsentation: Ulrike Friedrich Gesamtherstellung: deutsch-türkischerfotosatz (dtf), Markgrafenstraße 67,10969 Berlin, ☎ (030) 25 37 27-0Anzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, Hentigstraße 14a,10318 Berlin, ☎ (030) 65 94-16 96,Fax: (030) 65 26-42 78,➥ www.unicom-berlin.comVertrieb: Ramona Ehret,☎ 314-2 29 19Auflage: 16 000Erscheinungsweise: monatlich, neunmalim 21. JahrgangRedaktionsschluss: siehe letzte Seite.Namentlich gekennzeichnete Beiträgemüssen nicht unbedingt mit der Mei-nung der Redaktion übereinstimmen.Unverlangt eingesandte Manuskripteund Leserbriefe können nicht zurückge-schickt werden. Die Redaktion behältsich vor, diese zu veröffentlichen und zukürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nach-druck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Herausgebers.H intern wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlor-frei gebleichtem Papier gedruckt.

Impressum

Akademischer SenatZeit: jeweils 14.15 UhrOrt: TU-Hauptgebäude, Raum H 103513. September 200625. Oktober 200615. November 20066. Dezember 200610. Januar 20077. Februar 2007

Gremien

Bundestags-Infowagen Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 drehten sie zum ersten Mal ihre Runden: Fünf bunte, doch sachlich gestalteteInformationswagen, die Burkhard Lüdtke, Leiter des Instituts für Darstellung und Gestaltung, mit seinen Modellbaustudierenden designt, geplantund gebaut hatte. Die Infowagen nach dem Prinzip eines Eiswagens waren als Drittmittelprojekt vom Deutschen Bundestag in Auftrag gegeben wor-den. Sie sollen auch noch nach der Weltmeisterschaft für den Transport und die Präsentation von Informationsmaterial eingesetzt werden. Dort wer-den sie in Dauerfunktion rund um den Reichstag Gästen, Touristen und anderen Besuchern gefällig zur Verfügung stehen. Umringt von den Studie-renden stellte Burkhard Lüdtke (rechts) mit Rainer Wiebusch, dem stellvertretenden Leiter des Bundestags-Besucherdienstes die Wagen an der Reichs-tagskuppel vor. Erfreuliche Nebenwirkung: Für die Studierenden fielen dabei auch die Jobs beim Besucherdienst ab. Zurzeit werden auch die Semi-nare für ein anderes Projekt mit dem Deutschen Bundestag beendet. Im Herbst 2006 soll das Reichstagsgebäude als Tastmodell für Blinde und Seh-behinderte vom Bundestagspräsidenten der Öffentlichkeit übergeben werden. pp

SymposiumLernen von Ungers

Am 12. Juli 2006 feierte Prof. Dr.-Ing.E.h. Oswald Mathias Ungers seinen 80.Geburtstag. Mit einer Oktober-Ausstel-lung im Architekturforum und einemSymposium ehrt die TU Berlin ihrenHochschullehrer, um seine Lehre, seineAusstrahlung und Wirkung auf Schülerzur Geltung zu bringen. Die Zeit wirdnoch bekannt gegeben.✉ [email protected]

SommeruniversitätEine Sommeruniversität gegen Antisemi-tismus veranstaltet das Zentrum für An-tisemitismusforschung vom 4. bis zum6. September 2006:Vorträge, Seminare, Expertengesprä-che und Exkursionen. Die Veranstal-tung soll Multiplikatoren der politischenBildung die notwendige Kompetenz zurargumentativen Behandlung des Ge-genstandes vermitteln. Anmelde-schluss: 25. 7. 2006☎ 314-2 30 80✉ [email protected]➥ www.tu-berlin.de/zfa~zfa

Fotografien

Im Deutsch-Russischen Museum Karls-horst ist noch bis zum 20. August die Fo-toausstellung „Schussfeld“ des TU-Mit-arbeiters Karl Böttcher zu sehen. Bött-cher, der als Feinmechaniker an der Uni-versität arbeitet, ist drei Jahre langdurch die Gegend zwischen Küstrin, Le-bus und Seelow gestreift auf Spurensu-che nach der Schlacht auf den SeelowerHöhen vor den Toren Berlins im April1945. Die Ausstellung zeigt 40Schwarzweißaufnahmen einer Land-schaft, die vor 61 Jahren Schauplatz derletzten großen Schlacht im ZweitenWeltkrieg war.Deutsch-Russisches Museum BerlinKarlshorst, Zwieseler Str. 4, Di–So,10–18 Uhr, ☎ 030/50 15 08 10

–– Personalia ––

RuferteilungenProf. Dr. Sven Panke, Assistenzprofessoran der Eidgenössischen Technischen Hoch-schule Zürich, für das Fachgebiet Biover-fahrenstechnik in der Fakultät III Prozess-wissenschaften der TU Berlin.Dr. rer. nat. Bernd Rech, wissenschaftlicherMitarbeiter am Institut für Photovoltaik desForschungszentrums Jülich, für das Fach-gebiet Photovoltaik in der Fakultät IV Elek-trotechnik und Informatik. Mit der Profes-sur ist die Leitung der Abteilung „Silizium-Photovoltaik“ im Bereich der Solarener-gieforschung des Hahn-Meitner-InstitutsBerlin GmbH verbunden.

RufannahmenDr. rer. nat. Marion Bettina Ansorge-Schu-macher, Ruferteilung vom 10. Oktober2005, wissenschaftliche Assistentin amLehrstuhl für Biotechnologie an der Rhei-nisch-Westfälischen Technischen Hoch-schule Aachen, für das Fachgebiet Techni-sche Chemie/Enzymtechnologie in der Fa-kultät II Mathematik und Naturwissen-schaften der TU Berlin.Prof. Dr. rer. pol. Frank Heinemann, Rufer-teilung vom 24. März 2006, Gastprofessoran der TU Berlin, für das Fachgebiet Volks-wirtschaftslehre, insbesondere Makroöko-nomie, in der Fakultät VIII Wirtschaft undManagement der TU Berlin.Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Robert Müller, Ruf-erteilung vom 18. April 2006, Professor fürNeuroinformatik an der Universität Pots-dam und Abteilungsleiter der Gruppe Intel-ligente Datenanalyse (IDA – Gruppe) desFraunhofer-Instituts für Rechnerarchitek-tur und Softwaretechnik FIRST, für dasFachgebiet Maschinelles Lernen in der Fa-kultät IV Elektrotechnik und Informatikder TU Berlin.

RufablehnungProf. Dr. rer. nat. (GB). Beate Schmitt-mann, Ruferteilung vom 26. April 2006,Professorin an der Virginia Polytechnic Ins-titute and State University in Blacks-burg/USA, für das Fachgebiet TheoretischePhysik, insbesondere Statistische Physik:Soft Matter in der Fakultät II Mathematikund Naturwissenschaften der TU Berlin.

Rufannahme JuniorprofessurDr. Iryna Smetanska, Ruferteilung vom 16.Dezember 2005, wissenschaftliche Mitar-beiterin am Leibniz-Institut für Gemüseund Zierpflanzenbau in Großbeeren, fürdas Fachgebiet Methoden der Lebensmit-telbiotechnologie in der Fakultät III Pro-zesswissenschaften der TU Berlin.

AußerplanmäßigeProfessuren – verliehen

Dr. Christine Lang, Geschäftsführerin beider Organo Balance GmbH, für das Fach-gebiet Mikrobiologie und Molekulargene-tik in der Fakultät III Prozesswissenschaf-ten der TU Berlin, zum 24. März 2006.Dr. Thomas Rathmann, Studienreferendarbei der Senatsverwaltung für Bildung, Ju-gend und Sport, für das Fachgebiet ÄltereDeutsche Philologie in der Fakultät I Geis-teswissenschaften der TU Berlin, zum 23.Mai 2006.

Gast-/Vertretungsprofessur –verliehen

Prof. Dr. Ursula Birsl, für das FachgebietPolitikwissenschaft, insb. Innen- und Euro-papolitik in der Fakultät I Geisteswissen-schaften der TU Berlin, über den 31. Juli2006 hinaus.

Lehrbefugnisse – verliehenDr. Christian Gericke, für das FachgebietPublic Health in der Fakultät VIII Wirt-schaft und Management der TU Berlin, zum14. Juni 2006.Dr. Jens Pfeiffer, für das Fachgebiet ÄltereDeutsche Philologie in der Fakultät I Geis-teswissenschaften der TU Berlin, zum 7.Juni 2006.Dr. Weertje Willms, für das FachgebietNeuere Deutsche Philologie/Allgemeineund Vergleichende Literaturwissenschaftin der Fakultät I Geisteswissenschaften derTU Berlin, zum 6. Juni 2006.

RuhestandProf. Dr. Hartmut Kenneweg, Institut fürLandschaftsarchitektur und Umweltpla-nung, Fakultät VI (bislang ohne Namen),zum 31. Juli 2006.

Ausstellungen13. Juni bis 31. August 2006Schinkel – Bauten in Berlin und Potsdam

Kontakt: Dr.-Ing. Ulrike Laible, ☎ 314-7 96 95, Fax: 314-7 96 96, ✉ [email protected] ➥ www.tu-berlin.de/presse/pi/2006/pi143.htmOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 150,10623 Berlin, Galerie der Plansamm-lung der UniversitätsbibliothekZeit: Mo. bis Fr., 12.00 bis 16.00 Uhrund nach Vereinbarung (☎ 314-2 31 16)

Gleich drei Ausstellungen bietet dasDeutsche Technikmuseum über denSommer neben seinen Dauerausstellun-gen:

Bis 30. August 2006Berlin Hauptbahnhof 1999–2006 – Foto-grafien von Roland HornEine Dokumentation in großformatigenBildern über die Entstehung des neuenHauptbahnhofes

Bis 29. Oktober 2006100 Jahre Tradition. Das ehemalige Mu-seum für Meereskunde in Dokumentenseiner Zeit

Bis 15. Oktober 2006Fühlen, Hören, Sehen – 200 Jahre Blin-denbildung in BerlinAusstellung für Blinde und Sehende mitintegrierten blindengerechten, teilwei-se neuartigen Lösungen

➥ www.dtmb.de

KolloquiumBaukultur in Berlin –

Wird ein Senatsbaudirektorkünftig noch gebraucht?

Wissenschaftskolloquium des Centerfor Metropolitan Studies, TU Berlin, derUniversität Kassel und der RedaktionPlanungsrundschau18. Juli 2006, 14.30–21.00 UhrOrt: Center for Metropolitan Studies,Ernst-Reuter-Platz 7, 3. Stock, 10587BerlinUm Anmeldung wird gebeten:✉ [email protected]

––– Veranstaltungen –––

➥Weitere Informationen zu Personalia, Veran-staltungen sowie Informationen und Terminezu Veranstaltungen des Career Centers der TUBerlin finden Sie unter folgenden Links:

➥ www.tu-berlin.de/presse/pi/2006/pi181.htm➥ www.tu-berlin.de/presse/kalender/➥ www.career.tu-berlin.de/veranstaltungen

Page 16: Die Hochschulzeitung der Technischen Universität Berlin...Eine neue Denkfabrik für Innovationen ist das EICT, in dem die De utsche Telekom, Siemens, DaimlerChrysler, die Fraunhofer-Gesellschaft

in Folge gewannen die Tänzerinnenund Tänzer gegen 133 Konkurrenz-paare ihren begehrten Wanderpokal,den „Tanzmaus“, diesmal in Claus-thal-Zellerfeld. Pfingsten 2007 wer-den die Berliner dann selbst Gastge-ber des 36. European Tournament for

Dancing Students (ETDS) sein. We-gen der Schließung der FS-Halle wirdallerdings das Training unter er-schwerten Bedingungen stattfinden.Die Turnhallen, in denen nun trai-niert wird, besitzen weder Parkettnoch Spiegel zur Selbstkontrolle. Mit

Seite 16 TU intern Nr. 7–9 · Juli 2006VERMISCHTES

H intern fragt Menschen in der Uni,was sie empfehlen würden. Beatri-ce Vinci vom Akademischen Aus-landsamt kümmert sich unter an-derem um Austauschstudierende.

ItalienischeUrlaubsplä-ne? Hiereine Ein-stimmung:Der sizilia-nische Au-tor AndreaCamilleriverbindet in einem spannenden Kri-mi eine würzige Mischung aus Sinn-lichkeit und fast exzessiver Esslei-denschaft mit dem Blick auf aktuel-le Probleme des heutigen Siziliens –Migration, Korruption, Heuchelei.Liebevoll ironisch beschreibt er dieFiguren der imaginären Stadt Vigà-ta. Anders als der fast sterile vene-zianische Commissario Brunettivon Donna Leon, wird Commissa-rio Montalbano mit kräftigen Stri-chen gezeichnet. Sein erster Fall„Die Form des Wassers“ konfron-tiert Montalbano mit dem Tod desangesehenen Politikers und gläubi-gen Katholiken Ingegnere Luparel-lo. Montalbano kämpft sich nundurch die verflochtenenen siziliani-schen Beziehungen. Der Leser ent-deckt die widersprüchliche Gesell-schaft der sizilianischen Provinz –zuweilen erstickend eng, dann wie-derum anziehend und großherzig.Welch ein Kontrast zu unserem All-tag! Montalbano, dessen Wohnungsich direkt am Meer befindet,springt gewöhnlich kurz ins Wasser,um seine Gedanken zu klären. An-schliessend belohnt er sich mit einerüppigen Portion Pasta mit Fischen.Überhaupt bildet Essen ein zentra-les Element bei Montalbano. Ge-spannt begleiten wir den Commis-sario und immer leicht hungrig. Nurhin und wieder machen wir mit ihmeine verdiente Pause am gedecktenTisch und genießen meisterhaft zu-bereitete Auberginen.

Andrea Camilleri, Die Form desWassers, Commissario Montalba-no löst seinen ersten Fall, BLT Ver-lag, ISBN 3-404-92048-1

BUCHTIPP

Die nächste Ausgabe derH intern erscheint im Oktober.

Redaktionsschluss:

18. September 2006

SCHLUSS

FallobstNur die Politiker selbst werden ihre Hän-de in Unschuld waschen. Mangelhaft aus-gebildete Hochschulabsolventen sinddann ein Kollateralschaden der Föderalis-musreform.Der Tagesspiegel, 19. Juni 2006

Der Sudoku-Löser

Was kann eigentlich „ganzzahligeOptimierung“? Hinter dem ma-

thematischen Terminus technicussteckt auch ein Riesenspaß für hun-derttausende, nämlich das Lösen vonSudoku-Rätseln. Die von den beidenMathematikern des DFG-Forschungs-zentrums MATHEON Prof. VolkerKaibel und Thorsten Koch entwickel-te Standard-Software kann mehreretausend Sudokus pro Minute lösen.Diesen Service bieten die Forscherjetzt auf ihrer Website an. Die Mathe-matiker verfolgen damit ein For-schungsziel: Sie wollen wissen, ob eseindeutig lösbare Sudokus mit weni-ger als 17 vorgegebenen Zahlen gibt.Wer eins findet, kann einen kleinenPreis gewinnen. tui

➥ www.matheon.de

Groß-Berlin als Weltstadt des 20. JahrhundertsOrte der Erinnerung: Bruno Möhring war Architekt, Designer, Stadtplaner des Jugendstils

Er gehört neben Bruno Schmitz undAugust Endell zu den drei großen Ar-chitekten des Berliner Jugendstils.Als Konstrukteur von Brücken undViadukten sowie des HochbahnhofsBülowstraße wurde er bekannt. Sei-ne Ausbildung erhielt Bruno Möh-ring an der Technischen Hochschulezu Berlin, die er nach fünf Semesternohne Examen verließ.

Seit 1892 arbeitete Möhring als priva-ter Architekt in der Hauptstadt und warauch im Rheinland tätig. Der junge Bru-no Taut gehörte zu seinen Mitarbei-tern. Neben Brückenbau entwarf Bru-no Möhring auch Villen und Großstadt-häuser, gestaltete Ausstellungshallen,wirkte als Stadtplaner und war seit1899 Mitherausgeber der „Berliner Ar-chitekturwelt“, einer Bau- und Kunst-gewerbezeitschrift, die den Übergangvom Historismus zur architektonischenModerne dokumentierte.Geboren 1863 in Königsberg, wo erdas Gymnasium bis zum Abitur be-suchte, absolvierte Möhring ein Archi-tekturstudium an der TH Berlin von1886 bis 1888. Seine Lehrer waren dieProfessoren H. Ende, C. Schäfer undder Brückenbaumeister J. E. Jacobs-thal. Nach einer italienischen Studien-reise und einer Zeit als angestellter Ar-chitekt machte er sich 1892 selbststän-dig. Einen guten Ruf als architektoni-

scher Gestalter von Ingenieurbautenerwarb er sich 1895 durch die Errich-tung der Bonner Rheinbrücke. Ob-wohl Berlin im Unterschied zu Paris,Brüssel, Düsseldorf, München undWien nicht zu den Hauptorten des„Art Nouveau“ oder „Modern Style“gehört, tragen dennoch die Möhring’schen Stahlkonstruktionen der 1897bis 1902 errichteten Hochbahnvia-dukte und des Bahnhofs „Bülowstra-ße“ in Schöneberg unverkennbarZüge des Jugendstils. Das gilt auch für

Möhrings Stahlbrücke SwinemünderStraße im Wedding. Er entwarf als Ar-chitekt und Designer die deutsche Prä-sentationshalle für die Weltausstel-lung in St. Louis/USA im Jahre 1904.Das Rathaus in Nikolassee und die Vil-la Möhring in Marienfelde sind vonihm gestaltete Berliner Jugendstilbau-ten. Aber er betätigte sich auch alsStadtplaner. Im Jahre 1910 legte Möh-ring zusammen mit dem Nationalöko-nomen Eberstadt und dem Verkehrs-ingenieur Petersen einen Generalbe-bauungsplan für Groß-Berlin vor, derals Wettbewerbssieger preisgekröntwurde. Möhring wollte die alte kon-zentrische Stadtanlage aufbrechen,großzügige und weit ausgreifendeVerkehrsanlagen, die Zentrum undPeripherie verbinden, schaffen und inmonumentalen Baudenkmälern denGeist und das Streben des wilhelmini-schen Deutschland nach einem „Platzan der Sonne“ verewigen. Später hatAlbert Speer diesen Entwurf für seinenoch gigantischeren Pläne als Grund-lage genommen. Aber Möhring gingauch mit einer genialen Idee in die Ber-liner Geschichte ein, die erst im Jahre2006 Wirklichkeit wurde. Er hatteschon 1910 die Vision, eine Verbin-dung zwischen Potsdamer und LehrterBahnhof zu schaffen, um so eine neueunterirdische Nordsüdlinie zu bauen.Sie sollte die alte Ostwestlinie der

Stadtbahn am Lehrter Bahnhofschneiden. Dieser Schnittpunkt wäredann der Ort für einen Berliner Zent-ralbahnhof. Der gesamte Fernverkehrvon Norden nach Süden sollte überdiesen Knotenpunkt geführt werden.Die innerstädtischen Bahnhöfe blie-ben lediglich Durchgangsbahnhöfeund durch Unterirdischlegung derNord-Süd-Strecke könnte man freiesBauland für die Stadt gewinnen, dasdurch Verkauf der kostspieligen Anla-ge finanziert würde. Bruno Möhringstarb am 26. 3. 1929 in Berlin und fandseine letzte Ruhe in einem monumen-talen Familiengrab auf dem evangeli-schen Friedhof in Berlin-Marienfelde.

Hans Christian Förster

Weitere Artikel aus dieser Reihe unter:➥ www.tu-berlin.de/uebertu/

erinnerung.htm

Leserbrief

Sehr geehrter Herr Förster,als Ergänzung zu Ihrem Artikel (Orte derErinnerung, H intern 05/06) möchte ichIhnen die beiden Erinnerungsbücher vonPeter Fürst, dem Sohn von Artur Fürst,empfehlen:➥ www.exil-archiv.de/html/biografien/

fuerst.htmViele Grüße, Jan Peter Schäfermeyer

Möhrings Familiengrab in Marienfelde

DAS ALLERLETZTE

Ohne Fleiß keine Millionen

Vergiss den Scheck! Bestehe aufBargeld!“, riet ein amerikani-

scher Kolumnist dem Präsidenten derrenommierten Harvard-Universitätfür die Zukunft. Dieser hatte aus demBüro seines Gönners und Millionen-spenders in spe, des Multimilliardärsund Oracle-Chefs Larry Ellison, im-mer wieder zu hören bekommen:“The check is in the mail.” Angekom-men ist die vor Jahresfrist verspro-chene Spende in Höhe von 115 Mil-lionen US-Dollar dagegen bis heutenicht. Und es kneift leider etwas inHavard, der reichsten Universität derWelt. Nicht, dass dieses Eliteinstitutvor der Pleite stünde, doch das neue„Ellison-Institut“, nach seinem zu-künftigen Spender benannt, musstebereits wieder schließen. Großspurig

hatte der Oracle-Chef und Lebe-mann aus dem Silicon Valley seinerLieblingsuniversität die 115 Millio-nen-Dollar-Spende zugesagt, in allenwichtigen Zeitungen diese nochwichtigere Nachricht verbreiten las-sen … und hatte sich dann auf Segel-regatta nach Europa begeben, auf Sa-fari nach Afrika und ins Nirgendwo.Havard hatte inzwischen fünf Profes-soren für das neue Institut angestelltund 130 weitere Mitarbeiter – allejetzt arbeitslos. Solcherlei Stressbleibt den deutschen UniversitätenGott sei Dank erspart. Hierzulandeist das Geldscheffeln dafür etwasmühseliger. Da heißt es: ohne Fleißkeine Millionen. Weiter geht’s also imsportlichen Wettbewerb um die Eu-ros aus der Exzellenzinitiative. pp

Laufen, tanzen, bauenDie TU Berlin verbucht viele Erfolge

Nicht nur in Technik und Naturwis-senschaften leisten die TUler

Meisterliches. Auch im Sport bringensie Glanzleistungen. Bei den interna-tionalen deutschen Hochschulmeis-terschaften in Iserlohn konnten dieLeichtathleten der Berliner Unis ei-nen hervorragenden 3. Platz in derGesamtwertung erkämpfen. Sebasti-an Timme überraschte mit seinemSieg über 100 Meter Sprint in nur11,08 Sekunden. Norbert Löwakonnte gleich mit zwei Titeln nachHause fahren: 3000 Meter Hürden-lauf und 1500-Meter-Lauf. Beide stu-dieren im vierten Semester Verkehrs-wesen beziehungsweise Maschinen-bau.Auch im Hochsprung, Speerwurf undLanglauf gab es beachtliche Erfolge.Die Hochschulmeisterschaften im Ru-dern in Hamburg brachten die Meis-terschaft für die TU-Ruderin NadineMöller in drei Klassen. Im Doppelvie-rer qualifizierte sie sich mit ihren Ka-meradinnen für die Europameister-schaft in Frankreich. Im Triathlon er-kämpfte sich Marco Altmann, studen-tischer Mitarbeiter des Instituts fürTechnologie und Management, densechsten Platz bei den Internationa-len Hochschulmeisterschaften imbayerischen Erding. Zum vierten Mal

der TU-Sport-Party in der Franklin-straße endete eine Ära. Das Geländesteht ab dem Wintersemester nichtmehr zur Verfügung.Einen Weltrekord ganz anderer Artstellte Schiffbaustudent Bodo Waltherauf. Seine leichte Doppelhüllenkon-

struktion von 9,8 Gramm Eigenge-wicht brach den Weltrekord in derTragfähigkeit von 4,762 Kilo Bleikügel-chen im Papierschiffbauwettbewerb.Doch sie arbeiten nicht nur hart, auchim Freizeitsport bringen sie großeLeistungen. Bei der 7. HypoVereins-

bank-5-x-5-Kilometer-Team-Staffelkamen die gemischten Staffeln „Logis-tik Running Team“ und „Bananenkos-monauten“ des Instituts für Manage-ment und Technologie auf den 44. und216. Platz. Zusammen mit ihrem Pro-fessor, Joachim Herrmann, rannte die

Arbeitsgruppe „Qool“ aus den Quali-tätswissenschaften nach 2:00:56Stunden auf Platz 445. Sie mussten ge-gen fast 3000 Konkurrenzstaffeln an-treten. pp

➥ www.paperboat.de

Norbert Löwa siegte über 1500 Meter. Siegertanz: Livia Lohse und Sebastian Ebert (M.). Rechts das weltmeisterliche Papierschiff von Bodo Walther

Anlässlich des 225. Geburtstagesvon Karl Friedrich Schinkel in die-

sem Jahr hat das Schinkelzentrum fürArchitektur, Stadtforschung undDenkmalpflege der TU Berlin zusam-men mit dem Haus der Brandenburg-Preußischen Geschichte in Potsdam ei-nen kritischenFührer zum Werkdes einflussreichs-ten Architekten imPreußen des frü-hen 19. Jahrhun-derts herausgege-ben. Die zweibän-dige Ausgabe„Karl FriedrichSchinkel – Führerzu seinen Bauten“soll es dem Be-trachter erleich-tern, Schinkels

Kritischer Führer zu Schinkels BautenBauwerke gezielt aufzufinden und inihrer Bedeutung für das Schaffen desBaumeisters zu verstehen. Sie sind imBuchhandel erhältlich. tui

ISBN 3-422-06650-0 (Band 1)ISBN 3-422-06651-9 (Band 2)

© F

örst

er

© p

rivat

© p

rivat

(3)