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446 Bericht: Spezielle analytische Methoden. Acetylsalieyls~ure bei 278 m/~, ftir Salieylsaure bei 308 m/~. Die millimolaren Extinktionskoeffizienten sind ffir Aeetylsalieylsi~ure s27 s ~ 1.340 (1 m Mo1-1. cm-t) S30s~ 0,01300 (1. m Mo1-1. cm-1) ;fiir Salieylsaure s'~:s= 0,660, s'a0s ~ 3,860(1. m Mo1-1 cm-1). In LSsungen, die keine anderen absorbierenden Stoffe enthalten, kSnnen beide Substanzen nebeneinander bestimmt werden durch Extinktionsmessungen bei 278 m# und 308 m/~, die in der fiblichen Weise mit Hilfe der Determinante s27 s s~a0s -- s'~Ts Sa0s ausgewertet werden. In Gegenwart groBer Uberschfisse yon Acetyl- salieylsaure, z. B. bei der Prfifung mancher pharmazeutischer Produkte, miB~ man die Extinktion bei 278 m# in 100faeh verdfinnter LSsung. Zur Auswertung benutzt man dann die Gleichungen (E ~ gemessene Extinktion) CAc Sal. ~ 74,75 E~7s -- 0,]278 Ea0s und CSal. ~ 0,2595 Eaos -- 0,2527 E~: s. Der ]~estimmungsfehler ist kleiner als 0,2%. H. S~c~. Fiir die Bestimmung yon Salicylsiiure, Salieylamid und Gentisins~iure neben- einander in pharmazeutischen Priiparaten gibt R. RVTKOWSKIz ein Analysenver- fahren an, bei welchem die beiden ersten Stoffe auf Grund der Reaktion rnit Eisen- (III)-salz (V~iolettfi~rbung) eolorimetrisch und Gentisinat auf Grund seiner reduzie- renden Eigenschaften jodometrisch bestimmt werden. 1 Mol Gentisinat binder bei 25--30 rain dauernder Einwirkung eines gro~en J-Uberschusses 3,5 ~qu. Jod. -- Bestimmung von Na-Salicylat. Man bringt 4 ml des w~Brigen Auszuges der Tabletten oder der AmpullenlSsung durch Zugabe yon 0,3 ml 8%iger NatriumaeetatlSsung auf p~ 4, fiigt 1 ml Eisen(III)-lSsung (1,0 g Fe(NOa)a 9H20 in 500 ml l%iger Sal- peters~ure) zu und miBt die Extinktion bei 500 m#. Als Vergleich client eine Standard- 15sung yon 0,1 g Na-Salicylat in 100 ml Wasser. -- Bestimmung yon Salicylamld. D~ dieses in Wasser nur zu 0,3% 15slieh ist, extrahiert man die gepulverte Tablette mi~ ~_thanol. Man verf~hrt welter wie oben, benutzt aber als Vergleich eine LSsung yon 0,1g Salicylamid in 100 m] Athanol. -- Tabletten, die Salicylat und Salicylamid nebeneinander enthalten, werden naeh dem Pulvern 5real mit je 10 ml wasserfreiem Ather ausgezogen. Das in den ~therauszfigen enthaltene Amid wird nach Abdunsten des .~thers und LSsen in gthanol wie angegeben bestimmt. Der Riiekstand yon der ~therextraktion dient zur Salieylatbestimmung. -- Zur Trennung yon Salicylat untl Gentisinat si~uert man die w~Brige LSsung der Natriumsalze mit 20%iger Schwefel- saure gegen Kongorot an, extrahiert 4 real mit Chloroform und schiittelt die vereinigten CHC13-Auszfige wieder mit 0,5 n Natronlauge aus. In der a]kalischen LSsung wird nach dem Neutralisieren mit 0,5 n Schwefels~ure gegen Phenolphthalein das Sali- eylat wie oben bestimmt. Zur Bestimmung des Gentisinats s~iuert man mit Essigs~ure an, versetzt mit einem ~berschul3 an 0,1 n JodlSsung und titriert nach 25 rain den unverbrauehten Jodrest mit 0,1 n ThiosulfatlSsung und St~rke als Indicator zuriiek. Als Vergleich dient eine LSsung yon 0,1 g Iqatriumgentisinat in 100 ml Wasser. -- Das Original enthalt auch Ausfiihrungsbeispiele fiir die Trennung der drei Sub- stanzen. K. S6LL~ER. Die Bestimmung yon m-Aminophenol (MAP) in PAS.~Natrium ffihrcn G. LAVALLI~E und L. GROSJEAIV 2 nach folgendem Verfahren durch: 20 ml einer 3%ige~ w~Brigen PAS-Na-L5sung werden 18real mit peroxydfrciem Xther ausgeschiittelt. Die vereinigten _~therausziige werden mit Na2SO a getrocknet, abfiltriert und das Trookenmittel mit ~ther nachgewaschen. Die L6sung wird nun mit 3 • 15, 3 • 10 und 4 • 5 ml 0,05 n Salzs~ure ausgeschfittelt. 5 ml der HC1-Auszfige werden nach Kiihlen mit Eis bei 0 ~ C mit 1 ml l%iger NaNO2-L6sung und 0,5 ml 0,5 n Salzs~ure 1 Arzneimittel-Forsch. 4, 209--213 (1954). Chem. Werke Dr. Rudolf Reiss~ Berlin-West. 2 j. Pharmae. Belgique, N.S., 8, 128--131 (1954). Univ. Liittich (Belgien).

Die Bestimmung von m-Aminophenol (MAP) in PAS-Natrium

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Page 1: Die Bestimmung von m-Aminophenol (MAP) in PAS-Natrium

446 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

Acetylsalieyls~ure bei 278 m/~, ftir Salieylsaure bei 308 m/~. Die millimolaren Extinktionskoeffizienten sind ffir Aeetylsalieylsi~ure s27 s ~ 1.340 (1 �9 m Mo1-1. cm- t ) S30s ~ 0,01300 (1. m Mo1-1. cm-1) ;fiir Salieylsaure s'~: s = 0,660, s'a0 s ~ 3,860(1. m Mo1-1 �9 cm-1). In LSsungen, die keine anderen absorbierenden Stoffe enthal ten, kSnnen beide Substanzen nebeneinander bes t immt werden durch Extinkt ionsmessungen bei 278 m# und 308 m/~, die in der fiblichen Weise mi t Hilfe der Determinante s27 s �9 s~a0s - - s'~Ts �9 Sa0s ausgewertet werden. In Gegenwart groBer Uberschfisse yon Acetyl- salieylsaure, z. B. bei der Prfifung mancher pharmazeutischer Produkte, miB~ man die Ext inkt ion bei 278 m # in 100faeh verdfinnter LSsung. Zur Auswertung benutz t man dann die Gleichungen (E ~ gemessene Extinktion) CAc Sal. ~ 74,75 �9 E~7 s - - 0,]278 �9 Ea0 s und CSal. ~ 0,2595 �9 Eao s - - 0,2527 �9 E~: s. Der ]~estimmungsfehler ist kleiner als 0,2%. H. S ~ c ~ .

Fiir die Bes t immung yon Salicylsiiure, Salieylamid und Gentisins~iure neben- einander in pharmazeutischen Priiparaten gibt R. RVTKOWSKI z ein Analysenver- fahren an, bei welchem die beiden ersten Stoffe auf Grund der Reakt ion rnit Eisen- (III)-salz (V~iolettfi~rbung) eolorimetrisch und Gentis inat auf Grund seiner reduzie- renden Eigenschaften jodometrisch bes t immt werden. 1 Mol Gentisinat binder bei 25--30 rain dauernder Einwirkung eines gro~en J-Uberschusses 3,5 ~qu . Jod. - - Bestimmung von Na-Salicylat. Man bringt 4 ml des w~Brigen Auszuges der Tablet ten oder der AmpullenlSsung durch Zugabe yon 0,3 ml 8%iger Natr iumaeetat lSsung auf p~ 4, fiigt 1 ml Eisen(III)-lSsung (1,0 g Fe(NOa)a �9 9H20 in 500 ml l % i g e r Sal- peters~ure) zu und miBt die Ext ink t ion bei 500 m#. Als Vergleich client eine Standard- 15sung yon 0,1 g Na-Salicylat in 100 ml Wasser. - - Bestimmung yon Salicylamld. D~ dieses in Wasser nur zu 0,3% 15slieh ist, extrahier t man die gepulverte Tablet te mi~ ~_thanol. Man verf~hrt welter wie oben, benutz t aber als Vergleich eine LSsung yon 0 ,1g Salicylamid in 100 m] Athanol. - - Tabletten, die Salicylat und Salicylamid nebeneinander enthal ten, werden naeh dem Pulvern 5real mit je 10 ml wasserfreiem Ather ausgezogen. Das in den ~therauszfigen enthal tene Amid wird nach Abduns ten des .~thers und LSsen in g t hano l wie angegeben best immt. Der Riiekstand yon der ~ therex t rak t ion dient zur Salieylatbestimmung. - - Zur Trennung yon Salicylat untl Gentisinat si~uert man die w~Brige LSsung der Natriumsalze mit 20%iger Schwefel- saure gegen Kongorot an, extrahier t 4 real mi t Chloroform und schiittelt die vereinigten CHC13-Auszfige wieder mi t 0,5 n Natronlauge aus. I n der a]kalischen LSsung wird nach dem Neutralisieren mit 0,5 n Schwefels~ure gegen Phenolphthalein das Sali- eylat wie oben best immt. Zur Best immung des Gentisinats s~iuert man mit Essigs~ure an, versetzt mi t einem ~berschul3 an 0,1 n JodlSsung und t i t r ier t nach 25 rain den unverbrauehten Jodres t mi t 0,1 n ThiosulfatlSsung und St~rke als Indicator zuriiek. Als Vergleich dient eine LSsung yon 0,1 g Iqatriumgentisinat in 100 ml Wasser. - - Das Original en tha l t auch Ausfiihrungsbeispiele fiir die Trennung der drei Sub- stanzen. K. S6LL~ER.

Die Bestimmung yon m-Aminophenol (MAP) in PAS.~Natrium ffihrcn G. LAVALLI~E und L. GROSJEAIV 2 nach folgendem Verfahren durch: 20 ml einer 3%ige~ w~Brigen PAS-Na-L5sung werden 18real mit peroxydfrciem Xther ausgeschiittelt. Die vereinigten _~therausziige werden mit Na2SO a getrocknet, abfiltriert und das Trookenmittel mi t ~ t h e r nachgewaschen. Die L6sung wird nun mi t 3 • 15, 3 • 10 und 4 • 5 ml 0,05 n Salzs~ure ausgeschfittelt. 5 ml der HC1-Auszfige werden nach Kiihlen mi t Eis bei 0 ~ C mi t 1 ml l % i g e r NaNO2-L6sung und 0,5 ml 0,5 n Salzs~ure

1 Arzneimittel-Forsch. 4, 209--213 (1954). Chem. Werke Dr. Rudolf Reiss~ Berlin-West.

2 j . Pharmae. Belgique, N.S., 8, 128--131 (1954). Univ. Lii t t ich (Belgien).

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3. Auf Pharmazie bezfigliehe. 447

versetzt und die Diazotierung genau 5 rain durchgeffihrt. Dann setzt man 2 m] einer L0sung yon 1% SalieylsLture in 10%iger Sodal(isung zu, l~igt 15 rain bei Raumtemperatur stehen und fiillt mit Wasser auf 10 ml auf. Die Extinktion dieser L6sung wird bei 475 m# spektrophotometrisch bestimmt. Die Genauigkeit des Verfahrens betr/igt etwa 950/0 . In aus dem pharmazeu~ischen Handel bezogenem PAS-Na ermittelten Verf. 0,0175 bzw. 0,006~ MAP. K. SOLLNEII.

Zur Bestimmung yen Vitamin C in Arzneimittelgemisehen empfehlen F. F~EVDE und N. KAmSS 1 die polarographische Methode, fiber die bereits yon E. GiiNTKE~ 2 nnd anderen beriehtet wurde. H. SPERLIC~.

Zur Analytik yon Rhabarberdrogen maehen E. W. NEU~OFF und H. AVTE~- HOFF a unter anderem folgende Angaben: 1. Unterscheidung yon Rhapontik- und China-Rhabarber. 0,5 g Droge werden mit etwa 15 ml ~thanol 15 rain am R/iekfluB gekocht. Der Auszug wird filtriert und mit Athanol auf 25 ml aufgeffillt. 20 ml dieser LSsung werden mit wassergesattigtem Butanol chromatographiert (Papier Sch. & Sch. 2043b, Laufzeit 16--20 Std). Im UV-Licht fluoreseieren R.haponticin blau, Anthra:Bestandteile orange bis gelb. 2. Bestimmung yon l~hapontiein. 1 g Droge wird wie vorstehend besehrieben extrahiert. Von der Extraktl6sung werden ffinfmat je 20 ml nebeneinander chromatographiert. Nach dem Troeknen des Ct~'omato- gramms markiert man die Rhapontieinflecken im UV-Lieht, schneidet sie aus und extrahiert sie zweimal mit je 50 ml Methanol am RfickfluBkfihler. Die vereinigten LSsungen werden auf 2--3 ml eingeengt und mit Methanol in ein 5 ml-MegkSlbchen gespfilt. 1 ml dieser LSsung wird in einem I~eagensglas mit 2 ml einer 0,2~oigen LSsung yon Vanillin in 70~oiger Schwefelsaure versetzt. Man erw/~rmt 1 rain im heil3em Wasserbad und mil3t nach dem Abkiihlen die Extinktion der violetten Farb- 15sung (Filter S 53). Der Gehalt an I~haponticin wird einer Eichkurve entnommen. Das Verfahren eignet sich zur quantitativen Bestimmung yon Ver/glsehungen des China- Rhabarbers mit .Rhapontilc- t~habarber. It. SPEI~LICJ~.

0ber die Analyse yon galenisehen Crataegnspriiparaten mit Hilfe der Papier- chromatographie beriehtet A. ])ENOi~L 4. Therapeutisch interessierende Inhalts- stoffe sind die Crataegussi~ure und das Crataegin, Substanzen glucosidischer Natur. Die Crataegussi~ure ist ein Gemisch aus ,-Crataegussapogenin (Ursols~ure), fi-Cra- taegussapogenin und Oleanols~ure neben anderen Saponinen. Die papierehromato- graphische Analyse ist sehwierig, aber mSglieh. Als Vergleiehssubstanz wird aus der Droge Crataegussgure gewonnen, die sich sehon in Spuren mittels Farbreaktion nachweisen l~Bt, z. B. mit einem Antimon(III)-chlorid-Essigsaureanhydridgemisch. Als bestes L6sungsmittel zur Chromatographie wird Benzol 50 T, Chloroform 20 T, Methanol 20 T, Wasser 5 T verwendet. Die Entwicklung der Chromatogramme erfolgt durch Aufsprfihen z. B. einer 5~o igen Antimon(III)-ehloridlSsung in wasser- freiem Chloroform. Rosa Fleeke mit R~-Werten yon 0,90--1,0 gelten als ffir die Sapogenine spezifiseh. Es wurde festgestellt, dab Monosaeeharide (Ketosen) mit dem Antimonehloridreagens graue Flecke ergeben, was jedoch den Sapogeninnachweis nicht st6rt. Die Untersuchungen selbst hergestellter Crataegusextrakte ergaben im Gegensatz zur Analyse der Handelspr/iparate befriedigende Resultate.

m. C/-IRISTENSEN.

Die quantitative Bestimmung sehwerlSslieher Salze mit Hilfe des Ioneu- austausehes besehreibt E. BnOCK~ANN-HANSSEN '~. Die Einwaage an Salz wird

1 Pharmazie S, 631--636 (1953). Inst. Arzneim.-Prfg., Dresden.Radebeul. 2 Pharmazie 6, 577 (1951); vgl. diese Z. 136, 135 (1952). a Dtsch. Apotheker-Ztg. 1954, 541--544:. Univ. Wiirzburg. 4 j . Pharmae. Belgique N. S. 7,516--530 (1952). Univ. Ltittieh.

J. Amer. pharmae. Assoc., sei. Edit. 43,307-309 (1954). Univ. San Francisco,Calif.