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Zeitschrift Dialog Aufgabe 56, der KSG Hannover
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Gerade für sie, die meist auf einen Rollstuhl zur Fort-
bewegung angewiesen ist, kommt der Umzug in das
barrierefrei gestaltete Haus mit Fahrstuhl gerade
recht. »Mit den Nachbarn komme ich sicher gut aus«,
schmunzelt sie. Kunststück, schließlich handelt es sich
dabei um ihre Tochter und ihren Sohn. Fünf der Miet-
parteien waren übrigens auch schon vorher Kunden
der KSG. Wir wünschen den Mietern im neuen Haus
alles Gute! z
Umbau Timmi und Sabine Augustin
Umgestaltung Neuer Kirchplatz für Eldagsen
5
Ausgabe 56 · Februar 2013
DialogMagazin für Bauen und Wohnen
Schlüssel zum WohnglückSehnlich erwartete Wohnungsübergabe in Seelze
Umstieg Gärtnern geht auch ohne Torf
7
eindruck Werbeagentur Kommunikation: immobiliär, sozial, kulturell. Baugebietsmarketing Mietermagazin Immobilienprospekt
17
Über den attraktiven Neubau, der an der Hannoverschen
Straße in Seelze entstanden ist, haben wir bereits in der
letzten Ausgabe berichtet. Jetzt, einen Monat früher als
geplant, konnten die hellen, freundlichen Wohnungen an
die Mieter übergeben werden. Mieter Eckhard Meyer war
einer der ersten, die den Wohnungsschlüssel an sich nah-
men. »Endlich kann es mit dem Umzug losgehen«, freute
er sich. Dem konnte Gertrud Sievers
nur zustimmen.
Siegfried Volker, KSG-Kundenbetreuer in Seelze, überreicht den Mieterinnen Gertrud und Ilona Sievers
den Wohnungsschlüssel, die KSG-Mitarbeiterinnen Stephanie Scholz und Jessica Petersen freuen sich mit.
2 Dialog Magazin für Bauen und Wohnen
Editorial
der Mensch sucht den Mittelpunkt.
Damit meine ich jetzt ausdrücklich
nicht den, in den er sich zuweilen
gern selber stellt, sondern den Mit-
telpunkt, der ihm Halt und Zuver-
sicht gibt. Zum Beispiel im Privat-
leben, in der Familie oder im Beruf.
Der Mittelpunkt des Lebens ist
allerdings nicht nur für den einzel-
nen Menschen von großer Bedeu-
tung. Auch für eine Gesellschaft ist
ein Mittelpunkt unerlässlich. Frü-
her lag dieser mitten im Ort. Zum
Beispiel rund um die Kirche oder
das Rathaus. Hier traf man sich,
um Markt abzuhalten, Nachrichten
auszutauschen oder öffentliche
Bekanntmachungen zu erfahren.
Zudem begegnete man hier seinen
Freunden und Verwandten, Nach-
barn und Bekannten, zeigte sich
der Gesellschaft in neuen Kleidern
oder ging sogar auf Brautschau.
Reisende, die den Ort besuchten,
fanden sich zuallererst auf dem
Marktplatz ein, etwa um sich den
Bewohnern vorzustellen oder um
an nützliche Informationen für den
Aufenthalt zu gelangen. In südli-
chen Gefilden besitzen die Markt-
plätze auch heute noch ihre wichti-
ge gesellschaftliche Funktion. Hier
trifft man sich, Alt wie Jung. Hier
auf der »Piazza«, der »Place« oder
der »Plaza« spielt sich das Gemein-
schaftsleben des Ortes ab.
Niemand steht einsam und verlo-
ren am Rande, jeder gehört mit
dazu. In unseren Breiten sucht
man heute den Mittelpunkt leider
oft vergeblich, was auch mit den
stadtplanerischen Maßnahmen der
Vergangenheit zu tun hat. Die KSG
geht deshalb jetzt andere Wege.
Zum Beispiel im Langenhagener
Stadtteil Wiesenau, für den wir
derzeit eine neue Mitte schaffen.
Hier haben wir zum Beispiel einen
zentralen Marktplatz geplant, mit
Möglichkeiten zum Einkaufen und
Verweilen. Damit möchten wir an
vergangene Zeiten anknüpfen, in
denen dieser Ort für viele Bewoh-
ner ein echter Lebensmittelpunkt
war. Einige unserer älteren Mieter
können noch davon berichten.
Liebe Leserinnen und Leser,
Auch in Eldagsen geht es derzeit
darum, eine zentrale Stätte der
Begegnung für die Bewohner zu
schaffen. Hier steht die St. Alexan-
dri Kirche aus dem 12. Jahrhundert
im Mittelpunkt der Maßnahmen.
Der Platz im sie herum wird ab
Frühjahr diesen Jahres einer grund-
legenden Umgestaltung unterzo-
gen. Da zwei unserer Grundstücke
unmittelbar an den Marktplatz
angrenzen, haben wir uns ent-
schlossen, mit der Neugestaltung
unserer Außenanlagen – streng im
gestalterischen Gesamtkontext –
auch einen Beitrag zur neuen
Ortsmitte von Eldagsen zu leisten.
Denn wer Gemeinschaft will, muss
ihr auch den Raum geben, sich zu
entfalten.
Und wir als KSG wollen Gemein-
schaft. Deswegen setzen wir uns,
wie Sie auch in dieser Ausgabe
einmal mehr lesen können, neben
unserer eigentlichen Aufgabe für
viele Projekte ein, die der Gemein-
schaft zugute kommen, etwa im
Umwelt- und Naturschutz, im Hin-
blick auf Inklusion oder im sozialen
Bereich. Wir hoffen, dass auch die-
ses Mal Interessantes für Sie dabei
ist. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei
der Lektüre.
Herzlichst Ihr Karl Heinz Range
Frische Fassaden, dick isoliertes Dach – Burgdorf Vor dem Celler Tor.
Fortsetzung von Seite 1
Projekte
Dialog Magazin für Bauen und Wohnen 3
Auch im vergangenen Jahr wurde
die Modernisierungsoffensive der
KSG mit Hochdruck vorangetrie-
ben. So wurden unter anderem
in Burgdorf umfangreiche Sanie-
rungsarbeiten durchgeführt.
In der Schillerslager Straße, der
Holbeinstraße und Vor dem Celler
Tor besitzt die KSG drei Häuser mit
insgesamt 19 Wohnungen. Die
Gebäude stammen von 1953 bis
1965 und wurden seither mehrfach
modernisiert, zuletzt zwischen
2002 bis 2005. Zu den damals
durchgeführten Maßnahmen
gehörten unter anderem der Neu-
anstrich der Fassaden, das Aufstel-
len von Vorstellbalkonen sowie die
Erneuerung der Kellerabgänge.
Darüber hinaus wurden Dachrinnen
und Fallrohre ausgetauscht, neue
Hauseingangstüren eingebaut und
die Elektroinstallationen moder-
nisiert. Nach der Sanierung aller
Treppenhäuser erhielt das Haus
Vor dem Celler Tor zusätzlich neue
Fenster. Anschließend wurden auch
die Außenanlagen grundlegend
erneuert.
Insgesamt investierte die KSG
bis 2005 hier rund 109.000 Euro.
Im vergangenen Jahr waren die
genannten Häuser erneut das Ziel
umfangreicher Arbeiten. Im Fokus
stand diesmal die energetische
Modernisierung. Dazu erhielten alle
Gebäude ein Wärmedämmverbund-
Fit für die ZukunftModernisierungsmaßnahmen in Burgdorf
system von 18 Zentimetern Stär-
ke. Dieses bietet einen effektiven
Schutz vor Wärmeenergieverlusten
über die Fassade. Des weiteren wur-
den die Dächer neu eingedeckt und
die letzte Geschossdecke mit einer
26 Zentimeter starken Dämmung
versehen. Die Holbeinstraße 6
sowie die Schillerslager Straße 39
wurden überdies mit neuen Fens-
tern ausgestattet. Dieser Moderni-
sierungsabschnitt schlug mit rund
404.000 Euro zu Buche. z
Viel Platz für die Kleinen
Kitas
2013 der zukünftige Betreiber der
Einrichtung festgelegt. Ab August soll
die evangelisch-lutherische Markus-
gemeinde Lehrte, die in der Nachbar-
schaft ansässig ist, den Betrieb star-
ten. Im Langenhagener Weiherfeld ist
bereits das Dach eingedeckt, Fenster
und Türen werden eingebaut. Der
Innenausbau startet im Februar.
Trotz knackigen Frostes Anfang des
Jahres laufen die Arbeiten auf den
Baustellen der drei Kindertagesstät-
ten auf Hochtouren: Die Wunstorfer
Kita steht kurz vor ihrer Vollendung.
»Übergabe an den Träger ist für
Anfang März geplant«, berichtet der
für die Bauleitung verantwortliche
Kai Richter. In Lehrte wurde im Januar
4 Dialog Magazin für Bauen und Wohnen
Technik-Tipp
Die Dohle, der kleinste Vertreter
unter den Raben- und Krähen-
vögeln, baut ihr Nest gern in höh-
lenartigen Verstecken. Unlängst
wurde in den stillgelegten Schorn-
steinen einiger KSG-Häuser in
Langenhagen eine ganze Kolonie
dieser seltenen Vögel entdeckt.
Der Entdeckung vorausgegangen
war der Anruf einer Mieterin bei
Regine Tantau vom BUND: »Die
Mieterin hatte von geplanten
Modernisierungsarbeiten erfahren
und war ziemlich besorgt, um ›ihre‹
Dohlen«, erzählt Regine Tantau im
Gespräch mit der Dialog. Die Vogel-
fachfrau des BUND setzte sich dar-
aufhin mit der KSG in Verbindung,
um auf das Problem hinzuweisen.
»Wir waren für den Hinweis des
BUND und unserer Mieterin sehr
dankbar«, erklärt Klaus Funke, Lei-
ter der Abteilung Instandhaltung
und Modernisierung, »schließlich
liegt uns der Schutz der Natur
und der Artenvielfalt am Herzen.«
Zudem sei es nicht leicht festzustel-
len, wo im Bestand Vögel oder Fle-
dermäuse nisteten.
Gemeinsam mit Experten des
BUND, mit denen die KSG regel-
mäßig im Zuge von Sanierungsvor-
haben zusammenarbeitet, wurde
rasch eine Lösung gefunden. Sie
ermöglichte einerseits die Ret-
tung der gesetzlich geschützten
Dohlennester und andererseits die
Sanierung der Gebäude, insbe-
sondere den geplan-
ten Abriss der
ungenutzten
Schornstei-
ne. Die Lösung: An
die Fassade ange-
brachte spezielle
Dohlennester schaffen
den Ersatz für die ange-
stammten Behausungen in
den alten Rauchabzügen.
Die Dohlen, die die Arbeiten an der
Fassade zunächst interessiert zur
Kenntnis nahmen, konnten
sich dann auch sehr schnell für ihre
neuen Wohnsitze erwärmen. Schon
nach wenigen Tagen, waren die
ersten »Umzüge« zu beobachten.
»Wir sind davon überzeugt, dass
bereits im kommenden Frühjahr
eine neue Dohlengeneration das
Licht der Welt in den Nistkästen
erblickt«, freute sich Regine Tan-
tau vom BUND. Die Reaktionen
der Mieter waren ebenfalls
durchweg positiv. Schließlich
erfüllen auch die tierischen
Bewohner das Wohnum-
feld mit Leben. z
Umzug ins neue EigenheimKSG stiftet Dohlennistkästen für Langenhagen
Die geräumigen Nistkästen in Hausfarbe werden von den eleganten Dohlen gern angenommen.
© Eric Isselée - Fotolia.com
Dialog Magazin für Bauen und Wohnen 5
Großes Herz für kleinen MieterFamilie Augustin freut sich über neue Lebensqualität
Sabine Augustin ist alleinerziehen-
de Mutter. Ihr zwölfjähriger Sohn
Timmi sitzt nach einer schweren
Erkrankung im Rollstuhl und
bedarf ständiger Pflege und Unter-
stützung. Noch bis vor Weihnach-
ten wohnte die kleine Familie sehr
beengt, was das Leben zusätzlich
erschwerte. Doch mit dem Umzug
in eine KSG-Wohnung verbesserte
sich ihre Lebensqualität.
Der Umzugsstress ist Sabine
Augustin zwar noch ein wenig
anzusehen, trotzdem ist sie bester
Laune. Außerdem hat sie Besuch:
Ihre Mutter und ihre Tante sind
aus Hamburg angereist. Auch sie
wollen die neue Wohnung sehen,
die das Leben der Augustins jetzt so
viel leichter macht.
Ganze zwei Jahre haben es Sabine
Augustin und Sohn Timmi in der
alten Wohnung ausgehalten. Einer
Wohnung mit zu engen Fluren, zu
schmalen Türen und einem zu klei-
nen Bad. Zudem war die Wohnung
nur über acht Stufen zu erreichen.
Was für viele Menschen erträglich
ist, wurde für die beiden zur tägli-
chen Plackerei: »Die Türen waren
viel zu schmal«, erinnert sich
Sabine Augustin, »der Rollstuhl
von Timmi passte einfach nicht
hindurch.« Die Folge: Timmi muss-
te ständig von einem Zimmer zum
anderen getragen werden. »Das
war besonders nach dem Bad in der
Wanne ein Problem«, hebt Sabine
Augustin hervor. Das Badezimmer
in der alten Wohnung war eng.
Körperpflege war hier fast unmög-
lich. »Ich musste Timmi direkt aus
der Wanne auf meinem Arm in
sein Zimmer tragen, um ihn richtig
abtrocknen zu können. Immer über
den kalten Flur, wohlgemerkt.«
Schließlich war Sabine Augustin
mit ihren Kräften am Ende. In die-
ser Situation fand sie Rat bei der
Stadt Ronnenberg. Die Mitarbeiter
halfen der Familie bei der Suche
nach einer geeigneten Wohnung
und wurde fündig bei der KSG. »Die
Kreissiedlung hat mich von Anfang
an lückenlos unterstützt«, erzählt
Sabine Augustin. Gemeinsam mit
Siegfried Volker, Kundenbetreuer
bei der KSG, konnte sie ihre speziel-
len Ausstattungswünsche wie zum
Beispiel die geeignete Badewanne,
verbreiterte Türen und die Anbrin-
gung des Hebelifts im Badezimmer
besprechen.
Obendrein bewilligte auch die
Krankenkasse rechtzeitig einen
Zuschuss. »Nach nur vier Wochen
war der Umbau schon fertig und
wir konnten einziehen.« Die neue
Wohnung im Erdgeschoss mit
barrierefreiem Zugang zum Garten
gibt ihr und ihrem Sohn Timmi ein
großes Stück Lebensqualität zurück.
»Die KSG hat wirklich ein großes
Herz für ihre Mieter und macht
vieles möglich«, bedankt sich
Sabine Augustin. Gemeinsam mit
ihrem Sohn blickt sie in den Garten.
»Schau, die Sonne scheint«, ruft
Timmi und lacht. z
Abbruch: Vom alten Bad blieb nichts erhalten.
Aufbau: Neue Wanne und Fliesen glänzen.
Aufwärts: Am Deckenlift wird das Tragetuch
eingehängt, auf dem Timmi sicher in die
Wanne kommt. Auch im Kinderzimmer steht
ein solches Gerät zur Verfügung.
Projekte
6 Dialog Magazin für Bauen und Wohnen
Natur
Kurz- und Mittelstreckenzieher. Das
Gebiet, in dem die Vögel überwin-
tern beginnt schon an der Nordsee-
küste und erstreckt sich bis in den
Mittelmeerraum. Lediglich Tiere
aus dem hohen Norden ziehen auf
der Langstrecke bis nach Afrika und
Vorderindien.
Besonders markant ist der Balzflug
der männlichen Tiere, der in der
Zeit von Februar bis Mitte Mai zu
beobachten ist. Hierbei steigen die
Tiere bis zu 50 Meter hoch senk-
recht in den Himmel auf, bevor sie
sich jäh zur Seite kippen lassen, um
wieder zu Boden zu stürzen. Diese
halsbrecherisch anmutenden Flug-
manöver sollen nicht nur paarungs-
willige Weibchen beeindrucken,
sondern auch Nebenbuhler vertrei-
ben. Im Sturzflug spreizt der Vogel
seine Schwanzfedern fächerartig
auf. Dabei entsteht durch Luftrei-
bung ein Geräusch, das wie das
Alle Jahre wieder kürt der NABU
den Vogel des Jahres. Ziel ist es,
besonders bedrohte Vogelarten
in das Blickfeld der Öffentlichkeit
zu rücken. In diesem Jahr fiel die
Wahl auf die Bekassine – einen
ganz besonderen Vogel.
Die Bekassine (lateinisch Gallinago
gallinago), die zur Familie der
Schnepfen gehört, ist ein ungefähr
drosselgroßer Vogel mit beige-
braunem Federkleid. Charakteris-
tisch ist der lange, spitze Schnabel,
mit dem die Bekassine im weichen
Boden nach Würmern, Schnecken
und Insekten stochert. Ihr Lebens-
raum sind Moore, Feuchtwiesen
und Verlandungszonen. Darüber
hinaus trifft man sie auch in
Marschlandschaften und Sumpf-
gebieten an. Vorausgesetzt, es ist
genügend Deckung vorhanden, in
die sich die Bekassine bei Gefahr
zurückziehen kann.
Bei europäischen Bekassinen
handelt es sich um so genannte
Großer Schnabel, viel dahinterDie Bekassine ist Vogel des Jahres 2013
Meckern einer Ziege klingt. Deshalb
ist die Bekassine im Volksmund
auch als »Himmelsziege« oder
»Meckervogel« bekannt.
Grund sich zu beschweren hätte
die Bekassine übrigens allemal.
Denn seit Jahren nimmt ihr Bestand
kontinuierlich ab. Lediglich 5.500
bis 6.700 Brutpaare leben heute
noch in unseren Breiten. Damit
hat sich der Bestand in den letz-
ten 20 Jahren halbiert. Schuld
ist – wie fast immer in solchen
Fällen – der Mensch. Durch die
intensive Bewirtschaftung von
Grünland sowie die systematische
Trockenlegung von Sumpf- Marsch-
und Moorflächen gerät der kleine
Watvogel arg in Bedrängnis. Schon
jetzt ist sein Name auf der Roten
Liste der vom Aussterben bedroh-
ten Arten zu lesen. Was Sie für die
Bekassine tun können, lesen Sie auf
der nächsten Seite. z
Schnabel länger als die Beine: Die Bekassine findet ihre Nahrung im Untergrund.
Fotos: NABU/W. Rolfes
Dialog Magazin für Bauen und Wohnen 7
Unsere Moore sind ganz beson-
dere Lebens räume. Zahlreiche
Tier- und Vogelarten fühlen sich in
den feuchten Biotopen pudelwohl,
und auch unzählige Pflanzenarten
profitieren von der einzigartigen
Beschaffenheit.
Die schlechte Nachricht zuerst:
Moore nehmen in Deutschland
rapide ab. Seit dem 17. Jahrhundert
werden Moore entwässert, um
sie in land- und forstwirtschaftlich
nutzbare Flächen umzuwandeln.
Früher wurde mit Torf geheizt, er
dient aber auch zur Herstellung von
Arzneien und Kosmetika. Außerdem
wird Torf gern im Garten verwandt,
als Wasserspeicher in den Beeten.
Die meisten Pflanz erden aus dem
Baumarkt enthalten große Anteile
an Torf.
Rund zehn Millionen Kubikmeter
Torf werden jährlich in Deutsch land
verbraucht. Alleine zweieinhalb
Millionen davon landen in den Blu-
mentöpfen und Beeten deutscher
Freizeitgärtner. Führt man sich
vor Augen, dass es etwa tausend
Jahre dauert, bis ein Meter Torf
entstanden ist, wird deutlich, wel-
chen Wert Torf besitzt. Durch das
Abfräsen der Torfflächen mit riesi-
gen modernen Maschinen wird die
artenarme, aber auf absolute Nähr-
stoffarmut und niedrigen ph-Wert
hoch spezialisierte Tier- und Pflan-
zenwelt unwiederbringlich zerstört.
Seltene Pflanzen wie Sonnentau,
Wollgras oder verschiedene Orchi-
deen verlieren ihren Lebensraum.
Vom Aussterben bedrohte Tierar-
ten wie Sumpfohreule, Birkhuhn
oder Smaragdlibelle büßen ihre
letzten Rückzugsgebiete ein. Auch
die Bekassine, der Vogel des Jahres
2013 (siehe Beitrag links) leidet.
Erstaunlich: Moore binden mehr
Kohlenstoff als tropische Regen-
wälder, die deutschen Moore allein
1.200 Millionen Tonnen. Durch
Trockenlegung und Abbau wird die-
ser letztlich in die Atmosphäre als
Kohlendioxid freigesetzt und erhöht
den Treibhauseffekt. Am besten
bleibt Torf also da, wo er hinge-
hört: im Moor.
Doch welche Alternativen zum Torf
gibt es für Hobbygärtner? Wer
selbst einen Komposthaufen anle-
gen kann, ist fein raus. Alle ande-
ren können Kompost von Städten
und Gemeinden beziehen – in bes-
ter Qualität und für wenig Geld.
Liebhaber von Rhododendren und
Azaleen sollten wissen, dass diese
von Natur aus nicht im Moor, son-
dern im Roh humus gedeihen, der
sich auf sauren Gesteinen bildet.
Kompost aus Eichen- und Walnuss-
laub oder aus Fichten- und Kiefern-
nadeln ergibt einen herrlich sauren
Kompost, der für alle Moorbeet-
pflanzen bestens geeignet ist.
Mittlerweile bekommt man in
vielen Geschäften torffreie Garten-
erden, die auf Basis von Kompost
(Rinden- und Grünschnittkompost),
Rindenhumus und Holzfasern
hergestellt werden. Sie besitzen
ähnlich bodenverbessern de Eigen-
schaften wie Torf. Beim Kauf unbe-
dingt darauf achten, dass es sich
tatsächlich um torffreie Produkte
handelt. »Torfreduzierte« Erden,
die vom Handel angeboten werden,
können je nach Hersteller noch 60
bis 80 Prozent Torf enthalten.
Wer sich genauer informieren
möchte, kann dies auf der Website
des BUND tun. Dort ist eine Liste
von Anbietern wirklich torf freier
Gartenerden zu finden. Und das ist
zum Schluss die gute Nachricht an
alle: Wir können selbst etwas für
den Schutz unserer Moore tun. z
Nass, braun und kostbarVerzicht auf Torf hilft, unsere einzigartigen Moore zu schützen
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ang
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mer
Garten-Tipp
8 Dialog Magazin für Bauen und Wohnen
Azubi-Seite
Um unsere Aufgabenbereiche zu
erweitern, haben wir als Auszubil-
dende der KSG die Weihnachtsfeier
2012 für die Mitarbeiter organisie-
ren dürfen. Somit hatten wir die
Möglichkeit, einen Einblick in den
Bereich Projektmanagement zu
bekommen.
Bisher bestand die Weihnachtsfeier,
wie meist üblich, aus einem Essen
in einem Gastronomiebetrieb. Doch
dieses Mal entschieden wir uns
anders. Die Feier sollte in unserem
Verwaltungsgebäude in Laatzen
stattfinden. Mit einem fest vorge-
gebenen Budget überließ uns die
Geschäftsleitung viel Verantwor-
tung.
Nun stand uns ein großes Projekt
bevor. In einem ersten Treffen dis-
kutierten wir über die Gestaltung.
Es war eine Herausforderung, die
Meinungen von sieben Azubis unter
einen Hut zu bekommen. Wir zeig-
ten uns alle kompromissbereit und
waren uns letztendlich einig: Wir
wollten eine lockere Atmosphäre
schaffen und eine unvergessliche
Feier gestalten! So war auch die
Einladung zur Weihnachtsfeier
einmal ganz anders. Mit viel Krea-
Die Teamarbeit kam während der
Weihnachtsfeier nicht zu kurz: Ob
beim Auf- und Abbauen des gesam-
ten Equipments, Ausschenken der
Getränke oder Vergleichen der
vielen Angebote. Wenige Tage nach
der Feier erreichten uns viele posi-
tive Rückmeldungen, welche uns
dazu motivierten, eventuell auch
dieses Jahr eine ebenso gute Weih-
nachtsfeier organisieren zu dürfen.
Das Projekt Weihnachtsfeier
hat uns nicht nur großen Spaß
gemacht, sondern wir durften
erfahren, was es heißt, eine Feier
für 90 Personen auf die Beine
zustellen. Höchste Priorität bei so
einer Organisation ist die Zusam-
menarbeit, die Meinungen der
anderen zu akzeptieren, jedoch
auch den Plan und das Ziel nicht
aus den Augen zu verlieren. Die
nächsten betrieblichen Veranstal-
tungen können kommen! z
tivität verfassten wir ein Gedicht,
welches den Leser zum Schmunzeln
bringen sollte.
Zielstrebig stürzten wir uns in die
Planungen. Wir kümmerten uns
um Sitzgelegenheiten, Musik,
Getränke und Essen, sorgten für
ein gutes Unterhaltungsprogramm.
Um nicht auch bei der Weihnachts-
feier an den Arbeitsalltag zu den-
ken, verwandelten wir mit liebevoll
ausgesuchten Dekorationen die
Räumlichkeiten in eine feierliche
Kulisse.
Warum nicht einfach mal anders?Die Auszubildenden der KSG berichten über ihren Einsatz als Eventmanager
Schilfmatten und stimmungsvolle Beleuchtung verwandelten das Foyer in eine Bar.
Viel Applaus gab es für die Karaoke-Einlage der Azubis gemeinsam mit einem Mitarbeiter.
Leider gibt es heute nicht mehr so
viele Fledermäuse wie früher. Denn
viele Schlupflöcher wurden zuge-
baut, so dass die kleinen Tierchen
kein Zuhause mehr hatten. Deshalb
gibt es immer mehr Menschen, die
sich für Fledermäuse stark machen
und ihnen helfen.
Auch die KSG baut den Fledermäu-
sen neue Behausungen an die
Häuser an, damit sie wissen, wo sie
wohnen und ihre Kinder großziehen
können. Und bald gibt es wieder
mehr Fledermäuse.
Wenn Ihr mal eine seht – grüßt sie
von Batman!
nicht hören können.
Prallt der Schrei auf
ein Hindernis, zum Beispiel
eine Hauswand oder einen
Baumstamm, wird der
Schall zurückgeworfen.
Mit ihrem feinen Gehör
nimmt die Fledermaus an
diesem Echo das Hindernis
wahr – und fliegt darum herum.
Mit dem Ultraschall kann sie
Insekten entdecken und im
Flug erbeuten. Ist die Fleder-
maus satt und müde, zieht sie sich
noch vor Anbruch der Dämmerung
in ihren Unterschlupf zurück und
schläft mit dem Kopf nach unten.
Die Schlafplätze der Fledermäuse
finden sich an unterschiedlichen
Orten. Im Sommer beispielsweise
auf Dachböden von Kirchen und
anderen Gebäuden. Oder sie ver-
kriechen sich in Spalten oder hinter
Wandverschalungen an Wohnhäu-
sern. Aber auch Höhlen und alte
Stollen in der Erde gehören zu
ihren Rückzugsorten.
Im Winter, wenn es wenig Nahrung
gibt, halten sie Winterschlaf. Ihre
Körpertemperatur sinkt, Puls und
Atmung laufen langsamer. Auf
diese Weise verbrauchen sie viel
weniger Energie. Damit sie nicht
verhungern, fressen sich Fleder-
mäuse im Herbst Winterspeck an.
Dialog Magazin für Bauen und Wohnen 9
Hallo Kinder,
Rosenmontag war ich auf der Faschingsfeier unserer
Schule, als Fledermaus. Oder besser gesagt als Super-held. Mit meinem schwarzen Umhang, schwarzen Hosen, Actionstiefeln und spitzen Fledermausohren sah ich aus wie der leibhaftige Batman im Comic. Ich bin eben ein echter Fledermausfan. Diese kleinen flauschigen Tierchen können wirklich erstaunliche Sachen – die meisten davon im Dunklen.
Ihr habt doch bestimmt schon mal
eine Fledermaus gesehen, wenn ihr
in der Dämmerung in den Garten
geschaut habt. Ganz schnell flat-
tern sie vorbei. Denn Fledermäuse
können mit eigener Muskelkraft
fliegen, obwohl sie Säugetiere und
keine Vögel sind. Sie bringen – wie
wir Menschen – ihre Jungen lebend
zur Welt. Obwohl Fledermäuse
nicht gut sehen können, sind sie
nur in der Dämmerung und wäh-
rend der Nacht unterwegs, um
Nahrung zu suchen. Ihre schlech-
ten Augen gleichen sie mit ihrem
phänomenalen Gehör aus.
Um sich zu orientieren, stoßen sie
ganz hohe Schreie aus. Die sind
so hoch, dass wir Menschen sie
Kiesels SeiteKiesels SeiteKiesels Seite©
che
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otol
ia.c
om
14 Dialog Magazin für Bauen und Wohnen
In Koldingen, einem kleinen Ort
zwischen Pattensen und Hannover,
besitzt die KSG vier Häuser mit 14
Wohnungen. Nachdem bereits die
Eingangsbereiche in der Redener
Straße neu gestaltet werden konn-
ten, kamen nun die Außenanlagen
der Drostei an die Reihe.
Zunächst wurden die Autostell-
plätze vor den Häusern neu ange-
ordnet und mit einem hochwer-
tigen Pflaster versehen. Um den
Bewohnern einen barrierefreien
Zugang zu den Häusern zu ermög-
lichen, erfolgte anschließend der
Umbau der Eingangsbereiche.
Über die dabei errichteten Rampen
gelangt man nun auch mit Rollato-
ren, Rollstühlen oder Kinderwagen
bequem zu den Hauseingängen.
Für ein Mehr an Wohnkomfort sor-
gen überdies die neu aufgestellten
Fahrradbügel. »Darüber hinaus
haben wir alle Zuwegungen neu
gepflastert und die Kellerabgänge
saniert«, erläutert Petra Böhm von
der KSG die zusätzlichen Maßnah-
men in der Drostei. Den Abschluss
bildete die Pflanzung von mehre-
ren Zierkirschen. Dabei handelt es
sich um kleinkronige Bäume, die
Rampen und ZierkirschenUmgestaltung der Außenanlagen in Koldingen
Projekte
das Auge im Frühjahr mit üppiger
Blütenpracht erfreuen. »Diese Art
der Zierkirsche sondert keinen
Honigtau ab, was insbesondere die
Nutzer der Parkplätze interessieren
dürfte. Auch trägt sie keine Früch-
te, die später auf den Autos oder
unter den Schuhen kleben könn-
ten«, hebt Petra Böhm hervor.
Der Name der Straße »Drostei«
verweist übrigens auf die lange
Geschichte des Platzes, an dem
heute die Häuser der KSG stehen.
Bereits 1240 errichtete die Familie
von Reden hier eine Befestigungs-
anlage, die rund hundert Jahre
später zu einer Niederungsburg
mit Wall, Graben und Bergfried
erweitert wurde. Auf Geheiß des
Bischofs erfolgte 1364 der Bau des
ersten Amtshauses. Der Drost, ein
hoher Verwaltungsbeamter hatte
fortan hier seinen Sitz. Die Drostei
war von da ab offizieller Amts-
und Gerichtssitz der Bischöfe von
Hildes heim.
In den folgenden Jahrhunder-
ten wurde die Drostei mehrmals
erweitert, belagert und beschos-
sen. Während der Hildesheimer
Stiftsfehde kam es zur teilweisen
Beschädigung der Burg. Vom voll-
ständigen Wiederaufbau wurde
abgesehen. Durch den Bau eines
anderen Amtshauses auf der Geest
verlor die untere Burg schließlich
an Bedeutung. 1666 wird ein Haus
abgerissen und die Steine zum Bau
des Schlosses in Herrenhausen
verwendet. 1852 werden die Rest-
ruinen abgetragen, um an ihrer
Stelle Häuser für Landarbeiter zu
errichten. 1960 wird mit dem Bau
der Mehrfamilienhäuser begonnen,
die auch heute noch in der Drostei
stehen. z
Stellplätze und Hauszugänge mit Rampen in der Drostei. Bald zeigen die Zierkirschen Blüten.
Dialog Magazin für Bauen und Wohnen 15
Hiddestorf
»Es ist alles bereit. Die Bauherren
können kommen«, stellt Horst Oelkers
von der KSG fest. Bis vor Kurzem hielt
strenger Frost die Häuslebauer ab.
Doch sobald sich der Winter verzogen
hat, kann es losgehen. Denn nach-
dem die Archäologen das Baugebiet
nach gründlicher Untersuchung (wir
haben berichtet) freigegeben hatten,
konnten die Baustraßen befestigt und
die Ver- und Entsorgungsleitungen
verlegt werden. Auch der umlaufen-
de Fußweg am Wiesenweg wurde
mittlerweile mitsamt Bushaltestelle
fertiggestellt. Von den 21 Grundstü-
cken des zweiten Bauabschnitts sind
mittlerweile 19 verkauft. Voraussicht-
lich im Frühjahr diesen Jahres soll nun
der dritte Bauabschnitt in den Verkauf
gehen.
Projekte
Das neue Gesicht – fertig!In Barsinghausen sind zahlreiche Wohnungen bereits bezogen
Das Gesicht von Barsinghausen
hat sich verändert. Dort, wo noch
vor eineinhalb Jahren die Brach-
fläche des ehemaligen Raiffeisen-
geländes langsam überwucherte,
erheben sich heute sechs moderne
Wohngebäude.
Die vier Stadtvillen und zwei Stadt-
häuser, die von der KSG errichtet
wurden, prägen das neue Bild rund
um den Bahnhof. »Wir freuen uns,
dass wir eine ehemals tote Ecke
Barsinghausens mit neuem Leben
erfüllen konnten«, meint Martin
Jorgas, Leiter der technischen Neu-
bauabteilung der KSG.
Das neue Leben ist an allen Ecken
zu spüren: Hier wird ein Umzugs-
wagen entladen, da rollt das Liefer-
fahrzeug eines Küchenstudios auf
den Innenhof, und vor einem wei-
teren Hauseingang stehen Umzugs-
helfer mit jeder Menge Pappkar-
tons. »Von 44 Wohnungen in den
zwei Stadthäusern der Berliner
Straße sowie in zwei der Stadtvillen
konnten wir bereits 36 vermieten«,
bestätigt Nina Lerch, KSG-Kunden-
betreuerin in Barsinghausen. Auch
einige Eigentumswohnungen wur-
den bereits verkauft.
Weitere Informationen zu den
Eigentumswohnungen in Barsing-
hausen hält Ralf Standop, Abtei-
lungsleiter Verkauf und Finanzie-
rung bei der KSG, unter Telefon
0511 8604-233 bereit. Er vereinbart
auch gern Besichtigungstermine. z
In den komfortablen Stadtvillen im Vordergrund sind noch Eigentumswohnungen zu haben.
Dritter Bauabschnitt geht an den Start
16 Dialog Magazin für Bauen und Wohnen
ImpressumHerausgeber: KSG Kreissiedlungsgesellschaft Han no ver mbH, Geschäftsführer Karl Heinz Range Redak tion: Ute Winnefeld, Christian von Scheven Gestal tung/Herstellung/An zei gen: eindruck, Hanno ver, Mathias Müller-Wolfgramm, Tel. 0511 3133 30 Druck: Schäfer, Sarstedt Ver-sand: Lettershop Brendler, Laatzen
Redak tion: KSG Kreis siedlungsgesellschaft mbH
Auf der Dehne 2C · 30880 Laatzen Tel. 0511 86 04 - 212 · Fax 0511 86 04 - 100
Internet: www.ksg-hannover.de E-Mail: [email protected]
Dialog erscheint jeweils am 15. der Monate Febru-ar, Mai, August und November. Leser briefe stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Das Recht auf Kürzung bleibt vor behalten. Für unauf ge for dert eingesandte Manu skripte, Bilder und Bücher übernehmen wir keine Gewähr.
KSG spendet
Gemeinsam mehr erreichenKSG unterstützt den Verein für krebskranke Kinder
Die Diagnose Krebs ist immer ein
Schock. Besonders schlimm ist es
aber, wenn kleine Kinder davon
betroffen sind.
Wie der fünfjährige Caspar, bei dem
im Mai letzten Jahres eine beson-
ders aggressive Form von Blutkrebs
festgestellt wurde. Unmittelbar
nach der Diagnose entschieden sich
die Eltern, Caspar von den Experten
der 180 Kilometer entfernten Medi-
zinischen Hochschule Hannover
behandeln zu lassen.
»Damit unsere kleinen Patienten
nicht seelisch an den Schmerzen
der Chemotherapie zerbrechen,
ist es dringend erforderlich, dass
immer ein Elternteil als Tröster,
Muntermacher und Vertrauens-
person dabei ist«, weiß Prof. Dr.
med. Christian Kratz, Direktor der
kinder onkologischen Klinik.
Allerdings ist die Station nicht für
den längeren Aufenthalt von Besu-
chern ausgelegt. So gibt es in den
Zimmern keine Bäder und Toilet-
ten, geschweige denn ordentliche
Betten für betreuende Eltern. Und
auch die brauchen in dieser belas-
tenden Situation einen Ort, an dem
sie sich wohlfühlen können. Dass
sich an dieser unwürdigen Raum-
situation zum Wohle aller etwas
ändern muss, ist allen Verantwortli-
chen längst klar.
Der Verein für krebskranke Kinder
Hannover unterstützt die medizini-
sche und psychosoziale Versorgung
krebskranker Kinder in der MHH.
Um die räumlichen Missstände
grundlegend zu beheben, hatte der
Verein zu einer Weihnachtsspende
aufgerufen. Erklärtes Ziel war es,
250.000 Euro für die notwendigen
Umbaumaßnahmen aufzubringen.
Die Resonanz bei Unternehmen
und Bürgern der Region Hannover
war erfreulich groß. Für die KSG
überbrachte deren Geschäftsführer
Karl Heinz Range den symbolischen
Scheck über 5.000 Euro persönlich.
Der Betrag entstammt der erfolg-
reichen Tätigkeit der KSG als Bau-
träger. Kurz vor Redaktionsschluss
Anfang Februar konnte Elke Wert
vom Verein für krebskranke Kin-
der sich freuen: »Schon rund die
Hälfte der Summe ist eingegan-
gen. Der Umbau kann hoffentlich
noch im Sommer 2013 beginnen.«
Spendenkonto 030 403 002,
BLZ 250 700 70, Deutsche Bank
Hannover. z
Karl Heinz Range übergibt den Scheck an Elke Wert vom Verein für krebskranke Kinder Hannover.
Dialog Magazin für Bauen und Wohnen 17
Mehr neue Mitten schaffenUmgestaltungsarbeiten rund um die Kirche in Eldagsen
Eldagsen ist ein Stadtteil von
Springe am Deister. Früher war
der Ort, der bis 1974 das eigene
Stadtrecht besaß, berühmt für die
Herstellung von Senf und Honig-
kuchen. Heute ist Eldagsen ein
beliebter Wohnort für Alt
und Jung.
Rund 3.300 Einwohner leben heute
in Eldagsen, einige als Mieter der
KSG, die hier fünf Häuser besitzt.
Zwei der KSG-Grundstücke stoßen
direkt an den historischen Markt-
platz, der sich zu Füßen der altehr-
würdigen St. Alexandri Kirche aus
dem 12. Jahrhundert erstreckt. Die-
ser soll nun im Rahmen der Stadt-
sanierung Eldagsen von der Stadt
Springe gründlich umgestaltet
werden. Ziel ist es, die Kirche samt
Marktplatz wieder zum Zentrum
Eldagsens zu machen. Bereits Ende
März soll der Umbau beginnen.
Zu den geplanten Maßnahmen
der Stadt Springe gehört zum Bei-
spiel die Erneuerung des Pflasters
rund um die Kirche. Hochwertiger
graubunter Sandstein ist dafür vor-
gesehen. Neben der optischen Auf-
wertung wird der Platz damit auch
deutlich besser begehbar – vor
allem mit Rollatoren, Rollstühlen
und Kinderwagen.
Ein neue anzulegender kleiner Park
soll künftig zu einem beliebten
Treffpunkt für die Bewohner Eldag-
sens werden und ist ebenfalls Teil
der Umgestaltung. Darüber hinaus
soll der Wochenmarkt mehr Platz
bekommen und als Bürgertreff-
punkt eine größere Rolle spielen.
Die unmittelbar an den Marktplatz
grenzenden KSG-Häuser haben
bereits im letzten Jahr neue Fassa-
den bekommen. Die noch anstehen-
de Erneuerung der Außenanlagen
soll aufgrund der Umgestaltung
des Kirchenumfeldes in enger
Absprache mit der Stadt Springe
geschehen: »Wir möchten, dass
ein harmonisches Gesamtbild ent-
steht«, bekräftigt Brigitta Graichen-
Meißner, zuständige Planerin von
der KSG.
Die öffentliche Hand ist bereit, sich
mit 30 Prozent an den Kosten für
die Neugestaltung der KSG-Außen-
anlagen beteiligen. So kann auch
dieser Bereich hochwertiges Pflas-
ter erhalten. Indem die Böschung
abgetragen und durch eine mit
Sandstein verkleidete Mauer
ersetzt wird, entsteht darüber hin-
aus mehr Platz für Fahrradbügel
und eine Sitzbank. Noch im Vorfeld
der Arbeiten ist die Drehung des
Kellereingangs vorgesehen.
»Wir freuen uns über diese gute
Gelegenheit. Hier entsteht rings
um unsere Häuser der neue, ganz-
heitlich gestaltete Ortsmittel-
punkt«, freut sich Brigitta Graichen-
Meißner. z
Projekte
Noch ruht der Marktplatz unter einer Schneedecke, im Frühjahr bekommt er einen neuen Belag.
Die kleine Böschung wird abgetragen.
Projekte
Die Mitte wächst weiterNeue Reihenhäuser für Langenhagen-Wiesenau
In Wiesenau entsteht derzeit die
neue Mitte. Nachdem bereits in
der Freiligrathstraße neue Häuser
fertiggestellt werden konnten,
laufen nun auch die Bauarbeiten
in der August-Bebel-Straße auf
Hochtouren.
Hier werden derzeit insgesamt
sechs Reihenhäuser mit je zwei
Wohneinheiten errichtet. Die
besondere Konzeption der Häuser
macht auch das so genannte Mehr-
generationenwohnen möglich:
Im Erdgeschoss befindet sich eine
55 Quadratmeter große Wohnung
mit Schlaf- und Wohnzimmer
sowie einer Küchenzeile. Sie ver-
fügt zusätzlich über einen kleinen
Garten. Diese Wohnung ist ideal
für alleinstehende ältere Mieter
geeignet.
Über das Ober- und das Dachge-
schoss erstreckt sich eine 5-Zimmer-
Wohnung mit 110 Quadratmetern
Wohnfläche. Sie bietet einen schö-
nen Balkon und ist für eine Familie
konzipiert. Wohn- und Schlafzim-
mer sowie das Gäste-WC befinden
sich im Obergeschoss, drei weitere
Zimmer und das Badezimmer im
Dachgeschoss. Eine Treppe führt
vom Balkon in den Garten.
Die Fertigstellung der sechs Reihen-
häuser ist – günstige Witterungs-
verhältnisse vorausgesetzt – noch
vor Ende des Jahres 2013 geplant.
Die ersten Interessenten haben sich
schon vormerken lassen. z
18 Dialog Magazin für Bauen und Wohnen
Neue Wohnungsnot in der Region Hannover?
Diskussion
Regionspräsi dent Hauke Jagau begrüß-
te rund 150 interessier te Fachleute und
Bürger. Matthias Günther vom Pestel-
Institut prognostizierte das Fehlen von
15.000 Mietwohnungen in der Region
bis zum Jahr 2017. Auf dem Podium
war man sich relativ einig: Es gibt
besondere Bedarfsfelder, etwa an gro-
ßen Wohnungen für Familien oder an
kleinen für Senioren. Vor allem bezahl-
bare Wohnungen sind Mangelware.
Auf dem Podium: Karl Heinz Range (KSG), Dr. Frank Eretge (Gundlach), Randolph Fries (Deutscher
Mieterbund), Michael Heesch (Fachbereichsleiter Planen und Stadtentwicklung Stadt Hannover),
Erwin Jordan (Sozialdezernent Region Hannover). Conrad von Meding (HAZ) moderierte.
Das Erdgeschoss der Reihenhäuser ist bereits fertig zum Gießen der Betondecke.
Dialog Magazin für Bauen und Wohnen 19
»Sei reizend zu deinen Feinden.
Nichts ärgert sie mehr…«
Mit dieser Lebensweisheit hätte
Carl Orff keinen schlechten Philo-
sophen abgegeben, wenn er zu
Lebzeiten nicht bereits einen viel
größeren Ruhm als Komponist und
Musikpädagoge errungen hätte.
Orff, geboren 1895 in München,
ist der Namenspatron des langen,
gewundenen Verkehrswegs. Der
umschließt ein Viertel mit schönen
Eigenheimen. Auch die KSG war
hier als Bauträger tätig. Der Kom-
ponist Orff ist den meisten bekannt
als Schöpfer der »Carmina Burana«,
seiner genialen Vertonung mittel-
alterlicher Gesänge aus dem Klos-
ter Benediktbeuren. Heutzutage
ist Begeisterung fürs Mittelalter
nichts Unübliches. Fast jede größe-
re Stadt hat ihr Mittelalterfest mit
Ritterspielen und Handwerksbuden,
in denen altertümelnde Reden
geführt und Kunsthandwerk feil-
geboten werden. Als Orff 1935 auf
die alte Liedersammlung aus dem
Kloster stieß, war das allerdings
ganz anders. Damals wollte man
modern sein, in der Malerei mit
abstrakten Formenspielen, in der
Architektur mit neuer Sachlichkeit,
Motto: Weg mit den Schnörkeln –
Form follows Function.
In diese schöne neue Welt bricht
Orffs Hymne an die Epoche der
fahrenden Sänger, der Trinker und
Spieler wie eine Urgewalt ein.
Die Carmina Burana, 1937 urauf-
geführt, zeigt eine sinnen frohe,
derbe Kehrseite der glaubensse-
ligen Zeit der Kreuz züge. Da wird
geliebt, geflucht, mit dem Schick-
sal gehadert. Carl Orff macht aus
diesem zum Teil kirchen fremden
Klosterschmöker ein wuchtiges
Musik- und Chorwerk, gewisserma-
ßen eine moderne Form des Urhits
des Mittel alters. »Alles, was ich
bisher geschrieben und Sie leider
gedruckt haben, können Sie nun
einstampfen«, schrieb er seinem
Musikverleger nach der Urauffüh-
rung. Offenbar war sich Orff über
die Bedeutung dessen, was er da
geschaffen hatte, schon damals
absolut sicher. Die Nachwelt kann
das nur bestätigen.
Allerdings konnten sich auch die
damaligen Machthaber mit den
düster-derben Klängen sehr gut
anfreunden. Hitler persönlich
setzte den Komponisten auf eine
Liste, die ihn vom Kriegsdienst
befreite. Diese Führergunst kreide-
te man ihm später als Sympathie
für den Nationalsozia lismus an.
Ein Fehlurteil – Orff war sogar mit
Mitgliedern der Widerstandsgruppe
»Weiße Rose« bekannt. Wer sich
von dem wuchtigen Zauber der
Carmina Burana betören lässt, darf
also aufatmen: Der Naziverdacht
hat sich zerstreut. z
Sei reizend zu deinen Feinden…Straßennamengeschichte(n) – die Orffstraße in Gehrden
Der Meister und sein Werk. © ArtinBase.com
Hübsche Eigenheime entlang der gewundenen
Orffstraße. Etliche davon stammen von der KSG.
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11
10 1 3
12
7 5
6
9
2
8 4
Vogel des Jahres
vulkan.Gesteins-schmelz-fluss
Teil-zahlung
OrgandesHarn-systems
rundeSchnee-hütte derEskimos
Miss-billigungaus-drücken
Vor-silbe:falsch(griech.)
ächzen,krachen(Tür,Diele)
Zutritt,Zugang
deut-schesBundes-land
Zucker-rohr-brannt-wein
Deister-stadt mit neuem Kern
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