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der leopold - f ranzens -univers i tät innsbruckunimagazin
Nr. 06/07 2006
ZukunftsplattformForschertreffen in Obergurgl
Biomarker-ZentrumLFU Innsbruck forscht in China
Forscher im GesprächProf. Arnold Klotz
Botanik blüht aufInnsbrucker feiern Jubiläumsjahr
LFU InternationalZahl der Delegationen steigt
AbsolventeninterviewJunge Wirtschaft startet durch
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Neubauvorgestellt
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unimagazin 3inhalt
Die LFU Innsbruck steht nach dem Inkrafttreten des UG 2002 und einer darauf folgenden Zeit des Auf- und Um-bruches vor einer Konsolidierungsphase. Wir kommen vom roten langsam wieder in den grünen Bereich des Re-gelbetriebs, in dem Forschung und Lehre sowie automati-sierte Verwaltungsprozesse im Mittelpunkt stehen.
Auf die drei „mageren“ Jahre von 2003 bis 2006 mit ge-deckelten Budgets ohne ausreichender Berücksichtigung von Preissteigerungen werden zwar keine „fetten“ Jah-re folgen, aber aufbauend auf einer soliden Finanzpolitik können wir die Ziele, die wir uns in unserem Entwick-lungsplan gesetzt haben, erreichen. Vor allem im Bereich der Berufungen und der Nachwuchsförderung haben wir uns Spielräume gesichert. In den Leistungsvereinba-rungen mit dem Bund wird das Rektorat den Marktwert der Landesuniversität für Tirol, Südtirol und Vorarlberg an-hand unserer herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre verdeutlichen.
Eines dieser Highlights ist das Biomarker-Zentrums in Pe-king unter der Leitung von Prof. Günther Bonn, der damit Innsbrucker Know-how mit dem chinesischen Wissen in der Krebsforschung verbindet. Es ist eine wertvolle Er-gänzung zum Schwerpunktprogramm der LFU Innsbruck, das in dieser Ausgabe übersichtlich dargestellt wird.
Mit dem Neubau Chemie / Pharmazie und theoretische Medizin sowie der Universitätsbibliothek neu werden wir für unsere WissenschafterInnen auch moderne Lehr- und Forschungsstätten schaffen.
Wir sind auf einem sehr guten Weg. Mit den Leistungs-vereinbarungen steht uns eine weitere große Herausfor-derung bevor.
IhrManfried Gantner
EditorialRektor Manfried Gantner
inh
alt
04 uni innsbruck04 Institut für Italienisches Recht eröffnet
06 Neues Biomarker-Zentrum gegründet
08 Interne Schulungen erweitert
10 Absolventeninterview
Stephan Hudovernik & Thomas Karner
12 Diskussion: Krieg gegen den Terror
13 uni forschung13 Gastkommentar von Prof. Heidi Möller
14 Forscher im Gespräch
Prof. Arnold Klotz
16 LFU erstellt Profil in der Forschung
19 Zukunftsplattform 2006
20 Innovatives Tourismus-Projekt präsentiert
21 uni studium21 Zulassungsverfahren definiert
23 Creative Campus & Hypo Money Trophy
24 Mit 5 Euro zum Erfolg
26 Studierendeninterview
Dr. Sigrid Gschösser
28 eLearning eröffnet Perspektiven
29 uni rundschau29 Medientag an der LFU Innsbruck
30 Exkurs: Ausstellungen an der Universität
32 100-Jahr-Feier des Botanischen Gartens
34 Writer in Residence
36 thema der ausgabe36 Bauoffensive an der LFU Innsbruck
Neubau Chemie / Pharmazie
Universitätsbibliothek neu
38 uni seitenblicke40 Die Welt zu Gast in Innsbruck
42 Ehrungstag 2006
44 „Newton“ begeistert Innsbruck
45 LFU-Engagement für Kenias Schulen
46 Dance Ability
imp
ress
um Impressum
unimagazin: Informationsmagazin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Medieninhaber und Herausgeber: Rektor Univ.-Prof. Dr. Manfried GantnerLeopold-Franzens-Universität Innsbruck,Christoph-Probst-Platz, Innrain 52, A-6020 Innsbruck, Tel.: +43.512.507-2591, Fax: +43.512.507-2814, e-Mail: [email protected]
Chefredakteur: MMag. Jürgen Steinberger stellvertr. Chefre-dakteurin: Manuela Rainalter Redaktion: Lucas Krackl, Edith Reinisch, Florian Schallhart, Eva Unterrainer Druck: Wagner´sche Universitäts-Druckerei Titelfoto: din a4 Layout: Ines Mair, Stephanie Eibl Auflage: 30.000 Stück
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unimagazin4 uni innsbruck
„Das neue Institut will sich in den nächsten Jahren mit
dem Eifer jedes Neubeginns den gestellten Aufgaben
widmen. Ganz am Anfang stehen wir allerdings nicht,
sondern wir setzen eine im Jahr 1972 mit den Werk-
studentenkursen in Bozen begonnene Initiative fort“,
erklärt der Institutsleiter Prof. Bernhard Eccher. Der
Ausbildungsgang Italienisches Recht mündete schon im
darauf folgenden Jahr 1973, das auch den Beginn der
intensiven Zusammenarbeit mit der Universität Padua
markierte, in das „studium irregulare“ des Italienischen
Rechts.
Integriertes Diplomstudium etabliert
1980 wurde es in der Folge als reguläres rechtswissen-
schaftliches Studium mit den Austauschfächern aus dem
italienischen geltenden Recht anerkannt und schließlich
im Jahre 1986 in das international basierte Integrierte Di-
plomstudium des Italienischen Rechts an der LFU Inns-
bruck gemeinsam mit der Universität Padua umgewan-
delt. Bisher wurde die Durchführung des Studiums von
der „Gemeinsamen Einrichtung für Italienisches Recht“,
die nun im neuen Universitätsgesetz 2002 nicht mehr
vorgesehen ist, mit der Beratungs- und Betreuungsstel-
le des Südtiroler Bildungszentrums organisiert.
Institut mit Symbolkraft
„Unsere juridische Fakultät verfügt über ein einmalig
diversifiziertes Angebot. Die Fakultät für Rechtswissen-
schaften bietet ein qualitativ hoch stehendes Vollstudi-
um des Italienischen Rechts, das in Italien volle Aner-
kennung genießt. Es ist meines Wissens europaweit
einzigartig“, betonte Universitätsratsvorsitzender Prof.
Johannes Michael Rainer: „Diese Einrichtung ist ein
veritables Aushängeschild der Leopold-Franzens-Univer-
sität“. LH DDr. Herwig van Staa unterstrich die Symbol-
kraft des neuen Instituts: „Die geistig-kulturelle Landes-
einheit Süd- und Nordtirols ist auch durch die Eröffnung
des Instituts für Italienisches Recht eine gelebte Realität
in Europa geworden“.
Studium in Italien anerkannt
„Seit ihrer Gründung war die LFU gemeinsame Landesu-
niversität von Nord- und Südtirol und ist es bis zum heu-
tigen Tag auch geblieben. Ein guter Teil der Südtirole-
rInnen studiert nach wie vor hier in Innsbruck“, erklärte
LH-Stv. von Südtirol Dr. Otto Saurer: „Die Einführung
des integrierten Rechtsstudiums an der LFU Innsbruck
war ein internationales Highlight. Die Landesuniversität
Innsbruck wurde zu einem Erfolgsmodell für Südtirol.
v.l. Uniratsvorsitzender Prof.
Johannes Michael Rainer (LFU),
Dr. Heinrich Zanon (Präsident
des Oberlandesgerichts Bozen),
LH-Stv. von Südtirol Dr. Otto
Saurer, LH DDr. Herwig van
Staa und Institutsleiter
Prof. Bernhard Eccher (LFU).
Institut für Italienisches Recht eröffnet
Im Juni fand die feierliche Eröffnung des Instituts für Italienisches Recht an der LFU Innsbruck statt.
Zahlreiche Prominenz aus Nord- und Südtirol unter anderem LH Herwig van Staa und LH-Stv. von Süd-
tirol Otto Saurer, wohnten dem Festakt bei.
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unimagazin 5uni innsbruck
Die einzigartige Anerkennung des Studiums des Italie-
nischen Rechts verleiht der LFU einen erhöhten interna-
tionalen Charakter.“
Neubeginn wird zur Positionierung genutzt
Das neue Institut will sich auch in der Forschung in
Zukunft stärker profilieren und strebt die Anerkennung
eines eigenen Forschungsschwerpunkts „Italienisches
Recht“ an. Zentrale Forschungsziele sind die Publikation
wissenschaftlicher Abhandlungen zu Fragen des Italie-
nischen Rechts, insbesondere auch mit Südtirolbezug,
die systematische Darstellung der italienischen Rechts-
fächer in deutscher Sprache sowie die Übersetzungen
von italienischen Rechtstexten in die deutsche Sprache
und umgekehrt. In diesem Zusammenhang werden auch
Tagungen und Vorträge organisiert, Rechtsauskünfte er-
teilt und Gutachten erstellt.
„Südtirol Beratungsstelle“ eingerichtet
Das Institut versteht sich allgemein als Kompetenzzent-
rum für sämtliche Fragen des Italienischen Rechts im
deutschen Sprachraum und will eine Brücke zwischen
dem italienischen und dem österreichischen, bezie-
hungsweise deutschen Rechtsraum sein. Zur Unter-
stützung der Lehrenden und Studierenden wurde im
Südtiroler Bildungszentrum die so genannte „Südtirol
Beratungsstelle“ eingerichtet.
Unter den Festgästen waren u.a. Rektor Manfried Gant-
ner und Dekan Gustav Wachter.
po
rtrait
Das Institut stellt sich vorDas Institut für Italienisches Recht an der Rechts-
wissenschaftlichen Fakultät der LFU Innsbruck
wurde im Zuge der letzten Organisationsreform
mit Wirkung vom 1. Jänner 2006 geschaffen und
trat an die Stelle der früheren „Gemeinsamen
Einrichtung für Italienisches Recht“, eine Organi-
sationseinheit, die im geltenden Universitätsrecht
nicht mehr vorgesehen ist. Diesem neuen Insti-
tut gehören mit Bernhard Eccher, ein ordentlicher
Professor, mit Peter Hilpold und Francesco Schurr,
zwei außerordentliche Professoren sowie zwei
UniversitätsassistenInnen, vier wissenschaftliche
MitarbeiterInnen, eine Studienassistentin und eine
nichtwissenschaftliche Mitarbeiterin an.
Hauptaufgabe des neuen Instituts in der Lehre ist
die Durchführung des „Integrierten Diplomstudi-
ums der Rechtswissenschaften an der Universität
Innsbruck gemeinsam mit der Universität Padua“,
das als Vollstudium des Italienischen Rechts vor
mehr als 30 Jahren in erster Linie für Südtiroler Stu-
dierende im Hinblick auf ihre juristische Berufsvor-
bildung begründet wurde. Darüber hinaus werden
Lehrtätigkeiten an den sozial- und wirtschaftswis-
senschaftlichen Fakultäten, bei den Anwaltsvorbe-
reitungskursen in Bozen, an der Universität Padua
selbst und im Rahmen weiterer Lehrgänge wahr-
genommen.
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Im Rahmen der neuen Österreichisch - Chinesischen
Plattform zur Identifizierung von Biomarkern sollen
neue Erkenntnisse für die Krebsforschung in beiden
Ländern gewonnen werden. Das Biomarker-Zentrum
wurde kürzlich von Bundesministerin Elisabeth Gehrer
eröffnet. Dem Projekt stehen von österreichischer Sei-
te Prof. Günther Bonn von der LFU Innsbruck sowie
Prof. Ke Yang, Vize-Rektorin des Health Science Cen-
ter an der Peking University vor. Unterstützt wird das
Institut durch das Eurasia-Pacific Uninet von Prof. Bri-
gitte Winklehner. Ab Herbst wird das Zentrum seinen
Vollbetrieb aufnehmen.
Was sind Biomarker?
„Biomarker sind messbare Substanzen von Organis-
men, z.B. Proteine, Enzyme oder Hormone, die im
Blutbild erkennbar sind und auf Krankheiten und auch
Tumore hinweisen“, erklärt Prof. Bonn. Das Institut
für Analytische Chemie und Radiochemie der LFU In-
nsbruck verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich
der Synthese und Untersuchung unterschiedlicher,
biologisch bzw. klinisch relevanter Proben. Bei der
Analyse von Biomarkern geht es in erster Linie um die
Beantwortung wissenschaftlicher Fragen z.B. „Wel-
chen Einfluss hat die Ernährung auf das menschliche
Immunsystem“.
Krankheitsbild über Generationen verfolgen
Das Health Science Center an der Peking Universität
zählt zu den weltweit führenden medizinischen For-
schungseinrichtungen und ist bestens geeignet, um re-
levante Proben zu entnehmen bzw. zu sammeln. Nach-
dem es in China nicht erlaubt ist, Blutproben außer
Landes zu bringen, wird vor Ort in Peking geforscht.
„Österreich stellt die Technologie zur Verfügung, China
die Patienten“, so Bonn. Der Vorteil für die Biomarker-
Forschung in China ist, dass Familienstudien erstellt
und somit Krankheitsbilder über mehrere Generationen
v.l. Prof. Günther Bonn, BM
Elisabeth Gehrer und Rektor
Manfried Gantner eröffnen das
neue gemeinsame Biomarker-
Zentrum in Peking.
Innsbruck exportiert Know-how nach Peking
Unter Prof. Günther Bonn vom Innsbrucker Institut für Analytische Chemie und Radiochemie wurde mit
dem Health Science Center der Peking Universität und dem Eurasia-Pacific Uninet ein gemeinsames
Biomarker-Zentrum gegründet.
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unimagazin �uni innsbruck
verfolgt werden können. „Das ist eine einmalige Chan-
ce, die kein anderes Land je bekommen hat“, freut sich
Bonn.
Chinesen leiden unter Leberkrebs
Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung von Me-
thoden zur Identifizierung von Biomarkern. Am Beginn
der gemeinsamen Forschungsarbeit widmen sich die
WissenschafterInnen aus China und Österreich dem
Leberkrebs, der pro Jahr über eine Million Todesfälle
verursacht. Besonders stark betroffen von dieser Krebs-
art sind die Menschen in Schwarzafrika und Asien. In
China ist der Leberkrebs seit den 1990er Jahren die
zweithäufigste Krebsart. Erste Ergebnisse wurden be-
reits im Zuge eines zweimonatigen Aufenthalts chine-
sischer WissenschafterInnen von der Peking University
in Innsbruck erarbeitet.
Prostatakrebs gefährdet Europäer
In Asien kaum problematisch, jedoch eine der häu-
figsten Krebsarten in Europa ist der Prostatakrebs. Als
Grund für das auffallend geringe Prostatakrebs-Risiko
in Asien gelten genetische Unterschiede, aber vermut-
lich auch die andere Art der Ernährung. Dies scheint
auch durch die zunehmende Häufigkeit dieser Krebs-
art in den Ballungsräumen Chinas bestätigt. Die For-
schungen des Biomarker-Zentrums und der Zugang zu
den Daten der chinesischen WissenschafterInnen wer-
den Rückschlüsse auf die Ursachen von Prostatakrebs
ermöglichen.
Regelmäßiger Austausch geplant
Im Rahmen der Kooperation mit Peking wird es einen
kontinuierlichen Austausch zwischen Studierenden und
ProfessorInnen geben. Die geplante Kooperation um-
fasst zweiwöchige Kurse am gemeinsamen Institut in
Peking wie ein intensives Methoden-Training, Gastpro-
fessuren und die Teilnahme an Konferenzen. „Dieser
Austausch erweitert für beide Seiten den Horizont“,
erwartet Bonn.
Als kleines Land sichtbar werden
„China ist ein Zukunftsmarkt. Wir können uns glücklich
schätzen, als kleines Land ein solches Aushängeschild
zu haben“, betonte Bundesministerin Elisabeth Gehrer
bei der Eröffnungsfeier in Peking. Rektor Manfried Gan-
tner bedankte sich bei Prof. Günther Bonn: „Er brach-
te diese Kooperation zustande und ist der Innsbrucker
Brückenkopf dieses Zentrums.“ Der Initiator selbst gibt
sich bescheiden: „Dieses Zentrum ist ein Beweis da-
für, dass ein kleines Land über Forschung und Entwick-
lung weltweit sichtbar werden kann“, so Bonn. Die
Finanzierung wird von Peking übernommen. Die Stadt
stellt die gesamte Infrastruktur und das Personal zur
Verfügung.
Die Krebsforschung ist von zentraler Bedeutung für
das Gesundheitswesen. Weltweit wurden im Jahr
2002 442.119 Fälle von Leberkrebs (Sterberate:
416.882) und 680.000 Fälle von Prostatakrebs (Sterbe-
rate: 221.002) registriert. Der Lungenkrebs führte mit
1.352.132 von Betroffenen diese traurige Statistik an.
Den Kampf gegen ihn verloren im Berichtsjahr 2002
insgesamt 1.1�8.918 Menschen. Mit dem Biomar-
ker-Zentrum wird ein weiterer wichtiger Schritt in der
Krebsdiagnostik gesetzt.
Nähere Informationen unter http://www.uibk.ac.at/acrc/
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unimagazin� uni innsbruck
Die LFU Innsbruck will flexible, leistungsorientierte Perso-
nalstrukturen schaffen. Im Rahmen der Personalentwick-
lung wurden durch die unterschiedlichen Fortbildungsan-
gebote im Jahr 2005 1.232 MitarbeiterInnen erreicht.
Intern weiterbilden
„Im Vorjahr wurden in der internen Fortbildung in 64 Se-
minare über 630 Seminarstunden angeboten. Die Inhalte
reichten von Arbeitstechniken über Kommunikation bis
zu Rechtsgrundlagen“, erklärt Mag. Helga Wach von der
Personalentwicklung der LFU Innsbruck. 7�4 Mitarbeite-
rInnen haben das kostenlose Kursprogramm in Anspruch
genommen. Zusätzlich wurde 90 Universitätsbedienste-
ten der Besuch an externen Fortbildungen ermöglicht.
Mit 23 im Vergleich zu 6 aus dem Jahr 2004 haben die
bedarfsorientierten Fortbildungen zugenommen.
Sicherheit geht vor
Ein Großteil dieser Maßnahmen waren Veranstaltungen
zum Thema „Arbeitssicherheit und ArbeitnehmerInnen-
schutz“. Andreas Nairz von der Firma Fire-Stop schulte die
LFU-MitarbeiterInnen im Umgang mit Feuerlöschgeräten.
„Es ist wichtig, sich die Gebrauchsanweisung genau ein-
zuprägen. Im Ernstfall hat man keine Zeit die Anweisung
zu lesen“, so Nairz. 32 MitarbeiterInnen vor allem aus
dem Laborbereich nutzten dieses Sicherheitsseminar.
Nachwuchskräfte schulen
Ausbildungsmodule mit komprimierten Theorieinputs,
Professionalisierung von Arbeitstechniken und Verbesse-
rung der sozialen Kompetenz durch lösungs- und anwen-
dungsorientierte Lehr- und Lernmethoden standen im
Vordergrund der Grundausbildung für Nachwuchskräfte
2006. Mag. Elisabeth Grabner-Niel vom Büro für Gender
Studies war eine der fünfzehn TeilnehmerInnen. Für sie
spielte auch der Vernetzungseffekt eine wesentliche Rol-
le: „Es war spannend, auch Einblicke in die Aufgaben
und Arbeitsbereiche der teilnehmenden KollegInnen zu
erhalten“, so Grabner-Niel.
Didaktik lernen
Die Zielgruppe des Lehrgangs „Lehren Lernen“ sind
wissenschaftliche MitarbeiterInnen der Kategorien 1
und 2. Die hochschuldidaktische Basisausbildung um-
fasst 5 Seminarmodule, Interventionsgruppen und Hos-
pitationen sowie eine Abschlussarbeit aus dem Feld der
Praxisforschung. 2005 wurde dieses Konzept erstmals
umgesetzt. Im Jahr 2006 starteten insgesamt drei wei-
tere Lehrgänge.
Informationen zur Personalentwicklung und das neue inter-
ne Fortbildungsprogramm für das Wintersemester 2006/07
unter http://www.uibk.ac.at/personalentwicklung/
LFU setzt auf Aus- und Weiterbildung
In Unternehmen gibt es mehr als nur eine Gewinn- und Verlustrechnung – eine Gegenüberstellung der
Aufwendungen und Erträge. Das Herzstück jeder Organisation sind ihre MitarbeiterInnen.
Andreas Nairz von der
Firma Total Fire-Stop Brand-
schutztechnik GmbH führt
die richtige Anwendung eines
Handfeuerlöschers vor.
06-2006 unimagazin.indd 8 07.07.2006 16:16:31 Uhr
unimagazin �werbung
Nach einem Semester Biologiestudium spürt man inner-
lich, dass es vielleicht doch nicht die richtige Studienwahl
war. Oder man fragt sich im zweiten Studienabschnitt,
welcher Beruf später der Richtige sein wird. Oftmals
müssen im Leben Entscheidungen getroffen werden,
die richtungsweisend sind. Damit Sie diese nicht allein
im stillen Kämmerlein treffen, gibt es ExpertInnen die
Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
WIFI Bildungsconsulting hilft
Seit Jahren ist das WIFI Bildungsconsulting der zentrale
Anlaufpunkt für sämtliche Berufs- und Bildungsfragen.
Als wichtigstes Instrument dient dabei die Potenzial-
analyse, die mit individuell abgestimmten Neigungs-,
Eignungs- und Persönlichkeitsanalysen die eigenen
Stärken offen legt.
Für Studierende ist sie die ideale Möglichkeit, um eine
Entscheidung über die wichtigsten Zukunftsfragen zu
treffen. „Viele Studierende sind gerade jetzt zum Ablauf
des Semesters unsicher, ob die gewählte Studienrich-
tung auch wirklich ihren Bedürfnissen gerecht wird“,
erklärt Dr. Sonja Hornsteiner, Leiterin des WIFI Bildungs-
consulting. „Die Potenzialanalyse ist sozusagen ein
Spiegel der Persönlichkeit. Mit Ihr findet man heraus,
wo die eigenen Stärken liegen und wie ich sie am bes-
ten einsetzen kann.“ Den Studierenden wird dadurch
doppelt geholfen. „Einerseits können sie feststellen,
welche berufliche und studentische Richtung für sie die
Beste ist, andererseits werden Alternativen und Zusatz-
qualifikationen aufgezeigt.“
Kostengünstige Beratung
Die Potenzialanalyse spricht neben StudienanfängerInnen
auch höhersemestrige Studierende an. Besonders bei
Studien die ein breites Betätigungsfeld eröffnen, hängt
die Planung des Berufseinstiegs von den eigenen Stär-
ken und Fähigkeiten ab. Deshalb gehören zur Potenziala-
nalyse auch Übungen im Assessment-Center. Die Kosten
für den Karriere-Check sind angesichts der umfassenden
Ergebnisse gut investiert: € 160,- Kursbeitrag, also nicht
einmal die Hälfte der Semesterstudiengebühren, bein-
halten die Potenzialanalyse, AC-Übungen, ein Feedback-
Gespräch sowie eine schriftliche Expertise.
Wohin soll der eigene Lebensweg gehen, wenn es so viele Abzweigungen gibt? Die Berufs- und Bil-
dungsberatung des WIFI Tirol schafft Klarheit über die eigenen Fähigkeiten und unterstützt Studierende
bei der Entscheidung über Ihre Zukunft – egal ob Erstsemestrige oder Absolventen.
WIFI: Kompetente Partner bei wichtigen Entscheidungen
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Frau Sabine Kofler, 05 �0 �05 -72�1,
[email protected] oder www.tirol.wifi.at
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unimagazin10 werbung
Welche Vorteile bietet das JW-Netzwerk?
Stephan: Die JW bietet die einzigartige Möglichkeit, ziel-
gerichtete Informationen zu bekommen und auf schnellem
Weg mit österreichweit über 30.000 Mitgliedern in Kon-
takt zu treten. Zudem besteht eine sehr enge Verbindung
zum internationalen Netzwerk der Jungen Wirtschaft JCI
(Junior chamber international) mit weltweit über 300.000
Mitgliedern.
Wie wird man JW-Mitglied?
Thomas: Das ist ganz einfach, man besucht unsere
Homepage www.jungewirtschaft.at/tirol und klickt auf
den Button „Mitglied werden“, gibt seine Daten bekannt
und wird laufend über die aktuellen Veranstaltungen infor-
miert. Es ist hierzu nicht nötig Mitglied der Wirtschafts-
kammer bzw. Unternehmer zu sein. Unternehmerisches
Denken und Interesse am wirtschaftlichen Geschehen
genügen. Die Mitgliedschaft ist kostenlos.
Mag. Stephan Hudovernik (l.)
und Mag. Thomas Karner
wollen den Unternehmergeist
von Studierenden und jungen
LFU-AbsolventInnen wecken.
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Mit der Jungen Wirtschaft in die Selbständigkeit
Was ist das Konzept der Jungen Wirtschaft?
Stephan: Die Junge Wirtschaft ist Österreichs größtes
Netzwerk von JungunternehmerInnen und Führungskräf-
ten. In regelmäßigen Treffen und Veranstaltungen bieten
wir den Mitgliedern Information, Service und vor allem
eine Plattform, um sich mit Gleichgesinnten austauschen
und Kontakte knüpfen zu können.
Wie ist die Organisation aufgebaut?
Thomas: Die JW ist in der Wirtschaftskammer Tirol
beheimatet und wird auf dieser Ebene von einem Lan-
desvorsitzenden, der selbst Unternehmer ist, weiteren
Unternehmern, die den Landesvorstand bilden und dem
Landesgeschäftsführer, der selbst Mitarbeiter der Wirt-
schaftskammer ist, koordiniert. Diese Struktur setzt sich
auch auf Bezirksebene, mit den Bezirksvorsitzenden, und
den Referenten in der Bezirksstelle fort. Tirol ist mit 4.000
Mitgliedern bereits die drittgrößte Landesorganisation.
Mag. Stephan Hudovernik und Mag. Thomas Karner fördern als Absolventen der LFU Innsbruck junge
Tiroler UnternehmerInnen. Beim Bundeskongress der Jungen Wirtschaft (JW) in Tirol können Studie-
rende von renommierten Managern lernen.
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unimagazin 11werbung
Stephan Hudovernik studierte an der LFU Inns-
bruck Betriebswirtschaftslehre. 1997 hat er sich
mit der Werbe-, Presse- und Veranstaltungsa-
gentur schloss-marketing selbständig gemacht.
Seit 2005 ist er Landesvorsitzender der Jungen
Wirtschaft in Tirol.
Thomas Karner, Jurist der LFU Innsbruck, ist seit
2001 Landesgeschäftsführer der JW Tirol. Im Jahr
2003 wurde er zusätzlich WK-Referent in der Ab-
teilung Finanz- und Steuerrecht.
Zu den Personen:
Welche Events zum Netzwerken bietet die JW den
Mitgliedern an?
Thomas: Es gibt laufend Veranstaltungen und Netz-
werktreffen in den Bezirken und jeden ersten Montag
im Monat die JW Lounge in Innsbruck mit hochkarätigen
Gesprächspartnern aus Politik und Wirtschaft. Ein beson-
deres Highlight zum Netzwerken ist der Bundeskongress
der Jungen Wirtschaft, der heuer am 22./23. September
seit 1972 erstmalig wieder in Innsbruck stattfindet. Jung-
unternehmer und Führungskräfte aus ganz Österreich
werden sich hier einfinden. Zudem erwarten wir Gäs-
te von unseren Partnerorganisationen aus Bayern, der
Schweiz und Südtirol.
JW-Kongress im Herzen der Alpen
Wer sind die „Stars“ beim Bundeskongress?
Stephan: Zu den Top-Referenten zählen sicher Reinhold
Messner mit seiner Keynote zum Thema „Berge verset-
zen“ und der ehemalige Schiprofi, Chef eines Kosmetik-
konzerns und jetzt Schuhfabrikant Klaus Heidegger. Ganz
besonders spannend wird das Seminar mit dem interna-
tional anerkannten Kriminalpsychologen und Profiler Tho-
mas Müller zum Thema: „CSI:Kundenprofil“ sowie das
Seminar „Ideen sind billiger als Kredite“ mit Stanglwirt
Balthasar Hauser.
Welche Events werden im Rahmenprogramm
angeboten?
Thomas: Das Thema der Bundestagung lautet „Auszeit
mit Weitblick“ und es wird sehr viele Zeitfenster für Frei-
zeitaktivitäten geben. Die gesellschaftlichen Highlights
sind zum einen die Gala-Nacht in der Dogana des Con-
gress Innsbruck mit Infotainment, Show-acts, Promi-Gäs-
ten und noch einigen Überraschungen, die noch nicht
verraten werden. Das zweite Megaspektakel wird die Ab-
schlussparty auf 3.000 m Seehöhe am Stubaier Gletscher.
Zudem bieten wir Bungeejumping auf der Europabrücke,
ein Comedy Seminar mit Florian Scheuba und Sommer-
bob-Fahren im Igler Eiskanal an.
Können Nicht-JW-Mitglieder am Kongress teilnehmen?
Stephan: Jede wirtschaftlich interessierte Person ist bei
diesem Kongress herzlich willkommen. Das Programm
bietet für JungunternehmerInnen, Führungskräfte, Stu-
dierende und potentielle GründerInnen tolle Inhalte, wo-
bei der Unterhaltungsfaktor keineswegs zu kurz kommen
wird. Wir rechnen mit ca. 1.000 TeilnehmerInnen.
Wie hoch werden die Teilnahmegebühren sein?
Thomas: Diese Veranstaltung ist nur durch großzügige
Zuschüsse von Sponsoren leistbar. Daher konnten wir den
Preis mit Euro 50,-- + 20% Ust im Vergleich zum reichhal-
tigen Programm niedrig ansetzen. Was wir dennoch anbie-
ten, ist eine Belohnung für Frühbucher. Unter jenen, die sich
bis 15. August anmelden, werden Bungeejumping-Sprünge
von der Europabrücke, die Teilnahme an der Quadtour, eine
Sommerbob-Fahrt und weitere Sachpreise verlost.
Sucht Ihr noch MitarbeiterInnen für die
Organisation?
Thomas: Wir werden sicher noch Personal für die Betreu-
ung von Seminaren, beim Empfang und bei den Abend-
veranstaltungen benötigen. Jede/r Interessierte soll sich
bitte in der Landesgeschäftsstelle der Jungen Wirtschaft
melden. Unser Kontakt wäre Meinhardstraße 14, 6020 In-
nsbruck, [email protected].
Die persönliche Frage
Warum engagiert Ihr Euch beide in der JW?
Stephan: Für einen Unternehmer sind Kontakte das Um
und Auf. In der JW herrscht eine lockere, freundschaft-
liche Atmosphäre und es fällt leicht, Kontakte zu knüpfen,
die einen weiter bringen.
Thomas: In den letzen Jahren habe ich dermaßen viele
Leute kennen gelernt und aus jedem einzelnen Kontakt
bzw. Gespräch gelernt, egal ob im Bezirk oder auf interna-
tionaler Ebene. Diese Erfahrung hat meinen Horizont sehr
erweitert und möchte ich auf keinen Fall missen.
Vielen Dank für das Gespräch!
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unimagazin12 uni innsbruck
„Terroristische Akte sind unkonventionelle Konfliktaustra-
gungen, die meist scheitern. Misserfolge schufen Mär-
tyrer, Mythen, Freiheitskämpfer und Helden“, eröffnete
Prof. Michael Gehler die Diskussion. „Terror sei die nie-
derste Stufe der Kriegsführung“, betonte BM a.D. Erwin
Lanc: „Heute gibt es eine Ausbildung für Terroristen ‚all
over the globe’“. Hier verwies er vor allem auf 9/11: „Die
Leute mussten fliegen lernen. Das haben sie sicher nicht
in den Ausbildungslagern in Afghanistan gelernt.“ Im mo-
dernen Terrorismus würden systematisch Menschenle-
ben geopfert, um Angst und Hass zu schüren, ergänzte
Botschafter a.Dr. Ludwig Steiner.
Tschetschenien vom Terror befreien
Die tschetschenische Unabhängigkeitsbewegung begann
ohne religiöse Hintergründe. Die Kriminalität und die poli-
tische Agitation führte zu Unabhängigkeitsbestrebungen,
auf die Russland mit einem brutalen zweijährigen Krieg
reagierte. „Dieser Krieg war nicht zu rechtfertigen“, so
der Politologe Prof. Gerhard Mangott, jedoch sei „der
zweite Krieg ein notwendiger, um Tschetschenien vom
Terrorismus zu befreien“. Zwischen 1996 und 1999 war
Tschetschenien unabhängig, habe jedoch bewiesen, dass
es zur Staatsbildung nicht fähig sei. Es dominieren Krimi-
nalität und Terrorismus. Tschetschenien sei eine degene-
rierte Staatsruine, mit Rückzugsräumen und Basislagern
für terroristische Aktivitäten.
Mehrheit der Moslems lehnt Terror ab
„Mit Krieg sei Terrorismus nicht erfolgreich zu bekämp-
fen“, entgegneten hingegen BM Lanc und Prof. Anas
Schakfeh, Präsident der Islamischen Glaubens-Gemein-
schaft Österreich: „Terrorismus kann nicht durch einen
Krieg bekämpft werden“, so Lanc. „Terror, der sich gegen
Unschuldige richtet, ist abzulehnen“, betonte Schakfeh:
„Gegengewalt hat den Terrorismus nicht eingedämmt,
sondern nur ausgeweitet. Im Islam gibt es keine terroris-
tischen Grundlagen. Die Mehrheit der weltweit 1,3 Milli-
arden Moslems ist gegen den islamischen Terrorismus.“
Mit allen Mitteln bekämpfen
Prof. Mangott forderte eine „klare Antwort auf den Terroris-
mus, die polizeilich, nachrichtendienstlich, aber auch dort,
wo sie kann, militärisch sein muss.“ Terrorismus müsse
bekämpft werden durch die Beseitigung von Ermögli-
chungsbedingungen wie strukturell verfestigten Konflikten
zwischen asymmetrischen Gegnern. Durch eine nationale
Antiterrorstrategie in einer glaubwürdigen, beständigen
und nachhaltigen Politik und durch eine Sensibilisierung in
Bezug auf die Wehrhaftigkeit liberaler, europäischer Demo-
kratien könne dem Terrorismus Einhalt geboten werden.
[Bild links]
v.l.: Botschafter a.D. Dr. Ludwig
Steiner und Bundesminister
a.D. Erwin Lanc diskutieren
über den Terrorismus
im Laufe der Zeit.
[Bild rechts]
Bundesminister a.D. Erwin
Lanc, Prof. Anas Schakfeh
(Präsident der Islamischen
Glaubens-Gemeinschaft in
Österreich), Prof. Gerhard Man-
gott (Institut für Politikwissen-
schaft, LFU), Prof. Christoph Ulf
(Dekan der Philosophisch-
Historischen Fakultät).
Ist der Krieg gegen den Terror zu rechtfertigen?
In einer Podiumsdiskussion des ALUMNI Vereins der LFU und der Philosophisch-Historischen Fa-
kultät wurde mit Wissenschaftern und erfahrenen Politikern Ursachen, Probleme und Auswege von
Terrorismus diskutiert.
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Kontakt:
ALUMNI Verein
Büro für Öffentlichkeitsarbeit & Kulturservice
GF Ernst Haunholter
Josef-Hirn-Str. 5-7, 9. Stock
A-6020 Innsbruck
T: +43 (0) 512 507 – 2590
F: +43 (0) 512 507 – 2810
H: http://alumni.uibk.ac.at
06-2006 unimagazin.indd 12 07.07.2006 12:46:11 Uhr
Gastkommentar
Dekanin Prof. Dr. Heidi Möller
Auch Forschungsaktivitäten brauchen Support
unimagazin 13uni forschung
Die strategischen Ziele der Universität sind im Entwick-
lungsplan fixiert. Der Stärkung der internationalen Sicht-
barkeit der Forschung kommt dabei eine besondere Rolle
zu. Aber die Spitzenperformance fällt schließlich nicht
vom Himmel, sondern braucht ein förderliches Klima in
der Fakultät und vor allem kollegiale Unterstützung.
Die Wendung weg von der Einzelforschung hin zu mehr
Teamorientierung geht einher mit einem kulturellen Wan-
del – zumindest in einigen traditionellen Fakultäten, die
bislang eher durch Einzelleistungen hervorstachen. Um
diesen organisationalen Wandel zu begleiten, fand am
23./24.1.2006 im Bildungshaus Seehof auf der Hungerburg
unter meiner Leitung die zweite Fakultätsklausur sämtlicher
ProfessorInnen und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen
der Fakultät für Bildungswissenschaften statt. War die ers-
te Klausur vor einem Jahr dem gegenseitigen Kennenler-
nen und der Entwicklung einer gemeinsamen Identität der
neuen Fakultät gewidmet, ging es dieses Mal unter dem
Motto „Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile“ um
die Forschungsförderung und -verbesserung. Die Fakultät
veranstaltete ihr „kleines Obergurgl“. Die MitarbeiterInnen
der drei Institute der Fakultät stellten in diesem gemein-
samen Professionalisierungsprozess jeweils den Anderen
ihre derzeitigen und geplanten Forschungsprojekte und
-aktivitäten vor. Durch unterschiedliche Feedbackmethoden
(Stärken und Schwächen-Analyse der gegenwärtigen und zu-
künftigen Entwicklung eines Instituts, durch Diskussion von
RepräsentantInnen anderer Institute zum Profil des zweiten
Instituts im Fishbowl-Setting und durch differenziertes Ein-
zel-Feedback an jede MitarbeiterIn des dritten Instituts in
Form eines Marktplatzes) wurden die jeweiligen Licht- und
Schattenseiten der einzelnen Subsysteme ausgelotet, An-
regungen und Empfehlungen gegeben, freundschaftlich-
kritisch nachgefragt und durch gemeinsame Diskussionen
mögliche Kooperationen und Vernetzungen deutlich.
Am Abend des ersten Tages erläuterte Vizerektor Märk
die Forschungspolitik des Rektorenteams und stellte sich
den Fragen der Fakultätsangehörigen, wodurch es zu er-
leichternden Klärungen kam und einige Missverständnisse
ausgeräumt werden konnten. Neben Hinweisen zur erfolg-
reichen Gestaltung von EU-Forschungsanträgen am Morgen
des nächsten Tages (Univ.-Prof. Dr. L. A. Chisholm) wurde
exemplarisch von der joint competence group an jeweils
einem Projektantrag pro Institut vertiefend gearbeitet. Univ.-
Prof. Andreas Knapp (Psychologe und Pädagoge) von der
Bundeswehrhochschule München und Obergutachter der
DFG begleitete die Fakultät über die Tage und stellte als
Senior Consultant seine Expertise als langjähriger Gutachter
zur Verfügung. Seine Rückmeldungen und Anregungen in In-
halt und Form zu den vorgestellten Projekten wurden als be-
sonders hilfreich empfunden. Im abschließenden Resümee
kam noch einmal die Breite und Vielseitigkeit der derzeitigen
Forschungsaktivitäten und eine notwendige Konzentrierung
zur Sprache. Die TeilnehmerInnen betonten die angenehme
und konstruktive Atmosphäre der Fakultätsklausur, die als
eine Form der Selbstevaluation und Qualitätssicherung ge-
sehen werden kann.
Die nächste Klausur (1. und 2. Februar 2007) wird ausschließ-
lich dem Thema „forschungsgestützte Lehre“ gewidmet.
Die Strategieklausur als Forum für den gemeinsamen
Gedankenaustausch unter WissenschafterInnen.
Heidi Möller, geboren 1960 in Dortmund, studierte
Psychologie, Philosophie und Soziologie an den Uni-
versitäten Münster und Bochum. Bevor sie 1991 als
wissenschaftliche Mitarbeiterin ihre Tätigkeit an der TU
Berlin aufnahm, war sie an der IHK, bei der Caritas und
im Justizministerium NRW tätig. Als Lehrbeauftragte
arbeitete sie an den Universitäten in Amsterdam, Ol-
denburg, Kassel und Zürich. 2000 habilitierte sie sich
an der TU Berlin im Fach Psychologie. Seit 2001 ist
sie ‚Visiting Professorin’ an der Donau-Universität
Krems. 2003 wurde sie an die LFUI auf den Lehrstuhl
„Kommunikationspsychologie und Psychotherapie“
berufen. 2004 erfolgte die Bestellung zur Dekanin der
Fakultät für Bildungswissenschaften. Ihre weiteren
Tätigkeitsbereiche sind in der Organisationsentwick-
lung, als Lehrtherapeutin und Lehrsupervisorin.
Zur Person:
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unimagazin14 uni forschung
Wie würden Sie die Aufgaben und Herausforderungen
einer modernen Städteplanung beschreiben?
Die Sicherstellung der Daseinsvorsorge ist eine der größten
Herausforderungen für die Gemeinden und folglich auch für
die Städteplanung. Der Prozess der Planung ist immer von
äußeren Rahmenbedingungen wie der Gesellschaft, den
wirtschaftspolitischen Gegebenheiten, der Mobilität oder
den gesetzlichen Bestimmungen geprägt. Die wesent-
lichen Akteure im Planungsprozess sind die Politik, die Ver-
waltung bzw. der Architekt, der Investor und vor allem auch
die Bevölkerung. Unter Berücksichtigung möglichst vieler
Aspekte versucht die Städteplanung alle Voraussetzungen
für ein Projekt zu schaffen und einen Interessensausgleich
zwischen diesen einzelnen Akteuren herzustellen.
Was ist bei der Planung von neuen Wohngebieten zu
berücksichtigen?
Den Bedarf an Wohnungen kann man errechnen und
dementsprechend muss sich die Stadtplanung damit be-
schäftigen, wo und wie diese Wohnungen gebaut werden
sollen. Je nachdem wie die umweltorientierte Verkehrs-
politik in einer Stadt aussieht, gilt es hier auch möglichst
viele Wohnungen und Arbeitsplätze in der Nähe von
Haltestellen des öffentlichen Verkehrs anzusiedeln bzw.
den öffentlichen Verkehr entsprechend neu zu planen.
Schlussendlich muss auch darauf Acht genommen wer-
den, dass entsprechende Einrichtungen wie beispielswei-
se Kindergärten, Schulen und Geschäfte vorhanden sind
und/oder angesiedelt werden.
Ist eine „barrierefreie“ Stadt aus Ihrer Sicht möglich?
Eine vollständig barrierefreie Stadt ist nur schwer mög-
lich. Es gibt aber in vielen Städten Konzepte und Maßnah-
men um zum Beispiel älteren Menschen, Kindern und vor
allem aber Menschen mit Behinderung die Benutzung des
öffentlichen Raumes oder der öffentlichen Verkehrsmittel
zu erleichtern. Hamburg und Berlin haben in diesem Be-
reich sehr viele Initiativen und Maßnahmen gesetzt.
Städtebauliche Entwicklung Innsbrucks
Wie hat sich die Stadt Innsbruck aus Ihrer Sicht
entwickelt?
Innsbruck hat - besonders in der Qualität der Architek-
tur - einen unwahrscheinlichen Aufschwung genom-
[Bild links]
Prof. Arnold Klotz ist ein
„Grand Old Man“ der Stadt-
entwicklung von Innsbruck
und Wien.
[Bild rechts]
Die SOWI wurde trotz aller
Widerstände gebaut. Heute
ist sie das Zentrum eines neu
belebten Stadtteils.
Am 1. März hat Prof. Arnold Klotz seine Tätigkeit an der LFU Innsbruck aufgenommen. Er war über 30
Jahre in der Stadtentwicklung von Wien und Innsbruck engagiert. Als erfahrener Praktiker will er nun
sein Wissen vor allem in der Lehre weitergeben.
Forscher im GesprächProf. Arnold Klotz: „Innsbruck braucht eine Regionalbahn.“
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unimagazin 15uni forschung
Prof. Arnold Klotz wurde 1940 in Wörgl geboren
und absolvierte nach dem Gymnasium das Studi-
um der Architektur in Wien, wo er direkt im An-
schluss am Institut für Städtebau, Raumplanung
und Raumordnung tätig wurde. Später war er als
Referatsleiter für die räumliche Stadtentwicklung
der Stadt Wien und im Vorstand es Stadtplanungs-
amtes in Innsbruck engagiert, eher er 1991 zum
Planungsdirektor für die Stadtplanung der Stadt
Wien bestellt wurde. Seit 1. März 2006 lehrt und
forscht Prof. Klotz am Institut für Städtebau und
Raumplanung an der LFU Innsbruck.
Zur Person:
men. Internationale Architekten wie Hadid mit der neu-
en Berg Isel Schanze, Perrault mit der Rathauspassage
und van Berkel mit dem innovativen Umspannwerk
der Innsbrucker Kommunalbetriebe haben das Stadt-
bild wesentlich geprägt. Innsbruck wurde mit diesen
Stararchitekten zu einem herausragenden Beispiel für
Städtebau und zeitgemäße Architektur.
War die SOWI eine besondere Herausforderung für
die Stadtplanung?
Die SOWI unter dem Bauherrn Manfried Gant-
ner war neben der Peerhofsiedlung eines der mar-
kanten Projekte während meiner Tätigkeit in der Stadt
Innsbruck. Ich habe den internationalen Wettbewerb noch
vorbereitet und ausgelobt, bevor ich wieder nach Wien
wechselte. Eine besondere Herausforderung bei diesem
Projekt war die Um- bzw. Neunutzung des ehemaligen Ka-
sernenareals. In der Innenstadt brauchte es keine Kaser-
ne, weshalb diese an einen geeigneteren Standort verlegt
wurde. Trotz des Protests von vielen Seiten wurde mit
dem Bau begonnen und ein Stadtteil wurde neu belebt.
Was waren die „Initialzündungen“ für die bauliche
Entwicklung Innsbrucks?
Durch die qualitätsvolle Architektur von Henke und Schrei-
eck wurde mit der SOWI sicherlich ein wesentlicher
Beitrag für das Stadtbild von Innsbruck geschaffen. Die
umgebene Struktur hat sich sehr positiv entwickelt und
der Stadtteil wurde mit neuem Leben gefüllt. Vom SOWI-
Neubau gingen positive Impulse für die ganze Stadt aus.
Ein weiterer „Meilenstein“ war auch das Rathaus, mit
dem eine neue Mitte in Innsbruck geschaffen wurde.
Innsbrucker Verkehrsprojekte in der Analyse
Wie stehen Sie zum Regionalbahn-Projekt?
Es steht außer Frage, dass wir die Regionalbahn benöti-
gen. Wir haben heute den Privat- und den Wirtschaftsver-
kehr und natürlich auch den tourismusbedingten Verkehr.
Alle verursachen Schadstoffe. Der Transport mit öffent-
lichen Verkehrsmitteln wäre wesentlich umweltscho-
nender. Von Wörgl bis Landeck aus sollte eine Schnell-
bahn auf dem Schienennetz der Eisenbahn eingerichtet
werden. Die Regionalbahn selbst sollte von Telfs bis Hall
die einzelnen Orte und Stadtteile einbinden.
Wäre eine U-Bahn für Innsbruck sinnvoll?
Nein. Es hat sich gezeigt, dass der Einsatz einer U-Bahn
bei einer Bevölkerungszahl von unter einer Million Men-
schen weder wirtschaftlich noch nutzungstechnisch
sinnvoll ist. Eine U-Bahn befördert pro Stunde ca. 30.000
- 40.000 Menschen, eine Kapazität, die derzeit in Inns-
bruck nicht benötigt wird.
Persönlich und Privat
Warum haben Sie sich als Praktiker nun für die Arbeit an
der Universität entschieden?
Seit meinem Studium war ich in den Bereichen Stadtent-
wicklung und der Raumordnung beschäftigt. Nachdem ich
lange in Innsbruck gearbeitet habe und mit Unterbrechungen
seit 1975 Lehraufträge an der Universität Innsbruck hatte,
habe ich mich gerne auf die Ausschreibung hier beworben.
Aufgrund meiner nationalen und internationalen Erfah-
rung glaube ich, dass ich viel Wissen an die Studierenden
vermitteln kann. Mir ist es wichtig, den Studierenden das
Handwerkszeug in der Städteplanung mit auf dem Weg
zu geben und ich versuche durch Kooperationen mit ver-
schiedenen Gemeinden einen sehr praxisnahen Bezug
herzustellen. Ich denke, das ist für beide Seiten sehr in-
teressant und herausfordernd.
In Ihrer langjährigen Tätigkeit waren Sie in vielen
Projekten involviert. Was würden Sie als Ihr größtes
Projekt sehen?
Von den Planungsprojekten war das größte sicherlich die
Gestaltung des Wiener Hauptbahnhofes, wo ich für die
vorbereitenden Arbeiten zum Wettbewerb und schließ-
lich bis zur Fertigstellung des Masterplans zuständig war.
Vielen Dank für das Gespräch!
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unimagazin16 uni forschung
Forschung und Entwicklung sind zur Bewältigung des
zunehmend komplexer werdenden Lebens und der Wirt-
schaftswelt notwendig. Eine hohe Wertschöpfung hängt
davon ab, Leistungen zu erbringen und Produkte zu er-
zeugen, die einen Zusatznutzen schaffen. „Mit der so
genannten Preiskonkurrenz werden wir nicht mithalten
können. Es sind Innovationen, Qualität und neue Tech-
nologien, die den Markt unsere Produkte kaufen lassen
und somit hohe Löhne und Arbeitsplätze sichern“, er-
klärt Rektor Manfried Gantner.
Stärken identifiziert
Um die LFU Innsbruck international weiter in den vor-
deren Plätzen zu positionieren, hat die Landesuniver-
sität die Stärken in der Forschung identifiziert und
Schwerpunkte gebildet. Grundvoraussetzungen für
die Einrichtung von Schwerpunkten waren anerkannte
Forschungsleistungen, die Beteiligung von mehreren
WissenschafterInnen, die Einwerbung von zusätzlichen
Einnahmen und die internationale Bedeutung des For-
schungsgegenstandes.
Zentren gegründet
Um die Physiker Rainer Blatt, Peter Zoller, Rudolf Grimm
und Hans-Jürgen Briegel ist in Innsbruck ein internati-
onales Forschungszentrum für Quantenphysik gewach-
sen. Es beschäftigt sich u.a. mit der Realisierung von
Quantencomputern, die alle bisherigen Rechenmaschi-
nen an Schnelligkeit und Genauigkeit übertreffen wer-
den. Grimm erhielt für seine Forschungsleistungen im
Vorjahr den Wittgensteinpreis verliehen und Zoller wur-
de mit der Max-Planck-Medaille und der Niels-Bohr-Gold-
medaille der UNESCO ausgezeichnet.
Das Zentrum für Biowissenschaften unter der Leitung
von Prof. Klaus Bister untersucht u.a. das Zellwachstum
und den Stoffwechsel des Menschen. Die Forschungs-
ergebnisse der über 150 WissenschafterInnen helfen
bei der Bekämpfung von Tumoren und Krebs.
Silicon Alps in Tyrol
24 Prozent der gesamten Erdoberfläche der Welt ist ge-
birgig. Jeder zehnte Mensch lebt in den Bergen. Die
Schneeprobenentnahme mit
einem Kernbohrer zur
Untersuchung der Schnee-
eigenschaften und Lebewelt
im Schnee.
Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFU) konzentriert sich als alpine Hochschule auf ihre Stär-
ken und mit dem Fokus auf Quantenphysik, Informationstechnologien und Biowissenschaften auf die
Forschungsfelder der Zukunft.
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Universität schärft ihr Profil
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unimagazin 17uni forschung
Alpen alleine bieten Lebensraum für über 13 Millionen
Menschen. Mit ihrer geographisch einzigartigen Lage
verfügt die LFU Innsbruck über einen Heimvorteil in der
internationalen Alpinforschung. „Der Klimawandel, der
in den Alpen mehr als doppelt so heftig verläuft wie im
Weltdurchschnitt, trifft hier mit raschen strukturellen
und wirtschaftlichen Veränderungen zusammen“, er-
klärt Prof. Roland Psenner, Leiter der neu gegründeten
Forschungsplattform „Alpiner Raum – Mensch und Um-
welt“. Die Mitglieder der Plattform befassen sich mit
der Landwirtschaft, der Ökologie bis zum Risikomanage-
ment und dem Alpinsport.
Mit der Forschungsplattform „Computer Science & Ap-
plied Computing“ rund um Prof. Sabine Schindler wid-
met sich die LFU den Themen Computational Enginee-
ring, Hochleistungsrechnen und Informatik. Ende Juni
wurde das neue Herzstück des Konsortiums Hochleis-
tungsrechnen LEO I präsentiert. Er nimmt es mit 300
Rechnern auf und erfüllt die heutigen Anforderungen
in der Lösung komplexer Fragestellungen in den Na-
tur- und Ingenieurswissenschaften. Mit der Informatik
wurde 2001 eine der erfolgreichsten Bildungsinitiativen
des Landes Tirol gestartet. Hier wird mit der Beteiligung
an der Entwicklung einer elektronischen und weltweit
zugänglichen Gesundheitsakte Geschichte in der moder-
nen PatientInnenbetreuung geschrieben.
Region gewinnt
Alle Forschungsinitiativen arbeiten eng mit den For-
schungstransfer-Unternehmen der LFU Innsbruck zu-
sammen. Im Rahmen des Alpinschwerpunktes nimmt
sich die LFU Innsbruck in Kooperation mit alpS – Zentrum
für Naturgefahren Management u.a. mit der Erstellung
neuer Hochwasserprognosemodelle den Problemen der
Region an. Über das Center of Academic Spin-Offs Tyrol
(CAST) und der Entwicklungs- und Transfercenter GmbH
(transIT) wird das Know-how der Landesuniversität den
heimischen Unternehmen zur Verfügung gestellt. Es
werden auch gemeinsam praxisbezogene Lösungen
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LFU auf dem Weg zurForschungsuniversität
Herausragende Forschungsleistungen, insbe-
sondere auf dem Gebiet der Grundlagenfor-
schung, bilden das Fundament für eine erfolg-
reiche Universität.
Auf Basis der folgenden vier Säulen wird die For-
schungsexzellenz an der LFU Innsbruck gefördert:
> Verfolgung von Schwerpunktthemen und Ver-
netzung über interdisziplinäre Schwerpunkt-
und Zentrenbildung
> Breit angelegte Nachwuchsförderung
> Hochqualifizierte, strukturierte Doktorate
> Erhöhung der Forschungsfinanzierung
Im folgenden Schwerpunktprogramm der LFU
Innsbruck wurden durch einen bottom-up Prozess
Forschungsschwerpunkte als freiwillige Netz-
werke gebildet.
erarbeitet. Mit dem Technologiezentrum Ski- und Al-
pinsport wird der Technologievorsprung des österrei-
chischen Skiverbandes weiter ausgebaut.
Die Öffnung der Universität in den vergangenen Jahren
hat Arbeitsplätze geschaffen und es wurden mehrere
erfolgreiche Unternehmen in Zusammenarbeit mit der
Tiroler Zukunftsstiftung gegründet. Mit den Rechts-, So-
zial- und Wirtschaftswissenschaften sowie den Geistes-
wissenschaften verfügt die LFU Innsbruck aufbauend auf
ihrer international renommierten Gründungsfakultät der
Theologie über ein breites Wissen und über Forschungs-
kompetenz in allen Bereichen des Lebens. Nachhaltige
akademische und soziale Werte bilden die Grundlage für
den gesellschaftlichen Beitrag der LFU Innsbruck.
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unimagazin18 uni forschung
Forschungszentren
Voraussetzung: mehrere EinzelforscherInnen, Forschungsschwerpunkte, zentrales Schwerpunktthema
Quantenphysik Leitung: Prof. Rudolf Grimm
Molekulare Biowissenschaften Leitung: Prof. Klaus Bister
Forschungsplattformen
Voraussetzung: mehrere EinzelforscherInnen, Forschungsschwerpunkte, für Innsbruck charakteristisches
Querschnittsthema
Computer Science & Applied Computing Leitung: Prof. Sabine Schindler
Alpiner Raum – Mensch und Umwelt Leitung: Prof. Roland Psenner
Forschungsschwerpunkte
Voraussetzung: mehrere EinzelforscherInnen, zentrales Schwerpunktthema
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op
era
tion
en
Alpine Infrastructure Engineering Koordinator: Prof. Wolfgang Rauch
Alpiner Raum – Herausforderung
des globalen Wandels im alpinen Raum
Koordinatorin: Prof. Hannelore Weck-Hannemann
Alpinsport Koordinator: Prof. Martin Burtscher
Astro- und Teilchenphysik Koordinatorin: Prof. Sabine Schindler
Berglandwirtschaft Koordinator: DI Markus Schermer
Christliches Menschenbild und Naturalismus Koordinator: Prof. Josef Quitterer
Computational Engineering Koordinator: Prof. Günter Hofstetter
Governance and Civil Society (GCS) Koordinator: Prof. Alan Scott
Europäische Integration Koordinator: Prof. Waldemar Hummer
Experimentelle Ökonomik und
angewandte Spieltheorie
Koordinatoren: Dr. Martin Kocher,
Prof. Rudolf Kerschbamer,
Geogene Dynamik – geogene Stoffe Koordinatoren: Prof. Rainer Brandner,
Prof. Peter Mirwald,
Geschlechterforschung, Identitäten –
Diskurse – Transformationen
Koordinatorin: Prof. Erna M. Appelt
Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit Koordinatoren: Prof. Johann Stötter
und Prof. Martin Coy,
Hochleistungsrechnen Koordinatorin: Prof. Sabine Schindler
Informatik Koordinatorin: Prof. Ruth Breu
Innovative Baustoffe, Bauverfahren
und Konstruktion
Koordinator: Prof. Jürgen Feix
Internationale Wirtschaftsbeziehungen Koordinator: Prof. Michael Pfaffermayr
Ionen- und Plasmaphysik/Angewandte Physik Koordinator: Prof. Paul Scheier
Klima und Kryosphäre Koordinator: Prof. Michael Kuhn
Material- und Nanowissenschaften
(Advanced Materials)
Koordinator: Prof. Erminald Bertel
Ökologie des Alpinen Raumes Koordinator: Prof. Roland Psenner
Prozesse der Literaturvermittlung Koordinator: Prof. Stefan Neuhaus
Religion-Gewalt-Kommunikation-Weltordnung Koordinator: Prof. Roman Siebenrock
Umweltforschung und Biotechnologie Koordinator: Prof. Franz Schinner
Schwerpunktsprogramm der LFU Innsbruck
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unimagazin 19uni forschung
44 Fachvorträge in 62 Stunden
Im Entwicklungsplan der LFU sind derzeit 24 For-
schungsschwerpunkte verankert. Sie wurden nach Kri-
terien wie Exzellenz in der Forschung, Kohärenz in der
gemeinsamen Bearbeitung von Forschungsthemen,
Drittmitteleinwerbung auf hohem Niveau und Interna-
tionalität der Forschungsvorhaben eingerichtet. 15 wei-
tere Forschungsschwerpunkte befinden sich im Aufbau
und werden derzeit vom Vizerektorat für Forschung
begutachtet. „Mit der Etablierung hervorragend konzi-
pierter Schwerpunkte wird die Wettbewerbsfähigkeit
und Attraktivität unserer Universität im nationalen und
internationalen Bildungsangebot beträchtlich gestei-
gert“, freut sich Forschungs-Vizerektor Tilmann Märk.
Die Tagung „Zukunftsplattform Obergurgl“ ist mit dem
Zusammentreffen von einem Großteil der Spitzenfor-
scherInnen einer Universität einzigartig in der Hoch-
schullandschaft. Sie wurde erstmals im Jahr 2004 or-
ganisiert.
Die künftigen LFU-Studien sollen sich verstärkt an den
Forschungsschwerpunkten orientieren und der interdis-
ziplinäre Ansatz der fächerübergreifenden Zusammen-
arbeit wird in den Studienplänen verankert werden.
Informationen zur Zukunftsplattform unter: http://www.
uibk.ac.at/iup/obergurgl_2006_monitor.pdf
90 ForscherInnen von allen fünfzehn Fakultäten nah-
men an der vom 28. bis 30. April stattfindenden Zu-
kunftsplattform teil. Zwei Forschungszentren, zwei For-
schungsplattformen und 39 bestehende sowie mögliche
künftige Forschungsschwerpunkte stellten sich vor. Eh-
rengast der „Zukunftsplattform Obergurgl 2006“ war Dr.
Henrietta Egerth, die Geschäftsführerin der Forschungs-
förderungsgesellschaft Österreich (FFG).
Österreichs F&E-Politik auf der Aufholjagd
Egerth fasste im Eröffnungsvortrag die Eckdaten der
österreichischen Forschungspolitik zusammen: So be-
liefen sich die gesamtwirtschaftlichen Ausgaben für
Forschung und Entwicklung im Jahr 2005 sich auf rund
5,7 Mrd. Euro. Dies entspricht einer Erhöhung gegenü-
ber dem Vorjahr um 8%. Die F&E-Quote im Verhältnis
zum Bruttoinlandsprodukt hat sich von 2,27% (2004) auf
2,35% (2005) erhöht. Für Egerth hat diese Entwicklung
drei Gründe: Die Erhöhung der Investitionen der öster-
reichischen Unternehmen, die Steigerung der Ausgaben
des öffentlichen Sektors und die zusätzlichen Einnah-
men aus Kooperationen mit ausländischen Investoren.
Egerth ist überzeugt von der Forschungsarbeit der
Landesuniversität für Tirol, Südtirol und Vorarlberg und ist
begeistert von der Vielfalt der Innsbrucker Forschungsar-
beiten. Die FFG wurde im Jahr 2004 gegründet und bietet
ein breites Instrumentarium an Förderprogrammen an.
Auf 1.940 m Seehöhe inmitten der Alpen trafen sich die SpitzenforscherInnen der LFU Innsbruck im
Universitätszentrum Obergurgl zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch sowie zum Vernetzen ihrer
Forschungsaktivitäten.
v.l. Rektor Manfried Gantner,
Dr. Henrietta Egerth, GF der
Forschungsförderungsgesell-
schaft Österreich (FFG) und
Forschungs-Vizerektor Tilmann
Märk eröffneten die „Zukunfts-
plattform 2006“ in Obergurgl.
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LFU-Forscher tagen im Kongressolymp Obergurgl
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unimagazin20 uni forschung
IT-Innovation für Tirols Skiregionen
Mag. Bernhard Öggl (Institut für Geographie), Mag. Ste-
phan Gruber (Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und
–geschichte) und Hans-Peter Gruber sind Gründer und
Teammitglieder des Projektes „skiline.cc“. Sie gewan-
nen den 2.000 Euro-Siegerscheck der Tirol Werbung für
das innovativste Tourismusprojekt mit einem neuen IT-
Service für Skiregionen und deren Gäste.
Die Website www.skiline.cc lockt Wintersportbegeis-
terte mit einem spannenden Internet-Infodienst. Durch
einfache Eingabe der Skipass-Nummer ist „skiline.cc“
in der Lage, dem User einen Überblick über seine Ta-
gesroute zu geben. Die Website liefert eine Auswertung
aller benutzten Liftanlagen, der absolvierten Höhen-
meter und der gefahrenen Pistenkilometer. So können
Skicracks am Ende des Skitags stolz auf ihre Leistung
schauen oder diese ihren Freunden präsentieren.
„Skiregionen, die „skiline“-Technologie in ihre Zu-
trittssysteme integriert haben, profitieren von ver-
stärkter Kundenbindung und lernen das Skiverhalten
ihrer Gäste besser kennen“, so die Forscher und
Jungunternehmer.
mediacalculator.at erobert den Anzeigenmarkt
Das Team „mediacalculator“ entwickelt und vertreibt
eine innovative Onlinesoftware für den Anzeigenver-
kauf. Das Programm optimiert den Anzeigenverkauf.
Und liefert dem Anzeigenkunden einfach und schnell
jede gewünschte Information. Von Verlagshäusern kann
die Software zusätzlich als interaktives Marketingtool für
werbliche Anzeigen verwendet werden. Mit dem dritten
Platz beim adventure X hat das Team um Mag. Jasmin
Steindl, Absolventin der Fakultät für Betriebswirtschaft,
und ihren Kollegen DI Matthias Heinz sowie Charlie Zim-
mermann 8.000 Euro als Starthilfe für die Unternehmens-
gründung und dessen breiten Markteintritt gewonnen.
Beide Projekte wurden von CAST unter der Leitung von
Mag. Christian Mathes betreut. CAST berät beim Busi-
ness Development, unterstützt beim Markteintritt oder
stellt seine Expertise in strategischen, rechtlichen und
allen kaufmännischen Fragestellungen zur Verfügung.
Der diesjährige Gesamtsieger kommt mit „ergospect“,
einem Gründungsvorhaben aus der Medizinischen Uni-
versität Innsbruck, ebenfalls aus der Akademia und den
Gründerteam-Reihen des CAST.
Nähere Informationen unter: http://www.adventurex.info/
Der Abschluss des
adventure X Businessplan-
wettbewerbs wurde in der
Olympiaworld gefeiert.
LFU-ForscherInnen schlagen beim adventure X Businessplanwettbewerb der Tiroler Zukunftsstiftung
zu. Das Team „skiline.cc“ erhielt den Sonderpreis der Tirol Werbung für das innovativste Touris-
musprojekt und „mediacalculator.at“ nahm die Bronzemedaille im Gesamtwettbewerb entgegen.
IT-Service für den Tiroler Tourismus prämiert
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unimagazin 21uni studium
Die Studieneingangsphase für das Bakkalaureatsstudi-
um Biologie und das Diplomstudium Pharmazie bleibt
erhalten. Alle StudienanfängerInnen werden bedingt
zum Studium zugelassen und in den vom Studienplan
vorgesehenen Kursen einem Auswahlverfahren unter-
zogen. In der Psychologie wird es heuer erstmalig ein
Aufnahmeverfahren vor Studienbeginn geben.
Kapazitätsgrenzen erreicht
„Die Kapazitäten im Bereich Psychologie sind an ihre
Grenzen gestoßen. Selbst eine Studieneingangsphase
ist nicht mehr zu bewältigen. Ein Aufnahmeverfahren vor
Studienbeginn wurde unumgänglich“, erklärt Prof. Eva
Bänninger-Huber, Vizerektorin für Lehre und Studierende
sowie Professorin am Institut für Psychologie. Die An-
meldung zum Aufnahmeverfahren ist für Studienanfän-
gerInnen ab sofort bis 25. August 2006 mit Reifezeugnis
und gültigem Reisepass oder Personalausweis während
der Öffnungszeiten der Studienabteilung möglich.
Prüfungsliteratur fixiert
Das prüfungsrelevante Buch für das Aufnahmeverfahren
ist Bourne, L.-E. & Ekstrand, B.-L. (2005). Einführung in
die Psychologie. (4. Auflage). Eschborn bei Frankfurt am
Main. Verlag Dietmar Klotz. Es ist u.a. in der Studia, Her-
zog-Sigmund-Ufer 15, www.studia.at, erhältlich.
LFU-Zulassungsverfahren stehen
Die Zulassungsverfahren für das Wintersemester 2006/07 betreffen ausschließlich die Psycho-
logInnen, PharmazeutInnen und BiologInnen. Für das Diplomstudium Psychologie wird es eine
Aufnahmeprüfung geben.
Zulassungsverfahren in Psycho-
logie, Biologie und Pharmazie
sind nicht zu vermeiden.
Folgende Abschnitte des Buches
werden abgefragt:
Was ist Psychologie Seite 002 – 022
Grundprinzipien des Lernens Seite 131 – 156
Menschliches Lernen,
Gedächtnis und Sprache Seite 173 – 196
Kognitive Prozesse Seite 236 – 246
Entwicklungspsychologie Seite 313 – 349
Sozialpsychologie Seite 400 – 430
Anhang A Elementare Statistik Seite 527 – 537
Anhang B Neuphysiologie Seite 543 – 553
Die Aufnahmeprüfung besteht aus Multiple-Choice Fra-
gen und ist mit zirka 2 Stunden 30 Minuten angesetzt.
Mitzunehmen sind Reisepass/Personalausweis und ein
blauer/schwarzer Stift oder Kugelschreiber.
Der Prüfungstermin steht mit 5. September 2006 fest.
Die genaue Uhrzeit sowie weitere Informationen erhal-
ten alle angemeldeten BewerberInnen rechtzeitig per
E-Mail.
Nähere Informationen unter:
http://www.uibk.ac.at/studienabteilung/de/
http://www.uibk.ac.at/psychologie/studium/es-ko.html
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www.hypotirol.com
v.l. Direktor der Hypo
Tirol Bank Werner Pfeifer, das
Siegerduo Christian Nairz und
Daniel Wimmer, Vizerektorin
für Lehre und Studierende Prof.
Eva Bänninger-Huber (LFU).
Hobbywebdesigner im Land Tirol wurden aufgefordert,
sich mit dem Webauftritt der Fakultät unter dem Motto
„frag nicht nach Kathmandu“ kritisch und kreativ aus-
einanderzusetzen. Es wurden insgesamt 33 Projekte
eingereicht. Von den 10 Finalprojekten wurden acht von
Studierenden der LFU Innsbruck entwickelt.
LFU-Studierende haben sich durchgesetzt
Die IWW-Studenten Daniel Wimmer und Christian Nairz,
beide 21 Jahre, aus Zirl haben ihre Webseite klar struktu-
riert. „Ihr Design ist zwar schlicht, aber vermittelt Serio-
sität. Die Webseite bietet Informationen sehr übersicht-
lich an“, so lautete die Jury-Entscheidung zugunsten der
beiden Tiroler Studenten.
Jury und Publikum waren sich einig
Mit ihrem Entwurf konnten sie nicht nur die Jury für sich
gewinnen, auch das Publikum war von ihrer Webseite be-
geistert. So ging der Publikumspreis ebenfalls an das Pro-
jekt von Wimmer und Nairz. „Unser Projekt wurde von
allen favorisiert. Ich denke, wir haben den Sieg verdient“,
so Nairz. Er ist als Profisportler im österreichischen Triath-
lon-Nationalteam an Wettbewerbssituationen gewöhnt.
Studierende schaffen Mehrwert
25 Studierende des Kurses KulturProjektManagement
unter der Leitung von Mag. Dagmar Abfalter haben ei-
nen Wettbewerb konzipiert, durchgeführt, beworben
und in Szene gesetzt. „Ich finde es sehr schön, dass
sich Studierende über das Studium hinaus engagieren,
ihre Zeit, Kreativität und Arbeitskraft einsetzen um einen
Mehrwert für ihre Alma Mater zu schaffen – und damit
für sich selbst.“ freute sich Vizerektorin Eva Bänninger-
Huber über das gelungene Projekt.
Dieser Meinung war auch Direktor der Hypo Tirol Bank
Werner Pfeifer: „Neben dem Studium auch noch kreativ
zu sein ist eine große Herausforderung. Mit dem Cre-
ative Campus wurde in diesem Bereich eine hervorra-
gende Plattform geschaffen, die beides verbindet“. Der
Wettbewerb wurde von der LFU Innsbruck ausgeschrie-
ben. Das Projekt Creative Campus wird von der Hypo
Tirol Bank AG unterstützt.
Creative Campus vernetzt Studierende
Das Team des Creative Campus veranstaltete
heuer einen Webdesign-Wettbewerb zur Entwick-
lung eines zielgruppengerechten Internetauftritts
für Studieninteressierte der Fakultät für Betriebs-
wirtschaft. Daniel Wimmer und Christian Nairz
konnten mit ihrem Projekt überzeugen.
Bei der vierten Auflage der Hypo Money Trophy
gab es eine Reise zum Finanzplatz Amsterdam zu
gewinnen. Sieger des Finanzquiz ist Jörg Bayer.
Das Los für die zweite Reise entschied für Hubert
Oberhuber.
Ziel der Trophy ist es, die Studierenden frühzeitig für
bank- und finanzwirtschaftliche Themen zu begeistern.
75 TeilnehmerInnen mussten 20 Multiple Choice Fra-
gen aus dem Finanzbereich beantworten. Common-
Sense-Wissen, Tageszeitungswissen und eine Portion
Glück halfen bei der Entscheidung. Ermöglicht wird
die Trophy alljährlich von der Hypo Tirol Bank in Zu-
sammenarbeit mit der Stiftungsprofessur Banking and
Finance. Für die beiden Studierenden heißt es nach ih-
rem Erfolg bei Trophy: „Amsterdam wir kommen“.
Hypo Money Trophy vergeben
v.l. Die zwei Sieger Jörg Bayer
(links) und Hubert Oberhuber
(rechts) nehmen Werner
Pfeifer, Direktor der Hypo Tirol
Bank AG, in ihre Mitte.
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Insgesamt erwirtschafteten die sieben 5-Euro-Teams
einen Gewinn von 3.700 Euro. Ein außergewöhnlicher,
doppelter Punktegleichstand von vier Teams sorgte
dafür, dass insgesamt zwei erste Plätze sowie weitere
zwei zweite Plätze vergeben wurden. Die Bewertung
ergab sich aus einer Kombination der eingespielten Ge-
winne und der Darstellung von Geschäftsidee, Strategie
und Durchführung in den Managementpräsentationen.
Die Siegermannschaften durften sich über ein Preisgeld
von insgesamt 2.400 Euro freuen.
Mit Top-Service-Angeboten erfolgreich
Mit zwei Dienstleistungsangeboten für Fahrradfah-
rerInnen und Fußballbegeisterte verdienten sich die bei-
den erstplatzierten Gruppen ihr Geld und den Gewinn
des Wettbewerbs.
Das Team „Radschlag“ bot einen Sommer-Sicherheits-
check und Reparatur-Service für Fahrräder von Studieren-
den direkt vor dem Sowi-Gebäude zu attraktiven Preisen
an - das Angebot wurde begeistert angenommen und
von zahlreichen Studierenden entsprechend genützt.
v.l. Christian Mathes (CAST),
Peter Rathgeber, Michael Wald-
ner (Team „pocketEvents“),
Gabi Wöll (Team „Radschlag“),
Dekan Stephan Laske (Fakultät
für Betriebswirtschaft)
Mit wenig Geld zum Unternehmer auf Zeit
Mit 5 Euro kann man viel machen. Das haben Studierende der LFU beim 5-Euro-Business Wettbewerb
2006 unter Beweis gestellt. Insgesamt 25 Studierende setzten in sieben Teams ihre Geschäftsideen
innerhalb von sechs Wochen mit nur 5 Euro Startkapital auf dem „realen“ Markt um.
„pocketEvents“ entwickelte einen WM-Veranstaltungs-
kalender für Studierende. Die „Fußball WM Edition“
fasste Veranstaltungen und Gelegenheiten, diese zu
verfolgen, mit Spielplan und Mannschaftsinformation
in einem Pocket-Heftformat zusammen; die „Alternati-
ve Edition“ spezialisierte sich auf der Gegenseite des
Heftes auf Veranstaltungen für „Nicht-Fußballinter-
essierte“. Die Finanzierung des Guides erfolgte über
Sponsoren.
Von Holz-FlipFlops bis Kickerbörse
Den zweiten Platz errangen ex aequo die Teams „Tiro-
flip“ und „Kickerbörse.at“. „Tiroflip“ hatte sich mit der
Entwicklung und Vermarktung eines „ultimativen“ Tiro-
ler Holz-FlipFlops beschäftigt.
Der FlipFlop mit Sohle aus heimischem Fichtenholz soll-
te seinen TrägerInnen Summerfeeling, Spaß und Freiheit
vermitteln, und deren Naturverbundenheit transportie-
ren. Mit dem Slogan „Ich steh auf Tirol“ wurde er darü-
ber hinaus zum idealen Erinnerungs-Stück an den Tirol-
Urlaub so mancher Gäste. Das Lifestyle-Produkt brachte
hohe Verkaufszahlen.
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Dreiphasen-ModellIm Theoriemodul, dem Wahlkurs „ABC der
Unternehmensgründung“, wird das unterneh-
merische Rüstzeug zur Verfügung gestellt. In
Seminaren und Workshops wird Know-how zu
Themen wie Teambildung, Ideenfindung, Unter-
nehmerpersönlichkeit, Recht, Businessplan und
Finanzplanung vermittelt.
Im Praxismodul werden die Studierenden für
fünf Wochen zu richtigen Unternehmern, die spie-
lerisch am realen Markt agieren können.
Die Phase 3 beim 5-Euro-Business Wettbewerb
stellt schließlich eine Projektausstellung und
die Präsentation der jeweiligen Geschäftspläne
im Rahmen der offiziellen Abschlussveranstal-
tung dar. Die Präsentation von Strategien und Er-
gebnissen der „Unternehmen auf Zeit“ erfolgte
im Rahmen von Managementpräsentationen vor
einer fachkundigen Jury anschließend. Die Prämi-
ierung der Plätze 1-3 erfolgte ab 17.00 Uhr.
„Unsere Universität ist schon lange kein Elfen-
beinturm mehr, in dem fern ab der Realität ge-
forscht und unterrichtet wird“, berichtet der
Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaft, Prof.
Stephan Laske. „Im Interesse unserer Studieren-
den und unserer Wirtschaft vermitteln wir neben
Methoden und Techniken auch Werte, Einstellun-
gen, unternehmerisches Tun und Handeln sowie
Kreativität und Umsetzungsvermögen. Wertvolles
Instrument dazu ist auch der in 2004 etablierte 5-
Euro-Business-Wettbewerb.“
„Wir möchten in enger Kooperation mit unserer
Universität und dem CAST die Zahl der Grün-
dungen von HochschulabsolventInnen steigern.
Mit dem 5-Euro-Business Wettbewerb kann
dies langfristig gelingen. Unternehmerische
Selbständigkeit soll zu einer selbstverständlich
in Betracht gezogenen Alternative bei der Be-
rufswahl von AbsolventInnen werden“, so der
Vizepräsident der Wirtschaftskammer Tirol, KR
Ing. Peter Rathgeber.
Die „Kickerbörse.at“ entwickelte und vermarktete eine
kostenlose Internetplattform für mehr als 600.000 Ama-
teurfußballer aus über 3.600 Mannschaften. Die Online-
Datenbank stellte Spielerakten, Transferliste, Diskussi-
onsforum und diverse Serviceleistungen zur Verfügung.
Die Betreiber schätzen vor allem auch die Zukunft der
„Kickerbörse.at“ als sehr aussichtsreich ein.
Unternehmerisches Handeln lernen
„Um die Praxisphase parallel zum Studium erfolgreich
zu meistern, benötigten die Studierenden Know-how,
viel Engagement und Motivation, Kreativität und Fle-
xibilität für so manchen Widerstand von Markt- und
Kundenseite.
Leicht „verdient“ waren beim 5-Euro-Business we-
der Gewinn noch der zugehörige Seminarschein“,
weiß Dr. Sandra Rothenberger vom Institut für Strate-
gisches Management, Marketing & Tourismus der LFU
Innsbruck.
TeilnehmerInnen sind gefragt
„Gebracht hat der Wettbewerb neben monetärem
Gewinn erste Gewandtheit im unternehmerischen
Handeln und Training von unternehmerischen Schlüs-
selqualifikationen wie Eigeninitiative, Entscheidungs-
freude, Teamfähigkeit und Selbständigkeit. Beides hilft
– bei der späteren Gründung eines eigenen Unterneh-
mens und/oder beim Start in zunächst nichtselbstän-
dige Karrieren“, berichtet Christian Mathes vom CAST.
Personalchefs und –berater interessieren sich bei Vor-
stellungsgesprächen bereits erfahrungsgemäß stark
für 5-Euro-Business Teilnahmen von BewerberInnen.
Veranstalter des 5-Euro-Business Wettbewerbs In-
nsbruck sind CAST und das Institut für Strategische
Unternehmensführung und Leadership der LFU Inns-
bruck. Die Wirtschaftskammer Tirol und das Gründer-
service der Wirtschaftskammer Tirol unterstützen das
Projekt. Alle TeilnehmerInnen werden während der
gesamten Projektdauer von einem Betreuungsteam
begleitet und beraten.
v.l. Rudi Flatz (Team „Tiroflip“),
Lukas Völp („Tiroflip“), Sandra
Rothenberger (Strategische
Unternehmensführung und
Leadership), Beate Fessler
(„Tiroflip“), Andi Saurwein
(„Tiroflip“)
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Lässt sich der Weg zur sub auspiciis planen?
Auf keinen Fall. (lächelnd) Denn nur durch Fleiß und Kön-
nen allein ist diese Auszeichnung meines Erachtens nur
sehr schwer zu erreichen. Man darf nie einen schlech-
ten Tag haben oder einen schlecht gelaunten Prüfer er-
wischen. Zudem habe ich im Studium davon profitiert,
dass es im Chemiestudium für jedes Prüfungsfach eine
Gesamtnote gibt, welche sich aus vielen kleineren Ein-
zelprüfungen zusammensetzt, so dass hin und wieder
ein „Gut“ nicht ins Gewicht fällt.
Forschung und Zukunft
Warum haben Sie das Fach der Organischen Chemie
gewählt?
Dieses Fach hat mich schon während des Studiums ne-
ben analytischer Chemie am meisten interessiert. Nach
meiner rein synthetischen Diplomarbeit in organischer
Chemie habe ich mich für eine Dissertation am selben
Institut, jedoch mit mehr biologischem Bezug entschie-
unimagazin26 uni studium
Was ist das für ein Gefühl als sub auspiciis Kandidatin?
Es ist schon ein tolles Gefühl und ich habe mich sehr
gefreut. Aber ich hätte mich über einen „normalen“ Ab-
schluss genauso gefreut. Denn ein Studium zu beenden,
ist eine große Leistung. Ich hatte auch das nötige Glück
und die Unterstützung durch die Familie.
Wie haben sie die Feier als Ehrengast wahrgenommen?
Sie geht in der Aufregung ziemlich an einem vorbei.
Was ich aber immer noch genau vor Augen habe, ist
das freundliche und herzliche Lächeln von Bundespräsi-
denten Heinz Fischer.
Haben Sie diese Auszeichnung bewusst angestrebt?
Nein. Erst als nur mehr die letzte Prüfung anstand und
es sich abzeichnete, dass ich die Vorrausetzungen für
diese Ehrung erfüllen könnte. Mit dieser Auszeichnung
vor Augen wurde sie eher zur Belastung, weil ich mich
dadurch selber unter Druck gesetzt habe.
Dr. Sigrid Gschösser erhält
für ihre Studienleistungen am
9. Juni von Bundespräsident
Heinz Fischer den Ehrenring
der Republik Österreich.
Dr. Sigrid Gschösser: „Man muss an sich glauben.“
In Österreich gibt es derzeit 217.000 Studierende. Davon promovieren im Durchschnitt acht unter den
Auspizien des Bundespräsidenten und erhalten den begehrten Ring der Republik Österreich für ihre
herausragenden Prüfungsleistungen. Dr. Sigrid Gschösser ist eine dieser Top-Studierenden.
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unimagazin 27uni studium
den. Dabei habe ich mich mit dem Naturstoff Vitamin
B12 beschäftigt und seine Reaktivität mit Hilfe einer
RNA-Umgebung verändert.
Wollten Sie immer schon in diesem Bereich
forschen?
Schon während der Schulzeit haben mich die naturwis-
senschaftlichen Fächer am meisten interessiert. Da ich
auch gerne selbst experimentell gearbeitet habe, habe
ich mich für ein Chemiestudium entschieden.
Was haben Sie für Ihre berufliche Zukunft geplant?
Derzeit bin ich zu Hause bei unserem vier Monate alten
Sohn Tobias, bin also „nur“ Hausfrau und Mutter. Diese
beiden Aufgaben ergeben allerdings zusammen einen
sehr fordernden und anstrengenden Beruf. Später wer-
de ich wieder in die Berufswelt einsteigen und ich hoffe,
dass ich einen Job finde, der auch mit einer Familie gut
vereinbar ist.
Lässt sich Beruf und Familie aus Ihrer Sicht
vereinbaren?
Es sollte sich kombinieren lassen. Leider sind die Vor-
aussetzungen in Österreich dafür sehr schlecht. Es gibt
zu wenige Kinderbetreuungsplätze, den Vätern wird es
oft sehr schwer gemacht, in Karenz zu gehen und au-
ßerdem gibt es wenige Teilzeitjobs für qualifizierte Per-
sonen. Ich möchte trotzdem beides und irgendwie wird
das schon gehen.
Empfehlungen der Expertin
Was ist der Schlüssel zum Erfolg?
Immer an sich glauben. Glück spielt natürlich auch im-
mer eine große Rolle, aber wenn man felsenfest an sich
glaubt, dann ist fast alles machbar.
Musste die Familie während der Dissertation viel auf
sie verzichten?
Ja, leider. Während meiner Dissertationszeit hat mich
mein Mann immer wieder zu später Stunde ins Institut
begleitet, wenn ich eine Reaktion abbrechen oder aufar-
beiten musste, weil ich mich allein unwohl gefühlt habe.
Außerdem bin ich sehr oft später nach Hause gekom-
men, als vereinbart und habe immer wieder auch am
Wochenende gearbeitet. Mein Mann hat dafür immer
größtes Verständnis gezeigt, wofür ich ihm sehr, sehr
dankbar bin.
Haben Sie besondere Lernstrategien?
Für mich war neben einem detaillierten Zeitplan, in dem
genügend Zeit zum Wiederholen des Stoffes vorgese-
hen war, auch eine ruhige Umgebung zum Lernen sehr
wichtig.
Was würden Sie jungen Studierenden empfehlen?
Nur das zu studieren, was sie wirklich interessiert. Es
hat keinen Sinn, sich jahrelang zu quälen. Man sollte von
seinem Studium überzeugt sein.
Persönlich und Privat
Wie sieht´s mit dem privaten Glück aus?
Ich bin seit zwei Jahren glücklich mit meinem Mann
Claudio verheiratet und mit Tobias haben wir eine kleine
Familie gegründet. Ich bin sehr glücklich und dieses pri-
vate Glück ist mir viel wichtiger als jede Auszeichnung.
Vielen Dank für das Gespräch!
Sigrid Gschösser wurde am 21. Dezember 1976
geboren und lebt in Völs. Sie verfasste ihre Disser-
tation unter dem Titel, „Mono- und Oligonukleo-
tid-Konjugate von B12-Coenzymen: Synthese und
Funktion als B12-retro-Riboschalter“. Zuletzt war
sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut
für Organische Chemie der LFU Innsbruck tätig.
Die Mutter eines vier Monate alten Buben erhielt
mehrere Anerkennungen - unter anderem 1995
den 1. Preis der Gesellschaft Österreichischer
Chemiker für die Fachbereichsarbeit „Wasserana-
lysen“ und 2001 den Preis des Rektors der LFU
Innsbruck für ihre Diplomarbeit.
Zur Person:
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unimagazin28 uni studium
Nach den Vorträgen von Dr. Gertrud Heis und Dr. Georg
Klapeer (beide Rechtsabteilung LFU) wurde klar, dass
die rechtlichen Bestimmungen für den Bereich eLear-
ning sehr komplex sind und sich keine allgemeingültigen
Richtlinien oder Empfehlungen aussprechen lassen. Die
Urheber- und Verwertungsrechte gebieten größte Vor-
sicht mit der Zuverfügungstellung von urheberrechtlich
geschützten fremden Inhalten.
Neue eLearning Strategie
Ausgehend von internationalen Trends in der Hoch-
schullehre entwickelt die LFU derzeit eine eLearning
Strategie. Als integraler Bestandteil soll eLearning in
den Curricula verankert und in der Lehre institutiona-
lisiert werden. Hierzu bietet die Universität neben der
technischen Infrastruktur samt Betreuung auch entspre-
chende Unterstützung mit Fortbildungsmaßnahmen
und finanziellen Mitteln an (nähere Informationen hierzu
unter: http://elearning.uibk.ac.at).
An der LFU Innsbruck bestehen bereits mehrere eLear-
ning Projekte, die sich mit dem Einsatz der neuen Medien
beschäftigen.
Blended Learning Statistik
An der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik ist der-
zeit ein viel versprechendes Projekt von Prof. Gabriele
Steckel-Berger (Institut für Statistik) in Vorbereitung. Die
Pflichtlehrveranstaltung Mathematik/Statistik I des ers-
ten Studienabschnittes der SOWI-Studien soll bereits
ab kommendem Wintersemester als Kurs mit weniger
Präsenzzeiten, dafür mit mehr eLearning-Elementen,
angeboten werden. Als technische Grundlage wird das
bewährte System e-campus zum Einsatz kommen.
Im Rahmen der eLearning-Vanstaltung erhalten die
Studierenden die Aufgabe, in der Literatur vorgege-
bene Stoffgebiete selbständig zu erarbeiten. Zu den
verschiedenen Themengebieten werden zahlreiche
Übungen zusammengestellt, die in Form von Rechen-
aufgaben, Multiple-Choice- und Multiple-Answer Fra-
gen vom System abgefragt werden. Die erarbeiteten
Gebiete werden eine Woche später in den Präsenzver-
anstaltungen vertieft.
„Die bisherige Frontal-Vorlesung soll durch eine Kombi-
nation aus Literaturstudium und Trainingsmöglichkeiten
von Rechentechniken am PC ersetzt werden. Zudem er-
warten wir uns dadurch ein einheitlicheres Ausbildungs-
niveau für die Präsenzveranstaltungen zu erhalten.“,
zeigt sich Dr. Steckel-Berger optimistisch für den Einsatz
des neuen Konzeptes.
Prof. Gabriele Steckel-Berger
(Institut für Statistik) setzt neue
eLearning-Strategien ein.
eLearning eröffnet neue Perspektiven
Am 1. Juni 2006 fand im Rahmen der eLearning-Strategie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
(LFU) ein eLearning-Tag statt. Die Schwerpunkte der Veranstaltung lagen neben der Betrachtung recht-
licher Aspekte beim Einsatz neuer Medien in der Vorstellung verschiedener eLearning-Projekte.
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Aktuelle Medienfragen aus unterschiedlichen Perspekti-
ven und anhand verschiedener Methoden zu untersuchen
war das Ziel des Medientages. „Es gab schon sehr früh
Pioniere an unserer Universität, die sich mit Medienfor-
schung beschäftigten. Sie verknüpften praxisbezogene
Anwendungen, empirische Untersuchungen und theo-
retische Reflexionen zu einem Gesamtbild. Die interdis-
ziplinäre Medienforschung an der LFU weist eine neue
umfassende Medienkompetenz in Forschung, Lehre und
Infrastruktur auf“, betonte Vizerektor Tilmann Märk.
Digitalisierung on Demand
Die Zukunft der Bibliotheken, auch der UB, ist die Digi-
talisierung. „Das elektronische Buch tritt an die Stelle
des gedruckten“, formulierte es Dr. Günter Mühlberger,
Abteilung für Digitalisierung und elektronische Archi-
vierung. Im September startet unter der Innsbrucker
Leitung, aufbauend auf dem Projekt Digitalisierung on
Demand, gemeinsam mit 13 europäischen Partnern der
Aufbau eines europäischen Netzwerkes für die On-De-
mand-Digitalisierung von Bibliotheksbeständen. Vergrif-
fene Bücher werden auf Bestellung digitalisiert, als e-
Book verschickt und gleichzeitig online gestellt.
Public Relations als Nachrichtenmacher
MMag. Bernd Wachter vom Institut für Erziehungswis-
unimagazin 29uni rundschau
senschaften verwies auf eine Zunahme von selbstän-
digen Redaktionen mit straffer Eigentümerstruktur: „Die
Entwicklung geht in Richtung mehr Marketing anstatt
mehr Journalismus. Die Bedeutung von PR steigt in Ti-
rol stark an. 80 Prozent der veröffentlichten Nachrichten
und Berichte finden ihren Ursprung in der PR-Arbeit. Die
Nachrichten werden also von den ‚Hintergrundmedien-
machern’ aus der PR dominiert.“
Wir lassen uns nicht kaufen
Höhepunkt der Medientage war eine Podiumsdis-
kussion mit Vizerektor Martin Wieser, Mag. Markus
Sommersacher (ORF), Mag. Frank Staud (TT), Markus
Hatzer (StudienVerlag Innsbruck-Wien-Bozen) und Dr.
Raffael Mooswalder (Südtiroler Bauernjugend). Bei
der Einschätzung der Dichte der heimischen Medien-
landschaft wie auch bei der Bewertung des finanziel-
len Drucks auf ein Medium gingen die Meinungen
auseinander. Einigkeit hingegen herrschte bei der Ein-
schätzung gekaufter Artikel: „Sich Berichterstattung
zu erkaufen funktioniert bei uns nicht! Nur wenn Ge-
schichten stimmen und ausrecherchiert sind, werden
sie geschrieben“, so Staud. Sommersacher bestätigte
für den ORF die rigorose Trennung zwischen Informati-
onsbereich und Marketingabteilung: „Werbung kommt
im Infobereich nicht in Frage!“
Medien können nicht gekauft werden
Der Innsbrucker Medientag, organisiert vom Medienforum der LFU, stand ganz im Zeichen regionaler
Medienlandschaften und interdisziplinärer Medienforschung. Aktuelle Medienprojekte der LFU wurden
ebenso präsentiert wie ein Überblick über alte und neue Medien.
Lebhafte Diskussion als Höhe-
punkt des Medientags 2006:
Mag. Markus Sommersacher,
Dr. Raffael Mooswalder, Markus
Hatzer, Vizerektor Martin Wie-
ser, Mag. Frank Staud (v.l.)
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unimagazin30 uni rundschau
Ausgehend vom künstlerischen Schaffen von Valie Ex-
port, Gerwald Rockenschaub, Lois & Franziska Wein-
berger und Erwin Wurm erarbeitete das Ausstellungs-
projekt „Opera Austria“ ein spannendes Geflecht an
historischen und aktuellen Bezugspunkten.
Breiter Bogen künstlerischen Schaffens
Über 50 österreichische KünstlerInnen waren in die Ar-
beit eingebunden. Der Bogen der historischen Bezugs-
punkte spannte sich von Adolf Loos, dem Hitlerbildnis
von Hubert Lanzinger, zum Karl-Marx-Hof in Wien bis hin
zur Schauspielerin Hedy Lamarr. Begleitend zu dieser
Schau wurden eine Ausstellung zur Fotografie in Ös-
terreich und Beispiele junger Film- und Videokunst der
Kunstuniversität Linz gezeigt.
Die Ausstellung fand im Rahmen der österreichischen
EU-Präsidentschaft statt. Veranstaltet wurde sie vom
Centro per l’arte contemporanea Luigi Pecci, (Prato),
dem Österreichischen Kulturforum Rom; der LFU Inns-
bruck und dem Österreichischen Honorarkonsulat Flo-
renz. Als Kuratoren zeichneten Prof. Christoph Bertsch
(Institut für Kunstgeschichte), Silvia Höller und Stefano
Pezzato verantwortlich.
Zeugnis der Hoffnung und des Widerstandes
Von Umberto Eco als einer der gebildetsten Musikkünst-
ler Italiens beschrieben, beehrte Francesco Guccini mit
einer Lehrveranstaltung und einem Leseabend die LFU.
An der Theologischen Fakultät wurde die Ausstellung
„Croniche gucciniane. Una vita da cantastorie“ gezeigt.
Darin wurden Guccinis vielseitiger, künstlerischer Le-
bensweg von der Musik zur Literatur über seine Teilnah-
me am Film und seine Tätigkeit als Comicautor anhand
von Großportraits berühmter Fotografen, LPs, Parti-
turen, Interviewausschnitten sowie literarischen und
musikalischen Inspirationsquellen dokumentiert. Damit
war die Ausstellung eine Fundgrube für LiebhaberInnen
der italienischen „canzone dáutore“.
Widerhaken in einer Ästhetik der Ruhe
Pietro Perrone zählt zu den wichtigsten Malern seiner
Generation in Italien. Seine letzte Ausstellung in Öster-
reich geht zurück auf das Jahr 1980, im März konnte
Prof. Christoph Bertsch, Institut für Kunstgeschichte
der LFU, eine aus ausgewählten Werken des Künst-
lers bestehende Ausstellung im Ausstellungsraum der
GeiWi eröffnen.
„Das Spiel mit den Nuancen der Farbe, hin zu einem
mit dem Auge kaum mehr wahrnehmbaren Farbauf-
trag, zwischen zweidimensionaler Leinwand und re-
liefartiger Erhöhung, sind wesentliche künstlerische
Komponenten im umfangreichen Œuvre von Pietro
Perrone“, beschrieb Prof. Bertsch die Arbeit des aus
Kalabrien stammenden Künstlers.
Opera Austria zeigte u.a. eine
Videoinstallation von Valie Ex-
port: Die un-endliche/-ähnliche
Melodie der Stränge, 1998.
Kunst und Kultur wachsen an der LFU
Wie eng Wissenschaft und Kunst miteinander verflochten sind, unterstrichen in der jüngeren Vergan-
genheit mehrere Ausstellungen an der LFU. Opera Austria sowie Ausstellungen über und von Frances-
co Guccini und Pietro Perrone sind Beispiele dafür.
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unimagazin 31werbung
TIWAG-Vorstandschef Bruno Wallnöfer setzt mehr
denn je auf Transparenz, Dialog und Begegnung
Die Kraftwerksgruppe Sellrain-
Silz im Kühtai soll durch einen
Speichersee im hinteren
Längental - im Bild als
Fotomontage rechts abgebildet
- ergänzt werden.
Viel wurde und wird über die Kraftwerkspläne der TIWAG
diskutiert. Vorstandsvorsitzender Bruno Wallnöfer berich-
tet über den aktuellen Stand der Dinge.
Die TIWAG hat der Landesregierung vier vertieft bear-
beitete und optimierte Projektvorschläge überreicht.
Wie geht es nun weiter?
Wallnöfer: „Wir hoffen und sind zuversichtlich, dass
die Landesregierung nach Prüfung unseres Fortschritts-
berichtes die energiepolitische Grundsatzentscheidung
treffen wird, diese vier inzwischen gut vorbereiteten Pro-
jekte mit dem Ziel ihrer Realisierung zu starten.
Die TIWAG hat in den letzten neun Monaten in den
Projektsregionen auf „Dialog und Begegnung“ ge-
setzt. Was ist dabei herausgekommen?
Wallnöfer: „Wir haben während des letzten Dreiviertel-
jahres in den Projektsregionen mehrere Tausend persön-
liche Kontakte mit den Beteiligten gehabt. Dabei bekamen
wir viele Informationen und Abänderungsvorschläge, wir
erlebten aber auch Sorgen und Kritik. Vieles davon ist
schon in eine Verbesserung unserer Projekte eingeflossen.
Es konnte gegenüber der früheren Aufgeregtheit – wenn
auch noch nicht überall – ein Klima der Sachlichkeit und
des zunehmenden Vertrauens aufgebaut werden.“
Wurden die im seinerzeitigen Optionenbericht darge-
stellten Projekte durch die Einwände aus Sicht der Be-
teiligten verbessert oder war dies nicht möglich?
Wallnöfer: „Die Projektvorschläge wurden substanziell
weiter bearbeitet und wirklich spürbar verbessert. Wir
haben also unser Versprechen, offen zu sein für sachlich
begründete Anpassungen, gehalten. Das gilt für alle vier
Projekte, in besonders hohem Maße aber für den Ausbau
des Kaunertal-Kraftwerkes zu einer Kraftwerksgruppe.“
Worin bestehen diese Verbesserungen?
Wallnöfer: „Wir haben im hinteren Taschachtal einen gut
geeigneten Standort für einen Oberstufenspeicher ausfin-
dig gemacht. Die vorgesehenen Wasserfassungen im hin-
teren Ötztal können nun wesentlich tiefer gelegt werden.
Im Kaunertal finden wir mit einer 110 kV-Leitung gegenü-
ber einer ursprünglich geplanten 220 kV-Leitung das Aus-
langen. Dennoch bleibt die wirtschaftliche und technische
Machbarkeit der Projekte gesichert. Dies alles sollte die so-
ziale und ökologische Akzeptanz wesentlich verbessern.“
Wenn die TIWAG von der Lan-
desregierung den Auftrag be-
kommen sollte, nunmehr für alle
vier Projekte mit den konkreten
Planungen zu beginnen – was
bedeutet dies im einzelnen für die
Beteiligten vor Ort?
Wallnöfer: „Unser Programm `Di-
alog und Begegnung` wird ohne
geringste Unterbrechung fortgesetzt und sogar noch
intensiviert werden. Wir wollen einen integrierten Zeit-
und Arbeitsplan erstellen und diesen mit den Beteilig-
ten absprechen. Ein weiterer Schritt ist dann der Start
von umfangreichen Messreihen und Befundaufnahmen
als Vorbereitung zur Umweltverträglichkeitserklärung
(UVE). Alles wird Schritt für Schritt, transparent und im
direkten Kontakt mit den Beteiligten weitergeführt.“
Vier genehmigungsfähige Projekte zum Ausbau der Tiroler Wasserkraft
TIWAG-Vorstandsvorsitzender
Dr. Bruno Wallnöfer
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unimagazin32 uni rundschau
Der Botanische Garten kann auf eine lange und oft tur-
bulente Vergangenheit blicken: 1799 lag er noch südlich
der Alten Universität und der Jesuitenkirche, im Jahr
1906 übersiedelte der Botanische Garten an seinen heu-
tigen Standort in Hötting. Seither wurde das Areal konti-
nuierlich erweitert und ausgebaut.
Ein Schaufenster für alle
Neben dem systematischen Schaugarten, dem Alpinum
und dem Farnhaus hat der Botanische Garten noch weit
mehr zu bieten. „Der Botanische Garten wird ein attrak-
tives Schaufenster der Universität für die Allgemeinheit
werden“, versichert Prof. Sigmar Bortenschlager, der
Leiter des Instituts für Botanik. Die Attraktionen des
ganzjährig geöffneten Botanischen Gartens reichen
von neun temperierten Glashäusern bis zum beliebten
Duft- und Tastgarten.
Am 21. Mai 1999 erfolgte die feierliche Eröffnung
dieses in Österreich einzigartigen Gartens. Er wurde
speziell für Besucher mit besonderen Bedürfnissen
gestaltet, bietet aber auch allen anderen Interessierten
die Möglichkeit, die Vielfalt der Pflanzenwelt mit dem
Tast- und Geruchsinn zu erfahren. Die Beschilderung
der Pflanzen erfolgte nach Absprache mit dem Tiroler
Blindenverband in sehbehindertengerechter normaler
Schrift und in der Blindenschrift (Brailleschrift).
Heilende Pflanzen im Einsatz
Im Heil-, Gift-, Gewürz- und Nutzpflanzenquartier des Bo-
tanischen Gartens werden etwa 300 Pflanzenarten kul-
tiviert. Drei außergewöhnliche Pflanzen mit besonderen
Inhaltsstoffen sind Ginkgo, Schlafmohn und Arnika:
Extrakte aus Ginkgoblättern werden bei Durchblu-
tungsstörungen des Gehirns und der Beine eingesetzt.
Besondere Berühmtheit erlangte der Atombomben-
Ginkgo von Hosenbo in Hiroshima. Er überlebte die
Atombombenexplosion im Jahre 1945 nur 800 Meter
von deren Zentrum entfernt.
Eine Schmerztherapie ohne Morphine, dem Inhalts-
stoff aus dem getrockneten Saft der Schlafmohnkap-
sel, wäre heute nicht denkbar. Besonders für Tumor-
patienten wird dieser Wirkstoff für die Milderung der
Schmerzen verwendet.
Äußerlich eingesetzt sind Arnikaauszüge sehr wirksam
bei Blutergüssen, Verstauchungen, Prellungen und bei
Entzündungen z.B. von Insektenstichen. Sie sollten
aber nicht bei offenen Wunden eingesetzt werden, weil
schwere Vergiftungserscheinungen auftreten können.
Als Forschungsobjekt der Innsbrucker Pharmakognosie
wird Arnika auch im Botanischen Garten kultiviert.
[Bild links]
Seit 28 Jahren im
Dienste der Botanik:
Prof. Sigmar Bortenschlager
[Bild rechts]
Pflanzen mit Wirkung:
Schlafmohn,
Ginkgo (rechts oben)
Arnika (rechts unten)
Der Botanische Garten blüht auf
2006 ist ein Jubiläumsjahr für die Innsbrucker Botanik. Der Botanische Garten der LFU feiert heuer
sein 100 jähriges Bestehen am Standort in Hötting. Dass es hier mehr gibt als „nur“ Pflanzen, wis-
sen die Wenigsten.
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Highlights 2006im ÜberblickEine Ausstellung mit Glanzstücken der Ge-
schichte des Gartens, eröffnete im April den
Veranstaltungsreigen des Botanischen Gar-
tens. Er bietet fachliche Ausstellungen, Bil-
dungsprogramme, Themenveranstaltungen,
Vorträge und Kunstpräsentationen an.
Von 24.5.2006 bis 18.10.2006, heißt es „Sesam
öffne dich - tritt ein in die wunderbare Welt der
Gewürze“. Diese Ausstellung wird gemeinsam
mit dem Institut für Geschichte und Studierenden
der Geschichte der Universität Innsbruck gestal-
tet. Das Themenfest „Eine kulinarische Reise um
die Welt“ im Juni war einer der Höhepunkte des
Jubiläumsjahres. Köche und Köchinnen aus ver-
schiedensten Teilen der Erde bereiteten im Bota-
nischen Garten Gerichte aus ihrer Heimat zu.
Weitere Programmpunkte:
„Skulpturen und Bilder“
17.8. bis 3.9.2006
eine Ausstellung von Peter Bär
„Blumenbilder“
20.10. bis 5.11.2006
vom Kupferstichkabinett der Akademie der
Bildenden Künste
„Akt - Öl - Photographie - abstrakt – trivial“
24.11. bis 10.12.2006
eine Ausstellung von Gerhard Tschoner
Zum Abschluss des Festjahres werden von der
Grünen Schule erstmals um die Weihnachtszeit
Workshops für Kinder und Erwachsene unter dem
Motto „Von Anisplätzchen und Zimtsternen“
angeboten.
Den Pollen aus dem Weg gehen
Wer nicht auf Antihistamine, die bei „Pollenallergien“ in
der Schulmedizin eingesetzt werden, zurückgreifen will,
dem empfiehlt sich die „Allergiekarenz“ als wirksame
Alternative. Hier versucht man nach vorheriger Abklä-
rung des Auslösers, den Blühphasen der betreffenden
Pflanzen auszuweichen. Dr. Suzanne Kapelari gibt Aller-
gikern folgenden Rat: „Da gerade im Bergland Pflanzen
in unterschiedlichen Höhenlagen zu unterschiedlichen
Zeiten blühen und Messungsergebnisse zeigen, dass in
Hochlagen nur mehr ein Sechstel der Pollenkonzentra-
tion im Vergleich zu Tallagen auftritt, kann man anhand
des Pollen-Warndienstes genau ausmachen in welcher
Höhenlage der Aufenthalt günstig ist. So kann man den
Pollen buchstäblich aus dem Weg gehen.“
Information zum aktuellen Pollenflug kann man auf der
Homepage des Instituts für Botanik abfragen. (http://bo-
tany.uibk.ac.at)
Der Botanische Garten in Zahlen
Die Gesamtfläche des Botanischen Gartens beträgt
20.000 Quadratmeter. Derzeit werden über 5.000 ver-
schiedene Pflanzenarten im Botanischen Garten von
fünfzehn MitarbeiterInnen (davon 4 Lehrlinge) gepflegt.
In neun verschieden temperierten Glashäusern mit ei-
ner Gesamtfläche von 312 m² werden für alle im Garten
befindlichen Reviere aber auch für den Alpengarten am
Patscherkofel (seit 1935), benötigten Pflanzen ausgesät
und herangezogen. Ein Großteil der gezeigten Pflanzen
wird durch Samen vermehrt. Durch den internationalen
Samentausch Botanischer Gärten umfasst das Netzwerk
des Botanischen Gartens der LFU 500 Gärten weltweit.
Mit dem kürzlich eröffneten, neuen Anbau verfügt der
Botanische Garten der LFU Innsbruck über zusätzliche
1.671 m2 Nutzfläche. Die „Grüne Schule“ unter der
Leitung von Dr. Suzanne Kapelari als erfolgreiches Bil-
dungsprojekt für jährlich 6000 Kindergartenkinder und
SchülerInnen, wird den neuen Mehrzweckraum vor
allem für ihre Aktivitäten nutzen.
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Writer in Residence
Die Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fa-
kultät geht mit der jährlichen Einladung eines
„Writer in Residence“ einen in Österreich neu-
en Weg, um Forschung und Lehre über Litera-
tur und der Begegnung mit ihr zu verbinden.
Jeweils im Sommersemester ist ein Autor einen
Monat lang an der LFU, um sowohl Lehre wie kul-
turelles Leben zu bereichern. Die Studierenden
erhalten Einblicke in die Schreibtechnik und Sti-
listik des Writers in Residence sowie in den lite-
rarischen Betrieb und Alltag und können Erlerntes
in der Praxis testen. Auf Einladung des Instituts
für Romanistik stand das Projekt heuer mit Lo-
renzo Lunar Cardedo im Zeichen Kubas und der
novela negra.
Vielen fallen zu Kuba Karibikstrände, Buena Vista Social
Club und alte Autos ein. Solche und ähnliche Klischees
haben aber nur wenig mit dem Leben auf der Insel,
mit der alltäglichen Tristesse und dem durch Armut
erzwungenem Erfindungsreichtum zu tun. „Die Realität
in Kuba ist hart und wenig romantisch. Aber wir kämp-
fen uns durch“, bringt es der 48-jährige Lunar Cardedo
auf den Punkt.
Studierende denken auf Spanisch
Lorenzo Lunar Cardedo schlug nach einer Reihe von
Gelegenheitsjobs die Schriftstellerlaufbahn ein und gilt
wegen seiner Texte über marginale Existenzen als Er-
neuerer des lateinamerikanischen Krimis. Im Rahmen
des „Writer in Residence“-Projekts der Philologisch-
Kulturwissenschaftlichen Fakultät war er einen Monat
lang an der LFU, um in Veranstaltungen, Vorträgen und
Workshops Studierenden einen unmittelbaren Einblick
in die literarische Produktion zu geben. „Für mich war
es die erste Zusammenarbeit mit LiteratInnen, die auf
Spanisch schreiben, aber Spanisch nicht als Ihre Mut-
tersprache sprechen. Ich war überrascht: Die Studie-
renden sprechen und schreiben nicht nur hervorragend
Spanisch, sie scheinen sogar auf Spanisch zu denken“,
freute sich der Autor.
Auf Einladung von Dekan Hans
Moser (li.) und Prof. Ursula
Moser (Institut für Romanistik)
besuchte Lorenzo Lunar Car-
dedo als „Writer in Residence
2006“ die LFU
Schatten über Kuba
Der kubanische Schriftsteller und Literaturkritiker Lorenzo Lunar Cardedo gilt als wichtige Stimme der
Krimiszene Lateinamerikas. Lakonisch, lebensnah und unverblümt beschreibt er die Realität Kubas
jenseits touristischer Trampelpfade und ideologischer Glori- oder Horrifizierung.
Sein aktuelles Buch „Ein Bolero für den Kommissar“
wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Über-
setzt wurde das Werk im Rahmen eines Projektsemi-
nars am Institut für Romanistik und Translationswissen-
schaft an der LFU unter Leitung von Dr. Víctor Herrera.
06-2006 unimagazin.indd 34 07.07.2006 12:53:33 Uhr
Auf Grund der demographischen Entwicklungen in Österreich gewinnt die betriebliche Altersvorsor-
ge als Ergänzung zur staatlichen Pension immer mehr an Bedeutung. Zugleich wird die Ressource
„Arbeitskraft“ zunehmend wichtiger. Unternehmen werden somit verstärkt in Konkurrenzkampf um
qualifizierte MitarbeiterInnen treten.
unimagazin 35werbung
Der neue BAV-„Bestseller“
„Die verschiedenen Modelle der betrieblichen Altersvor-
sorge können für beide Phänomene interessante Lösungs-
ansätze bieten“, so Mag. Dr. Ralph Felbinger, Berater für
betriebliche Altersvorsorge im Allianz-Konzern. Zukunftssi-
cherungsmodelle, direkte Leistungszusagen, Pensionskas-
sen oder die neu geschaffenen betrieblichen Kollektivversi-
cherungen können in unterschiedlichen Hierarchieebenen
eines Unternehmens installiert werden und wesentlich
dazu beitragen, wichtige MitarbeiterInnen zu gewinnen,
motivieren und an das Unternehmen zu binden.
Die Zukunft gestalten
Die Handhabung derartiger Modelle erfordert jedoch eine
intensive Beschäftigung mit betriebswirtschaftlichen, ju-
ristischen und versicherungsmathematischen Aspekten.
Diese werden auch in der aktuellen Lehrveranstaltung
behandelt. Gemeinsam mit Univ. Prof. Dr. Stephan Laske
und Mag. Dr. Ralph Felbinger hat die Stiftungsassistentin
Mag. Daniela Arnold im laufenden Sommersemester den
Spezialisierungskurs „Neuere Ansätze praktischer Perso-
nalpolitik“ angeboten. Unterstützt und begleitet wurde
das Lehrveranstaltungsteam durch Manfred Reinalter,
den Geschäftsführer der Betrieblichen Altersvorsorge
Consulting GmbH mit Sitz in Innsbruck und St. Pölten.
Zur wissenschaftlichen Vertiefung im Bereich der Alters-
vorsorge hat die BAV Consulting GmbH 2005 die Stiftung-
sassistenz „Betriebliche Altersvorsorge Consulting“ am
Institut für Organisation und Lernen auf der Fakultät für
Betriebswirtschaft etabliert.
Die Theorie zur Praxis
Kürzlich erschienen ist die dritte, aktualisierte und er-
weiterte Auflage des Buches „Betriebliche Altersvor-
sorge – Rechtlicher Rahmen, optimale Gestaltung und
praktische Umsetzung“. Mag. Dr. Ralph Felbinger, der
Autor dieses Buches hat durch zahlreiche Fachbücher,
Publikationen in Fachmedien und Vortragsreihen einen
hervorragenden Ruf erworben. Mit seinem neuen Werk
sollen die in der Praxis am häufigsten gestellten Fra-
gen beantwortet werden, um bereits im Vorfeld Fehler,
die Zeit, Geld und Nerven kosten, zu vermeiden. Auf-
grund einer Kostenübernahme durch die BAV Consulting
GmbH kann das Buch „Betriebliche Altersvorsorge“ zum
Sonderpreis von 33 Euro direkt bei der BAV Consulting
GmbH via Fax, Telefon oder online unter http://www.be-
triebliche-altersvorsorge.at/ bestellt werden.
06-2006 unimagazin.indd 35 07.07.2006 12:53:44 Uhr
unimagazin36 thema der ausgabe
Mit der Zusammenführung der Naturwissenschaften
und den ForscherInnengruppen der Medizinischen Uni-
versität am Standort Innrain 80/82 und der Zusammenle-
gung von mehreren Instituts- und Fakultätsbibliotheken
in einer gemeinsamen Universitätsbibliothek neu (UBI-
NEU) werden gleich mehrere Synergieeffekte erzielt.
Neubau Chemie / Pharmazie und
Theoretische Medizin
Mit diesem Bauvorhaben wird die Forschungskompe-
tenz beider Universitäten an einem Standort gebündelt
und kann unter den künftigen Rahmenbedingungen mit
neuen Labor-, Forschungs-, Büro- und Unterrichtsräum-
lichkeiten weiter ausgebaut werden. „Der Wissens-
transfer und der Gedankenaustausch zwischen den re-
nommierten wie aufstrebenden WissenschafterInnen
ist somit gewährleistet. Es ist ein symbolisches Projekt
für die künftige Zusammenarbeit“, erklären die beiden
Rektoren Manfried Gantner und Clemens Sorg.
Der Neubau Chemie / Pharma-
zie und Theoretische Medizin
schafft einen Zugang zur In-
npromenade und erschließt
Erholungsflächen.
LFU Innsbruck startet Bauoffensive
Mit dem größten Bauprojekt im Bereich Bildung werden mit dem Neubau Chemie / Pharmazie und
Theoretische Medizin sowie der Universitätsbibliothek neu am Innrain moderne Lehr- und Forschungs-
stätten für die LFU Innsbruck errichtet.
Life Science gestärkt
Prof. Günther Bonn, stellvertretender Vorsitzender des
Rates für Forschung und Technologieentwicklung sowie
Top-Chemiker der LFU Innsbruck, freut sich auf den Neu-
bau: „Es ist dem enormen Einsatz von Rektor Gantner
zu verdanken, dass dieses neue Gebäude nun realisiert
wird. Es werden neue Perspektiven für die Entwicklung
der Life Science geschaffen.“ Bonn ist im Bereich der
Krebsdiagnostik und –analyse sehr erfolgreich tätig.
Gemeinsam forschen
Schon bisher arbeiten viele ForscherInnen beider Unis
zusammen. Prof. Lukas Huber, ein Kooperationspart-
ner von Prof. Bonn und Leiter des Biozentrums an der
Medizinischen Universität, sieht mit dem Neubau eine
erhebliche Verbesserung der Forschungssituation in In-
nsbruck: „Gerade die Nähe zur Chemie ermöglicht es,
gemeinsam den aktuellen Forschungsansätzen, wie
Chemogenetics und Proteomics, noch besser als bisher
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06-2006 unimagazin.indd 36 07.07.2006 12:54:09 Uhr
unimagazin 37thema der ausgabe
nachzugehen“, so Huber. Weitere Vorteile liegen in der
räumlichen Nähe zum Tiroler Krebsforschungsinstitut,
zur Klinik und dem Gründerzentrum CAST.
Lücke geschlossen
Für LR Erwin Koler bedeutet der Neubau eine Bestäti-
gung des Schwerpunktes „Bildung in Tirol“. Dieser soll
in der Region konzentriert weiterentwickelt werden und
stellt einen wesentlichen Bestandteil der Marke Tirol da.
Die Stadt Innsbruck erhofft sich mit dem Ausbau des
Universitätsstandortes eine Neubelebung des Areals am
Inn: „Für diese Fläche Innrain 80/82 besteht schon lange
Handlungsbedarf. Mit diesem Projekt wird eine Lücke in
der Stadtplanung geschlossen“, so Mag. Christine Op-
pitz-Plörer, Stadträtin für Bildung.
Der Neubau in Zahlen
Im neuen Universitätsbau werden 560 MitarbeiterInnen
und 1340 Studierende beider Universitäten forschen, leh-
ren und arbeiten. Die Tiefgarage wird 200 Abstellplätze um-
fassen. 450 Fahrradständer werden aufgestellt. Die Nutz-
fläche beläuft sich auf insgesamt 18.451 Quadratmetern,
die sich mit 9846 für die LFU und 6855 für die Medizinische
Universität aufteilt. Auf 1750 Quadratmetern werden ge-
BIG
tirol
BIG will in Tiroler Universitäten investierenFür DI Christoph Stadlhuber, Geschäftsführer
der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), fällt
mit dem Neubau der Startschuss zur Umset-
zung des Generalsanierungspaketes. „Im Jahr
2006 werden wir rund 300 Millionen Euro in
Neubauten, Generalsanierungen oder Instand-
haltungen investieren“, führt Stadlhuber aus.
Infrastruktur modernisieren
Mit dem Neubau Chemie / Pharmazie und The-
oretische Medizin, der Universitätsbibliothek neu
und der Restrukturierung des Areals an der Tech-
nikerstraße wird in die Infrastruktur der LFU Inns-
bruck nachhaltig investiert. Insgesamt wurde ein
Maßnahmenpaket von über 140 Millionen Euro
ausverhandelt. „Gemeinsam schaffen wir bis
2009 die erforderlichen Rahmenbedingungen für
Spitzenleistungen in Forschung und Lehre. Mit ei-
ner modernen Infrastruktur stärken wir die Wett-
bewerbsfähigkeit unserer Universität und bleiben
ein attraktiver Partner für die Wirtschaft“, ergänzt
Rektor Manfried Gantner.
[Bild links]
Im Mittelpunkt des Neubaus
steht der Mensch in einem
kommunikativen Umfeld.
[Bild rechts]
v.l. Rektor Manfried Gantner
und BIG-GF Christoph Stadl-
huber ziehen gemeinsam an
einem Strang.
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unimagazin38 thema der ausgabe
Universität öffnet sich
in Richtung Stadt.
meinsame Einrichtungen geplant: Mensa, Atrium und meh-
rere Begegnungsflächen. Die Errichtungskosten belaufen
sich auf über 65 Mio. Euro. Im Vergleich dazu wurden für
den SOWI-Neubau 36 Mio. Euro veranschlagt. Im Herbst
2007 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die In-
betriebnahme ist für 2009 geplant. Bis zum Sommer 2007
wird für eine entsprechende Unterbringung der Mitarbei-
terInnen der rechtswissenschaftlichen Fakultät am Innrain
80/82 gesorgt werden. Eine Nachnutzung der bisher neuen
und nunmehr alten Chemie steht noch nicht fest.
Die Universitätsbibliothek neu (UBI-NEU)
Mit dem Umbau der Universitätsbibliothek werden drei-
zehn Instituts- und drei Fakultätsbibliotheken zu einer
gemeinsamen neuen Bibliothek in unmittelbaren räum-
lichen und organisatorischen Zusammenhang zur Haupt-
bibliothek zusammengeführt. Mit der Zusammenlegung
werden neue Lehr- und Forschungsflächen an den geis-
teswissenschaftlichen Fakultäten erschlossen. Zudem
werden im Rahmen des Umbaus zentrale Forderungen
des ArbeitnehmerInnenschutzes erfüllt.
Service optimieren
Das Projekt „Universitätsbibliothek neu“ ist nicht nur
eine Bau-, sondern auch eine Serviceoffensive an der
LFU Innsbruck. „Mit dem Umbau wird die heutige
Hauptbibliothek um eine umfassende geisteswissen-
schaftliche Bibliothek zu einer Universitätsbibliothek
neu erweitert. Statt bisher sechzehn unterschiedlichen
Bibliotheken im geisteswissenschaftlichen Bereich wird
es eine zentrale Universitätsbibliothek neu geben. Das
Service für MitarbeiterInnen sowie Studierenden wird
optimiert“, erklärt HR Dr. Martin Wieser, Vizerektor für
Personal und Infrastruktur sowie Bibliotheksdirektor der
LFU Innsbruck. Mit der Errichtung einer Universitäts-
bibliothek sind auch Kosteneinsparungen wie z.B. beim
zentralen Einkauf von Literatur verbunden.
GEIWI wird sicherer
Im Zuge der Umbaumaßnahmen ist eine Restruk-
turierung des gesamten Areals der geisteswissen-
schaftlichen Fakultäten in Planung. So werden die Si-
cherheitsvorkehrungen im so genannten GEIWI-Turm
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Tiroler ArchitektInnen erfolgreich
Die letzten vier EU-weiten Ausschreibungen der
BIG, mit dem Neubau Chemie und der Universi-
tätsbibliothek zwei an der LFU Innsbruck, wurden
von Tiroler ArchitektInnen gewonnen. So wird die
Universitätsbibliothek neu von der ARGE S 14
– Architekten Eck – Reiter – Rossmann und der
Neubau Chemie von din a4 entworfen. Sie alle
haben zudem an der LFU studiert und setzen nun
an ihrer Alma Mater gemeinsam mit der BIG zu-
kunftsweisende Bauvorhaben um.
Die BIG als starker Partner
Als ein Erfolgsbeispiel für die Ausgliederung öf-
fentlicher Aufgaben verfolgt die BIG das Ziel, den
ehemaligen Liegenschaftsbestand des Bundes
konsequent zu optimieren und nach „marktorien-
tierten Kriterien“ zu bewirtschaften. Bereits im
Jahr 2001 hat die BIG von der Republik Österreich
rund 5.000 Gebäude um 2,4 Milliarden Euro ge-
kauft. Diese Anzahl an Objekten entspricht einem
Flächenausmaß von über sieben Millionen Qua-
dratmetern.
Derzeit wird auch eine Restrukturierung des Tech-
nik-Areals diskutiert. Nähere Details standen zu
Redaktionsschluss noch nicht fest. Das unimaga-
zin wird über die weiteren Bauentwicklungen an
der LFU Innsbruck berichten.
weiter verstärkt. In den vergangenen Monaten wurde
ein gesicherter Fluchtbereich eingerichtet, neue Trep-
pengeländer und Brandschutztüren eingebaut. „Mit
der UBI-NEU entlasten wir die angespannte Raumsitu-
ation an der GEIWI und der ArbeitnehmerInnenschutz
wird an diesem Standort weiter forciert“, versichert
Wieser.
Universitätsbibliothek wird neu gestaltet
Das Architektenbüro Eck, Reiter, Rossmann haben ein
sehr offenes und funktionales Gebäude entworfen.
Nach den Vorstellungen der Architekten wird das GEI-
WI-Forum künftig direkt von der Universitätskreuzung
einsehbar und begehbar sein.
Als Landesbibliothek für Tirol mit einem Gesamtbestand
von rund 3,2 Mio. Bänden und 7.470 abonnierten sowie
18.420 lizenzierten elektronischen Zeitschriften ist die
Universitätsbibliothek ein „Zentrum des Wissens“ mit-
ten in der Stadt Innsbruck. Aufgrund der Neugestaltung
des Standorts wird die Bedeutung der Universitätsbibli-
othek auch von außen sichtbar werden. Nach der Inte-
gration der neuen geisteswissenschaftlichen Bibliothek
in das Bruno-Sander-Haus und dem organisatorischen
Zusammenschluss mit der Universitätsbibliothek wird
eine zusätzliche Nutzfläche von rund 2.200 Quadratme-
tern geschaffen. Die Errichtungskosten wurden mit 33
Mio. Euro kalkuliert. Spätestens 2007 soll mit dem Um-
bau begonnen werden.
Die Universitätsbibliothek neu
wird den Standort der Geistes-
wissenschaften neu beleben.
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unimagazin40 uni seitenblicke
Dr. Mathias Schennach, Leiter des Büros für Internati-
onale Beziehungen, ist für alle auswärtigen Gäste der
erste Ansprechpartner an der LFU Innsbruck. Er und sei-
ne MitarbeiterInnen betreuen und bauen das weltweit
gespannte Netz von akademischen und persönlichen
Beziehungen in Forschung, Lehre und Verwaltung kon-
tinuierlich aus.
Saudi-Arabien bietet Studentenaustausch an
Im Rahmen der 1. Saudi-Arabischen Wissenschafts-
und Kulturtage in Österreich unterzeichneten Bundes-
ministerin Elisabeth Gehrer und Saudi-Arabiens Wissen-
schaftsminister Dr. Khaled El-Angari ein „Memorandum
of Understanding“ als Basis für eine künftige Zusam-
menarbeit beider Länder.
Im Zuge ihres Österreich-Besuchs besuchte die hoch-
rangige Delegation aus Saudi-Arabien die Landesuni-
versität für Tirol, Südtirol und Vorarlberg, die LFU Inns-
bruck, mitten im Herzen der Alpen. Die saudi-arabischen
Vertreter berichteten über traditionelle Bauweisen als
Viele internationale
Delegationen besuchen die
LFU Innsbruck zum Erfahrungs-
und Gedankenaustausch.
LFU Innsbruck knüpft internationale Netzwerke
Die LFU Innsbruck hat sich als ein internationaler Treffpunkt zum Netzwerken für Politik, Wirtschaft und
vor allem WissenschafterInnen etabliert. Die Qualität der Innsbrucker Forschungsleistungen und das
attraktive Studienangebot werden einem internationalen Publikum präsentiert.
Lösung gegen Hitze und boten der LFU Innsbruck erst-
mals einen Austausch für Studierende der Fakultät für
Architektur an. Prof. Bernd Pelster, Dekan der Fakultät
für Biologie, erklärte sich im Gegenzug bereit, saudi-
arabische Studierende an seiner Fakultät aufzunehmen.
Als nächster Schritt in der noch jungen Zusammenar-
beit plant das Rektorat die Entsendung einer Delegation
nach Saudi-Arabien.
Beziehung zu Rumänien intensivieren
Forschungs-Vizerektor Tilmann Märk empfing kürzlich
Rumäniens Botschafter Hoisie in Innsbruck. Der Bot-
schafter wirkte früher als Professor an der Universität
von Iassy und bemüht sich nun in seinem neuen Amt
um die Intensivierung der Zusammenarbeit in den Be-
reichen Germanistik und Theoretische Physik. Durch
den Austausch von Studierenden und Lehrenden konn-
ten auch freundschaftliche Bande geknüpft werden.
Angeregt wurde auch eine Erweiterung der Kooperation
im rechtswissenschaftlichen und geisteswissenschaft-
lichen Bereich.
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unimagazin 41uni seitenblicke
US-Botschafterin lobt die LFU Innsbruck
Die amerikanische Botschafterin Susan McCaw stellte
sich den Fragen der Innsbrucker Studierenden und be-
tonte die sehr guten Beziehungen zur LFU Innsbruck.
Sie will die Partnerschaft zwischen der LFU und der Uni-
versity of New Orleans auf mehrere US-amerikanische
Universitäten ausdehnen und den vorbildlichen Studie-
rendenaustausch weiter fördern. Das Interesse der Stu-
dierenden richtete sich vor allem auf den persönlichen
Werdegang der Botschafterin, die in Stanford und Har-
vard studiert hatte.
Mexiko trifft Tirol
Im Juni empfing die LFU Andrés Fábregas Puig, Rektor
der Universidad Intercultural de Chiapas. Er präsentierte
die mexikanische Universidad Intercultural und schilderte
die Situation in seiner Heimat, in der Menschen unter-
schiedlicher Kulturen aufeinander treffen. Fábregas in-
teressierte sich vor allem für die Verwaltung der Lehre
an der LFU Innsbruck und für die Organisation von ge-
blockten Lehrveranstaltungen. Um das Know-how in der
Administration der Lehre nach Mexiko zu transferieren,
wird daher eine Delegation der LFU Innsbruck von der
philologisch-kulturwissenschaftlichen und der historisch-
philosophischen Fakultät zusammengestellt.
Südafrika führt Universitäten zusammen
Vice Chanellor Mokgalong reiste aus Südafrika an, um
sich an der LFU über die Erfahrungen mit der Abspaltung
der Medizinischen Universität zu informieren. Während
in Österreich die Medizinischen Universitäten von ihren
Stammuniversitäten abgetrennt wurden, ist Südafrika
den umgekehrten Weg gegangen: Die Medical Univer-
sity of Southern Africa (MEDUNSA) und die University
of the North wurden zur University of Limpopo zusam-
mengeführt. Die so neu entstandene Universität wird
das bereits mit der Medizinischen Universität bestehen-
de Abkommen in der Zukunft erweitern und strebt eine
engere Kooperation mit der LFU Innsbruck an.
China will von der Verwaltung lernen
Unter der Leitung von Prof. Yuanwen You besuchte eine
Delegation der Central Communist Party School of Chi-
na die LFU Innsbruck. Als renommierte Institution für
Höhere Bildung zeigte sich die Central Communist Par-
ty School of China interessiert an der universitären Ver-
waltung und an der Bildungspolitik der LFU. In seinem
Kurzvortrag stellte Forschungs-Vizerektor Tilmann Märk
die neue Organisation der LFU Innsbruck dar und hob
die international bereits ausgezeichnete Tätigkeit des
Büros für Internationale Beziehungen unter der Leitung
von Dr. Mathias Schennach hervor: „Dr. Schennach und
seine MitarbeiterInnen sind für alle Auslandsstudie-
renden, Universitätspartnerschaften und internationale
Mobilitätsprogramme verantwortlich.“ Mit dieser Kon-
zentration aller internationalen Beziehungen an einem
Standort können die 300 Partneruniversitäten zentral
serviciert werden.
US-Studierende erobern Innsbruck
In den Sommermonaten füllen 250 Studierende und 30
Lehrende von der University of New Orleans (U.N.O.)
die leeren Hallen der LFU für sechs Wochen mit Le-
ben. Im Rahmen der Summer School können die ame-
rikanischen und 50 Innsbrucker Studierende aus einem
breit gefächerten Angebot wählen: Von Anthropolo-
gie, Sprachen, Geschichte bis hin zu wirtschaftlichen
Fächern reichen die Lehrveranstaltungen, die auch
Exkursionen mit einschließen. Während für die ameri-
kanischen Studierenden die Teilnahme kostenpflichtig
ist, können Innsbrucker Studierende aufgrund des Ab-
kommens mit der U.N.O. kostenlos, nach vorheriger
Bewerbung beim Büro für Internationale Beziehungen,
an den Kursen teilnehmen und sich diese als Wahlfä-
cher anrechnen lassen.
Die Vielfalt und Internationalität der Delegationen ver-
weisen auf die Bedeutung der LFU Innsbruck in den
Bereichen der Bildung, Kultur und Wissenschaft. Das
weltumspannende Netzwerk der LFU Innsbruck bietet
attraktive Studien- und Arbeitsbedingungen an zahl-
reichen Top-Universitäten im In- und Ausland.
Nähere Informationen zum Büro für Internationale Be-
ziehungen finden Sie unter http://www.uibk.ac.at/inter-
national-relations/
06-2006 unimagazin.indd 41 07.07.2006 12:55:21 Uhr
unimagazin42 uni seitenblicke
Ferdinand Eberle (l) und Hilde
Zach freuen sich über
die Auszeichnung ihrer
Landesuniversität durch Rektor
Manfried Gantner.
Dem Ehrungstag geht ein umfangreiches Auswahlver-
fahren voraus. Die zahlreichen Ehrungsanträge werden
in einer Beratungskommission der Universität auf der
Grundlage von Gutachten diskutiert. Die Auswahlent-
scheidung trifft das Rektorat. „Wir wollen Vorbilder eh-
ren und zeichnen Menschen aus, die an ihrem jeweiligen
Ort viel mehr tun, als sie tun müssten. Menschen, die
uns bei dem Anliegen, gesellschaftlich verantwortlich zu
handeln, Leuchtturm und Kompass zugleich sind“, er-
klärte Rektor Manfried Gantner in seiner Festrede.
Die Geehrten in der Übersicht
Ehrenzeichen
Luigi Nicolussi Castellan: Als Bürgermeister von
Lusérn gelang ihm die Anerkennung der deutschspra-
chigen Minderheiten in Trient. Als weitere Initiative grün-
dete er das „Komitee der deutschsprachigen Gemein-
schaften der Provinz Trient“ und schaffte als Vorsitzender
eine gesetzliche Grundlage für die finanzielle Förderung
zum „Schutz der ethnischen Minderheiten im Trentino“.
Dr. Karlheinz Kolb: Als Repräsentant von Swarovski
hat er zahlreiche Forschungsförderungen vermittelt. Seit
mehreren Jahren ist Kolb bei Swarovski der zentrale An-
sprechpartner der LFU Innsbruck für Forschungsfinan-
zierungen und verwaltet den „D. Swarovski – Leopold –
Franzens – Universität Innsbruck Förderungsfonds“ mit.
Dr. Reinhard Schretter: Gemeinsam mit der Firma
Schretter wurden zahlreiche richtungsweisende Projekte
auf dem Gebiet der Beton-Zuschlagsstoffe und der mine-
ralischen Baustoffe initiiert. Ein besonderer Stellenwert
kommt der jährlichen Ausschreibung des „Schretter &
Cie-Förderpreis“ für wissenschaftliche Arbeiten zu.
Ehrenbürger
Prof. Dr. Günter Bischof: Der gebürtige Vorarlberger ist
Leiter des Center Austria in New Orleans. Er wurde für
seine Verdienste um die international ausgezeichnete
Partnerschaft zwischen der University of New Orleans
und der LFU Innsbruck sowie für seinen hohen persön-
lichen Einsatz bei der Flutkatastrophe durch den Hurrica-
ne Katarina geehrt.
Dr. Ludwig Call: Als langjähriges Mitglied des Akade-
mischen Senats sowie als Vorsitzender des Dienststel-
lenausschusses wurde Call im Rahmen des Großen Eh-
rungstages zum Ehrenbürger der LFU Innsbruck ernannt.
Sein unermüdlicher Einsatz galt der Vertretung von Ein-
Kürzlich wurden im Rahmen des traditionellen, jährlichen Großen Ehrungstages der Leopold-Franzens-
Universität Innsbruck (LFU) insgesamt neun Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen
der Gesellschaft ausgezeichnet.
Großer Ehrungstag 2006
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unimagazin 43uni seitenblicke
zelinteressen sowie dem Gesamtwohl aller Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter an der Universität.
EhrensenatorInnen
Ferdinand Eberle: Er hat das Potential und die Leistungs-
fähigkeit „seiner“ Landesuniversität früh erkannt. Seine
Wirtschaftspolitik war in letzter Konsequenz vor allem auch
eine Bildungs-, Ausbildungs- und Forschungspolitik. Er
stand für Unternehmensgründungen und für qualifizierte
Arbeitsplätze mit einer hohen Wertschöpfung. Vor diesem
Hintergrund – einer Politik mit Weitblick – hat der „Macher
mit Herz“ eine neue Form der Wirtschaftsförderung etab-
liert und zahlreiche LFU-Aktivitäten ermöglicht.
Mit einer Startfinanzierung von über 120 Millionen Schil-
ling über vier Jahre wurde im Herbst 2001 der Vertrag über
die Einführung des ersten Informatikstudiums an der LFU
abgeschlossen. Es war eine der erfolgreichsten Bildungs-
initiativen in Tirol in den vergangenen Jahren.
Er stellte die für die Umsetzung des Management Center
Innsbruck (MCI) erforderlichen 80 Millionen Schilling bereit.
Dieser Beitrag war projektkritisch für die Bereitstellung der
Bundesmittel für den Neubau der Sozial- und Wirtschafts-
wissenschaftlichen Fakultät.
Eberle war auch für die Neuausrichtung der „Tiroler
Zukunftsstiftung“ in der Regierung verantwortlich. Ge-
meinsam konnten in engster Zusammenarbeit mit der
Universität, der Wirtschaft und der Verwaltung in den
letzten Jahren sechs Kompetenzzentren nach Tirol ein-
geworben werden.
Hilde Zach: Als Mitbegründerin der „Frau in der Wirt-
schaft“ und langjähriges Mitglied des Wirtschaftsbundes
weiß sie um den Nutzen von Forschung und Entwick-
lung zur Sicherung des Wohlstandes ihrer BürgerInnen.
Daher hat sie nachhaltig im Interesse der Universität
entscheidende Impulse gesetzt:
Neben der jährlichen Verleihung des Wissenschaftspreises
der Stadt Innsbruck leistet die Landeshauptstadt mit zehn
Millionen Schilling einen weiteren wesentlichen Beitrag zur
Grundausstattung des neuen Tiroler Wissenschaftsfonds
zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Beim Eigentümerwechsel der Universitätsgebäude vom
Bund an die privatrechtlich organisierte Bundesimmobi-
liengesellschaft (BIG) und den damit fälligen Grundsteu-
erzahlungen für die Universitäten hat sich Bgm. Hilde
Zach für eine Rückvergütung der Mittel für Zwecke der
Forschung ausgesprochen.
Sie hat auch einen wesentlichen Anteil an der Reakti-
vierung des ehemaligen Sudhauses der Adambräu zu
einem „Haus der Architektur“.
Hilde Zach steht auch für das Streben nach einer ge-
schlechtergerechten Welt. Sie hat gezeigt, wie es geht,
wenn „Frau“ sich selber treu bleibt und hat mit ihrem
Werdegang - als erste Bürgermeisterin einer österrei-
chischen Landeshauptstadt –Geschichte geschrieben.
Ehrendoktorate
Univ.-Prof. Dr. Dr.hc.mult. Robert W. Grubbström: Er
zählt zu den weltweit führenden Vertretern des Faches
Production Economics (Produktionswirtschaft). Grubb-
ström ist Verfasser, Ko-Autor oder Herausgeber von 20
Büchern und über 200 wissenschaftlichen Aufsätzen in
renommierten Fachzeitschriften.
Mit der LFU Innsbruck ist Grubbström eng verbunden:
Seit 1981 veranstaltet er gemeinsam mit dem Institut
für Unternehmensführung das International Working Se-
minar on Production Ecnomics, das alle zwei Jahre im
Kongresszentrum Igls stattfindet und zu den wichtigsten
Veranstaltungen weltweit auf diesem Gebiet zählt.
Univ.-Prof. Dr. Dr.hc.mult. Helmut Schwarz: Das wis-
senschaftliche Werk des Chemikers Schwarz umfasst
mehr als 800 Publikationen. Seine wichtigsten Entde-
ckungen fallen in den Bereich der organometallischen
Chemie, wobei es um die Klärung der elementaren Re-
aktionen bis hin zur selektiven Bindungsaktivierung in
der Übergangsmetallchemie geht und als Ziel die Her-
stellung von maßgeschneiderten Katalysatoren gilt.
Er war Gastprofessor an vielen renommierten Universi-
täten weltweit und wurde mit einer Vielzahl von höchsten
wissenschaftlichen Auszeichnungen geehrt. So lehrte er
u.a. als Gastprofessor an der LFU Innsbruck und erhielt
2003 den Otto-Hahn-Preis für Chemie und Physik.
Unter den Festgästen waren u.a. LH DDr. Herwig
van Staa, Landtagspräsident Helmut Mader sowie
Dr. Oswald Mayr, Präsident der Industriellenvereinigung.
Die Festreden von Bgm. Hilde Zach und Prof. Helmut
Schwarz finden Sie unter: http://www.uibk.ac.at/ipoint/
news/uni_und_auszeichnungen/371245.html
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In einer der ersten Sendungen kam es zu einem Aufsehen
erregenden Experiment in den Labors der Innsbrucker
Wasserbauer. Den Basilisken (Wasserläufer) als Vorbild
konstruierten die WissenschafterInnen Gehhilfen, um
ORF-Stuntmen Bernd Hupfauf die Fähigkeit zu verleihen,
übers Wasser zu wandeln. Dieses Experiment basierte auf
der Grundlage des Versuch-Irrtum-Prinzips. „Neben der
Durchführung von einigen grundlegenden Experimenten
zu Oberflächenspannung und Auftrieb wurden von uns im
Wasserbaulabor auch einfache ‚Gehhilfen’ konstruiert“,
erklärte Ronald Stärz vom Institut für Infrastruktur. So
ambitioniert der Versuch, so schnell war klar, dass Jahr-
tausende der Evolution nicht so einfach durch das Nach-
ahmen von Bewegungsmustern und das Nachformen von
Körperteilen ersetzt werden können. Doch das Forscher-
team und die ORF-Mannschaft ließen nicht locker. Es
wurde eine von Muskelkraft betriebene Maschine, die die
Bewegungen des Basilisken nachahmt, entworfen.
Tsunami im Kleinformat
Das Newton-Team machte noch ein zweites Mal in den
Labors der Innsbrucker Wasserbauer halt. Das Thema:
Alpine Tsunamis. In den vermeintlich sicheren und gut
verbauten Gerinnen kommt es bei Hochwasser zu dem
Phänomen der Schwallwellen mit ungeahnter Wucht
und Zerstörungskraft: „Auf Grund unserer Untersu-
chungen haben wir gesehen, dass die Wellen um die
Hälfte der ursprünglichen Wassertiefe des Flusses an-
steigen können“, erklärte Prof. Peter Rutschmann Leiter
des Instituts für Infrastruktur, der gemeinsam mit dem
Team der Innsbrucker Forschenden dieses Phänomen
erstmals rechnerisch erfasste. Anhand von Computer-
modellen soll es nun gelingen, die Betongerinne so weit
umzubauen, dass die Wellenbildung gedämpft wird.
Vom Tornado bis zum Adrenalinstoß
Im April machte sich das Newton-Team auf die Spu-
rensuche nach Tornados und machte dabei auch in den
Labors der Innsbrucker Quantenphysiker halt. Die LFU-
Forschenden rund um Dr. Florian Schreck vom Institut
für Quantenoptik und Quanteninformation bauten zum
Jahr der Physik 2005 nach einer Anleitung von ameri-
kanischen Tornadoforschern aus vielen Einzelteilen ein
mannshohes Modell, in dem der tornadoähnliche Wir-
belwind mit Wasserdampf sichtbar gemacht werden
kann. Seit langem versuchen WissenschafterInnen dem
Rätsel der Entstehung dieser Wirbelstürme auf die Spur
zu kommen. Nur mit neuen Erkenntnissen lassen sich
effiziente Vorwarnsysteme entwickeln.
Das ORF-Fernsehteam in den
Labors der Innsbrucker
Quantenphysiker und in dem
Sportbecken des Universitäts
Sportinstitutes (USI)
Aufsehen erregende wissenschaftliche Ergebnisse, spannende Experimente und Wissen mit Aha-Effekt
verspricht das neue Wissenschaftsmagazin Newton des ORF auf seiner Homepage. Newton machte
bereits vier Mal an der LFU Innsbruck Halt und präsentierte wissenschaftliche Highlights.
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„Newton“ begeistert von LFU Innsbruck
Im Wissenschaftsmagazin Newton berichtet der
ORF über Neuigkeiten aus der Welt der Wissen-
schaft. Mit spannenden Experimenten im Selbstver-
such werden wissenschaftliche Themen in Newton
unterhaltsam aufbereitet. Die ModeratorInnen sind
Carolina Inama und Bernd Hupfauf. Letzterer hat an
der LFU das Studium für Internationale Wirtschafts-
wissenschaften abgeschlossen. Die Sendung wird
jeden Sonntag um 19.00 Uhr in ORF 1 ausgestrahlt.
„Newton“ – das ORF-Magazin
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Christian Stadler aus Niederndorf in Tirol hat 1999 im
Rahmen eines Praktikums bei den Vereinten Nationen
in New York gute Beziehung zu Mitgliedern des Parla-
ments in Kenia aufgebaut. Als Assistent bei Prof. Hans
Hinterhuber am Institut für strategisches Management,
Marketing und Tourismus und mit Unterstützung der
LFU Innsbruck hat er nun einen Weg gefunden, um das
Land zielgerichtet und effizient zu unterstützen.
Verteilung sichergestellt
„Die Grundlage für unsere Aktion sind 54 Computer des
Zentralen Informatikdienstes mit Lizenzen von Micro-
soft Österreich, die wir den Schülerinnen und Schülern
in Kenia zur Verfügung stellen“, erklärt Stadler. Die IT-
Lieferung zusammengestellt von Johann Stöckler wird
mit 40 Adaptern und 40 Dreifachsteckern von Cosmos,
150 Paar neuen Turnschuhen der Firma Adidas, rund
45 Ballen Kleidung von WAMS sowie Fußbällen von
Hervis ergänzt. Mehrere private Spenden komplettie-
ren den Hilfstransport. „Die Verteilung der Hilfsgüter
wird vor Ort von Daniel Kabara, dem Leiter des Bil-
dungsausschusses im Parlament, vorgenommen. Die
zweckgemäße Verwendung ist damit sichergestellt“,
versichert Stadler.
Kenias Schüler freuen sich auf Uni-Computer
Kürzlich wurde ein Lastwagen der Speditionsfirma Schenker mit mehreren Hilfsgütern von Tiroler Un-
ternehmen und der Fakultät für Betriebswirtschaft an der LFU Innsbruck für Schulen in Kenia beladen.
Die Initiative wurde von Dr. Christian Stadler organisiert.
v.l. Dr. Christian Stadler, LHStv.
Dr. Elisabeth Zanon und Prof.
Hans Hinterhuber vom Institut
für Strategisches Management,
Marketing und Tourismus
verabschieden den LKW mit
den Hilfsgütern für Kenia.
Wir haben gesellschaftliche Verantwortung
Der Großteil der Geldspenden von renommierten Un-
ternehmen wie Swarovski, Sandoz oder Schenker & Co
AG wird für die Transportkosten und die Zollformalitäten
aufgewendet. „So wie jedes Unternehmen eine gesell-
schaftliche Verantwortung hat, so glauben wir auch, dass
unsere Fakultät eine Aufgabe für die Gemeinschaft zu-
sätzlich zu Forschung und Lehre zu erfüllen hat. Dr. Chris-
tian Stadler ist es gemeinsam mit Dr. Daniel Blum gelun-
gen, eine Anzahl von bekannten Tiroler Unternehmen zu
mobilisieren, um einen Beitrag für die Kinder in Kenias
Schulen zu leisten“, so der „Fundraiser“ Hinterhuber,
der Stadler und Blum bei ihrer Mission gefördert hat.
Einen wesentlichen Anteil an dieser Initiative hat das
Land Tirol: „Ich begrüße diese Hilfsaktion, die die Uni-
versität Innsbruck gemeinsam mit dem Land Tirol und
Sponsoren initiiert hat. Somit setzen wir gemeinsam ein
wichtiges Zeichen der Mitmenschlichkeit, Solidarität und
der Anteilnahme“, so Landesrätin Elisabeth Zanon.
Die Hilfslieferung hat Ende Juni Innsbruck Richtung
Mombasa verlassen. Der Zielort der Tiroler Spendenakti-
on sind Schulen in der Nähe von Nairobi.
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[email protected] • www. studia.at
„DanceAbility liegt die Philosophie zugrunde, dass jeder
Mensch tanzen kann“, erklärt Workshopleiterin Ulli Pfei-
fenberger: „So entwickelten Natalie Begle und ich ein
Workshopprogramm, das keinen Teilnehmer der Gruppe
über- aber auch nicht unterfordert“. Im Sommer 2003
kreuzten sich die Wege von Psychologin Ulrike Pfei-
fenberger und der Tanz- und Musikpädagogin Nathalie
Begle während der Trainerausbildung für DanceAbility in
Trier. Die beiden Tanzbegeisterten bieten nun schon den
vierten Kurs an dem USI an. „Das Feedback war immer
sehr gut“, bestätigt Pfeifenberger was die TeilnehmerIn-
nenzahl offensichtlich werden lässt.
Körpergefühl durch Tanz
15 behinderte und nicht-behinderte Menschen experi-
mentierten am USI zu Musik und ohne Musik mit Be-
wegung, Harmonie und Improvisation. Genau das macht
den besonderen Reiz von DanceAbility aus: „Vor allem
ohne Musik kann ich den Rhythmus meines Körpers be-
sonders gut spüren“, erklärt Christine Riegler, die mit
ihrem Rollstuhl das Tanzen nicht missen möchte: „Es ist
egal, wie viele Bewegungen man machen kann. Es geht
darum, sich in seinen Körper hineinzufühlen und sich mit
ihm zu beschäftigen. Das tut nicht nur meinem Körper,
sondern vor allem meiner Seele gut.“
Soziale Tanzform durch viel Aufmerksamkeit
Projektteilnehmerin Evi Micheli ist Pädagogin und arbei-
tet bei Selbstbestimmt Leben: „Jeder kann tanzen – das
Natalie Begle und Ulrike
Pfeifenberger (im Rollstuhl)
machen die Tanzimprovisa-
tionskunst von DanceAbility
anschaulich vor.
„Jeder der Atmen kann, kann auch tanzen“
Diese Prämisse von Alito Alessi beschreibt die Tanz- aber auch Einstellungsform DanceAbility. Er be-
gündete diese Art der Tanzimprovisation in den 1990ern in Amerika. Seit fünf Jahren gehört DanceAbil-
tiy auch an der LFU zum Semesterprogramm.
wird hier eindeutig spürbar. DanceAbility ist für mich
eine ganz besondere Tanzform. Du schenkst deinem Ge-
genüber sehr viel Aufmerksamkeit und lässt dich ganz
auf seine Bewegung ein“. Auch die 25-jährige Alexandra
Wagner, die an Down-Syndrom erkrankt ist, ist begeis-
tert: „Ich bin sehr gut im Tanzen und die Bewegung ge-
fällt mir sehr“, erklärt Wagner, die schon mehrere Tanz-
experimente mitgemacht hat.
Natalie Begle wurde 1975 geboren. Sie studier-
te Musik- und Tanzpädagogik am Mozarteum in
Salzburg und unterrichtet an der Musikschule
Dornbirn sowie an der Bildungsanstalt für Kin-
dergartenpädagogik. Sie absolvierte ein Prakti-
kum bei der DanceCompany AMICI in London
und war Teil mehrerer Tanzaufführungen.
Ulrike Pfeifenberger wurde 1976 geboren.
Sie studierte Psychologie und Pädagogik mit
Schwerpunkt Integrationspädagogik an der LFU
Innsbruck und ist Rollstuhlfahrerin. Dort erhielt
sie auch eine TrainerInnenausbildung. Sie ist
Beraterin und Koordinatorin bei Selbstbestimmt
Leben Schwaz. Außerdem ist sie wissenschaft-
liche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungs-
wissenschaften der LFU.
Zu den Personen:
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UNSER LAND – UNSER WASSER – UNSER STROM
Der Stromverbrauch in unserem Land steigt jedes Jahr um zwei Prozent. Damit muss Tirol immer mehr teuren Strom aus dem Ausland zukaufen. Der Preis für diesen Importstrom ist allein im Jahr 2005 um fast 60 Prozent gestiegen. Nur, wenn wir in Tirol wieder selbst Kraftwerke bauen, können wir den im österreichischen und internationalen Vergleich sehr günstigen Strompreis halten. Denn unsere heimische Wasserkraft ist erneuerbar, nachhaltig und kostenstabil. Unser Geld bleibt im Land, Arbeitnehmer und Betriebe profitieren. Die „Alternativen“ zu eigenen Wasserkraftwerken sind teurer Strom, weniger Versorgungssicher-heit und zunehmende Abhängigkeit von der Entwicklung auf den europäischen Strombörsen und internationalen Rohstoffmärkten.
Brauchen wir in Tirolneue Wasserkraftwerke?
Ein Viertel des Stroms, den wir in Tirol verbrauchen,muss vom Ausland zugekauft werden. Tirol ist vom
Eigenversorger zum Stromimportland geworden.
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