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Plätten sind einmalige Boote, ihre Segler einzigartige Typen. Jüngster Streich Der Kult vom Chiemsee

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Plätten sind einmalige Boote, ihre Segler einzigartige Typen. Jüngster Streich der B

Der Kult vom Chiemsee

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Plätten Klassenporträt

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eich der Bayern: Der Exodus der gesamten Klasse nach Norddeutschland

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Die Dinger san ja eigendlich brrrutalst primitiv“, gestehtMarcus Grünäugl mit Blick auf die etwas sargähnlichen,kleinen Holzschiffe. Ein zweiter Skipper schaltet sich ein:

„Eh, Grünäugl, woas red’st doa für an Schmarrn über unserePlätten daher?“ „Naa, so moan i des ned, des kimmt hoit wirk-lich auf den Segler o!“, rechtfertigt Plätten-SeglerGrünäugl, Bootsbauer vom Chiemsee, seinen un-beabsichtigt hämischen Hinweis auf die sparta-nisch ausgerüstete Plätte. Seine Anmerkung birgtein wenig Brisanz, denn pikanterweise baut er inder Werft seines Vaters die historischen Booteselbst und weiß also, wovon er spricht. „Na, na,des Beste is ja sowieso das Après-Segeln“, fällt einDritter ein, und schon ist auf die einfache Frage,was eigentlich den Reiz des kleinen Oldtimers miteinem simplen Sprietsegel ohne Fock ausmacht,eine lebhafte Diskussion im Gange.

Erwähnenswert ist das launig-bayerische Ge-plänkel über Vorzüge und Charakteristik der his-torischen Bootsklasse deshalb, weil es nicht auf den Stegen am heimischen Chiemsee stattfindet,sondern im tiefsten Preußen. Dutzende Plätten

schwimmen vor den Füßen der bajuwarischen Segler im altenOlympiahafen von Düsternbrook in der Kieler Förde. „Und zumersten Mal auf Salzwasser“, wie ein Segler im Vorbeigehen an-merkt. Die Skipper sind mit ihren Booten quer durch die Re-publik gereist, um „ihre“ Plätte den unwissenden Norddeut-

schen zu präsentieren.Die Idee zu dem außergewöhnlichen Revier-

tausch stammt von Klassenboss Georg „Schorsch“Klampfleuthner. Vor einem Jahr suchte das Orga-nisationsteam des „Rendezvous der Klassiker“ imRahmen der Kieler Woche nach einer historischenBootsklasse, die sich in Kiel präsentieren könnte.Da Beziehungen zur bayerischen Szene bestanden,fragten die Macher bei den Chiemseern an. Ob siedenn nicht vielleicht eine Idee hätten?

Hatten sie, und zwar eine verwegene: Warumsollten die Bayern eigentlich nicht ihre Plätten andie Ostseeküste verfrachten? Klampfleuthners Plankam am Chiemsee grandios an: Statt nur ein paarEigner samt Schiff zu einer müden Repräsentationzu schicken, beschloss die Klasse kurzerhand denExodus über die Autobahn: 70 Boote wurden in

Invasion der Plätten: Die bayerische Flotteim alten Olympiahafen von Düsternbrook

»Plättensegeln istder perfekte Mix

aus Gaudi, Ehrgeizund Tradition«

Georg Huber,Bürgermeister Chiemsee

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vier extra gemietete Lkw verladen und gingen im Konvoi auf dieReise nach Kiel. Alles nur für einen einzigen Tag Schausegelnvor den Besuchern des Volksfests an der Förde. Für die Trans-portkosten von rund 18 000 Mark kamen Sponsoren auf.

Und nun steht die bayerische Delegation vor ihren im Päck-chen vertäuten Schiffen in Düsternbrook, fühlt sich bei ihremShow-Auftritt sichtlich wohl und versucht in Worte zu fassen,was die Segler an der Plätte fasziniert. Sie beschwört die Ein-zigartigkeit der hölzernen Liebhaberstücke, die in der Tat ein-malig sind. Schon weil die Plätten-Fans sich nicht, wie es in je-der anderen historischen Klasse Usus ist, auf Pflege und Erhaltdes Bewährten beschränken: Jedes Jahr werden eine Hand vollNeubauten nach altem Muster registriert. So wuchs die Flotteam Chiemsee auf 120 Boote. Plätten bilden dort die größte undaktivste Regattaklasse, und der Zusammenhalt ihrer Segler unddie gemeinsamen Veranstaltungen genießen in der Region mitt-lerweile einen legendären Ruf.

Aber andererseits – und um auf den gescholtenen Bootsbau-er Grünäugl zu kommen: Der Mann hat ja Recht. Rassige Lini-en und raffinierte Segeltechnik sind nun wirklich keine Mar-kenzeichen der Plätten. Denn die Boote sehen aus wie bessereRuderkähne. Und nach ihrer Entwicklungsgeschichte sind sie

das auch: Schon im 19. Jahrhundert wurden sie als Transport-mittel von den Fischern auf dem Chiemsee benutzt. Brav ruder-ten die damit ihren Fang nach Hause. Keine Rede von Segelei.Bis kurz vor der Jahrhundertwende zwei Künstler, die schlicht zufaul zum Rudern waren, auf die Ideekamen, Mast und Segel auf ein sol-ches Boot zu stellen.

Zunächst waren die Arbeits-Plätten noch mit Seitenschwerternund unterschiedlichen Besegelungs-varianten ausgestattet. Die Ver-suche wurden über die Jahrzehnteperfektioniert, und um 1930 gab esihn dann: den ersten dokumentier-ten Einheitsriss für die Chiemsee-Segel-Plätte. 6,3 Meter ist sie lang,1,4 Meter breit, mit flachem Boden,10 Quadratmeter Segelfläche und,statt der Seitenschwerter, einemeinfachen Blechschwert. Als Segel-zeichen wählten die Gründerväterder neu geschaffenen Regatta-

»Zum ersten Mal mit der Plätte

auf Salzwasser, da musste ich dabei sein«

„Schorsch“ Wallner,82-jähriger Plätten-Veteran

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klasse die gekreuzten Lindenblätter, die schon im Wappen desalten Benediktinerklosters auf der Fraueninsel zu finden sind.Und das Boot wird immer noch genau so wie vor 70 Jahren amChiemsee gebaut – einmal davon abgesehen, dass die Plankennicht wie früher mangels geeigneten Holzleimsvernietet, sondern geklebt werden.

„Das macht einen Teil des Reizes aus: DieSchiffe sind ein schönes Stück Chiemsee-Ge-schichte, da sie seit zig Jahren praktisch unverän-dert gebaut werden“, erklärt Eberhard Hönigl,ehemaliger Starboot-Segler und einer derer, dieoft ganz vorn mitsegeln. Technisches Wettrüs-ten wissen die Traditionalisten zu verhindern. Den Plätten-Eignern, die sich erdreistet haben, Ausreitgurte, einen Großschot-Traveller oderähnlichen Segel-Hightech einzubauen, wird „beim Bier vielleicht mal ein bisserl der Kopf gewaschen“.

Da stutzt der Zuhörer: Ist tatsächlich jemandvom filigranen, trimmempfindlichen Starboot indie träge Plätte gewechselt? Das wäre in etwa so,als würden die Gebrüder Schumacher aus Kerpen

gen Hockenheim ziehen, um auf Rasentraktoren um die Wettezu fahren. Doch der Konvertit Hönigl sieht durchaus einen Sinnin seinem Wechsel: „Dadurch, dass alle Schiffe gleich sind, ha-ben auch alle die gleichen Chancen. Hier gibt’s keine technische

Evolution, die wenige Vorteile bringt und viel Zeitund Geld kostet. Bei uns sind immer zehn bis fünf-zehn Leute für einen Sieg gut. Das macht die Re-gatten richtig spannend.“

Das sahen auch die Segler des Wassersportver-eins Fraueninsel so, die Männer von der Keimzel-le des Plätten-Sports. Denn die hielten der Plätteauch in den schwierigen Zeiten in den sechzigerund siebziger Jahren die Treue, als alle Regattaseglerim Zuge des modernen Bootsbaus auf schnelle undgrößere GFK-Boote umsattelten. Doch als sich dieSegler nach zehn Jahren ausgetobt hatten, kehrtensie zurück zur Plätte, was ihr seit Anfang der Acht-ziger einen neuen Boom beschert.

Wer nun glaubt, so eine gemütliche Oldtimer-Klasse mit ihren knuffigen Schiffchen sei doch ge-nau das Richtige für einen einfachen Seitenein-stieg, um gleich vorn dabei zu sein, der wird eine

»Die Regattensind auch ohne

technischenSchnickschnack

spannend« Eberhard Hönigl,

konvertierter Starbootsegler

Leichtwind-Trimm: Teilnehmer während einer Wettfahrt auf der Kieler Förde

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herbe Überraschung erleben. Denn die Plätten werden ver-dammt hart gesegelt. Mit diebischem Grinsen erzählen Plätten-Fans immer wieder gern die Geschichte vom Weltmeister einerolympischen Bootsklasse aus dem Süddeutschen, der sein Kön-nen bei ihnen zu beweisen versuchte und derart in den Wett-fahrten abgebügelt wurde, dass er zurückzog, um seinen Rufnicht aufs Spiel zu setzen.

Kurioserweise zieht die Klasse tatsächlich viele exzellenteSegler an: Olympia-Teilnehmer, Meister aus Kielboot- und Jol-lenklassen – wenn sie in der Nähe des Chiemsees leben, erwischtsie irgendwann das Plätten-Fieber. Eine gute Taktik reicht abernicht, um so ein Boot richtig schnell zu machen. Das demons-trieren die Wettfahrten auf der Kieler Förde. Nach dem Startzieht sich das Feld von 70 Booten enorm schnell auseinander, dieAbstände nachher im Ziel sind gewaltig. Und das nicht nur, weileinige bayerische Skipper sichtlich pikiert sind, als mitten durchsRegattafeld mit lauten Hornsignalen zwei riesige Skandinavien-Fähren preschen: „Ja, ja, mir ham di scho g’hört.“

„Der Schotzuag is a ganz a wichtige Sache“, sagt einer aus derExpertenrunde im Hafen von Düsternbrook, der andere be-hauptet, siegentscheidend sei das Finetuning der Spiere des Lug-gersegels. Ein Dritter setzt auf geschickten Gewichtstrimm bei

Leichtwind. Kurzum: Man ist sich ähnlich uneinig wie bei derFrage nach dem Reiz der Schiffe.

Das Fachgespräch legt zwar den Schluss nahe, dass die Plät-ten-Segelei nun hauptsächlich Sport sei, was allerdings ebenfallsnicht ganz richtig ist. Vorn im Feld wird wohl gefightet, weiter

hinten segelt man aber auch schoneinmal mit, weil das Hefeweizen da-nach einfach besser schmeckt. Die-se Sichtweise schlägt sich in der ent-spannten Regelauslegung nieder:Einige Plätten starten mit einem, einige mit zwei Mann als Crew. Ohne Handicap.

„Ah na, so an Schmarrn brau-chan mir ned. Wer moant, es ist ge-nug Wind für zwei, foahrt halt zuzweit“, kommentiert Georg Hu-ber, Bürgermeister der GemeindeChiemsee und seit Jahren Plätten-Liebhaber. Mit Regelverstößen wirdebenfalls lax umgegangen. Auf dieFrage, ob Pumpen eigentlich

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»Eigentlich sinddie Plätten etwas

lahm, aber die Party geht gut ab«

Barbara und Katharina Huber,420er-Seglerinnen, Plätten-Fans

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Starke Flotte: 70 Plättengehen beim Rendezvousder Klassiker an denStart (oben). Das Feldwar per Lkw nach Kielverfrachtet worden(links), wo die Binnen-segler auf ungewohnteHindernisse stoßen (unten). Rechts: ein Plätten-Schwert, dünnwie ein Kuchenblech

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erlaubt sei, weil doch einige beim zweiten Flautenrenneneifrig eben jene Fahrt erzeugenden, rhythmischen Bewe-gungen des Allerwertesten auf der Kante praktizieren,kommt die Antwort im Chor und mit breitem Grinsen: „Beiuns pumpt koana.“

Mit allerlei ähnlich liebenswert-kreativen Ideen verste-hen es die Plätten-Segler immer wieder, auch die langsame-ren Mitstreiter bei der Stange, sprich beim Segeln zu hal-ten. Da gibt es zum Beispiel den ungemein beliebten„Zocker-Cup“, bei dem um den Pott des zuvor kassiertenMeldegeldes gesegelt wird: Das Starterfeld wird in Gruppeneingeteilt. Immer treten ein paar sehr gute mit ein paarschwächeren Seglern im Team an. Von jeder Gruppe wer-den die Platzierungen der Einzelnen zusammengerechnet.Die Mannschaft mit dem niedrigsten Endergebnis ge-winnt den Jackpot. „So werden die Schwächeren motiviert,um jeden Platz zu fighten“, erklärt Bürgermeister Georg Huber. „Schließlich kann ihre Platzierung über den Siegentscheiden.“

Großen Anklang auch bei den Zuschauern findet diegängige Praxis, dass der führende Segler in der Jahreswer-tung bei den Regatten mit einem gelben Trikot starten muss,damit jeder weiß, wen es zu jagen gilt. Das kulturelle Hig-hlight ist aber ohne Frage der „Lindchen-Cup“, benanntnach der Gastwirtschaft „Zur Linde“, Plätten-Seglers Kult-gastronomie auf der Fraueninsel. Der Chef des Lokals – wiesollte es anders ein – besitzt natürlich selber eine Plätte. Seg-lerisch stellt der „Cup“, so eine Art Meisterschaft für dieEinheimischen, hohe Ansprüche, denn die größten Felderumfassen rund 60 bis 70 Boote. Und die anschließende Party für Zuschauer und Segler wird von allen Beteiligtenmit leuchtenden Augen als das gesellschaftliche Ereignis amSee schlechthin bezeichnet.

Doch in Zukunft könnte der Cup ernst zu nehmendeKonkurrenz bekommen. Denn in Kiel schaffen die Bayernüberraschend eine Sensation, die den eingefleischten Küs-tenseglern das Wasser in die Augen treibt. Sie gewinnen aus-gerechnet den Classic-Cup, das gemeinsame Abschluss-Rennen der Sieger aller historischen Bootsklassen. StefanBaumann tritt mit Plätte Nr. 342 zum Känguru-Start (nachHandicap: das langsamste Bootzuerst, das schnellste zumSchluss) gegen seegehendeYachten an – und schlägt dieKonkurrenz mit 21 SekundenVorsprung.

Der Jubel an Land fällt ent-sprechend euphorisch aus, unddie Helden kündigen im Sie-gestaumel an: „Zur Titelvertei-digung kommen wir im nächs-ten Jahr natürlich wieder nachKiel, keine Frage.“ Diese er-staunliche Karriere hatte nichteinmal Bootsbauer Grünäuglseiner „brrrutalst primitiven“Plätte zugetraut.

Andreas Fritsch

»Zur Titelvertei-digung kommen

wir natürlich wieder nach Kiel,

keine Frage« Georg Klampfleuthner,

Klassenchef

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