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Fallvorstellung (Notarzteinsatz):
Großstadt
Werktag
später Nachmittag, gegen 17.30 Uhr
sonnig, 25 °C
Meldebild: Kind, 3 Jahre, Sturz aus dem 3. Stock
Anfahrtszeit: ca. 3 Minuten
Inzidenz kindlicher Polytraumata pro Jahr/D
Analyse über 13 Jahre [1997 – 2010]; Auswertung aus DGU-Traumaregister
Injury Severity Score (ISS) ≥ 9
ca. 48.000 Patienten eingeschlossen
ca. 3522 Patienten (7,4%) < 18 Jahre alt
Debus F, Lefering R, Frink M et al. (2015) Das Polytrauma von Kindern und Jugendlichen […] Unfallchirurg 118:432–438
Inzidenz kindlicher Polytraumata pro Jahr/D
ca. 3522 Patienten (7,4%) < 18 Jahre alt
Debus F, Lefering R, Frink M et al. (2015) Das Polytrauma von Kindern und Jugendlichen […] Unfallchirurg 118:432–438 www.gbe-bund.de, Suchwort „Notarztstandorte im öffentlichen Rettungsdienst “, Stand: 2000, Tabelle wird nicht mehr aktualisiert
ca. 250 Fälle pro Jahr
ca. 0,2 Fälle pro Jahr/ Notarztstandort
ca. 5 Fälle pro Jahr/ Traumanetzwerkzentrum
Inzidenz kindlicher Polytraumata pro Jahr/D
Debus F, Lefering R, Frink M et al. (2015) Das Polytrauma von Kindern und Jugendlichen […] Unfallchirurg 118:432–438
3.522
100%
16% 16% 30% 38%
0-10 J. ca. 30% 11-17 J. ca. 70%
Unfallmechanismus kindlicher Polytraumata pro Jahr/D
Debus F, Lefering R, Frink M et al. (2015) Das Polytrauma von Kindern und Jugendlichen […] Unfallchirurg 118:432–438
Debus F, Lefering R, Frink M et al. (2015) Das Polytrauma von Kindern und Jugendlichen […] Unfallchirurg 118:432–438
Häufigkeit der Verletzungen kindlicher Polytraumata
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
0-5 Jr. 6-10 Jr. 11-15 Jr. 16-17 Jr. 18-64 Jr.
Kopf
Thorax
Abdomen
Wirbelsäule
Warum ich?!
„…das ist bestimmt kein Polytrauma“
„…vielleicht ist der RTW schon da“
....Eintreffen am Notfallort (t +3 min)
3-jähriges, männliches Kind; Schätzgewicht 15 kg
gesichert aus dem 3. Stock auf Rasenfläche gestürzt
Polizei ebenfalls vor Ort, kümmert sich um die Mutter
Über Funk auf Anfahrt mitbekommen ->
positive Schockraumanmeldung nach U-Bahnunfall
....Eintreffen am Notfallort (t +3 min)
Primary Survey - „ABCDE-Regel“
A Atemwege frei
B Lunge bds. belüftet, Rasselgeräsuche bds., AF ca. 25/min
C Rakap.-Zeit ca. 2 Sekunden, RR syst. 100 mmHg, HF: 80/min
D tief bewusstloses Kleinkind (GCS 3 Punkte), Pupillen bds. eng, Blutzucker 150 mg/dl
Hämatom an der rechten Stirn, sichtbar dislozierter Oberarm rechts, Prellmarke am rechten unteren Thoraxrand; Thorax und Becken stabil, Abdomen weich, Oberschenkel stabil sowie nicht umfangsvermehrt
E
Atemwegsverlegung (z.B. Gesichtsschädeltrauma)
Schweres Schädel-Hirn-Trauma (GCS 8)
Traumabedingte, hämodynamische Instabilität
Niedrige SpO2 (< 90% n. Ausschluss Pneumothorax)
Respiratorische Insuffizienz
Relativ:
„Vigilanzminderung“
Schwerer Unfallmechanismus
Trappe U, Reifferscheid F, Thiele J, Hoedtke J, Jung ) (2016) Aktionsplan Sichere Notfallnarkose bei Kindern. Notarzt 32: 244-253
Intubationskriterien
Bar-Joseph G, Guilburd Y, Tamir A, Guilburd JN (2009) Effectiveness of ketamine decreasing ICP in children with intrcranial hypertension. J Neurosurg Pediatrics 4: 40-46
30 Pat., 0,5 – 18 Jahre
82 Ketamin-Applikationen
ICP > 18 mmHg
alle intubiert/beatmet
Prozedural / ICP-Senkung
D islokation des Tubus
O bstruktion von Tubus / Schlauch / Filter
P neumothorax / Pulmonales Problem
E quipmentversagen
S tomach: Magenüberblähung
Handlungsempfehlung zur Pravention und Behandlung des unerwartet schwierigen Atemwegs in der Kinderanasthesie; Anasth Intensivmed 2011;52:S54-S63
Ziele definiert (Präklinik):
schwerverletzte Kinder möglichst schnell (30 min) in einem regionalen/überregionalen Traumazentrum zu versorgen.
längere präklinische Transportzeiten (> 30 min), Erstversorgung im
nächstgelegenen lokalen Traumazentrum.
Vorliegen eines der Kriterien (Kontaktaufnahme mit Referenzzentrum):
• GCS < 13 (mittleres und schweres SHT), Impressionsfraktur, neurologische
• Symptomatik,
• Thoraxtrauma mit Lungenkontusion (AIS > 2),
• Abdominaltrauma mit Organverletzung (AIS > 2),
• Beckenfraktur oder Frakturen von 2 langen Röhrenknochen der unteren Ext.,
• Erwartende Intensivtherapie > 24 h,
• ISS ≥ 15.
Inzidenz kindlicher Polytraumata pro Jahr/D
Debus F, Lefering R, Frink M et al. (2015) Das Polytrauma von Kindern und Jugendlichen […] Unfallchirurg 118:432–438
73,6% (n=30.156) uberregionales Traumazentrum
≤ 5-Jahrigen mit
78,2% am haufigsten davon
Polytraumata im Kindesalter sind eine Ausnahmesituation
verschiedene Verletzungen je nach Altersgruppe
Strukturierte Kurskonzepte für die präklinische Traumaversorgung
• Erkennung/ Behandlung von akut lebensbedrohlichen Zuständen
Hilfsmittel für Dosierungen (App`s, Notfalllineale, Notfallkarten etc.)
zusätzliche Hilfe anfordern (falls benötigt und verfügbar)
Teamarbeit und Zeitmanagement
Zusammenfassung
Dr. Tobias Hübner Leitender Oberarzt der Abteilung für Innere Medizin und Gastroenterologie Klinik Hallerwiese / Cnopf´sche Kinderklinik St. Johannis-Mühlgasse 19 D-90419 Nürnberg Telefon 0911 / 3340-2530 Telefax 0911 / 3340-2526 Email [email protected] Homepage www.klinik-hallerwiese.de