16
Schweizerische Fachstelle für behinderten gerechtes Bauen Centre suisse pour la constwction adapt& aux handicaps CentrosWzzro_._ la costruzione adatta agli andicappati In formationsbulletin No 15-89 November 1989 Vorwort Anpassbarer Wohnungsbau Oeffentlichkeitsarbeit Technische und andere Hinweise Regionale Beratungsstellen und ausserdem 2 •• 3 7 71 14 15 Neugasse 736 CH-8005 Zürich Telefon 07/445444 Postcheckkonto 80-4616-2

Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

SchweizerischeFachstelle

fürbehindertengerechtes

Bauen

Centre suissepour

la constwctionadapt&

aux handicaps

CentrosWzzro_._

la costruzioneadatta

agli andicappati

In formationsbulletinNo 15-89 November 1989

Vorwort

Anpassbarer Wohnungsbau

Oeffentlichkeitsarbeit

Technische und andere Hinweise

Regionale Beratungsstellen

und ausserdem

• • • • • • 2

• • • • • • 3

• • • • • • 7

• • • • • • 71

• • • • • • 14

• • • • • • 15

Neugasse 736 CH-8005 Zürich Telefon 07/445444 Postcheckkonto 80-4616-2

Page 2: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen

Demnächst in diesem Theater

“Be hin de r un ge n“

“Architekt Thomas Berger bewirbt sich imArchitekturbüro Keller als Projektleiter. Das Vorstellungsgespräch verläuftnicht ganz reibungslos, aber Thomas Berger bekommt die Stelle. Seine erste“Büez“, das Projekt “Neuwies II“, willer gleich behindertengerecht planen -

ohne Mehrkosten. Aber sein Chef, Architekt Keller, bleibt skeptisch .

. .„ Wissenswertes und Wichtiges so vermitteln,dass es Spass macht, war der Anspruch anunseren Video-Film. An der Premiere am7. Dezember 1989 wird sich zeigen, obdas gelungen ist.

Das Hauptthema des Video-Filmes, der‘Anpassbare Wohnungsbau‘ wird auch ineinem Bericht über eine EG-Tagung inHolland mit dem Titel “AanpasbaarBouwen“ aufgegriffen. Zwei Mitarbeiterder Fachstelle waren in Holland undhaben den Anschluss an Europa geprobt.

Anpassbares Bauen zum Dritten: Am 29.November findet im Hotel Zürich in Zürich eine Veranstaltung mit dem Titel“Behinderungen im Li egenschaftenmarkt“statt. Die Veranstaltung richtet sich anVertreter des Immobilienhandels und wirdgemeinsam von der Schweizerischen Fach-stelle und der Neuen Zürcher Zeitungorganisiert.

Zwischenbilanz: Dass alles länger geht,als man denkt, ist in der Baupraxis einealtbekannte Tatsache. Aber dass sich inSachen ‘anpassbar bauen‘ in der Bauwirklichkeit nichts ändert, wird immer unwahrscheinlicher - hoffen wir.

Sie erhalten mit diesem Heft aussergewöhnlich viele Beilagen. Die gewichtigste ist der neue Leitfaden. Er repräsentiert ein gutes Stück Arbeit für die beteiligten Organisationen und Institutionen, aber auch ein recht weit gediehenerKonsens zum behindertengerechten Bauenin der Schweiz. Er sei Ihnen nun zumEinbau in Ihren Bau-Alltag besonderswarm empfohlen.

Für das FachstellenteamAndreas Stamm

Beilagen:

Leitfaden (Teilweise mit separaterPost schon vorversandt)Adressl i ste Bauberatungsstel lenBestellschein “Das Recht auf einebehindertengerechte Umwelt“ H. Landolt

Page 3: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

ScIweizerische Fachstelle fUr behindertengerechtes Bauen — Informationsbulletin 15/89 3

Die EG schläft nichtEine interessante Tagung in Holland

Vielleicht ist das Rad zweimal erfundenworden. Das allerdings die Holländer eine nahezu identische Philosophie des anpassbaren Wohnungsbaus wie die unsere(siehe Infobulletin 14/89) verfolgen,haben wir uns eigentlich nicht geträumt.Mit etwas gemischten Gefühlen nahmen wirdeshalb am dreitägigen Symposium “Aanpassbaar Bouwen“ in Nunspeet, veranstaltet vom Dachverband der Wohnbaugenossenschaften der Niederlande (Nationale Woningraad, NWR) in Zusammenarbeit mit derKommission der Europäischen Gemeinschaft, teil. Dazu stellten wir auchbald fest, dass wir beiden Mitarbeiterder Schweizerischen Fachstelle die einzigen nicht zur Europäischen Gemeinschaft gehörigen Exoten waren. Glattesinternationales Parkett

Die Konferenz fand im Tagungszentrum des“Nationale Woningraad“ statt. Der ersteTag war der Exposition des Themas gewidmet und wurde vor allem von den Holländern bestritten. Der zweite brachte konkrete Anschauung und Information ausverschiedenen Exkursionen zu gebautenBeispielen. Der dritte diente dem Zusammenzug der Resultate aus den verschiedenen (nach Sprachen tagenden) Arbeitsgruppen, um daraus Vorstellungen überdas weitere Vorgehen innerhalb der EG zugewinnen.

Die Holländer berichteten also zuerstvon der auch hierzulande bekannten Tatsache, dass die statische Strategie vonauf Halde gebauten Behindertenwohnungenan den Gegebenheiten des Marktes scheitert. Sie schilderten die Einführung desBegriffspaares “anpassbar“ und “angepasst“, das die Entwicklung einer dynamischen Wohnbaustrategie möglich machte.Weil in Holland beinahe ein Viertel aller Wohnungen von Genossenschaften erstellt werden, die Wohnungsversorgungalso von anderen Voraussetzungen ausgehen kann, wurde möglich, dass auchgleich 40 der 700 holländischen Baugenossenschaften 1985 begannen, die erstfheoretisch gewonnenen Erkenntnisse imExperiment in die Praxis umzusetzen.

Dazu muss nachgetragen werden, dassnicht unwesentlich finanzielle Aspektedazu beigetragen haben, dass dieses Experiment in Gang kam. Unter der Voraussetzung der Anpassbarkeit ist die Anpassung einer Wohnung an eine behinderteoder betagte Bewohnerschaft 30 - 60%billiger, als ohne diese Voraussetzung.Wenn Anpassungen voll, ohne Rücksichtauf Haussituationen, Vermögen und Einkommen in Holland vom Staat bezahlt werden, spielt diese Tatsache doch eineentscheidende Rolle, vor allem auch mitBlick auf die erwartete Ueberalterungder Wohnbevölkerung in den nächstenJahrzehnten.

U

Die Besichtigung gebauter Beispiele ergab noch einmal von einer anderen Seite,dass Holland nicht zufällig eine Vorreiterrolle gespielt hat: nicht nur sinddie topografischen Voraussetzungen ideal(alles flach), die konstruktiven Ansprüche und der Ausbaustandard sind ebenfalls deutlich tiefer als in derSchweiz: z.B. wird fast überall “nur“eine Dusche eingebaut, Badewannen sindweniger Mode, die Küche ist einfacherausgestattet, dafür sind aber die Gesamtwohnflächen meist grosszügiger zugeteilt. Ausserdem scheinen mir die Holländer etwas weniger komplizierte Leutezu sein. Gegebenheiten, die die Anpass—barkeit insgesamt deutlich verbessern.

[

Ji

1

Page 4: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

4 Inforationsbu11etin 15/29 — Schweizerische Fachstelle fUr behindertengerechtes Bauefl

Wenn •wir das richtig verstanden haben,umfasst zum Beispiel der normale Standard einer Altenwohnung nicht wenigerals drei Zimmer. Ein Zimmer davon allerdings oft sehr klein, nur geeignet, Besucher über kurze Zeit aufzunehmen. Eswird halt, um nebenbei ein weiteres Modereizwort zu erwähnen, mit SPITEX -

Pflege und Betreuung zuhause - gerechnet, darauf weist nicht nur dieses obligate Gästezimmerchen allein hin, sondernauch die Glas-Schiebetür zwischen Wohn-und Schlafzimmer, so dass jemand, derbettlägerig ist und Pflege braucht,vielleicht zuhause bleiben und dabeiauch noch ein Teil der Gemeinschaft seinkann.

c

0

0‘ L

a,

=

_‚ 0_

L

— 4)4)

0‘— ‚

4) 4-‘4)

. L4)

Zurück in Nunspeet waren wir alle mehroder weniger begeistert vom holländischen Experiment. Die Dänen etwas weniger. Sie behaupteten, anpassbaren Wohnungsbau hätten sie schon lange (sieheKästli). Das Plenum am dritten lag erklärte die Notwendigkeit für ein initiatives Vorgehen, und empfahl der EG-Kommission, eine Arbeitsgruppe von Experteneinzusetzen. Die Hoffnung, dass “anpassbar wohnen“ eine europäische Realitätwird, stand am Schluss dieser Tagung,denn - so der Direktor des NWR - “inschönen Worten kann man nicht wohnen!“In bezug auf diese Hoffnung ist dieSchweiz schon heute Mitglied der EG

NW?AANPASBMR BOUWEN

Die Empfehlungen des NWR für anpassbare Wohnungen in Holland(Auszug)

a)Besuchsei gnung

- Eingangstüren, Türen im Eingangsbereich von Wohnblöcken und interne Türen:min. 85 cm im Licht- innere Schwellen max. 20 mm- Personenaufzüge erforderlich, wennWohnung mehr als 3 Meter über ebenerdigern Zugang- 1 WC geeignet für Besucher/anpassbar- diverse Vorschriften über Minimalmassevor Lift, Küchenkombination, in Gängen,im Aufenthalts- und Zirkulationsbereich

b) unmittelbare Benützbarkeit

- lichte Durchgangshöhe bei Türen 210 cm- Treppen ohne Unfallgefahr- Prüfung und ev. Korrektur des Grundrisses anhand von Stellflächenplänen

c) Anpassungsfähigkeit

- Treppen, die den Einbau eines Treppen-lifts nicht ausschliessen- Schlafzimmer 405 cm lang, min. 270 cmbreit, mit der Möglichkeit einer Erweiterung auf 300 cm- Badezimmer erweiterbar auf 215/215 cm- Wände, an denen Handgriffe solide befestigt werden können

— g. y—QO—O —.—

Page 5: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen — Informationsbulletin 15/39 5

FrankreichEin Vorteil des Zentralismus wird inFrankreich sichtbar: ein einziger Erlass(siehe Faksimile) genügt, um in ganzFrankreich Wirkung zu erzeugen. Und, -

schenkt man den Schilderungen der Franzosen an der Tagung in Nunspeed Glauben- diese Wirkung wird nach und nach auchsichtbar. An der Bauberatertagung inGenf, mit Architekt Grosbois aus Parisals Referent, wurde dies noch einmalbekräftigt

eSusSre£c‘

• ette?

iue O3ee

sae

sa

¶Dänemark

In Dänemark regeln mehrere Zirkulare desMi ni steti ums für Wohnungsbau das behi ndertengerechte Bauen. Ein Erlass aus demJahre 1982 (BR82), erfasst den allgemeinen Wohnungsbau (MFH), die Bauten mitPublikumsverkehr und die Bauten mit Arbeitsplätzen. Für diese Bauten fordertder BR 82 Zugänglichkeit und Benutzbarkeit für Behinderte. Sein Geltungsbereich, aber auch die darin vorgeschriebenen Regelungen sind mit unserer NormCRB “Behindertengerechtes Bauen“ vergleichbar. Im Jahre 1985 ist ein neuerErlass (8R85) dazugekommen, der Vorschriften für “kleine Häuser“ (Einfamilienhäuser, Reihenhäuser, Häuser mit nureinem Geschoss) enthält. Die im folgenden Auszug daraus entnommenen Vorschrif

ten und Empfehlungen bauen auf dem vorausgehenden ER 82 auf, und basieren dazu aber explizit auf der Erkenntnis,dass im Moment des Erstellens nicht allekünftigen Anforderungen, namentlich jeneeines behinderten oder betagten Bewohners, bekannt sind. Diese Bauten sollenaber auch auf künftige Anforderungeneingehen können, also anpassbar gebautwerden.

Auszug aus den Anforderungen und Empfehlungen:

Zugang: Ebene, kurze Wege mit Hartbelag,gut beleuchtet, leicht zu reinigen imHerbst und Winter, und- keine Stufen bis zum Eingang, Rampenmax. 1:20, (5%)

qSO

Page 6: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

6 Infocniationsbulletin 15/89 — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen

- Zugänge 50 breit, dass Autos notfallsbis zur Wohnung fahren können- Beläge, Randsteine so, dass die Orientierung der Sehbehinderten erleichtertwird- Eingangspartie und Parkierung so nahwie möglich, am besten zusammengefasstunter Dach fein- und aussteigen, be- undentladen geschützt)

Eingangspartie: Damit ein Gehbehinderterdie Tür aufmachen kann, soll folgendesbeachtet werden- ebene Fläche vor Türe 150 x 150 ‘cm,auf beiden Seiten genügend Platz, um dieTüren zu bedienen,— Eingangstüren min. 95 cm im Licht- Schwellen nicht über 25 mm

Grundriss Wohnung: Keine Niveauunterschiede in der Wohnung, oder mindestensmit Rampen (auch aussenliegenden) ausgeglichen. Keine Konflikte zwischen Zirkulations- und Aufenthalts-/Arbeitsbereichen, und- Gangbreite normalerweise min. 120 cm- im mehrgeschossigen Häusern soll aufjedem Stock eine für Behinderte geeignete Nasszelle vorgesehen werden.

Türen: Lage, Konstruktion, Oeffnungsartmüssen gut studiert sein, und- min. 1 Türe zu Küche, Wohnraum,Zimmern und Bad 90 cm im Licht, (Empfehlung: alle gleich)

Bedienungselemente (Schalter,sen. Wasserhahnen, Sicherungen,und Türgriffe, Heizungsventile,erreichbar und leichtgängig

Treppen: Besonders entscheidend für Personen mit eingeschränktem Bewegungsvermögen ist die einwandfreie Gestaltungnicht zu umgehender Treppen, insbesondere- Lauf gerade und min. 80 cm breit,- Auftritt min. 25 cm, Steigung max.18 cm, (2 Steigungen und 1 Auftritt63 cm)- Handlauf beidseitig

HERA USGEGRIFFEN

Gute Detaillosung für schwellen—lose Duschen. Gesehen in einemWohnhaus in den Niederlanden.

Aehnliche keramische Plattenwerden von der Fa. Laufen Ostarahergestellt (Typ: Modul Form—stücksystem].

SteckdoFenster

etc.):

Page 7: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

Schweizerische Fachstelle fUr behindertenGerechtes Bauen — Informationsbulletin 15/59 7

Wer macht was im behindertengerechten Bauen der SchweizKafk ae sk en

Der Fall jenes Vaters ist Legende, derversuchte, für sein behindertes Kind einProblem zu lösen. Morgens um acht beganner im Behindertenwesen herumzutelefonieren und abends um sechs war er immernoch gleich weit. Alle wollten ihm helfen, aber niemand war zuständig.

Abwesende

Vetworren ist auch die Situation im behindertengerechten Bauen der Schweiz.Die wenigsten wissen, wer wofür zuständig ist. Die Schweizerische Fachstellelud darum am 5. Juni 1989 38 Behinderten- und Betagtenorganisationen zur ersten Informationsversammlung “Behindertengetechtes Bauen in der SchwEiz“ insBahnhofbuffet Zürich ein. Ziel der Tagung war, bestehende Strukturen verständlich zu machen und Verbesserungenzu diskutieren. Von den 38 Eingeladenenkamen 12. Gefehlt haben u.a. jene, diein letzter Zeit am lautesten “nach Klärung der Strukturen“ gerufen hatten.

Die Fachstelle ist keine Beratungsstelle

An der Tagung kam ein Missverständniseinmal mehr zur Sprache, das so alt ist,wie die Fachstelle selbst. Die Fachstelle ist keine Beratungsstelle, sonderneine Fachstelle. Auf den kürzesten Nenner gebracht heisst das: Die Fachstelleerarbeitet das Wissen, in Form von Merkblättern, Checkl i sten, Dokumentationenusw., das es zum behindertengetechtenBauen braucht. Mit diesem Wissen willsie Wirkung erzielen. Dazu macht sieOeffentlichkeitsarbeit. Beratungen machtsie zwar auch, aber in der Regel nurdort, wo (noch) keine Bauberatungsstelleexistiert, oder in Fällen, die der Bau-berater allein nicht lösen kann. In allen anderen Fällen sind Beratungen Aufgabe der regionalen Bauberatungsstellen.

Lobbygruppen fur den Ernstfall

Die Gründung von “Lobbygruppen“ kamebenfalls zur Sprache. Idealerweisesollte dem regionalen Bauberater immereine “Lobbygruppe“ zur Seite stehen.Erfolg oder Misserfolg des behinderten-gerechten Bauens hängt sehr stark vonsolchen “Lobbygruppen“ ab. Lobbygruppenkönnen zum Beispiel auf die Revison vonBaugesetzen Einfluss nehmen. Oder siekönnen dafür sorgen, dass die Bestimmungen über behindertengerechtes Bauen auchtatsächlich eingehalten werden. Und siekönnen einschreiten, wo dies nicht geschieht. Und manchmal müssen Lobbyistenauch schlagfertig sein, wie jener Behinderte, der einem Politiker, auf die Frage, warum das jetzt ausgerechnet behindettengetecht gebaut sein müsse, das seidoch sehr teuer, und es komme ja seltenein Behindertet, zur Antwort gab: “Wirhaben ja auch eine teure Armee, und seit1799 kam gar niemand mehr. Beides isteben für den Ernstfall“.

ße4 ‚tqernh% /f/4r,na7‘ro)7 7fZilIt

Ii,jc M2a.Cr /I#CJ7 ai.f ‘i•i7

Neue Bauberatungstellen gründen

Die Neugründung von Bauberatungsstellenwar darum ein weiteres Thema der Tagung.Vor allem im Welschland verharrt man,was die Gründung von Bauberatungsstellenbetrifft, seit Jahren in einer Art Dämmerzustand. Die “commissions“ sind nachwie vor nicht überzeugt, dass eine Bau-beratungsstelle professionell arbeitenmuss, dass es dafür ausgebildete Bau-fachleute, am besten Architekten, (sieheSeite 14) braucht, und dass solche Leutenicht mehr gratis arbeiten. Warum sollten sie auch? Die Zeiten der guten Florence Nightingale sind längst vorbei.

Page 8: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

8 Infocmationsbulletin 15/39 — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen

Aber auch in einigen deutschschweizerKantonen fehlen noch Bauberatungsstellen. Für initiative Behindertenorganisationen bestehen hier noch “Marktlükken“. Klar ist, dass die Fachstelle keine Neugründungen “befehlen“ kann. Siekann aber beim Aufbau mithelfen. Und siekann ihre Erfahrung bezüglich der bestenOrganisationsform einer Beratungsstelleweitergeben. Die Modelle “Luzern“ und“Bern“ haben sich als am geeignesten herausgestellt. Träger bei beiden Beratungsstellen ist ein Verein, in dem dielokalen Behi ndertenorgani sati onen vertreten sind.

Schablonenversand geht weiterDie Architekturbüros in sechs weiterenKantonen (AG,SO,GR,SH,OW,NW) erhaltennoch dieses Jahr die Zeichnungschablone“plant überall rollstuhlgerecht“. DieSchablone ist, wie immer, gratis und gesponsert von den Kantonalbanken. Damiterhöht sich die Zahl der Kantone, in denen Schablonen versandt wurden, aufzwölf. In der deutschen Schweiz fehlenjetzt noch neun Kantone, nämlich SG/TG/UR/SZ/BE/GL/ZG/AI/AR und in der französischen Schweiz alle Kantone ausserGenf.

Um in Zukunft mit den Lieferfristen etwas flexibler zu sein, hat die Fachstelle 2000 “neutrale“ Schablonen auf Vorrat bestellt, die ab Dezember lieferbarsind. Nachträgliche Eindrucke von Beratungsstellen-Adressen und Sponsoren sindjederzeit möglich.

“BE HIN PE R UN GE N“(ein Film über anpassbaren Wohnungsbau)

Kein Behi ndertenfi im

“Behinderungen“ ist kein Behinderten-film. Er appelliert weder an “unser Gewissen“ noch an unser “Verständnis fürdie Behinderten“. Der Film drückt nichtauf die Tränendrüsen und schielt nichtnach Spenden. Die alte Masche des “es-könnte-auch-Dich—treffen“ kommt nichtvor. Und das ach so schöne “helfen“ auchnicht. Sogar die vielberühmte “Bereicherung durch Behindertsein“, fehlt. Esgibt kein verstecktes oder offens Unrecht zu beklagen und auf Mitleiderwekkung wurde ganz verzichtet. In diesemFilm wird überhaupt nicht gelitten. Mankann darum auch nicht mitleiden. Mitdenken allerdings schon. Vor allem abethandeln.

Für Architekten nicht selbstverständlich

Der Film fordert Bauherren, Baubehördenund Architekten zu einer Selbstverständlichkeit auf, nämlich so zu bauen, dassBehinderte nicht noch zusätzlich behindert werden. Er tut dies nicht als moralisierender Lehrfilm mit erhobenem Zeigefinger, sondern verpackt in eine Geschichte, in der sich mancher Architektwiedererkennen kann.

Die Ei imgeschichte

Thomas Berger bewirbt sich im Architekturbüro Keller als Architekt. Es wirdein Vorstellungsgespräch mit Hindernissen, denn Keller ist Rollstuhlfahrer.Aber sein “Auftreten“ überzeugt. ThomasBerger erhält die Stelle als Projekt-leiter und bringt neue Ideen ins Architekturbüro. Zum Beispiel den “Anpassbaren Wohnungsbau“ als Alternative zum Behi ndettenheim.

Er plant eine moderne Genossenschaftssiedlung mit anpassbaren Wohnungen. AlleWohungen sind behindertengerecht, nichtnur die üblichen zwei, drei Kleinwohnungen, wenn überhaupt. Höhere Baukostenentstehen deswegen nicht, und ThomasBerger zeigt seinen Architekturkollegenquasi nebenbei noch, dass behindertengerechte Architektur auch schön sein kann.Aber Büroinhaber Keller bleibt skeptischund will es genau wissen. Und ob Berger

Page 9: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

Schweizerische Fachstelle fUr behindertengerechtes Bauen — Informationsbulletin 15/39 9

mit seinen Ideen auch bei den Genossenschaftern Anklang findet, zeigt sicherst am Schluss des Filmes.

Querschnittgelahmter HauptdarstellerBeide Hauptdarsteller haben einen engenBezug zum Thema Bauen und Behinderung.Daniel Widmer als Architekt Berger, istselber Rollstuhlfahrer. Er hat einenBauberuf erlernt, und ist seit einemSturz vom Baugerüst querschnittgelhmt.Paul Lohr, in der Rolle des Architekturbüroinhabers Keller, ist Berufsschau—spieler. Daneben hat er schon Bauführungen gemacht. Seine Frau war auf denRollstuhl angewiesen.

Von Sponsoren finanziertDer Film wurde von der CONDOR PRODUCTIONS AG gedreht. Er ist Teil eines langfristigen, sponsorenfinanzierten PR-Konzeptes der Fachstelle, mit dem sie behindertengerechtes Bauen im ganzen Landfördern will. Im ganzen Land. Das bedingt die Herstellung einer französischen und einer italienischen Synchronisation. Und das wiederum setzt voraus,

dafUr Geld zu suchen. Wir meinen, in derRomandie ware das eine Aufgabe für diecommissions‘. Fürs Tessin zweifeln wirnicht, dass die F.T.I.A. sich der Sacheannimmt. Dass sie sehr aktiv ist, hatsie schon oft genug bewiesen.

Das Filmbudget von Fr. 2OOOOO.-- wurdevon Institutionen, Stiftungen, und Sponsoren finanziert, darunter Generalunternehmer, Immobilienfirmen, Banken, Versicherungen, Gewerkschaften und einem Architektenverband.

Video-Kassetten erhältlich (deutsch)Die Fachstelle will den Film an Architekten- und Bauherrenseminaren vorführen. Zudem sollen alle Ausbildungssttten der Bauberufe (ETH, HTL- und Gewerbeschulen) Video-Kassetten erhalten.Kassetten, (VHS, farbig, 27 Min.) könnenzum Preis von Fr. 35.-- bei der Fachstelle bezogen werden.

Page 10: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

10 Infocmationsbulletin E,‘29 — Scheizerische Fachstelle fUc behindertergerechtes Bauen

“Behinderungen“ im Liegenschaften-markt

Eine Veranstaltung der Fachstel1 undder Neuen Zürcher Zeitung

Unter dem Titel “‘Behinderungen‘ im Liegenschaftenmarkt“ führt die Schweizerische Fachstelle in Zusammenarbeit mitder Neuen Zürcher Zeitung gemeinsam eineTagung zum Thema “anpassbarer Wohnungsbau‘ durch. Die Tagung findet am 29. November 1989 im Hotel Zürich in Zürichstatt. Sie richtet sich hauptsächlich aneingeladene Vertreter des Immobilien-marktes und des Liegenschaftenhandels.Den Interessen der Zielgruppe entsprechend, soll an dieser Tagung der “Markt-nutzen“ des behindertengetechten Wohnungsbaus verdeutlicht werden.

Mehrkosten ja oder nein

Herr Dr. med. J. Kesselring von der Rehabilitationsklinik Valens führt mitseinem Referat “Fortschrittliche Medizin- nachhinkende Architektur“ ins Themaein.

Am Fallbeispiel der eigenen Wohnungzeigt Herr Dr. iur V. Schulthess, dessenWohnung rollstuhlgängig ist, dass “anpassbarer Wohnungsbau“ ohne Mehrkostenmöglich ist.

Behindertengerechtes Bauen ist auch einewichtige Voraussetzung für Spitex. Zudiesem Thema spricht Stadtrat WolfgangNigg, Zürich in seinem Referat “Spitexund Wohnungsbau - eine Symbiose“.

Zum Abschluss präsentiert Joe A. Manservon der Fachstelle die Dienstleistungender Schweizerischen Fachstelle im anpassbaren Wohnungsbau.

3, Aktion zur Auszeichnungbehindertengerechter Bauten

76 Objekte ausgezeichnet

Bereits zum drittenmal führte die SAEBdie “Aktion zur Auszeichnung behindertengerechter Bauten“ durch. Von den 119eingereichten Objekten hat die Jury nachacht Sitzungen 76 Objekte ganz und 11teilweise für behindertengerechtes Bauenausgezeichnet. Auch bei der 3. Aktionwar die Schweiz. Fachstelle in der Juryvertreten.

Die volle Auszeichnung mit Plakette undUrkunde vergab die Jury nur für Objekte,welche die Anforderungen der Norm SN 521500 “Bauliche Massnahmen für Gehbehinderte“, 1974, im wesentlichen erfüllten.Kleinere Abstriche wurden allerdings,aus Gründen der Verhältnismässigkeit vonder Jury toleriert. “Mildernde Umstände“liessen die Juroren vor allem bei Denkmalschutzobjekten gelten. Andererseitswurden Sonderbauten wie Alters- undKrankenheime, Wohnheime und Werkstättenfür Behinderte strenger beurteilt.

Für Objekte, die die Anforderungen derNorm wenigstens teilweise erfüllten, gabes die Urkunde ohne Plakette.

Selber aktiv werden

Auf eine Schlussveranstaltung wurde verzichtet, hingegen erhält die Regional-presse der ganzen Schweiz eine ausführliche Pressedokumentation. Die Adressender regionalen Bauberatungsstellen undArbeitsgruppen werden in der Pressemappeenthalten sein. Das gibt den Bauberaternund Arbeitsgruppenmitgliedern die Gelegenheit, selber aktiv zu werden und zumBeispiel Lokalredaktionen zu einer Berichterstattung zu animiern. Der illustrierte Schlussbericht der Aktion erscheint Ende November im “Schweizer Ingenieur und Architekt“.

3. AUSZEICHNUNGMHINDIRTSNGERICHIER BAUTCN

3e AURIIUTION DE DISI1NCTIONSMiX EDIFICES ADAPEU AUX HANDICAPES

3. DISTINZIONE DI COSTRUZIONIADAflE AGU ANDICAPMTI

Page 11: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

Schweizerische Eachstelle für behindertengerechtes Bauen — Informationsbulletin 15/39 11

— “1•‘•‘‘• ‚

? .

• A-1160 Wien, Wattgasse 20,Tel. (0222)465206.

Bau—Produkte für Behinderte undBetagte

Fragen Sie die Fachstelle

In der Dokumentation der Fachstelle finden Sie Informationen von Bauelementen,Produkten und Materialien (keine Hilfsmittel) zu fast allen Bereichen des behinderten- und betagtengerechten Bauens.Diese entsprechen, aus unserer Sicht,weitgehendst den Anforderungen der Behinderten und Betagten. Die Dokumentation umfasst:

GESIG - NoppenpiatteTaktile Markierung anVerkehrs] i chtsi gnal an] agen

Das erhöhte Verkehrsaufkommen, insbesondere in städtischen Bereichen, macht esfür blinde sowie für sehbehinderte Personen schwieriger, die Strasse selbständig und sicher zu überqueren.

Akustische Signalanlagen an Strassen undBahnübergängen, verbunden mit einer zusätzlichen taktilen Kennzeichnung, tragen wesentlich zur Sicherheit dieser behinderten Personen bei.

n vielen Situationen sind sie unerlässlich, um ein überqueren der Strasse zuermöglichen.

Als taktile Markierung eignen sich die40 cm breiten GESIG-Noppenplatten, verlegt auf Gehsteigen und/oder Verkehrsinseln quer zur Gehrichtung.

4.--—es

• ml‘ .•er.- .

‘, 4;;-

• 6Z?

:‘Z ‚z

AufzügeBadewannenBadezi mmerzubehörBeschl äge/SchlösserBodenbeläge für SanitärbereichDuschen— und DuschenzubehörElektrische SchalterElektr. Antriebe für Türen und ToreFenster und FensterklapplädenFernsteuerungenHalterungen und HandgriffeHandl äufeHebebadewanneHebebühnenHebegerät fixmontiertKüchenapparateKüchenmöbelLavabosMöbelProfileRampenRol 1 adenantri ebe (elektrisch)RollkorpusseSani tärarmaturenSchmutzschleusenSchwi mmbadtreppenSpi egel schränkeTelefonanl agenIoilettenanlagen (fest und mobil)Toi 1 ettenzubehörIreppenkantenTreppen 1 ei stenTreppenlifte - mit Plattform für

Rol 1 stuhifahrer

- mit Hängevorrichtungfür den Transport vonRol 1 stuhlfahrern

• Eigentumsr, Herausgeber und Verleger:GESIG, Gesellschaft fuc Signalanlagen,Gesellschaft m.b.H.

Dadurch wird blinden oder sehbehindertenVerkehrsteilnehmern das Auffinden desSignalständers, an welchen akustischeSignal ei nri chtungen angebracht sind,aufgrund der Oberlächengestaltung durchErkennen mit dem Stock oder mit den Füssen, wesentlich erleichtert.

Diese Hilfe an Verkehrslichtsignalanlagen für blinde sowie für sehbehiridertePersonen wurde bei der Sitzung “Technische Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte“ im Juni 1987 in Bad Liebenzell(BRD) von Vertretern der Schweiz, derBundesrepublik Deutschland und Oesterreich, gemeinsam erarbeitet.

Page 12: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

12 Inforrnationsbulletin i/3 — Schweizerische Fachstelle Für behindectenerechtes Bauen

Treppenlifte - mit Sitz für Gehbehinderte

- mit StehplattformTreppenteppicheTüten und TürbeschlägeWaschmaschinenWäschetrockner

Fachstelle hat die Herausgabe mit Fr.10000.-- unterstützt, und der SIV besorgte den Versand. Der Leitfaden ging,wie schon die Norm und der Ordner, analle Architekturbüros und an alle Gemeinden der Schweiz. Ende gut, allesgut.

Der neue Leitfaden ist da

Schnee vom vergangenen JahrNoch im letzten Jahr schien eine Zusammenarbeit zwischen dem SchweizerischenInvalidenverband und der SchweizerischenFachstelle unmöglich. Der Fachstellewurden sogar “Konsequenzen“ angedroht,für den Fall, dass sie es wagen sollte,den Ordner “Behindertengerechtes Bauen“ohne die Einwilligung einiger Behindertenfunktionäre herauszugeben. Als sie estrotzdem tat, wurde sie dafür gebührend“bestraft“. Ihr Vorschlag, die lO‘OOONormen SN 521 500 gleichzeitig mit den10000 Ordnern zu verschicken, um damitSpendengelder zu sparen, wurde abgelehnt. Doch ist das alles Schnee vomvergangenen Jahr.

Den neuen Leitfaden haben die Fachstelle, der SIV und das Bundesamt für Wohnungswesen gemeinsam erarbeitet. Die

Leitfaden ersetzt das “blaue Büchlein“

Der berühmte Vorgänger des Leitfadens,das weitherum bekannte “blaue BUchlein“,hat ausgedient. Verschiedene Angaben darin sind überholt. Es sollte nicht mehrverwendet werden.

Der neue Leitfaden “BehindertengerechtesBauen“ stützt sich auf die CRB-Norm SN521 500, die den gleichen Titel trägt.Normen pflegen sehr nüchtern und trockendaher zu kommen. Der Leitfaden, zweifarbig gestaltet, ist leserfreundlicher undmit Ergänzungen, Erläuterungen undIllustrationen versehen.

Bei iel: Waschtisch unterfahrbat(We öffentlich)

Beispiel: Anordnung Spiegel und Schrank

(z.B. Hotel)

Page 13: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

Schweizerische Fachstelle fUr behindertenaerechtes Bauen — Informationsbulletin 15/sB 13

An den Unterlagen fehlt es nicht

An Unterlagen zum behindertengerechtenBauen fehlt es heute nicht mehr. Beratungsmöglichkeiten gibt es auch in fastallen Regionen des Landes. (siehe Beilage). Beim Zeichnen hilft die Schablone“plant überall rollstuhlgerecht“ derFachstelle . Und wer will, kann bei derFachstelle sogar einen Video-Film überbehindertengerechtes Bauen beziehen. DerEntscheid, behindertengerecht zu bauen,liegt allerdings immer noch bei den Architekten und Bauherren, denn man kanndie Pferde zwar zum Brunnen führen,trinken müssen sie selber.

Bezug Leitfaden:

Ein Exemplar des neuen “Leitfadens“liegt diesem Informationsbulletin bei.Weitere Exemplare können bezogen werdenbei

Schweizerische Fachstelle fürbehindertengerechtes BauenNeugasse 1368005 Zürich 01/272 54 44

Der Bezug ist kostenlos.

Neu eingegangene Literatur

Deutsch

Zeitschrift “Architektur + Wettbewerbe“Nr. 137/1989 “Eine 1ebensrte Unweitfiir Senioren und Behinderte“, Karl Krämer Verlag, Postfach 80 06 50, D—7000Stuttgart 80, ISBN 3—7828——3137—3

Alte nschen und ihre räumliche UnweitDokumentation eines ExpertengesprächsJan. 1988, Selbstverlag der Bundesfor—schungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung, Am Michaelshof 8, Postfach 2001 30, D—5300 Bonn 2

*hnungsanpassung - Anpassung an die*hnung von C. Klienike, M. Knebel, E.Böttcher, Berlin 1988, Bezug bei TU Berlin, Institut für Krankenhausbau, Strasse des 17. Juni 135, 1000 Berlin 12

Zusaminarbeit in der spitalexternenVersorgung, Band 1, 1988, Bezug: SchweizInstitut für Cesundheits- und Krankenkassenwesen, Aarau ISBN: 3 85909 050X

Barrierefreie Arbeits1t für nschenmit und ohne Behinderung, Teil Ä/l988Bezug: Verwaltungs—Berufsgenossenschaft,Mönckbergstr. 7, D—2000 Hamburg 1, ISBN:3—7921—0395—8

Englisch

“Manual“ traffic provisions for pecpiewith a handicap, Ministry of Transportand Public Works, Road Safety Directorate (DW), Kanaalweg 3, 2548 CC TheHague, Netherlands, ISBN: 90—369—15015

Site Planning and Design for the Eiderly, Diane Y. Carstens,ISBN: 0—442—21786—4

Spanisch

Documentos technicos:ccesibilidad para personas connovilidad reducida, 1988, Sin barrenaspara todos, 1988, Instituto Nacional deServicios Sociales (Inserso), Maria deGuzman 52, 28003 Madrid

Page 14: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

14 Informationsbülletin 5/39 — Schweizerische Fachstelle fir behindertencerechtes Bauen

Anforderungsprofil für Bauberaterlnnen(siehe auch Seite 7 ‘Neue Bauberatungsstellen gründen“)

Beruf] 1 che Voraussetzungen:

- Baufachmann /-frau, (Architekt HTL, Hochbauzeichner oder andererBauberuf)

- mit möglichst breiter Berufserfahrung

Persönliche Voraussetzungen:

- bereit sein, Neues zu lernen

- selbständiges Arbeiten mit viel Eigeninitiative

- überdurchschnittliches Einfühlungsvermögen und Kooperationsfähigkei t

- Fähigkeit, mit verschiedensten “Kunden“ (Architekten, Installationsplanern, Handwerkern, Bauherren, Behinderten, Behörden, Fach-personal aus Medizin- und Sozialberufen) umgehen zu können

- bereit sein, auch Administratives zu erledigen (Büroerfahrung)

- vorteilhaft sind auch Kenntnisse der Probleme Behinderter

Aufgaben und VerantwortungsbereichDer Stelleninhaber istDie Stelleninhaberin ist

1. Anlaufsstelle für:

— Baulaien, d.h Bauherren (behinderte und nichtbehinderte) undderen Angehörige, denen er Lösungen aufzeigen und verständlichmachen soll

- Planende und Ausführende, die mit ihm als fachlich gleichgestelltem Partner kompetent verhandeln können

- Behörden, die in‘ der Gesetzgebung und deren Anwendung auf seinFachwissen zurückgreifen können

- Fachpersonal aus Sozial- und Gesundheitsbetreuung (Ergotherapie,Spitex, Hilfsmittelberatung, usw.), mit denen er bauliche Anpassungen im Team löst

2. Kontrollstelle: Der Berater überwacht die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen bei Baugesuchen, wo behindertengerechtes Bauen vorgeschrieben ist.

3. ‘Lobbyist‘, der institutionelle und private Bauherren, Planer,Ausführende und Behörden von der Notwendigkeit des behindertengerechten Bauens überzeugt und auch Baueinsprachen macht, wo dasBaugesetz ihm oder ihr dies ermöglicht.

Page 15: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

Schweizerische Pachstelle für behindertenaerechtes Bauen — Tnformationsbulletin I5.S9 15

Design oder

Dasein - dass

ist hier die

Frage

Siedlung

Hertogenbosch,

Aufruf

Der Verein zur Schaffung von Wohnmöglich—keiten für körperlich Behinderte VSWB wurdeim Januar 1982 von Betroffenen mit dem Zielgegründet, selbst neue Wohnformen für Behinderte zu realisieren. Als erste solche Wohnformkonnte im November 1986 das Mooshuus inMoosseedorf/BE eröffnet werden, das jetzt vollbelegt ist und dessen Betrieb sich gut eingespielt hat. Der VSWB möchte ein weiteres Projekt in Angriff nehmen; z. B.:

— Wohngemeinschaftefl mit gesicherter Betreuung,

— Service—Wohnungen,

— etwas MooshuusähnlicheS,

— Kombination verschiedener Varianten.

Wir suchen deshalb direktbetroffene, interessierte Behinderte, die bereit sind, als Initiantenaktiv dabei mitzuwirken. Der VSWB würde wiederum die Trägerschaft übernehmen und beiPlanung und Realisation beraten. Die Finanzierung und damit auch die Kontakte zu Bund undKanton würden ganz vom VSWB wahrgenommen.

Interessierte melden sich bitte schriftlich bei:

Sekretariat VSWB,Moosbühlstr. 31,3302 Moossedorf

Barrierenfreies Hochseefreizeit—schiffEine besonders reizvolle Aufgabe konnte1987 durch das Institut T.L.P.e.V. ausDeutschland zum Abschluss gebrachtwerden. Es handelt sich dabei um denAus- und Umbau eines Fischkutters in einbarrietenfreies Tagesfahrtenschiff fürKonferenzen und Freizeit auf hoher See,welches in jedem Bereich für alleMenschen, unabhängig ihrer Behinderung,nutzbar sein soll.

Dieses Projekt, das in vielen Bereichenneue Techniken und aussergewöhnlicheLösungen erforderte, wurde 1988/89, inder Heil igenhafnerwerft weitergeführt.

aus ÄSKIO Nachrichten Sept. 1989

Niederlande

Page 16: Demnächst in diesem Theater - Hindernisfreie Architektur · 2019-08-19 · 2 Informationsbulletin — Schweizerische Fachstelle für behindertengerechtes Bauen Demnächst in diesem

Informationsbulletin der

Schweizerischen Fachstelle fur behindertengerechtes Bauen

Neugasse 136 CH—8005 Zurich

Telefon 01/44 54 44 PC 80 — 46 16 — 2

Auflage dieser Ausgabe: 1150 Ex. (dj ‚ 350 Ex. (f)

Erste 2 Exemplare gratis — weitere Exemplare Fr. 2.50/Ex.