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Kostenlos zum Mitnehmen Foto: Branca Jukic www.demeter.de Heft 15 Herbst 2012 demeter – biodynamisch seit 1924 D a s D e m e t e r J o u r n a l w i r d j e t z t C O 2 - n eu t r a l p r o d u z i e r t . Vor Ort Zu Gast in Marienhöhe Verstehen Rhythmus ist Leben Hintergrund Den Brüderküken das Leben schenken Genießen Von Leserinnen empfohlen

Demeter Journal 15

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Demeter Journal 15, magazin

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Page 1: Demeter Journal 15

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www.demeter.de Heft 15 Herbst 2012

demeter – biodynamisch seit 1924

Das Demete

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ird jetzt CO2-neutral produziert.

Vor OrtZu Gast in

Marienhöhe

VerstehenRhythmus ist Leben

Hintergrund Den Brüderküken

das Leben schenken

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Page 2: Demeter Journal 15

2 Demeter Journal · Sommer 2012

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Page 3: Demeter Journal 15

Herbst 2012 · Demeter Journal 3

Inhalt

Wann spüren Sie den Rhythmus der Natur am

intensivsten? Vielleicht gerade jetzt, wenn der

Sommer sich langsam verabschiedet und der Herbst

schon immer mal rüberwinkt? Für mich steigern die

Übergangszeiten Frühling und Herbst meine Auf-

merksamkeit in Richtung Natur jedes Mal aufs Neue.

Und dafür bin ich dankbar, denn was gibt es Besseres,

als im Einklang mit den Rhythmen der Natur zu leben?

Wie vielfältig Rhythmen unser Leben bestimmen, hat

mich bei der Recherchearbeit für dieses Journal selbst

überrascht. Bei Demeter-Bäuerinnen und -Bauern

und Gärtnerinnen und -Gärtnern ist der Arbeitsalltag

geprägt von Vegetation, Bedürfnissen der Tiere, Säen,

Ernten – aber Handy, E-Mails, Büroarbeit drängen

sich massiv dazwischen. Hersteller in der Demeter-

Gemeinschaft erleben den Pulsschlag der Natur am

ehesten, wenn Rohstoff e angeliefert werden: Früchte,

Gemüse, Getreide.

Es kommt auf die Balance an, betonen Mediziner,

Chronobiologen und Psychologen immer vehementer.

Also im eigenen Rhythmus für die gute Mischung

sorgen zwischen Spannung, konzentriertem Arbeiten,

eingespannt sein in vorgegebene Abläufe einerseits

und bewusstem Abschalten, Erholen, Inspirationen

suchen und Muße für Refl exion andererseits. Dass Sie

das immer besser hinkriegen, wünscht Ihnen

genießen verstehen

INHALT 03/12Inspiration

Monatstugenden: höfl ich, zufrieden, gelassen und voller Einsicht 4

VerstehenDas Demeter-ABC 20Rhythmus ist Leben und Kraftspender 6

Vor OrtZu Gast in Marienhöhe 8

Nachgefragt

Martin Ott und sein Leben im Rhythmus der Kühe 12

Wissenswert

Eiweiß, der wandelbare Nährstoff 16

Gesund leben

Integrative Medizin, nicht nur bei Krebs 18

GenießenLieblingsrezepte vonLeserinnen 22

Begegnen

Auszeichnung für Lämmerhof und Piluweri 34KarmaKonsum-Gründerpreis für Mundraub.org 37

Kennenlernen

Andechser Molkerei Scheitz vereint Tradition und Innovation 30

Warenkunde

Guter Rat: Vorrat anlegen 32

Hintergrund Den Brüderküken das Leben schenken 36

Schlusspunkt

Ehrlich essen 38

Rubriken

Editorial 3Aktuell 21Produkte 28

Rätsel 39

Impressum 38

Vorschau 38

Renée Herrnkind

[email protected]

Telefon 06155 846950

PS: Und Dorothee Sölle sagt dazu: „Wir

brauchen eine neue Spiritualität, die den

Rhythmus kennt und akzeptiert. Wir kön-

nen uns selbst unterbrechen in dem, was

wir geläufi g tun, um diesen Rhythmus des

Lebens wahrzunehmen und uns in ihn ein-

zustimmen. Er ist vor uns und nach uns da.“

Page 4: Demeter Journal 15

Bleiben Sie dran – gern erinnern wir an Steiners Monatstugenden für den spirituellen Schulungsweg, den das Demeter Journal Nr. 12 begonnen hat und der sich nun im Jahresrhythmus vollendet.

Spirituell entwickeln: Mit Höfl ichkeit, Zufriedenheit

und Geduld zu Gelassenheit und Einsicht

Septem

ber

– Höflichkeit

Oktober – Z

ufrie

denheit

November – Ged

uld

Inspiration

w

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insicht

Page 5: Demeter Journal 15

Bewusst leben, bewusst einkaufen und jetzt auch: bewusst Geld anlegen.

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Page 6: Demeter Journal 15

XXXXXXX

6 Demeter Journal · Herbst 2012

Verstehen

Rhythmus ist Leben

Die Sternenzeit zur bewussten Gestaltung nutzen

Wer beim Stichwort Rhythmus nur an wummernde Bässe oder den „Soundtrack des Le-

bens“ denkt, der kann noch eine bereichernde Vielfalt an Aspekten zu diesem Th ema entde-

cken. Rhythmus ist Leben, betonte schon Rudolf Steiner, der neben Waldorfpädagogik auch

biodynamischen Landbau als lebendigen Ausdruck der Anthroposophie initiierte.

Allen Wetterkapriolen, Lampen und Heizungen zum Trotz ist

der Wechsel der Jahreszeiten ein deutlich spürbarer Rhyth-

mus, der prägt. Und vielleicht hat sogar das aus dem Takt

geratene Wetter einen tieferen

Sinn, denn inzwischen weiß die

Rhythmusforschung, dass die Mi-

schung von Chaos und Ordnung

entscheidend ist für Gesundheit

und Wohlbefi nden. An einem

verregneten Junitag konnte sich

Demeter-Bäuerin Th ea Gabriel, im

Aufsichtsrat des Demeter e. V. en-

gagiert, auf ihrem Hof Stedebach

in Mittelhessen Gedanken dazu

machen: „Das Leben und Arbeiten

in der Landwirtschaft sind ja geprägt durch die Rhythmen

der Natur. Persönlich erlebbar wird das für mich vor allem

durch die Blumen: das gespannte Warten auf erste Winter-

linge, dann Schneeglöckchen, Hasel- und Weidenkätzchen,

die Freude über Akeleien, Kirsch- und Apfelblüten. Am aller-

wichtigsten ist immer der Anfang, die erste Blüte, die ich sehe.

Da blitzt im Bewusstsein was auf. Wichtig sind auch die Zug-

vögel: Kraniche, erste Bachstelzen, Rotmilane und vor allem

die Rückkehr der Schwalben. Ganz stark berührt mich immer

wieder, wie lange man das ersehnen kann, und wie schnell es

wieder vergangen ist. Das kommt mir vor wie eine riesige Uhr,

die ganz langsam tickt, aber trotzdem sehr schnell geht. Schon

wieder ein Jahr… Mit meinem Tagesgeschäft hat das wenig zu

tun, obwohl auch das sehr rhythmisch geprägt ist. Mein Tag

ist eingerahmt durch die zwei Melkzeiten, dazwischen liegen

Haus-, Büro- und Gartenarbeit. Alles zu festgelegten Zeiten.

Hier läuft die reale Uhr, gliedert und strukturiert die Arbeits-

abläufe und lässt wenig Raum für Abwechslung oder Verän-

derung. Aus dem Jahreslauf wirkt der Wechsel von Sommer-

und Winterhalbjahr am ehesten herein: Sind die Kühe auf der

Weide und kommen Kartoff eln und Gemüse frisch vom Feld,

ist Sommer, bleiben die Kühe im Stall und kommen Kartof-

feln und Gemüse aus dem Keller, ist Winter.“

Dr. Hartmut Spieß vom Dottenfelderhof in Bad Vilbel hat

sich jahrzehntelang intensiv mit Chronobiologie beschäftigt.

„Trotz Industrialisierung und Mechanisierung des Land- und

Gartenbaus gibt es auf den Höfen nach wie vor ein Mindest-

maß von rhythmisch sich wiederholenden zeitlichen Gliede-

Page 7: Demeter Journal 15

Herbst 2012 · Demeter Journal 7

Verstehen

rungsabläufen, die beachtet werden müssen“, sagt er. „Die Pfl e-

ge der Rhythmen als ,Motor‘ aller lebendigen Erscheinungen

ist sicherlich am weitesten verwirklicht im Biologisch-dyna-

mischen Landbau. Dabei werden chronobiologische Gesichts-

punkte wie eine Art Betriebsmittel eingesetzt. Vor allem die

Gestaltung der Fruchtfolge, Herstellung und Anwendung der

Biologisch-dynamischen Präparate, Beachtung von Saat- und

Erntezeiten sowie Nützlings- und Schädlingsrhythmen, aber

auch rhythmologische Aspekte zur Haltung und Pfl ege der

Tiere gehören dazu.“ Die Redewendung „Rhythmus ersetzt

Kraft“ weist auf das Ordnungsprinzip der Rhythmisierung

hin, auf die Ökonomie des Kraftaufwands. Diese Wirksam-

keit zeigt sich auch in der Koordination und Synchronisati-

on aller Lebensvorgänge, hat Spieß beobachtet. Bei Pfl anzen

wird dies im Phänomen des Ausgleichs bei Entwicklung und

Wachstum der Pfl anzen sichtbar.

Änderungen in Rhythmus- und Zeitabläufen haben nach län-

gerer Einwirkung Minderungen der Leistungen des betroff e-

nen Organismus zur Folge. „Die größte Bedeutung hat dies

für die Tierhaltung“, sagt Dr. Spieß. Eine rhythmusgerechte

Haltung und Fütterung der Tiere sind Voraussetzungen für

Gesundheit und Lebensleistung. Künstliche Lichtzufuhr,

zum Beispiel in der Gefl ügelhaltung, welche natürliche Jah-

resrhythmik unterläuft, ist daher nicht vereinbar mit dem

Biologisch-dynamischen Landbau. Die Demeter-Richtlinie

Gefl ügel bestimmt: „Stallungen müssen tagsüber natürliches

Licht erhalten. Künstliche Beleuchtung muss nachts mindes-

tens acht Stunden ausgeschaltet bleiben.“

Es gibt keinen gesunden Lebensvorgang, der nicht rhyth-

misch verläuft, das wusste in der Antike bereits Hippokrates.

Rhythmische Muster entdeckte auch der Schreiber von Ale-

xander dem Großen, als er bei Blättern beobachtete, wie sie

sich bei Tagesanbruch öff neten und abends wieder schlossen.

William Schwartz, Neurologieprofessor an der University of

Massachussetts, beschreibt es so: „Alle biologischen Uhren

sind Anpassungen an eine sich drehende Welt.“ Dabei haben

nicht nur alle Säugetiere eine Art eingebauter Uhr, in fast jeder

einzelnen Körperzelle pulst ein eigener Rhythmus. Das zeigt

sich nicht zuletzt auch im Verdauungssystem – in dem der

Kühe (siehe Seite 13) genauso wie bei einem Kleinkind. Essen

und Verdauung sind regelmäßig und rhythmisch – im Prin-

zip, denn unser mobiles Leben hat allzu oft keinen Rhythmus

und computergesteuerte Fütterung von Nutztieren entfernt

sie weit vom ursprünglichen Nahrungsangebot der Natur.

Längst ist wissenschaftlich erforscht, dass Konzentration und

Ruhe – meditative Versenkung – aus dem Alltäglichen her-

ausführen. Rudolf Steiner empfi ehlt für diese geistige Kon-

zentration knapp fünf Minuten. Dieses Zeitmaß spielt auch

am Sternenhimmel eine besondere Rolle. Wolfgang Held

vom Goetheanum in Dornach nennt es Sternenzeit: Durch

die tägliche Diff erenz zwischen dem Gang der Sonne von Ost

nach West im 24-Stunden-Rhythmus und dem kürzeren Lauf

der Sterne entsteht ein zeitlicher Freiraum von vier Minuten

im Kosmos. Das ist die Zeitspanne, die wir als Sternenzeit in

unserem Alltag nutzen sollten – vielleicht um den Rhythmus-

räubern Einhalt zu gebieten und selbst zum Schöpfer eigener

Rhythmen zu werden.

„Für mich ist Rhythmus synonym zu Le-

ben. Der Rhythmus zwischen zwei Polen

wie Tag und Nacht bedeutet sowohl Zeit

wie auch Kraft. Auf Lebewesen bezogen,

würde ich es als Lebenskraft bezeichnen.“

Demeter-Aufsichtsrat Thomas Maier von der

BEUTELSBACHER FRUCHTSAFTKELTEREI.

„Vier Minuten Sternen-

zeit, Leben mit den

kleinen und großen

Rhythmen der Zeit“

„Der siebenfache

Flügelschlag der Seele,

Leben mit dem Rhythmus

der Woche“

Beide Bücher von Wolfgang

Held, Falter im Verlag Freies Geistesleben

http://www.dottenfelderhof.de/zuechtung-forschung/

on-farm-research/rhythmenforschung.html

www.humanresearch.at

„Für mich als Hersteller gibt es die Jahresernten als große wiederkehrende Ereignisse. Darauf ar-

beiten und planen wir hin. Daneben sind mein Tag und meine Woche eher geprägt durch Meetings

und Sitzungen. Viel Rhythmus gibt es dabei nicht. Rhythmus fi nde ich in meiner Familie wie zum

Beispiel bei unserem ausgiebigen sonntäglichen Brunch oder bei wöchentlichen Taxifahrten für

meine Kinder.“

Demeter-Aufsichtsrat Jan-Peter Bauck von Bauckhof Naturkost

Wer mehr wissen will

Page 8: Demeter Journal 15

8 Demeter Journal · Herbst 2012

Vor Ort

Zu Gast in Marienhöhe

Auch Cem Özdemir spürt hier biodynamische Vergangenheit

und ZukunftsgestaltungKaum ein Besucher von Marienhöhe, dem traditionsreichen Demeter-Hof in Bad Saarow,

kann sich dem Geist der Vergangenheit entziehen – auch Cem Özdemir nicht, der Vorsit-

zende von Bündnis 90/Die Grünen. Auf dem ältesten biodynamischen Betrieb Deutsch-

lands weht der Atem der Geschichte, anders lässt es sich nicht ausdrücken. Was aus der Ver-

gangenheit wirkt, wird hier ebenso nachdenklich wie entschlossen in Zukunft verwandelt.

Da ergeben sich Impulse für Politik und Küche geradezu zwangsläufi g.

Page 9: Demeter Journal 15

Herbst 2012 · Demeter Journal 9

Vor Ort

Demeter-Vorstand Stephan Illi und Jakob Ganten, der Ge-

schäftsführer von Demeter Berlin/Brandenburg, haben den

Politiker zum Finale seines Sommerurlaubs nach Marienhöhe

geführt. „Ich will mich durchaus biodynamisch inspirieren las-

sen“, verrät der 46-Jährige, für den bio ohnehin zum Lebens-

alltag gehört. Von Bad Saarow geht es bergauf durch den Wald.

Dicke Robinien säumen den Weg zum Gutshof, der von Wirt-

schaftsgebäuden und Wohnhaus fl ankiert wird. Ganz in der

Nähe des größten Sees in Brandenburg hat sich fast so etwas

wie ein eigenes Dorf entwickelt. Die Hofgemeinschaft Marien-

höhe mit den vier Gesellschaftern hat etwa 40 Menschen um

sich geschart: junge und alte, tatkräftige und solche, die noch

auf der Suche sind, mithelfen und ausprobieren, wo und wie es

für sie weitergehen soll.

Fridtjof Albert nimmt sich Zeit für den Besuch. Der Landwirt

schätzt den Gedankenaustausch, gern mit jungen Leuten aus

dem Freiwilligen Ökologischen Jahr, heute eben mit einem

Spitzenpolitiker aus Berlin. Er ist seit 25 Jahren auf dem Hof,

war schon zu DDR-Zeiten dazugekommen und hat in der Wen-

dezeit den Verein mitgegründet, der heute noch Marienhöhe

trägt. Zu DDR-Zeiten war Marienhöhe in Privatbesitz – unge-

wöhnlich, aber hilfreich. Nach 1991 konnte die Erbengemein-

schaft den Wunsch von Erhard Bartsch, dem biodynamischen

Pionier, umsetzen. Er wollte durch die Vereinsträgerschaft

sicherstellen, dass auf Marienhöhe konsequent weiter biody-

namisch gewirtschaftet wird. Kein Wunder, immerhin ist das

seit 1928 schon beste Tradition auf Marienhöhe. Biodynami-

sche Wirtschaftsweise hat nicht zuletzt auch verhindert, dass

das Gut zur LPG wurde. „Da lag immer eine schützende Hand

über dem Hof“, spürt Fridtjof Albert. Für ihn und seine Mit-

streiter ist der Zusammenhang mit der spirituellen Arbeit, die

an diesem Ort seit fast 90 Jahren betrieben wird, unbestreitbar.

„Demeter ist in Bad Saarow entstanden und groß geworden“,

erzählen die Demeter-Akteure Illi und Ganten dem Berliner

Besuch nicht ohne Stolz. Die Pionierzeit hat dafür gesorgt, dass

kontinuierlich ein großer Unterstützerkreis um Marienhöhe

gewachsen ist. „Ohne diesen Riesenumkreis hätte Marienhöhe

nicht überlebt, es war wie eine Insel im Roten Meer.“ Bereits

als Jugendlicher hat der 47-jährige Fridtjof Albert in den Ferien

auf Marienhöhe mit angepackt. „Das meiste habe ich von dem

Alten auf dem Hof gelernt, von Nachbarn und dann spätabends

im Bett aus dem Stapel Bücher“, lacht der gelernte Drechsler.

Erkenntnisfragen wurden bei den Wintertagungen mit anthro-

posophischen Freunden auch aus dem Westen bewegt. „Dieser

fast konspirative Charakter war sehr befruchtend, ebenso inspi-

rierend wie faszinierend.“

Was drei Jahre nach dem landwirtschaftlichen Kurs von Rudolf

Steiner auf Marienhöhe gleich in die Tat umgesetzt wurde,

Immer interessiert am Gespräch

Jakob Ganten, Geschäftsführer von Demeter in Berlin und Brandenburg, Stephan Illi, Vorstand des Demeter e. V., und Cem Özedemir mit Frau

freuen sich beim Besuch in Marienhöhe auch an den Blumenbeeten

Page 10: Demeter Journal 15

XXXXXXXVor Ort

zeigt Wirkung. „Wenn Gäste sagen, hier sieht́ s ja aus wie frü-

her, schütteln wir den Kopf“, verrät der Bauer. Zu Beginn war

Marienhöhe ein kahler, öder Hügel, ein Sandkasten mit Wan-

derdüne, mit mangelhafter Wirtschaftlichkeit. Biodynamisch

mit Kompostwirtschaft, Präparaten und Gestaltung der Be-

triebsindividualität ist es gelungen, Fruchtbarkeit aufzubauen.

Die Heckenanlagen sind über 80 Jahre alt, dicke Bäume stehen

wie Denkmäler in der Landschaft. „Ohne äußere Daseins-

sicherung im Vertrauen auf die geistige Welt zu leben, das hat

den Hof erhalten“, resümiert Fridtjof Albert. Darauf kann die

Hofgemeinschaft wohl heute noch bauen.

Inzwischen gehören 200 Hektar zum Betrieb, die Hälfte ist

Wald. Der 100-jährige Kuhstall wurde im letzten Jahr abge-

rissen. Der Neubau wurde im Internet mit dem Kuhstallblog

begleitet – Demeter 2012 eben. Bäckerei, Käserei und Hofl a-

den sorgen für hofeigene Verarbeitung und Vermarktung. Cem

Özdemir ist ein Genießer. Gern greift er zu, probiert Brot,

Brötchen, Quark, Joghurt, Sahne, Butter, Käse vom Hof, riecht

am frischen Obst und Gemüse, an den Kräutern und dem aro-

matischen Honig. Zu Ackerbau und Gartenbetrieb kommen

die Saatgutgewinnung alter Sorten, die sorgsam durch Selek-

tion vermehrt werden. „Das ist uns genauso wichtig wie eine

abwechslungsreiche Fruchtfolge und – auf ganz anderer Ebe-

ne – wie die Ausbildung junger Menschen“, betonen die Ma-

rienhöher. Die imposante Herde Deutsches Rotvieh steht im

Zentrum, mit den Bullen, die im Natursprung für Nachwuchs

sorgen dürfen. 100 000 Liter Milch werden im Jahr selbst ver-

arbeitet, die Käseliebhaber wissen es zu schätzen – auf dem Hof

und in den Bio-Läden der Region, bis nach Berlin, optimal ver-

sorgt durch die regionalen Großhändler.

15 Mitarbeiter gehören zum Betrieb, alle leben auf dem Hof,

haben das gleiche Gehalt, treff en sich zum Singen oder im Lese-

kreis. Täglich bedeutsame Rituale sind die kurze Morgen- und

Abendandacht. Alle, die wollen, stehen in der Runde, lesen den

Wochenspruch, pfl egen diese kleine Zeremonie. „Das verbindet

und mehr Organisiertes wollen wir gar nicht. Wir als gelernte

Kuhstallbau mit

Blog im Netz

Page 11: Demeter Journal 15

Herbst 2012 · Demeter Journal 11

Zu Gast auf Marienhöhe

Neben der allgemeinen Hofführung werden 2012 folgende

Schwerpunktthemen behandelt: 29. September Bäckerei, 27.

Oktober Milchvieh. Die Führungen beginnen um 14.30 Uhr

am Hofl aden und dauern rund zwei Stunden. Anschließend ist

der Hofl aden geöffnet. Reguläre Öffnungszeiten des Hofl a-

dens sind dienstags von 15 bis 18, freitags von 10 bis 18,

samstags von 9 bis 12 Uhr.

www.hofmarienhoehe.de

Vor OrtVor Ort

chen, Lebensmittelherkunft, Genuss auch in den Schulen the-

matisiert werden. Da sieht er Demeter durchaus als natürlichen

Verbündeten. „Warum gehen eigentlich nur Waldorfschulen auf

die Höfe?“, fragt er sich, der seine beiden Kinder auf Marien-

höhe dabeihat und mit ihnen auch schon im Ökodorf Brodowin

war, einem anderen großen Demeter-Betrieb in Brandenburg.

Sichtlich beeindruckt nimmt der Grüne mit nach Berlin: „Bio-

dynamisch schaff t es nicht nur, den Kühen die Hörner zu las-

sen, sondern die Erde dauerhaft fruchtbar zu machen. Damit ist

Demeter die Landwirtschaft, die Zukunft sichert, den Planeten

und seine Bewohner erhalten und ernähren kann. Das bleibt

in meinem Kopf hängen“, lächelt er verschmitzt, um hinzuzu-

fügen: „Und auf meiner Zunge bewahre ich den umwerfenden

Geschmack des Brots und der Milch von Marienhöhe, das ist ech-

te Liebe, die ich da schmecke.“ Wer will da widersprechen?

Ossis sind allergisch gegen zu viel Organisation“, erklärt Albert.

So gestalten die Marienhöher ihr Leben mit einer ganz eigenen

Atmosphäre, lassen dem Hofwesen seine charakteristische Dy-

namik. Cem Özdemir hört zu, das fi nden die Marienhöher eher

ungewöhnlich für einen Politiker. Er spürt, welche Kraftquelle

die Anthroposophie für die Hofgemeinschaft ist. Das bekom-

men auch alle diejenigen mit, die zwischen April und Okto-

ber zu den Hoff ührungen an jedem letzten Samstag im Monat

kommen. Da wird schnell klar, dass zu Marienhöhe gehört, Fra-

gen zu stellen und nicht immer gleich mit Antworten parat zu

stehen. Was ist der Sinn der Biodynamischen Wirtschaftsweise,

was ist der Gehalt der ganzen Sache? Das wird im Team bewegt,

denn aus Erkenntnis heraus wollen die Bäuerinnen und Bauern

die Wirkungskräfte der Natur in die Hand bekommen. „Da

warten noch viele Herausforderungen“, sagen sie dem Politiker.

Auch die Wirtschaftlichkeit ist wichtig, stimmen sie zu –

„damit wir uns erhalten können“.

Cem Özdemir, Jahrgang 1965, ist gelernter Erzieher und stu-

dierter Sozialpädagoge. Der erste Bundestagsabgeordnete tür-

kischer Herkunft ist gut informiert auch über die Qualität von

Lebensmitteln. Er kocht und isst eben gern, immer vegetarisch,

oft mediterran beeinfl usst. Ihm wird immer wichtiger, dass Ko-

Andrang bei den Hofführungen

Jungpfl anzenanzucht und Kräuterauszüge – Vielfalt prägt den Traditionsbetrieb Marienhöhe in Brandenburg

Page 12: Demeter Journal 15

Nachgefragt

Wie vertrauensvoll das Verhältnis zwischen Mensch und Kuh ist beweist dieses Foto.

Gelassen erhebt sich die Kuh neben Martin Ott, der seine Tiere auch auf der Weide gern besucht

Page 13: Demeter Journal 15

XXXXXXX

Herbst 2012 · Demeter Journal 13

Nachgefragt

Ott sagt: „Entscheidend für uns hier in Rheinau ist erst ein-

mal die Frage ‚Was ist Leben?‘ “ Leben entsteht, wenn Geist

und Seele auf Materie treff en. Welche Bedeutung hat dabei

der Rhythmus? Er bewirkt, grob gesagt, die Öff nung der Ma-

terie für den Geist. Also müssen wir schauen: Welche Bedin-

gungen braucht es, damit Leben in diesem Sinne entstehen

kann? Viel Leben, gutes Leben. Für Kühe ist wie für kaum

ein anderes Tier der Sonnenrhythmus prägend. Der steht ja

für Punkt und Umkreis – nichts anderes zeigt sich vom Wie-

derkäuen bis zum Kuhfl aden. Und die Sonnenkräfte prägen

die Ich-Kräfte – genau diese stellt die Kuh für die Pfl anzen

durch ihren Dünger bereit und lässt zugleich, wenn sie Pfl an-

zennahrung in Milch und Fleisch verwandelt, Menschen dar-

an teilnehmen.“ Im Grunde ermöglicht die Kuh nach Martin

Otts Philosophie dem Menschen die Sesshaftigkeit, weil sie

durch Fressen und Verdauen eine Auseinandersetzung mit

dem Standort führt. Sie entwickelt so Würde für den Stand-

ort und prägt das Leben der Hofi ndividualität. „Das ist die

eigentliche Aufgabe der Kuh – und dies zu erkennen, das ist

unsere Aufgabe“, betont der Schweizer voller Überzeugung.

Rhythmus öffnet

Materie für Geist

Sesshaft

dank Kühen

Wenn Geist und Seele auf Materie treff en

Martin Ott und sein Leben im Rhythmus der Kühe

Martin Ott ist Landwirt auf Gut Rheinau im Kanton Zürich, dem größten Demeter-Betrieb

der Schweiz. Er betreut die 100-köpfi ge Milchviehherde und hat mit seinem Buch „Kühe

verstehen – eine neue Partnerschaft beginnt“ (Faro) den Blick geweitet für einen wesensge-

mäßen Umgang mit Tieren, die individuelle Lebewesen sind, keine Milch- oder Fleischma-

schinen. Dabei geht es auf Rheinau und im Buch durchaus pragmatisch zu – aber immer

mit Respekt vor dem Tier. Wie erlebt der 57-jährige Biodynamiker die Lebensrhythmen der

großen Wiederkäuer, wie gestaltet er sie für seine Herde?

Page 14: Demeter Journal 15

14 Demeter Journal · Herbst 2012

Nachgefragt

Überall, wo Grenzen in Systemen auftauchen – zum Beispiel

am Waldrand, am Ufer eines Bachs – , beginnt es zu ziselieren,

entsteht so etwas wie eine eigene Melodie, voller Lebendigkeit

wie sonst nirgendwo. Darin sieht Ott ein Vorbild für die Ge-

staltung von Rhythmen, von Leben. „Nur wenn es gelingt,

eine Einladung an das Geistige zu kreieren – und dabei zu

schauen, welches Geistige laden wir ein – , sind wir im Kern

biodynamische Gestalter“, meint er. Und um Qualität in den

Rhythmen zu entwickeln, ist ein bisschen Chaos wichtig. Ein

starrer Rhythmus steht für Maschinen, nicht für das Lebendi-

ge. Auch der Lebensrhythmus der Kuhherde braucht ein biss-

chen Chaos, um lebendig und gesund zu sein. Otts Beobach-

tung: „Wenn wir zum Beispiel den Verdauungsrhythmus der

Kühe analysieren, sehen wir drei Gruppen. Bei der einen fällt

der Kuhfl aden ausrechenbar in einem starren Rhythmus. Bei

der zweiten Gruppe wird völlig chaotisch geschissen und bei

der dritten Gruppe zeigt sich ein wiederkehrender Rhythmus,

der jedoch eine gewisse Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

hat.“ Die gesündesten Kühe sind – welche Überraschung – die

in der dritten Gruppe.

Mit der Seele der Kuh tritt der Mensch laut Ott am ehesten

Ein wenig Chaos muss sein

in Kontakt durch die bewusste, rhythmische Gestaltung ihrer

Fress-, Wiederkau- und Ruhezeiten sowie die Nahrungsange-

bote selbst. „Der Wille der Kuh verbindet sich über die Ver-

dauungsrhythmen mit dem Willen des Menschen, so entsteht

die Kultur der Milchviehhaltung“, ist für Martin Ott klar.

Weil Kühe eben keine Maschinen sind, die immer jahraus,

jahrein dasselbe Gemisch bekommen, sollten sie ein vielfältig

abgestimmtes Futterangebot erhalten. Die wertvollen Ome-

ga-3-Fettsäuren kommen eben genau dank der kleinen dif-

ferenzierten Futterangebote, wie sie in der Natur durch die

Witterung entstehen, in die Milch. „Wir müssen also einen le-

bendigen Futterrhythmus für die Kuhherde gestalten, keinen

maschinellen. Ich nenne es einen off enen Rhythmus“, so Ott.

Auf Gut Rheinau gehen die Kühe in der Fruchtfolge mit, so-

dass ihre Weiden jedes Jahr an einem anderen Ort liegen. „Wir

könnten das nun dem Zufall überlassen oder eben bewusst

gestalten. Da schauen wir darauf, dass die Kühe in den elf Jah-

ren der Fruchtfolge zuerst nah am Betrieb weiden, dann suk-

zessive weiter vom Hof weggehen und in den nächsten Jahren

wieder näher zum Stall wandern. Im Stall sorgen wir dafür,

dass sich die Kühe nicht in strengen Linien hinlegen müssen,

sondern dank baulicher Optimierung ein Leben in Gruppen

führen. So können sie Zentrum und periphere Zonen im So-

zialen erleben, wie sie das auf der Weide sofort tun, wenn sie

Der nachdenkliche Demeter-Bauer Martin Ott ist mit Kühen ganz

besonders verbunden

Soziale Kontakte in der Herde sind für Kühe von großer Bedeutung

Page 15: Demeter Journal 15

Herbst 2012 · Demeter Journal 15

Nachgefragt

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www.defu.de

Tierschutzfängt beimFutter an –deshalb…

Bio auch für Tiere!

Bio für‘s Tier

den Platz dafür haben“, erläutert der Kuhversteher seinen aus

Beobachtungen entwickelten Plan. Der Rhythmus der Kühe

hat natürlich auch Wirkung auf den Kuhhalter. „Der Lebens-

rhythmus der Kuh ist in meinen eigenen Tagesrhythmus in-

tegriert“, verrät Martin Ott und spürt: „Das führt beim Men-

schen zu Gleichmaß und Kraft.“ Sogar therapeutisch kann

das genutzt werden. Wer seine Zeit mit Kühen verbringt, ist

demnach zufriedener – er bringt sein eigenes Metronom in

harmonischen Schwung, wie Ott es nennt. Sicherlich hat er

dabei den Klang der für die Schweiz typischen Kuhglocken

im Ohr. „Wenn man mit Kühen geht, die alle rhythmisch

ihre Glocken bewegen, kommt instinktiv die Lust, dazu eine

Melodie zu singen, diesen wunderbaren lebensvollen Takt

mit menschlicher Fantasie und Melodie aus vollem Herzen zu

begleiten.“ Schöner kann Martin Ott die richtige Kuhkultur

doch nicht beschreiben.

Martin Ott, Faro Verlag, mit ausdrucksstarken Fotos von

Philipp Rohner

Das Buch zum Thema: Kühe verstehen –

eine neue Partnerschaft beginnt

Passende Kalender dazu:

Die schönsten Kuhhörner 2013, Fona

Wahre Kühe haben

Hörner, Hädecke

Infos zu Gut Rheinau unter

www.fi ntan.ch

Futter, Weidegang, Stallbau

im rhythmischen Einklang

Page 16: Demeter Journal 15

16 Demeter Journal · Sommer 2012

Tierisch gutPfl anzen bilden weniger Eiweiß als Tiere. Sie benötigen es für die Grundstruktur ihrer Zellen.

Die Stabilität ihrer Pfl anzengestalt (Stängel, Blätter) erreichen sie aber durch Zellulose –

und die gehört zu den Kohlenhydraten. Tiere dagegen bauen im Unterschied zu Pfl anzen

ihren Körper mit Eiweiß auf. Aber auch die Pfl anzen kennen ein Speichereiweiß, das über

das bildungsfähige, plastische Zelleiweiß hinausgeht. Dieses Speichereiweiß ist vorwiegend

in Samen zu fi nden – etwa in den Getreidekörnern, den Hülsenfrüchten wie Erbsen, Bohnen,

Linsen, in Nüssen und Ölsaaten wie Sonnenblumenkernen oder Leinsamen. Dort steht es

dem wachsenden Keim zur Verfügung, bevor der durch Fotosynthese neue, eigene Substanz

aufbauen kann. Und natürlich dienen diese Pfl anzen mit ihrem wertvollen Eiweiß dem

Menschen als Nahrung.

Teil

3

unse

rer N

ährsto

ffreihe:

Eiweiß

Das Protein tritt in verschiedensten Formen auf. So ist der Körper von Mensch

und Tier aus Proteinen aufgebaut, die ganz unterschiedlich daherkommen:

• als verhärtete, träge Struktureiweiße der Haut oder des Horns (Fuß- und Fingernägel)

• als aktivste Proteine des Stoffwechsels, die Enzyme, von denen eine Zelle über

1000 Stück aufweist

• als Bluteiweiße (Globuline und Albumine), zuständig für Transport und Immunabwehr

• als aufbauende Eiweiße der Zellen. Hier fi ndet die eigentliche Eiweißneubildung statt -

anders als bei Fett und Kohlenhydraten immer unter Beteiligung der DNS.

Eiweiß wird nach vorgegebenem Maß der Gene produziert. Dieser komplizierte Vorgang in

der Zelle – die Proteinbiosynthese – fi ndet bei allen Lebewesen so statt: von den Einzellern

bis zum Menschen, natürlich in differenzierter Form. Mit dem deutschen Begriff Eiweiß

wird der Bezug zum Hühnerei hergestellt, das immerhin elf Prozent Eiweiß enthält.

Mit Stickstoff im GepäckFormal unterscheidet sich Eiweiß von Fett und Kohlenhydraten, weil es neben den

chemischen Elementen Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff noch den Stickstoff

enthält. Er ist Bestandteil der Aminosäuren, aus denen ein Eiweiß aufgebaut wird. Stick-

stoff ist dabei bereits in der Landwirtschaft der limitierende Faktor. Zwar ist er massenhaft

in der Luft vorhanden, kann aber so nicht von den Pfl anzen genutzt werden. Sie brauchen

ihn als Dünger, zum Beispiel über tierischen Mist, wo abgebautes Eiweiß den Stickstoff als

Nitrat oder Ammoniak enthält, oder durch Leguminosen, die dank ihrer Wurzelknöllchen

Stickstoff im Boden bereitstellen.

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NEU: Geschirrspülmittel CalendulaDie wertvolle Calendula-Essenz aus Bioanbauist spagyrisch aufgeschlossen und pflegt undschützt die Hände beim Geschirrspülen. Derwarme Duft von Calendula und Orange unter-streicht diese Wirkung und bildet zusammenmit den im Oloid rhythmisierten balsamischenZusätzen sowie den rein pflanzlichen und mineralischen Inhaltsstoffen ein wunderbarhautverträgliches Spülmittel, das selbstver-ständlich zu 100 % biologisch abbaubar ist.

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Das Eiweiß

Der wandelbare Nährstoff

Eiweiß (Protein) zählt zu den drei Hauptnähr-

stoff en neben Fett und Kohlenhydraten. Protein

kommt vom griechischen Gott Proteus, der

Wandelbare. Seine Namensvettern sind

ebenso wandelbar und vielfältig.

Page 17: Demeter Journal 15

Herbst 2012 · Demeter Journal 17

Wissenswert

Welche Menge Eiweiß für die menschliche Ernährung nötig und sinnvoll ist, wurde von der Wissenschaft ganz unterschiedlich gesehen

– mit entsprechend verwirrenden Empfehlungen. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde der Bedarf lange überschätzt und seitdem ständig

gesenkt. Heute hat sich in vielen Ländern eine Empfehlung von 0,8 g/kg Körpergewicht täglich eingependelt. Dies entspricht bei einer

Frau mit 60 kg Körpergewicht 48 g Eiweiß täglich, bei einem 80 kg schweren Mann 64 g. Diese Empfehlung wird heute in der

tatsächlichen Ernährung weit überschritten, vor allem Männer nehmen wesentlich mehr Eiweiß zu sich (bis zu 1,5 g/kg Körpergewicht).

Dies wird gerade aus Sicht der anthroposophischen Ernährung als ungünstig angesehen und gilt als Risikofaktor für Erkrankungen wie

Arteriosklerose. Der umstrittene Arzt Professor Dr. Wendt sprach bereits in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts von Eiweißspei-

cherkrankheiten.

Inzwischen steht eher die Qualität des Eiweißes im Fokus. Deshalb sollte sie mehr beachtet werden. Ausgehend vom Gehalt an

unterschiedlichen Aminosäuren, gibt es eine entsprechende Wertigkeit der eiweißhaltigen Lebensmittel. Mehrere Aminosäuren

(sieben bis acht von insgesamt 20 Aminosäuren) müssen dem Körper mit der Nahrung zugeführt werden, da er sie nicht aus

anderen Aminosäuren umbauen kann. Diese sogenannten essenziellen Aminosäuren bestimmen die Wertigkeit eines

Eiweißes. Getreide enthält wenig Lysin, das aber ausreichend in Hülsenfrüchten enthalten ist. Diese

haben wenig Methionin, was wiederum gut im Getreide vorkommt. So können sich Lebensmittel

ergänzen. Linsen mit Spätzle, Mais und Bohnen oder Brot mit Kichererbsenaufstrich sind gute

Eiweißkombinationen. Weitere gute Eiweißergänzungen ergeben sich mit Milch bzw. Milchpro-

dukten und Getreide, also zum Beispiel in Müsli mit Joghurt oder einem Käsebrot.

Während bei uns Eiweißüberschuss vorliegt, ist Eiweißmangel ein Problem in armen Ländern.

Der Körper braucht eine Mindestmenge an Eiweiß bei Kindern zum Wachsen und bei Erwachse-

nen zum Erhalt des Körpers. Das Minimum liegt bei 0,3-0,5 g/kg Körpergewicht, setzt dann aber

optimale Eiweißkombinationen voraus.

Eiweißbedarf – auf die Qualität kommt es an

Es geht auch ohne FleischTierisches Eiweiß ist dagegen im Fleisch zu fi nden. Es dient der menschlichen Ernährung

noch immer zahlenmäßig am meisten. In Deutschland wird überwiegend Schweinefl eisch

verzehrt (zwei Drittel des gesamten Fleischverzehrs), gefolgt von Gefl ügel und Rind. In

geringen Mengen kommen auch Ziegen- und Schaffl eisch auf den Tisch sowie Fische. Eine

weitere Nahrungsquelle für tierisches Eiweiß sind die Eier von Gefl ügel sowie Milch und

Milchprodukte.

Eiweißreiche Lebensmittel waren und sind die knappsten und teuersten. Kein Wunder, denn

um tierische Lebensmittel zu erzeugen, müssen zuerst Futterpfl anzen zur Verfügung stehen.

Weil die Tiere Nahrung für ihren Körperaufbau und ihr Leben benötigen, gibt es erhebliche

„Veredelungsverluste” bis in die Küche des hungrigen Menschen. Angesichts der Welternäh-

rungslage wird der hohe Fleischverzehr in den Wohlstandsländern – vor allem durch

Massentierhaltung – sehr kritisch gesehen, denn Mensch und Tier sind im Grunde Nah-

rungskonkurrenten. Auch Menschen, die weniger oder gar kein Fleisch essen, können sich

mit einer vielfältigen gemüse- und obstreichen Ernährung ausreichend mit Eiweiß versor-

gen.

Dr. Petra Kühne, Arbeitskreis für Ernährungsforschung e. V.

www.ak-ernaehrung.de

n Dr. Petra Kühne, Arbeitskreis

für Ernährungsforschung e. V.

Page 18: Demeter Journal 15

„Integrativ ausgerichtete Medizin ist für

die Patienten ein Segen: Neben der Be-

handlung ihrer körperlichen Symptome

werden sie in ihrer gesamten Persönlich-

keit wahrgenommen, zu der auch die

seelische Dimension und die Vitalkräfte

gehören. Dabei können die Patienten

sicher sein, dass im Rahmen der inte-

grativen Medizin nur seriöse, also wis-

senschaftlich überprüfbare, Verfahren

eingesetzt werden“, betont Dr. Anette

Voigt, leitende Ärztin der Abteilung

für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

XXXXXXX

18 Demeter Journal · Herbst 2012

Gesund leben

am Gemeinschaftskrankenhaus Her-

decke. Sie führt das Brustzentrum in

Herdecke, das an Leitlinien orientierte,

diagnostische Th erapien mit komple-

mentären Verfahren wie der anthro-

posophischen Medizin verbindet. Das

Brustzentrum in Herdecke war das erste

zertifi zierte mit integrativem Ansatz. In-

zwischen ist auch das Brustzentrum am

Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe

in Berlin erfolgreich durch den Zertifi -

zierungsprozess gegangen. Die Leitung

liegt bei Dr. Cornelia Herbstreit, die

Integrative Medizin überwindet Grabenkämpfe

Nicht nur bei Krebs besser miteinander statt nebeneinander

Viele Menschen wünschen sich eine medizinische Behandlung, die konventionelle mit

naturheilkundlichen, ganzheitlichen Verfahren kombiniert. Oft laufen die Angebote

allerdings nebeneinanderher. Mit der integrativen Medizin wird versucht, die beiden

„Parallelwelten“ miteinander zu verknüpfen. Die anthroposophische Medizin

verbindet schon seit fast 100 Jahren diese Elemente.

ebenfalls auf die Verbindung konventi-

oneller mit komplementären Verfahren

setzt. Sie weiß: „Ganz grundlegend für

die integrative Onkologie ist es, Frei-

räume für selbstbestimmte Th erapie-

entscheidungen zu schaff en. Gerade

Krebspatienten berichten immer wieder,

wie sinnvoll es für sie war, dass ihnen

die Freiheit gelassen wurde, im Angebot

von schulmedizinischen Empfehlungen

und anthroposophischer Medizin ihre

individuellen Wege zu bestimmen.“

Integrative Onkologie nutzt medizi-

Vor allem auch künstlerische Tätigkeiten wie Malen oder Holzbildhauerei sowie Bewegungsübungen ergänzen in der anthroposophischen

Medizin die schulmedizinischen Therapien

Page 19: Demeter Journal 15

Mit Mistel

und Kunst

kombinieren

nisch alles, was sich in der Tumorthe-

rapie bewährt hat – und darüber hinaus

noch viel mehr. Mistelpräparate oder

andere spezifi sche Medikamente, äußere

Anwendungen wie

Wickel oder Einrei-

bungen, Kunstthe-

rapie und Heileu-

rythmie. „Wichtig

ist, dass heute end-

lich off ener auch

über die spirituelle

Dimension einer

Krebserkrankung

gesprochen wird“,

Live-Mitschnitte von allen Vorträgen

beim Kongress „Integrative Therapie des

Mammakarzinoms“ sowie einen fi lmi-

schen Zusammenschnitt unter:

www.brustkrebs-integrativ.de

Die Infohotline anthroposophische

Medizin, Telefon 0180 330 50 55 (9 Cent/

Min. aus dem deutschen Festnetz,

Mobilfunk höchstens 42 Cent/Min.), gibt

Hinweise zu anthroposophischen

Ärztinnen und Ärzten bzw. Kliniken in der

jeweiligen Region.

Kostenlose DVDs zum Leben mit Krebs

sowie zu Krebstherapien unter www.vfk.ch

Wer mehr wissen will

sind sich die beiden kompetenten Medi-

zinerinnen einig.

Zahlreiche ganz herkömmliche Krebs-

zentren haben inzwischen damit begon-

nen, integrative Behandlungsangebote

zu etablieren. Vorreiter dafür war und

ist die anthroposophische Medizin, zu

der auch diese beiden einzigen integrati-

ven Brustzentren gehören, die das Zer-

tifi kat der Deutschen Krebsgesellschaft

vorweisen können. Wie weit der Dialog

zwischen konventioneller und komple-

mentärer Krebsheilkunde inzwischen

gediehen ist, zeigte der erste Kongress

zur integrativen Th erapie des Brust-

krebses in Berlin. Neu war das Kon-

zept in doppelter Hinsicht: Nicht nur

die Schul- und Komplementärmedizin

wurde zum fachlichen Austausch einge-

laden, auch der Dialog zwischen Patien-

tinnen und ihren Ärztinnen und Ärzten

wurde erstmalig mit einer gemeinsamen

Plattform gefördert. Das war überaus

erfolgreich. Rund 800 Teilnehmerin-

nen und Teilnehmer waren nach Berlin

gekommen, um über die Möglichkeiten

und Herausforderungen der integrati-

ven Onkologie zu diskutieren.

Gesund leben

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Page 20: Demeter Journal 15

20 Demeter Journal · Herbst 2012

Risiko Genmanipulation

REIFEQUALITÄT – dank der Biodynamischen Präparate entwickeln

Demeter-Gemüse, -Obst und -Getreide eine hohe Reifequalität, die

sich im charakteristischen Geschmack und in optimalen Inhalts-

stoffen widerspiegelt.

RICHTLINIEN – Regelwerk der Demeter-Markengemeinschaft für die Erzeugung und

Verarbeitung von biodynamischen Produkten mit Demeter-Zertifikat.

RODELIKA – aromatische Möhre aus biodynamischer Züchtung von Dietrich Bauer vom

Dottenfelderhof in Bad Vilbel. Vorn abgerundet, glattschalig, intensiv orangerot. Gut

zum Einlagern und für Säfte.

RUDOLF STEINER – 25. oder 27. Februar 1861 in Kraljevec (heute Kroatien) geboren;

30. März 1925 in Dornach (Schweiz) gestorben. Begründer der Anthroposophie mit

ihren praktischen Feldern Biologisch-dynamische Wirtschaftsweise von Demeter,

Waldorfpädagogik, anthroposophische Medizin.

SORTENREIN – Aussage über die Verwendung ausschließlich einer

Sorte zum Beispiel bei Saft, gern bei Traubensäften, zunehmend

bedeutsamer für Gemüsesäfte, hier vor allem mit Gemüse aus

biodynamisch gezüchteten und zertifi zierten Sorten wie Möhre

Rodelika oder Rote Kugel bei Roter Bete.

SOZIALE LANDWIRTSCHAFT – multifunktionale Höfe mit Integration von Menschen mit

körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen oder Einbeziehung sozial

schwacher Menschen, straffälliger oder lernschwacher Jugendlicher, Drogenkranker,

Langzeitarbeitsloser und aktiver Senioren bis hin zu pädagogischen Initiativen wie

Schul- und Kindergartenbauernhöfe.

STEIGBILDMETHODE – von Lili Kolisko entwickelt, zählt zu den bildschaffenden

Methoden, dient der Qualitätsanalyse von Lebensmitteln, Substanzen, Rohstoffen.

Verfahren wurde von Wala Heilmittel (Rudolf Hauschka) weiterentwickelt. Ehrenfried

Pfeiffer schuf die Variante dieses Verfahrens, bei der sich die zu untersuchende Lösung

nicht vertikal, sondern horizontal ausbreitet (Rundfi ltermethode).

Wässriger Extrakt der Untersuchungsprobe wird auf Chromatografiepapier ohne

elektrisches Feld zum Steigen gebracht. In zweiter Steigphase wird nach Zwischentro-

ckenzeit Silbernitratlösung nachsteigen gelassen. Dabei entsteht ein charakteristischer

tropfenartiger Saum. Die Steigfronten der ersten und zweiten Steigphase bleiben als

horizontale Linie im fertigen Bild oft noch erkennbar. Nach neuerlicher Trocknungszeit

folgt die dritte Steigphase mit Eisensulfatlösung bis zu einer Gesamtsteighöhe von

etwa zwölf Zentimetern. Nach Trocknung ergibt sich auf dem Papier ein Muster, durch

dessen morphologische Beschaffenheit die Qualität der Probe beurteilt wird.

VERDIL – eine samenechte, als selbst gut vermehrbare Spinatsorte aus der biodyna-

mischen Züchtung der Gärtnerei Piluweri, von Demeter zertifi ziert, im Besitz des Vereins

Kultursaat, damit Saatgut Kulturgut bleiben kann und nicht zum Wirtschaftsgut wird.

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Page 21: Demeter Journal 15

Herbst 2012 · Demeter Journal 21

Aktuell

Nach sechs Jahren Drehzeit mit 100 Nächten im Tarnzelt sind wunderschöne Bilder

entstanden, die den Film „Das Grüne Wunder – unser Wald“ von Jan Haft so sehens-

wert machen. Erzählt von Benno Fürmann, erleben Kinobesucher den Wald in einer

unvorstellbaren Intensität und Vielfalt. Wenn Lebermoos, Leuchtkäfer und Schleimpilz,

Frischlinge und selbstbewusste Erdbienen im Kampf gegen Mäuschen zu Hauptdarstel-

lern werden, wird das Unbekannte sichtbar und fasziniert. Filmstart ist am 13. Septem-

ber. www.dasgruenewunder-derfi lm.de

Filmstart: das grüne Wunder erleben

Um die Aromen von Äpfeln leichter

einordnen zu können, hat die For-

schungsanstalt Agroscope Changins-

Wädenswil (ACW) das erste Aromarad

für Äpfel entwickelt. Das Rad soll als

Navigationshilfe durch die Aromavielfalt

von Äpfeln dienen und sowohl den

Konsumenten auch als den Experten

Hilfen bieten.

http://www.food-monitor.de/2011/12/

aromarad-fuer-aepfel-entwickelt/

themenfelder/ernaehrung-gesundheit/

Aromarad für Äpfel

In der Ausbildung von Wanderleitern

und zertifi zierten Natur- und Land-

schaftsführern wollen der Bundesweite

Arbeitskreis der staatlich getragenen

Umweltbildungsstätten im Natur- und

Umweltschutz (BANU) und die

NaturFreunde Deutschlands intensiver

zusammenarbeiten. Dadurch können

die rund 250 zertifi zierten NaturFreun-

de-Wanderleiter künftig einfacher

Wandergruppen durch Schutzgebiete

führen, die bisher allein den vom BANU

zertifi zierten Natur- und Landschafts-

führern (ZNL) vorbehalten waren.

www.wandern.naturfreunde.de

NaturFreunde für Umweltbildung Frauen schützen die Umwelt mehrWissenschaftler der Martin-Luther-

Universität Halle-Wittenberg verglichen

die Umwelteff ekte verschiedener Ernäh-

rungsstile. Dabei werte-

ten sie Ergebnisse

aus der letzten

Nat iona len

Ve r z e h r s -

studie er-

nährungs-

öko log i s c h

aus, für die

in den Jahren 2005 und

2006 rund 20.000 Men-

schen in Deutschland zu ihrem

Ernährungsverhalten befragt worden

waren. Bei den Auswirkungen auf den

Treibhauseff ekt, die Emissionen von

Ammoniak und den notwendigen Flä-

chenbedarf zeigte das durchschnittliche

Ernährungsmuster der Frauen deutliche

Vorteile, bedingt durch geringere An-

teile umweltintensiv produzierter Nah-

rungsmittel. „Übernähmen alle Männer

in Deutschland das typische

Verzehrprofi l von Frau-

en, mit einem um die

Hälfte reduzier-

ten Verbrauch

von Fleisch- und

Wurstprodukten

und stattdessen ei-

nem höheren Anteil

an Gemüse, Obst

und Getreideproduk-

ten, würde eine Fläche

von rund 15.000 km² im

In- und Ausland frei werden“, erklärt

Studienleiter Toni Meier vom Lehrstuhl

für Allgemeinen Pfl anzenbau/ökologi-

schen Landbau. „Zudem würden circa

15 Millionen Tonnen Treibhausgase

und 60.000 Tonnen Ammoniak weniger

emittiert werden.“

Page 22: Demeter Journal 15

XXXXXXX

22 Demeter Journal · Herbst 2012

Genießen

FOTOGRAFIE Fotostudio Viscom

Von Leserinnen und Lesern empfohlen

Lieblingsrezepte zum Nachkochen

Wir haben es geahnt: Leserinnen und Leser des Demeter Journals sind Genießer und

Kochkünstler. Viele von Ihnen haben uns Rezepte geschickt. Da war es gar nicht so

einfach, eine Auswahl zu treff en. Die Kochgruppe beim Demeter e. V. – ja, das gibt es in

der Bundesgeschäftsstelle in Darmstadt – hat nachgekocht und sich über gute Anregungen

gefreut. Nun sind Sie dran: einfach mal die Lieblingsrezepte der Journal-Leser in der

eigenen Küche umsetzen und kulinarische Entdeckungen genießen. Guten Appetit!

Page 23: Demeter Journal 15

XXXXXXXGenießen

Estragon, Th ymian, Petersilie, Kerbel

zupfen, grob hacken. Haut der Hüh-

nerbrüste untergreifen, mit Kräutern

füllen, salzen, pfeff ern. Hühnerbrüste

in Olivenöl und Butter mit dem Ros-

für 4 Personen

4 Hühnerbrüste

1 Zweig Rosmarin

2 Zweige Estragon

2 Zweige Thymian

2 Zweige Petersilie

etwas Kerbel

2 EL Olivenöl

2 EL Butter

4 - 5 Handvoll jungen Blattspinats

Muskatnuss, Salz, Pfeffer

300 g Risottoreis

2 EL Butter

2 Schalotten

1 Knoblauchzehe

ca. 125 ml Weißwein

ca. 750 ml Gemüsefond

1 EL Parmesan gerieben

3 Tomaten

3 EL Polpa

zum Panieren: Mehl, Ei, Brösel

zum Frittieren: Sonnenblumenöl

für die Garnitur: frische Kräuter und Cock-

tailtomaten

marinzweig im Backofen bei etwa 190°

C langsam (ca. 8 Minuten) goldbraun

braten. Herausnehmen, kurz ruhen las-

sen. Etwas vom Bratfett abgießen, Spinat

zufügen, mit Salz, Pfeff er, Muskatnuss

würzen. Etwas Gemüsefond dazugießen,

5 Minuten im Backofen ziehen lassen.

Für das Tomatenrisotto Schalotten,

Knoblauch fein würfeln, in Butter an-

schwitzen, Reis zufügen, kurz glasieren,

mit Weißwein ablöschen. Nach und

nach mit Gemüsefond aufgießen, unter

Umrühren al dente dünsten. Tomaten

schälen, entkernen, in kleine Würfel

schneiden. Polpa, Tomaten und den

Parmesan unter das Risotto mischen,

abschmecken, abkühlen lassen. Aus dem

Risotto kleine Kugeln formen, in Mehl-

Ei-Bröseln panieren, in Sonnenblumen-

öl goldgelb frittieren, gut abtropfen

lassen. Spinat auf den Tellern verteilen.

Hühnerbrüste aufschneiden und darauf

anrichten. Risotto dazu, mit frischen

Kräutern und Cocktailtomaten garnieren.

Die Demeter-Kochgruppe meint: lecker

und auch ohne Fritteuse lassen sich die

Risottokugeln in der Pfanne bräunen.

Die Kräuter verleihen ein tolles Aroma.

Rezept von: Monika Heher, Villach/Österreich

Zucchini, Zwiebel in Würfel schnei-

den. Knoblauch fein hacken, in Öl

anbraten, salzen, pfeffern, abkühlen

lassen. Mit zerbröckeltem Schafskäse,

klein geschnittenen Oliven, Brot, Ei-

ern, Kräutern vermengen, gut zusam-

mendrücken. Kleine Küchlein for-

men, in Öl ausbacken.

Die Demeter-Kochgruppe meint: Da-

zu schmeckt eine kräftige Minzsauce

und ein frischer Salat ergänzt das Es-

sen bestens.

für 4 Personen

500 g Zucchini

1 Zwiebel

2 Knoblauchzehen

2 EL Olivenöl

Salz, Pfeffer

100 g Schafskäse

100 g Oliven

150 g geriebenes altes Brot

2 Eier

2 EL gehackte Petersilie

1 EL gehackte Minze

Olivenöl zum Braten

Zucchini-Oliven-Küchlein

Hühnchen mit gebackenem Tomatenrisotto

Rezept von: Barbara Brandl, Arnbruck

Herbst 2012 · Demeter Journal 23

Page 24: Demeter Journal 15

XXXXXXX

24 Demeter Journal · Herbst 2012

Genießen

Karotten putzen, in dünne Scheiben

hobeln. Orangen mit scharfem Messer so

schälen, dass die weiße Haut vollständig

entfernt ist, in dünne Scheiben schnei-

für 4 Personen

4 Karotten mittlerer Größe

3 Orangen

1 rote Zwiebel

200 g Blattspinat

6 EL Olivenöl

1 EL geriebenen Ingwer

2-3 EL Honig

Saft und Schale von zwei Limetten

Salz, Pfeffer

Bunter Spinatsalat

Rezept von:Irmgard Schwartmann, Düsseldorf

Mehl, Wasser, Ei und Olivenöl mischen

und auf der bemehlten Arbeitsfl äche so

lange kräftig durchkneten, bis der Teig

elastisch ist und an der Oberfl äche ganz

glatt. Bei Berührung sollte der Teigkloß

nachgeben, nicht am Finger kleben und

sich zart wie Haut anfühlen. Ruhen

lassen. Fenchelknollen klein schneiden,

mit gepressten Knoblauchzehen in Oli-

venöl bei mittlerer Hitze anbraten, ab-

kühlen lassen. Kartoff eln raff eln, alles-

miteinander vermengen. Ei zugeben,

würzen. Strudelteig ausrollen, mit der

Füllung belegen, aufrollen, ca. 45 min

bei 200° C backen.

Knoblauch fein hacken, Oliven und To-

maten klein schneiden, mit allen anderen

Zutaten mischen. Zum Strudel reichen.

Die Demeter-Kochgruppe meint: Das

Rezept war gar nicht so einfach um-

zusetzen, aber der Aufwand lohnt. Der

Geschmack war sehr gut, mal was ganz

anders, vor allem auch mit der Oliven-

creme.

Fenchelstrudel mit Olivencremefür 4 Personen

für den Strudelteig

250 g Mehl

100 ml Wasser

1 kleines Ei

1 EL Olivenöl

Rezept von:Hannelore Kraus, Berg

für die Füllung

6 Fenchelknollen

2 Knoblauchzehen

3 gekochte Kartoffeln

1 Ei

Salz, Pfeffer, italienische Kräuter (sehr fein

auch mit etwas Bärlauch)

für die Olivencreme

1 Knoblauchzehe

4 getrocknete Tomaten

2 EL Oliven

250 g Magerquark

300 g Joghurt

50 g Ziegenfrischkäse

2 EL Kapern

1 TL Zitronensaft

2 TL Senf

den, halbieren. Zwiebel in feine Ringe

schneiden. Alles vorsichtig vermischen.

Für das Dressing Öl mit Ingwer, Ho-

nig, Limettensaft und -schale verquir-

len. Mit Salz und Pfeff er abschmecken.

Vinaigrette über Karotten, Orangen,

Zwiebelringe geben, alles 15 Minuten

ziehen lassen. Spinatblätter putzen,

waschen, trocken schleudern, anrichten

und Karotten-Zwiebel-Mischung deko-

rativ darauf verteilen.

Die Demeter-Kochgruppe meint: er-

frischend und mit außergewöhnlichem

Dressing. Lässt sich auch mit Kopfsalat

statt mit Spinat machen.

Page 25: Demeter Journal 15

Herbst 2012 · Demeter Journal 25

Genießen

Porree in Streifen schneiden, in kleinem Topf Öl erhitzen, Porree dazugeben und

durchschwenken. Ingwer schälen, in feine Streifen schneiden. Äpfel schälen, Gehäuse

entfernen, in feine Scheiben schneiden. Zucchini in feine halbierte Scheiben schnei-

den. Alles zusammen in Topf geben, bei mittlerer Hitze dünsten. Knoblauch pres-

sen, dazugeben. Schuss Essig und Basilikum dazu. Ca. 10 Minuten dünsten, bis das

Gemüse knackig gegart ist. In der Zwischenzeit die Vollkornpenne al dente kochen,

abseihen und mit Apfel-Ingwer-Sauce anrichten, mit frisch geriebenem Parmesan ser-

vieren.

Die Demeter-Kochgruppe meint: herrlich unkompliziert und trotzdem außergewöhnlich.

für 4 Personen

500 g Vollkornpenne

½ Stück Porree

1 daumengroßes Stück Ingwer

2 Äpfel

2 Knoblauchzehen

für 4 Personen

100 g Buchweizen

2-3 EL Butter

Wasser

1 Prise Salz

Honig

kalte Vollmilch

Buchweizen abspülen, abtropfen lassen.

Butter in einem Topf aufschäumen las-

sen, Buchweizen hinzugeben, 1 bis 2

Minuten anrösten. Mit Wasser auff ül-

len, salzen, bei schwacher Hitze zuge-

deckt weich kochen und Wasser abgie-

ßen. Abgekühlte Buchweizengrütze in

tiefen Teller geben. Grütze in der Mitte

eindellen, mit Honig auff üllen. Etwas

kalte Vollmilch drübergießen.

Die Demeter-Kochgruppe meint: mal

was anderes als süße Hauptspeise oder

als Dessert.

Buchweizengrütze mitVollmilch

Apfel-Ingwer-Penne

1 Zucchini

Rapsöl

1 TL getrockneter Basilikum

weißer Balsamicoessig

Salz, Pfeffer

ParmesanRezept von:Janine Dilsen, Heinsberg

Rezept von:Erika Baumgart, Östringen

Page 26: Demeter Journal 15

26 Demeter Journal · Herbst 2012

Genießen

für 4 Personen

4 Stangen Lauch

3 säuerliche Äpfel (z. B. Boskop)

4 EL Traubenkernöl oder Sonnenblumenöl

Salz, Pfeffer, Muskatnuss

25 g Sonnenblumenkerne, geröstet

400 g Schmand

300 ml Sahne

3 Eier

Lauchgratin mit Äpfeln

Rezept von:Irmgard Schwartmann, Düsseldorf

Von Lauchstangen Wurzeln und hartes

Ende entfernen, in feine Ringe schnei-

den, waschen, abtropfen lassen. Äpfel

waschen, auf der groben Seite der Roh-

kostreibe raspeln. Backofen auf 200° C

vorheizen. Öl in Pfanne erhitzen, Lauch

bei mittlerer Hitze anschwitzen, würzen,

Äpfel untermischen. Sonnenblumenker-

ne in Pfanne trocken rösten. Schmand,

Sahne und Eier verrühren, mit Salz,

Pfeff er, Muskat abschmecken. Lauch-

Apfel-Mischung in eine große gefettete

Aufl auff orm füllen, mit Sonnenblumen-

kernen bestreuen, mit Sahnemischung

begießen. Auf mittlerer Schiene bei 200° C

ca. 35 Minuten überbacken.

Die Demeter-Kochgruppe meint: Wer

guten Appetit hat, sollte dazu Kartoff eln

servieren. Aromatisch durch die Äpfel.

Page 27: Demeter Journal 15

XXXXXXX

Herbst 2012 · Demeter Journal 27

Als Allrounder empfi ehlt Lotte Pfeffer-

Müller vom Demeter-Weingut Brüder

Dr. Becker in Ludwigshöhe ihren 2011

Weißen Burgunder Gutswein trocken.

Sein Bukett ist von feiner Frucht und

Würze geprägt, im Geschmack feinfruch-

tig, etwas nussig mit viel Schmelz. Dieser

Weißburgunder passt gut zu den vegetari-

schen Gerichten, sein feines Bukett, seine

milde Säure und der Schmelz begleiten die

eher würzigen, vegetativen Aromen der

Gemüsekreationen.

Der Weißburgunder bringt genügend Kraft

mit, auch die ausgeprägten Aromen wie

zum Beispiel die des Fenchels aufzufangen,

gleichzeitig dominiert er mit seinem

zurückhaltenden Bukett nicht die

fi ligraneren Aromen der anderen Lieblings-

rezepte. Der perfekte Allrounder!

Für das Dessert empfi ehlt die Winzerin, die

auch Mitglied bei ECOVIN ist, den

verwandten Grauen Burgunder als Auslese

feinherb: 2004 Dienheimer Ruländer (alter

Name für Grauburgunder)

Auslese.

Dazu den Weißen Burgunder vom Weingut

Dr. Becker

Nüsse grob hacken. Äpfel waschen,

Kerngehäuse entfernen, grob raspeln.

Honig, Vanille, Nüsse unter Äpfelras-

pel mischen. Sahne steif schlagen, unter

Nuss-Apfel-Mischung ziehen.

Die Demeter-Kochgruppe meint: schnell

gemacht und mit etwas Zimt noch besser.

Rezept von:Irmgard Schwartmann, Düsseldorf

Apfel-Sahne-Dessertfür 4 Personen

100 g Walnusskerne

2 Äpfel mit roter Schale

2 EL Akazienhonig

1 MS gemahlene Vanille

200 g Sahne

www.naturata.deNaturata AG · D-71711 Murr

Würze aus der Tube

Harmonisch abgeschmeckte Remouladen, Mayonnaisen und besonders leckere Senfe geben Salaten und vielen anderen Speisen eine raffi nierte Würze und sind vielfältig einsetzbar. Testen Sie es selbst! Tolle Rezept-ideen gibts auf www.naturata.de.

Besonders praktisch und sauber lassen sich die Produkte aus der Tube dosieren. Sie bleiben dabei vor Luft geschützt und sind auch ohne Konservierungsstoff e lange haltbar.

Page 28: Demeter Journal 15

XXXXXXX

28 Demeter Journal · Herbst 2012

Produkte

Molkerei Schrozberg Joghurt mit Früchten der

Beerenbauern

Die Schrozberger Milchbauern setzen auf kurze Wege und verarbeiten

nur ganze und wirklich echte Früchte. Da liegt die Zusammenarbeit

mit den Beerenbauern buchstäblich nahe. Das Ergebnis sind zwei neue

Joghurtsorten, auf die die Zubereitung der Erdbeeren und Holunder-

blüten ganz individuell abgestimmt ist. So sind höchste Qualität und

bester Geschmack garantiert – und alle Zutaten kommen aus Deutsch-

land: die Milch von den Milchbauern, die saftigen Erdbeeren direkt von

den Feldern der Beerenbauern, die Holunderblüten von Demeter-Bau-

ern aus dem bayrischen Umland, alle per Hand geerntet. Bei den hand-

werklich versierten Beerenbauern werden die Früchte sorgsam aufberei-

tet. In Schrozberg werden sie mit Joghurt zu einem einzigartigen

Geschmackserlebnis komponiert.

www.molkerei-schrozberg.de

Jetzt neu

im Demeter-

Sortiment !

Lebensbaum: Espresso Kaapi Kerala

Das ist wirklich eine Premiere: Kaapi Kerala von Lebensbaum ist der

erste Espresso in Demeter-Qualität in Deutschland. Die Mischung aus

Arabica- und Robusta-Bohnen ist würzig, explosiv und hat einen vollen

Körper. Das Temperament in der Tasse verrät die Herkunft: „Kaapi“

nennen die südindischen Bauern den Kaff ee, den sie für Lebensbaum in

den Höhen Keralas (1 000 m ü. N. N.) anbauen. Hier sind die Bedin-

gungen ideal: Der Boden steckt voller Nährstoff e, Schattenbäume beu-

gen sich über die Kaff eebüsche, dank der Vielzahl von Pfl anzen und

Tieren gehört die tropische Gebirgsregion zu den artenreichsten welt-

weit. Zu Kaapi Kerala kommen als ideale Abrundung ausgesuchte Ara-

bica-Bohnen von der ältesten Demeter-Finca in Mexiko. Die von Hand

gepfl ückten Bohnen werden in kleinen Mengen langsam und schonend

geröstet. Ganz zum Schluss wird dann die Temperatur für den Fein-

brand reduziert. So wird das Zusammenspiel von über 800 Aromen per-

fekt ausbalanciert. Kaapi Kerala gibt es gemahlen und als Bohne in der

250 g-Packung. www.lebensbaum.de

Page 29: Demeter Journal 15

XXXXXXX

Herbst 2012 · Demeter Journal 29

Produkte

Roter Brodowiner Weichkäse

Ganz besonders stolz ist das Meiereiteam im Ökodorf Brodowin auf die-

sen lecker milden Weichkäse. Dafür wird die frisch gemolkene Vollmilch

der Hofkühe nur pasteurisiert, mit ausgewählten Milchsäurebakterien

und mikrobiellem Lab dick gelegt und dann zu Roten Brodowinern ge-

reift. Es gibt den Weichkäse als 1,3-kg-Laib und als kleinen Bruder mit

200 g. Sein Aroma entwickelt sich dank der regelmäßigen Pfl ege mit Rot-

kulturen und Salz, was auch die natürliche Rinde mit der charakte-

ristischen Rotfärbung entstehen lässt. Geschmacksvielfalt überzeugt:

Der Übergang zur Rinde erinnert an grüne frische Haselnüsse, dank cre-

miger Konsistenz wird der Gaumen verwöhnt. Dazu ein herzhaftes De-

meter-Brot. www.brodowin.de

BESH-Dosenwurst: Bierschinken und Lyoner

Schon 1988 haben sich Bauernhöfe aus Hohenlohe zusammengeschlos-

sen, um gesunde Lebensmittel in Verantwortung für Natur und Krea-

tur zu erzeugen. Jetzt stellt die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwä-

bisch Hall (BESH) die ersten Demeter-Wurstwaren her. Grundlage ist

das Fleisch der heimischen Schweine-Landrassen, das fest, etwas dunk-

ler und dank artgerechter Tierhaltung und Fütterung von kräftigem

Geschmack und vollem Aroma ist. Handwerklich gekonnt werden dar-

aus mit den Zutaten Salz, Naturgewürzen und Honig die Wurstspezia-

litäten Bierschinken und Lyoner hergestellt und in Dosen abgefüllt.

www.besh.de

Kurgestüt Hoher Odenwald: Stutenmilch

Stutenmilch ist nicht nur ein echtes Naturprodukt, sondern auch ein

Naturheilmittel mit jahrtausendealter Tradition. Werden die Stuten wie

im Kurgestüt Hoher Odenwald auf biodynamisch gepfl egten Weiden

gehalten und mit gestüteigenem Demeter-Futter versorgt, ist für höchs-

te Qualität gesorgt. Stutenmilch unterstützt Haut und Darm, dient der

Regeneration, ist leicht verdaulich und ähnelt wie keine andere Milchart

der menschlichen Muttermilch. Hochwertige Eiweiße und Fette sowie

die Vielzahl wertvoller Vitalstoff e machen sie für die Ernährung be-

deutsam. Gerade bei Allergien, Unverträglichkeiten und in besonderen

Lebenslagen wie Rekonvaleszenz wird Stutenmilch geschätzt. Das Kur-

gestüt Hoher Odenwald bietet Stutenmilch auch in gefrorener Form an.

Sie ist erhältlich im Naturkostladen oder kann direkt im Gestüt zum

schnellen Versand bestellt werden. www.stutenmilch.de

Page 30: Demeter Journal 15

30 Demeter Journal · Herbst 2012

Kennenlernen

Andechser Molkerei Scheitz:

Tradition und Innovation im Familienbetrieb

Traditionsbetrieb, Familienunternehmen, Bio-Pionier, Innovationsträger für ökologisch

konsequente Milchprodukte – all diese Etiketten und vermutlich noch einige mehr

passen zur Andechser Molkerei Scheitz, die seit vielen Jahren Demeter-Partner ist. In

den Kühlregalen der Bio-Läden verführen außergewöhnliche Andechser Natur

Joghurtkompositionen zum Genießen – wie entstehen all diese

schmackhaften Lebensmittel?

Für Barbara Scheitz und ihr Team von

fast 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-

tern im oberbayrischen Andechs stehen

Verantwortungsgefühl und Respekt ge-

genüber der Mitwelt und der Schöpfung

im Vordergrund. „Vernünftiges Wirt-

schaften kann nur mit Rücksicht auf die

Umwelt geschehen“, sagt die Molkerei-

chefi n voller Überzeugung. Sie ist ein

Stück weit in der Familienmolkerei groß

geworden und schätzt noch immer das

Urteil ihres Vaters Georg Scheitz, der

bereits vor über 30 Jahren auf bio um-

stellte und die Maxime ausgab: „Natür-

liches natürlich belassen.“

„Ergebnis unseres Wirtschaftens sind

qualitativ erstrangige, vertrauenswürdige

und gesunde Molkereiprodukte, immer

bio und natürlich auch in bester De-

meter-Qualität“, bleibt Barbara Scheitz

dem Ursprungsmotiv treu. Sie ist über-

zeugt: „Naturbewusst erzeugte Bio-

Molkereiprodukte fördern die Gesund-

heit der Menschen und damit auch ihr

Wohlbefi nden, sind Voraussetzungen

für positive Energie, Freude, Kreativität

und beste Grundlagen einer attraktiven

Lebensgestaltung.“ Besonders glaub-

würdig ist das, weil Barbara Scheitz

genau diese positive Energie selbst aus-

strahlt und Kreativität in ihrem Team

fördert. Hier arbeiten viele Frauen, auch

in Führungspositionen, denen die Che-

fi n zum Beispiel durch fl exible Arbeits-

zeitmodelle Entwicklungsmöglichkeiten

bietet.

Mut und Lebenslust waren schon 1908

charakteristisch für die Familie Scheitz,

die hinter der Erlinger Dorfkirche eine

Molkerei bauen ließ. Seitdem hat sich

die Andechser Molkerei Scheitz zur

größten Bio-Molkerei Europas entwi-

ckelt. Fast 600 Bio-Bauern liefern na-

hezu 100 Millionen Kilo Milch im Jahr

nach Andechs. Die 100 Ziegenmilch-

bauern darunter kommen auf rund acht

Millionen Kilo im Jahr. Rund 45 De-

meter-Bauern der Region sind Partner

auf Augenhöhe bei Andechs.

Aus der frischen Milch werden feins-

te Joghurtkreationen, fruchtig-frische

Molkedrinks, Butter, Sahne, Topfen und

Quark oder herzhafte Käseschmankerln.

Alle Andechser Natur Bio-Produkte

werden ohne künstliche Zusatzstoff e,

45 Demeter-Bauern

liefern Milch

Page 31: Demeter Journal 15

Herbst 2012 · Demeter Journal 31

Telefonische Bestellung: 07953/883 722Mo.-Fr.: 8–18 (Fr. 17) Uhr

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Was kann besser dazu dienen als

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Recht und Kultur

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Für eine Religionmit Zukunft

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Fünf grundlegendeVorträge, die bishernie gedrucktwurden.

Kennenlernen

ohne Aromen und ohne gentechnisch

veränderte Substanzen hergestellt.

Damit die Entwicklung des Unterneh-

mens auch in der Zukunft gut weiter-

gehen kann, sind weitreichende bau-

liche Veränderungen geplant. Barbara

Scheitz hat sich dabei von Friedensreich

Hundertwasser inspirieren lassen. „Hun-

dertwasser forderte die Rückgabe von

Territorien an die Natur und Wieder-

vereinigung der Schöpfung des Men-

schen und der Natur, er wünschte

sich natur- und menschengerechteres

Bauen – was könnte besser zu uns pas-

sen?“ fragt sie. Das Andechser Credo

„Natürliches natürlich belassen“ soll so

seine äußere Verwirklichung im „Hun-

dertwasser-Hügelhaus“ fi nden. Es fügt

sich in die Moränenlandschaft ein und

seine Ausgestaltung mit allen Funktio-

nen bietet sowohl Arbeitsstätte als auch

Schutz. Natürlich wird es ein ökologi-

sches Null-Energie-Haus, mit Gras-

dach, als ästhetischer Lärmschutzriegel

zur Nachbarschaft gedacht, mit Schau-

käserei für Besucher im Innenbereich

der Molkerei und vielen Einblicken in

die Arbeitsabläufe.

Ein Streifzug durch die Andechser Bio-

Milchstraße im Internet lohnt sich im-

mer – hier werden die Neuheiten auch

zum Baufortschritt vorgestellt – und es

lässt sich beispielsweise herausfi nden,

aus welcher Region und von welchem

Bio-Bauernhof der ‚Rohstoff Milch’ Ih-

res Andechser Natur Produkts kommt.

Virtuelle Besucher haben zudem die

Möglichkeit, die Menschen näher ken-

nenzulernen, die hinter den Lebensmit-

teln aus Andechs stehen.

www.andechser-natur.de

Inspiriert von

Hundertwasser

Im Internet die Bio-

Milchstraße besuchen

Ausgezeichnet für Nachwuchsförderung

Mit dem Zertifi kat für Nachwuchsförderung der

Bundesagentur für Arbeit wurde die Andechser Molkerei

Scheitz für „hervorragendes Engagement und die

hohe Bereitschaft, Jugendliche auszubilden“ ge-

ehrt. Die Bundesagentur für Arbeit würdigte

insbesondere den konstant hohen Anteil an

Auszubildenden in der Bio-Molkerei. Die An-

dechser Molkerei Scheitz bildet bei einer

Mitarbeiterzahl von fast 180 Beschäftigten

seit Jahren immer mehr als zehn Auszubil-

dende aus.

Page 32: Demeter Journal 15

Guter Rat: Vorrat anlegen

Vielfältige Möglichkeiten nutzen Wie könnten wir Sommer und Herbst mit ihrer Fülle an Früchten kulinarisch besser verlän-

gern als mit einem liebevoll und gekonnt selbst gemachten Vorrat? Viele Menschen wissen

gar nicht, welche Möglichkeiten es dafür außer einfrieren noch gibt. Aber die Lust am Mar-

meladekochen, Saftpressen, Chutneysrühren oder Dörren wächst.

Zwiebeln schälen, in ½ cm große

Würfel schneiden. Granatapfel quer

anritzen, Hälften auseinander-

brechen, Kerne herauslösen, bittere

Häutchen entfernen. Rote Bete ab-

gießen, evtl. schälen, in 1 cm große

Würfel schneiden. Walnusskerne

grob hacken. Äpfel vierteln, entker-

nen, in 1 cm große Stücke schneiden.

Zwiebeln in Öl glasig anschwitzen,

Äpfel dazugeben, etwa 5 Minuten

unter Rühren mitbraten. Mit Zucker

bestreuen, karamellisieren lassen,

dabei ständig rühren. Säfte, Salz,

Th ymian und 1 TL Chili dazuge-

ben, etwa 40 Minuten kochen lassen.

Granatapfelkerne untermischen, mit

Chili abschmecken, in die vorbereite-

ten Gläser füllen.

Möhren schälen, in feine Streifen hobeln oder grob raff eln.

Zwiebeln schälen, längs halbieren, in Halbringe schneiden. Ing-

wer schälen, in hauchdünne Streifen schneiden. Datteln längs

halbieren, entkernen, klein schneiden. Limette heiß waschen,

trocknen, Schale abraspeln, 2 EL Saft auspressen. Zwiebeln im

Öl anschwitzen, Ingwer dazu, 3 Minuten weiterbraten, dabei

rühren. Möhren dazu, 5 Minuten mitgaren. Mit Zucker be-

streuen, karamellisieren lassen, mit Apfelsaft und Essig ablö-

schen. Salz und Orangeat dazu, unter gelegentlichem Rühren 20

Minuten einkochen lassen, bis das Gemüse weich ist und noch

Biss hat. Datteln, Limettenschale und -saft dazugeben, mit Kar-

damom und Chili würzen. Heiß in die vorbereiteten Gläser füllen.

Rote-Bete-Relish

Möhrenrelish mit Ingwer und Datteln

Für 5 bis 6 Gläser à 230 ml

250 g rote Zwiebeln

1 Granatapfel

500 g Rote-Beete (entweder vorgegart oder

in der Schale als Ganzes selbst gegart)

100 g Walnüsse

500 g Äpfel, z. B. Boskop

3 EL Rapsöl

150 g brauner Zucker

100 ml Granatapfelwürzsaft

350 ml Apfelsaft

2 TL Salz

2 TL getrockneter Thymian

2 TL Chilifl ocken

Für 4 Gläser à 230 ml

500 g Möhren

300 g Zwiebeln

120 g Ingwer

100 g getrocknete Datteln

1 Limette

3 EL Rapsöl

250 g Rohrohrzucker

150 ml Apfelsaft, klar

150 ml Aceto balsamico blanco

2 TL Salz

70 g Orangeat

2 TL Kardamom frisch gemahlen

2 TL Chilifl ocken

32 Demeter Journal · Herbst 2012

Warenkunde

Page 33: Demeter Journal 15

von Bettina Matthaei, raffi nierte

Genüsse und aromatische Geschenke

aus der Küche, Hädecke Verlag.

Mit großer Kreativität

sind hier 30 Rezepte

entstanden, die Lust

machen auf selbst

gemachte Geschen-

ke und Leckereien

für besondere

Gelegenheiten. Zum

Appetitmachen hier zwei

Rezepte aus diesem Buch.

chutneys & relishes

Neurodoron® –natürliche Wirksamkeit beiStress und Erschöpfung

Die Komposition natürlicherSubstanzen in Neurodoron® stärktdie Nerven und gibt innere Ruhe.

Neurodoron® TablettenEnthält Lactose und Weizenstärke – bitte Packungsbei-lage beachten. Anwendungsgebiete gemäß der anthro-posophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazugehören: Harmonisierung und Stabilisierung des We-sensgliedergefüges bei nervöser Erschöpfung und Stoff-wechselschwäche, z.B. Nervosität, Angst- und Unruhe-zustände, depressive Verstimmung, Rekonvaleszenz,Kopfschmerzen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesenSie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oderApotheker.Weleda AG, Schwäbisch Gmünd

www.gesund-durchs-jahr.de

www.weleda.de

Neurodoron® Tabletten

Einlegen in Öl oder als Essiggemüse

haltbar machen, sterilisieren und pas-

teurisieren, veredeln zum Likör oder

Obstwein, konservieren durch Milch-

säuregärung, sogar räuchern und na-

türlich trocknen – all das macht frische

Lebensmittel länger haltbar.

Tiefkühlen ist das

beliebteste Verfahren

zum Konservieren

von Lebensmitteln.

Wer Obst, Gemüse, Fleisch und selbst

gekochte Mahlzeiten einfriert, muss

alles möglichst luftdicht verschlossen

verpacken, sonst leidet die Qualität. Ge-

müse und Obst sollten vorher blanchiert

werden, am besten in Wasserdampf. Die

Lagertemperatur ist optimal bei min-

destens minus 18 Grad. Der Vitamin-

und Nährstoff verlust ist im Vergleich zu

anderen Konservierungsverfahren auch

nach Monaten sehr gering. Entschei-

dend ist, langsam im Kühlschrank (vor

allem bei größeren Fleischstücken), im

Dampfgarer oder bei Raumtemperatur

aufzutauen.

Dörren konserviert

Lebensmittel durch

Lufttrocknung. Die-

se vermutlich älteste

Konservierungsmethode gelingt gut mit

Dörrapparaten mit Sieben, im Backofen

bei geringer Temperatur oder einfach

durch Sonne und Wind. Die Nahrung

wird durch Wasserentzug kleiner und

leichter, also ideal für Wanderungen

oder Reisen. Der Nachteil beim Dörren:

Fäulniserreger werden nicht komplett

abgetötet, also immer gut vor Feuchtig-

keit schützen und kontrollieren.

Einmachen/Einwe-

cken – Sterilisieren/

Pasteurisieren be-

schreibt Haltbarma-

chen durch Hitze. Dabei werden Mikro-

organismen abgetötet und Lebensmittel

luftdicht in Gläser oder Flaschen abge-

füllt. Wichtig: Gemüse vorher blanchie-

ren, Gläser kühl und dunkel lagern, das

verlängert die Haltbarkeit und schont

Inhaltsstoff e.

Auch Essigaufbereitung

zählt zu den ältesten Ver-

fahren der Lebensmittelher-

stellung. Essig wirkt beim

Abbau von Fetten und Kohlenhydraten.

Gemüse lässt sich so konservieren, aber

auch Eier werden in Würzessig eingelegt

haltbar.

Bei Milchsäuregärung

durch gezielt einge-

setzte Milchsäurebak-

terien ist Sauerkraut

der Klassiker. Aus dem Orient kam die

Methode nach Europa und wird heute

vor allem wegen der gesundheitlichen

Wirkungen auf Darmfl ora und Immun-

system geschätzt. Lecker schmeckt es

außerdem, wenn Milchsäurebakterien

ihre Arbeit bei Kohl, Gurken, Bohnen

oder Gemüse verrichtet haben.

ät

Warenkunde

„Vorrat halten“ von Hildegard

Rust, Alois Knürr Verlag

Ein grundlegendes Werk mit einer Fülle von

praktischen Tipps für wirklich jede Art der

Vorratshaltung, mit Hinweisen zur Lebens-

mittelqualität, zu Hygiene – laut Autorin

auch ein Beitrag zur Verbraucherbildung.

Vorratshaltung von

Gabriele Lehari, Ulmer.

Komprimiert und leicht verständliche

Anleitung fürs Frischhalten, Einfrieren

und Konservieren.

Zum Weiterlesen

Page 34: Demeter Journal 15

34 Demeter Journal · Herbst 2012

Begegnen

Die Gärtnerei Piluweri wird von den vier Betriebsleitern Mi-

chael Pickel, Matthias Ludwig, Horst Ritter und Richard

Specht und 35 engagierten und qualifi zierten Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeitern geführt. Saatgutvermehrung und

biodynamische Züchtung von Gemüsesorten, eigene Jung-

pfl anzenanzucht und ein vielfältiges Gemüseangebot beein-

drucken. Piluweri baut im milden Klima des Oberrheingra-

bens zwischen Freiburg und Basel ganzjährig Gemüse, Salate,

Kartoff eln und Kräuter an – rund 70 verschiedene Kulturen.

Hofeigene Qualität fängt bei den engagierten Gärtnern

schon bei den Pfl anzungen von Hecken und Bäumen an,

geht über die Gründüngung und den Leguminosenschrot als

Düngemittel bis zum Einsatz der Biodynamischen Präparate

und selbst gezüchteter Gemüsesorten. Die Vermarktung er-

folgt zum großen Teil über Wochenmärkte in der Region,

den angeschlossenen Lieferservice „Piluweri bringt’s“, durch

Verkauf an Großküchen und verschiedene Partner in sozialen

Einrichtungen, Gastronomie, regionale Naturkostgeschäfte

und den überregionalen Naturkostgroßhandel.

Finanzielle Beteiligungen mit Verzinsung in Gemüse oder in

Geld werden unter dem Motto „Ein fruchtbarer Boden für

Ihr Geld“ von Kunden gern wahrgenommen. Nachhaltigkeit

setzt Piluweri mit zwei Fotovoltaikanlagen und atomstrom-

freier Energieversorgung um.

Der Lämmerhof in Panten wird seit 22 Jahren biologisch be-

Gesellschaftlich wirksame Impulse

Land Wirtschaft Kultur Preis: Lämmerhof und Gärtnerei

Piluweri ausgezeichnetDemeter verleiht den „Land Wirtschaft Kultur Preis“ 2012 an den Lämmerhof in Panten

und den Gartenbaubetrieb Piluweri aus Müllheim-Hügelheim im Markgräfl er Land.

So werden Biodynamiker geehrt, die gesellschaftlich wirksame Impulse setzen.

Bei Piluweri gedeihen 70 verschiedene Gemüsekulturen.

Page 35: Demeter Journal 15

das macht Sinn

Die Verantwortung fürs Geld kann man am Bankschalter abgeben, muss man aber nicht.

Geld ist ein soziales Gestaltungsmittel —wenn wir es gemeinsam dazu machen.

glsbank.de

Machen Sie’s gut!

Werden Sie Mitglied.

wirtschaftet, seit 2004 nach Demeter-Kriterien. Er hat sich

vom traditionellen Familienbetrieb zu einem starken Team

von 15 Mitarbeitern entwickelt, die auf dem Hof, im Hofl a-

den und im Handel tätig sind. Wirtschaftlicher Schwerpunkt

ist der Ackerbau, geleitet von Rudolf Walch. Förderung wild

lebender Arten steht dabei im Fokus. So werden Landwirt-

schaft und Naturschutz in ein gelungenes Miteinander ver-

wandelt. Detlef Hack, Miteigentümer des Hofs, hat kaum

eine Gelegenheit ausgelassen, Naturschutzprojekte auf den

Hoffl ächen zu realisieren. Der Hof ist ein buntes Mosaik

verschiedener Nutzungssituationen: kleine Felder, durchzo-

gen von Knicken, eingelagert diverse Sölle und Feldgehölze,

angrenzend extensives Grünland, mal überfl utet, mal staubig

trocken. Stoppeln bleiben über Winter einfach stehen, hier

und da wird Getreide absichtlich nicht geerntet, Blühstreifen

untergliedern die Felder zusätzlich und der Striegel wird dort,

wo Bodenbrüter vorkommen, kaum eingesetzt.

Miteigentümer Christian Brüggemann weiß, dass viele seiner

Hofl aden- und Lieferservicekunden gerade das zu schätzen

wissen. Er profi liert seinen Hofl aden auch über die Veran-

staltungsreihe „KUM in de Schühn“: Kultur und Musik in

der Scheune.

Das Getreide des Lämmerhofs hat neben der Demeter-Auslo-

bung das Zusatzlabel „wildartenfreundlicher Anbau“. Ein

kleiner Rundweg um den Hof ermöglicht jedem Besucher

Einblick in die wildartenfreundliche Landwirtschaft. Ute

Th ode organisiert die Natursafaris in die wilden Areale des

Hofs im Safarianhänger. Virtuell lässt der Wildnisnavigator

tief in das bunte Treiben des Hofs eintauchen.

www.piluweri.de, www.laemmerhof.de

Auf dem Lämmerhof sind Naturschutz und Agrarkultur ein

natürliches Bündnis eingegangen

Begegnen

Anzeige

Page 36: Demeter Journal 15

36 Demeter Journal · Sommer 2012

XXXXXXXHintergrund

Gemeinschaftsinitiative für Tierwohl

Den Brüderküken das Leben schenken

Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist Tierwohl ein wesentlicher Aspekt bei ihrer

Entscheidung für Bio-Lebensmittel. Ökologisch wirtschaftende Bauern setzen sich mit

luftigen Ställen, reichlich Auslauf und artgerechter Bio-Fütterung für das Wohl ihrer

Kühe, Ziegen, Schweine, Puten oder Hühner ein. Dennoch gibt es noch einige Heraus-

forderungen – wie zum Beispiel die Aufzucht der sogenannten Brüderküken. Hier setzt

eine breit vernetzte Gemeinschaftsinitiative an.

Im Projekt „Brudertiere“ werden alle

für die Eierproduktion benötigten Tie-

re aufgezogen – neben den Legehennen

also auch die Brüderküken, die männli-

chen Geschwister der Legehennen. Für

Hähnchenmast und Legehennenhaltung

gibt es spezielle Zuchtlinien: Hennen,

die Eier legen, und Masthühner, die

Fleisch ansetzen. Bemühungen, ein soge-

nanntes Zweinutzungshuhn zu züchten,

sind noch nicht weit genug gediehen.

Carsten Bauck, engagierter Demeter-

Gefl ügelhalter vom Bauckhof in Klein-

Süstedt, gehört zu den Initiatoren im

Projekt „Brudertiere“, an dem die ge-

samte Wertschöpfungskette beteiligt ist:

Brüterei, Aufzüchter der Junghennen,

Legehennenbetriebe, Hähnchenhalter,

Verarbeiter, Groß- und Einzelhändler.

Entscheidend werden letztlich die Ver-

braucherinnen und Verbraucher sein, die

bereit sind, vier Cent mehr für das Ei zu

zahlen, das ohne Tötung der männlichen

Küken erzeugt wurde. Beweis dafür ist

ein eigenes „Brudertiere“-Siegel. Die

Einhaltung der Kriterien dafür wird von

unabhängigen Öko-Kontrollstellen ge-

prüft. Das Siegel garantiert gleichzeitig

auch absolut antibiotikafreie Aufzucht

– im Bio-Mastgefl ügelbereich ein absolu-

tes Novum. Auch beim Schlachten setzt

„Brudertiere“ strengste Kriterien an. In

der Startphase jetzt im Herbst werden

die Hähnchen in der Bauckhof Fleisch-

manufaktur in Klein Süstedt bei Uelzen

geschlachtet – ohne Akkordarbeit und

mit richtiger Betäubung. Zug um Zug

werden weitere auf Gefl ügel spezialisier-

te Bio-Schlachtereien mit einbezogen.

Für einen Großteil des Fleischs bestehen

bereits Abnahmevereinbarungen mit

Babynahrungshersteller Holle. In der

Eiervermarktung werden die am Projekt

beteiligten Großhändler Naturkost Nord

und Naturkost Elkershausen zu 100%

auf „Brudertiere“-Eier umstellen. „Unse-

re Initiative setzt auf mündige und ak-

tive Kunden, die mit ihrem Einkauf die

Landwirtschaft und Produktionsbedin-

gungen bewusst mitgestalten. Interes-

sierte Landwirte, Verarbeiter und Händ-

ler können mit einsteigen“, beschreibt

Carsten Bauck das Konzept.

„Wir übernehmen die Verantwortung für

die ansonsten aussortierten männlichen

Hühnerküken“, betont auch Peter Schu-

bert, Demeter-Elterntierhalter und Jung-

hennenaufzüchter in Bayern. Auf seinem

Hof werden bereits seit über zwei Jahren

männliche Küken mit aufgezogen. Aus

Einzelprojekten wie dem Vorstoß von

Manfred Schmid aus Westhausen, der

vor zwei Jahren begonnen hatte, die

männlichen Eintagsküken mit großzu-

ziehen und den „Eiern mit doppeltem

Lebens-Wert“ von Familie Schleich in

Peiting wird jetzt mit „Brudertieren“ eine

Bio-Branchenlösung kreiert, die den

ethischen Ansprüchen aller Beteiligten

entspricht.

www.bauckhof.de,

www.gefl uegelhof-schubert.de

Vier Cent mehr für

jedes „Brudertier“-Ei

Page 37: Demeter Journal 15

Begegnen

Sommer 2012 · Demeter Journal 37

XXXXXXX

Mundraub.org („Plattform für Obstallmende“) will auf die in

Vergessenheit geratenen Früchte der Kulturlandschaft aufmerk-

sam machen. Dafür können Onlinenutzer auf einer interaktiven

Karte Fundstellen von Obstbäumen eintragen und die Com-

munity zum Pfl ücken und Nutzen des Streuobsts animieren.

„Mundraub.org ist ein nachhaltiges Konzept im Sinne des Ge-

meinwohls und triff t damit den Nerv der Zeit“, lobte die Jury.

Das Team um Konferenzinitiator Christoph Harrach hatte mit

den Hochbeeten vom Dottenfelderhof, Demeter-Pionier aus

Bad Vilbel, nicht nur einen Hingucker vor der Börse platziert,

sondern auch thematisch Akzente gesetzt. Die wirtschaftliche

Alternative, die am Gemeinwohl orientiert ist, wurde in vielen

Facetten bis hin zur spirituellen Dimension vorgestellt und leb-

haft diskutiert. Anregungen für den Paradigmenwechsel gab es

reichlich und auch das Vernetzen im GreenCamp passte optimal

dazu. www.mundraub.org, www.karmakonsum.de

KarmaKonsum-Konferenz:

Gemeinwohl im Fokus und

Gründerpreis für Mundraub.org

Über 1 000 Menschen lockte das Th ema

„Gemeinwohl und Ökonomie“ mit

inspirierenden Referenten wie Christian

Felber, Anja Guckenberger, Silke Hefrich,

Dr. Stefan Bergheim, Professor Dr. Franz-

Th eo Gottwald zur 6. KarmaKonsum-

Konferenz nach Frankfurt. Mundraub.org

wurde dabei mit dem Gründer-Award

im Wert von 30 000 Euro ausgezeichnet.

HAPPY AGING-Kleingrößen:Creme 15 ml, Lotion 30 ml

NEU Tonic 30 ml, NEU Cleanser 30 ml,im Fachhandel und unter

www.mg-naturkosmetik-shop.de erhältlich.

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Pfl ege der Lotion aus unserer beliebten Pfl egeserie. in der praktischen Reisegröße.

...weil wir einfach ganz anders sind!

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Page 38: Demeter Journal 15

XXXXXXX

38 Demeter Journal · Herbst 2012

Genießen

Festlich essen – und das ganz ohne vorherige Hektik in der Küche

dank bester Vorbereitung und optimaler Planung.

Verstehen

Was prägt die biodynamische Gemein-

schaft, was verbindet Demeter-Akteure?

Welche Modelle für Gemeinschaftsleben

haben sich entwickelt und wo haben Ver-

braucherinnen und Verbraucher Möglich-

keiten, Teil davon zu sein?

Wissenswert

Welche Bedeutung haben Mineralstoff e in

der Enährung?

Ehrlich essenEhrliches Essen ist einfach das beste! Studien deuten darauf hin und der gesunde Menschenverstand weiß es schon immer. Was bedeu-

tet ehrlich essen? Von der Natur hergestellte oder zumindest schon in der Langzeitstudie „Menschheit“ getestete Lebensmittel neh-

men. Lebensmittel, die man schon vor 200 Jahren als Essen bezeichnet hätte. Also keine Aromen, Süßstoffe, Geschmacksverstärker.

Gekauft bei Menschen, die von ehrlichen Werten motiviert sind.

Ehrliche Lebensmittel stärken körpereigene Signale wie Appetit und Hunger – unehrliche tun genau das Gegenteil. Fällt es vielen Men-

schen deshalb so schwer, sich für ehrliche Lebensmittel zu entscheiden, weil sie viel zu lange schon unehrliche essen? Mit ehrlichem

Essen funktioniert der intuitive Appetit, der intelligente „Ernährungberater von innen“. Der hilft dem Körper, sich individuell passend

zu versorgen. Ohne Tabellen und Verbote. Der erste Schritt ist also immer, umzustellen auf ehrliche Lebensmittel.

Für Stella, die Topfträgerin in unserem Buch „Ehrlich essen macht schön“ ist Schönheit

die beste Motivation, sich ehrlich zu versorgen. Glücklichsein ist auch wichtig. Deshalb

legt Stella Wert auf entspanntes Essen statt auf zwanghafte Regeln. Küchencleverness

und Rezepte von Stella basieren auf Variation ehrlicher Zutaten. Und

wenn Stella beim Bummel mit Freundinnen spontan ein Schokoeis

braucht, dann her damit. Uns geht es darum, den selbstbestimmten

Weg zu fi nden – gerade beim alltäglichen und ehrlichen Versorgen.

Zahlensalat

Schlusspunkt

VORSCHAU

Das nächste

Demeter Journal

erscheint

im November

Maike Ehrlichmann + Sissa Wallin

Ehrlich essen macht schön – minimaler Kochaufwand,

optimale Küchencleverness, Heyne

HerausgeberDemeter e. V.Vorstand Klemens FischerBrandschneise 164295 Darmstadtwww.demeter.deTelefon 06155 - 84690Fax 06155 - 846911

Leserservice [email protected]

Redaktion Renée Herrnkind, Journalistinbüro Schwarz auf Weiss, Wetzlar. Alle Texte außer nament-lich gekennzeichneten

Grafi k Eberle GmbH Werbeagentur GWA, Schwäbisch Gmünd

Fotos Branca Jukic (Titel), Foto-studio Viscom (S. 3, S. 16-17, S. 22-29, S. 39) Fotolia (S. 3, S. 21, S. 38-39) Philip Rohner (S. 12) iStock (S. 4, S. 6, S. 21, S. 33) Beate Wätzel (S. 8-11) Mats Ahlberg (S. 12-14) Dachverband Antroposo-phische Medizin (S. 19) Gemein-schaftskrankenhaus Havelhöhe (S. 18), Naturfreunde/Bernd Müller (S. 21), Bettina Matthaei (S. 32)

Anzeigen [email protected]

Impressum Vertrieb Naturkosthandel [email protected] Vertrieb über Demeter-Hofl äden, Demeter-Aktiv-Partner-Läden (DAP), Naturkostfachgeschäfte, Bio-Supermärkte, Reformhäuser

Druck Aufl age: 200.000 Exemplare, Konradin Druck GmbH,Leinfelden-Echterdingen

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Lebendige Erde, Brandschneise 1, 64295 Darmstadt, 06155 84690, www.LebendigeErde.deDemeter-Gartenrundbrief: www.gartenrundbrief.de, 0711 902540

Demeter-Infos per E-Mail? Einfach E-Mail an [email protected]

Arbeiten und lernen im Biodynamischen? Auskunftsstelle: 06155 846940, www.demeter.de

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Page 39: Demeter Journal 15

Rätselhaft

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…und bewahren unsere Qualität.

Wir sind immer auf der Suche nach neuen Kompositionen, verbinden wertvolle Bio- und Demeter-Zutaten zu genussvollen Rezepturen und set-zen diese so natürlich wie möglich um. Dieser Kreativität im Mischen naturbelassener Saftkompositionen werden wir nur gerecht, indem wir mit Direktsäften arbeiten und keine Zusatzstoffe verwenden. Wir integ-rieren nachhaltige Prinzipien in un-sere Prozesse und in unsere gesamte Wertschöpfungskette. Zum Schutz der natürlichen Ressourcen haben wir klare Ziele und Meilensteine definiert. Damit erfüllen wir eine Vorbildfunk-tion, die wir auch in Zukunft weiter ausbauen werden.

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Wie viel Kauschläge pro Bissen gilt für Milchkühe als optimales Maß?

Mindestens

50, besser 55 bis 60 Kauschläge

pro Bissen wird für Milchkühe als optimales

Maß angesehen. 8 bis 10 grün-braune Kuhfl aden pro-

duziert sie im Schnitt pro Tag. Sie haben einen Durchmes-

ser von etwa 30 cm und wiegen frisch bis zu 2 Kilogramm.

Für erwachsene Menschen werden 3 bis 5 Mahlzeiten pro Tag

empfohlen, möglichst regelmäßig in einem geordneten Tages-

rhythmus. Auch das Blinzeln, also der Liedschlag, folgt einem

Rhythmus. Normalerweise blinzeln wir Menschen alle 6 Sekunden.

3 Sekunden dauern viele alltägliche Gebärden wie Händeschüt-

teln oder Lächeln. 20 Atemzüge pro Minute ergeben den durch-

schnittlichen Atemrhythmus des Menschen, der Herzrhythmus

liegt bei 75 Schlägen/Minute. Für ihre tägliche Wanderung

von Ost nach West braucht die Sonne 24 Stunden, das

prägt den Tag-und-Nacht-Rhythmus. Gegen 11 Uhr

soll die größte Leistungsfähigkeit des Menschen lie-

gen. Zwischen 14 und 15 Uhr sollen die meisten

Fehler bei Lokführern passieren. 33 Jahre

gelten als Rhythmus der Erneue-

rung und Umwälzung.

Zahl

ensalat

Page 40: Demeter Journal 15

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