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THEATER-BIELEFELD.DE BIELEFELDER-PHILHARMONIKER.DE RUDOLF-OETKER-HALLE.DE

DE · 2019-09-06 · Westfälische, 15.01.19), und das rege Interesse an Begleitangeboten wie Einführungen, Besuchen des Produktionsteams in Schulen oder Probenbesuchen von SchülerInnen

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T H E AT E R-B I E L E F E L D.D E

BIELEFELDER-PHILHARMONIKER.DE

RUDOLF-OETKER-HALLE.DE

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,das war eine aufregende und ereignisreiche Saison! Zu Beginn der Spielzeit konnten wir mit einer großen Gala, dem FEST! und der BBC Last Night of the Proms fulminant den Neubeginn in der Rudolf-Oetker-Halle feiern: Als einziges intendantengeführtes Stadttheater bespielen wir jetzt auch ein Konzerthaus. Mit acht Bühnen in drei Spielstätten mit Platz für rund 3.200 Gäste sind wir damit die zweitgrößte Kulturinstitution in Nordrhein-Westfalen. Schon in der ersten Saison haben knapp 100.000 BesucherInnen »unsere« Rudolf-Oetker-Halle besucht. Nicht nur bei den klassischen Konzerten der Bielefelder Philharmoniker, sondern auch bei Cross-Over-Formaten und den fast immer ausverkauften Programmen unseres Schauspiel-, Tanz- und Musiktheater-ensembles auf der neuen kleinen Bühne im Foyer war das Publikum begeistert.

Mit ICH hatten wir die Spielzeit 2018/19 überschrieben und einen Blick auf die Definition des Selbst und seinen Stellenwert in der Gesellschaft geworfen. Figuren wie die Jungfrau von Orleans, Faust, Lazarus, die Kurtisane Violetta Valéry in La Traviata, der Mörder Joseph de Rocher in Dead Man Walking oder das schräge Herrscherpaar in König Ubu haben uns Positionen und Schicksale von höchst unterschiedlichen Individuen vor Augen geführt. Mit Woher wir kommen zeigte die internationale Kompanie von TANZ Bielefeld die heimatlichen Wurzeln des ICH.

Die letzte Premiere der Saison hieß WIR: Das Community-Dance-Projekt Schrittmacher lotete das Gemeinsame aus. Zuvor hatte schon das Schauspielensemble mit PReVolution ein außerge-wöhnliches basisdemokratisches Gemeinschaftsprojekt präsentiert. Für unsere MitarbeiterInnen und PartnerInnen war 2018/19 insgesamt eine große gemeinschaftliche Leistung: WIR haben eine Vielzahl erfolgreicher Neuproduktionen und Veranstaltungen auf die Bühnen gebracht, die Herausforderungen des Neubeginns in der Rudolf-Oetker-Halle gemeistert und etliche Auszeichnungen und Förderungen errungen. Wir sind dankbar und stolz, dass dies mit den engagierten Teams der Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld gelungen ist. Für Sie haben wir auf den folgenden Seiten die Höhepunkte der Spielzeit zusammengestellt.

Michael Heicks Ilona HannemannINTENDANT VERWALTUNGSDIREKTORIN

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NEUBEGINN IN DER RUDOLF-OETKER-HALLE

Das Interesse war riesengroß, besser hätte es nicht laufen können: Rund 1.500 Gäste besuchten die Gala zum Neubeginn in der Rudolf-Oetker-Halle, deren Leitung die Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld in dieser Saison übernommen haben. Weitere 12.000 BesucherInnen kamen am nächsten Tag zum FEST!. »Was für ein gran-dioser Start«, schrieb die Neue Westfälische (10.09.18) rückblickend. Nicht nur das Programm wurde begeistert aufgenommen, auch das umgebaute Foyer in neuem Design, mit neuer Theke und kleiner Bühne stieß ausnahmslos auf positive Resonanz und lud die BesucherInnen zum Verweilen ein. »Note eins für diesen lange überfälligen architek-tonischen Neuauftritt.« (Neue Westfälische, 10.09.18)

Das neu gestaltete Foyer weckte zudem Ideen für innovative Formate und Projekte, die im Verlauf der Saison von allen Sparten umgesetzt wurden. In zehn eigenständigen szenischen Lesungen widmete sich das Schauspielensemble, gemeinsam mit dem Cellisten Patrick Reerink, über die gesamte Spielzeit Alfred Döblins vierbändigem Erzählwerk Eine deutsche Revolution. November 1918. Die Rudolf-Oetker-Halle bot als geschichtsträchtiger Ort, der zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges erbaut wurde, den perfekten Rahmen dafür. Mit New Sites, der zweiten Tanzpremiere der Saison, eroberte das Ensemble das Foyer als neue Spielstätte. Das tänzerische Ausloten des Ortes stand im Mittelpunkt der Uraufführung, die der schwedische Gastchoreograf Fabian Wixe gemeinsam mit den Tänzerinnen und Tänzern erarbeitete. Schließlich feierte mit Malala eine Musiktheater-Uraufführung Premiere, die einzelne Episoden aus dem Leben der Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai zu einer spannungsgela-denen Dramaturgie verknüpft.

Neue Kooperationen u. a. mit dem Musik Kontor Herford zogen Jazz-größen wie Till Brönner oder Jan Garbarek und prominente MusikerIn-nen wie Max Herre oder Mariza – teilweise in gemeinsamen Konzerten mit den Bielefelder Philharmonikern – ins Konzerthaus. Zu weiteren erfolgreichen Eigenproduktionen der Rudolf-Oetker-Halle zählten auch das Konzert mit der Akademie für Alte Musik und Maurice Steger sowie der Auftritt des Estnischen Philharmonischen Kammerchors. Die Bielefelder Philharmoniker reüssierten, nun als Hausorchester, zudem mit dem Festival für Neue Musik, für das sie von der Neuen West-fälischen im Mai mit dem Stern der Woche geehrt wurden. Dieser wurde dem Theater auch schon im Dezember verliehen, weil es der Rudolf-Oetker-Halle »zu neuem Glanz« verholfen hat: »(…) jahrelanger Stillstand (kann) an sein Ende kommen, wenn die richtigen Leute anpacken. Gut gemacht.« (Neue Westfälische, 29.12.18)

04 / New Sites

05 / Malala

06 / Akademie für Alte Musik Berlin

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PROFILFÖRDERUNG NEUE WEGESeit Mai ist es offiziell: 13 kommunale Theaterbetriebe erhalten im Rahmen des Programms NEUE WEGE eine Profilförderung vom Land NRW – und die Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld werden für ihre Innovationskraft belohnt, denn sie bekommen die höchste Ge-samtfördersumme von allen. Im Zeitraum von 2019 bis 2022 können Theater und Philharmoniker damit in jeder Sparte groß angelegte Projekte umsetzen. Im Schauspiel wird die Zusammen arbeit mit freien Kollektiven und KünstlerInnen ausgebaut. Drei Projekte – mit dem Künstlerkollektiv RAUM + ZEIT, dem queer feministischen Theater-kollektiv Henrike Iglesias und der Recherche-Theaterautorin Anne Jelena Schulte – sind geplant. TANZ Bielefeld beschäftigt sich mit dem Thema Digitalität und der Durchdringung unseres Alltags von neuen Informationstechnologien. Das Musiktheater startet ge-meinsam mit den Bielefelder Philharmonikern eine Reihe, um junge Menschen partizipativ für Oper und Neue Musik zu begeistern. Als Dach für die Projekte wird zudem das »Bielefelder Studio« ge-gründet, das pro Spielzeit drei junge KünstlerInnen zu PerformerInnen ausbilden wird, die in die geförderten Projekte einbezogen werden.

PREISE ÜBER PREISE

Noch nie hat es so viele Preise für Ensemblemitglieder und Mitarbei-terInnen des Theaters gegeben wie in dieser Spielzeit. Direkt zu Beginn der Saison konnte sich die Mezzosopranistin Hasti Molavian über den Förderpreis des Landes NRW 2018 freuen, den die Landes-regierung für überdurchschnittliche künstlerische Begabungen vergibt. Musical-Kapellmeister William Ward Murta wurde im Mai mit dem von New England Biolabs (NEB) ausgelobten »Passion in Science Award 2019« in der Kategorie »Arts & Creativity« ausgezeichnet. Den Preis erhielt er für Idee, Text und Komposition des Wissenschafts-musicals Das Molekül, das 2017 am Theater Bielefeld uraufgeführt wurde und weit über Bielefelds Grenzen hinaus für Furore gesorgt hat. Der Dr. Otto-Kasten-Preis – der wohl bedeutendste deutsche Nachwuchspreis, der alle zwei Jahre von der Intendantengruppe des Deutschen Bühnenvereins vergeben wird – ging im Juni an die Tänzerin Noriko Nishidate. Ob die Nominierung für den Österreichi-schen Musiktheaterpreis 2019 von Bielefelds Hausregisseurin Nadja Loschky für ihre Inszenierung von Ariane et Barbe-Bleue an der Oper Graz auch den Preis nach sich zieht, war zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Ab der kommenden Spielzeit übernimmt sie die künstlerische Leitung für das Musiktheater am Theater Bielefeld.

HÖHEPUNKTE DER PHILHARMONIKER-SAISON

Einen musikalischen Höhepunkt nach dem anderen zu servieren, ist sozusagen die Kernkompetenz eines so vielseitigen Berufsorchesters, wie es die Bielefelder Philharmoniker sind. Dennoch nehmen auch die MusikerInnen manche Konzerte als einmalige Sternstunden wahr, und davon gab es in der Saison 2018/19 eine ganze Reihe. Angefangen mit dem Live-WDR 3-Konzert und dem anschließenden Public Viewing der BBC Last Night of the Proms über das Musizieren mit dem Weltklasse-Geiger Frank Peter Zimmermann oder dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor bis hin zum Festival für Neue Musik, bei dem prominente Gäste wie das Ensemble Modern oder Markus Stockhausen Glanzpunkte setzten. »Ein groß artiger Abend« war auch das 4. Symphoniekonzert mit dem Pianisten Martin Helmchen, der seine begonnene Aufführungsreihe mit den drei Klavierkonzerten von Bartók in der kommenden Saison fortsetzen wird. »Zwar war man auf ein außerordentliches Ereignis vorbereitet. Dass es aber so be glückend werden würde, stellte sich erst nach und nach heraus.« (Westfalen-Blatt, 21.01.19). Als interessante Neuent deckung entpupp-te sich Magnus Lindgren, dessen Arrangements die Begegnung der Philharmoniker mit Till Brönner und Max Herre zum Grooven brachten.

PARTIZIPATIVE MUSIKTHEATER-URAUFFÜHRUNG Mit Malala von Nick Westbrock (Buch, Songtexte, Regie) und Danyal Dhondy (Musik) ist ein außergewöhnliches Projekt auf den Musik-theaterspielplan des Theaters Bielefeld gekommen. Nicht nur das aktuelle Thema – der Kampf um das Recht auf Bildung für alle der jungen pakistanischen Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai –, sondern auch die Entscheidung, dieses Stück mit Profis und Jugend-lichen aus aller Welt gemeinsam auf die neue Bühne im Foyer der Rudolf-Oetker-Halle zu bringen, hat die Inszenierung ungemein bereichert. Vermittelt wurde ein Großteil dieser Jugendlichen über Angekommen in deiner Stadt Bielefeld, eine Initiative der Walter Blüchert Stiftung, des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bielefeld. Auch das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft fand diese Projektidee so interessant, dass es die Kosten mit einer Förderung unterstützt.

07 / Das Molekül

08 / Martin Helmchen 09 / Till Brönner

11 / Max Herre10 / Frank Peter Zimmermann

BRISANTER OPERNSTOFF – DEAD MAN WALKING

Einem hochaktuellen Thema widmete sich das Theater Bielefeld mit der Oper Dead Man Walking des amerikanischen Komponisten Jake Heggie. Das zeitgenössische Musiktheaterwerk basiert auf den autobiografischen Erinnerungen der Nonne Helen Prejean, die sich – ausgelöst durch eine fast zufällig zustande gekommene Brieffreund-schaft mit einem zum Tode Verurteilten – zu einer der engagiertesten Aktivistinnen gegen die Todesstrafe in den USA entwickelte. Die Oper bietet keine einfachen Antworten, sondern ist ein starkes Plädoyer dafür, sich mit allen Aspekten der Todesstrafe zu beschäftigen und seine eigenen Überzeugungen zu hinterfragen. Die begeister ten Reaktionen des Publikums, »das sich nach dem ungemein bewe-genden Theaterereignis mehrheitlich aus den Sitzen erhob« (Neue Westfälische, 15.01.19), und das rege Interesse an Begleitangeboten wie Einführungen, Besuchen des Produktionsteams in Schulen oder Probenbesuchen von SchülerInnen sowie einer Diskussionsveranstal-tung der Juristischen Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe e. V. bewies die Offenheit der ZuschauerInnen, sich mit solch schwerwiegenden und brisanten Themen auf der Opernbühne konfrontieren zu lassen.

DESIGNPREISE FÜR DIE BIELEFELDER PHILHARMONIKER

Die Bielefelder Philharmoniker haben erneut den Red Dot Award, einen der renommiertesten Design-Preise weltweit, für ihr heraus-ragendes Kommunikationsdesign erhalten – dieses Mal sogar in fünf Kategorien. Doch damit nicht genug: Nach den Auszeichnungen Type Directors Club New York und Art Directors Club New York in der vergangenen Saison folgte in dieser Spielzeit noch der Type Directors Club Tokio. Somit ist das Gestaltungskonzept der Biele-felder Philharmoniker in der Champions League der Designpreise angekommen. Alle genannten Medien entstanden in Zusammen-arbeit mit der Bielefelder Agentur beierarbeit.

12 / Dead Man Walking

PILOTPROJEKT IM STADTTHEATER BETRIEB – PREVOLUTIONIn einem basisdemokratischen Prozess hat das Schauspielensemble nebst Assistentinnen und Souffleusen ein Stück auf die Beine gestellt, ähnlich wie ein freischaffendes Schauspielkollektiv. Von A wie Autor bis Z wie Zimmermann waren die DarstellerInnen an jedem Prozess beteiligt. PReVolution handelt von einer ausgewählten Gruppe an Menschen, die auf eine Mission in das Weltall geschickt wurden, um das sogenannte Lazarus-Gefäß (Saatgut der Menschheit) auf einen neuen Planeten zu bringen und den Fortbestand der Menschheit in guter, nachhaltiger (womöglich utopischer) Weise zu garantieren. Leider, oder eher zum Glück, verlieren die PrevolutionärInnen ihr Ziel aus dem Auge und erklären unbewusst den Weg zum Ziel. Das Magazin Die Deutsche Bühne begleitete das Projekt im Rahmen von vier Werkstattberichten. Nach der Premiere schrieb Andreas Falentin: »Es ist eine Liebeserklärung an das Theater mit heißem Herzen, mit politischer Haltung und einem elaborierten Zeichensystem. (…) PReVolution (…) ist möglicherweise ein Schritt zur Weiterentwicklung der Institution Stadttheater, zeigt eine Form, wie Mitarbeiter eines Theaters Verantwortung über den eigenen Job hinaus übernehmen können. Mit Freude und Mehrwert. Und im Zusammenspiel artikuliert sich fast eine Utopie: Derart rückhaltlose Zärtlichkeit im Zusammen-spiel war selten. Und rührt mit einer Lebendigkeit jenseits aller Sentimentalität.« (www.die-deutsche-buehne.de, 29.05.19) Nächstes Jahr gibt es eine Fortsetzung mit Voluptas & die hungrigen Kinder!

18 / PReVolution

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IMPRESSUM Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld Spielzeit 2018/19 Intendanz Michael Heicks Redaktion Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dramaturgie, Orchester- und Konzerthausdirektion, jungplusX Fotos 01 Philipp Ottendörfer / 02 Christian R. Schulz / 03 Sarah Jonek / 04 Joseph Ruben / 05 Sarah Jonek / 06 Uwe Arens / 07 Bettina Stöß / 08 Giorgia Bertazzi / 09 Michael Bitesnich / 10 Harald Hoffmann/Haenssler Classic / 11 Hermann Vogel / 12 Sarah Jonek / 13–14 beierarbeit / 15–17 Gernot Kaspersetz / 18–19 Philipp Ottendörfer / 20 Lisa Hantke Gestaltung Jennifer Nüßing

Stadt BielefeldKulturdezernat

GEFÖRDERT DURCH KULTURPARTNER

EINLADUNG ZUM NRW-THEATERTREFFEN

Nach einem mit Freunden verbrachten Heiligabend passiert Édouard die Place de la République, als er von Reda angesprochen wird. Be- zau bert von dem Lächeln, den Augen, dem Atem des völlig fremden Mannes, nimmt er ihn mit zu sich nach Hause. Stundenlang lieben sie sich. Doch der Beginn dieser Liebesgeschichte endet im Horror. Als Édouard entdeckt, dass Reda ihn bestohlen hat, kommt es zum Streit. Der fremde Liebhaber tobt, würgt Édouard, bedroht ihn mit einer Waffe und vergewaltigt ihn. Als seine Freunde ihn drängen, Reda an-zuzeigen, gerät Édouard in die Mühlen einer kalten, diskriminierenden Justizmaschinerie. Das Theater Bielefeld beauftragte die Regisseurin Alice Buddeberg mit der Inszenierung von Édouard Louis‘ Roman Im Herzen der Gewalt, dessen radikale soziale Relevanz zum Welt-erfolg führte. Das bestechende Psychogramm eines Menschen, der sich mehr und mehr von sich entfernt, wurde zum NRW-Theatertreffen in Münster eingeladen. Das Festival findet alle zwei Jahre statt und zeigt die zehn besten Inszenierungen aus ganz Nordrhein-Westfalen.

NEUE IMPULSE UND FORMATE BEI JUNGPLUSX jungplusX – das ist die seit mehr als zehn Jahren erfolgreiche und über Stadt und Region hinaus viel beachtete Vermittlungsabteilung der Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld. Mit gleich zwei Veran-staltungen zu den Community-Dance-Projekten Schrittmacher und dem Schulkooperationsmodell war das Team im März beim NRW-Auftakt treffen der Bildungspartnerschaften Bühne und Schule in Köln impulsgebend vertreten. Mit dem neuen Format jungplusX-Campus startete die Vermittlungsabteilung in dieser Saison in eine nachhaltige Zusammenarbeit mit Hochschulen im In- und Ausland. Den Auftakt machte die Theaterpädagogik-Studierende der FH Osnabrück/Lingen Nele Eilbrecht. Gemeinsam mit sieben Laiendarstellerinnen ent-wickelte sie unter professionellen Bedingungen ihre Abschlussarbeit. Die Eigenproduktion Formspiel wurde insgesamt fünf Mal im TAMDREI gezeigt. International kooperiert das Team mit der ArtEZ University of the Arts in Arnheim, die mit einer von Gianni Cuccaro choreo-grafierten Gruppe Theaterpädagogik-Studierender am Community-Dance-Projekt Schrittmacher – WIR beteiligt ist.

GEEHRT IN NOWGOROD – TANZ BIELEFELD MIT NEW SITES Im April 2019 reisten Simone Sandroni und sein Ensemble in Biele-felds Partnerstadt Nowgorod. Auf dem KING-Festival, einem der größten Festivals für Kinder- und Jugendtheater in Russland, präsen-tierten sie den Tanzabend New Sites und gewannen damit den Preis für die beste Show des Festivals. »Seit 2015 ist das Theater Bielefeld regelmäßig bei uns zu Gast und jedes Mal begeistert es mit seinen innovativen Beiträgen«, sagte die Künstlerische Leiterin Nadezhda Alexeeva. New Sites in der Choreografie des schwedischen Künstlers Fabian Wixe und zur Musik von Milian Vogel feierte im Februar 2019 in der Bielefelder Rudolf-Oetker-Halle Premiere. Entwickelt für das neu gestaltete Foyer war es der erste Tanzabend des Theaters in der Geschichte des renommierten Konzerthauses, der dort zur Aufführung kam. Am Mali-Theater in Nowgorod wurde New Sites im Rahmen eines fünftägigen internationalen Programms neben Produktionen aus Dänemark, Italien, den Niederlanden, Frankreich, Estland und Schweden gezeigt.

ÖFFNEN FÜR MEHR KULTURELLE VIELFALT

Die Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld möchten sich weiterhin kontinuierlich für die vielfältige Bevölkerung öffnen und haben sich daher für das deutschlandweite 360°-Programm der Kulturstiftung des Bundes beworben. Das Theater hat als Impulsgeber für Kunst, Kreativität und ein friedliches Miteinander eine Vorbildfunktion für die Stadtgemeinschaft. Deren kulturelle Vielfalt soll sich verstärkt in Programm, Personal und Publikum widerspiegeln und die Bühnen und Orchester so noch mehr in der Stadtgesellschaft verankern. Dieser Ansatz hat die Jury der Kulturstiftung des Bundes überzeugt, und so konnte mit Michelle Bray für vier Jahre (Mai 2019 – Mai 2023) eine Agentin für Diversität engagiert werden. Sie wird in enger Zusammen-arbeit mit der Theaterleitung eine Gesamtstrategie entwickeln, um die bisher eher projektorientierte Arbeitsweise abzulösen. Dabei soll u. a. an die interkulturelle, partizipative Reihe Parallele Welten sowie an Musiktheater-Uraufführungen wie Malala, in die Jugendliche aus Bielefeld und aller Welt eingebunden sind, angeknüpft werden.

20 / Agentin für Diversität

19 / Im Herzen der Gewalt

BESUCHER/INNEN Anzahl der BesucherInnen (Eigenveranstaltungen) 2018/19 2017/18Gesamt 249.300 233.122 Gesang 46.700* 38.863** Tanz 14.500 16.365 Spiel 55.100* 57.972** Familienstück zur Weihnachtszeit 35.900 35.075 Konzerte der Bielefelder Philharmoniker 24.400 23.269 Besondere Formate Stadttheater, TAM, Loft 11.300 9.769 Besondere Formate Rudolf-Oetker-Halle 10.100 –––––– jungplusX-Vermittlungsangebote 10.200 10.544 Gastveranstaltungen 27.900 14.615 mit freiem Eintritt 17.100 27.650

* Die 3.900 BesucherInnen von Lazarus sind sowohl bei Gesang als auch bei Spiel enthalten. ** Die 1.000 BesucherInnen von Hecheln. Ein Trip ins Textile sind sowohl bei Gesang als auch bei Spiel enthalten.

VORSTELLUNGEN Anzahl der Vorstellungen (Eigenveranstaltungen) 2018/19 2017/18Gesamt 650 660 Gesang 118* 116** Tanz 43 47 Spiel 241* 240** Familienstück zur Weihnachtszeit 53 56 Konzerte der Bielefelder Philharmoniker 43 43 Besondere Formate Stadttheater (STTH), TAM, Loft 103 120 Besondere Formate Rudolf-Oetker-Halle (ROH) 11 –––––– Gastveranstaltungen 20 15 mit freiem Eintritt 24 29

* Die 6 Vorstellungen von Lazarus sind sowohl bei Gesang als auch bei Spiel enthalten. ** Die 6 Vorstellungen von Hecheln. Ein Trip ins Textile sind sowohl bei Gesang als auch bei Spiel enthalten.

KENNZAHLEN ZUM SPIELBETRIEB 2018/19 2017/18

Einnahmen aus Spielbetrieb und Gastspielen ( in TEUR ) 3.681 3.288Durchschnittliche Auslastungsquote (STTH, Loft, TAM, TAMZWEI, TAMDREI) 82 % 76 %Durchschnittliche Auslastungsquote (ROH-Eigenveranstaltungen) 67 % ––––––Anzahl der Premieren / Wiederaufnahmen 36 /10 35 /10

ABONNENT/INNEN & THEATER- UND KONZERTCARD Anzahl 2018/19 2017/18AbonnentInnen 4.311 4.467Theater- und KonzertCard 940 926

RUDOLF-OETKER-HALLE Anzahl 2018/19 2017/18Fremdveranstaltungen 120 ––––––BesucherInnen Fremdveranstaltungen 59.000 ––––––BesucherInnen Gesamt (inkl. ROH-Eigenveranstaltungen) 94.900 ––––––

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Spielzeit 2018/19 – Stand 21.06.19