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Travel-Manager übernehmen MICE Bettensteuer belastet Hotellerie MICE-Destinationen: Budapest | Prag Neue Kolumne : Luppolds Lupe. Der bekannte Hochschullehrer seziert den MICE-Alltag convention-net.de 33. JAHRGANG (SEIT 1982) /// WWW.CONVENTION-NET.DE DAS MAGAZIN FÜR VERANSTALTUNGSPLANER convention INTERNATIONAL AUSGABE 3/14 | August 2014 | F 8.50 Gut eingeschenkt . Warum Hard Rock im Indianerbesitz so erfolgreich ist .

DAS MAGAZIN FÜR VERANSTALTUNGSPLANER · Sondern die Authentizität der Unterkunft. Der Vermieter verrät seine Lieblingskneipen und Restaurants um die Ecke. Und wird so Teil des

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Travel-Manager übernehmen MICE • Bettensteuer belastet Hotellerie MICE-Destinationen: Budapest | Prag • Neue Kolumne : Luppolds Lupe. Der bekannte Hochschullehrer seziert den MICE-Alltag

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DAS MAGAZIN FÜR VERANSTALTUNGSPLANER

convention I N T E R N A T I O N A L

AUSGABE 3 /14 | August 2014 | F 8.50

Gut eingeschenkt .Warum Hard Rock im Indianerbesitz so erfolgreich ist .

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Zürich besuchen. Grosse Räume auf kleinem Raum entdecken.

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T H O M A S G R E T H E R E D I TO R I A L

MICE im neuen GewandSchon mal Airbnb ausprobiert? Das ist der Weltmarktführer, bei dem sich jeder eine private Unterkunft wie zum Beispiel eine Wohnung in Berlin für ein paar Tage mieten kann. Airbnb hat lokale Gastgeber in 190 Ländern. Wen wundert’s, dass Millionen Hoteliers sauer sind auf das, was zu Recht „Schwarztouristik“ genannt wird. Der wollen wir auch nicht das Wort reden. Sondern an dieser Stelle überlegen, was der MICE-Branche blühen kann, wenn die Airbnb-Idee auf die schönste aller Branchen übertragen wird. Zunächst einmal: Airbnb funktioniert. Die Wohnungsvermittler konnten sogar,

um weiter zu expandieren mit ihrem Geschäftsmodell, nach eigenen Angaben 350 Millionen Euro Risikokapital von Investoren einsammeln.

Warum aber funktioniert Airbnb? Das habe ich während der Mexcon in Berlin mit ein paar aufgeweckten Menschen aus der MICE-Branche diskutiert: Weil es Reiseerlebnisse vermittelt, weil der Gastgeber (also der Wohnungsvermieter) in den Mittelpunkt rückt. Es ist weniger der Preis, der jüngere Menschen zu Airbnb treibt. Sondern die Authentizität der Unterkunft. Der Vermieter verrät seine Lieblingskneipen und Restaurants um die Ecke. Und wird so Teil des Erlebnisses.

Was hat das mit MICE zu tun? Wenn man weiß, dass Airbnb einen großen Teil des 350-Millionen-Euro-Risikokapitals in ein neues Portal für Geschäftsreisende pumpen wird, muss der Profi hellhörig werden. Denn Airbnb kann auch ohne Betten funktionieren, dar über war sich die Runde während der Mexcon einig. Der Pächter, der tagsüber den Tennisclub bewirtet, kann auf dem Gelände für den Abend eine Produktpräsentation mit einem geselligen Barbecue-Abend anbieten. Das wird er künftig über – nennen wir es Airbnb MICE – offerieren. Wir kennen Studenten in Frankfurt, die leere Bunker und pro-fessionelle Audioanlagen mieten, dazu prominente DJs anheuern und sich damit ein feines Leben neben der Uni finanzieren. Das funktioniert per Flüsterpropaganda. Wenn sie das auf Airbnb anböten, dann wäre so eine Bunkerfete auch eine angesagte Location für eine Außendienstler-Zusammenkunft mit Erfahrungsaustausch und Teambuilding.

Bei Airbnb stammen nach eigenen Angaben 77 Prozent aller eingestellten Wohnungen von Privatpersonen. Das heißt aber auch im Umkehrschluss: Schon 23 Prozent aller Angebote sind professionelle Hoteliers oder Ferienwohnungsbetreiber. Das zeigt, wie pfiffige Hoteliers die Zeichen der Zeit erkannt haben. Noch wettern die Verbände darüber, die Hotellerie müsse Steuern zahlen, zudem Millionen ausgeben, um Brandschutz, Barrierefreiheit und Hygiene gewährleisten zu können, was ja auch kontrolliert wird. Mit Recht spricht die Bran-che deswegen von Wettbewerbsverzerrung. Aber dafür wird Airbnb MICE (Arbeitstitel) mit dem vielen Kapital treffliche Lösungen finden.

Es hilft nicht, neue Start-ups, die sich an die „Digital Natives“ wie Smartphone-User wen-den, in Bausch und Boden zu verdammen. Der Taxidienst Uber wird sich auch durchsetzen, trotz riesiger Protestwellen der Taxi-Lobbyisten. Die jungen Menschen, die mit dem i-Pad auf dem Babybauch liegend aufwuchsen, sind die Konsumenten der Zukunft. Sie werden sich nicht vorschreiben lassen, in welchen Kanälen sie ihr Geld lassen.

Also: Lassen sie uns überlegen, wie sich Meetings, Incentives, Kongresse und Events auch über diese neuartigen Vertriebswege (etwas anderes ist ja Airbnb nicht) anbieten lassen. Und wie Eventagenturen oder Planer ihren Nutzen daraus ziehen können. Schreiben Sie mir ([email protected]). Darüber würde ich mich freuen.

Genauso freue ich mich über einen neuen Kolumnisten, den die meisten kennen werden: Prof. Stefan Luppold. Er leitet den Studiengang „Messe-, Kongress- und Eventmanagement“ an der DHBW (Duale Hochschule Baden-Württemberg) in Ravensburg. „Luppolds Lupe“, so der Name der neuen Kolumne, nimmt MICE unter den analytischen Vergrößerungs-apparat des Hochschullehrers mit großer Praxiserfahrung. In dieser Ausgabe beschäftigt sich Luppold mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“, der ja in unserer Branche so inflationär verwendet wird.

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25 Mexcon 2014:

Erste Garde der

Veranstaltungsbranche

diskutiert Zukunft

26 Rezidor-Manager van der Zee :

Wir investieren in MICE

und neue Marken

28 Nürburgring: Events mit

Tradition und Emotion

29 Azimut-CEO Neumann :

Hotelgruppe soll auch

in Europa kräftig wachsen

18 Geschäftsreiseverband VDR :

Travel-Manager

übernehmen MICE

20 Eventbarometer :

Veranstalter mit immer

größeren Etats

23 Kongresse und Messen –

Traumpaar

oder Vernunftehe ?

24 Der Rubel rollt –

die Bilanz deutscher

Messegesellschaften

Titel :

8 Hard Rock Cafes –

wie eine Marke den MICE-

Globus erobert

12 Zwischen Burgern, Musik

und Wohlfühlatmosphäre

14 Messe Nürnberg :

40. Geburtstag und

neue Halle

16 Alles grün in Frankfurt :

Eröffnung des Kap Europa

InhaltInhaltAugust 2014August 2014

Hard Rock Cafes | Die Marke wächst stetig : 142 Cafes, 20 Hotels, neun Casinos und rund 34.000 Mitarbeiter rund um den Globus gehören dazu. Die arbeiten auch gerne für die MICE-Branche wie hier im Hard Rock Cafe Glasgow.Foto: Hard Rock Cafe International

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| Fortsetzung auf Seite 6

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32 Berlin : Leonardo und

Steigenberger eröffnen

neue Häuser

33 Bettensteuer

belastet Hotellerie

34 Haus der Begegnung

in Königstein bezaubert

mit saniertem

60er-Jahre-Charme

36 Budapest :

Viel mehr als Buda und Pest

40 Prag : Beauty mit interes santen

MICE-Immobilien

43 Scalaria – Ein ganzes Hotel

als Bühne für den Kunden

46 Convention Center Nancy :

Neues Wahrzeichen

48 LuK Driving Center Baden :

Jetzt mit eigener Flotte

50 Touren nach der Tagung –

extrem wichtig für Südafrika

55 Blickpunkt Zürich

56 Blickpunkt Schweiz

58 Meet in Austria :

Salzburg Convention Bureau

mit neuem Leiter

60 Messedirektorin Timmins

erwartet viele europäische

Aussteller auf der CIBTM

in Peking

61 Fachliteratur :

Wie etabliere ich meine

Region als Marke ?

62 Impressum

64 Convention Contacts

66 Neue Kolumne –

Luppolds Lupe :

Nachhaltig keit – und was

dabei oft vergessen wird

Scalaria Eventresort | KTM-Dealer-Konferenz mit Motorradstunt am Wolfgangsee

Destination Südafrika | Wer einmal zum Tagen im Convention Center Kapstadt war, kommt im Urlaub wieder.

Viel mehr als Buda und Pest | Historische Vielfalt und starke MICE-Partner auf beiden Seiten der Donau.

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England und gutes Essen ist ein Gegen-satzpaar so wie Gewitter und Sonnen-schein. Das müssen auch die US-Ameri-kaner Isaac Tigrett und Peter Morton so empfunden haben. Im Jahr 1971 suchten sie ganz London nach wirklich leckerem Essen ab und fanden keines. Sie lösten das Problem, indem sie in den Hallen eines Rolls-Royce-Händlers 1971 ihr erstes Restaurant aufmachten. Ham-burger, gegrillte Rinderrippen, Hühner-flügel offerierten sie – alles, was sich in einem ordentlichen US-amerikanischen Restaurant auf der Speisekarte findet – und das in besonders guter Qualität. Bald gehörte Musiker Eric Clapton zu den Stammgästen. Um sich seinen Platz zu sichern, ließ er seine Gitarre an die Wand hängen. Eine Woche nachdem die Gitarre an der Wand hing, schickte Pete Townshend, legendärer Kopf der Rock-band „The Who“ eine Gitarre per Post. In der beiliegenden Notiz stand: „Meine ist genauso gut wie seine. Love, Pete“.

Hard Rock Cafe nannten die beiden Amerikaner ihre Kneipe, weil sie auch für gute Stimmung sorgten, indem sie coole Platten auflegen ließen. Es dau-erte nur wenige Wochen, da hatte sich das wie ein Lauffeuer herumgespro-chen. Das Londoner Publikum musste tagelang vorreservieren, um noch einen Platz im Hard Rock Cafe zu ergattern.

So begann der Siegeszug der Hard Rock Cafes. Auch heute noch nehmen die, die nicht reserviert haben, lange Zeit in Warteschlangen vor den Restaurants in Kauf. Das Konzept der Hard Rock Cafes breiteten die Gründer rund um den Erd-ball aus. „Wir betreiben heute weltweit 142 Cafes, 20 Hotels und neun Casinos, sagt Heidi Dentzer, European Sales Ma-nager von Hard Rock International. In Eu-ropa hat die Kette 20 eigene Restaurants und 18, die Franchisenehmer betreiben. „Demnächst eröffnet ein neues, eigenes Haus in Wien“, berichtet Dentzer. Frank Zappas Gitarre ist schon da und das Büh-nenoutfit von Mick Jagger auch. Weltweit arbeiten rund 34.000 Mitar-beiter bei Hard Rock. Jedes Jahr besu-chen mehr als 50 Millionen Gäste die Rock-Restaurants. Außerdem kaufen sie rund zwölf Millionen T-Shirts, Kap-pen, Buttons und andere Merchandise-

Von

THO

MAS

GRE

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Wie eine Marke den MICE-Globus erobert

Empfi ehlt dem MICE-Planer ihre Häuser, die für Veranstaltungen ganz oder teilweise exklusiv gebucht werden können: die stets gut gelaunte Heidi Dentzer, European Sales Managerin

Architektonisch außergewöhnlich sind alle Hard Rock Cafes – wie hier das Brüsseler Haus. Hinzu kommt die gastfreundliche, internationale Atmosphäre. Alle Fotos: Hard Rock Cafe International

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17-19 September 2014 Beijing

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INDIANER INVESTIEREN IN HARD ROCK Für die Kaufleute, die die Marke Hard Rock managen, ist es kein Ge-heimnis. Aber die wenigsten wissen es: Eigentümer von Hard Rock ist der Indianerstamm der Seminolen. Die Übernahme im Jahr 2006 ist der ers-te Kauf einer großen internationalen Firma durch indio-amerikanische Ur-einwohner. Die Seminolen aus Florida übernahmen für 965 Millionen Dollar (heute etwa 716 Millionen Euro) die Restaurant-, Hotel- und Casinokette Hard Rock Cafe. Unter den mehr als 80 Interessenten gaben die Indianer das Höchstgebot ab. Die Belegschaft soll das mit Erleichterung aufgenommen haben. Denn unter den Bietern waren auch Investmentfirmen, die der Volks-mund gerne als Heuschrecken be-zeichnet. Verkäufer Rank wollte sich auf den Betrieb seiner Casinos und Spielhallen in Großbritannien, Spa-nien und Belgien konzentrieren. Heidi Dentzer, European Sales Mana-ger von Hard Rock ist sehr froh über ihre Eigentümer. „Die Seminolen wirt-schaften sehr nachhaltig und reinves-tieren Gewinne wieder in unser Unter-nehmen“, sagt sie. Häufig reisten die Indianer zu Neueröffnungen an. Fotos ihrer Pow-Wows und das Stammeslo-go – dessen Farbgebung der Deutsch-landflagge ähnelt – reihen sich in den Vitrinen der Cafes an Musikexponate wie ein Bustier von Madonna oder eine Gitarre von Jimi Hendrix. Seit der Übernahme gehe es dem Un-ternehmen noch besser als zuvor, berichtet Dentzer. Jim Allen, der für das Spielegeschäft zuständige Chef des Indianerstamms, so eine Art Auf-sichtsratschef, habe das Ohr dicht an den Wünschen der Indianer, sagt die Deutsche. Jim Allen diskutiere dann mit Vorstandschef Hamish Dodds über die Wünsche der Eigentümer. Die etwa 3.300 Seminole-Indianer leben heute in und außerhalb der Re-servate in Florida. Sie zahlen Steuern, dienen in den US-Streitkräften und wählen. Sie stammen ab von einigen Hundert Seminolen, die Mitte des 19. Jahrhunderts in die Everglades-Sümpfe flohen, als die US-Regierung versuchte, alle Seminolen aus Florida sowie weitere Indianer nach Okla-homa umzusiedeln.

Produkte. Eine Garderobenfrau aus dem Hard Rock Cafe New York kam auf die Idee, T-Shirts gewinnbringend an den Gast zu bringen. Im Jahr 1988 eröffnete das erste Ladengeschäft – in New York City. Inzwischen wird durch den Ver-kauf von Artikeln mit dem Hard Rock Logo, darunter T-Shirts, Hüte, Jacken, Schals und vieles mehr ein beträchtli-cher Anteil des Unternehmens-gewinns erwirt-schaftet. Jeder Shop, entweder direkt in der Kneipe oder un-mittelbar dane-ben, druckt sei-nen Städtena-men individuell auf die Kleidung. Die gilt Millio-nen Menschen inzwischen als begehrtes Sam-melobjekt. Es soll vielreisende Vä-ter geben, deren Kinder einfach ein T-Shirt mit der Aufschrift Hard Rock und einer Stadt erwarten, wenn der Erzeuger von einer Dienstrei-se zurückkommt, in der er zuvor noch nicht war. Was mit der Clapton-Gitarre begann, ist heute mit 77.000 Exponaten eine der be-deutendsten Sammlungen von Musik-Memorabilien weltweit, ausgestellt in sämtlichen Cafes rund um den Globus. Hard Rock gehört, führt und franchised Cafes in bekannten Städten wie Lon-don, New York, San Francisco, Sydney und Dubai. Hard Rock International be-sitzt, lizenziert oder führt auch Hotels

und Casinos weltweit, unter anderem die Hard Rock Hotels und Casinos in Tampa und Hollywood, die zur Hard Rock International Muttergesellschaft gehören, sowie Hotels und Casinos in den Städten Bali, Biloxi, Chicago, Can-cún, Ibiza, Las Vegas, Palm Springs, San Diego und Singapur. Neue Hard Rock Cafes sind außer dem Wiener Projekt

in Seoul und Mar-seille angekün-digt, neue Hard Rock Hotels sind in Daytona Beach, Aruba, Abu Dhabi und in Shenzhen sowie Haikou in China geplant. „Je-des unserer Cafes bringt auch loka-les Kulturgut auf die Speisekarte“, sagt Dentzer. In München gibt es auf dem Burger Leberkäse, in Ber-lin Currywurst. In Prag gibt es Pilsner Urquell.

„Die besondere Qualität unseres Service und der Spei-sen sind auch ein wichtiger Baustein unseres Erfolges“, sagt Managerin Dentzer. „Wir servieren amerikanisches Essen auf hohem Niveau.“ Alle Zutaten seien frisch von den lokalen Märkten gekauft. „Wir verwenden überhaupt keine Fertigprodukte.“ Für die Spare Ribs und Chicken Wings stehen in den Küchen spezielle Räucheröfen. Für den lecker-saftigen Kuchen werden die Äp-fel morgens von Hand geschält. „Unsere Küche ist ein bisschen Southern Style“, sagt Dentzer. Wer vegetarisch, gluten-

Mick Jagger spendete seine extravagante Jacke für das neue Hard Rock Cafe in Wien, das im Hochsommer dieses Jahres eröffnete

Auf dieser Plexiglas-Gitarre spielte Joe Perry von Aerosmith seine größten Hits wie Sweet Emotion, Big Ten Inch Record und Walk This Way

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oder lactosefrei essen wolle, bekomme auch das. „Die Restaurantleiter hocken nicht am Schreibtisch, sondern sind nahe beim Gast und kontrollieren in der Küche.“ Als Andrew Golding, heute Restaurantleiter des Hard Rock Cafes in Prag, beim Unternehmen einstieg, musste er zunächst in einem anderen Haus zwei Monate in der Küche Ham-burger bauen lernen. Danach lernte er ein halbes Jahr lang, was es heißt, bei Hard Rock Service zu leisten.

Eine wichtige Funktion in den Cafes haben auch die Vibe-Hosts. Sie sorgen für Musik und gute Stimmung im Haus und sollen die Atmosphäre im Haus er-gründen („Vibrations“); dabei sprechen sie fortwährend mit Gästen, die sich bei ihnen Musiktitel wünschen dürfen. Wann der Musiktitel erklingt und auch zumeist als Video über die vielen Bild-schirme flimmert, liege im Geschick der Vibe-Hosts. „Wenn wir für Teenies Katy Perry gespielt haben, können wir nicht anschließend Heavy Metal auf-legen“, erklärt Dentzer. Und wenn sich sonntags die Hallen mit Familien füllen, dann wacht der Vibe-Host auch dar-über, dass die Videos in den Kinder-

seelen keinen Schaden anrichten. „Jeder Vibe-Host muss sich beim Musikteam in Orlando bewerben, Prüfungen ablegen und wird dann von unseren Musikgurus ständig geschult“, erklärt Dentzer. Im Mai hat das erste Hard Rock Hotel Eu-ropas auf Ibiza eröffnet. „Wir sind hier besonders auf Electronic Dance Music spezialisiert“, berichtet Dentzer. Der Gi-tarrenverleih, immerhin 20 Instru mente stehen zur Auswahl, ist nur ein Teil da-von. Natürlich gibt es hier auch wie in den Restaurants die Memorabilien der

Rock- und Pop-Stars – von der Mundhar-monika von Bob Dylan bis zum Bühnen-kostüm von Lady Gaga. Abends geht die Party richtig los mit Live-Konzerten von Icona Pop oder Robin Thicke, die auch gleich nebenan wohnen, auf der hotel-eigenen Bühne. Überall ist Musik. Sogar einen Download-Gutschein für die eige-nen Lieblingsstücke gibt es beim Ein-checken an der Rezeption. Das 493-Zim-mer-Hotel liegt am feierlaunigen Strand Playa D’en Bossa, das vor dem luxuriö-sen Umbau schlicht „Don Toni“ hieß.

Gibt es Live-Auftritte, wie hier im Hard Rock Cafe in Prag, dann gibt es Tische nur bei wochen langer Voranmeldung

Mini Pulled Pork Sandwich heißen die leckeren kleinen Verführer, die bei Corporate Events im Hard Rock besser weggehen als die warmen Semmel

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Peter Gabriel ist auf den riesigen HD-Flachbildschirmen und singt einen seiner besten Songs. Rock-’n’-Roll-Memorabilien wie Gitarren, Shirts und Bühnen-Outfits der ganz gro-ßen Musikidole prangen ringsherum an den Wänden. Outfits von Freddie Mercury hängen neben einer Gitarre von Jimi Hendrix und einer Goldenen Schallplatte von den Beatles. Die Mu-sik passt, ist nicht zu laut und nicht

zu leise. An großen Holztischen haben sich mehrere Gruppen zusammenge-funden und genießen die Atmosphäre bei Burgern, Bier und Cocktails. Heute sind wir in Budapest. Aber egal, in wel-cher Stadt, in welchem Land oder sogar auf welchem Kontinent wir sind: Es ist so ein Wohlfühlen, fast besser als im ei-genen Wohnzimmer. Seit 1971 hat sich am Konzept der Hard-Rock-Gemeinde nichts geändert. Und das ist auch wirk-lich gut so. Legendäres muss bleiben. Denn wer einmal in einem Hard Rock

war, weiß, was ihn erwartet, und kommt auch immer wieder gerne zurück.

„Überall wo ich bin, suche ich im Inter-net nach einem Hard Rock Cafe. Und wenn eines in meiner Nähe ist, steht der Besuch auch ganz sicher auf dem Reise-plan“, sagt ein Gast im Budapester Hard Rock Cafe. Der Deutsche hat sich die un-garische Hauptstadt für einen Städte-trip ausgesucht. „Und natürlich darf ein Mitbringsel aus den Cafe-eigenen Fan-shops auch nicht fehlen. Meist nimmt man nur ein Pin in Form einer Gitarre mit. Aber hier und da muss auch mal ein T-Shirt oder ein anderes Andenken erstanden werden!“, fügt einer der Freunde am Tisch an. Diese Einstellung ist symptomatisch für Hard-Rock-Cafe-Fans. Die Sammelleiden-schaft für Andenken ist hier besonders hoch. Jeder will ein Stück Hard Rock mit nach Hause nehmen. Und natürlich das Essen genießen. Hauptsächlich deftige

Hard Rock Cafe Budapest :

Zwischen Burgern, Musik und Wohlfühlatmosphäre

Von

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Die Anlage gehört zur spanischen Kette Palladium. „Das ist unser Hotelpartner in Europa“, berichtet Dentzer. Ibiza sei im Gegensatz zu anderen Hard-Rock-Hotels wegen des Klimas und der Flüge dorthin nur ein sehr saisonales Geschäft. Insgesamt läuft das Geschäft hervorra-gend für Hard Rock. Die vergangenen drei Jahre waren die besten in der Ge-schichte, lässt sich Hamish Dodds, Vor-standschef von Hard Rock Cafe Interna-tional, zitieren. Bevor er zu der Gruppe

kam, war er Manager beim Limonaden-hersteller PepsiCo. Europa-Sales-Chefin Dentzer erwähnt auch noch gerne die Charity-Projekte des Weltkonzerns Hard Rock. Im Shop gibt es limitierte Stücke und Sammlerobjekte – beispielsweise die T-Shirt-Serie Signature. Künstler wie KISS, Bono, Linkin Park, Green Day, Sha-kira, U2, Eric Clapton oder Ringo Starr haben in der Vergangenheit bereits ‚Hard Rock’s Signature Series’-T-Shirts gestaltet, durch deren Verkauf Millionen an gemeinnützige Stiftungen gespendet werden konnten. Hard Rock unterstützt auch die von Melissa Etheridge ins Le-ben gerufene „Pinktober-Kampagne“. Seit 14 Jahren verkaufen die Hard Rock Cafes rund um den Globus jeden Ok-tober T-Shirts, deren Erlöse der Brust-krebs-Forschung zufließen.

Was Heidi Dentzer noch wichtig ist zu erwähnen – und sich ihrer Meinung nach Planer hinter die Ohren schreiben sollten: „Hard Rock Cafes können exklu-siv oder partiell angemietet werden.“ Die Location in Berlin beispielsweise empfiehlt sich als Interview-Location, für Corporate Events aller Art, Presse-

konferenzen, Produkteinführungen, Contests, Team-Building-Events und natürlich auch für Firmenfeiern, Jubi-läen oder Weihnachtsfeiern.

Frisch aufgetischt: Viele Gerichte, die immer mit frischen, lokalen Zutaten bereitet werden, erinnern an die Südstaaten-Küche der USA

Rock ’n’ Roll in Barcelona: Wo Gitarren in der Luft schweben

In allen Locations kann das MICE-Team auch Buffets arrangieren, die sich nicht auf der Speisekarte fi nden

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Bonn. Wir bringen zusammen,was zusammengehört.

amerikanische Küche steht auf dem Speiseplan. Abgewechselt von ein paar Tapas und auch Salatvarianten. Aber alles ist immer qualitativ hochwertig. „Was man hier unbedingt einmal essen

sollte, ist der ,Legendary 10 oz. Burger‘ “, bekräftigt der Deutsche am Nachbar-tisch. Denn nicht umsonst heißt das gute Stück „Legendary“: Umgerechnet etwa 280 Gramm Rindfleisch warten

in typischer Burger-Form auf den Gast. Es ist das wohl bekannteste Gericht der Speisekarte. Neben den obligatorischen Pommes Frites werden sowohl Saucen als auch Beilagen wie Salat, Tomate und Zwiebeln zum Selbergarnieren auf den Teller gelegt. So kann sich jeder seinen eigenen Legendary „bauen“.

Wir schauen uns um. Viele Burger dampfen auf den Tischen. Wenn gerade einer serviert wird, dann leuchten die Augen. „Siehst Du den Burger zum ers-ten Mal, fragt sich, glaube ich, jeder: Mit den Händen oder Messer und Gabel?“, sagt ein englischer Tourist. Beobachtet man die Gäste, zeigt sich, die Antwort auf die Frage ist nicht eindeutig. Einige greifen zu Messer und Gabel – im Übri-gen meistens die weiblichen Gäste – an-dere nehmen das gute Stück einfach in die Hand und beißen herzhaft zu. Egal für was man sich entscheidet. Für uns steht fest: In jedem Fall isst der Gast einen der besten Burger der Welt. Wenn es nicht so amerikanisch zuginge hier, würden wir sagen: Ins Hard Rock gehen ist wie bei Mama speisen. Und das rund um die Welt.

Außen ein Schmaus für die Augen, innen ein Schmaus für alle Sinne: Auch im Hard Rock Cafe Buda-pest gibt’s den Hamburger mit 280 Gramm Rindfl eisch. Der heißt nicht umsonst „The Legendary“

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T H E M A M E S S E NVo

n AN

NA-

LEN

A G

RAS

Am 7. Juli 1974 wurde Deutschland zum

zweiten Mal Weltmeister. Im gleichen Jahr

wurde auch die Nürnberger Messe ge-

gründet. Und 2014 hat die deutsche Natio-

nalmannschaft es auch wieder geschafft

– zum insgesamt vierten Mal. Zeitlich

gesehen liegen also die Messe Nürnberg

und die deutsche Mannschaft irgendwie

auf einer Wellenlänge. Grund genug, ein

Jubiläum und die Eröffnung der neuen

Messehalle 3A in diesem Jahr mit 1.300

Gästen zu feiern. Mit der Gründung der

Messe Nürnberg im Jahr 1974 wurde für

die MICE-Branche ein Meilenstein gelegt.

Wer von Messen etwas versteht, muss

sagen, dass die Messe Nürnberg 40 Jahre

lang wirklich erfolgreich ist und sich zu-

dem stetig weiterentwickelt.

Kommen wir zum neuen „Familienmit-

glied“, das pünktlich zur 40-Jahr-Feier

vorgestellt werden konnte: die Messehal-

le 3A. Das neue Prunkstück des Hallen-

ensembles soll als „Scharnier zwischen

der Bebauung im Osten und im Süden des

Messeareals fungieren“, hatten Nürnberg-

Messe-Geschäftsführer Dr. Roland Fleck

und Peter Ottmann bereits vor der Feier

erklärt. Das Projekt ließen sich die Betrei-

ber 34 Millionen Euro kosten. Nicht wenig.

Aller dings kann festgehalten werden: Es

hat sich gelohnt. 8.000 Quadratmeter bringt

die neue Halle, die auch architektonisch

ein kleines Meisterwerk ist, zusätzlich an

Ausstellungsfläche ins Portfolio der Nürn-

bergMesse ein. Die Gesamtkapazität liegt

damit nun bei 170.000 Quadratmetern.

Bereits im Frühjahr 2014 konnte die neue

Halle 3A mit ihren inneren und äußeren

Werten die ersten Besucher überzeugen.

Denn die Spielwarenmesse International,

die schon seit Bestehen der Messegesell-

schaft die Nürnberger Hallen nutzt, war

der erste Gastgeber im neuen Gebäude.

Das war ein würdiger Erstauftritt, denn

die Spielwarenmesse ist die größte ihrer

Art weltweit und mit weitem Abstand.

Musikalische Weltreise und Sex Bomb

Neben oder besser gesagt zwischen den of-

fiziellen Begrüßungsreden von Dr. Roland

Fleck, der den Abend eröffnete, und den

Grußworten von CSU-Generalsekretär

Dr. Markus Söder, der auch bayerischer

Finanzminister ist, sowie im weiteren

Verlauf von Oberbürgermeister Dr. Ulrich

Maly kamen musikalische Hochkaräter

zum Einsatz. Die musikalische Eröffnung

des Programms lag bei den Nürnberger

Symphonikern, die zweifelsfrei als das

messeeigne Orchester bezeichnet werden

können. Mit ausgewählten Stücken wie

Girl from Ipanema, dem Neapolitanischen Lied oder Die glorreichen Sieben schuf das

Orchester unter der Leitung von Osvaldo

Ferreira eine kleine Weltreise, die alle

fünf Tochterunternehmen im Ausland

repräsentierten. Weniger themenbezogen,

aber in jedem Fall als Stargast des Abends,

fegte Anna Maria Kaufmann über die Büh-

ne der neuen Messehalle. Die gebürtige

Kana dierin, die schon seit vielen Jahren in

Deutschland lebt, überzeugte mit einem

Mix aus Oper und Musical.

Mit dem Earth Harp Collective präsentierte

die NürnbergMesse eine Deutschlandpre-

miere. Das Besondere an dieser internatio-

nalen Performance-Gruppe ist das von

William Close entwickelte, größte Saiten-

instrument der Welt. Bis zur Hallendecke

ragen die einzelnen Saiten, die faszinie-

rende Klangwelten erschaffen. Der musi-

ka lische Abschluss des offiziellen Teils lag

bei Fantastic 5. Für viele der 1.300 Gäste

und die insgesamt 300 Mitarbeiter der

NürnbergMesse war aber nach Ende des

offiziellen Teils noch lange nicht Schluss.

Im Foyer der Halle 3A heizte Mousse T., sei-

nes Zeichens einer der erfolgreichsten DJs

und Musikproduzenten Deutschlands – ei-

ner seiner größten Hits war übrigens Sex-

bomb mit niemand Geringerem als Tom

Jones – den Gästen noch einmal richtig ein.

Eine neue Halle und das gute Verhältnis zwischen der Nürnberger Messe und dem Fußballgott

Hier eingerahmt von den CEOs der NürnbergMesse Dr. Roland Fleck und Peter Ottmann, führte Moderatorin Kathie Kleff schwungvoll durch den Abend. Foto: © MesseNürnberg / Thomas Geiger

Earth Harp nennt sich das größte Saiten-instrument der Welt. Die Saiten sind bis an die

Hallen decke gespannt. Mit dem Auftritt des Earth Harp Collective erlebten die 1.300 Gäste

eine Deutschlandpremiere in Nürnberg.Foto: © MesseNürnberg / HeikoStahl

Stimmungsvolles Ambiente und hervor-ragendes Catering machten den Abend zu

einem Highlight für die Nürnberger „MICE-High-Society“ (Abb. ganz re.).

Foto: © MesseNürnberg / Thomas Geiger

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T H E M A KO N G R E S SZ E N T R E N

Während die ersten dicken Regen-tropfen auf Frankfurts Dächer fallen, strömen die geladenen Gäste über einen Rasenteppich ins Gebäude. Ja-cken und Schirme abgeben, I-Pods umhängen, über die Rolltreppe in den dritten Stock. Dort warten Smoothies, Rohkost und Dips. Von den Beats der „Schlagzeugmafia“ in

den großen Saal gelockt, geht es los. Judith Rakers ganz in Grün.

Auch der rote Faden des Abends ist grün. Der Besucher betritt den Rasenteppich statt eines roten Tep-pichs, Smoothies als gesunde Ant-wort auf einen regulären Aperitif, eine farblich passend gekleidete Mo-deratorin, Dankeschön-Bäumchen zum Selbstpflanzen für die Redner, und das regionale Catering. Alles grün, so wie der Anlass der Veran-staltung: Die Eröffnung des Kap Eu-ropa, des ersten Kongresshauses mit einer Goldzertifizierung der Deut-schen Gesellschaft für Nachhalti-ges Bauen e. V. (DGNB). Als einziges Gebäude dieser Art genügt es den höchsten Nachhaltigkeitsansprü-chen an Bau und Betrieb – weltweit. Die Verleihung des Zertifikats und

Alles grün: Von der Eröffnung des Kap Europa

Von

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101 handgefertigte Leuchtstoffröhren bilden das sich im Foyer des Gebäudes befi ndliche Kunstwerk „Crossover“ von Barbara Trautmann. Zwischen den Rolltreppen und der Glasfassade nimmt die Installation die Form der Rolltreppen-anlage auf und zeigt sich nach oben hin versetzt als eine Abfolge unterschiedlich langer Impulse. Durch die Spiegelungen des Lichtobjekts in der Fassade ist die Wirkung nicht nur auf das Innere des Gebäudes begrenzt. Bildquelle: Messe Frankfurt Venue GmbH

Die großen Glasfl ächen des Kap Europa gewähren Ausblicke auf die Frankfurter Skyline, das Messegelände und das benachbarte Shoppingcenter Skyline Plaza. Bereits im August 2013 eröffnet, erteilte die Stadt die Genehmigung zum Bau des Shoppingcenters nur unter der Aufl age, dass nebenan ein Kongresshaus gebaut würde. Foto: Messe Frankfurt Venue GmbH / Sutera

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KO N G R E S SZ E N T R E N T H E M A

der dazugehörigen goldenen Plakette ist dann auch feierlicher Höhepunkt des Abends. Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB, antwortet auf Judith Rakers’ Frage, warum es sonst noch kein Kon-gresshaus mit dieser Zertifizierung gebe, das Kap Europa sei tatsächlich seiner Zeit voraus. Dies gilt auch für die Fertigstellung des Gebäudes: Be-reits am 30. April – knapp einen Mo-nat vor der Eröffnungsfeier – hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel hier mit rund 1.000 CDU-Delegierten und Spitzenkandidat David McAllister den Europawahlkampf eingeläutet.

Bleibt noch die Frage nach dem Na-men „Kap Europa“. Uwe Behm, Ge-schäftsführer der Messe Frankfurt GmbH, erklärt den rund 500 Gästen, die Namensgebung sei gar nicht so einfach gewesen. Das neue Europa-viertel sei in den vergangenen Jahren auf dem ehemaligen Gelände des Gü-terbahnhofs entstanden. Wenn man von oben auf das neue Kongresshaus mit der trapezartig herauskragenden Spitze schaue, rage diese wie ein Kap in die Stadt hinein. Wie eine Landzun-ge ins Meer. „Es ist also ein geografi-scher Begriff und wir bekommen viele Komplimente dafür“, schließt Behm.

Eine Abstimmung folgt: Mithilfe der zu Beginn ausgeteilten I-Pods werden die Gäste zu ihrer Anreise befragt. Je umweltverträglicher das Verkehrs-mittel, mit dem die Besucher angereist sind, desto mehr spendet die Messe Frankfurt. Schließlich gehen 10.000 Euro an „Children for a better world“, ein Charity-Projekt gegen Kinder-armut. Das Geld soll bedürftigen Kin-dern im benachbarten Gallus-Viertel

„Unsere bestehenden Räumlichkeiten sind ausgebucht, und wir müssen unseren Kunden im wachsenden Bereich der Kongress- und Tagungswirtschaft zusätzliche Angebote eröffnen“, erklärte Behm die Entscheidung der Messe Frankfurt, mit dem Kap Europa einen weiteren Veranstaltungsort zu betrei-ben. Bildquelle: Messe Frankfurt Venue GmbH

zugutekommen. Auch nach der Show geht das Programm weiter. Dank der I-Pods werden die Gäste immer wieder über die wechselnden Entertainment-angebote auf den verschiedenen Ebenen informiert und lernen so das Kongress-haus kennen. Hohe Decken, helle Räume, viel Platz und noch mehr Aussicht. Die

„Schlagzeugmafia“ trommelt wieder, der Regen immer noch.

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„Ich kann Ihnen sagen,ich habe schon viele Kongresszentren gesehen,aber das hier ist ein Highend-Produkt – was ganz Tolles. Das ist sehr gut geworden – herzlichen Glückwunsch !“

Matthias Schultze, Geschäftsführer des German Convention Bureau (GCB) in seinem Grußwort

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T H E M A G E S C H Ä F TS R E I S E N

Heute beschäftigen sich schon 61 Pro-zent aller Travel-Manager in deutschen Unternehmen mit MICE. Das ist ein Er-gebnis der VDR-Geschäftsreiseanalyse 2014, die der deutsche Geschäftsreise-verband VDR während der Eventfach-messe „MEXCON“ in Berlin vorgestellt hat. VDR-Präsident Dirk Gerdom sagte,

er und sein Verband unterstützten diese Entwicklung, indem sie sich auf die Syn-ergien im Management von geschäft-lichen Reisen, Fuhrpark sowie MICE konzentrierten. Deshalb kooperiere der VDR nicht nur mit dem Bundesverband Fuhrparkmanagement, sondern sei in diesem Jahr zum ersten Mal auch Partner der Fachmesse MEXCON sowie Pate des

„Meeting Experts Award“ in der Kategorie „Veranstaltungsplaner / Einkäufer“.

Bei Veranstaltungs buchung: Persönlicher Kontakt bleibt wichtig

Nur in knapp der Hälfte der Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, die Veran-staltungen organisieren, gibt es eine Veranstaltungsrichtlinie. Am ehesten wird sie in den größeren Unternehmen eingesetzt, in denen Travel-Management in 51 Prozent aller Betriebe ein eigener Verantwortungsbereich ist. Bei der Ver-handlung von Rahmenverträgen legen die größeren Unternehmen am meisten Wert auf die Allgemeinen Geschäfts-bedingungen (79 Prozent) und unter-nehmensspezifische Leistungspakete (62 Prozent). Im Vergleich zu 2013 wird dieses Jahr mehr Wert gelegt auf spezi-fische Unternehmens-Vertragsraten (57 Prozent, gestiegen von 44 Prozent im Jahr 2013). Bei der Buchung von Veranstaltun-gen ist der direkte persönliche Kontakt mit den Dienstleistern immer noch am wichtigsten. Im Vergleich zum Vorjahr

hat die Nutzung von Online-Angeboten und Agenturen für das Veranstaltungs-management abgenommen.Insgesamt haben Unternehmen im ver-gangenen Jahr größenunabhängig etwas mehr Veranstaltungen durchgeführt als 2012. Am wichtigsten bleiben Bespre-chungen, Meetings und Workshops, ge-folgt von Firmenfeiern bei den kleineren Unternehmen und Messeauftritten bei den größeren.

58 Prozent aller Geschäfts-reisenden übernachten in Drei-Sterne-Hotels

Immer mehr Geschäftsreisende über-nachten in Drei-Sterne-Hotels. Waren es vor vier Jahren noch 52 Prozent aller Übernachtungen in dieser Kategorie, so sind es heute 58 Prozent. „Die Hoteliers in der Drei-Sterne-Kategorie haben ver-standen, wie man Geschäftsreisenden entgegenkommen muss“, sagte Ger-dom. Doch ist der VDR-Präsident, der im Hauptberuf Travel-Manager beim Software-Giganten SAP ist, aus eigener Erfahrung längst nicht mit allen Her-bergen zufrieden. „Hoteliers sollten sich mehr Gedanken über ihre Zielgruppe Geschäftsreisende machen“, sagte er im Gespräch mit Convention International. Es gebe immer noch viel zu viele Hotels, die auf ihren Zimmern keine vernünftige Arbeitsfläche haben und wo der Reisen-de unters Bett kriechen muss, um eine Steckdose zu finden“, kritisierte Gerdom. Weitere Ergebnisse der Analyse seines Verbandes: Das Ein- und Zwei-Sterne-Segment hat fast keine Bedeutung mehr (vier Prozent) für den Business-Traveller. Immerhin noch 33 Prozent der befragten Unternehmen gönnen ihren Bedienste-ten, ihr Haupt im Vier-Sterne-Zimmer betten zu dürfen. Nur drei Prozent ge-nehmigt der Chef die Nächtigung im Vier-Sterne-plus- oder Fünf-Sterne-Haus – wenn es nicht der Chef selbst ist.

Immer mehr reisen für ihr Unternehmen

Insgesamt ist der Geschäftsreisemarkt in Deutschland erneut gewachsen, berich-tete der VDR-Präsident. Die Anzahl der Geschäftsreisen ist von 2012 auf 2013 um

Travel-Manager übernehmen zunehmend auch MICE

Dirk Gerdom ist ehrenamtlicher Präsident des Geschäftsreiseverbandes VDR. Hauptberufl ich ist er Chef des Travel-Managements beim Software-Giganten SAP. Foto und Grafi ken: VDR

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G E S C H Ä F TS R E I S E N T H E M A

2,9 Prozent auf 171,1 Millionen gestiegen. Damit ist das Vorkrisen-Niveau über-schritten. Insgesamt gaben zehn Millio-nen Geschäftsreisende 48,2 Milliarden Euro aus. Vor allem die größeren Unter-nehmen mit Travel-Manager drückten die Kosten: Im Vergleich zu 2009 sind die Reisevolumina der größeren Unter-nehmen um 17 Prozent gewachsen – ihre durchschnittlichen Geschäftsreisekos-ten jedoch nur um zehn Prozent. Die Travel-Manager rechnen sich das als ihr Verdienst zu. Welch hohe volkswirtschaftliche Bedeu-tung die Geschäftsreise hat, verdeut-lichte VDR-Geschäftsführer Ingo Biehl:

„Sie sichern in Deutschland eine halbe Mil lion Arbeitsplätze.“ Dass die Hotelpreise im Jahr 2015 steigen könnten, glauben 26 Prozent aller Befrag-ten, 63 Prozent rechnen damit, sie blei-ben gleich. Sechs Prozent meinen, Raten würden billiger.

Kleinere Unternehmen nutzen Geschäftsreisebüros

Immer mehr nutzten auch kleine-re Unternehmen, die keinen eigenen Travel-Manager beschäftigen können, die Dienste von Geschäftsreisebüros, die besonders bei Hotel- und Mietwa-genbuchungen die Preise im Sinne ihrer Kundschaft drücken. Etwa ein Drittel der zehn Millionen Business-Traveller reist, um einer Besprechung oder ei-nem Kongress beizuwohnen, erläuterte VDR-Sprecherin Julia Anna Eckert. Da-mit unterstreicht sie, wie wichtig das MICE-Segment inzwischen für die Ge-

schäftsreise geworden ist. Die anderen sieben Millionen Beschäftigten, die sich für ihre Firma auf eine Reise begeben, haben individuell vereinbarte Treffen. Das Selbstverständnis von Business- Travel-Managern ist es nicht nur, günsti-gere Raten bei Hoteliers, Fluggesellschaf-ten oder Mietwagen herauszuhandeln. Sie verstehen sich vor allem als Dienst-leister, den Beschäftigten die Buchungs-vorgänge besonders leicht und transpa-rent zu gestalten und sie vor allzu großen Strapazen während der Reise zu bewah-ren. Dabei wählen die Travel-Manager nicht unbedingt das billigste Hotel, son-dern das in der besseren Lage mit dem

besten Preis-Leistungs-Verhältnis und den größtmöglichen Annehmlichkeiten für den Mitarbeiter. „Geschäftsreisende werden wie die übrige Gesellschaft auch immer älter“, sagte Gerdom. „Deswegen müssen wir helfen, Dienstreisen so zu gestalten, dass unsere Mitarbeiter be-quem anreisen und wohnen, um mög-lichst gut ihre Arbeit außerhalb des Firmengeländes verrichten zu können“, formulierte Gerdom. Seine Berufsgrup-pe bezeichnete Gerdom als „Allround-Talent“. Neben dem Aushandeln von Raten und Bereitstellen möglichst bedie-nerfreundlicher Buchungstools im Fir-men-Intranet kümmert sich der Travel-Manager um eine möglichst einfache Reisekostenabrechnung. Trifft sich der Außendienst in einem Hotel, organisiert der Travel-Manager nicht nur die Über-nachtungen, sondern kümmert sich um passende Veranstaltungssäle im Hotel, deren technische Ausstattung und sogar Verpflegung und Rahmenprogramme. Die Hälfte aller Travel-Manager in Deutschland verhandelt auch Versiche-rungsleistungen, falls bei einer Dienstrei-se einmal etwas schiefläuft. Für das Fuhr-parkmanagement, also die Dienstwagen, sind ein Viertel aller Reise- Manager verantwortlich, ebenso viele kümmern sich um die mobile Kommunikation aller Mitarbeiter und 20 Prozent helfen gar mit Serviceleistungen, wenn Kollegen für längere Zeit im Ausland arbeiten müssen („Relocation Services“). (tog)

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T H E M A E V E N T BA R O M E T E R

Viele Hotels in Deutschland, ob Ketten-hotels oder Einzelhäuser, setzen auf MICE.

„Wer als Hotelier in Deutschland in seine Tagungskapazitäten investiert, sich auf seine Zielgruppe in dem stetig wachsen-den Veranstaltungsmarkt fokussiert und individuelle Strategien ableitet, wird im Wettbewerb die Nase vorn haben“, sagt Matthias Schultze, Geschäftsführer des GCB German Convention Bureau e. V., im Gespräch mit Convention Internati-onal. Alljährlich stellt das GCB zusam-men mit dem Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC) und der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) während der IMEX das Meeting- und Eventbarometer vor. 2013 haben die pro-motablen Geschäftsreisen, also die Besu-che von Tagungen, Kongressen und Mes-sen sowie die Incentivereisen, die Zahl der traditionellen Geschäftsreisen aus Europa deutlich überschritten. Der deut-sche MICE-Markt wird so immer mehr zu einem treibenden Faktor des Geschäfts-reisetourismus. 371 Millionen Teilnehmer zählten die deutschen Veranstaltungsstätten im ver-gangenen Jahr – das sind 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Neben den Kongresszent-ren sind es vor allem die Hotels hierzulan-de, die von diesem Boom profitieren. Seit 2009 sind die Besucherzahlen kontinuier-lich gestiegen. Die Zahl der Veranstaltun-

gen lag mit 3,01 Millionen Tagungen, Kon-gressen und Events 1,3 Prozent über dem Ergebnis des vergangenen Jahres. Der erhöhten Nachfrage steht ein gestiegenes Angebot gegenüber: 7.034 Tagungs- und Veranstaltungsstätten standen 2013 zur Verfügung, 1,4 Prozent mehr als im Vor-jahr. Mehr als 5.000 davon dürften Hotels sein. Wer als ausländischer Veranstalter ein Land sucht, wo seine Veranstaltung am besten organisiert wird, geht nach Deutschland. Das Tagungsland Bundes-

republik liegt in der Beliebtheit internatio-naler Veranstalter erneut auf Platz eins der bevorzugten Tagungsdesti nationen

– vor den USA und Spanien. Damit konnte Deutschland sein herausragendes Image im internationalen Vergleich auch 2013 wieder verteidigen. Offenbar ist „Made in Germany“ auch eine Qualitätsmarke für Tagungshotels. Besonders interes-sant ist in der Studie die Abfrage nach freien Assoziationen zum Tagungsland Deutschland: Am häufigsten nannten die internationalen Veranstalter Begriffe wie „professionell“, „Perfektion“ und „gut organisiert“, an zweiter Stelle stehen die Lage und die Erreichbarkeit, gefolgt von Vielfalt, Qualität, Zuverlässigkeit und auch den vergleichsweise niedrigen Zim-merpreisen. Das Meeting- und Eventba-rometer wurde im März 2014 vom Euro-päischen Institut für Tagungswirtschaft erhoben. Über web-basierte Fragebögen befragte das Institut 7.000 Anbieter (Ver-anstaltungszentren und Tagungshotels mit mindestens 100 Sitzplätzen im größten Saal bei Reihenbestuhlung) in Deutschland sowie weltweit über 8.000 Veranstalter von Tagungen und Events (Unternehmen, Verbände und Agenturen).Die Erhebung wird schon seit 2007 jährlich vorgestellt und jetzt zeichnen sich Lang-zeit-Trends ab – wie dieser: Große Hotels mit vielen Meetingräumen können präch-tig verdienen. Die Organisatoren verfügen über immer höhere Budgets. Hatten 2007 noch knapp ein Viertel (23 Prozent) aller Veranstaltungsplaner mehr als 500.000

Veranstalter von Meetings und Kongressen haben immer größere Etats

| Lesen Sie weiter auf Seite 22

Erreichbarkeit und gutes Hotelangebot – deswegen vor allem ist das Tagungsland Deutschland Weltklasse. Abbildungen: GCB

Seit vier Jahren nur immer steil nach oben: die Anzahl der Veranstaltungen und auch die Teilnehmer-zahlen. Deutlich sind die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise zu erkennen, die im Sommer 2007 als US-Immobilienkrise (auch Subprimekrise) begann. Davon verschont wurden natürlich auch nicht deutsche Unternehmen, die mit ihren Ausgaben für Veranstaltungen sparten. Aber davon hat sich die deutsche Meeting-Branche wieder prächtig erholt

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Ausstellungen ist in der BigBOX Allgäu

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me unterschiedlicher Größe stehen für

den klassischen Tagungsbetrieb zur Ver-

fügung. Vier der Räume lassen sich völlig

unproblematisch miteinander verbinden

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größten Raum des Ensembles – finden auf

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Platz. Bei einer Gesamtnutzung der BigBox

sind sogar bis zu 3829 Personen möglich.

Um möglichst guten Service „Alles-aus-

einer-Hand“ bieten zu können, eröffnete

neben der BigBOX Allgäu im Oktober 2013

das BigBOX Hotel. Das siebenstöckige Ge-

bäude verfügt über 124 moderne Zimmer,

einen Fitnessbereich und das Restaurant

musics, dass mit regionaler Küche mit

internationalen Einflüssen punktet. So

steht neben der Rinderkraftbrühe mit

Brätstrudel beispielsweise schottischer

Kräuterlachs oder Pastasotto mit Safran

auf der Speisekarte. Eine gelungene Mi-

schung für die insgesamt 80 Sitzplätze des

musics. Weitere 30 Plätze stehen im an-

gegliederten Bar- und Lounge-Bereich zur

Verfügung. Bei schönem Wetter ist auch

die Außenterasse für bis zu 25 Personen

bespielbar.

Ein besondere Tipp für Planer: Der sieb-

te Stock des Hotels verfügt neben einem

spektakulären Blick über das Allgäu auch

gleich über zwei Locations: die SkyBOX

und die Bar topSEVEN. Die skyBOX bietet

unabhängig von Wind und Wetter auf 142

Quadratmetern Raum für Firmenfeiern,

Tagungspausen oder Pressekonferenzen.

Die fast rundumverglaste Front öffnet den

Blick über Kempten und die Alpen. Den

gleichen Blick erwartet den MICE-Profi

auch von der top-SEVEN Bar, allerdings

muss hier das Wetter mitspielen. Der grö-

ßere Bereich der Bar liegt nämlich auf der

Dachterrasse des Hotels und somit unter

freiem Himmel. Für exklusive Veranstal-

tungen aber sicherlich ein guter Tipp.

In eine Box passt mehr, als die meisten denken

Auf der Dachterasse des BigBOX Hotels lassen sich exklusive Veranstaltungen mit Blick über das Allgäu realisieren

Effektives Esemble: Erst im Oktober 2013 eröff-nete das BigBOX Hotel mit direktem Zugang zur BigBOX Allgäu. Fotos: BigBOX Allgäu

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T H E M A E V E N T BA R O M E T E R

Euro zur Verfügung, geben 2013 bereits 45 Prozent aller Organisatoren an, mehr als eine halbe Million Euro für ihre Tagungen, Kongresse und Events ausgeben zu kön-nen. Die Langzeitauswertung zeigt auch eine steigende Internationalisierung des Veranstaltungsmarktes in Deutschland: Von 2006 bis 2013 hat sich die Anzahl ausländischer Teilnehmer an Veranstal-tungen in Deutschland von 14,3 auf 23,4 Millionen erhöht.Die zehn beliebtesten deutschen Ta-gungsdestinationen sind Berlin, gefolgt von München, Frankfurt, Hamburg und Köln, so die befragten Veranstalter. Un-ter den Top Ten sind zudem Düsseldorf, Stuttgart, die Messestadt Hannover sowie Nürnberg. Neu ist Leipzig auf Platz 9.Auch die International Congress & Con-vention Association (ICCA) bescheinigt Deutschland einen Spitzenplatz: Bereits seit zehn Jahren steht Deutschland als Standort für Tagungen und Kongresse

ohne Unterbrechung auf Rang eins in Eu-ropa: Das belegt das ICCA-Ranking der die internationale Verbandskongresse welt-weit erfasst. Der Blick auf die globalen Mitbewerber zeigt einen weiteren Erfolg: Deutsch-

land konnte als Wachstumsgewinner unter den führenden Standorten im Jahr 2013 seinen zweiten Platz im welt-weiten Vergleich nicht nur verteidigen, sondern den Abstand zu den USA als erstplatzierter Destination sogar deut-lich verringern und somit den positiven Trend des Vorjahres fortsetzen. Für die ICCA-Statistik wurden in Deutschland 722 internationale Verbandskongresse gezählt: 11,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die USA kommen auf 829 Kongresse, ein Verlust von rund 0,5 Prozent gegenüber 2012. Spanien konnte mit einem Plus von 2,2 Prozent seinen weltweit dritten Platz mit insgesamt 562 im ICCA-Ranking ge-zählten Veranstaltungen verteidigen.Im Vergleich der Städte weltweit zeigt sich eine Entwicklung hin zu einem sehr dichten und dynamischen Feld an Spit-zenreitern, aus denen in diesem Jahr Paris mit 204 Veranstaltungen und einem Plus von 12,7 Prozent als Gewinner hervorgeht. In Berlin wurden im Jahr 2013 insgesamt 178 internationale Verbandskongresse gezählt – rund 3,5 Prozent mehr als 2012. Damit liegt die deutsche Hauptstadt auf Platz fünf, allerdings mit einem Abstand von nur acht Veranstaltungen zum zweit-platzierten Standort Madrid und sehr dicht an den weiteren Mitbewerbern Wien (182 Kongresse, minus 6,7 Prozent) sowie Barcelona (179 Veranstaltungen, plus 16,2 Prozent). Matthias Schultze, Geschäftsführer des GCB German Convention Bureau e. V.,

betont: „Durch die Struktur Deutschlands mit sehr vielen urbanen Zentren in allen Regionen haben mehr als 30 Städte zum guten Gesamtergebnis Deutschlands im ICCA-Ranking beigetragen. Veranstal-tungsplanern steht in Deutschland eine ungewöhnlich große Auswahl an Desti-nationen zur Verfügung, die hervorragen-de Möglichkeiten für Tagungen und Kon-gresse bieten.“ Dabei profilieren sich die deutschen Städte und Regionen mit ihren wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kompetenzen, die internationalen Veran-staltungsplanern attraktive Möglichkei-ten für die Ausrichtung thematisch pas-sender Tagungen und Kongresse bieten. Insbesondere für Veranstaltungen im Be-reich Technologie und Innovation bietet Deutschland ideale Voraussetzungen: Im Jahr 2013 fiel rund ein Drittel der großen internationalen Kongresse in dieses Kom-petenzfeld, darunter zum Beispiel die

„World Publishing Expo 2013 (IFRA Expo & Conference)“ in Berlin mit rund 8.500 Teilnehmern. Etwa ein Viertel der internationalen Ver-bandskongresse in Deutschland befasste sich mit Themen aus dem Kompetenz-feld Medizin und Gesundheit, wie zum Beispiel die „United European Gastro-enterology Week – UEG Week“ in Berlin mit rund 12.600 Teilnehmern oder der

„European Congress of Clinical Microbiolo-gy and Infectious Diseases – ECCMID“, zu dessen Anlass 10.000 Teilnehmer in die Hauptstadt kamen.

Die jährliche ICCA-Statistik „Internatio-nal Association Meetings Market“ wertet umfassend die Trends im internationalen Meetingmarkt aus. Die ICCA untersucht dafür Verbandskongresse mit mindes-tens 50 Teilnehmern, die regelmäßig stattfinden und zwischen mindestens drei Ländern rotieren. Der 1963 gegründe-te Weltverband der Veranstaltungsbran-che mit Sitz in Amsterdam sammelt seit 1972 Informationen über Veranstaltungen von Verbänden weltweit. (tog)

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Positive Prognosen für Europa für die Zukunft: Unser Budget für Veranstaltungen im laufenden Jahr 2014 ist im Vergleich zu 2013 gestiegen, un-verändert oder gesunken – auf diese Frage sollten die Veranstaltungsplaner antworten

Leichtes Wachstum auf dem deutschen Veranstaltungsmarkt: Das Angebot wuchs etwas schneller als die Nachfrage. Das ist aber kein Grund zur Besorgnis. Der Markt regelt das von alleine. Gute Locations behaupten sich immer

Tagungen und Kongresse sind die Motoren des Geschäftsreisemarktes: Die Graphik zeigt die Geschäfts-reisen der Europäer nach Deutschland zu MICE-Veranstaltungen. Auch hier zeigt sich seit 2009 eine konstante Aufwärtsentwicklung. Abbildungen: GCB

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M E S S E W I RTS C H A F T T H E M A

Wer sich in den vergangenen Monaten in der Branche umgeschaut hat, dem ist eins nicht entgangen: die Allgegenwärtigkeit der Verbindung von Messe und Kongress. Entweder durch räumliche Nähe zwi-schen Messegelände und Kongresshaus, wie in Frankfurt am Main. Oder durch direkte Anbindung wie etwa auf dem Nürnberger Messegelände. Für die dritte Möglichkeit ist der City Cube der Messe Berlin ein gutes Beispiel: Das neue mul-tifunktionale Gebäude ist Kongress- und Messehalle in einem. Während die obe-re Ebene mit rund 6.000 Quadratmetern eine säulenfreie, zwölf Meter hohe Hal-le bietet, kann die untere, ebenso große Halle mithilfe flexibler Trennwände in acht Konferenzräume verwandelt wer-den. Die angrenzenden Konferenzsäle in Halle 7 und die Messehallen 2 und 4 der Messe Berlin erweitern das Angebot noch zusätzlich. Das Geschäftsmodell boomt bei den Messegesellschaften. Wo es möglich ist, werden die beiden Berei-che Messe und Kongress zusammenge-führt. Harald Kötter, FKM-Geschäftsfüh-rer und Bereichsleiter bei der AUMA, sagt sogar dass die Integration an vorderster Stelle stehe und man dem Kunden schon fast nichts anderes mehr anbieten könne. Aber wie kam es zu dieser Entwicklung? Am Anfang stand der Wunsch nach mehr. Nach mehr Aufmerksamkeit, aber

auch mehr Umsatz. Kongresse locken Fachbesucher an. Die Teilnehmer sind oft Entscheider, die Kaufkraft mitbrin-gen. Daher ist es eine gute Gelegenheit für Unternehmen, sich während eines Kongresses dem möglichen Kunden durch einen Messestand zu präsentieren. Meist sind die Standgebühren niedriger und die Konkurrenz geringer als bei gro-ßen Messen. Es ist einfacher mit einem potentiellen Kunden zu kommunizie-ren. Andererseits bringen auch Kongres-se über die Teilnehmergebühren nicht mehr so viel Umsatz wie früher einmal, daher sind sie ohne Ausstellung in vielen Fällen nicht mehr finanzierbar. Oder der Kongress würde für den Besucher sünd-haft teuer.

Geld von der Ausstellung für den KongressOft rechneten sich Kongresse ohne Aus-stellung nicht, weiß Dr. Peter Borstel, Inhaber der Agentur public aFairs, die Messebetreiber berät. Hier werde haupt-sächlich über den Qua dratmeter an Aus-stellungsfläche Umsatz generiert. Dar-über hinaus wurde in den vergangenen Jahren viel Druck auf die Verantwortli-chen von Messen aufgebaut – schwarze Zahlen sollen her. Bisher hatte es oft ge-reicht, Umwegrentabilität, also induzier-te Umsätze durch Ausgaben der Besu-

cher in der Hotellerie, Gastronomie, den Verkehrsbetrieben oder Taxiunterneh-men zu schaffen. Nun aber sollte mehr dabei „herausspringen“, also setzten die Messegesellschaften vermehrt auf die Kombination von Messe mit Kongress, da dieses Modell mehr kaufkräftiges Fachpublikum und somit mehr Umsatz verspricht. Hat diese fruchtbare Verbindung auch Schattenseiten? Den Messegesellschaf-ten bringe es gutes Geld, betont Harald Kötter. Und für den Besucher ergeben sich mehr Möglichkeiten: die Wahl zwi-schen Messe und/oder Kongress. Ob das immer im Sinne des Veranstalters ist, sei einmal dahingestellt. Dr. Peter Borstel sieht beispielsweise die Gefahr, dass die eigentliche Kernveranstaltung untergeht und die Besucher bei großen Messen ihre Zeit nur in den Messehallen verbringen, während der Kongress ohne sie abläuft. Aussteller hätten das Risiko, dass ihre Standbesucher im Kongress sitzen, ohne die Ausstellung zu beachten. Ebenso wichtig ist die Frage nach der Qualität der einzelnen Veranstaltung. Nicht jeder messebegleitende Kongress hält, was er verspricht. Da ist schon manch ein Besu-cher ob eines schlechten Educationals genervt aus dem Saal geflüchtet. Ja, genau: aus dem Saal und in die Ausstellung … (nl)

Messe und Kongress – Traumpaar oder Vernunftehe? Der deutschen Messewirtschaft geht es gut, das sagen die vom Ausstellungs- und Messe-Ausschuss (AUMA)

veröffentlichten Zahlen. Und doch wird besonders im Fachbesucherbereich eins immer offensichtlicher: Die Kombination von Messe und Kongress boomt. Die ursprüngliche Trennung von Messe und Kongress wurde in den letzten Jahren kontinuierlich aufgeweicht. Mancher Kongress ist ohne begleitende Ausstellung aber auch gar nicht mehr finanzierbar.

Auf seiner jährlichen Pressekonferenz legte der Auma insgesamt gute Zahlen über die Entwicklung der deutschen Messewirtschaft vor. Der Messeverband interpretiert die guten Zahlen auch als Ergebnis der relativ günstigen Konjunk-turlage im vergangenen Jahr. Die wich-tigsten Kennzahlen der überregionalen Messen wie die Besucher-, Ausstellerzah-len und Standflächen stiegen um jeweils rund ein Prozent. Die 139 überregionalen Messen des Jahres 2013 verzeichneten im Gegensatz zu den jewei ligen Vorver-anstaltungen ein Plus von 0,7 Prozent bei den Ausstellern. Dies ist lediglich eine leichte Abschwächung des Vorjahres-wachstums von zwei Prozent. Und das

trotz des geringeren Wirtschaftswachs-tums. Vor allem die Zahl ausländischer Aussteller ist mit 3,2 Prozent überdurch-schnittlich gewachsen. Besonders Staa-ten aus Mittel- und Osteuropa buchten gut. Zuwächse aus Asien seien hingegen schwächer geworden. Auch die inländi-sche Beteiligung sei um 2,4 Prozent zu-rückgegangen. Als Gründe dafür nennt der Auma strukturelle Probleme in ein-zelnen Industriebranchen, aber auch Zu-sammenschlüsse von Unter nehmen.

Insgesamt verzeichneten die 139 über-regionalen Messen in Deutschland 166.444 Aussteller, 6.696.994 Quadrat-meter Stand fläche und 10.065.153 Besu-

cher. Für 2014 erwartet der Auma, dass die Aussteller- und Besucherzahlen um rund ein Prozent ansteigen. Aber auch die Auslandsmessen deutscher Veran-stalter haben 2013 ein Wachstum bei Zahl und Größe verzeichnet. So sind die Aussteller zahlen gegenüber ihren Vorver-anstaltungen um 7,1 Prozent gewachsen, die Besucherzahlen sogar um 10,2 Pro-zent. Für 2014 sind laut Auma 309 deut-sche Auslandsmessen geplant, davon alleine 26 Erstveranstaltungen. Nach vorläufigen Berechnungen erreichte der Umsatz deutscher Messeveranstalter rund 3,2 Milliarden Euro.

Auma-Bilanz 2013: Deutsche Messen profitieren von guter Auslandsnachfrage

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T H E M A M E S S E W I RTS C H A F T

Messe Frankfurt: Rekordumsatz Im vergangenen Jahr erzielte die Unternehmensgruppe Messe Frankfurt den

Spitzenumsatz von 544,8 Millionen Euro (2012 waren es 537 Millionen Euro). Das sagte Messechef Wolfgang Marzin während der Halbjahres-Pressekonferenz. 2013 betreute die Unternehmensgruppe weltweit 113 Messen und Ausstellungen sowie 256 Kongresse, Events und weitere Veranstaltungen. 79.600 Aussteller und rund 4,3 Millionen Besucher beteiligten sich und am Standort Frankfurt fanden 36 Messen und Ausstellungen statt, darunter 16 Veranstaltungen der Unternehmens-gruppe mit rund 19.320 Ausstellern und rund 744.000 Besucher. An anderen Mes-seplätzen Deutschlands wurden sieben Veranstaltungen, im Ausland 70 Messen und Ausstellern mit rund 38.800 Ausstellern und 1,38 Millionen Besuchern organi-siert. Rund 31 Prozent des Gesamtumsatzes wurden so im Ausland erwirtschaftet.Erneut schüttete die Messe Frankfurt 13 Millionen Euro an ihre Anteilseigner die Stadt Frankfurt und das Land Hessen aus. Abgesehen davon haben die Gesell-schafter der Messe Frankfurt Wolfgang Marzin als Vorsitzenden der Geschäfts-führung auf weitere fünf Jahre bestellt. Sein Vertrag wurde bis zum 1. Februar 2015 verlängert. Nach ihrer Unternehmensstrategie Messe Frankfurt 2020 will die Messe Frankfurt zukünftig weiter wachsen. Investitionen für die nächsten zehn Jahre gelten der Geländeentwicklung mit dem Messeeingang Süd mit Hotel- und Bürogebäude, dem Bau einer neuen Halle, die andere Hallensubstanz ersetzen muss und für das Digitalgeschäft, das ab sofort zu einem eigenen Geschäfts-bereich aufgewertet wird.

Nürnberg Messe: 174 VeranstaltungenDie Nürnberg Messe hat zurzeit einiges zu feiern: Nach den Feierlichkeiten

zum 40. Geburtstag und der Eröffnung der neuen Halle 3a, die in ihrem erste n Jahr bereits achtmal ausgebucht ist (lesen Sie S. 14), kommen noch die positiven Umsatzzahlen für das vergangenen Jahr. 2013 liefen 174 Fachmessen, Kongresse, Publikumsveranstaltungen und Firmenevents in den Räumlichkeiten der Nürn-berg Messe. So wurden erstmals in einem ungeraden Jahr über 800.000 Quadrat-meter Netto-Ausstellungsfläche gebucht. Das Nürnberg Convention Center hat zudem mit einem Umsatz von 17,4 Millionen Euro eine neue Bestmarke erreicht.

Koelnmesse: Höchster Gewinn in der UnternehmensgeschichteMit einem Umsatz von 280,6 Millionen Euro (2012 waren es 227 Millionen Euro)

meldet die Koelnmesse erstmals seit 2006 einen Gewinn. Doppelt gut: Dieser Gewinn ist mit 16,7 Millionen Euro der höchste der Unternehmensgeschichte. Das sagte Messechef Gerald Böse anlässlich der Jahrespressekonferenz der gerade 90 Jahre alt gewordenen Koelnmesse. 2013 liefen 62 eigene Veranstaltungen, davon 27 im Ausland und 27 Gastveranstaltungen. Vor allem im Inland verzeichnet die Koelnmesse GmbH Zuwächse. Böse stellte auch gleich das Motto der nächsten Jahre fest: „Die Koelnmesse gewinnt und investiert“. So soll das Auslandsmes-segeschäft in Zukunft zwölf bis fünfzehn Prozent des Gesamtumsatzes schaffen. Investitionen sind für den Umbau des Südgeländes, der Modernisierung älterer Messehallen und für den möglichen Bau eines Convex (Conference and Exhibi-tions) für mehrere tausend Teilnehmer geplant. Für 2014 erwartet die Koelnmesse GmbH allerdings mit einem Umsatz von 223 Millionen Euro wieder einen Verlust.

Deutsche Messe AG: Zweitbestes Ergebnis seit 2001

Die Deutsche Messe AG blickt mit einem Umsatz von mehr als 312 Millionen Euro und einem Gewinn von 13,4 Millionen Euro auf ein erfolgreiches Jahr 2013 zurück und erzielt das zweitbeste Ergebnis seit 2001. Im Jahr 2011 hatte der Konzernumsatz noch 292,8 Millionen Euro betragen. Vergangenes Jahr hatte die Deutsche Messe insgesamt 56 Messen und Veranstaltungen in Deutsch-land ausgerichtet, die mehr als 2,1 Millio-nen Besucher verzeichneten, davon rund 300.000 aus dem Ausland. Von den 24.300 Ausstellern kamen 300 Firmen aus dem Ausland. 16.700 Unternehmen nutzen eine der 63 ausländischen Messen der Deutschen Messe AG, welche von knapp 1,9 Millionen Menschen besucht wurden. „Die Deutsche Messe hat damit die erfolgreiche Entwick-lung der vergangenen Jahre fortgesetzt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfram von Fritsch. Zuvor hatte der Aufsichtsrat bei seiner turnusgemäßen Sitzung den Jahresabschluss gebilligt und außerdem mit dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies einen neuen Vorsitzenden gewählt. Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schos-tok wurde zum stellvertretenden Aufsichts-ratsvorsitzenden und gleichzeitig zum Vor-sitzenden des Präsidialausschusses gewählt. Aufgrund der positiven Ergebnisse werde an die Anteilseigener für 2013 eine Dividende von zwei Millionen Euro ausgeschüttet.

Messe München: Rekord-ergebnis zum 50. Geburtstag

Mit einem Konzernumsatz von 353 Millionen Euro verkündet die Messe München GmbH für das vergangene Jahr passend zu ihrem 50. Geburtstag ein neues Rekordergebnis. Zu diesem bisherigen Umsatzrekord kom-men noch die Einnahmen aus dem Geschäft mit ausländischen Messeveranstaltungen.

„Zu dem außergewöhnlich starken Ergebnis hat neben den Inlandsbeteiligungen wie Meplan und IMAG auch die Beteiligung am Messegelände in Shanghai beigetragen“, erklärt Dr. Reinhard Pfeiffer, stellvertreten-der Vorsitzender der Geschäftsführung. Die vorläufigen Ergebnisse der Messe München zeigen, dass die Ausstellerzahlen um knapp drei Prozent angestiegen sind. Die Betei-ligung aus dem Ausland betrug fast zehn Prozent und bei den Besucherzahlen konnte ein Plus von 8,5 Prozent erreicht werden. Von dieser Bilanz profitieren auch die Haupt-gesellschafter des Unternehmens: Die Lan-deshauptstadt München und der Freistaat Bayern erhalten 37 Millionen Euro.

Laut AUMA MESSE TREND 2014 blicken die deutschen Aussteller vor-sichtig optimistisch in die nähere Zukunft: In den beiden nächsten Jahren wollen 57 Prozent ihre Messe-Etats stabil halten, 26 Prozent sogar erhöhen. Messen bleiben damit das wichtigste Instrument der Business-to-Busi-ness-Kommunikation. Dies ergab eine repräsentative Befragung von 500 deutschen Ausstellern auf B2B-Messen durch TNS Emnid im Auftrag des Verbands der deutschen Messewirtschaft Auma.

Der Rubel rollt – die Bilanz deutscher Messegesellschaften

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M E S S E N I N F O B Ö R S E

Schon bald nachdem die Mexcon begon-nen hatte, war den meisten klar: Hier hatte sich die erste Garde der Veranstal-tungswirtschaft zusammengefunden. Und dafür gebührt den Organisatoren auch ein großes Lob. So viel Networking, wie hier möglich war, gibt es kaum auf einer anderen Branchenveranstaltung. Nach der Premiere 2012 fand die Mee-ting Experts Conference (Mexcon) 2014 zum zweiten Mal in der Hauptstadt statt. Etwa 600 Vertreter der deutschen Veran-staltungsbranche kamen Mitte Juni ins Maritim Hotel Berlin. Abgesehen von der Konferenz an sich und den Abendveran-staltungen in City Cube und Olympia-stadion waren sie in vielen Fällen auch gekommen, um an den formalen Jahres-mitgliederversammlungen der beteilig-

ten Verbände wie GCB, EVVC et cetera teilzunehmen, die parallel liefen.

Von vielen gespannt erwartet war die Abendveranstaltung im neuen City Cube. Die multifunktionale Kongress- und Messehalle der Messe Berlin zeigte sich dann auch den Besuchern als Veranstal-tungsort, welcher viel Raum für die Ideen des Kunden bietet. Highlight des Abends war neben der Verleihung des Meeting Experts Awards an die Lanxess Deutsch-land GmbH ganz klar der Auftritt des Physikers und Kabarettisten Vince Ebert, der dem Publikum viele Lacher entlockte. Als weniger lustig empfanden viele Teil-nehmer die arg lange Verleihung, wäh-rend der die Mägen heftig knurrten. Wie kurzweilig und entspannend wäre das

gewesen, wenn die Teilnehmer derweil hätten essen und trinken dürfen. Insgesamt blieben von der dreitätigen Veranstaltung besonders die Keynotes und die ein oder andere Session im Ge-dächtnis: Dr. Peter Kreuz von der Förster & Kreuz GmbH machte mit Aufforderun-gen wie „ab morgen dürft Ihr euer Gehirn mitbringen“ nachdenklich und forderte die Teilnehmer dazu auf, im alltäglichen Arbeitsleben zu agieren und nicht nur zu reagieren. Melanie Vogel, Geschäftsfüh-rerin der Agentur ohne Namen GmbH, beeindruckte mit ihrem sehr ehrlichen Vortrag zum Kunden der Zukunft – Stich-wort Generation Y. In seiner umfangrei-chen „Swiss-Austrian Lecture“ sprach Dr. David Bosshardt, CEO des renommierten Gottlieb Duttweiler Institutes über das übergreifende Thema der Konferenz – die Zukunft von Veranstaltungen. Eine seiner Thesen besagt, dass der informelle Teil

von Veranstaltungen zunehmend an Be-deutung gewinnen werde. Diese Mexcon bestätigte das. (nl)

Mexcon 2014: Erste Garde der Veranstaltungsbranche diskutiert Zukunft

Die Macher der Mexcon (v.l.n.r. Burkhard Kieker, Geschäftsführer von Visit Berlin; Staatssekre-tär Henner Bunde; Ingrid Maaß, Geschäftsführerin der Messe Berlin GmbH; Matthias Schultze, Geschäftsführer des GCB German Convention Bureau e. V., Joachim König, Präsident EVVC)

Die Lanxess Deutschland GmbH konnte sich in der Kategorie Veranstaltungsplaner / Einkäufer gegen die Amadeus Germany GmbH und die Heidelberger Druckmaschinen AG gemeinsam mit der Pro Event Live-communication GmbH durch-setzen. Alle Fotos: German Convention Bureau

Britta Wirtz ist jetzt alleinige Geschäfts-führerin der KMK wie auch der Neuen Messe Karlsruhe GmbH & Co KG und der Messe Karlsruhe GmbH. „Ich freue mich, dass wir uns nun bei den Eigen-veranstaltungen auf unser Kerngeschäft

– die Entwicklung und Durchführung von Messen und Kongressen – konzentrieren können.“, erklärte Wirtz zu diesem An-lass. Der bisherige Co-Geschäftsführer

Klaus Hoffmann schied aus der KMK aus und ist nun Geschäftsführer der neu ge-gründeten Karlsruher Tourismus GmbH. Die Veränderungen auf Geschäftsfüh-rungsebene bei der KMK wurden dar-über hinaus dafür genutzt, Bereiche neu zu strukturieren. So wurde der Bereich

„Kommunikation“ unter Leitung von Maren Mehlis geschaffen und umfasst nun auch die Presse- und Öffentlichkeits-

arbeit sowie das Protokoll. Eva Apenberg-Großmann übernahm die Funktion der Leiterin der jetzt zusammengefassten Bereiche Controlling, Rechnungswesen und Verwaltung. Sie erhielt in diesem Zusammenhang Gesamtprokura für die KMK. Die Veränderungen sind mittler-weile auch für die Kunden sichtbar – seit Anfang August ist der neue Webauftritt der KMK online.

Neue Strukturen bei der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK)

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I N T E RV I E W W I L L E M VA N D E R Z E E

Rezidor ist bekannt für seine No-Asset-Strategie. Trotzdem investieren Sie jetzt drei Millionen ins Radisson Blu Hotel Frankfurt. Wie passt das zusammen?Van der Zee: Gut, wie wir glauben. Denn wir haben einen Eigentümer, der an das Projekt glaubt. Wir haben ein bisschen mit der Frist des Vertrages gespielt. Und sind noch immer Verfechter der Asset-light-Strategie, wollen also nichts besitzen. Das heißt aber dennoch, dass wir Projekte unterstützen, wenn wir sicher sind, einen schnellen Return on Investment zu erreichen.

Das heißt, für Sie erhöht sich jetzt die Pacht, weil sie eine bessere Relation zwischen der Fläche für die Gästezimmer und der für die Meeting-Rooms haben werden? Van der Zee: Genau. Was sich natür-lich bei der Vermarktung der Zimmer niederschlägt, auch mit höheren Zim-merpreisen. Denn wir werden mehr Ge-schäftsreisende bekommen. Sie wissen ja: Ein Tagungsgast isst öfter im Haus und nutzt auch viele andere Services.

Gibt es einen Businessplan und wollen Sie etwas davon verraten?

Van der Zee: Natürlich gibt es den. Wir hoffen, dass wir eine jährliche Netto rendite auf dieses Investment von acht bis elf Prozent erzielen. Aber da unterhalten wir uns in drei Jahren noch einmal darüber.

Sie wollen Geld in MICE auch an anderen Standorten investieren – und haben das teil-weise auch schon?Van der Zee: Ja, wir sehen das strate-gisch und wollen das Meetingsegment noch besser pflegen.

Man hört, die Rezidor-Group wird zwei neue Super-Premium-Marken aus der Taufe heben.Van der Zee: Ja, die neuen heißen Radisson Red und Quorvus Collection. Mit der Einführung von Radisson Red möchte Carlson Rezidor eine neue Bran-chenkategorie schaffen. Wir schaffen ein exklusives selektives Servicekon-zept, das einen Schwerpunkt auf Design, Kundenerfahrung und persönliche In-teraktion legt. Quorvus ist keine Marke, sondern eine Collection. Das Mayfair-Hotel in London und das ehemalige Missoni-Hotel in Kuwait sind beispiels-weise Mitglied der Quorvus Collection. Radisson Red wird neu gebaut, das erste Ende 2015 Anfang 2016.

Das ist aber viel Superluxus?Van der Zee: (lacht): Quorvus ist Top-Luxus, Radisson Blu ist und bleibt Upscale, Red ist Upscale, Park Inn ist Midscale.

Wird es auch bei Quorvus MICE geben?Van der Zee: Quorvus wird spezielle MICE-Produkte für kleine Gruppen wie Vorstandssitzungen bieten – maximal 20 Personen.

Wer ist Ihr typischer MICE-Kunde?Van der Zee: Wenn wir jetzt einmal über Deutschland reden, dann ha-ben wir hier vor allem den typischen Messekunden. Und dann Unternehmen, die zwischen 80 und 250 Personen Ta-gungsbedarf haben. Das ist unser Core-Geschäft. Es gibt aber auch Häuser, da haben wir Platz für 1.000 MICE-Kunden.

Hier in Frankfurt freuen sich die Hoteliers über gute Belegungsquoten unter der Woche und klagen über Probleme am Wochenende. Plagt Sie das auch?Van der Zee: Weniger, als die Wettbe-werber. Aber da muss Frankfurt trotz-dem noch Standort-Marketing betreiben. Köln, Düsseldorf, Berlin sind begehrt, auch wegen ihrer Museen. Aber kaum einer weiß, welche Museen von absolu-tem Weltrang Frankfurt hat. Und dann kennen auch zu wenige Menschen das wunderschöne Umland: den Taunus mit seinem Mittelgebirge und die Wetterau.

Ihre nächste Neueröffnung?In Belgrad ein Radisson Blu, das die Business Traveller interessieren wird. Ebenso eines in Mannheim.

Das Interview führte Thomas Grether

Rezidor investiert in MICE und in neue Marken Im Radisson Blu Hotel Frankfurt, Europas einzigem runden Hotel aus Glas, lässt Willem van der Zee die 1.000 Quadrat-meter Veranstaltungsfläche um 700 Quadratmeter aufstocken. Wie der Area Vice President Central Europe bei Rezidor verkündet, hat er sieben neue Meeting-Areale mit moderner Konferenztechnik gerade bauen lassen. Die Investitionen von drei Millionen Euro dort will er in nur drei Jahren mit MICE wieder hereinholen.

Willem van der Zee, Area Vice President Central Europe bei Rezidor

Auch in Frankfurt wie hier im Radisson Blu Hotel sollen mehr Veranstaltungsfl ächen bessere Erträge

bringen. Fotos: Rezidor Group

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I N F O B Ö R S E LO C AT I O N S

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Schon bei der Anreise kann man sie hören – denn die Rennboliden der Test-fahrer und Privatleute fahren auf der Nordschleife, Deutschlands 1927 erbauter erster Gebirgsrenn- und -prüfstrecke, bei nahezu jedem Wetter. Auch Veranstal-tungsplaner finden auf und entlang der legendären Eifelrennstrecke jede Menge Inszenierungsmöglichkeiten. Rahmen-programme wie Formel- oder Co-Pilot-Fahrten, Fahrsicherheitstrainings oder die Nutzung des rund 80.000 qm großen Offroad-Parks miteinander zu kombinie-ren, sind ein Teamerlebnis für alle Alters-klassen. Kart-Challenge oder Backstage-Touren nach einer Tagung für bis zu 5.000 Teilnehmer machen den Nürburgring zu einem idealen Veranstaltungsort. Die multifunktionale Ring-Arena (1.950 qm) eignet sich besonders für Kongresse, Pro-duktpräsentationen, Messen oder Show-Events und ist mit dem Lastwagen be-fahrbar. Im Bitburger Event-Center, teil-bar in zwei Segmente von 760 und 1.010 Quadratmetern, finden maximal 1.500 Personen Platz. Direkt nebenan befin-den sich Ring-Arena, Ring Boulevard (mit

einer der größten LED-Leinwände Euro-pas) und die Tiefgarage. Für exklusive Events eignet sich die 500 Quadratmeter große Nürburgring VIP Club Lounge – sie ist gleichzeitig der direkte VIP-Zugang zur TÜV Rheinland Business Lounge. Sie befindet sich oberhalb der BMW M Power Tribüne direkt an der Start- und Zielgera-den und ist unterteilt in sieben einzelne, zur Rennstrecke hin verglaste Lounge-Segmente (jeweils bis 100 Personen). Im Außenbereich gibt es neben dem Histo-rischen Fahrerlager (1927 zusammen mit der Rennstrecke eröffnet) weitere ver-schiedene Eventflächen, die individuell für Fahrzeugpräsentationen oder andere Veranstaltungen nutzbar sind. Der Nür-burgring ist national wie international leicht erreichbar, bis zum Flughafen Köln-Bonn sind es 60 Minuten, nach Frankfurt oder Luxemburg jeweils 90 Minuten. Die Infrastruktur der Gebäude lässt sich auch gut für Messen und Kongresse nutzen. Beispiel bfp Fuhrpark-Forum: An zwei Tagen besuchten rund 1.500 Fachbesu-cher Deutschlands Fachmesse für Fuhr-parkverantwortliche am Nürburgring. Über 160 Aussteller präsentierten in drei Veranstaltungshallen ihre Produk-te. Abgerundet wurde die Veranstaltung von Vorträgen, Workshops und einem Testfahrtprogramm. Für jede Veran-staltung steht Veranstaltungsplanern ein zen tra ler Ansprechpartner zur Ver-fügung. Im Umkreis von 50 Kilometern gibt es insgesamt über 2.000 Hotelzim-mer der Drei- und Vier-Sterne-Kategorie. Direkt am Nürburgring befindet sich das Dorint Hotel mit 207 Zimmern. Die Capri-corn Nürburgring GmbH (CNG) hat einen

neuen Managementvertrag mit der Lind-ner Hotels AG (Düsseldorf) abgeschlos-sen. Dieser gilt zunächst vom 1. Januar 2015 für zunächst drei Jahre, die Leitung übernimmt die Lindner Gruppe. Das Vier-Sterne-Haus firmiert künftig als „Motor-

sport & Congress Hotel Nürburgring’“, das Drei-Sterne-Haus als „Hotel Grüne Hölle Nürburgring“ und die 98 Ferien-häuser im wenige Kilometer entfernten Drees werden „Ferienpark Nürburgring“ heißen.

Events mit Tradition und Emotion

Die Nordschleife des Nürburgrings übt auch bei Firmenevents eine große Faszination aus. Automobile Events wie hier der Oldtimer-Grand-Prix des AvD können über VIP-Lounges verfolgt werden. Fotos: Nürburgring-Betriebsgesellschaft-mbH

Sieben Lounge-Segmente bieten jeweils 100 Gästen Platz

BESUCHERMAGNET OLDTIMERSobald sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen, präsentiert die stetig wachsen-de Oldtimerszene ihre automobilen Schätze wieder auf Deutschlands Straßen. Einige der wichtigsten Veran-staltungen sind die Techno Classica in den Hallen der Messe Essen, die Schloss Bensberg Classics nahe Köln oder der AvD Oldtimer-Grand-Prix. Weit über 500 historische Rennwagen und meh-rere 10.000 Besucher pilgern alljährlich hierzu an den Nürburgring. Vom 8. bis 10. August 2014 präsentieren sich Clubs und Hersteller und lassen Besucher an einer Zeitreise durch sieben Jahrzehnte Motorsportgeschichte teilhaben. Der Auftritt von Porsche beim 42. AvD-Old-timer-Grand-Prix auf dem Nürburgring steht in diesem Jahr ganz im Zeichen ei-ner Legende: Mit dem Porsche 911 Turbo, dem ersten serienmäßigen Turbo-Sport-wagen, leitete Porsche 1974 eine neue Ära der Hochleistungssportwagen ein. Ein Expertenteam von Porsche Classic bietet direkt vor Ort Beratung zur Repa-ratur und zur Ersatzteilversorgung der Klassiker an. Auf über 14.000 Quadrat-metern werden historische Fahrzeuge der Marke sowie besondere Exponate aus dem Porsche Museum sowie der neue Eventtruck der ,,Porsche Driver’s Selection“ präsentiert.

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WA LT E R N E U M A N N I N T E RV I E W

Der Name der Azimut Hotels ist abgeleitet vom arabischen Wort „as-sumut“, was übersetzt

„der Weg“ bedeutet. Was wollen Sie Ihren Kunden damit sagen?Neumann: Unser Eigentümer Alexander

Klyachin liebt seine Gäste. Er möchte

ihnen sagen: Ich bereite für Euch den

Weg für einen guten Aufenthalt und gute

Geschäfte. Er hat Geographie studiert.

Die Fächer Geographie und Astronomie sind miteinander verwoben. Das erklärt auch den Begriff Azimut, der ja auch in der Astronomie verwendet wird, oder?Neumann: Ja, genau. So ist Klyachins

Biographie mit seiner Hotelkette ver-

bunden.

Damit Sie als Hotelkette möglichst vielen Kunden den Weg ebnen können, müssen Sie wachsen.Neumann: Wir sind hier in Russland

sehr bekannt und die größte Hotelkette in

Russland. Wir werden demnächst 9.600

Zimmer mit 26 Hotels führen. Darin ein-

gerechnet ist schon ein Hotel, das wir vor

einigen Wochen gekauft haben und noch

nicht unter unserem Brand führen.

Bitte verraten Sie uns, wo das neue Hotel stehen wird!Neumann: In Moskau. Wir schließen es

gerade, renovieren es und bringen es auf

Azimut-Standard. Das ist dann das dritte

Haus in der russischen Hauptstadt.

Azimut Hotels wollen auch in Europa kräftig wachsenAzimut Hotels sind hierzulande relativ unbekannt – noch. In Russland, wo die Zentrale sitzt, ist die Kette eine der wachstumsstärksten und dynamischsten privat geführten Hotel-Management-Gesellschaften im Mid-Mar-ket-Gastgewerbe. Gemessen an der Anzahl der Zimmer ist Azimut sogar der führende russische Hotelbetreiber. Chief Executive Officer (CEO) ist der Deutsche Walter Neumann. Er blickt zurück auf Stationen bei Rocco Forte – unter anderem war er General Manager des Hotels Astoria in St. Petersburg. Davor war er Managing Director Operations bei den Travel Charme Hotel & Resorts und arbeitete für Lindner und die Arabella Sheraton Hotels. Im Interview äußert er sich unter anderem über die ambitionierten Wachstumspläne.

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Deutscher in Moskau: Walter Neumann ist Chief Executive Offi cer (CEO) von Azimut Hotels. Alle Fotos: Azimut Hotels

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I N T E RV I E W WA LT E R N E U M A N N

Das ist für Sie sinnvoll, weil die Hotelpreise und die Renditen in Moskau gut sind.Neumann: Genau. Aber Moskau hat nicht

mehr die höchsten Zimmerpreise der

Welt, wie es einmal war. Es gibt viele neue

internationale Hotelketten hier und damit

viel Wettbewerb.

Wo wollen Sie wachsen? Mehr auf dem rus sischen Markt oder mehr in Mitteleuropa, wo Sie vor allem in Deutschland mit sechs Häusern vertreten sind?Neumann: Sowohl als auch. Wachsen

würden wir gerne in Russland in Jekate-

rinburg, Wolgograd, Kasan. Expandieren

wollen wir auch in der ehemaligen GUS,

interessant für uns ist Minsk, Baku, auch

Kiew. Osteuropa insgesamt und Stand-

orte wie Warschau, Prag, Budapest sind

aufstrebende Städte, die für uns in Frage

kommen. Westeuropa und besonders

Deutschland stehen auch auf unserer

Liste. Gerne würden wir unser Portfolio in

Mitteleuropa und insbesondere Deutsch-

land verbreitern. In der Bundesrepublik

haben wir bisher sechs Hotels: Zwei

in Berlin, München, Köln, Erding und

Dresden. Für die Zukunft interessant sind

Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Stutt-

gart und Frankfurt. In Europa würden wir

gerne Häuser in London, Amsterdam und

Brüssel betreiben.

Sehr ambitioniert! Ihr Chairman und Gründer Alexander Klyachin hat im August 2008 auf einen Schlag 17 Hotels der Austrian Hotel Company übernommen. Hat er die Finanzkraft, erneut einen Einkaufsdeal in dieser Dimension zu tätigen. Neumann: Ja, unser Eigentümer ist dazu

durchaus in der Lage! Wir haben neben

Azimut auch noch eine Luxus-Hotel-

gruppe. Die zu führen, ist eine weitere

Aufgabe für mich: In Moskau das re-

nommierte Flaggschiff Metropol und in

Prag das Augustin, das ehemalige Rocco

Forte. Mit der Luxusmarke wollen wir

ebenso expandieren, ich nenne sie unsere

Metropol-Collection.

Welches Betreibermodell ist Ihnen für die Expansion der Azimut-Gruppe am liebsten?Neumann: Wir haben

drei Modelle. Eigene Ho-

tels, angemietete Häuser

und Managementverträ-

ge. Managementverträge

sind mir am liebsten,

weil ich mit dem Geld des

Eigentümers arbeite und

so sehr kapitalschonend

für das eigene Unterneh-

men agiere. Ausnahms-

weise mieten wir.

Die Filetstücke müssen Sie kaufen?Neumann: Das ist kor-

rekt. Die Mittel dazu haben wir.

Sie sind jetzt fast ein Jahr CEO bei Azimut-Hotels in Moskau. Das gelänge Ihnen nicht, wenn Sie nicht den russischen Markt kennen würden, oder? Neumann: Ich war vorher drei Jahre in

St. Petersburg bei Rocco Forte Hotels, war

davor schon einmal in den Neunziger-

jahren sechs Jahre als Hoteldirektor in

St. Petersburg. Meine Frau ist Russin und

wir sind seit 20 Jahren verheiratet. Daher

kenne ich die russische Kultur und Men-

talität gut. Das ist wichtig, denn russische

und deutsche Geschäftsleute sind sehr

unterschiedlich: beim Management-Stil,

bei Strategien und wie man Vorhaben

anpackt. Ich habe ein Riesenglück: dass

Alexander Klyachin in Amerika studiert

hat und sowohl die russische als auch die

westliche Sicht der Dinge versteht.

Lässt Ihnen Herr Klyachin operativ freie Hand?Neumann: Absolut, sehr freie Hand!

Alexander ist in der Lage, aus dem öst-

lichen und dem westlichen Denken das

Beste herauszuholen. Außerdem: Er ver-

steht mich und ich ihn. Das erleichtert

mir meine Arbeit extrem.

Was haben Sie in Ihrem ersten Jahr bewirkt?Neumann: Wir haben in dieser Zeit

die Anzahl unserer Hotelbetten verdop-

pelt. Azimut hat zwei Hotels in Sotschi

eröffnet, darunter das größte in Europa.

Wir Deutschen werden gerne im Ausland

beschäftigt, weil wir sehr gut strukturiert

sind. Das ist auch meine Aufgabe, noch

mehr Struktur in das Unternehmen zu

bringen. Bislang waren wir in den Regio-

nen sehr stark; jetzt wollen wir zusätzlich

das internationale Geschäft forcieren. Wir

sehen uns nicht als russische Hotelgrup-

pe, sondern als internationale Hospitality

Group mit russischen Wurzeln.

Kommen wir vom Strategischen mal auf Ihr Hotelprodukt. Ihr Münchner Haus ist im Konferenzbereich umgestaltet worden, was Sie „Smart Living“ nennen? Was verstehen Sie darunter?Neumann: Wir haben eine „Smart Lobby“,

wo es eine kleine Bücherei gibt. Es gibt

Möbel, wo der Gast relaxen darf. Rezeption

und Bar gehen ineinander über. Alles ist

24 Stunden geöffnet.

Das wollen Sie in allen Häusern einführen?Neumann: Ja, wir haben einen Dreijah-

resplan. Danach sind alle Häuser in drei

Jahren auf diesem modernen Standard.

Denn der Geschäftsreisende soll sich bei

uns wohlfühlen. Unser Hotel am Berliner

Kurfürstendamm ist als nächstes dran.

In den vergangenen Monaten fielen uns ein-fallsreiche Preisaktionen auf: Nachlässe, wenn es besonders heiß draußen ist, Rabatte für Kunden, die immer höher werden, je älter sie sind. Haben Sie damit die Auslastung steigern können?Neumann: Das hat schöne Auslastungs-

ergebnisse gebracht. Es sind aber auch

Marketingaktionen, mit der wir Aufmerk-

samkeit geschaffen haben, um unsere

Marke bekannter zu machen. Denn wir

sind in Deutschland längst noch nicht so

bekannt wie in Russland. Hier bei uns sind

wir eine der führenden Größen.

Für Ihre Stammgäste haben Sie ein ausgeklü-geltes Loyality-Programm. Wie viele solcher Stammkunden haben Sie? Neumann: Momentan haben wir 8.500

Stammkunden, die sehr oft bei uns über-

nachten. Wir arbeiten gerade an einem

Programm, das Mitte 2015 an den Start

geht. Es kommen neue Fluggesellschaften

hinzu. So hat der Geschäftskunde die

Möglichkeit, die Punkte bei mehr Partnern

zu sammeln und auch auszugeben – bei-

spielsweise in Form von Gratis-Übernach-

tungen bei uns.

Das Interview führte Thomas Grether

„Wenn wir ein Hotel übernehmen, schließen wir es, renovieren es und bringen es auf Azimut-Standard“, sagt CEO Neumann. So sieht ein solches Zimmer aus.

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+++ Wyndham wächst in DeutschlandWyndham Grand Hotels, Ramada und TRYP by Wyndham: Für die Wyndham Hotel Group hat sich der deutsche Markt bereits zur Nummer eins in Europa entwickelt. Allein im Jahr 2013 hat sich die Zahl der Hotels hierzulande beinahe verdoppelt. Auch für die Zukunft stehen die Zeichen auf Expansion: „Nach oben sind keine Grenzen gesetzt!“, verkündete Rui Barros, Senior Vice President und Managing Director EMEA beim zweitägigen Windham-Gipfeltreffen in Berlin.

Der EMEA-Gipfel 2014 war das Ziel von Hotelbesitzern, Fran-chise-Partnern, General Managern und Geschäftspartnern aus 42 Ländern, die den Weg ins Wyndham Grand Berlin Potsda-mer Platz fanden. Im Flaggschiff-Haus mit seinen 256 Zimmern, multifunktionalen Tagungsräumen und exzellenter Gastrono-mie fand der Gipfel ideale Voraussetzungen. Eigens für die 250 Teilnehmer und die Aussteller der begleitenden Messe wurde ein temporäres Großzelt errichtet. Rui Barros sieht die Wyndham Group in Deutschland derzeit bestens aufgestellt. Etablierte Marken wie Ramada und TRYP by Wyndham seien weiter ausgebaut worden. „Wir sind auch in der Lage, neue Marken aus unserem vielfältigen globalen Portfolio in Deutschland einzuführen.“ Gemeint sind damit die Wyndham Grand Hotels, die nach Bad Reichenhall, Berlin und Frankfurt weiteren Zuwachs in München erhalten werden. Ebenfalls in der bayerischen Landeshauptstadt wird bis Herbst 2015 das erste Super 8 Hotel errichtet. Der Entwicklungsvertrag mit der Tristar Hotel GmbH sieht in den kommenden Jahren zehn Super-8-Hotels vor. Die Marke soll mit multifunktionaler Lobby und zeitgemäßer Zimmerausstattung vor allem modern ausgerichtete Gäste ansprechen. Reisenden und Hotelbesitzern einen Mehrwert zu bieten, ist das Ziel von Rui Barros. Er setzt dabei vor allem auf die Partner-schaften mit Grand City Hotels und Hospitality Alliance. Grand City Hotels betreibt Hotels im Rahmen einer Franchise-Verein-barung für die Marken Wyndham Hotels and Resorts, TRYP by Wyndham und Days Inn. Die Hospitality Alliance konzentriert sich auf den Ausbau der Marke Ramada in Deutschland, Öster-reich und der Schweiz. (bb)

+++ Private Palace expandiert internationalIm renommierten Restaurant Grosz am Kudamm verkünde-te Dr. Michael Hutter, Eigentümer der Private Palace Hotels & Resorts seinen internationalen Expansionskurs: Zu den fünf Hotelunternehmen auf Rügen und in der Schweiz kommen weitere Häuser an exponierten Standorten hinzu. Den An-fang macht das Private Palace Grand Hotel Saigon in diesem Sommer. Es folgen das Private Palace Hotel Budapest, das An-fang 2015 eröffnet und das Private Palace Hotel in Marrakesch, das derzeit neu entsteht. Die Pläne für das Luxus-Resort in Marokko hat Hutter, der auch mehrere Kliniken und medizini-sche Versorgungszentren erfolgreich betreibt, zusammen mit dem österreichischen Künstler André Heller entwickelt. (bb)

+++ Meilensteine der Musik im EstrelEine Zeitreise in die Musikgeschichte erleben in diesem Sommer die Besucher vom Estrel Hotel und Convention Center: Mit dem Rock ’n’ Roll-Special von „Stars in Concert“ kommen perfekte Doppelgänger von Bill Haley, Buddy Holly, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis und Elvis Presley auf die Bühne.

„The King of Rock ’n’ Roll“ wird darüber hinaus noch durch das Elvis-Musical in Szene gesetzt. Einen Sprung in die Siebziger erleben die Gäste mit der Abba-Story „Thank you for the mu-sic“. Exakt vor 40 Jahren erlebte das Quartett den internatio-nalen Durchbruch beim Schlager-Grand-Prix. Neben „Waterloo“ werden im Show-Event sämtliche Hits präsentiert. Die Dou bles ähneln Abba nicht nur optisch, sondern stimmen auch vom Gesang her ganz mit ihren Vorbildern überein. Die Sommer-Shows im Estrel laufen noch bis 7. September 2014. (bb)

Verkündeten im Restaurant Grosz am Kudamm die Expansionspläne der Private Palace Hotels & Resorts: Eigentümer Dr. Michael Hutter (l.) und Managing Director Gino Leonhard. Foto: Bernhard Brügger

Eröffnete mit seinem anderthalbstündigen Beitrag den EMEA-Gipfel: Rui Barros, Senior Vice President und Managing Director Wyndham Hotel Group. Foto: Bernhard Brügger

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+++ Leonardo Hotel Berlin Mitte feiert EröffnungDie Lücke neben dem Berliner Ensemble an der Spree ist geschlossen: Das neue Leonardo Hotel Berlin Mitte hat sein Domizil am Bertolt-Brecht-Platz bezogen. Der zehn-geschossige Designbau aus Glas und Metall mit der histo-rischen Adresse Am Zirkus 1 fällt aufgrund seiner offenen Ausrichtung zur Friedrichstraße sofort ins Auge.

Vor allem kulturbegeisterte Gruppen kommen hier voll auf ihre Kosten. Denn neben Berliner Ensemble sind auch der Fried-richstadtpalast, der Admiralspalast und das Kabarett-Theater Distel nur den vielzitierten Steinwurf vom Hotel entfernt. Die 309 Zimmer erstrahlen im puristisch-eleganten Antlitz und verfügen über moderne Arbeitsbereiche. Auf den Etagen sechs bis zehn genießen die Gäste eine traumhafte Aussicht dank großzügiger Dachterrassen. Alle Räume tragen die unver-wechselbare Note des leitenden Interieur-Designers Andreas Neudahm, der auch in den öffentlichen Bereichen auf eine ungezwungene Atmosphäre setzt.

Die Lobby als zentraler Mittelpunkt bildet eine Einheit mit der Circus Bar. Der Name hat historischen Bezug: Denn zwischen 1873 und 1919 wurde das Areal tatsächlich als Zirkus genutzt, bevor hier 1919 das Große Schauspielhaus und später der alte Friedrichstadtpalast entstand. Das lichtdurchflutete Früh-stücksrestaurant Bertolt erinnert ebenso an den berühmten Namenspatron wie die Brecht Lounge in der achten Etage. Zum Hotel gehören auch zwei Konferenzräume sowie ein Wellness-bereich mit Fitness und Sauna. Nach einem Preview-Event wird Ende August die offizielle Eröffnung gefeiert. (bb)

+++ Bosbach und Bourani beim Steigenberger Grand OpeningMit einem fulminanten Grand Opening feierte das Steigenberger Hotel Am Kanzleramt jetzt seine offizielle Eröffnung: Austern-Bar, Hummer und Champagner – die 600 geladenen Gäste wurden verwöhnt. Die Modenschau mit der neuesten Kollektion von Ewa Herzog und die Musik von Andreas Bourani mit dem WM-Song „Auf uns“ brachten gelungene Unterhaltung auf der Showbühne.

In seiner Begrüßungsrede zog Steigenberger-CEO Puneet Chhatwal einen sportlichen Vergleich zu den Aktivitäten der Hotelgruppe: „Sieben Spiele sind es bei der Fußball-WM bis ins Finale und wir haben jetzt das siebte Hotel in Berlin eröffnet.“ Die Steigenberger-Gruppe ist laut Puneet Chhatwal in keiner anderen Stadt so präsent wie in der deutschen Hauptstadt. Die Erwartungen in puncto Auslastung seien in den ersten acht

Betriebswochen schon übertroffen worden. Dies sei auch auf das große Engagement des Hoteldirektors Torsten Schulze und seines Teams zurückzuführen. Lobende Worte kamen auch vom Vorsitzenden des Bundestags-Innenausschusses Wolf-gang Bosbach, der per Zufall zur Eröffnung kam, da er noch kurzfristig ein Zimmer suchte: „Es ist ein Kompliment für die Hauptstadt, wenn hier ein siebtes Steigenberger eröffnet wird.“ Visit-Berlin-Chef Burkhard Kieker sieht im neuen Steigenber-ger eine „richtige Entscheidung fürs Investment“. Weltweit sei im vergangenen Jahr nur Hongkong schneller gewachsen als Berlin.

Das Steigenberger Hotel Am Kanzleramt bietet 339 Zimmer auf acht Etagen und zwölf Veranstaltungsräume für bis zu 400 Personen, Restaurant, Bistro und Wellnessbereich sind weitere Ausstattungsmerkmale des Vier-Sterne-Superior-Hauses, das 75 Mio. Euro kostete. (bb)

+++ Mit Blasmusik und Biergarten in BerlinBereits zum dritten Mal präsentierte sich die UNESCO-Welterbestadt Regensburg in der Hauptstadt. Berliner und Berlin-Touristen ließen sich am Wittenbergplatz von Lebensart und Kulinarik begeistern.

Biergarten und Blasmusik verwandelten den Wittenberg-platz zum Zentrum bayerischer Lebenskultur und Gastfreund-schaft. In sechs Pavillons konnten sich die Besucher über die Vorzüge der Reiseregion Regensburg informieren. Zu den ser-vierten Spezialitäten gehörten die Bratwürstl aus der ältesten Bratwurstküche der Welt, Regensburger Knacker, Leberkäs mit süßem Händlmaier-Senf und Obazda. Kein Geringerer als Ludwig der Bayer gab zur Eröffnung „grünes Licht“ für den An-stich des Weltenburger Fassbiers. Weiterer Grund für seinen Auftritt: Dem deutschen Kaiser, der im 14. Jahrhundert regierte, ist noch bis November die Bayerische Landesausstellung ge-widmet. Gleich fünf Bundestagsabgeordnete gaben ihr Stelldichein zur Eröffnung des Regensburg-Festes: Dr. Astrid Freudenstein, Phi-lipp Graf von und zu Lerchenfeld, Uli Grötsch, Andreas Scheuer und Florian Pronold lobten das starke Engagement der Stadt. Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bun-desministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi-cherheit, hatte noch eine positive Nachricht für die Regensbur-ger dabei: Das Bundesprogramm für UNESCO-Welterbestätten wurde in dieser Legislaturperiode wiederbelebt. Damit die Vergangenheit für die Zukunft bewahrt bleibt, bewilligte der Haushaltsausschuss 30 Mio. Euro Fördermittel im Jahr. Davon kann auch Regensburg mit seinen knapp 1.000 Baudenkmälern profitieren. (bb)

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Beruflich veranlasste Übernachtungen sind ohnehin von der Steuer befreit. Doch werden hierfür „ge-eignete Belege“ zum Nachweis gefordert, wie Christopher Pe-ter, stellvertreten-der Pressesprecher vom Hotelverband Deutschland (IHA) na-helegt. Dies könne der Gast oftmals erst den auf der Website des jeweiligen Ortes hin-terlegten Info- oder Merkblättern entneh-men. Als Nachweis dient zum Beispiel eine Rechnung, wenn diese einen konkreten Bezug zum Arbeit-

geber herstellt – wie die Buchung oder Bezahlung durch den Ar-beitgeber. Möglich sei auch eine Arbeitgeberbestätigung, für die meistens amtliche Vordrucke bereitgestellt würden. Eine Eigenbe-stätigung auf Basis eines amtlichen Vordrucks gelte für den Fall der Selbständigkeit. „Dass den Behörden die bloße Angabe eines Firmennamens ausreicht, ist jedoch nicht anzunehmen“, unter-streicht Christopher Peter. Der Hotelier müsse die Belege aufheben, die für die Finanzbehörde zur Nachprüfung der ordnungsgemäßen Abführung der Betten-steuer erforderlich sind. Dazu gehören eben auch die gesonderten Belege für nicht besteuerte beruflich veranlasste Übernachtungen. In Hamburg sind die Nachweise der zwingenden Erforderlichkeit einer beruflichen Übernachtung vier Jahre aufzubewahren – und zwar beginnend mit Ablauf des Jahres der Steuerentstehung. Den mangelnden Datenschutz kritisiert hierbei Berlins Dehoga-Hauptgeschäftsführer Thomas Lengfelder: „Die Hotels werden zum verlängerten Arm des Finanzamts.“ Meldezettel blieben da-gegen nur ein Jahr im Datenbestand gespeichert. Ob der Hotelauf-enthalt tatsächlich betrieblich oder privat veranlasst sei, lasse sich von den Finanzbehörden ohnehin nur schwer kontrollieren. Der Dehoga Berlin verweist auf ein strukturelles Vollzugsdefizit, das zur Ungleichbehandlung der Gäste führen kann. Die vom Deho-ga Berlin initiierte Musterklage, die im Juni stellvertretend für alle Betroffenen vom Westin Grand Hotel beim Finanzgericht Berlin-

Brandenburg in Cottbus eingereicht wurde, richtet sich auch ge-gen die fehlende Umsatzsteuergleichheit. „Das Land Berlin kon-terkariert mit der Bettensteuer die vom Bund umgesetzte Mehr-wertsteuersenkung für Hotelübernachtungen“, moniert Thomas Lengfelder. Aus seiner Sicht lassen sich in Berlin die Mehrkosten aufgrund des tobenden Preiskampfes ohnehin kaum auf den Gast abwälzen. Weitere Nachteile kann die City Tax insbesondere klei-nen Häusern mit bis zu 100 Zimmern bringen, die ihr Geschäft vor-nehmlich über Reservierungsportale wie HRS, Hotel.de oder Boo-king.com generieren. „Da die Bettensteuer bei der Online-Buchung im Endpreis integriert sein muss, erhöht sich auch entsprechend die Provision und damit der Verlust für den Hotelbetrieb.“

Ein langer Weg Die Berliner Hoteliers hoffen nun auf einen Erfolg vor Gericht, der sich allerdings als langwieriger Weg gestalten kann. Dass die vom Dehoga Berlin finanzierte Musterklage erst im Juni eingereicht werden konnte, hatte seinen Grund: „Wir mussten noch die Ab-lehnung unseres im Januar eingereichten Einspruchs abwarten“, erläutert PR-Managerin Andrea Bishara vom Westin Grand Berlin. Fünf Monate ließ sich das zuständige Finanzamt dafür Zeit. Aber selbst wenn die zusammen mit dem Kieler Rechtsprofessor Flori-an Becker und einer Anwaltskanzlei aus Hamburg ausgearbeitete Klageschrift in erster Instanz zum Erfolg führt, wird es nach An-sicht von Thomas Lengfelder zur Revisionsverhandlung vorm Bun-desfinanzgericht in München kommen. Bis dahin sind alle von der Bettensteuer betroffenen Beherbergungsbetriebe dazu angehal-ten – mit jeder monatlichen Meldung der Übernachtungszahlen

– ihren Einspruch abzugeben. „Zwar ist der Betrieb damit nicht von der Zahlungspflicht entbunden“, erklärt Thomas Lengfelder. Doch nur so bleibe ein Anspruch auf Erstattung bei einer erfolgreichen Musterklage gewahrt. (bb)

+++ Daten & FaktenVier Erhebungsmodelle zur Berechnung der Bettensteuer sind derzeit bekannt: Die Fünf-Prozent-Klausel greift in Lübeck, Lüne-burg, Berlin, Köln, Erfurt, Gera und Freiburg. Flensburg, Bremen, Bremerhaven, Schulenberg, Goslar und Eisenach koppeln die Steuer an die Sterne-Klassifizierung. Hamburg, Kirchheim und Hürtgenwald nehmen eine Berechnung anhand des Zimmer-preises vor. Weimar differenziert anhand der Zimmeranzahl der Beherbergungsbetriebe. Erste Zahlen zu den Einnahmen aus der Bettensteuer gab es jetzt aus Berlin: Demnach führten die Be-herbergungsbetriebe in der Hauptstadt 5,8 Mio. Euro zwischen Januar und Mai 2014 an den Landesfiskus ab. Altverträge, die vor dem 12. Dezember 2013 für das Folgejahr abgeschlossen wurden, fallen übrigens in Berlin nicht unter die Steuerpflicht.

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Bettensteuer für privat veranlasste Übernachtungen

Bettensteuer gerichtlich aufgehoben, ausgesetzt, abgelehnt oder abgeschafft!

+++ Bettensteuer belastet die HotellerieEine City Tax oder Bettensteuer müssen mittlerweile die Beherbergungsbetriebe in 20 deutschen Städten ans örtliche Finanzamt abführen. Wie umstritten die Übernachtungsabgabe ist, zeigt die aktuelle Generalkarte vom Dehoga. Diese belegt, dass in rund 60 Kommunen die Steuer wieder abgeschafft, ausgesetzt oder gerichtlich aufgehoben wurde. Im Freistaat Bayern gab es gar ein Votum des Landtags gegen die Abgabe.

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T H E M A TAG E N I M TAU N U S

Die Fünfzigerjahre – wie schön sie architektonisch sein können. Dennoch steht vielerorts diese Zeit für praktisch-hässliche Zweckbauten aus Beton, die schnell errichtet wurden, um nach dem Krieg wieder Wohn- und Lebensraum zu haben. Das Haus der Begegnung in Königstein im Taunus, nur 15 Automi-nuten von Frankfurt am Main entfernt, ist ein Beleg dafür, wie ästhetisch Ar-chitekten auch in den Fünfzigern zu bauen verstanden. Veranstalter und MICE-Einkäufer können den König-steinern zu ihrem Bürgersinn nur gra-tulieren, die mit einer Unterschriften-sammlung für „ihr“ Haus der Begegnung gekämpft hatten. Denn eigentlich sollte es abgerissen werden. Doch die Stadt-verordneten entschieden sich dann doch ob der Initiative der Bewohner der Stadt, zehn Millionen Euro in das Haus zu investieren. Dem ist zu verdanken, dass Unternehmen ein wirklich außer-gewöhnliches Veranstaltungszentrum zur Verfügung steht. In Reihenbestuh-

lung passen 600 Menschen in die große Halle; drei Nebenräume nehmen jeweils 90 bis 130 Gäste auf. Galaveranstaltun-gen sind für bis zu 320 Teilnehmer mög-lich. Erst seit März 2012 auf dem Markt ist das Haus der Begegnung ein echter Geheimtipp für Veranstaltungsplaner.

Erbaut wurde das Haus in den Jahren 1954–55 von dem Architekten Hans Busch (1911–1990) in Zusammenarbeit mit dem Künstler Jupp Jost (1920–1993) als Kongress- und Mehrzweckhaus für

„Kirche in Not“ und als religiöses Zen-trum der katholischen Vertriebenen in Deutschland. Von Königstein aus organisierten Priester Hilfsfahrten in das damals kommunistische Osteuro-pa und verteilten dort Nahrung. Denn die sozialistischen Diktatoren duldeten keine Religion neben ihrer verblende-ten Ideologie. Und so versuchten die Kommunisten, der Kirche das Leben so schwer wie nur möglich zu machen. Schon damals galt das Haus der Begeg-

nung als das „schönste Tagungshaus Hessens“.

Doch mit der Öffnung des Eisernen Vor-hangs waren „Speckpater“ nicht mehr nötig, die notleidende Christen im Osten unterstützen. Die katholische Kirche verkaufte das Gebäude an die Stadt. Mit nur einer Stimme Mehrheit beschlossen die Stadtverordneten Königsteins, das Gebäude zu erhalten: „Das hat sich ge-lohnt“, sagt Roman Kerber, Geschäfts-führer des Hauses. Er selbst konnte während der Sanierungsphase Einfluss auf die Gestaltung nehmen – mit Behut-samkeit, denn inzwischen war das Haus zu einem Denkmal erklärt worden. Der Bau wurde als Teil des Modellvorha-bens „Niedrigenergiehaus im Bestand“ der Deutschen Energie-Agentur (DENA) grundsaniert. Durch die fehlende Wär-medämmung, veraltete Klimatechnik und kaum isolierte Fenster war der Energieverbrauch immens und konnte nun gegenüber dem ursprünglichen

Haus der Begegnung bezaubert mit Charme und Ausblick

Erbaut wurde das Haus der Begegnung in Königstein in den Jahren 1954 bis 1955 – auch diese Zeit hat ihren Charme. Foto: © Thomas Ott / www.o2t.de

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Verbrauch um 84 Prozent gesenkt wer-den. Für die verbaute Fassade sowie Kli-matechnik erhielt das „Haus der Begeg-nung“ 2009 den Green Building Award. In 2011 außerdem den „European Green Building Award“ von der EU-Kommissi-on in Brüssel. „Wir können nachhaltig tagen“, äußert Geschäftsführer Kerber. Es gibt keine stromzehrende Klima-an lage. Dennoch kann das Haus ange-nehm gekühlt werden. Drei Meter tief unter dem Gebäude wurde ein 50 Meter langer Tunnel verbaut, durch den die Luft geblasen wird und so durch Erd-

kühle ein sehr angenehmes, natürliches und schweißfreies Sommerklima in der Halle und den Nebenräumen schafft.

Der Bau besticht vor allem durch den Kontrast seiner strengen, teilweise fast massig wirkenden Architektur-

formen, gegen die das leichte Spiel der künstle rischen Gestaltung gesetzt wur-de. Besonders die Hauptfassade mit der doppelgeschossigen und über 30 Meter breiten Glasfront zeigt dieses Zusam-menspiel deutlich: Diese Glaswand gibt den Blick auf die eindrucksvolle Mittel-gebirgslandschaft der Taunushöhen frei. Wer die Frankfurter Hausberge kennt, erspäht den Eppenhainer Aussichts-turm. Während der Sanierung wurde die Fensterfront mit drei Zentimeter dicker Bleiverglasung verstärkt, um Hit-ze, Kälte und Schall zu dämmen. Seine

volle Wirkung ent-faltet die Glaswand in Verbindung mit dem Saal dahinter, auf den sich die far-bige Ausgestaltung im typischen Stil der Fünfzigerjahre

konzentriert. Der Linoleumboden ist so, wie das heute erwachsene Kind es noch von Oma kennt und die sonnengelben, stapelbaren Stühle sind nagelneu und dennoch eine Reminiszenz an die Zeit, als der Rock ’n’ Roll in Deutschland fröh-liche Urständ feierte.

Auf der Empore können zusätzlich etwa 150 Menschen das Geschehen auf der Bühne verfolgen. Oft von Firmen ge-nutzt wird diese Erhöhung für Empfän-ge oder Get-togethers an Stehtischen, berichtet Hallenchef Kerber. Unterneh-men von Weltrang wie Procter & Gamble oder Accenture nutzten das famose Bauwerk genauso wie IT-, Bau-, Archi-tektur- und Telekommunikationsriesen für Management-Tagungen. Ein Pre-mium-Fahrrad-Hersteller lädt seine Stammkunden nach Königstein ein, immer wenn neue Model le auf den Markt kommen. In der steilen Taunus-landschaft, die das Haus der Begegnung umgibt, lassen sich Schaltung, Bremsen und Dämpfung bestens ausprobieren.

Die Hallentechnik ist auf dem neuesten Stand und ein fest angestellter Techni-ker kann mit Traversen, Hängepunkten, Beleuchtung, Klima und WLAN bestens umgehen. Auch Geschäftsführer Kerber ist ein gut ausgebildeter MICE ler, der seine Kunden gut zu beraten weiß. Sein Geschäft hat er bei August Moderer in der Rheingold-Halle in Mainz gelernt. (tog)

Für die verbaute Fassade sowie Klimatechnik erhielt das „Haus der Begegnung“ 2009 den Green Building Award.

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Die kleine, aber feine maltesi-sche Hotelkette Corinthia bietet an insgesamt acht Standorten in Europa neun Hotels. An histori-scher Hotelstätte, nämlich dem ehemaligen Hotel Royal – das

anlässlich der Millennium-Aus-stellung 1896 eröffnete – steht seit 2003 das liebevoll restau-rierte Corinthia Hotel Budapest. Das Fünf-Sterne-Haus fügt sich mit seiner neoklassizistischen Fassade nahtlos in die Umge-bung der sogenannten Pracht-straße Erzsébet körút ein und liegt somit genau im Zentrum Budapests. In unmittelbarer

Viel mehr als Buda und Pest

Von

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Umgebung befinden sich unter anderem die Oper und die UNESCO-ausgezeichne-te Andrássy út – zu Deutsch Andrassy-Straße – sowie das Geschäfts- und Einkaufs-viertel der ungarischen Hauptstadt.Für Veranstaltungsplaner ist das Corinthia aber nicht nur wegen seiner Lage interessant. Neben der Zimmerkapazität von 414 Zimmern unterschiedlicher Kategorie erstreckt sich auf 29.000 Quadratmetern das Konferenzzentrum des Hotels. Herzstück dieses Konferenzbereiches ist ohne Frage der Große Ballsaal, in dem sogar schon Béla Bartók Musik erklingen ließ und der viele Jahre als Kinosaal genutzt wurde. Der im Barockstil restaurierte Ballsaal, der neben dem Royal Spa und der histori-schen Fassade noch original erhalten ist, verleiht wohl jeder Veranstaltung den passenden Rahmen. Insge-samt bietet das Corinthia Budapest 31 Tagungsräume mit einer Maximalkapazität von bis zu 500 Personen.

Tagungsplaner schätzen im Corinthia den genau auf den Kundenwunsch abgestimmten Ablauf von Veranstaltungen. Bei Bedarf können hier auch kunden-spezifische Landing-Pages kreiert werden. Das sind speziell für Kunden erstellte Webseiten. So können Konferenzteilnehmer direkt Zimmer buchen oder zum Beispiel Abläufe und Event-Details einsehen. Im Gegensatz zu vielen Budapester Hotels glänzt das Corinthia auch mit der Größe der Tiefgarage. Bis zu 250 Autos und sieben Reisebusse können direkt am Hotel geparkt werden.

Gastronomische Vielfalt par excellence

Gleich drei Restaurants, ein Café, eine Bar und eine hoteleigene Disko finden sich im Corinthia Budapest. Dem klassischen Hotelres-taurant-Konzept folgt wohl am ehesten das „Brasserie und Atrium“. Hier gibt es internationale und ungari-sche Küche. Wer sich lieber fernöstlichen Genüssen

Entlang beider Seiten der Donau schlängelt sich Ungarns Hauptstadt

Buda pest: Auf der einen Seite das flache Pest, auf der anderen Seite das

eher hügelige Buda. Zwei Stadtteile, die unterschiedlicher nicht sein

könnten. Pest, die moderne Metropole für Business und Finanzen. Buda,

das gediegene, geschichtsträchtige Viertel der Stadt. Aber eines haben

sie gemeinsam: eine unvergleichlich vielfältige Historie, die über Jahr-

hun derte das Bild dieser Stadt geprägt hat. Seien es der Einfluss der

Römer, Hunnen und Osmanen, die vielen Jahre der Habsburger Monarchie,

der Sozialismus nach 1945 oder die letzten Jahre nach dem Beitritt zur

Europäischen Union im Jahr 2004. Und genau das ist es, was die Stadt, das

Volk und das Land so individuell, so unverwechselbar und so interessant

macht: ein Allerlei aus Kulturen, Epochen und trotzdem positiv traditions-

bewusstem Nationalstolz. Budapest ist eine Stadt mit vielen Gesichtern.

Corinthia —

starker Partner in Ungarns Hauptstadt

Die prachtvolle Kettenbrücke ist die bekannteste und älteste Brücke Budapests und dient zusätzlich als zentraler Orientierungspunkt innerhalb der Stadt. © Hilton Budapest

Das ehemalige Grand Hotel Royal wird seit 2003 unter der Flagge der maltesischen Hotelkette Corinthia geführt. © Corinthia Hotels

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hingeben möchte, sollte sich im Rickshaw Restaurant einen oder gleich mehrere Tische reser-vieren. Authentische asiatische Küche wie Miso-Suppe oder auch traditionelle Peking-Ente finden sich auf der Speisekarte des Restaurants. Zwar kein Geheimtipp mehr, aber auf jeden Fall immer einen Abstecher wert ist das Bock Bistro des Corinthia. Das mehrfach ausgezeichnete Restaurant überzeugt durch die Kombination aus ungarisch-ins-pirierter Küche und spanischen Tapas. Das ohnehin reichhaltige Angebot wird durch verschie-dene Tages- beziehungsweise Wochenkarten abgerundet. An dieser Stelle sei allerdings erwähnt, dass das Bock Bistro auch von den Budapestern

sehr stark frequentiert wird. Das schafft zwar eine sehr angenehme und authentische Atmosphäre in dem kleinen Restaurant, bedingt aber auch einen chronischen Platzmangel, der eine frühzeitige Reser-vierung unumgänglich macht. Kurzfristige große Dinner oder Events sind daher schwer realisierbar.

Ungarische Badekultur

Mit der Besetzung der Türken im 16. und 17. Jahrhundert begründete sich die verloren-gegangene römische Bäderkul-tur in Ungarn beziehungsweise Budapest neu und blieb auch nach dem Rückzug der Türken populär. Ende des 19. Jahrhun-derts erreichte die Bäderkultur sogar einen neuen Höhepunkt. In dieser Zeit, genauer gesagt 1886, eröffnete das Royal Spa des Corinthia Budapest. Mit der großen Restaurierung 2003 wurde die ehemalige Schönheit des Prachtstückes wiederher-gestellt und bietet heute neben dem obligatorischen Pool auch Dampfbäder, Saunen und Whirlpools zur Entspannung.

Mit Schlaf- und Ernährungs experten zum Veranstaltungs erfolg

Für ihre MICE-Kunden hat sich das Management des Corinthia Hotels etwas Besonderes über-legt. In enger Zusammenarbeit mit der Ernährungsexpertin

Jeanette Hyde und dem renom-mierten Schlafexperten Dr. Guy Meadows hat die maltesische Hotelkette ein neuartiges und gesamtheitliches Konzept für Konferenzteilnehmer geschaffen. Unter dem Motto „Food for thought“ wurde von jedem Corinthia-Chefkoch ein eigenes lokal ausgerichtetes Menü entwickelt, das die Leistungs-fähigkeiten bei Konferenz-teilnehmern unterstützt. Zusammen mit Jeanette Hyde wurden die saisonalen Menüs in den Hotels kreiert und bieten im Gegensatz zu den häufig angebotenen Süßigkeiten oder Sandwiches eine gesunde Alternative. Zwar geben auch herkömmliche Snacks mit viel

Zucker kurzfristig Energie und fördern die Leistungsfähigkeit. Doch die Dauer dieses Schubes ist nur kurz und der Konferenz-teilnehmer fällt danach in ein Leistungstief. Der Blutzucker-spiegel fährt Achterbahn. Weil die Köche viel Protein, Vollkorn, ungesättigte Fettsäuren sowie Obst und Gemüse in die Ernäh-rung einbauen, kann der Kon-ferenzteilnehmern den ganzen Tag fokussiert und konzentriert arbeiten. Denn sein Blutzucker-spiegel bleibt den ganzen Tag auf einem ähnlichen Niveau. Genauso wichtig wie die richtige Ernährung ist auch der richtige Schlaf. Mit „Sleep to Perform“ zielt der in London arbeitende Dr. Guy Meadows – wie der Programm-Name schon vermuten lässt – darauf ab, dass ausreichender Schlaf in der Nacht essentiell für die Leistungsfähigkeit am Tag ist. Durch die Arbeit in seiner eige-nen „Schlafschule“, die sich an Menschen mit akuten Schlaf-problemen richtet, hat er relativ simple Regeln entwickelt, die dem gestressten Geschäfts-reisenden das Schlafen einfa-cher machen sollen. Allerdings sollte sich jeder darüber im Klaren sein, dass der gesunde Schlaf sprichwörtlich nicht über Nacht kommt, sondern eher als Konzept zu verstehen ist, des-sen Regeln einzuhalten sind, wenn es fruchten soll.

Originalgetreu renoviert lädt das Royal Spa seit 1886 zum Entspannen und „Sporteln“ ein. © Corinthia Hotels

Der barocke Ballsaal im Corinthia ist das Herzstück des Konferenzbereichs. © Corinthia Hotels

„Wie jede Hauptstadt trägt auch Budapest die Spuren der über sie hinwegfegenden Geschichte und aller Arten von -ismen, ihr Antlitz, das diesen prägenden Zeichen ihr heutiges Erscheinungsbild verleiht.Hierfür ist das aufnehmend angenehme Klima, die günstige Lage der Stadt mit der sich durch die Stadt wie nach Strauss-Walzern hindurchschlängelnden ,blauen‘ Donau, mit den heilen-den Thermal wässern der Budaer Berge fast von selbst gegeben.Auch unsere geliebte Hauptstadt erwartet ihre einheimischen und ausländischen Besucher mit der ihr eigenen wahrhaften, bewegten, lauten Welt.“

Dr. Bognárné Fejes Veronika

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Normalerweise ist Buda für den Burgberg inklusive Fischer-bastei, Burgpalast und Matthias-kirche bekannt. Dass sich hier auch eines der Hotels mit den größten Tagungskapazitäten versteckt, ist nur Branchenken-nern bewusst. Direkt neben der Matthiaskirche und hinter der Fischerbastei liegt das Hilton Budapest mit einem Blick über die Donau und den Stadtteil Pest. Ebenfalls im zentralen Blickfeld thront das Parla-mentsgebäude, das mit seiner baulichen Anlehnung an West-minster Abbey in London ein imposantes Panorama schafft. Das historische Burgviertel zieht täglich viele Besucher an und ist ein sehr guter Aus-gangspunkt, um Rahmenpro-

gramme in die Agenda einzu-arbeiten. Ob man sich nun nur auf dem Burgberg bewegt oder aber mit der alten Zahnradbahn vom Schloss aus bis zur Ketten-brücke hinunterfährt und die Stadt weiter erkundet, liegt an den persönlichen Präferenzen. An Möglichkeiten für ein kurz-weiliges Rahmenprogramm herrscht hier sicherlich kein Mangel.Trotz der Abgeschiedenheit auf dem Burgberg präsentiert sich das Hilton Budapest in zentraler Lage. Mit dem Taxi sind es nur 40 Minuten zum Internationalen Flughafen Liszt Ferenc und ebenfalls nur zehn Minuten bis zum Budapest Congress Centre, das mit einer Maximalkapazität von bis zu 1.800 Personen überzeugt.

24 Konferenzräume und ein Ballsaal

Das Fünf-Sterne-Haus verfügt über 322 Zimmer und Suiten,

sowie insgesamt 24 flexible Konferenzräume inklusive Ballsaal für bis zu 660 Teilneh-mer. Die meisten der Konferenzräume sind auf das Erdgeschoss und die erste Etage verteilt. Durch zwei Wendeltrep-pen, die sich jeweils an den gegenüberliegenden Enden der Etagen befin-den, sind beide Ebenen miteinander verbunden. Ein eigener Eingang

sowie Rezeption und Check- in-Bereiche zeigen, wie wichtig dem Haus MICE-Gäste sind. Weitere Tagungsmöglichkeiten befinden sich in der sechsten Etage. Hier gibt es neben drei klassischen Tagungsräumen

auch den Turm. Der für ma-ximal 40 Personen ausgelegte Raum besticht durch seinen ganz eigenen Charme und die mit buntem Kirchenglas ver-bauten Fenster. Insbeson dere für kleinere Hochzeitsgesell-schaften oder Breakouts eignet sich der Raum im Turm. Bei gutem Wetter sollte man sich auch unbedingt den dominikanischen Innenhof

anschauen. Die zum Weltkul-turerbe zählende Ruine lässt sich für Open-Air-Veranstaltun-gen, Galadinner oder anderes hervorragend nutzen. Für bis zu 300 Personen ist die histori-sche Stätte bespielbar. Wer sich nicht auf das Wetter verlassen möchte, kann sich auch in das hoteleigene Restaurant Icon zurückziehen. Moderne unga-rische Küche und mediterrane Spezialitäten stehen auf der Speisekarte des Restaurants. Zum Verweilen lädt die Lobby Bar ein, die mit dem Blick über den historischen Innenhof punktet.

Gastronomischer Streifzug durch Budapest

Eine gelungene Abwechslung zum Tagungsalltag in Budapest ist eine sogenannte Gastro-Rallye. Quer durchs Stadtgebiet verteilt werden verschiedene Stationen angesteuert, die typi-sche ungarische Köstlichkeiten näherbringen. Strudel selber machen, Palinka – ungarischer Obstbrand – trinken, Langòs – eine typische ungarische Brotspezialität – essen oder ungarischen Wein in einem Keller unter der Stadt genie-ßen. Abwechslungsreich und kurzweilig präsentiert sich eine Gastro-Rallye durch Ungarns Hauptstadt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sieht man nebenbei auch noch.

Hilton —

Tagen auf dem Burgberg,Breakout im Turm

Für exklusive Dinner und Breaks verleiht der Turm einen ganz besonderen Rahmen (Abb. o.)

Einzigartiger Ausblick: Einige Zimmer bieten einen 180-Grad-Blick über die Donau und den Stadtteil Pest (li.)

Mit Blick auf das größte Parlaments-gebäude Europas lassen sich im dominikanischen Innenhof stilvolle Events rea lisieren (re.)

In geschichtsträchtiger Umgebung im Burgviertel empfängt das Hilton Budapest seine Gäste. Alle Fotos: Hilton Budapest

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Dehoga-Sterne sind vielen Hotelgästen wichtigDie offiziellen Hotelsterne sind für viele Gäste ein objektives Qualitätsmerkmal.

Laut einer aktuellen Umfrage orientieren sich 47 Prozent der Geschäfts- und Privat-

reisenden daran. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des TNS Infratest Instituts

im Auftrag des Dehoga-Bundesverbandes zur Relevanz von Informationsquellen für

die Hotelauswahl. Weitere wichtige Informationsquellen sind demnach persön liche

Empfehlungen, an denen sich 74 Prozent der Reisenden orientieren, und Online-

Bewertungen, die für 52 Prozent der Befragten wichtig sind. Bei den Geschäftsreisen-

den dominieren die zumeist verpflichtenden Empfehlungen der Travel Manager im

Unternehmen. Die Online-Bewertungen stellen damit diejenige Informationsquelle

dar, die gegenüber der vergleichbaren Infratest-Befragung aus dem Jahr 2008 am

meisten an Relevanz dazu gewonnen hat. Damals gaben nur 26 Prozent der befragten

Privatreisenden an, dass sie zur Hotelauswahl Bewertungsportale konsultierten.

Doch auch der Anteil der Sterneanhänger ist gestiegen, um etwas mehr als sechs

Prozentpunkte. „Diese Ergebnisse bestätigen unsere Wahrnehmung, dass in Zeiten

zunehmender Gästebewertungen im Internet unsere Hotelsterne nicht an Wert

verlieren, sondern an Relevanz zulegen“, sagt Helmut Otto, Vorsitzender des Aus-

schusses Hotelklassifizierung im Dehoga-Bundesverband.

DRV: Norbert Fiebig wird Büchy-Nachfolger Der wichtigste Branchenverband der Tourismus-Wirtschaft, der Deutscher Reise-

verband (DRV), hat einen neuen Präsidenten. Er heißt Norbert Fiebig. Der langjäh rige

CEO der DER Touristik übernimmt den Job von Jürgen Büchy. Dieser hatte das Präsi-

dium des Verbandes Mitte Mai darüber informiert, dass er das Amt aus privaten

Gründen niederlegen wird. Fiebig war in Führungspositionen im Mannesmann-

Konzern tätig, bevor er in die Geschäftsführung von Ameropa Reisen wechselte.

Danach wurde er Geschäftsführer der Deutsches Reisebüro-Gruppe. Von 2005

an leitete Fiebig die touristischen Aktivitäten der Rewe Group, die seit April 2013

unter der Dachmarke DER Touristik firmiert.

„Es gibt keine ungesunden Lebensmittel“

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft und andere Verbände fordern derzeit eine sogenannte Zucker-Fett-Steuer für kalo-rienreiche Lebensmittel einzuführen. Auf diese solle der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent angewendet werden, nicht der von sieben Prozent wie bei den meisten Lebensmitteln. Das würde dann auch die MICE-Branche treffen, wenn Gastrono-mie-Leistungen wie Dessert-Buffets vom Kunden verlangt werden.

Michaela Rosenberger, Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststät-ten (NGG), lehnt diese Forderung streng ab: „Es gibt keine ungesunden Lebens-mittel. Eine unausgewogene Ernährung und mangelnde Bewegung führen zu Übergewicht und seinen Folgekrankhei-ten“, so Rosenberger. Mit Steuern oder Verboten werde es keinen Bewusstseins-wandel bei der Ernährung geben. „In Maßen genießen, nicht in Massen”, sollte die Devise bei der Ernährung sein. Prob-lematisch seien nicht die Lebensmittel, sondern die Häufigkeit ihres Konsums.

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Prag hat sich zu einer Beauty gemausert und überzeugt mit Ideen und Immobilien für Veranstaltungen Wer Prag noch in den kommunistischen Achtzigern besucht hat, erkennt zwar noch die Straßenzüge wieder,

aber die Stadt ist eine echte Schönheit geworden. Erst mal pumpten westliche Investoren nach der Gründung

der Tschechischen Republik Milliarden in die Stadt. Ihre wahre Blüte hat – so paradox es klingt – die City aber

erst nach einer Naturkatastrophe erlangt.

WENN ES DEN ultimativ besten Gastge-ber zu wählen gäbe, der als Direktor in irgendeiner Großstadt dieser Welt Dienst schiebt, — Martin Zidek wäre gewiss in der Endauswahl. Der General Manager des Art Nouveau Palace Hotels in Prag hat ein Gedächtnis wie ein Großrechner, kennt den Namen jedes Gastes, merkt sich jedes Detail, das er erzählt bekommt, und scheint omnipräsent zu sein. Begrüßung, Abreise, die kurze, freundli-che Frage, ob alles beim Frühstücks buffet in Ordnung ist und ob die Ma tratze im Bett einen angenehmen Schlaf beschert hat. Das hat sie. Kurze Führung durchs Hotel. Die 124 Zimmer auf acht Etagen des 1909 im Art-Nouveau-Stil erbauten Hotels liegen ideal im Stadtzentrum von Prag, nahe dem Wenzelsplatz. Zidek führt aufs Dach des Hotels und zeigt, dass noch längst nicht alle Immobilien den Standard

haben wie das feine, individuelle Haus, das er führt. Zidek beweist auch guten Humor, als er auf den stalinistisch-schicken Fernsehturm deutet, den die Prager das hässlichste Gebäude der Welt nennen.

Aber die Häuser und deren Fassaden, an denen die Touristen und Geschäftsleute vorbeiströmen, sind aufs Feinste reno-viert: Denn im August 2002 wurde die Tschechische Republik von einem ausge-dehnten Hochwasser heimgesucht, der größten Naturkatastrophe in der neuzeitli-chen Geschichte des Landes. Die Über-schwemmungen, die an einigen Stellen Ausmaße annahmen, wie sie statistisch gesehen nur alle 500 Jahre vorkommen, wüteten auf mehr als einem Drittel des Staatsgebietes. Sie forderten 17 Todesop-fer, mehr als 200.000 Menschen mussten evakuiert werden. Die Flut verursachte Schäden von mehr als 2,4 Milliarden Euro. Tausende Immobilien rund um die weltberühmte Karlsbrücke mussten danach kernsa niert werden. Deswegen ist die City von Prag also so besonders schön.

Zideks Art Nouveau Palace Hotels war vom Hochwasser nicht betroffen. Das wäre auch schlimm gewesen, denn das Hotel war nach dreijähriger Sanierung erst 1989 wieder aufgebaut worden: Nur die Außenmauern ließ der Architekt

stehen; das Innere des Hotels wurde kom-plett neu gebaut und dann wieder mit den historischen Originalmöbeln von 1909 ausgestattet.

Von

THO

MA

S G

RET

HER

Die Karlsbrücke, die Prager Burg, die Altstadt und natürlich die Moldau – das alles ist in Prag gut zu Fuß zu erreichen. Wer sich nach der Tagung die Füße vertreten mag, kann das leicht bewerkstelligen. Foto: Prague Convention Bureau

Als die neuen Besitzer das Art Nouveau Palace Hotel nach der Grenzöffnung sanieren ließen, blieben nur noch die Mauern stehen. Auch die Geschosse wurden heraus gehauen. Foto: Hotel

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Doch genug geplaudert mit dem netten Hoteldirektor. Die stets gut gelaunte Lucie Rajdlová vom Prague Convention Bureau lässt uns zum Oreo Hotel Pyra-mida chauffieren. Das heißt so, weil die Architekten aus der kommunistischen Ära dem Haus eine Pyramidenform ver-liehen haben. Neun Meeting Rooms und eine Kongresshalle für 500 sind schon Argumente, die der Planer nicht vergessen darf. Im großen Indoor-Pool und dem riesigen Fitnessraum mit den nagelneuen Geräten nach der anstrengenden Tagung zu entspannen, ist auch eine feine Sache. Oreo Pyramida gehört zur Oreo Gruppe mit 17 Häusern und dort ist Eigner Stefan Lukes froh, eine Tagungsstätte in Prag auf dem Berg zu haben, die sogar ein Kino für 377 Personen mit professioneller Pro-jektionstechnik hat.

Ein weitaus schöneres Gebäude ist das Palais Lobkowitz in der Prager Burg (tschechisch Lobkovick palác) das um 1550 als Palais der Herren von Pernstein errichtet wurde. Eigentümer ist Martin Lobkowicz. 2007 wurde das Palais als pri-vates Familienmuseum eröffnet, das von seinem Sohn William Lobkowicz und des-sen Ehefrau Alexandra geleitet wird. Für stilvolle Corporate Events mit Sensations-blick lassen sich fast alle Räume mieten, berichtet Sales Manager Jan Novotny.

Wer dann von der Burg über die Karls-brücke auf die andere Seite der Moldau läuft, kommt am Bellevue Restaurant vorbei. Darüber einige Worte zu verlieren, lohnt nicht nur der exzellenten, experi-mentellen Küche wegen. Das Haus wie drei weitere Nobel-Restaurants gehören der Zatisigroup, erzählt deren Verkaufs-direktorin Eliska Jehlickova, derweil die Jakobsmuscheln munden. Die Zatisigroup

ist der exklusive Caterer des Prager Congress Centers und catert seit zwei Jahren europaweit, wie zuletzt ein exklusives Dinner für 360 Ober- und Chefärzte in Venedig. Wer in der Business Class des National-Carriers Czech Airlines reist, der wird von der Zatisigroup verpf legt. Planer von anspruchsvollen Kun-denkreisen buchen auch gerne die Zatisigroup in Verbindung mit einer Besichtigung der Nationalen Staatsoper. Ist die Führung beendet, öffnet sich der Vorhang und bis zu 30 Personen speisen auf der Bühne.

Nach dem Essen lässt es sich treff lich in einem Vodous entspannen. Diese Boote, die unter der Karlsbrücke ablegen, haben einen so geringen Tiefgang, dass sie in die kleinen Kanäle passen. Die Prager Altstadt vom Wasser aus zu bestaunen, ist auch eine nette Idee für eine organisierte Pause zwischen Vormittag und Nachmittag. Oder ein 30-minütiger Kurzausf lug vor dem Abendessen. Ein süffiges Pilsener Urquell und ein tschechisches Stieleis sind im Fahrpreis jedenfalls schon inkludiert.

Ein Geheimtipp ist die Town Hall. Wer das Rathaus buchen möchte, sollte das sehr früh versuchen. Denn es steht Firmen- und Privatveranstaltungen nur maximal dreimal im Monat offen. Wer das Glück hat, kann Feste für bis zu 1.000 Personen in den historischen Räumen feiern: ein baulicher Rahmen, der seines-gleichen sucht. Schon Smetana spielte an der Orgel in der Bürgermeistersuite. Ein orientalischer Raum, ein Restaurant

im Art-Nouveau-Stil – wer feine Architek-tur mag, dem gehen die Augen über. Wir denken schon an den Chemiker-Kon-gress, dem wir mittags kurz beiwohnen werden. Oh, wie steif werden die renom-mierten Wissenschaftler am ersten Abend wohl miteinander umgehen, bis die ersten wichtigen Themen auf den Tisch kommen und Frische in die Diskussionen pusten. „Das schaffen wir schneller“, sagt Jan Skroud und führt uns durch das nagel-neue Musée Grévin Prag. Seit wir das ers-te Mal das Musée Grévin besucht habe, es war in Paris vor 40 Jahren, sind wir jener Kunst, die den offiziellen Namen Cero-plastik führt, rettungslos verfallen. Nicht etwa Madame Tussaud’s ist der Welt-marktführer für Wachsfigurenkabinette. Sondern das Musée Grévin, berichtet der Prager Skroud. Es gehört zur Compagnie des Alpes, dem nach eigenen Angaben zehntgrößten Vergnügungsparkbetreiber auf der Welt. Das Skidorf Les Arcs gehört genauso dazu wie diverse Asterix-Parks und Fort Funs. Das Besondere am Musée Grévin: Es bettet seine Figuren in Räume ein. Hier können die Wissenschaftler einen Film anschauen und neben ihnen hocken John Lennon und Ringo Star. Oder an einer Bar sitzen und mit den Kollegen ein Getränk einnehmen, derweil viele Prominenten das Gleiche tun, nur dass sie sich dabei nicht bewegen. Das Ganze ist sehr lustig und auch interessant. Denn Musée Grévin hat eine Technik entwickelt, mit der lebende Zeitgenossen komplett eingescannt werden, so sie die Prozedur denn über sich ergehen lassen.

Sensationeller Blick von der Terrasse des Palais Lobkowitz, das Eventmanager gerne buchen. Foto: Grether

Das Forum Karlín ist nagelneu und will eine der ersten Adressen für Galas bis 800 Personen werden. Foto: Forum Karlín

Tagsüber warten auf der Karlsbrücke zahlreiche Touristennepper. Ein schneller Schritt ist angesagt. Foto Prague Convention Bureau

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D E ST I N AT I O N E N P R AG

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Das Ergebnis ist so unglaublich lebens-echt, dass die Gruppe, die das Convention Bureau von Prag eingeladen hat, gar nicht gehen will. Doch das Dinner im Hard Rock Cafe wartet (siehe Seiten 8–13).

Tags darauf geht’s zur Veranstaltungs-halle Forum Karlín. Früher gehörte die Gegend hier auch nicht zu den besten, aber die Flut hat auch hier kräftig auf-geräumt. In der alten Heizungsfabrik ist modernste Veranstaltungstechnik in-stalliert. Enorme 2.000 Menschen passen hier sitzend für eine Gala rein, berichtet Sales Manager Stepranka Redlichova. Akustikelemente in der Decke und am Boden dämmen auch bei lauten Klängen den Schall, so dass alles Gesprochene verständlich bleibt. Über eine Decken-kon struktion können Autos einschweben. Acht Breakout-Rooms machen das Forum Karlín auch interessant für Kongresse und interne Firmenveranstaltungen Investor Zdenek Bakala, der Drittreichste in der Tschechischen Republik, wird sein Geld bestimmt schnell wieder eingespielt haben. Darauf kommt es ihm aber laut seinem Manager gar nicht so sehr an. Mit seinem Geld unterstützt er arme Fami-lien. „Wir werden eine der ersten Adres-sen für Galas mit mehr als 800 Personen“, meint Sales Manager Stepranka Red-lichova mit absolut gewissem Unterton in der Stimme. Da mag er Recht behalten.

Wir stoppen kurz beim Marriott Hotel. Schon ziemlich edel, raunt einer aus unserer Gruppe. Senior Account Manager Lukas Mika zeigt die elf Meeting-Rooms für bis zu 500 Personen. Wer bei den Räumen Bohe eins bis drei die Zwischen-wände rausnehmen lässt, hat Platz für 500 Teilnehmer eines Corporate Events. Die werden, wenn sie Fleisch mögen, zur Hauptmahlzeit ordentlich verwöhnt. Vor drei Jahren ist das Hauptrestaurant in ein so genanntes USDA-Steakhouse umge-baut worden, wo es nur US-Rind in seiner erlesensten Art gibt.

Das Größte kommt zum Schluss: Prague Congress Center. 9.600 Delegierte passen rein und als wir im Foyer stehen, fällt uns auf, dass wir das Gebäude schon einmal gesehen haben. Ja, es ist die exakte Kopie des CCH in Hamburg. Nur dass die Kom-munisten seinerzeit genau dieses Haus zur Eröffnung 1981 als Versammlungs-stätte ihrer Partei unter Beschlag nahmen. Zur Erbauung der Herrn mit den roten Sternen auf den Schirmmützen wurde so-gar eigens ein Pool auf die Bühne gebaut, wo Nixen des Staatsballetts mit Delphinen akrobatische Tänze vollführt haben sollen. Der Pool ist weg, aber die schiere Größe überzeugt. Hana Obrazkova, Sales Mana-gerin des heutigen Kongresshauses lässt als gute Gastgeberin erst einmal leckere Schnittchen verteilen und erzählt dann, dass es oft vorkommt, dass elf Events zur gleichen Zeit in ihrem Haus laufen. Zu den 60 Breakout-Rooms gesellen sich 6.000 Quadratmeter Ausstellungsf läche. Weswegen schon alle Top-Unternehmen von Weltrang und die meisten Fachgesell-schaften der Ärzteschaft hier waren, weil ja bekanntlich der beste Kongress heute nicht mehr zu bezahlen ist, wenn er nicht durch eine Industrieausstellung f lankiert wird, die für die Messe zahlt. Übernächs-tes Jahr wird umgebaut und modernisiert. Mal sehen, ob dann im Hauptsaal noch die 2.700 festen Ohrensessel (für die Jungs mit der Uniform damals) stehen. Managerin Hana Orazkova jedenfalls ge-fallen sie, auch weil sie erst vor 14 Jahren ausgetauscht wurden. Naja, die ärztliche Fachgesellschaft, die das mit beeinf lusst

haben soll, hatte eben einen ausgefallen-konservativen Geschmack. Warum sich Planer die Location merken sollten: Wegen ihrer Größe, des exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnisses und auch der guten Anbindung wegen. Nur eine Straßenbahnhaltestelle entfernt stoppt der Schnellzug. Nach Berlin, Nürnberg, Ham-burg und Frankfurt gibt es mehrmals täglich Verbindungen, die vier bis fünfein-halb Stunden benötigen. Und wer das Congress Center bucht, der sollte den Top-gästen einen besonderen Spaß gönnen: Die zwei Beratungsräume, in denen auch schon Breschnew seine Befehle diktierte, in der bombastischen, spätkommunisti-schen Architektur mit den ultraschweren Ledersesseln und der modernen Glasfiber-Lichtarchitektur, die wie ein Himmelskör-per über dem kreisrunden Tisch schwebt. Samsung- und Skoda-Vorstände lieben es, hier aus häusige Vorstandssitzungen abzuhalten.

Diese Leute nutzen die Nähe zum Holiday Inn, das durch einen verglasten Übergang verbunden ist. Beide Immobilien gehören Stadt und Staat; Letzterer will wohl bald an die Stadt Prag verkaufen. Ganz im Gegensatz zu der Schwere der riesigen CCH-Kopie kommt das Hotel leicht daher mit einem schönen Wintergarten. Hotel-direktor Victor Rehorek hat das Haus zum ersten Design-Hotel nach der Grenz-öffnung gemacht. Rehorek ist ein Fein-schmecker, weswegen auch so viele Prager zum Mittagessen hierher kommen. Es wirkt eigentlich viel eleganter, als wir es von den uns sehr sympathischen Holiday Inns kennen. Kein Wunder, dass aus dem Haus noch in diesem Jahr ein Crowne Plaza werden soll.

Prag ist auch eine Stadt der Kirchen und Türme. Alleine mehr als 350 Gottestempel stehen hier. Foto: Prague Convention Bureau

Prädestiniert für Großveranstaltungen: Das Convention Center ist eine Kopie des Hamburger CCH. Die Kommu-nisten ließen auf der Bühne sogar ein Schwimmbecken einbauen, um Wasserballett erleben zu können. Heute hat es 60 Breakout-Räume, 6.000 Quadratmeter Ausstellungsf läche und zwei herrlich-dekadente Board-Rooms. Foto: Prague Convention Bureau.

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S C A L A R I A LO C AT I O NVo

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ADIN

E LA

SKE

Die Scalaria – mit offiziellem Namen scalaria. europe’s superior event-resort – er-strahlt in Orange. Anlässlich der KTM Dealer Conference 2014 ist das große Eventresort in diese Farbe getaucht, die Marke KTM überall gegenwärtig. Für ei-ne Woche hat die KTM AG die komplette Location exklusiv gebucht, um hier in zwei Runden ihre wichtigsten Händler und Importeure zu versammeln, sie zu schulen und mit ihnen zu feiern. Die 165 Teilnehmer der zweiten Session stam-men überwiegend aus Malaysia, Indo-nesien, Thailand und den Philippinen, aber auch aus China, Taiwan, Hongkong und Südkorea. Die Strapazen der langen Anreise sind aber schnell vergessen, spä-testens bei der Freestyle-Show vor der Kulisse des Wolfgangsees herrscht nach wenigen Minuten verblüfften Schwei-gens großer Jubel. Die KTM-Fahrer be-eindrucken die Teilnehmer mit atembe-raubenden Stunts. Auch der weitere Ablauf der Konferenz imponiert selbst Veranstaltungsprofis:

Abgesehen von der Lobby und ihren Zim-mern sehen die Teilnehmer kaum einen Saal zweimal. Dank der Vielfalt an au-ßergewöhnlichen Räumlichkeiten und einigen „versteckten“ Wegen bleibt die Anlage für den Teilnehmer absichtlich unübersichtlich und deswegen ziemlich spannend. Während es am Anreisetag von der Lob-by aus durch die Mystic Underworld ans Seeufer und dann über die Terrasse zum Abendessen in Buffetform ins Re-staurant Circus circus geht, kommen die Teilnehmer am zweiten Tag vom Besuch des KTM-Hauptsitzes in Mattighofen per Schiff an der Seeseite der Scalaria an. Danach gibt es ein Drei-Gänge-Menü mit anschließender Präsentation und Show im DO-X teatro. Das heißt so, weil hier auch das legendäre Wasserflugzeug lan-det. Überraschendes Element an diesem Abend: Am Ende eines Films springt ein Fahrer samt Rallye-Bike durch die Lein-wand und fährt einmal durch den Saal. Das Team der Scalaria traut sich so eini-

ges, wenn es um die Vermarktung eines Produktes geht. Nicht umsonst ist der Veranstalter der jährlichen Air-challenge für spektakuläre Aktionen international bekannt.

Kreative Ideenschmiede mit familiären WurzelnHausherr und CEO Peter Gastberger hat mit der Scalaria seine Vision eines spe-ziell auf Firmenevents zugeschnittenen Hotels verwirklicht. Der studierte Han-delswissenschaftler übernahm 1998 das den Kern der Schlossanlage bildende historische Schloss. Ursprünglich von Gastbergers Vater erworben, begann mit dem ehemaligen Schloss Eibenstein die familiäre Erfolgsgeschichte mit einer Frühstücks pension, aus der im Laufe der Jahre mehrere Hotels am Wolfgangsee wurden. Mit umfangreichen Umbauten erweiterte Peter Gastberger die Anlage Stück für Stück, so dass den Kunden heute 344 Betten in 137 Räumen zur Ver-fügung stehen. Wem das nicht reicht, der kann auf Kooperationen mit den umlie-genden Hotels zurückgreifen. Beispiels-weise durch die von Gastbergers Schwes-ter geführte Seevilla. Auf eine mögliche Erweiterung der eigenen Kapazitäten an-gesprochen, berichtet Gastberger, dass

Ein ganzes Hotel als Bühne für den Kunden„Ready to Race“ – getreu dem Motto der österreichische Motorradhersteller KTM AG beugt sich das asiatische Händler-ehepaar enthusiastisch vor und lässt dabei die Maschine bedrohlich wackeln, während sie für ein weiteres Foto strahlend lächeln. Ein wahres Blitzlichtgewitter erleuchtet die Lobby der Scalaria. Jeder Teilnehmer der KTM Dealer Conference möchte gerne ein Foto von sich auf der neuen KTM 390 RC haben. Gerade erst am österreichischen Wolfgangsee ange-kommen, sind die asiatischen Händler und Importeure bereits im KTM-Fieber. Die ein paar Meter weiter ausgestellten Victory Bikes 2013 – die Rennmaschinen der vor Ort anwesenden Weltmeister und KTM-Fahrer – werden bewundert und natürlich auch mithilfe der gezückten Smartphones sofort fotografiert. Die Stimmung ist ausgelassen, keine Spur von asiatischer Zurückhaltung.

Das Seeufer mit Waterstage kann für Produkt-präsentationen, Laser- und Bildershows, aber auch als Lounge genutzt werden

Spektakuläre Freestyle-Show am ersten Abend der KTM Dealer Conference. Alle Fotos: KTM, Mirja Geh

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LO C AT I O N S C A L A R I A

die Pläne sogar schon bewilligt seien, einen genauen Zeitplan gebe es aber noch nicht.

Das Motto des Hauses lautet: „Alles ist möglich.“Weil die ganze Location exklusiv zu bu-chen ist, bietet auch Gastbergers Team unbegrenzte Möglichkeiten. Tagungs-pauschalen oder Standard-Pakete gibt es hier nicht – jedem Kunden wird ein indi-viduelles Angebot gezimmert. Gastberger wählt seine Worte sorgfältig, spricht aber klar und entschlossen, wenn er von sei-ner Unternehmensphilosophie berich tet:

„Es geht darum, die Wünsche des Kunden herauszulocken, herauszufinden was im Verborgenen schlummert und es dann zu erfüllen. Erfolg hat drei Buchstaben: Tun.“ Damit sein Team mit ihm mithalten kann, haben alle Mitglieder des Managements

die hauseigene Schule durchlaufen. Nach der zweijährigen Ausbildung in der Sca-laria Management Academy genießen die Mitarbeiter dann aber größtmögliche kreative Freiheit. Wichtig bei der Präsen-tation eines Produkts sei vor allem, dass Emotionen geweckt werden, damit es den Teilnehmern möglichst lange im Ge-dächtnis bleibt, betont Produktmanager Markus Mathis. Bei einem Kunden wie der KTM AG boten sich natürlich span-nende Aktionen wie die Freestyleshow an. Dabei ginge es aber generell nicht da-rum etwas besonders Aufwändiges oder Spektakuläres zu machen, fügt er hinzu. Auch mit kleinen Dingen könnten große Effekte erzielt werden. Compliance- oder vom Pharmakodex geplagte Kunden brauchen also keine Angst zu haben. Be-stechen wollen die Österreicher nur mit ihrer Perfektion.

FÜR ALLE, DIE ES GENAU WISSEN WOLLEN

Zusätzlich zu den sieben zwischen 45 und 250 Quadratmeter großen Tagungsräumen, die zwischen 18 und 250 Personen fassen können, hat die Scalaria außergewöhnliche, multi-funktionale Räume zu bieten:

DO-X teatro PlenumDas 1.416 Quadratmeter große Theater-restaurant bietet auf drei Ebenen Platz für bis zu 1.200 Personen bei Reihen-bestuhlung oder 800 Personen bei Konferenzbestuhlung. 2009 errichtet, mit zwei Schwebebühnen sowie Licht-, Ton- und Videoequipment ausgestattet versehene, multifunktionale Location.

Circus circus plenumDas 607 Quadratmeter große Theater-restaurant bietet dank der 16 Meter langen und sieben Meter hohen Glas fassade einen herrlichen Blick auf den See. Die einzelnen terrassenartig angelegten Ebenen sind halbrund um eine drehbare und bis zu sechs Meter anhebbare Bühne angeordnet.

Club Mystic UnderworldBis zu 300 Personen kann der unterir-dische Saal mit künstlich angelegtem Grotten- und Stollensystem fassen. Zwei Bühnen ermöglichen Produkt-präsentationen und Modenschauen. Die Mystic Underworld wird aber auch als Partylocation, für Empfänge oder winterliche Dinner genutzt.Darüber hinaus kann das historische Schloss als „Hotel im Hotel“ gebucht werden. Als Partnerlocation der Scalaria sind noch der Laimer Urschlag bezie-hungsweise die Laimeralm (für maximal 200 bzw. 400 Personen) zu nennen. Hier kommt in urig-gemütlicher Umgebung echtes österreichisches Alm-Feeling auf.

„Wave the orange fl ag“ – vom Team der Scalaria umgesetzt in Form von Logos auf den Serviettenringen sowie der Beleuchtung und den Cocktails in der Corporate-Identity-Farbe und vielem mehr

Die 155 Quadratmeter große Media Suite ist dank der farbig beleuchtbaren und beklebbaren Wandpaneele ein Musterbeispiel für innovatives Branding

Seit 2008 Teil des hauseigenen Kreativteams: Projektmanager Markus Mathis im Gespräch mit Redakteurin Nadine Laske

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„Als Veranstalter wird man immer wieder vor das Problem gestellt, an maßstabsge-treue Raumpläne zu kommen“, sagt Sabine Glaser. „Der erste Schritt bei der Location-suche ist, herauszufinden, ob die angefragte Personenzahl mit der geplanten Möblierung in den Raum passt. Da fehlt es vielen Kunden oft an Vorstellungskraft.“ Glaser, Geschäfts-führende Gesellschafterin der easyRAUM GmbH, weiß, wovon sie spricht. Lange hat sie in der MICE-Branche gearbeitet, bevor sie vor zehn Jahren ihr Unternehmen ge-gründet hat. easyRAUM hat sich in der Zwi-schenzeit im Eventmarkt zu einem der füh-renden Anbieter von Softwarelösungen zur einfachen Erstellung und Bearbeitung von 2D-Grundrissplänen und 3D-Visualisierung von Räumen entwickelt. Wer bei der CON-GRESS UNION CELLE beispielsweise Räume

bucht, dem kann das Verkaufsteam des Ver-anstaltungszentrums mithilfe der Software easyRAUMpro seinen individuell angepass-ten Bestuhlungsplan senden. Bequem und zeitsparend kann der Kunde schauen, wie die Parlamentsbestuhlung aussieht. Oder wie der gleiche Raum mit Galabestuhlung wirkt. Das spart Ortstermine und verhindert Missverständnisse bei der Veranstaltungs-absprache. Die Software wurde speziell für den MICE-Markt entwickelt und hat viele Funktionalitäten, die die Handhabung gera-de für „Neulinge“ im CAD-Bereich besonders

einfach macht. „Das Thema 3D-Dienstleis-tungen nimmt in den letzten Jahren immer mehr Fahrt auf, wir haben uns inzwischen mit High-End-gerenderten 3D-Ansichten, Filmen und Panoramenrundgängen einen Namen gemacht“, so Glaser. Der MICE-Kun-de kann auf der Website mit einem 3D-Rund-gang durchs Kongresszentrum wandeln und so Räume und verschiedene Bestuhlungs-szenarien mit einem Klick erleben.

Deutlich spürt der Besucher, mit welcher Freude sie ihre Produkte vorführt, wie neu-lich während der MEXCON 2014 in Berlin. Hier unterstützte das Unternehmen, als langjähriger Partner des EVVC, die Veran-stalter mit Hilfe der Software bei der Auf-planung der Ausstellung und war selbst mit einem Stand präsent. Die Software, die

Glaser verkauft, haben sie und ihr Team aus Programmierern, 3D-Designern, Architekten und Eventprofis zu einem perfekt angepass-ten Eventtool entwickelt. Dass sie das kann, hat ihr wohl der Vater in die Wiege gelegt. Der hat schon vor fast 30 Jahren ein Com-puter-Aided-Design-Programme (CAD) für Bauingenieure entwickelt. Es war damals eine Revolution, dass sich Statikberechnun-gen für Häuser auf dem Computerbildschirm darstellen ließen. Was easyRAUM heute an-bietet, ist ein CAD-System für die Eventbran-che. „Wir machen Veranstaltungen vorstell-

bar, bevor sie stattfinden. Mit Möbeln von fast allen Ausstattern und Verleihern der Branche können wir Räume dreidimensional mit dem bestellten Equipment bestücken“, sagt Glaser. „Wir bauen Locations in 3D, um sie bereits in der Bauphase besser verkaufen zu können.“ Und: „Unsere Erfahrung in der 3D-Visualisierung – das ist seit Jahren unser Erfolgsfaktor“, äußert die MICE-Fachfrau.

easyRAUM visualisiert jeden Raum, vom Schloss bis zum Kongresshaus. „Wir bauen alle Gebäudeteile maßstabsgetreu und foto realistisch nach und modellieren Möbel, aufwändige Raummerkmale und Decken-konstruktionen in 3D.“ Für das Congress-Centrum der Koelnmesse hat easyRAUM einen 3D-Panoramenrundgang durch alle Gebäude teile erstellt. Der Rundgang funk-tioniert auch auf Tablets und Smartphones.

Mehr als 80 Locations hat easyRAUM inzwi-schen digitalisiert und visualisiert. Und mit über 8.500 3D-Objekten von Eventausstat-tern der Branche gibt es in der 3D-Bibliothek für den Softwareanwender nichts, was es nicht gibt. Bestehende 3D-Objekte lassen sich mit wenigen Handgriffen in Farbe, Tex-tur und Größe anpassen. So auch das Klavier, welches nicht groß genug ist. Mit ein paar Klicks wird ein gläserner Flügel daraus. „Der ist für Udo Jürgens“, meint Glaser und lacht.

easyRAUM ist Premiumanbieter für Software & 3D-Dienstleistungen im MICE-Markt:

3D ist unser Erfolgsfaktor

| ADVERTORIAL |

easyRAUMpro heißt die Software, mithilfe derer das Verkaufsteam der CONGRESS UNION CELLE ihren Kunden plastisch zeigen kann, wie die Bestuhlung wirkt

easyRAUM-Gründerin und MICE-Fachfrau Sabine Glaser

45_Advertorial_EasyRaum_CI_0314.indd 4545_Advertorial_EasyRaum_CI_0314.indd 45 08.08.14 12:0008.08.14 12:00

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T H E M A N A N CY

Im Bahnhofsviertel von Nan-

cy wurde in den 70er Jahren ein

Wahrzeichen geschaffen: die

ehemalige Postverteilungsstel-

le. Jacques André und Claude

Prouvé zeigten sich damals für

den Bau verantwortlich. Heute

steht an dieser Stelle das Cen-

tre Prouvé. Hochmodern und

vor allem für die MICE-Branche

hervorragend geeignet.

Den Zuschlag für den Umbau

des geschichtsträchtigen Ge-

bäudes erhielten die Architek-

ten Marc Barani und Chris-

tophe Bresle. Von Anfang an

stand für beide Architekten im

Vordergrund, dass die Grund-

struktur und die Stärke des Ge-

bäudes in jedem Fall erhalten

werden muss.

Am 28. Juni dieses Jahres öffne-

te sich das Centre Prouvé das

erste Mal bei einem Schnup-

perwochenende für Einwohner

und Interessierte. Der erste

Prüfstein für das neugebaute

Kongresszentrum steht dann

Anfang September mit dem

Treffen der Führungsebene der

Crédit Agricole Leasing & Fac-

toring und dem etwa zwei Wo-

chen später stattfindenden in-

ternationalen Kongress EMCL-

PKDD (European Conference on

Machine Learning and Principles

and Practice of Knowledge Discove-

ry in Databases) auf der Agenda.

Eine Location für 300 bis 1.500 GästeInsgesamt 20.000 Quadratme-

ter Nutzfläche – davon 12.000

Quadratmeter frei nutzba-

re Fläche – stehen im neuen

Kongresszentrum in Nancy

zur Verfügung. Dazu gesellen

sich etwa 8.000 Quadratmeter

Technikräume. Für den alltäg-

lichen Tagungsablauf stehen

insgesamt 13 Räume zur Ver-

fügung. Der größte Raum des

Ensembles fasst bis zu 850

Personen. Für kleinere Anlässe

gibt es einen weiteren für „nur“

300 Personen. Aber auch die

Ausstellungshalle mit ihren

2.400 Quadratmetern kann bei

Bedarf als Konferenzraum ge-

nutzt werden. Bei einer solchen

Nutzung ist die Fläche für bis

zu 1.500 Personen bespielbar.

Entsprechende Breakout-Flä-

chen sowie zwei Restaurants

und ein großes Foyer mit Bar-

bereich – auf 1.200 Quadratme-

tern – sind vielfältig nutzbar.

Vom traditionellen Wissenschaftsstandort zur MICE-DestinationDurch das Centre Prouvé be-

kommt der traditionelle Wis-

senschaftsstandort Nancy mit

renommierten Universitäten,

Fakultäten und Spezialisten

auch eine internationale MICE-

Destination. Mit dem TGV ist

Nancy beispielsweise von Paris

nur anderthalb Stunden ent-

fernt und von Frankfurt/M.,

Stuttgart oder Liège mit dem

Auto knappe drei Stunden. Et-

wa 3.000 Betten stehen in zahl-

reichen Hotels rund um das

Centre Prouvé zur Verfügung,

die Hälfte davon liegt im Stadt-

zentrum von Nancy. Optimale

Bedingungen also für Veran-

staltungsplaner, die sich den

Ort im Osten Frankreichs ge-

nauer ansehen wollen. (ag)

Vom alten zum neuen Wahrzeichen

Noch wird gebaut am Centre Prouvé. Alle Fotos: Centre Prouvé

Die Bürger von Nancy sowie MICE-Fachleute konnten sich einen ersten Eindruck verschaffen

Aufsteigende Linien kennzeichnen die Architektur im neuen Veranstaltungs-zentrum Frankreichs

DATEN & FAKTEN

19.000 qm Gesamtfl äche 13 Seminarräume auf

1.200 qm 850 Plätze im größten

Tagungsraum 4.900 Teilnehmer Gesamt-

kapazität 2 Restaurantbereiche mit

jeweils 300 und 900 Plätzen 1 Foyer mit Bar auf 1.200 qm 1 Parkhaus

mit 450 Stell plätzen Einzigartiges Logistikzentrum

in cder Innenstadt

46_ConventionCenter_Nancy_CI_0314_.indd 4646_ConventionCenter_Nancy_CI_0314_.indd 46 08.08.14 12:0108.08.14 12:01

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PA N O R A M A I N F O B Ö R S E

Luftverkehr in Europa wächst ordentlichKaum eine Luftverkehrsstatistik ist für den Himmel über Europa so seriös wie

die Daten der ACI Europe. Der Branchenverband vereint in seinen Auflistungen die Verkehrszahlen von 208 Flughäfen in Europa sowie der Türkei und Israel. Es fließen somit also gleichermaßen die Werte von Full Service Airlines, Ferienfluggesellschaften und Billigfliegern mit ein. Und die waren für das erste Halbjahr 2014 durchaus erfreulich. So erhöhte sich die Passagierzahl an den betrachteten Flughäfen in Summe um 5,5 Prozent, davon an den EU-Airports um 4,5 Prozent.Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 erhöhte sich das Aufkommen an prak-tisch allen Mega-Airports, darunter allein an Istanbuls zweitem Flughafen, dem Sabiha Gökcen Airport, um 33,3 Prozent auf 10,8 Mill. Passagiere. Mit zwei-stelligen Zuwachsraten konnten beispielsweise auch Athen (plus 17,0 Prozent auf 6,5 Mill. Passagiere), Tel Aviv (plus 14,0 Prozent auf 7,1 Mill. Passagiere), St. Petersburg (plus 12,8 Prozent auf 6,4 Mill. Passagiere), Lissabon (plus 12,0 Prozent auf 8,2 Mill. Passagiere), Brüssel (plus 11,8 Prozent auf 9,9 Mill. Passagiere) und Stockholm-Arlanda (plus 10,1 Prozent auf 10,9 Mill. Passagiere) aufwarten. Selbst Frankfurt mit seinem massiven Nachtflugverbot kommt noch auf ein Plus von 2,4 Prozent (27,8 Mill. Passagiere), München 1,0 Prozent (18,8 Mill. Passagiere).

MCI ist offizieller Lieferant der Expo 2015 in MailandZur EXPO 2015 wird die MCI Group im offiziellen Lieferantenkatalog geführt.

Mit seiner internationalen Special Projects Division hat sich die Agentur für Live-Kommunikation damit als ein strategischer Partnerder Expo 2015 in Mai-land etabliert. Im Konsortium mit den Unternehmen Dorier, BRC, Sec und Nüssli unterstützt MCI die teilnehmenden Länder und Unternehmen bei der Entwick-lung und Umsetzung ihrer Veranstaltungs- und Kommuni kationsstrategien unter dem EXPO-Dachthema „Feeding the Planet: Energy for Life“.Beim Lieferantenkatalog der Expo 2015 handelt es sich um eine virtuelle Plattform, auf der die verschiedenen Lieferanten den beteiligten Ländern und Unternehmen ihre Dienstleistungen vorstellen. Hier präsentiert sich die MCI Gruppe mit einem breiten Leistungsspektrum – von der Kreation, Realisation, dramaturgischen und medialen Bespielung der Länder- und Themen-Pavillons über die Entwicklung digitaler Kanäle und Infrastrukturen zur Steigerung der Interaktion mit der relevanten digitalen Community im Umfeld der EXPO bis zur Erarbeitung und Implementierung strategisch passgenauer PR- und Kom-munikationskonzepte.

Value Retail kooperiert mit Ecole Hôtelière de LausanneValue Retail, der Gründer und Betreiber von Bicester Village und acht ande-

ren Chic Outlet Shopping Villages in Europa, kooperiert mit Lausanne Hospitality Consulting, Teil des Privatsektors der weltweit berühmten École hôtelière de Lausanne, Fachschule für Hotelbetriebswirtschaft, um ein exklusives Aus bildungsprogramm zu entwickeln. Value Retails neue Ausbildungsinitiative The Academy by Value Retail ist Teil des „Hospitality Excellence Programme“ für die Mitarbeiter der Villages. Das Programm wird durch die Kooperation erweitert und zum Teil von der hochangesehenen schweizerischen Hotelschule zertifiziert. Das „Hospitality Excellence Programme“ wird direkt in den Chic Outlet Shopping Villages angeboten. Es stellt die Einhaltung höchster internationaler Standards von Service und Gastfreundschaft sicher – sowohl in den Chic Outlet Shopping® Villages in Europa – einschließlich Bicester Village, eines der weltweit erfolg-reichsten Shoppingzentren (Vollpreis oder Outlet) – als auch in den neuen Luxus-Outlet-Destinationen von Value Retail China. Das erste Village in China, Suzhou Village, welches am 15. Mai 2014 eröffnet wurde, liegt im historischen Suzhou, 50 Meilen westlich von Shanghai. Die Kooperation mit Lausanne wird dabei helfen, die Servicestandards der verschiedenen Villages auf dem gleichen Niveau zu halten wie bei internationalen Fünf-Sterne-Hotels.

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AUTO M O B I L E E V E N TS D C B

Wer ein Fahrsicherheitstraining im DCB

bucht, kann nun auch die neue hauseigene

Fahrzeugflotte nutzen. 15 Audi S3 Sport-

backs stehen für die Fahrt über den 2,2 Ki-

lometer langen Handlingkurs bereit. Wer

gerne Bleifuß fährt, muss schon ordentlich

fahren können, denn die Autos aus Ingol-

stadt ziehen mit mächtigen 300 Pferdestär-

ken. Falls der Kunde eine größere Anzahl

an Fahrzeugen wünscht oder gerne mit

anderen Autos fahren möchte, organisiert

das der Eventservice des DCB natürlich

auch. Während des gesamten Trainings

werden die Teilnehmer von Fachpersonal

unterstützt und angeleitet, um die Strecke

mit den sieben Rechts- und fünf Linkskur-

ven mit unterschiedlichen Radien optimal

zu meistern. Gestaltet von Hermann Tilke,

der schon die Formel-1-Strecken in Bah-

rain und Shanghai entwarf, ist der Hand-

lingkurs das Herzstück der zehn Hektar

großen Anlage. Dank einer Fahrbahnbreite

von bis zu zwölf Metern ist die Strecke

auch mit Kleinbussen oder Lastwagen be-

fahrbar.

Adrenalinkick garantiertErgänzt wird der Handlingkurs von den

verschiedenen Dynamikflächen. Eine da-

von ist ein doppelter Vollkreis, also ein

geschlossener Kreis mit speziellem Belag,

dessen innere Bahn einen Durchmesser

von 55 Metern hat und bewässert wird. Hier

kann optimal geübt werden, wie ein Auto-

mobil sich auf Eis, Schnee, bei Aquaplaning

verhält. Oder wie der Fahrer gegensteuert,

wenn ein Rad auf glatter und das andere

auf rauer Fahrbahn verzögert. Die äuße-

re Bahn hat einen 70-Meter-Durchmesser.

Eine besondere Herausforderung für jedes

Geländefahrzeug ist darüber hinaus der

Offroad-Track des LuK Driving Center Ba-

den. Der gemeinsam mit der Daimler Benz

AG entwickelte Parcours umfasst ein 1.800

Quadratmeter großes Gelände und bietet

steile Auf- und Abstiege. Gefahren wird

nicht nur über Stein und Geröll, sondern

auch über riesige, ehemalige Kerosintanks,

mit denen der Parcours gestaltet wurde.

Eventlocation im ehemaligen FlugzeughangarAbgesehen davon bietet das DCB mit dem

Eventhangar eine äußerst vielseitige Loca-

tion: Der grasbewachsene ehemalige Flug-

zeughangar mit seiner großen Glasfront

bietet die Möglichkeit Produktpräsenta-

tionen, Seminare, Vorträge oder Dinner

zu beherbergen. Bei Bankett-Bestuhlung

finden hier bis zu 240 Personen Platz,

während ein Stehempfang mit sogar bis

zu 450 Personen möglich ist. Die vor dem

befahrbaren Hangar liegende Terrasse mit

direktem Blick auf den Handlingkurs lässt

sich als Lounge oder für Empfänge nutzen.

Denkbar ist hier im Sommer auch ein gro-

ßes Barbecue. Eine Verbindung dieser ein-

zelnen Komponenten zu einem Corporate

Event könnte beispielsweise so aussehen:

Nach einem vormittäglichen Seminar im

Eventhangar, findet nachmittags ein Fah-

rertraining statt. Abends wird ein Aperitif

auf der Terrasse des Hangars genommen,

bevor sich die Gäste im Inneren zu einem

3-Gänge-Menü zusammenfinden. (nl)

LuK Driving Center Baden jetzt mit eigener FlotteWo viele Hersteller internationaler Automarken ihre Fahrzeuge testen, können auch Privatpersonen und Gruppen ihr Können unter Beweis stellen und viel über sich wie auch ihr Fahrzeug erfahren. Besonders Fahrsicherheitstrainings werden gerne als Incentive gebucht – dabei bietet das LuK Driving Center Baden (DCB) noch viel mehr Möglichkeiten zur Gestaltung eines Corporate Events.

WO FRÜHER KANADISCHE KAMPFJETS STARTETEN Das Gelände, auf dem das LuK Dri-ving Center Baden und auch der Baden-Airpark mit dem Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden liegt, war zuvor der ka-nadische Militärflugplatz CFB Baden-Soellingen. Neben Flughafen und Fahr-sicherheitszentrum befinden sich auf der ehemaligen Canadian Airbase unter anderem auch ein Gewerbegebiet mit Eissporthalle, ein 18-Loch-Golfplatz und das Deutsch-Kanadische Luftwaf-fenmuseum e. V.Der Eventhangar: viel Platz zum Präsentieren,

Tagen und Feiern

Die hauseigene Fahrzeugfl otte besteht aus 15 Audi S3 Sportbacks mit jeweils 300 PS unter der Haube (li.). Direkt am Airport und trotzdem mitten im Grünen: Das zehn Hektar große Areal des Driving Center Baden (DCB) ist nicht nur zum Flughafen gut angebunden, sondern auch zur Autobahn A5 und dem nur zehn Kilometer entfernten ICE-Bahnhof Baden-Baden (re.). Alle Fotos: LuK Driving Center Baden

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P E R S O N A L I N F O B Ö R S E

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Wolfgang Orthmayr neuer Commercial Director bei Stage Entertainment GermanyWolfgang Orthmayr hat in dieser Position die vollumfängliche und ge-bündelte Vermarktungs-, Vertriebs- und Umsatzverantwortung für alle Produktionen von Stage Entertain-ment in Deutschland. Er tritt damit die Nachfolge von Jürgen Schröder

und Kai Ricke an, die sich über viele Jahre als Director Product Management bzw. als Director Sales um Stage Entertainment verdient gemacht haben.

Karl-Heinz Pawlizki wechselt zu den Dorint Hotels & ResortsKarl-Heinz Pawlizki ist neuer Vice President Operations. In dieser Funktion übernimmt er die Bereiche Controlling, Vertrieb und Marketing. Pawlizki war in den vergangenen drei Jahren Vice President Global Opera-tions, Planning & Performance bei der Intercontinental Hotels Group

(IHG). Dort hatte er auch noch andere Managementjobs. Gemeinsam mit Jürgen von Massow, der seit September 2011 als Vice President Operations für Dorint arbeitet, führt Pawlitzki die Operative der Hotelgruppe. Er wird vor allem die Verantwortung für die Bereiche Controlling (Budgeterstellung, Forecasting, Budgetentwicklung), Vertrieb und Marketing über-

nehmen. Von Massow behält die operative Überwachung der Hotels mit dem Hauptaugenmerk auf den Bereich Standards.Die Neue Dorint GmbH mit Sitz in Köln betreibt mit der Marke Dorint Hotels & Resorts europaweit 41 Häuser. Dazu gehören 2.600 Mitarbeiter in der DACH-Region sowie Niederlanden, Schweiz, Österreich Tschechien und Spanien.

Neuer Direktor für das Conven-tion-Büro Prag Ales Hozdecky heißt der neue Di-rektor des Conven-tion-Büros Prag. Er konnte sich am 31. Juli gegen die letz-ten zwei Mitbewer-

ber in der zweiten Runde des Auswahlverfahrens durchsetzen. Insgesamt hatten sich 18 Kandidaten auf die Position beworben.Viel Erfahrung im Tourismus-Bereich kann der gebürtige Tscheche aufweisen, der bis März 2014 als Direktor des Minis-teriums für regionale Entwicklung im Tourismus-Sektor ar-beitete. Unter anderem war er auch Management-Mitglied der Association of Tourist Regions of the Czech Republic (ATUR).Am 18. August hat er seine neue Stelle beim Prager Conven-tion Büro angetreten und damit Lenka Žlebková abgelöst. Sie hat nach vier äußerst erfolgreichen Jahren das Convention Büro verlassen, wird aber dem Tourismus weiterhin verbunden bleiben. Sie übernahm eine Stelle im Hotel & Garden U Holub in eladná. Dort hat sie mehr Zeit, sich neben dem Job um ihre drei Kinder zu kümmern.

Convention-Kolumnist Hans Kuhlmann gestorben.EIN NACHRUF

Nach kurzer, schwerer Krank-heit ist am Donnerstag, 10. Juli, Hans Kuhlmann verstorben. Das teilt seine Frau Ingrid Kuhlmann mit. Hans Kuhlmann hat sich in Convention International meh-rere Jahre bis zum Jahr 2011 als kenntnisreicher und humoriger

Kolumnist ausgezeichnet. Denn er blickte auf mehr als 40 Jahre Erfahrung im Kongress-, Event- und Incentivegeschäft zurück. Zuletzt war er Inhaber von Kuhlmann International in Köln. In seiner Kolumne „Mir passiert …“ berichtete er regelmäßig über seine Erlebnisse – und vor allem: Was man daraus lernen kann. „Dieses Chaos war eine Wonne der Phantasie“, schrieb er beispielsweise im November 2010 über eine Jubiläums-veranstaltung eines weltweit operierenden Marktführers aus der Dienstleistungsbranche mit mehr als 2.500 Teilnehmern. Kuhlmann textete: „Veranstaltungen sind ein Beitrag zum unternehmerischen Erfolg und das wichtigste Tool im Marke-

tingmix, aber kein Selbstbedienungsladen für gestylte Event-fuzzys.“ Damit meinte er den Geschäftsführer des Location-betreibers dieser Veranstaltung, der „eine unerträgliche Selbst-darstellung und das bei überzogenen Preisen“ zum Besten gegeben habe.

Abschiedssätze

Wie Ingrid Kuhlmann weiter mitteilt, hat ihr Mann unter der Überschrift „Ein kölsches ,Hätz‘ hat aufgehört zu schlagen“ noch zwei Abschiedssätze hinterlassen, die wir hier wieder-geben: „ Leider muss ich Abschied von Euch nehmen; hätte g erne noch ein paar schöne Jahre mit Euch verbracht, doch das Schicksal hat es anders gewollt. Seid nicht traurig, seid froh, dass wir uns gefunden und schöne Stunden miteinander ver-bracht haben. Euer Hans “

Das Team von Convention International spricht Hans Kuhl manns Frau Ingrid sowie allen weiteren Hinterbliebenen sein aufrichtiges Beileid aus.

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I N T E RV I E W N E U E S CO N V E N T I O N B U R E AU

Es gibt Kongresse, vor allem me dizinische, die rotieren um die Welt. Sie finden zumeist in zweijährigem Abstand statt – und dann immer in einem anderen Kontinent. Südafrika ist für diese Kongressorganisatoren die Num-mer eins auf dem afrikanischen Kontinent. Haben Sie Wett-bewerber? Amanda Kotze-Nhlapo: Ja, Nairobi; die Kenianer sind Nummer zwei auf unserem Kontinent. Sie waren Gastge-ber von rund 50 Großkongres-sen. Uns ist es vergan genes Jahr gelungen, 118 dieser Veranstaltungen anzulocken. Thulani Nzima: Manchmal sehen sich Dubai oder der Rest der Vereinigten Arabi-schen Emirate als Afrika und sie bewerben sich für medizi-nische Großkongresse. Dann sind sie auch Wettbewerber.

Südafrika gilt als sicherer Ort. Stellen Sie das als Unique Selling Proposition (USP) in Ihrer An-sprache an die Buyer heraus?

Thulani Nzima: Nein, wir verkaufen das Land nicht als sicher. Wenn nur ein einziger Vorfall in den internationalen Medien bekannt wird, dann ist die Empörung groß: Wie könnt Ihr so etwas behaup-ten, heißt es dann. Unser Erfolg im Leisure- wie im Tagungs- und Business-Tou-rismus spricht für sich selbst. Wenn die Menschen Angst hätten, kämen sie nicht. Hier in Frankfurt oder in London und in New York gibt es Kriminalität. Die, die reisen, wissen das.

Okay, Kapstadt und Durban gelten als einigermaßen sichere Städte. Aber wagt sich ein Tagungsteilnehmer momentan wirklich nach Nairobi?Thulani Nzima: Was in Nai-robi geschah, war keine Kri-minalität, sondern Terroris-mus. Kein Verantwortlicher einer Business-Destination kann sagen, wir sind immun gegen Terroristen.

Terrorismus kennt keine Grenzen. Wenn Tagungs-reisende in die USA reisen, haben Sie auch keine Angst vor Terrorismus. Aber es ist das einzige Land der Welt, in dem Terroristen Flugzeuge in Hochhäuser gejagt haben.

Warum fliegen also MICE-Reisen-de trotzdem in die USA?Thulani Nzima: Weil Ta-gungsreisende das Gefühl

haben, Amerika tut genug, um Terroristen fernzuhalten. Amanda Kotze-Nhlapo: Als am 21. September vergangenen Jahres das Shopping-Zentrum in Nairobi von Terroristen überfallen wurde und das 67 Menschen das Leben kostete, riefen uns drei Meetingplaner an und fragten uns, ob sie ihre Kon-ferenzen absagen sollten. Ich sagte ihnen, das Shopping-Center ist erstens außerhalb der Stadt. Zweitens sehr weit weg vom Convention-Center. Und das sage ich, weil ich wirklich davon überzeugt bin. Was aber auch wichtig zu erwähnen ist: Wir afrika-nischen Länder helfen uns gegenseitig, wichtige Conven-tions nach Afrika zu holen. Es gibt bei jedem afrikanischen Großkongress ein riesiges Aufgebot an Security. Afrika ist ein sicherer Kontinent für MICE.

Lassen Sie uns über erfreulichere Dinge sprechen. Ihr Plan ist es, Meeting- und Kongressreisende während ihrer Dienstreise von Südafrika als Destination zu über-zeugen. Richtig?

„Post-Convention-Touren sind extrem wichtig für Südafrika“Südafrika gilt als sicheres Land für Tagungen. Trotzdem wollen das der CEO von South African Tourism Thulani Nzima und Amanda Kotze-Nhlapo, neue Direktorin des South African National Convention Bureau (SANCB), nicht herausgestellt wissen. Warum sie das tun, wann Business-Destinations beim Buyer als sicher gelten und warum Südafrika ganz besondere Venues für alle MICE-Aktivitäten hat, äußern sie im Interview mit Convention International während der IMEX in Frankfurt.

Thulani Nzima, CEO von South African Tourism, weiß, dass jeder zweite Kongressbesucher wieder-kommt – als Tourist. Alle Fotos: SANCB

Amanda Kotze-Nhlapo, neue Direktorin des South African National Convention Bureau (SANCB), sagt: „Etwa 40 Prozent der Delegierten brachten weitere Geschäftsreisende in unser Land“

Platz für Großkongresse: Das Convention-Center von Kapstadt

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N E U E S CO N V E N T I O N B U R E AU I N T E RV I E W

Amanda Kotze-Nhlapo: Genau! Wir haben deswe-gen Umfragen gemacht. 45 Prozent aller Delegier-ten eines Kongresses in Südafrika kamen in den darauf folgenden fünf Jahren. Etwa 40 Prozent der Delegierten brachten weitere Geschäftsreisende in unser Land. Was auch interessant ist: Mehr als 90 Prozent aller Kongress-Touristen hängen eine zwei- bis dreitägige Post-Convention-Tour an den Kongress an. So verbringt also ein Kongressreisender insgesamt sieben bis neun Tage in Südafrika. Für uns als Convention-Büro ist es deswegen extrem wich-tig, Tagungsplaner auch bei der Organisation von Post-Convention-Tours zu unterstützen.

Gibt es Zahlen, wie viel das MICE-Geschäft in Relation zum

gesamten Tourismus hergibt?Amanda Kotze-Nhlapo: 35 Prozent aller Ankünfte sind MICE-Reisende.

Wenn Sie Delegierte von medizinischen Großkongressen willkommen heißen, sind das ja nicht nur Europäer. Amanda Kotze-Nhlapo:Vor allem die Delegierten aus den Neuen Märkten wie zum Beispiel Indien, China oder Brasilien sind sehr interessant für uns. Weil sie wiederum Touristen bringen, die ohne den vor-hergegangenen Kongress nie gekommen wären. Thulani Nzima: Was wir Ihre Lesern noch wissen lassen wollen: Wir kön-nen Conventions inmitten einer einzigartigen Natur anbieten. Wir können ein Konferenzen-Erlebnis Mitten im Busch verkaufen. Wir können eine MICE-Ver-anstaltung direkt an einem historischen Ort statt-finden lassen, der an die Gefühle eines jeden Dele-gierten appelliert. Im Wein-anbaugebiet Stellenbosch unweit Kapstadts haben wir auch eine renommierte Universität. Hier können wir MICE-Reisende mit pro-filierten südafrikanischen Wissenschaftlern zusam-menbringen.

Die Fragen stellte Thomas Grether

Südafrika besitzt die welt-weit größte durch einen Meteoriten verursachte

„Narbe“, den Vredefort Dome, jenseits des Vaal River bei Parys. Vor etwa 2 Milliarden Jahren ist der Meteorit hier eingeschlagen (die Erde ist ca. 4,5 Milliarden Jahre alt) – noch bevor sich Sauerstoff und mehrzelliges Leben auf der Erde entwickelten. Die Felsformationen um Barberton in Mpumalanga gehören zu den ältesten der Welt – sie sind mehr als drei Milliarden Jahre alt. Darüber hinaus sind sie leicht zugäng-lich und so nutzen NASA-For-scher den Ort, um Erkenntnis-se über die Entwicklung von Leben auf fernen Planeten zu erlangen.Die Tugela Falls sind mit 948 Metern die zweithöchsten Wasserfälle der Welt. Die höchsten Fälle sind die Angel Falls in Venezuela mit 979 Metern. Südafrika beheimatet ca. 20.000 indigene Pflanzen-arten (das entspricht ca. 10 % aller weltweiten Pflanzen-arten), von denen 80 % ureigen südafrikanisch sind. In Südafrikas Grasland sind 30 verschiedene Tier- und Pflanzenarten pro Quadrat-kilometer zuhause – eine größere Artenvielfalt als im Regenwald. Lassen sich Berge zusam-menfalten? Die Antwort ist positiv und Sie können solche Wunder im Western Cape be-staunen: die Cederberge und

die Swartberg Mountains. Therapsiden sind Vorfahren der Säugetiere und lebten vor mehr als 200 Millionen Jahren, lange vor den Dino-sauriern (deren Zeitalter vor 65 Millionen Jahren abrupt zu Ende ging). Die größte Anzahl an Fossilien dieser Säugetier-Vorläufer findet sich in der Karoo – neben einem 280 Millionen Jahre alten ver-steinerten Hai. In Kimberley befindet sich das größte von Menschenhand geschaffene Erdloch der Welt – aber wussten Sie, dass die Ortschaft Jagersfontein im südlichen Free State das tiefste von Menschenhand geschaffene Erdloch besitzt? Südafrika ist Heimat der welt-weit kleinsten Sukkulenten-Pflanzen (kleiner als 10 mm) und gleichzeitig auch der größten, des Baobab-Baums. Laut Studien ist der Ster-nengucker-Ort Sutherland im Northern Cape einer der geologisch stabilsten Orte der Erde, obwohl es hier einen Vulkan gibt, der offiziell noch nicht als erloschen gilt. Lake Funduzi in der Gegend Venda ist wohl der weltweit einzige Frischwassersee, der durch einen Erdrutsch ent-standen ist. Die einzige Straße der Welt, in der gleich zwei Friedens-nobelpreisträger wohnten, liegt in Soweto. Sowohl Nelson Mandela als auch Erzbischoff Desmond Tutu besaßen Häuser in der Vila-kazi Street in Soweto.

Das tiefste Loch der Welt:

Was Wissenschaftler interessiertWer wissenschaftliche Kongresse in Südafrika veran-staltet, der kann seinen Kunden eine Freude bereiten, indem er den Delegierten relativ unbekanntes Wissen zur Einstimmung auf das MICE-Erlebnis bietet.

Bot Platz für Interviews: der Stand der Südafrikaner während der IMEX

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I N F O B Ö R S E H OT E LS

Das Tryp München City Center erstrahlt nach zwei Jahren Renovierung in neuem Glanz. Das Vier-Sterne- und 201-Zimmer-Hotel wird seit 1995 von der spanischen Kette Mélia Hotels International betrie-ben, die in die Modernisierung ihres drit-ten Münchner Hotels rund 1,5 Millionen Euro investierte. Ergebnis der Rundumrenovierung sind vollklimatisierte, zeitgemäß möblierte Zimmer mit einem frischen, hellen Look, neue Badezimmer mit begehbaren Du-schen und kostenloses W-LAN in allen Zimmerkategorien.

Zu den Design-Highlights zählt sicher das Entree, in dessen Lobby eine spannende Synthese aus Moderne und Klassik für angenehme Lounge-Atmosphäre sorgt. Ein ganz besonderes Augenmerk legte das Management auf die kulinarische Neuausrichtung. Mit der Trattoria del Centro und der ihr angeschlossenen Lobby-Bar kehrte im Tryp authentisch italienisches Flair ein: Küchenchef Jens Plenert sowie Antonio und Giovanni, seine zwei italienischen Pizzabäcker am Steinofen, verwöhnen mit Originalrezep-ten aus Italien.

Marriott plant 200 Neueröffnungen in-nerhalb der kommenden drei Jahre. Die Gruppe, die aktuell aus 449 Häusern und acht zielgruppenspezifischen Marken be-steht, will mehr als 15 Milliarden US-Dol-lar seitens der Unternehmenseigner und Franchisenehmer investieren. Marriott betreibt Marken wie beispielsweise Ritz-Carlton oder Courtyard by Marriott.Mit der Eröffnung des Hotels am Stein-platz in Berlin hat Marriott erstmals ein Haus der Autograph Collection Hotels in Deutschland eröffnet, berichtet René Mooren, Vice President of Sales and Mar-keting für Kontinentaleuropa. Zuletzt wurden neue AC Hotels in Valencia und in Paris eröffnet (das AC Colon Valencia im Juli und das AC Paris Porte Maillot im Juni). Weitere AC Hotels werden folgen, am Ende des Jahres eröffnet beispielswei-se das Le Bourget Airport in Paris.

Mit dem „Meetings Imagined“-Produkt habe Marriott unter Beweis gestellt, dass jedes Meeting einen individuellen Zweck verfolgt. Während andere sich auf Tische und Stühle konzentrierten, beginne Mar-riott mit dem Zweck des Meetings, um davon ausgehend ein optimales Erlebnis zu kreieren.

Auch die „Red Coat Direct App“ für den Kunden sei sehr gut angenommen wor-den. Damit könne der Planer während eines Events einfach via Smartphone, Tablet oder Laptop die Raumtemperatur ändern oder zusätzliches Essen bestellen. Die App funktioniere auch von zu Hause aus. Ein Planer habe beispielsweise vom Wohnzimmer aus am Vorabend einer Veranstaltung zusätzliche Beamer und Leinwände bestellt.

Bereits zum zweiten Mal in Folge konnte das Frankfurter Flughafen Hotel bei den World Travel Awards die Auszeichnung als „Europe’s Leading Airport Hotel“ ent-gegennehmen. Die sogenannten „Oscars der Reisebranche“ wurden in diesem Jahr in Athen vergeben und sind eine der größten Auszeichnung in der Welt rund um Reisen, Hotel und Tourismus.

„Schon im vergangenen Jahr war es ein großer Erfolg für uns, diese besondere Auszeichnung an den Frankfurter Flughafen holen zu können. Umso mehr erfüllt es uns mit Stolz, dass wir in 2014 erneut den World Travel Award erhalten haben. Dieser Preis ist eine tolle Anerkennung für das gesamte Team und motiviert uns Tag für Tag in dem Bestreben, unseren Gästen exzellenten Service zu bieten“, so Charles Muller, Cluster General Manager, Hilton Frankfurt Airport & Hilton Garden Inn Frankfurt Airport.

Zum 31. Juli 2014 übernahm die Vienna International Hotelmanagement AG (VI) das Vier-Sterne-Arcadia-Hotel Trier. Mit dem zehnten Haus der Arcadia Gruppe führt der größte österreichische Hotelbe-treiber insgesamt 13 Hotels in Deutsch-land. Mit dem Erwerb des Arcadia-Hotels in Trier setzt VI die Wachstumsstrate-gie im wirtschaftlichen Interesse ihrer Aktionäre und dem geplanten Börsen-gang fort. Das 102 Zimmer und drei Sui-ten fassende Vier-Sterne-Arcadia-Hotel liegt zentral in ruhiger Umgebung in der Universitätsstadt an der Mosel, direkt neben den bekannten Kaiserthermen. Die Europäische Richterakademie ist baulich direkt mit dem Hotel verbunden.

Tryp München City Center: Upgrade abgeschlossen

Marriott will 200 neue Hotels Vienna International übernimmt zehntes Arcadia Hotel

Hilton Frankfurt Airport erneut ausgezeichnet

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Veranstaltungsplaner sehen sich vielfältigen Herausforderungen gegenübergestellt: Immer an alles denken, nichts vergessen, denn auch das kleinste Detail kann für das Gelingen sehr wichtig sein. Der Organisator auf der Auftrag-geber-Seite hat vor, während und kurz nach der Veranstaltung kaum Zeit zum Durchatmen. Selbst als MICE-Profi ist die Organisation eines Events oder Kongresses Stress. Daher sollte sich der Planer von Anfang an einen fähigen Partner mit ins Boot holen, der bei Planung und Durchführung unterstützend zur Seite steht. Die Maritim Hotels sind ein solcher verlässlicher Begleiter.

Die Bankett-Fachleute in den Maritim-Hotels gewährleisten eine transparente Kostenkontrolle für die Kunden. Von Anfang an haben Veranstaltungs planer einen festen Ansprechpartner, der mit dem Kunden Wünsche und Bedürfnisse klärt, intensiv berät und auch für das kniffeligste Problem immer eine Lösung findet.

„Ist der Wunschtermin des Kunden schon ausgebucht, berät ihn gerne unser MICE-Management weiter. Die MICE-Kollegen mit Sitz in Darm-stadt finden alternative Lösungen in anderen Hotels der Gruppe – auch wenn es um größere Veranstaltun-

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Nichts vergessen? Die Checkliste fürs Kongress-Hotel

Maritim Hotels und Convention International helfen dem Veranstaltungsplaner

Tagen mit Blick auf die Elbe im Maritim Hotel Dresden.

Foto: Maritim Hotelgesellschaft

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Page 54: DAS MAGAZIN FÜR VERANSTALTUNGSPLANER · Sondern die Authentizität der Unterkunft. Der Vermieter verrät seine Lieblingskneipen und Restaurants um die Ecke. Und wird so Teil des

gen geht “, erklärt Sibylle Übelherr, Verkaufsdirektorin im Maritim Hotel Nürnberg.

Mit einer ungewöhnlichen Ge-schäftsidee legte das Seehotel am Timmendorfer Strand 1969 den Grundstein für die Erfolgsge-schichte von Maritim. „Tagen und Wohnen unter einem Dach“ lautete das damals einzigartige Konzept, das sehr schnell über den Stand-ort hinaus auf reges Interesse bei Firmen und Verbänden stieß. Ideale Bedingungen, um kräftig zu wach-sen. Gerd Prochaska, Geschäftsfüh-rer der Maritim Hotelgesellschaft, berichtet: „Seit der Gründung hat sich die Maritim Hotelgesellschaft damit europaweit eine Spitzen-position in der Branche erobert. Heute verfügt unser Unternehmen über 50 Häuser mit über 15.000 Zimmern vor allem in Deutschland: Hier sind wir in allen wichtigen Städten quer durch die Republik präsent. Von Bremen bis Berlin, von Köln über Frankfurt und Stuttgart bis nach München.“

Die erklärte Stärke von Maritim liegt vor allem im herausragenden Kongress-Know-how. Nicht von ungefähr ist das Unternehmen der größte private Spezialist für Tagungen und Veranstaltungen für bis zu 5.500 Personen in Deutsch-land. Kein anderer Anbieter besitzt solche räumlichen und organisato-rischen Kapazitäten zur Umsetzung anspruchsvoller Groß ereignisse oder auch kleinerer Tagungen oder Seminare. Darüber hinaus vermit-telt und betreut der Maritim Event & Catering Service (M.E.C.S.) auch Veranstaltungen außer Haus.

An dieser Stelle wollen Maritim Hotels und Convention Internatio-nal dem Planer auf Kundenseite ein nützliches Tool an die Hand geben: Eine Checkliste, die sich sowohl für Profis als auch Anfänger als Gedan-kenstütze und Absicherung eignet.

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CHECKLISTETerminWann?

Teilnehmerzahl

Anmeldung

Benötigte RäumlichkeitenAnzahl: Seminar- | Workshop- | Tagungsräume

| |

Art der Veranstaltung�� Seminar / Workshop / Schulung�� Konferenz / Tagung�� Vortrag�� Gala-Abend�� Incentive�� Präsentation / Messe / Ausstellung

Ausstellungsfl äche m²: �� Privatfeier�� Roadshow�� Catering

Bestuhlung�� Parlamentarisch�� Stuhlreihen�� Blockform�� U-Form�� Carrée

Runde Tische �� 10er �� 8er

�� Vorstandstisch Anzahl Personen:

�� Empfangstisch / Counter

Ausstellungsfl äche m²:

�� Sessel | Sofa (Bühne) |

Technik�� Beamer�� Leinwand Anzahl:�� Flipchart Anzahl:�� Pinnwand Anzahl:

�� Overheadprojektor�� Beschallungsanlage�� Mikrofon (Kabel | Funk)

Anzahl: |

�� Rednerpult�� Tanzfl äche�� Bühne / Podium

Speisen & Getränke�� Begrüßungskaffee�� Kaffee / Tee im Raum�� Softgetränke im Raum

�� Anzahl pro Person: �� unlimitiert�� Lunch�� Dinner�� Stehbuffet�� Kaffeepause vormittags�� Kaffeepause nachmittags�� Kuchen / Gebäck

�� Tagungspauschale (welche)

�� Spezielle Anforderungen (Stichwort Brainfood, vegetarisch etc.)

ÜbernachtungenAnreise | Abreise

|

Wie viele Zimmer (EZ | DZ)

|

Besonderheiten (Garantierte Buchung, Abruf-kontingent, Gesamtrechnung, Selbstzahler)

Sonstiges�� Veranstaltung außerhalb der eigent-

lichen Location / Hotel bei mehrtägigen Veranstaltungen

Wann:

Wo:

Wie viele Personen:

�� Gastgeschenke�� Begrüßungsschreiben�� Informationsmaterial�� Veranstalter-Branding der Location

(Fahnen, Firmenfarben, Logo)�� Prominente Gäste (Sicherheit etc.)

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ZÜRICH blickpunk t

Weiterbildungs- und Netzwerkveranstaltung für Office ManagerDas Organisieren von Seminaren, Tagungen und Firmenveranstal-tungen steht weit oben auf den To-do-Listen der modernen Assis-tenz- und Sekretari atskräfte. Deshalb ist dieser Themenbereich einer der Schwerpunkte an der Swiss Office Management am 10. und 11. September in der Messe Zürich, Halle 9. Einen aktuellen Marktüber-blick über die Branche, stetige Weiterbildung und der Austausch mit Gleichgesinnten ist für die erfolgreiche Assistenzarbeit ein Muss. Die 3. Fachmesse für Sekretariat & Management Assistenz bietet all dies – sei es an den Ausstellerständen, in den Vorträgen der Praxisfo-ren, den Gesprächsrunden am Meeting Point oder den praxisnahen Weiterbildungsworkshops. Der MICE-Bereich ist während der Aus-stellung ebenfalls gut besetzt: Zahlreiche Hotels, Destinationen und Convention Bureaus haben ihren Platz im Messegeschehen gebucht. Wie im vergangenen Jahr sind zum Beispiel Appenzellerland Semina-re & Events, das Seedamm Plaza und das Hotel Schweizerhof Bern als Aussteller mit von der Partie. Neu in der Ausstellerriege begrüßt die Swiss Office Management 2014 unter anderem Luzern Tourismus, Zermatt Tourismus und Sorell Hotels Switzerland.

Umwelt Arena Spreitenbach präsentiert Sonderausstellung „Bienen“ Die Sonderausstellung Bienen gibt einen Einblick in das Leben der Bienenvölker und vermittelt gut verständlich Wissen über die Imkerei und die Bedeutung der Bienen für die Landwirtschaft. Diesen Sommer spielt das Thema „Bienen“ in der Umwelt Arena Spreitenbach eine zentrale Rolle. Der Besuch der Umwelt Are-na lohnt sich in jedem Fall: Über 100 Partner – darunter die vier Hauptsponsoren Zürcher Kantonalbank, Coop, Energie 360° AG und ABB Schweiz – informieren in 45 spannenden Ausstellungen zu Themen der Nachhaltigkeit in den Bereichen ‚Natur und Leben‘, ‚Energie und Mobilität‘, ‚Bauen und Modernisieren‘ sowie ‚Erneu-erbare Energien‘. Auch die Testfahrten von Zwei- und Vierrad-Fahrzeugen (E-Bike, Segways, Tretkart, BMW i3, Renault Twizy) auf dem 300 Meter langen Indoor-Parcours, die Recyclingbahn-Ausstellung „Utopia“ oder die Kinovorführungen aus der Reihe

„Filme für die Erde“ mit den Filmen zur Nachhaltigkeit lassen nicht nur Kinderherzen höher schlagen.

Ein Motel One für ZürichNach der 2016 geplanten Eröffnung des ersten Motel Ones der Schweiz in Basel sind nun auch die ersten Pläne für ein Züricher Haus der noch jungen deutschen Hotelgruppe bekannt. Eben-falls in 2016 soll in einem ehemaligen Bürokomplex zwischen dem Zürcher Paradeplatz und der Neuen Börse das neue Haus entstehen. Der Komplex besteht aus vier miteinander verbun-denen Gebäuden und ist im Portfolio der Swiss Prime Site ge-listet. Bis 2016 sollen hier 380 Zimmer in der teilweise denkmal-geschützten Architektur entstehen. Derzeit betreibt die Low-Budget-Hotelgruppe insgesamt 50 Häuser in vier Ländern.

Zürich: Fast drei Prozent mehr Übernachtungen Auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2013 kann Zürich Tourismus zu-rückblicken. Gegenüber dem Vorjahr konnte ein Zuwachs von 2,8 Prozent auf insgesamt 5,5 Millionen Übernachtungen erreicht werden. Unter dem neuen Direktor Martin Sturzenegger konnte Zürich Tourismus im Geschäftsjahr 2013 verschiedenste Projekte erfolgreich realisieren. So konnte beispielsweise der Tourist Service im Hauptbahnhof Zü-rich komplett erneuert und die so genannten Markenbausteine

„Natural Zürich“, „Cultural Zürich“ und „Urban Zürich“ sowie die passenden eindrücklichen Bildwelten dazu geschaffen werden. Diese Bilanz zog Zürich Tourismus während der 129. Generalver-sammlung. Neben dem erfolgreichen Jahresabschluss wurden gleich drei Neuerungen präsentiert: die internationale Dachkam-pagne inklusive des dazugehörigen Werbespots sowie das Maga-zin „The Visitor und die neue Website von Zürich Tourismus.

Kameha Grand Zürich eröffnet am 28. Februar 2015Nach der Grundsteinlegung im April 2013, wurden die Rohbau-arbeiten im Frühjahr 2014 abgeschlossen. Mittlerweile ist auch die Fassade montiert und im September 2014 beginnt der Innen-ausbau. Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk ticken jetzt schon die Vorbereitungen für die Eröffnung des Kameha Grand Zürich im Februar 2015. Insbesondere für Geschäftsreisende wird sich die Neueröffnung lohnen. 245 Zimmer und Suiten, ein umfangrei-ches Kongressareal, eine Eventhalle für bis zu 960 Personen sowie mehrere Business-Suiten hat der Architekt im Neuzugang der Life-style Hospitality & Entertainment Management AG geplant.

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Vom 26. bis 28. August öffnet in der Messe Zürich wieder die Suisse Emex ihr Pforten. Bei der 8. Ausgabe der Schweizer MICE-Messe werden 350 Aussteller und Partner in den Messehallen ausstellen und informieren. Die veränderte Mediennutzung sorgt auch in der MICE-Branche für Kopfzerbrechen. Authentische Werbung, gezielte Live-Kom-munikation und professionelle Unternehmenskommunikation sind gefragter denn je. Schlagwörter wie Bigdata, Analytics, Content-Marketing, Social Listening, Social Footprint, Usabi-lity, Conversation Rate oder 3-D-Printing fliegen heutzutage jedem um die Ohren. Aber was heißt das konkret und wie setze ich dies für mein Unternehmen um? Mit diesen Problemstellung wollen sich die Aussteller und die ausgewählten Redner wie zum Beispiel Matthias Ackeret (Chefredaktor Persönlich Verlags AG) oder Nick Sohnemann (Experte für Zukunfts- und Innovations-forschung Futurecandy UG) widmen, möglichst erste Lösungs-ansätze liefern und Impulse geben.Ein weiterer Schwerpunkt wird das Thema Marketing-Mix sein. Von Direkt-Marketing bis zu Promotion-Tools werden verschie-dene Möglichkeiten und Lösungen vorgestellt. Damit wollen die Macher die Suisse Emex auch in diesem Jahr wieder als „die Ideen börse“ positionieren.

Swiss Distribution Day 2014Die horrend schnelle Entwicklung in der globalisierten Welt fordern Hotellerie und Tourismus stark heraus. Unter dem Titel

„Next Generation Distribution“ zeigt der Swiss Distribution Day (SDD) am 2. September in Regensdorf schlagkräftige Marketing- und Sales-Strategien für die Branche auf. Die Buchungen und der Umsatz in der Schweizer Hotellerie durch elektronische Verkaufs-kanäle steigen ständig und gleichzeitig wächst auch die Informa-tionsflut über innovative Produkte. Daher sind Big Data, strate-gisches MICE-Management und Meta Search einige der Themen, über die beim vierten SSD informiert wird. Außerdem wird die Frage, wie mächtig Online-Feedback-Plattformen bei der Wahl der nächsten Ferien- und Hotelaufenthalte geworden sind, erörtert.

Lausanne: Steeve Pasche folgt auf Claude PetitpierreSeit dem 1. Juli leitet Steeve Pasche, der bis zu diesem Zeitpunkt Leiter für Kongress und Veranstaltungen bei Lausanne Touris-me war, das Convention Bureau Lausanne. Nach insgesamt 26 Jahren bei Lausanne Tourisme und davon 19 Jahren an der Spit-ze tritt Claude Petitpierre von seinen Lei-tungsfunktionen zurück und überlässt dem 34-jährigen Pasche seinen Platz. Der konnte sich gegen 114 Bewerber durchsetzen.

Neue CEOs bei Hotelplan Suisse und Interhome GroupZwei Ländergesellschaften der Hotelplan-Gruppe stehen neu-en CEOs vor: Kurt Eberhard wird zum CEO Hotelplan Suisse und Koni Iten zum CEO Interhome Group ernannt. Der aktuelle CEO Thomas Stirnimann gibt seine Funktion als CEO Hotelplan Suisse nach knapp sieben Jahren ab, nachdem er seit 2012 in einer Dop-pelfunktion auch als CEO der Hotelplan Group tätig ist. So wird er sich nun den Geschäften der wachsenden Hotelplan-Gruppe voll-umfänglich widmen können. Ebenfalls ab sofort übernimmt Koni Iten die Funktion als CEO Interhome Group und bleibt übergangs-weise CIO Hotelplan Group bis seine Nachfolge gefunden ist.Um den Fokus verstärkt auf die strategische Ausrichtung der sechs Business Units der Hotelplan-Gruppe setzen zu können, hat sich Thomas Stirnimann, CEO Hotelplan Group, entschieden, Kurt Eberhard zum neuen CEO Hotelplan Suisse zu ernennen. Die Nachfolge von Kurt Eberhard als Director Touroperating Long-haul, Specialists & Cruises Hotelplan Suisse wird Pino Andreano als neues Geschäftsleitungsmitglied übernehmen. Nachdem Koni Iten übergangsweise die Interhome-Gruppe für sieben Monaten erfolgreich geführt hatte, entschied sich nun die Geschäfts-leitung, ihm die CEO-Funktion vollständig zu übergeben. Bis die Nachfolgeregelung seiner vorgängigen CIO-Position vollzogen ist, wird Koni Iten bis auf weiteres auch die ICT-Belange leiten. Außer-dem wird Inka Nobel, CEO Travelwindow Group, ab 1. November 2014 neu direkt an Thomas Stirnimann berichten. Die zum Einzel-handelskonzern Migros gehörende Hotelplan ist nach Kuoni der zweitgrößte Touristikkonzern der Eidgenossen.

Ideen und Lösungen für das Marketing der Zukunft

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V E R BÄ N D E I N F O B Ö R S E

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EINTRETEN UND LOCKER WERDEN. Im pentahotel Berlin-Köpenick geht das. Willkommen zu einer neuen Entspanntheit! Vieles ist hier anders, als Sie es bisher von Hotels gewohnt sind.

Am 4. Juni wurden die Gewinner des David Awards im Puma Brand Center in Herzogenaurach gekürt. Der David Award wird vom Verband für Direkte Wirt-schaftskommunikation (Famab) vergeben und soll die größten Talente des Bran-chennachwuchses auszeichnen. Bewer-ben konnten sich Studierende der Fach-richtungen Marketing-, Medien-, Kom-munikations- und Eventmanagement, aber auch der Architektur. Acht Teams kämpften in der Kategorie „Live-Kommu-nikation“ um den Famab David Award. Gewonnen hat die Hochschule Heilbronn, Campus Künzelsau – Reinhold-Würth-Hochschule. Der silberne Apfel ging an die EBC Hochschule aus Berlin und der bronzene Apfel an die Hochschule Frese-nius aus Köln. In der neu eingeführten Kategorie „Kommunikation im Raum“ gewann die Architekturstudentin Laura Hohlfeld von der Rheinisch-Westfäli-schen Technischen Hochschule Aachen. Der Verleihung wurde während des Som-mertreffens der Famab-Mitglieder ver-geben. Für die angereisten Studierenden war zudem eine Recruitment- Börse or-

ganisiert worden. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatte Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, übernommen.

Famab-Nachwuchspreis verliehen

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Laura Hohlfeld gewann in der neuen Kategorie „Kommunikation im Raum“

Die Gold-Gewinner in der Kategorie Live-Kommunikation. Fotos: Michael Schuff

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m e e t i n A U S T R I A

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Neue Leitung fürs Salzburg Convention Bureau Nachdem Heidi Strobl sich im März in die Babypause verabschie-dete, wurde nun Gernot Marx offiziell zum neuen Leiter des Salz-burg Convention Bureaus (SCB) ernannt. Marx ist bereits seit Januar 2009 für das SCB tätig, war zuletzt als stellvertretender Leiter für Projekte, digitale Kommunikation und das Customer Relationship Management verantwortlich. In einem mehrstufi-gen Auswahlverfahren konnte er sich als neuer Leiter des SCB durchsetzen. Marx freut sich über seine neuen Aufgaben und möchte gemeinsam mit seinem Team Salzburg noch stärker als Austragungsort für wissenschaftliche Kongresse und Firmen-veranstaltungen verankern. Gemeinsam mit den Kollegen aus Tirol habe er deshalb das „Destinations forum Salzburg Tirol“ ins Leben gerufen. Bei diesem Kundenevent ginge es nicht nur um das reine Vermitteln von Leistungsträgern. Vielmehr wünschten sich die Kunden einen Ansprechpartner, der sich mit dem Inhalt ihrer Veranstaltung und deren Zielen auseinandersetze, weiß Marx. Nur so wäre es möglich, dem Kunden das passende Leis-tungsspektrum zu empfehlen und erfolgreich zu bleiben. Daher biete das „Destinationsforum Salzburg Tirol“ erstmals auch Vor-träge und lebe die vielbesprochene „Meeting Architektur“ vor. Auf die Frage nach dem Alleinstellungsmerkmal von Salzburg sagt der gebürtige Steirer, dass es vor allem die Kontraste von Stadt und Land Salzburg so reizvoll machten. Die überschaubare Größe auf der einen und das internationale Flair auf der anderen Seite. Die Verbindung von urbanen und alpinen Lebenswelten habe er noch nie so harmonisch erlebt wie in seiner Wahlheimat, schwärmt Marx.

Festspielhaus Bregenz: Neues Erscheinungsbild soll Marktvorteile schaffenDas Festspielhaus Bregenz erhält nicht nur ein neues Logo, son-dern auch einen neuen Firmennamen. Aus der „Bregenzer Fest-spiel- und Kongresshaus GmbH“ wird die „Kongresskultur Bregenz GmbH“. Damit soll die positive Entwicklung des Hauses im Kon-gress- und Tagungsbereich weiter ausgebaut und zusätzliche Chancen am Markt geschaffen werden. Auch die hohe Kultur-kompetenz des Standorts Festspielhaus möchten die Verantwort-

lichen somit unterstreichen. In den vergangenen Jahren hatte das Festspielhaus auch über den Bereich der Kulturveranstaltungen hinaus an Profil gewonnen und sich zu einem gefragten Ort für nationale und internationale Kongresse und Tagungen entwickelt. Bei einer Gesamtauslastung von 98 Prozent besuchten 2013 mehr als 34.000 Kongress-, Tagungs- und Messegäste anlässlich teils mehrtägiger Veranstaltungen das Festspielhaus Bregenz. Dieser erfolgreiche Trend soll weiter verstärkt und dank des neuen Logos und der Firmenbezeichnung prägnanter dargestellt werden.

Bodensee-Vorarlberg Tourismus GmbH ab 2015 mit neuer Geschäftsführung

Vom 1. Januar 2015 an übernimmt Urs Treuthardt die Geschäfts-führung der Bodensee-Vorarlberg Tourismus GmbH. Der 30-jäh-rige Schweizer ist derzeitiger Leiter des Convention Bureaus bei St. Gallen-Bodensee Tourismus und folgt Birgit Dünser nach, die vor vier Jahren gemeinsam mit Birgit Sauter-Paulitsch die Füh-rung von Bodensee-Vorarlberg Tourismus übernommen hatte. Nach dem Wechsel von Sauter-Paulitsch in die Selbstständig-keit im März dieses Jahres, sah Birgit Dünser von einer Bewer-bung ab. Daher fiel die einstimmige Wahl auf Urs Treuthardt, dessen breite Erfahrungen im Tourismus wie auch seine klaren Vorstellungen über die Führung und Entwicklung von Bodensee-Vorarlberg Tourismus laut Edgar Eller ausschlaggebend für die Entscheidung waren.

Wichtige Termine – bitte notieren� 13. November 2014

„Destinationsforum Salzburg Tirol –Alpin und Urban“ im Architekturzentrum Wien

� 24./25. März 2015 Österreichs führende Kongress-Fachmesse „Access“ findet nun im Frühjahr 2015 in der Hofburg Vienna statt

Der designierte Geschäftsführer der Bodensee-Vorarlberg Tourismus GmbH Urs Treuthardt und der Präsident des Leitgremiums Edgar Eller bei der Vertragsunterzeichnung. Foto: Bodensee-Vorarlberg Tourismus GmbH/Alexandra Serra

Gernot Marx (30) vermarktet Stadt und Land Salzburg als Kongress-destination. Foto: Salzburg Convention Bureau

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T H E M A M E S S E W I RTS C H A F T

Fragen an Jacqui Timmins, Ausstellungsdirektorin der CIBTM beim Messeveranstalter Reed Travel Exhibitions:

Es fällt auf, dass in der Statistik der CIBTM 2013 die größte Hosted-Buyers-Gruppe mit über 57 Prozent Agenturen sind. Welche Rolle spielen sie auf dem chinesischen MICE-Markt?

Timmins: Da China einer der Zukunfts-märkte ist, spielen die MICE-Planer von Agenturen neben den MICE-Planern vom Corporate- und Verbandssektor, eine

sehr wichtige Rolle. Die Wichtigkeit die-ser Hosted-Buyers-Gruppe hängt unter anderem damit zusammen, dass viele Agenturen breit aufgestellt sind und zeitgleich mehrere Branchen betreuen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, ein großes Volumen an Geschäft in der Re-gion zu platzieren. Das führt wiederum dazu, dass sie einen wesentlichen Teil zum stetig wachsenden Inbound und intra-regionalen Geschäft des Landes beitragen.

Ist der chinesische Markt der wichtigste für Ihre Hosted Buyers während der CIBTM?

Timmins: Der chinesische Markt ist für asiatische und internationale Hosted Buyers ein sehr wichtiger. Eine unabhängige Recherche für den IBTM Meetings Report hat ergeben, dass sechs Prozent der Hosted Buyers während der CIBTM 2013 in den vergangenen zwölf Monaten über 6.100 Veranstaltungen in China organisiert haben – mit einem Durchschnittsbudget je Hosted Buyer von 609.111 Euro. Außerdem konnte festgestellt werden, dass 60 Prozent der CIBTM-Hosted-Buyer in den vergange-nen zwölf Monaten an deutlich mehr Events teilgenommen haben. Etwa 55 Prozent der MICE-Planer prognostizie-ren ein Wachstum mit einem höheren Budget für die Folgemonate in Asien, insbesondere in China. Chinas expo-nentielles Wachstum macht die CIBTM zu einem absoluten Muss für die globale

MICE-Industrie. Weitere Ergebnisse der Erhebung ergeben, dass 73 Prozent der Hosted Buyers angaben, auf der Suche nach neuen Destinationen für ihre Meetings und Events zu sein.

Welche Rolle spielen der deutsche und der europäische Markt für die Buyers der CIBTM?

Timmins: Bei den Hosted Buyers der CIBTM ist der deutsche und europäische Markt sehr gefragt. Basierend auf der bereits erwähnten Recherche hatten 32,2 Prozent der Hosted Buyers ein starkes Interesse signalisiert, Geschäft in Europa zu platzieren, insbesondere in Deutschland, England, Italien, Frank-reich und Russland. Zudem wurde her-vorgehoben, dass die Schweiz zuneh-mend als Destination für Meetings und Events genutzt wird. Der Report zeigt auch, dass asiatische Hosted Buyers als direkte Folge ihrer Teilnahme an der CIBTM Geschäfte im Wert von 1.489.200 Euro bei europäischen Ausstellern gebucht haben.

Chinesen gelten als sehr diszipliniert. Merkt man das, wie Buyers und Suppliers miteinan-der umgehen?

Timmins: Ein kultureller Unterschied ist offensichtlich und spürbar, ist jedoch in keinem Fall negativ. Im Vorfeld ist eine Auseinandersetzung mit der Geschäfts-etikette der Chinesen von Vorteil.

Vom 17. bis 19. September läuft in Peking die CIBTM – sozusagen die chine-sische Ausgabe der EIBTM in Barcelona. Die CIBTM in Peking ist in vielerlei Hin-sicht vergleichbar mit der EIBTM. Aber gravierender Unterschied ist, dass die Leitmesse in Barcelona global ausgerich-tet ist, die CIBTM hingegen konzentriert sich auf den chinesischen und gesamt-asiatischen Markt und dessen Entwick-lung von Inbound, Outbound und intra-regionalem Geschäft. Die CIBTM bietet regionale und interna-tionale Geschäftsmöglichkeiten. Darüber hinaus schafft sie eine Plattform für

erfolgreiches Networking sowie umfang-reiche Weiterbildung.Die CIBTM 2013 war nach Angaben von Reed bisher die erfolgreichste MICE-Mes-se in China. Nahezu 7.000 Fachkräfte aus 50 Ländern besuchten das Branchentref-fen in Peking. Auch für 2014 ist der Ausblick positiv. Ein gesteigertes Interesse kann schon jetzt registriert werden. Bereits über 50 Pro-zent neue hochqualifizierte asiatische und internationale MICE-Planer aus den Sektoren Corporate, Verbände und Agen-turen haben sich angemeldet. Neu sind unter anderem:

Visit Berlin, IHG Berlin, Kempinski Hotels, Switzerland Convention Bureau, Vienna Convention Bureau, Madrid Convention Bureau, Barcelona Convention Bureau, Visit Brussel, Czech Tourism Authority, Guilin, Guangzhou, Bolschoi und Russ-land, Jeju Convention Bureau, Canadian Tourism Commission, Korea Tourism Orga nization, Instituto Nacional de Pro-mocion Turistica Argentinien, Thailand Convention Bureau, Sri Lanka Convention Bureau, Tourism New Zealand, The Okura Hotel Group, Wyndham Hotels & Resorts, Accor Hotels, Langham Hotels, SkyTeam Airline Alliance und Cirque du Soleil.

Auch viele neue europäische Aussteller auf der CIBTM

Jacqui Timmins, Foto: CIBTM

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FA C H L I T E R AT U R — F Ü R T H E O R I E U N D P R A X I S

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M E S S E W I RTS C H A F T T H E M A

In welcher Sprache wird zumeist verhandelt?

Timmins: Da die Aussteller und Hosted Buyers sowohl aus dem asiatischen als auch aus dem internationalen Raum kommen, finden viele Verhandlungen in englischer Sprache statt. Zwischen chi-nesischen und asiatischen Teilnehmern wird natürlich in deren Muttersprache diskutiert.

Was fällt auf, wenn man die Atmosphäre in der Halle der CIBTM mit der in der EIBTM in Barcelona vergleicht?

Timmins: Die CIBTM fällt vom Maß-stab her kleiner aus. Die positive und

interaktive Atmosphäre ist aber ähnlich. Denn auch bei der CIBTM macht die Mischung aus hochqualifizierten Ge-schäftskontakten, zahlreichen Networ-king-Veranstaltungen und dem umfang-reichen Weiterbildungsprogramm die Atmosphäre aus.

Geben Sie europäischen Ausstellern bitte einen Tipp: Wie kommen Sie mit Chinesen am besten ins Gespräch. Welche interkulturelle Kompetenz sollte ein europäischer Aussteller mitbringen?

Timmins: Höflichkeit ist wohl das höchste Gebot. Zu beachten ist, dass bei geschäftlichen Kontakten fast

immer persönliche und private Aspekte Einfluss haben. Die Harmonie der Geschäftsbeziehung ist wichtiger als der kurzfristige wirtschaftliche Erfolg. Daher sollte man bei Geschäftstreffen auch nie sofort „zum Punkt kommen“, sondern erst einmal eine harmonische Atmosphäre schaffen. Es ist unabding-bar, sich im Vorfeld über den neuen Geschäftspartner sorgfältig zu informie-ren. Punkte werden gesammelt durch gezieltes Fragenstellen. Nicht zuletzt ist Pünktlichkeit eine Pflicht und der Einsatz von Visitenkarten und deren korrekte Übergabe spielen eine große Rolle im Geschäftsleben. (tog)

Seit einigen Jahren bestimmt die Destination nicht nur die fach-liche Diskussion innerhalb der Tourismusforschung, sondern auch die touristische Praxis. Wirtschaft, Gesellschaft und Tourismus werden dabei immer stärker miteinander verknüpft. Regionales Management und eine regionale Markenbildung rücken zunehmend in den Fokus der Akteure. In „Destinations-management“ geht Prof. Dr. Dr. h. c. (BSU) Albrecht Steinecke auf diese Entwicklung ein und erläu-tert das Konzept des Destina-tionsmanagements, das Wettbe-werbsumfeld von Destinationen sowie die Aufgabenbereiche und Arbeitsweisen von Destination Management Companies.

Laut Definition ist eine Desti-nation ein geografischer Raum, den der jeweilige Gast oder das Gästesegment als Reise-ziel ausgewählt hat. Sie enthält sämtliche für einen Aufenthalt notwendigen Einrichtungen für Beherbergung, Verpflegung, Unterhaltung oder Beschäfti-gung. Somit werden touristische Zielgebiete als eigenständige

Wettbewerbseinheiten auf dem Reisemarkt verstanden und als strategische Geschäftseinheit ge-führt. Ganze Regionen schließen sich demnach zu einer Destinati-on zusammen.

Im Anschluss an diese Frage nach dem Begriff der Destination im ersten Kapitel der Publikation beschreibt Steinecke Hemmnisse

und Konflikte bei der Destinati-onsbildung. Auch auf Verände-rungen der Rahmenbedingungen und Entwicklungen auf dem Tou-rismusmarkt geht der Autor ein. Im dritten Kapitel beschäftigt er sich mit den Aufgaben, die eine Destination erfüllen muss. Von der Positionierung der Destinati-on, des Brandings, möglicher Ko-operationen, einem einheitlichen Marktauftritt und politischer Lobbyarbeit bis hin zur Förderung des Tourismusverständnisses der einheimischen Bevölkerung legt Steinecke alle Schritte ausführ-lich dar. Auch die Spezialisierung auf einzelne Segmente wie bei-spielsweise auf das Messe-, Ta-gungs- und Kongressgeschäft zur erfolgreichen Positionierung auf dem Markt wird angespro-chen. Das letzte Kapitel bietet einen Ausblick auf die Zukunft von Destinationen: Der auf natio-naler und internationaler Ebene expandierende Markt wird eine beständige Neuorientierung und Positionierung erfordern, ohne die Destinationen sich nicht am Markt behaupten könnten. Be-sonders eine große Innovations-kraft wäre von Bedeutung für die

künftige Behauptung auf dem expandierenden Markt.

Alles in allem thematisiert Stein-ecke das Destinationsmanage-ment wie auch die praktische Umsetzung ausführlich und gut verständlich. Anhand aktueller Beispiele aus der Praxis und mit-hilfe von Abbildungen werden seine Ausführungen zusätzlich verdeutlicht. Jedes der vier Kapi-tel wird mit Lernzielen eingelei-tet und einer Zusammenfassung sowie weiterführender Literatur-tipps abgeschlossen. Dank der kurzen Erläuterungen zu jedem Literaturtipp sind diese direkt an-wendbar. (nl)

Wie etabliere ich meine Region als Marke ?

„Die Region als Marke eta-blieren: Albrecht Steinecke bietet mit seinem zukunfts-weisenden Fachbuch ‚Des-tinationsmanagement‘ eine wertvolle Grundlage für touristische Praktiker.“ Jury ITB Berlin, Buch Award 2014 (Preis in der Kategorie Touris-tisches Fachbuch).

Albrecht Steinecke:Destinationsmanagement, UVK Lucius, 201 Seiten, EUR 19,99. www.uvk-lucius.de (ISBN: 978-3-8252-3972-5)

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I N F O B Ö R S E AG E N T U R E N

I M P R E S S U M 3/ 14 | August 2014 convention INTERNATIONAL

Verlag:SOFAP Sàrl36, Route de LuxembourgL-8077 BertrangeRedaktionsbüro Neuwied:H.W.G. Verlag & WerbungWiedbachstraße 50 56567 NeuwiedTel.: +49 (0) 2631 9646-0Fax: +49 (0) 2631 9646-12 www.convention-net.deVerleger und Herausgeber:Heinz-Dieter Gras

Redaktionsleitung:Thomas Grether (tog), V.i.S.d.P.

Redaktion: Bernhard Brügger (bb), Anna-Lena Gras (ag), Nadine Laske (nl)

Vertriebsleitung: Oliver-W. Glaser-Gallion

Marketingleitung: Thomas Jäckle

Anzeigen: Oliver-W. Glaser-Gallion, Thomas Jäckle,Elisabeth Maßfeller, Knut Mans

Mediaassistenz/Korrektorat: Rose Diener

Layout/DTP: Günther Müller, Paul Rommel

Druck: Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Niederbieberer Str. 124, 56567 Neuwied

Versand: FORMA Lettershop GmbH, Beim Weißen Stein 4, 56579 Bonefeld

Es gelten die Anzeigenpreise in der MEDIADATEN-Liste vom 16. 5. 2014

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr über nom men. Für namentlich gekennzeichnete Fremd beiträge übernimmt der Verlag keine Haftung.

Kontrollierte Druckauflage:2. Quartal 2014: 12.500

Nächste Ausgabe: 14. November 2014

Beilagenhinweis: FAMAB AWARDS 2014

Titelfoto: Hard Rock Cafe International

Domset neues Mitglied beim GCBDie Kölner Agentur Domset ist im Juli dem German Convention Bureau e. V. (GCB)

beigetreten. Nach zwei gemeinsamen Projekten im vergangenen Jahr und der Aus-

richtung der Agentur auf Event und MICE Consulting war Inhaber Dominik Deubner

von den Vorteilen überzeugt: „Die MICE-Branche ist für uns ein ganz besonders

spannendes Terrain, auf dem wir viel bewegen möchten. Mit dem GCB haben wir be-

reits gemeinsame Erfolge verzeichnet. Unsere Mitgliedschaft ist der nächste logische

Schritt und wir freuen uns, ab jetzt Teil dieses starken Partnernetzwerkes zu sein.“

Hotelbetreiber Accor beauftragt Serviceplan Public RelationsAb sofort wird die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die rund 300 deutschen

Hotels des Betreibers Accor wie Ibis, Ibis Styles, Ibis Budget, Mercure, Novotel sowie

Suite Novotel von der Münchener Agentur Serviceplan Public Relations betreut. Sie

verantworten somit in Zukunft den PR-Etat für die Midscale- und Economy-Marken

der Accor Hospitality GmbH in Deutschland und unterstützt das Unternehmen

zudem projektweise bei Corporate-Themen wie auch der Kommunikation von CSR-

Projekten.

Uniplan realisiert ab 2015 den Semper OpernballAb 2015 wird Uniplan für zwei Jahre den Semper Opernball realisieren. Die Kölner

Agentur für Live Kommunikation wird im nächsten Jahr den Jubiläumsball der Sem-

peroper gestalten und zusätzlich auch ein neues Layout konzipieren sowie die Kom-

munikation des Opernballs visuell anpassen, da der Opernball zum zehn jährigen

Jubiläum ein Redesign erhält.

Neue Position des Head of Content & PR bei Agenturen tmf/piranhaSusanne Hertenberger ist ab sofort Head of Content & PR bei den beiden Full-Ser-

vice-Agenturen tmf dialogmarketing GmbH und piranha presse & pr GmbH. Da die

Geschäftsbereiche Kommunikation und Consulting der beiden Agenturen ausgebaut

werden sollen, wurde die Position neu geschaffen und mit der bisherigen Projekt-

managerin Content & PR Hertenberger besetzt. Nun ist Hertenberger für die Bereiche

Kommunikation und Pressearbeit sowie unter anderem für alle Kundenblogs

verantwortlich.

Vok Dams beobachtet Eventboom in den USAVok Dams beobachtet ein überdurchschnittliches Wachstum des Eventmarktes in

den USA. Zum einen wachse der Gesamtmarkt der Eventbranche jenseits des großen

Teiches. Zum anderen sei gerade die Automobilbranche ein wesentlicher Treiber.

Denn der Automobilmarkt mit seinen extrem emotionalen Produkten habe sich in

den USA schnell erholt. „Dafür zu kommunizieren ist die klassische Aufgabe für

Events und Live Marketing“, sagt Pressesprecher Wolfgang Altenstrasser.

Wilkenwerk mit zweitem Agenturstandort

Die Hamburger Agentur für Live-Kommu-nikation Wilkenwerk ist seit Juli mit einem zweiten Standort in der Theresienstraße 66 in München vertreten. „Ein Schritt gen Heimat“, sagt Inhaberin und gebürtige Passauerin Daniela Wilken. Das zusätz-liche Büro solle den Ausbau des Neukun-dengeschäfts fördern und bestehenden Kunden im Süden Deutschlands eine noch bessere Betreuung garantieren.

„Der zweite Standort, war mir schon lange ein Anliegen“, so Wilken.

TAS gestaltet Famab-Award-Verleihung

Die Essener Agentur TAS Emotional Marketing GmbH wird die Verleihung der Famab-Awards am 6. November im Colosseum-Theater im Essener Zentrum konzipieren und organisieren. Gemein-sam mit der Folkwang Universität der Künste wird die TAS den Abend gestalten. Folkwang-Dozent Achim Lenz plant die Inszenierung der Show mit einer Reihe von Studierenden und Absolventen aus den Disziplinen Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft, die an der einzigen Kunst- und Musikhochschule in Nordrhein-Westfalenunterrichtet werden.

„Wir sind stolz und glücklich, dass nach siebenjähriger Wanderschaft die Famab-Awards zurück nach Essen kommen“, sagt Thomas Siepmann, Geschäftsführender Gesellschafter der Agentur TAS. „Und durch die Kooperation mit Folkwang können wir beweisen, dass das Ruhrge-biet über Kreativität und professionellen Nachwuchs für unsere Branche verfügt.“ (Karten für die Awardverleihung sind be-reits auf der Famab-Website erhältlich.)

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MANAGEMENT & FÜHRUNG

Slatco Sterzenbach„Mehr Leistung, Leiden-schaft und Lebenskraft“

GESUNDHEIT & FITNESS

Dr. Oliver Tissot

„Reden ist Silber, Lachen ist Gold“

SHOWACT

Ilona Lindenau

„Klartext, Impulse und Per-spektiven. Kommunikation die motiviert.“

KOMMUNIKATION & MOTIVATION

Joey Kelly

„No Limits – Wie schaff e ich mein Ziel“

PERSÖNLICHKEIT & ERFOLG

Oliver Geisselhart„Der Gedächtnis-Motivator: Vom Gedächtnisbesitzer zum Gedächt-nisbenutzer“

PERSÖNLICHKEIT & ERFOLG

Paul Misar

„Design Your Company – Potenziale entdecken, entwickeln und freisetzen“

MARKETING & VERKAUF

Kontakte, Ideen und Impulse „Erfolg lebt von Initiative!“ – Das ist das Motto der Wissensforen, auf denen Speakers Excellence hochkarätige Spitzenreferenten präsentiert.

Auf informative und unterhaltsame Weise vermitteln sie ihr Experten-Wissen in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Bildung und Gesundheit und machen die Veranstaltung zum Top Bildungsevent Deutschlands. Erleben Sie einen eindrucksvollen Tag voller neuer Kontakte, Ideen und Impulse auf dem 7. Kölner Wissensforum.

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TCC Network GmbHLimesstraße 4063654 BüdingenTel.: +49 6048 95390Fax: +49 6048 950464E-Mail: [email protected]

Das TCC Network, eine der führenden Repräsentanzen etablierter Destination Management Companies (DMCs) mit Partnern in über 20 Ländern weltweit, steht seit 1988 in der MICE-Branche als Garant für persönlich ausgewählte DMCs, die mit pfi ffi gen Ideen, persönlichem Service und ausgefallenen Produkten die Incentive- und Eventbranche überzeugen. Die Agenturen im Netzwerk garan-tieren langjährige Erfahrung mit deutschsprachiger Klientel, maßgeschneiderte, kreative Ideenvorschläge, exzellenten Service und Zusammenarbeit mit den besten Leistungsträgern vor Ort. Mehr unter www.tcc-network.de

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DRUM CAFE ist der führende Anbieter interaktiver Trommelevents für Moti-vation, Teambuilding und Entertainment auf Firmen-Veranstaltungen. Dabei werden alle Teilnehmer, ob 10 oder 10.000, mit einem Perkussionsinstru-ment ausgestattet und dürfen zu einer mitreißenden gemeinschaftlichen Performance beitragen. In einem abschließenden Impulsvortrag zeigen die Coaches dann die Analogien zur Team- und Führungsrealität auf. Auf dem gleichen Konzept basiert auch das Drum Cafe Training, das zahlreiche deutsche Top-Unternehmen für Team- und Führungskräftetrainings buchen.

FahrsicherheitszentrumBaden Airpark GmbH & Co KGVictoria Boulevard E 10077836 RheinmünsterTel.: +49 (0) 7229 699 495 1Fax: +49 (0) 7229 186 806 [email protected]

Als Veranstaltungsprofi s planen wir für Sie Events, Produktpräsentationen, Pressever-anstaltungen, Incentives und Betriebsfeiern – Hospitality inklusive. Der Event-Hangar (500 qm) bietet 220–450 Personen bei perfekter Akustik eine sphärische Location für Veranstaltungen aller Art. Lounge-Bereiche fi nden sich innen und außen. Unser Service- team maßschneidert Ihnen Ihr Event. Egal ob es um die Versorgung Ihrer Gäste, die Unterbringung, das Essen und Trinken, den Spaß und die gute Laune geht, alles kann nach Ihren Vorstellungen gerichtet werden. Wir organisieren, Sie (re)präsentieren. Das Driving Center Baden lässt die Träume Ihrer Besucher wahr werden – und Ihre auch.

arcona HOTELS & RESORTSSteinstraße 9 · D-18055 RostockKostenlose Veranstaltungshotline: 0800 91 81 818Tel.: +49 (0) 381 45 85 110Fax: +49 (0) 381 45 85 108E-Mail: [email protected]

Unser Versprechen – Ihre Garantie – Unser Tagungsleitbild. Wir bieten Ihnen: eine erlesene Auswahl von Tagungshotels an zentralen Standorten in Deutschland, einen anspruchsvollen Service und Gaumenfreude der besonderen Art, innovative Rahmen-programme, mehr als 70 Tagungs- und Veranstaltungsräume für über 7.000 Personen und fl exible Raumkonzepte. Ihre Garantie: Professionelle Angebotserstellung, faires Preis-Leistungs-Verhältnis, konkrete Freiplatzregelung und attraktive Referentenboni. Nähere Informationen zum arcona Tagungsleitbild und zur arcona Tagungsmappe erhalten Sie unter: http://arcona.de/meeting/

Congress-Centrum StadtgartenRektor-Klaus-Straße 973525 Schwäbisch GmündTel.: +49 7171 1003-0Fax: +49 7171 1003-40E-Mail: [email protected]

Das CCS ist ein echtes Highlight unter den Tagungs- und Veranstaltungszentren im süd-deutschen Raum. Ob internationaler Kongress oder regionale Tagung, ob Messe oder Firmenpräsentation, ob Unternehmensfeier oder privates Fest, ob Gastspiele bekannter Tourneetheater; Orchester oder große Events von Radio und Fernsehen, ob 15, 150 oder 1500 Teilnehmer, das CCS bietet in jedem Fall den richtigen Rahmen. Das CCS liegt mitten in einem großzügigen historischen Park, einer Oase der Ruhe und doch nur Mi-nuten zu Fuß vom Stadtzentrum, dem Tagungshotel und dem Bahnhof; zudem überzeugt das CCS durch sein äußerst fl exibles Raumkonzept und modernste Tagungstechnik.

Commundo Tagungshotels Seidl-Kreuz-Weg 1185737 Ismaning Tel.: 0800 8330 330Fax: 0800 8330 331 E-Mail: service-center@commundo-

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Die Commundo Tagungshotels bieten eine in Deutschland nahezu einzigartige In-frastruktur. Die Kombination aus 315 Veranstaltungsräumen, 1.550 Hotelzimmern, individuellem Catering-Service und insbesondere dem umfangreichen technischen Service im Veranstaltungsbereich sucht ihresgleichen! Die besondere Leistungs-fähigkeit der Commundo Tagungshotels zeigt sich in der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Tagungsräume (DSL / Hotspot inklusive), die passgenau ausgewählt und eingerichtet werden können. In Anlehnung an die DEHOGA-Klassifi zierung rangiert das Hotelzimmerangebot im 2- bis 3-Sterne-Bereich.

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KO LU M N E LU P P O L D S LU P E

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In allen relevanten Branchen-studien finden wir – teilweise

schon seit mehreren Jahren – Hinweise auf die Bedeutung von

Nachhaltigkeit für die MICE-Branche. Alle Verfasser legen dabei Wert darauf, Nachhal-tigkeit mit allen Dimensionen aufzuführen und betonen, dass es eben nicht nur um die Ökologie, sondern auch um Ökonomie und Soziales gehe.

Mir selbst begegnete dieses Thema im Jahr 2007 in sehr ausgeprägter Form:Das ExCeL, ein oder eigentlich „das“ Messe- und Kongresszentrum in London, hatte Nachhaltigkeit für sich entdeckt. Ausstel-lern wurde mitgeteilt, dass an Auf- und Abbautagen nicht geheizt werde, da durch das ständige Öffnen der großen Tore zu viel Energie verloren gehe. Das Eigentum an dem für ExCeL zuständigen Elektrizitäts-werk wurde erworben, um eigenverant-wortlich einen möglichst ökologisch opti-malen Betrieb gewährleisten zu können. Und statt der Einweg-Teppichböden wurde für Messen etwas höherwertige Auslege-ware eingesetzt, nach den Veranstaltungen dann auf Zimmergröße zugeschnitten und an die bedürftigen Bewohner in den Dock-lands kostenfrei abgegeben.

Noch weitaus mehr Aktivitäten schilderte die Marketing-Verantwortliche aus London in ihren Vorträgen – eingeladen wurde sie

nun hauptsächlich, um über dieses nach-haltige Engagement zu sprechen, es wurde zu einer Erfolgsstory der Unternehmens-kommunikation. Ganz offensichtlich zeigte sich wieder die Bedeutung des Lehrsatzes: „Tue Gutes und rede darüber!“

Erinnert wurde ich an diese nun schon einige Zeit zurück liegende Nachhaltigkeits-Kampagne durch ein erst kürzlich mit einem Freund geführtes Gespräch. Wir unterhiel-ten uns über den großen Kongress eines Weltverbandes unserer Branche, im Jahr 2004 hatten wir ihn gemeinsam besucht. Leider konnten wir lediglich eine sensatio-nelle Abendveranstaltung und die uns sehr ergreifende Abschlussrede eines Friedens-nobelpreisträgers memorieren. Mehr war nicht hängen geblieben, weder Themen oder Inhalte noch Referenten.

An dieser Stelle sollten wir uns Gedanken machen über das, was wir Nachhaltigkeit nennen. Eine Begriffs-Etymologie führt uns nicht zu „Nachhallen“, was mich persönlich ob der schon als Kind erlebten akustischen Situation in Höhlen oder Schluchten be-sonders freuen würde – ist doch dort laut Gesprochenes oder Gerufenes „längere Zeit andauernd“. Längere Zeit andauernd cha-rakterisiert Nachhaltigkeit und wird doch noch nicht auf die Ziele unserer Veranstal-tungen beziehungsweise deren Ergebnisse bezogen.

Nachhaltigkeit besitzt also eine vierte Dimension, die sich bei Meetings und Kon-ferenzen, bei Tagungen und Kongressen, auf einen Lernerfolg bezieht. Und für die sehr viel Aufwand betrieben wird, mit zeitlichem und finanziellem Investment. Ob nun Mitglieder wissenschaftlicher Ver-bände und ein Erkenntnisfortschritt nach deren Jahreskonferenz, ob neue Mitarbeiter während der „On-Boarding“-Woche oder das Vertriebsteam beim Produktportfolio-Update-Workshop: Immer geht es um einen Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten.

In unserer Veranstaltungswelt im Hier und Jetzt stellt sich die Frage, wer die „Nach-haltigkeit des Lernens“ plant und steuert.

Wer verfügt über Kompetenzen, mit Hilfe derer bei der Konzeption und Inszenierung auch absichtliches (intentionales) oder beiläufiges (implizites) Lernen bewusst eingebaut werden kann? Wer ist in der Lage, Lernfortschritte als Zielgröße zu quantifi-zieren und deren Erreichen auch zu messen, also den Lernerfolg zu einem Bestandteil des Control ling oder der Evaluation zu machen?

Der Begriff Lernen an sich ist verbunden mit der Qualität einer relativ stabilen Verände-rung des Verhaltens, Denkens oder Fühlens. Also einer nachhaltigen Veränderung! Das streben wir, unausgesprochen, auch an, wenn wir Menschen zusammenbringen. Der Prozess des Lernens soll Wirkung zeigen, die bleibt.

Ganz bestimmt sollten wir uns, dies beziehe ich auch auf die Arbeit an Hochschulen, ein wenig mehr mit der Nachhaltigkeit von Veranstaltungen im Kontext des Lernens beschäftigen, uns methodisch aufrüsten oder zumindest an der einen oder anderen Stelle des kreativen Gestaltens von Forma-ten und Inhalten mehr über deren Wirkun-gen nachdenken.

Das geschieht bereits, vermutlich nicht immer bewusst, durch neue Formen der Begegnung und durch die Integration von Interaktion. Plenarvorträge ergänzt um (wirkliche) Workshops mit (wirklicher) Gruppenarbeit, World-Café-Sessions oder auch Erlebnisse mit Abstimmungen und Schwarm-Effekten. Mehr davon, möglichst gezielt und methodisch sauber, kann nicht schaden.

Letztlich, ziehen wir die Begriffe Effizi-enz und Effektivität heran, unterstützt die Nachhaltigkeit des Lernens direkt die ökonomische Nachhaltigkeit, womit wir uns wieder bei einem der drei uns vertrauten Bestandteile befinden. Das Richtige tun und das richtig tun hat, wie schön, auch wirtschaftliche Auswirkungen.

Stefan Luppold

Professor Stefan Luppold ist nicht nur einer der bekanntesten Hochschullehrer der MICE-Branche. Er gilt auch als Querdenker. Deswegen freut sich die Redaktion von Convention International, dass er an dieser Stelle ab sofort eine regelmäßige Kolumne verfasst. Weil er Dinge unter seine analytische Lupe nimmt, nennen wir die neue Rubrik „Luppolds Lupe“. Luppold leitet den Studiengang „Messe-, Kongress- und Eventmanagement“ an der DHBW (Duale Hochschule Baden-Württemberg) in Ravensburg. Er ist Mitherausgeber des „Handbuch Messe-, Kongress- und Eventmanagement“ und hat in der gleichnamigen Fachbuchreihe bereits zwölf Bände vorgestellt.

Nachhaltigkeit – und was dabei oft vergessen wird

Professor Stefan Luppold. Foto: privat

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