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18r ~ortsehritte der Iiieferorthclofidie Bd. 15 k[. 2 (1954) lttst yon l~Iilehz~hnen und Neimen bleibender Zghne die bekannten St6rungen in der GebiBentwiekhmg. Aus raeinen IJntersuehtmgsergebnissenleite ielx die SchhBfolge:rung ab, dab die yon einer Ir betroffen gewesenen liinder naeh der Frakturbeha.ndhmg ~mbedingt einer kieferor{hopiidisehen 1)berwa.el!ung und gegebenenfa.lls Beh.and- hmg bediirfen. Sehrl~ttum Eul er, Die Anomalien, Fehlbildungen und Vers~iimmehngen der menschlichen Zgthne. Mtinehen-Berlin 1939. -- Frie dri e hs, Kieferbrfiehe im Nindesalter und seltene Zysten. Dtseh. zahngrz~L Wsehr. 1~40, Nr. 31. -- KShler, g. A., Die Therapie der K ieferosteo- myelitis. Dtseh. zahnS.rztl. Zschr. ~9~0, H. 17.- Ders.: Klinisehe Erfahrungen mit Peni- cillin, insbesondere in der septisehen Kieferehirurgie. Zahngrzgl. Welt, Konstanz ~, I~. 15 (1950). -- Ders., Diagnostik und Therapie der Kieferfrakturen. HeidelbeN 1951. Krohn, Die Behandhng yon Frakturen CoIli mandibula.e besonders bei Kindern und die tResultate yon einigen Fgllen. Dtsch. Zahn-~lund-Kieferhk. 1984, H. I. -- M i~neh, Die zahngrztliehe Behandlnng des Kindes. 2. Anti. Leipzig 1952. -- Peter, Unterkiefer- briiehe beJ Kindern. Zsehr. Stonoat. 1987, Nr. 20. -- l:~eiehenbaeb, Leitfaden der Kiefer- bruchbehandlung. 6. Anti. Leipzig t954. -- Sehindler, ~ber traumatisehe Seh~idigungen des Zahnkeims and Jhre Folgen. Se~bweiz. Msehr. Zahnhk. gL~,It. 7 (194~3). - - U t e e h t , Zahnkeime im Bruehspalt als Komplikation bei Kiefe~graktrtren. Zahngrztl. Rdseh., Berlin 1949, Nr. 17. -- Wassmund, Frakturen und Luxatior~en des Gesiehtsschgdels. Berlin t927. Anschrif~ d. Verf~ I~alIe(SaMe), Or. Steinstr. 1~ Aus der KieferkHnik (orthop~dische Abte]lung) des ZentrMkrankenhauses JSnkSping, Scbweden Das ~Kephalogramm" als diagnestisches Hilfsmittet ~) Yon ProL Dr. Dr. t[ans Gerlach, JSnkiiping (Sehweden) Mit 6 Abbildungen Die I~rofilbeu:r{eilung des ]P~tienten naeh der photost~;tisohen Methode (Si- mon) ist flit die kieferorthopgdisehe ])iagnostik unentbehrlieh geworden. In- dessen besitzL nicht jeder I~efe:rorthopiide eine Pt~o{ostateim:ichtung~ u.nd das pho{ograplfis&e Profilbild, welches ein Photograph herstellt, mag ~)ol:trStlrlfif~ig sclxSn at~sfallen, abet es wird nach der Erfahrung sehr h'au~g fiir die anMytisctm Auswerilmg vOl].ig ungeeignet sein. }~benso :[st da,s Anvisieren des Patienten mi* ei:ner yon t-tand get~Mtenen Scha~olone so wenig ernst zu. nelxmen, dab man es tar nicht erst erw~hnen sollte. So d{irfte die Erkl~irm~g eines ein:faehen Appa- ra,tes Interesse finden, mit der die lh'ofilbeurteihmg einwandfrei u.nd vet allem sehne]l dureItzuffihren und sogt~r eine bildliehe Skizze a.ls Arbeitsunterlage her- zustellen ist. Zu diesem Zweek win'de das bereits fiir die i~IodellanMyse bekannfe gym- m.etroskop (Frieo-g~munetroskop) g) dutch Meine Behelfe zum sog. ,,KephMo- skop" erweitert. 1Das Symmetroskop wird liege:nd at,f ein Stativ m it ]-2uget- ge]enk gesehraubt:, a) Auf das Onmdgeriis{ wird eine mit einem kreuzartigen Linienzug gravierte PlexigJasplatte (Visierplatte) efixgerastet, ~obei der hori- x) Nach einem Vor+~rag auf der Jahrestagung der Deu~schen gesellsehaft fi~r Kief'er- orthopgdie, Bonn 1953. 2) Vabrikant: Frieo gold-Silber-ScheideanstMt, Berlin-Tempelhof. s) Siehe Fortsehr. Kieferorthop. 1953, S. 251, Abb. 5.

Das „Kephalogramm” als diagnostisches Hilfsmittel

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Page 1: Das „Kephalogramm” als diagnostisches Hilfsmittel

18r ~ortsehritte der Iiieferorthclofidie Bd. 15 k[. 2 (1954)

lttst yon l~Iilehz~hnen und Neimen bleibender Zghne die bekannten St6rungen in der GebiBentwiekhmg.

Aus raeinen IJntersuehtmgsergebnissenleite ielx die SchhBfolge:rung ab, dab die yon einer Ir betroffen gewesenen l i inder naeh der Frakturbeha .ndhmg ~mbedingt einer kieferor{hopiidisehen 1)berwa.el!ung und gegebenenfa.lls Beh.and- hmg bediirfen.

Sehrl~ttum Eul er, Die Anomalien, Fehlbildungen und Vers~iimmehngen der menschlichen Zgthne.

Mtinehen-Berlin 1939. - - Frie dri e hs, Kieferbrfiehe im Nindesalter und seltene Zysten. Dtseh. zahngrz~L Wsehr. 1~40, Nr. 31. -- KShler , g. A., Die Therapie der K ieferosteo- myelitis. Dtseh. zahnS.rztl. Zschr. ~9~0, H. 1 7 . - Ders.: Klinisehe Erfahrungen mit Peni- cillin, insbesondere in der septisehen Kieferehirurgie. Zahngrzgl. Welt, Konstanz ~, I~. 15 (1950). - - Ders., Diagnostik und Therapie der Kieferfrakturen. HeidelbeN 1951. K r o h n , Die Behandhng yon Frakturen CoIli mandibula.e besonders bei Kindern und die tResultate yon einigen Fgllen. Dtsch. Zahn-~lund-Kieferhk. 1984, H. I. - - M i~neh, Die zahngrztliehe Behandlnng des Kindes. 2. Anti. Leipzig 1952. - - Pe t e r , Unterkiefer- briiehe beJ Kindern. Zsehr. Stonoat. 1987, Nr. 20. - - l :~eiehenbaeb, Leitfaden der Kiefer- bruchbehandlung. 6. Anti. Leipzig t954. - - Sehindler , ~ber traumatisehe Seh~idigungen des Zahnkeims and Jhre Folgen. Se~bweiz. Msehr. Zahnhk. gL~, It. 7 (194~3). - - U t e e h t , Zahnkeime im Bruehspalt als Komplikation bei Kiefe~graktrtren. Zahngrztl. Rdseh., Berlin 1949, Nr. 17. - - W a s s m u n d , Frakturen und Luxatior~en des Gesiehtsschgdels. Berlin t927. Anschrif~ d. Verf~ I~alIe (SaMe), Or. Steinstr. 1~

Aus der KieferkHnik (orthop~dische Abte]lung) des ZentrMkrankenhauses JSnkSping, Scbweden

Das ~Kephalogramm" als diagnestisches Hilfsmittet ~) Yon ProL Dr. Dr. t [ans Gerlach, JSnkiiping (Sehweden)

Mit 6 Abbildungen

Die I~rofilbeu:r{eilung des ]P~tienten naeh der photost~;tisohen Methode (Si- m o n ) ist flit die kieferorthopgdisehe ]) iagnostik unentbehr l ieh geworden. In - dessen besitzL nicht jeder I~efe:rorthopiide eine Pt~o{ostateim:ichtung~ u.nd das pho{ograplfis&e Profilbild, welches ein Pho tograph herstellt , mag ~)ol:trStlrlfif~ig sclxSn at~sfallen, abet es wird nach der Er fahrung sehr h'au~g fiir die anMytisctm Ausweri lmg vOl].ig ungeeignet sein. }~benso :[st da,s Anvisieren des Pat ienten mi* ei:ner yon t-tand get~Mtenen Scha~olone so wenig ernst zu. nelxmen, dab man es t a r nicht erst erw~hnen sollte. So d{irfte die Erkl~irm~g eines ein:faehen Appa- ra,tes Interesse finden, mi t der die lh 'ofi lbeurteihmg einwandfrei u.nd ve t allem sehne]l dureItzuffihren und sogt~r eine bildliehe Skizze a.ls Arbei tsunter lage her- zustellen ist.

Zu diesem Zweek win'de das bereits fiir die i~IodellanMyse bekannfe g y m - m.etroskop (Frieo-g~munetroskop) g) dutch Meine Behelfe zum sog. , ,KephMo- skop" erweitert. 1Das Symmet roskop wird liege:nd at,f ein S ta t iv m it ]-2uget- ge]enk gesehraubt:, a) Auf das Onmdgeriis{ wird eine mi t einem kreuzar t igen Linienzug gravierte PlexigJasplatte (Visierplatte) efixgerastet, ~obei der hori-

x) Nach einem Vor+~rag auf der Jahrestagung der Deu~schen gesellsehaft fi~r Kief'er- orthopgdie, Bonn 1953.

2) Vabrikant: Frieo gold-Silber-ScheideanstMt, Berlin-Tempelhof. s) Siehe Fortsehr. Kieferorthop. 1953, S. 251, Abb. 5.

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~ans Ger]ach, Das ,,Kephalogramm" als diagnos~isches }Iilfsmittel 185

zoniaIe Linienzug der Frankfurf~er Ebene entsprieht trod der Kreuzungspunkt mit der Senkreehten (Orbitalsenkreehten) in den Orbitalpunkt projiziert wird. Z ur 3-tLsi:ieru~g des ]?atienten ~verden Tragion und Orbitale dutch blaue Punkte a.uf der ~aut markiert (Faber-])ental-Farbst.ift 9610). Eine stabf6rmige, teleskop- a,rtig aasziehb~re Justiereinriehtung wird in eine Vierkantfiihnmg am Soekel- rahmen des Symmet:coskops gesetzt und dadl~reh der Kopf des Patienten in die rieM;ige Gage zum KephMoskop gebre~eh.t. Zum Besehauer bin siezt eine Loel'lble~tde.

Vm das Prof i i zu s tud ie ren , s~4rd zwisehen Loehblende und Visierplatte die zum Symmetroskop getx~Srende I{iehtmeBplatte eingesehaltet. Zweeks keI~halo- skopiseher Auswertung bringt~ man dann ein Au.ge a.n die Loehblende m~d ver- sehieb{ nunmehr die eingesehaltete ~ieh*meBplatte etwa in den Nasion- oder Glabellapunkt ~u~d vermerkt den Befund.

k "~ ci

Abb. ] Abb. 2 Abb. ~, Zebhnen eines Kel01mlogramms auf ~iImfolle. Der besseren J3ild0bersieh~ wegen ist der 2rus~iers~ab en t fe rn t t b i m pra, ktischen Oebrauch wkd der Apparat gem~tB Abb, 5 in: Fortschr, Is 14, 25I (] 953)

benutzt Abb. 2. Kephalogramm eines Patienten. Der Film Iiegt noeh im G e r ~

Dgs Prof i l kann abet guch sogleich g raph i sch • werden und damit sin 5leibendes ])okument liefern, dessert Auswertung m~d Au.sniitzung fgr andere 7~h*~cragungen mlbeschrgnkt ist. Dazu. entfernt man die l%ichtm.eB]?]atte wieder ,:rod bemttzt den einfachen Apparat in de,' Amordnmlg naeh kbb. 1. Die feste Cisierp]Wcte dient dabei als Zeiehenm~terlage, m.l.f der ein Stiiek ausfixierter i~iimfolie festgeklammert wird. Unter Absttitzung des kleinen ~Jngers der zeiel> nenderL ~[and a.m }%rkmlt. des ,Ju.stierstabes wird die Profillinie des Pat.ienten unter etwa, 5 em Abstand des Auges yon der Loehblende mit einer feinen t~edis- feder mid d[imlfliissiger Tuselae (Pelikan-F~llhaltertusehe) einfaeh naehgezegen (Abb. ]). In diesem Absta.nd sieht das Au.ge die Fede,'spitze und den jeweils zu zeiehne:nden Absehnitt des Profi]s zu gleieher Zeit seha.rf genug. Tragion und Orbi'tale werd en angekrellzt, dieLTnt erkieJ'erfiste in ittrem Y er]~uf angepunktefusw. So ers~ellt man immrhatb einer knapt,en ~{inu• d~s ~reffbl~de ,,Kephalogramm '~ eines PMien~en (Abb. 2). Es braueht nut ein einfaehes KonturLild zu sein, doeh kSnneI1 de naeh zeiehnerisellem Verm6gen besondere Gesiehtsmerkmale ]eieht :fes~geha.lgen werden (A.bb. 3). Dieses Bild kann im Journalblatt iiber ein v o f gedruektes Ebenensystem oder besser auf 3{illimeteqmpier geheftet werden, we es jederzeit zur ]-[and ist (Abb. 4). ~Natiirliel? besteht au.eh die N6gliehkeit, es in

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186 Fortschritte der Kieferortho>gdie ~d~ 1.5 }L 2 (1956)

]eder betiebigen }Veise yon der Je'olie a~tf J2apier ztt iibertragen, etwa um es zum Signieren der Modellsehaeheeln auszunfi{zen.

Die metrisehe Auswertung des Profilbildes wird bekanntlieh in versehieden- ardger Weise vorgenoramen. Ieh bevorzuge die ]~ewertung naeh der Nasion- senk:rech{en. Insbesondere aber benutze ieh das I{ephMogramm zur ]~2inzeich- nung yon Daten der Funkt.ionsanalyse, die fiber die Muskelbatanee Ausk~mfi.

Abb. a, [Ein ~ephalogramm mig Abb, .t. Zur k.uswertung des Ts charakteristischenEigenheiten grammes wird das KonturMld auf

l[fllimeter pap.~er gehefte~

\

' I

Abb. 5 Abb. 6

Abb. 5 und 6. Beispiele graphisoher Profilzeichnungeu vor und w~ihrend haw. nach der ]~ehandlung

geben sollen (KaumuskeI- tonus, Zungenlage, mi- misehe k[uskulatur usw.). ~'erner kann der t{iefer- winkel gemessen, werden oder der ,,l~itt, e]gesiehts- winkel" zwisehen Fr~mk- furter ]~[orizontMe und Spina, weiterhin die Lgn- genrelation z~vfisehen Tra.- gion-Orbitale und Orbi- ta.le-Spina u.sw. ])ieses sind indessen mehr dia- gnostisehe Spezialfragen und so!len nur erw'ahnt werden, um die A~tsnfit, z- barkei{ des Neplmlogram- rues zu mnreiBen, geden- falls ist ein solehes Sehau- bild inhaltsreieher als viete Worte im 7Krankenblatt. Derm'!ige Profilzeiehml,n- gen, vet und wfi, hrend der Behand]tmg oder zumVer- gleieh mit anderen Fallen angefertig% kSnnen so- web] fib den Patienten wie f~ir den Behandler nritzlich sein (Abb. 5 und 8). Sie machen meines .Eraeh.ten s ein Is eigent- lieb erst vollkommen.

Die Apparatur ist seit- her yon einigen Nitarbei- tern bemttzt worden, die

sieh leicht einarbei[e[en. Eine meSr oder we~iger ruhige ~ a n d kommt natiirlich im Resultat zum Attsdruck, dooh solt jt~ kein ~unstwerk, sondern ein Lagebild des ~auorganges en~stehen.

~unmehr steh% in einem Oergt vereinig% ein Synunetroskop zn.r Gebi1~- analyse und zur }{ers~ellung eines GebiBdiagramms, sog. ,, Odontogramm" (Sehau- bild s die biome*.risel~e OebiBanalyse), znr Verffigung, welches zugleieh mit einem kephMoskopisehen Betractttsmgsger'gt und zum Zeielmen eines ,,~et~halo- gramm,s" kombinierfi ist. Das diagnostisehe I%Sstzeug des Nieferord~opfiden wird dadureh Wesentlieh vereinfaeht und zugleieh verringert.

Ansehrift d~ Verf.: aOnkSping, 8chweden, Kungsgatan 8