19
c 309 1 IV. DARSTELLUNG der phyfifch- chemifchen Eigenfchaften der Steine, welche u1n 22ften Alai 1gog bei und in Statinern iu Mc~]zren nus der Luft gefallen find, yon JOSEPIi hIOSER in Wicn. - (Aus einem Schreiben des Herrn Directore des k. k. ru'sturalienkabinetts, v on S c 11 r ei b e r s ; Wien den n3fien Julius 1803.) Sie er!ialten hierbei, als FortCet- zung meiner hiltorilchen X"u'ahric1iten von dern mork- wiirdigen Steinregen in Mihren, die Relultate der Ana- lyre, welclie Hcrr J ole p h 31 o f e r auf meine Veran- lalfung -ion den hera!) gefallenen Steinen tinternommen, und mit den Produkten der Zerlrgung mir am 17ten Julius iihergeben hat. Die Herren vo n J a c q u i n und Ti h a v s k y , welche zu gleicher Zeit und ziim Theil gemeinrchaftlicti init ihm iiber diele bIeteorfioine gear- beitet haben, verbiirgen die Genauigkeit des Verfah- rens dicfes gelkhickten utid fieirbigen Cliornikers, und die Richtigkeit der Folgerungen, welche er aus reinen Verfuchcn zieht. Sie werdeii die XeTultate lelbR rehr merkwiirdig finden. Die yon den beruhmterten Ana- lytikern Vaujuelin und Klaproth bisher be- zweifelte Gegenwart der Thonerde in den DIeteorRti- nen, wird durch gegenwartige Analyfe dargetbm, (in einem elxn einlaufenden ScLreihen an Herrn M o fer verfichert Herr K1 a p r 0 t h, auch in dem iV1eteorfieino c

Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

c 309 1

IV. D A R S T E L L U N G

d e r p h y f i f c h - c h e m i f c h e n E i g e n f c h a f t e n d e r S t e i n e , w e l c h e u1n 2 2 f t e n A l a i 1 g o g

b e i u n d in S t a t i n e r n iu M c ~ ] z r e n n u s

d e r L u f t g e f a l l e n f i n d , y o n

J O S E P I i h I O S E R i n W i c n . -

(Aus einem Schreiben des Herrn Directore des k. k. ru'sturalienkabinetts, v o n S c 11 r e i b e r s ; Wien d e n n3fien Julius 1803.) Sie er!ialten hierbei, als FortCet- zung meiner hiltorilchen X"u'ahric1iten von dern mork- wiirdigen Steinregen in Mihren, die Relultate der Ana- lyre, welclie Hcrr J o l e p h 31 o f e r auf meine Veran- lalfung -ion den hera!) gefallenen Steinen tinternommen, und mit den Produkten de r Zerlrgung mir am 17ten Julius iihergeben hat. Die Herren vo n J a c q u i n und Ti h a v s k y , welche zu gleicher Zeit und ziim Thei l gemeinrchaftlicti init ihm iiber diele bIeteorfioine gear- beitet haben, verbiirgen die Genauigkeit des Verfah- rens dicfes gelkhickten utid fieirbigen Cliornikers, und die Richtigkeit der Folgerungen, welche er aus reinen Verfuchcn zieht. Sie werdeii die XeTultate lelbR rehr merkwiirdig finden. Die yon den beruhmterten Ana- lytikern V a u j u e l i n und K l a p r o t h bisher be- zweifelte Gegenwart der Thonerde in den DIeteorRti- nen , wird durch gegenwartige Analyfe dargetbm, (in einem e l x n einlaufenden ScLreihen an Herrn M o f er verfichert Herr K1 a p r 0 t h , auch in dem iV1eteorfieino

c

Page 2: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

von Sinolensk in Rursland Thonerde, wiewohl in ciner iuLerI t geringen Menge gefunden zu tiabcn;) und die VOII L o w i t z , L a u g i e r und T h e n a r d behauptete Gegenwart des Chroinoxyds in den Jleteorkeinen wirci durch fie befiatigt Xuf der andern Seite zeigte fie in den Steinen VOQ Stanitern einen ganzlichen Mangcl von geciiegnem E$en und Sickel u n d einen ganz neuen Be- ftandtkeil. aamlich Salzraure. . . .

K a r l v o n $ c h ; r i b e r r ,

V o n Clem Herabfallen der Aeroli then in Stannern Gnd i n dem gegenwartigen Stilclte dierer Zeitfchrift h e r e i t s u m Ct a nd li ch e Sac h ri ch t en rn i t g e t h e i 1 t w o r den. Die UmftSnJe, un te r denen diefes geichah, f t immen zieinlich genau rnit denen ilberein, unter

welchen $holic\ie Erfcbeinungen Statt hatteo. I l icht fo geoau komrnen aber d ie Aerolithen ielbft niit d e n andern Neteorrteinen ilbereiii, welche thcils das k. k. Mineralienkabinett, theils andere hieGge Privatfammlongen enthalten , rvodurch die niahri- Zchen A e r o l i t l i e ~ Gelegenheit hatten fie xnit vielen anr!ern zu vergleiclien,

Sie find zwar auch gemengt, wie alle iibrigen, doch find fie vie1 fsinkiirniger, fo dafs i n einiger Entfernung das Ganze zufammengehaufter A i c l ~ e glejcht dic mlt einer Rinde aberzogen ift. Beim nahern Betrochten findet man , d a k fie aus einer hliulich - grauen uncl unforrnlicken lkldTe beftehco, die awilclien eiue; weifsen erdigen, d e n verwitter- ten F e l d i p t h e gleichcndeo Subltaaz eingemengt ift.

Page 3: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

c 311 3 Hin uod uieder befindeo rtch in der Mdfe zerftreu- te Schwefelkiestheilcben, die felteo, aber doch b i c weilen, io ziemlichen Partieeo angehauft , von un- regelmafsiger Geftalt , und voo beinrhe zinkweilser Farbe Gnd. Aeofserlicb find diefe Steine mit einer fchwfrtlichen , etwas ins Griine ziehenden, glin- zendeo, wie gefirnifst ausfehenden Rinde urnge- ben. Sie Gnd nicht Conderlich fchwer, und fo leicht ierreiblich, dafs fie Gch fchon zwifchen den Fin- gem zu einem faodigeo Pulver oerandarn Idfen. Als die Steine eben herab gefallen waren, ltonnte man l ie Icicbter zerreiben, als nacbdem fie eioigc Zeit a n der Luft gelegen lia:ten, wodurch Ge niehr Feltigkeit orlangter,. Sie !clffen Gch fibrigens tu eioem feinen l’ulver bringen, &as lichtgrau und auq

fsetft gleicbformig ift. Weder an dem ganten Stci- ne, noch a n dem Pulver M e n F,ch die mindeften Spuren von ganz metallilchem Eifen wahroehmen, ungeachtet diefes allen ondern Metearfteinzn mehr oder weniget gtobkornig ,eingefprengt ift. Auclr werden die allerempfindliohften Magnctnadeln we- der dutch die Rinde, noch durch die Steinmafle felbft kaum bemerkbor in Bewyung gefetzt.

Das fpecifikhe Gewich t fatrd Herr Director von S c h r e i b e r s = ~ , O O O his 3,100.

Es war nicht inoglicli, durch rnechanilcha Mit- t t l die Gemengtheile diefer Steiile yon einaader ob- zufondern, nus die Rinde ltonnte abgcloh werden, untl diefe iCt, wie fpltere Erbbruoyen zeigten, von Jer Maffc des Steins nkht wefeatlich verfchieden,

Page 4: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

fondern blofs efne durcb Scbnielzung bewirkteVer4 finderung derfelben.

Dafs die weifsen, metallifch glPntendea , zero ftrcuten Theilchen Schwefelkies find, zeigte eine vor dem Lbthrohre vorgenommene Probe, bei der aach Entweichung dcs Schwefels ciii fchwarzes Me- tallkoro Obrig blieb, das vorii Magnete angtzogen wurde. Bei AuflijCung diefer Theilchen in Siuren entbaod Gch Scbwefel- tvdferftoffgas , und betvies dailurcb die geringe Oxydation des Eil'ens, w e b wegen fie, wie jene Kiestheilclien , die P ro u It In den iVIeteorfteinen von Sigena fand, ") far M a - gnetkies antufehen find.

Die Obrigen beiclen Gernengtheile ron einander sbzurondern , wurde dcr Weg des Schlcmmens ver- fucht, der aber nur unvollltomrneo zum Ziele fithr- te, dcnn in dem rnit aller Vorficht gefchlemnitea Pulver waren ftets an dem wcifsen Theile bliiulich- gtoue, und an clem blaulich -gnuen weifse anhiin- geode Theilchen mhrzunehmen. Aller , was Cich dabei bemerken hers, war, d d s Gch die blaulich - graue Materie ungleich fchwerer zerrriben liefs, als die weifse; auch war das ein Hindernifs, dafs fich die M d f e i n doin Schleinmwaffer aufserordent- lich fcbwer.zu Boden Cerzre. Da endlich auch der Magnet nichts auszutiehen vermochte, fo mufste die Steiomafle in gemengtein Zuftande der chemi- fchen Unterfucliung unterworfen werden. Vorher

*) G i l b e r t ' s Aancclee, B. XXIV, S. 282. I%

Page 5: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

I 313 3 aber wurde Ros Verhrltcn derfelben im Feuer oad Walfer unterfucht.

V e r h a l c e n inr F e u e r . Ah ria kleines Stock nur kurze Zeit fiber der

Flamme ausgefetzt wurde, ging die lichtgraue Farbe dcs Steins in I3l)tltbraun iiber. Bei fortgefetztet Hitze 6ng der Stein an auf der Oberfllche zu fchinel- t t o . Beim Erkalten zeigte Gch die gefchmolzena 31afTe ganz der ahnlich , welche die Rind; der Stei- ne bildet.

Xin Feuer dcs PorzellGnofens verltielten Gch die- l e Swine ehen To. In einer Minute bei go dcs Wedg- wood'fcbcn Pyrometers, wurde blofs die Farbe in Rothbrauo verindert, unrl dicfe Maffe des Steins etwas Iiirter. In I: Minuten, bei 18' W., wurde tlie Obtrflache verglsft, To wio es die Oberflache deF Steins ift, und die innere Matre war nocli dunkler geworden. Kabh 2 Minuten, bei 21' iV., war die Verglafuog noch ttarker, und nach 3 Minuten bei 29' W. auf alleo Seiten noch tiefer eiogedrungen, Nach 4iUinuten bei Fito flofs endlicli alles zu einem gtiinlich - fchwarzen Glare,, das mi& cler Hiode die vollkoinmeoftc Aehnlichkeit hatte; und a16 eine an- dere Menge des Steins in einem Porze!lintiegal 24

Stunden la06 einer Hitze ausgeletzt wurda, die dao Wedgw. Pyrometer 3uf 108' 3~g;b, Jitt fie keiire weitere Versnderung, als die zulttzt angegebane; auch wirkte die gelchmolzcne hlaffe nicbt auf deo TieyeL Diele lcichte Schmelrbarkeit erkljrt Gch

Page 6: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

.US den Beftrndtheileo der Malfe, wie wit be lo- gleich werden kennen lernen,

Als xoo Grao der fein gepulverten Steinmalfe in einer Glasretotte mit angeftigter Vorlaga eine Stuode long der Rothgliihehitte ousgefetzt wurden, erlitten 00 wicrler die vorhio erntihnte Veraoderuog der Farbe in Rothbraun. In der Vorlage famrnelte fich Feuchtigkeit an, die ober aicht lo vie1 betrug, dafs f e 6ch zu eioern Tropfen vereinigt hatte; Ge rocb ftark nach flilchtiger Schwefelfaure, und r6- thete das Lackmuspapier. Das rdckftindige Steio- pulver hatte bei ditfer Behandlung n u t ein halbes Hundert am Gewichte verloren, Offenbar betrug die Ncnge der Feuchtigkeit aher mehr, und dafs der Gewichtsverlult nicht gr3Cser war, mag von der hiihern Oxydation, welcheo der metallifche Ao. tbeil erlitt , hergerabrt hahcn.

E i nw ir k u n g d e s W a ffe r s . Herr Profellor Job. A n d r . S c h e r e r hatte

beobachtet, dafs Theile von diefen Steinen im Waf. fer losbar find, untl d d s d m n diefes Waffer falpe. icrfaure Silber - und Queckfilber - Lofuogeo fdle. Gin die Natur dieler aufloslichen Theile naber aus- zumittelo, wtlrden 200 Gran frifcch von einem gan- t e n Stiicke abgebrochen, im reinen Stahlmorler ZcrftoCsen, uatl dann i n eioer Achatfchole zu ei- ncin feinen Pulver zerricben. Diefes Pulver wur- d e niit 3 Pfundcn reinen deftillirten Waffers 12 Sr. digeritt und oacb dieler Zeit eioige St. gtkocht.

Page 7: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

Nacbdem die bltrirte Fliilfigkeit his 3 Unzem!is h e r bedeckten Giasfchale verdunftet worden war, wurde fie mit mehrern Heagentien verfucht. BlofS Aufbfungen voo klpetarfaurem Silber und Queckfilber unrl von rffigfaurem Blei brachten drrin Niederlchlaga hervor, welche, (ds r in der Silber- aufldfung entftandene aos,aeoommeo,) in mehr Sal- peterfSure, wenn be zumabl nach der ErwPrmuag zugegoffcn wurde, auffdslich waren. Bei Gegen- verfuchen , die mit diefeo Metallauflliifungen und mit Salzf5ure gemacht wurden, zeigte lich ein ganz gleiches Verhalten, wodurch aufser Zweifel gefetzt \vird, dds auc'a das SulsJhre feyn malfe, was obi- e e Niederfchlage er t tugt hat. Es war aber noch zu tlnterfuclien, an welchc Ealis dlefe S2ur.e gebun. den ift, da Ge, wie Verfuche zeigten, niclit frei darin enthalteo Ilt. Z u dem Ende wurclen verlchiedeoea hxengen des Waffers, einigen falpeter - faltfaure Pla- tioaufliifung, andern kohlenfaures und iitzendes Kali zugefettt. Die erhere brachte in ilinsn keine Trii. bun$ hervor, und zeigte dadurch, dak die Salzo t iure weder an Kali noch an Ammonium gebuo- den feyn konDte. Durcb attcndes Kali aber entr ftanden weifse Flocken, aucli durcb kohlenfaures Kali oach dor Erhittung bis zum Kochen. Der auf beide Arten cr ldtene Nicderfchlag war i n tugc- oolfener Schi*~efell~ttrr aufliislich ; folglich war ;doe P BeCtaadtlreii, der die Saltfiiure band, eine Ere de, U I J ~ Zw;lr> wie lettteger Ver!~cl: zeigt, Bile ccterda

Page 8: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

Die Hi'lfte des Walfers, in welchem der Metear- ftein gekocht worden, war noch iibrig. Es wurde in eioer flacben Glaslchale langlam verdunftet , gab aber dabei nichts kryftallinikhes, fondern b l o t ei- ne geringe Menge einer feuchtbleibenden Saltmalfc, die fich griifsten Thei!s i n Alkohol aufiahe. Det VOD ciem Xlkohol nichf fo leiclit auflijsliche Aotbeil liifte Gch Ieichter in tVaffer. Z u beiden AufliSfun- gen wurde nun SchwefelGure gefetzt, und nach ei- nigcr %eit fanden fich in erfterer kleine vierfeitige fiulenfiirmige Kryftalle, in der andern hingegen fei- ne biifchelfcirmig zufammengahiiufte Nodeln , wie Gyps zu kryftallifren pflegt, wenn feine Auf16- fun2 fchnell verdunftet wird. Aus allcm diefern zei- get fich nun, ilafs der Tlieil, den das Waffer aus den Metoor l te ine~ auszuzichcn vermag, in Saltfiiure be- fteht, die theils an Bittrrerde, theils anKalk gebun- den ift. Die Menge ilt indefs fehr geringe, und erft bei einer Ouantltiit von weoigfteos 200 Granen des Steins bernerkbar. Als kfeioere Meogen von 2 0

bis 30 Tl ie i lh ebeo fo behandelt wurden, war kei- ne der erzahlten Erfcheinuagen wahrtunehmen.

Yo r 1 ii u f ig c V e r f u c Ire 3 u r AuJfin d 14 ng

Urn die Natiit der Beltandtheilet. auszumitteln, welcbe diele 31etcorfteine bilden, batten fchon die

Herren Baron v o n J a c q u i n und Oberftlieute- pant L. Ti h a o sk y Verfuche angeltellt , und c h - o t i mancbe fonderbare Abweichungen von andern

d e r B ef t a n d t It e i l e .

Page 9: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

gefunden. Alle diefe Verfucbe wiederhohlte ich, unJ es ergab lich dabei Folgentles:

Salpeterfiiure, Schwefallaurc und Salzfiure wirkten nur unvollkornmen auf die Steinmaffer felbft die Salpetet- Salt taure vermochte nicht, fie be- fonders anzugreifen.

Mit Salzfiure diserirt entbao d Gch Scbwdelwaf- ferftoff, aher in fehr geringer Mcnge, welches von den in fehr geringer Menge oorhardeneo Kieschei- ierc he r r i\ h r te.

A u s J e r falpeter - falzfaurcn Auflefung fchlug Etzcndes Ammonium, nach AbConclerung cler Kie- felercle, eine hraunrothe Maffe nieder; lie wurde in Aetzlauge gckocht, die Flilffigkeit alsdann wit- de r abfiltrirt und init Salzkure gefattigt , hierhei .zeigte fich der Gelialt des Steins a n Thone,.de. - Die priicipitirte Flilffigkeit , welche Aiiimonium in reichlicher Menge enthielt, war ganzlicli farben- 10s; auch war durch ScIiwefclwa1'fzrl:o~f- Amrr:o-

niuni nicht die mindeftc Spur eines Metallgehalts darin zu finden. Als ich, aiim Vetgleiche de r Verfu- che, andere file:eorfteiae, den von A i g 1 e, den von B a r b o t a n, untl hleteoreifen aus Slavonien, die ich durch die Gate desHrn. Direct. Jes k. k.Natura l ie~- kabinetts v o n . S c l i r e i b c r s erhalten hatte, auf eben die Art behandelte, crllielt ich ftrts du rch Amiaonium eine k h a n violett gef i rbte Fjtiffigkeit, die dgrchs Erwa'rmen ihre Farbe nicht verlor, und durch Schwefel - Wafferftoff - Ammonium einen Iiiu-

figeo fchwarzen Nirdsrfchlag erlitt. Uiefes gab mir

Page 10: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

die entfcheidenclfte Ueberzeugung von der Gegen- wart des A'ickels in diefen letttern Aerolithen und yon der ganzlichen Abwefenheit deffelben in den mahrilchen Meteorfteinen. - Kleefaores Kali zeigte, dafs in der ammonikhen Fliiffigkelt Kulk gegtnwsrtig war, und nach deffen Abfclieidung konnten tlurcli gehorige Behandlung Spuren VOD

Bitterer& e r k a n n t tv e r d en, Da Pro u it i n den Meteorfteinen van Sigena,")

und nach ihrn mehrere Chemiker auch in andern, Manganesoxyd gefunden hnbeo, und da L a u - g i e r **) in vielen Meteorfteinen Chrom entdeckt ha t , fo ivurden d i e m5firilchen Meteorlteine auch auf tliefe Beltandt!iPile geprilft. Zu den) Ende wurb de I Theil daoon mit 3 Theilen reinen Aetzkali's gefchmelzt. Die Malfe erfchien unter grasgriinet Farbe, uod liifte Gch auch lo in Waffer auf; als aber diefer fchiin griin gefsrbten Fliilligkeit einige Tropfen Salpetcrfiiure zugefetzt wurdeo , ging die griine Farbe in Kofenroth iiber, welches offeobar von Manganes berrtihrte. Die FlofTgkeit wurde nun im Uebermsafsc mit Sdpeterfiiure verfettt , und dadurch lichtgelb ; und ilir derauf ifalpeterfaure fchwach oxydirte Queckfilberauflafung zugegolfen, wodurch eio oraniengelber Kiederfchleg entftand, der nach dem Trockoendie Farbe des Mennigs hatte,

*) Gi 1 b er t ' s Annulen, 8. XXIV, S. 284. *') Anna!. du MitJ'cum d'hif.toire natur., T. 7, p. 99,

M.

und G i l b e r t ' s Ann., B,XXIV, s.377. P I . .

Page 11: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

die fich nach d d a Glilhen in ein d e n Cliromoxyd Phnliches Griin urnanderte. N i t Borax zufa'arnrnen- gefchmelzt, gab diefe I\.Jaffe eih fclion grasgrifn gef l rbtes Glas. Dafs diefe Erfcheinungen wirkl ich v o m Chrorn herri lhrten, tlavon tlbereeugten mich Gegenverfuche, die ich niit den ltleteorfteinen v o n Aigle und Barbotan anftellte, rvelche g r o k e r e Men: gen von Chrorn eqthdten, niixilich nach L il u g i e r ein Hundertel , i n d d s e6 in den mihrifchen hijch- ftens I Taufendtel betragen mochte. Dagegen ent- halten diefe le t t te rn mehr Manganes, als die er- wahnten franzofifchen, i n denen ich auch deutliclie Spuren deflelben gefunden habe,

d n a t y ye; Sachdem ich mich durch diefe vorliiufigen Vet-

fuche belehrt hatte, dais die Beftanc!theile der mall- r ifchen Meteorfteine IZiefel-, T h a n - uorl Bitterer- d e , Kalk, Eifen nncl Manganesoxyd i ind , denen cine geringe hlenge Chrom beigefdlt ift, fo konnte ich nun zur folgenden genauen Analyfe fchreiten, urn die quantitativen Verhaltniffe diefer Beftand= theile zu beftirfimen.

a. Es wurden IOCI Gran des Steins irn Stallla m o r l e r zerftofsen, und in einer Reibfchale von A c h a t zurn feinftten Pulver verwandelt; durch dao Reiben hatte diefes um nichts am Gewichte zuge- nornrnen, und folglich nichts von der Reibfchale ab- gerieben. Da d e r Magnet, wie icb fclion vorhio erwahnt babe, von dielem Pulver nichts auszuzic-

Page 12: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

hen vermochte, fo wurde e r rnit Salzfaure, der et-

was Salpeterfaure zugefetzt war , digerirt. Es ent ftanil eine lichtgelbe Auflofung, unter Entweiclien einer fehr geringen Menge Schwefel - Wafrerftoffgas. Der Riickltand war gallertartig aufgequolleo und hoch rtark graulich geFPrbt, ob er gleich zu wieder- hohlten Mahlen mit Sdpcter -SalzGure war ubergof- fen worden.

b. Diefer Rilckltand wurde in eineta filbernen Tiegel rnit drei Theilen durch Alkohol gcreinigten Aetzkali's, das i n wenig WafCer aufgeloft worden,. erft zur Trockne uerclunftet, und d a n n eine Stun-

de lang gerchmelzt. D i e erhaltene grasgrilne MaKe wurde i n deftillirtern WaICer aufseweicht, und mit Salzfaure iiberfattigt, wodurch die grilne Farbe erf t in Roth, und dann in Gelb ilberging. Each ge- harigem Verdonftcn in einer PorzellSnfchale wurde der trockeoe Riickftanrl mi t Waffer wieder aufge- weicht, und hinterliers Kiql2Lerde; diefe ivurde mit Waffer , dem Salzrzure zugeletzt war , ausgeliifst, und dann geglilht, wobei fie vullkomrnen weifs wur- de. Sie wog 46,25 Gran.

c. Die von Kiefelerde befreite falzf;lurr Auflij- fung verfetzte ich in reichlichem Uebermaafse mit gtzendern Ammonium, und fcchiittelte fie wahrend 12 Stunden oftmahls durch einauder. Es fchied fich ein voluminijfer braunrother Niederfchlag ab, und die darilber ftehende ammonifche Flilffigkeit e r - fchieii ginzlich farbenlos. Sie wurde dorchs Fil- trurn gekhieden U A ~ Ja Schwefel Wafl'erftoff-

A m -

Page 13: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

A m m o n i u m i n ilir k e i n e T r i i b u n g hervor brachte, famrnt den Abldfs'swaflern des Priicipitats bis auf d e n dr i t ten T h e i l des Volurnetis gebracht.

d. Kleefaures Ka l i fcliied clann cine betrachtli- c h e M e n s e eines S ie~ le r r ch lags a b , tler nach dem

Ausfilrsen fclisrf irn Platintiegel geglii!it I O , I ~ Gran wog. Salpe terGure lcirte tlenfelben le ich t auf, und d u r c h zugefetzte Schwefe l r iure fie1 G y p s Z L I Bo- den ; Eigenlcliaften , welche alle d e m Kalke zu- koni in c n.

e. NachJeni tler ](a]!< a u f diefe A r t abgefchie- den w a r , wurtle cler FlcirGgkeit i m Kochen ~ 0 1 2 - komttien kohlenfaures ICali zugeletzt. Es b e w i r k t e anfangs ke ine T r i i b u n g ; erCt nach langern Kocheo, und iiachdem etwas Ztzzncle I~a l i l auge zugefe tz t worden war, entrtanden weirse F locken , d ie aus

Bittererde beitanden, welche erft frei wurde , nach- dem tler T h e i l vun A m m o n i u m ent fe rn t war, mit den1 und mit Salzfiiure fie ein dreifaches Salz bildetr. *)

J. D e r i n ( c ) gebliebene b raunro the Kieder- fchlag l i a t t e nach dem Auslcifsen ein gallprtartiges Aus fehen , u n d w u r d e von m i r noch feucht in r e ine Aetz lauge gebracht , und damit i n e iner fi lbernen

*) V a u q u e 1 i n hat die fchmere Zerfettbarkeit die- fes dreifachen Salzes auch hei Unterruchiing de r Meteorfieins yon Benares pefunden u n d 1)erchrie. ben in A ~ f n n l . de Chiinie , pr'. 135, T o m . XLV, p* 225, und G i l b e r t ' s AWL. B. 15, s. 419. M.

Annal. d.PLyTrk. B.29. St.5. J.1808. Sr.7. X

Page 14: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

Schale eine Zei t lang gekoclit , und dann filtrirt. D i e alkalifche Flliffigkeit Fattigte ich mi t Salzfaure, worlurch ejn weifser flockiger Diiederfchlag ent- f tand, den ich in einem Ueberfchuffe derfelben auf- l i ifete, u n d durch kohlenfaures Ammonium wie- d e r fallete. Diefer Xiederrchlag glich ganz d e r T h o n e r d e , und wurde nach gehiirigem Ausfiifsen m i t verdilnnter Schwefelfaure iibergoffen; fie hi]- de te damit eine Auflofung, welche ganz den Ge- fchmack des Alauns hat te , und durch etwas zuge- fetztes fchwefelfaures Kali, nach gelindem Abdun- i ten, Alaun i n den deutlichften Octaedern gab. Diefe Kryftalle von neuem in Waffer geliift, und mit kohlenfaurem Ammonium pracipitirt , gaben 7,62 Gr. gut ausgefafster und gegluhter Thornei.de.

g . D e r nach Behandlung mit Aetzlauge geblie- b e n e Anthei l wurde nun mit verclunnter Schwefcl- faure iibeigoffen , damit in einer Porzellanfchale his zur T r o c h e verdunftet , und die t rockene Salz- maffe eine Stunde lang irn Plantintiegel der Roth- g l ~ h e h i t z e ausgefetzt , urn das Cchwefelfaure Eilen zu zerlegen. Die blaffe kam braunroth und pul- veri5 atis dem Tiegel , und wurde i n Waffer ausge- k o c h t , wobei rothes Ei/kisoxyd zuriick blieb. Die wifferige Auflofung fchmeckte bitter, und gab nacli

dern Verdunften nadelformige Kryftalle, die fich aher nicht leicht wieder in3 Wafler aufloften. Es war Bitterfalz, mit etwas Gyps, welcher le tz tere aus einer geringen Nenge ICalk entftanden war, d e r fich zugleich mit dern Eifen, dem Rlanganes, d e r

Page 15: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

c 323 3 Thonerde und der Bittererde durch Ammoniuln

niedergefchlagen hatte. Ich kochte die erhaitene Salzmdfe in vielem Wafrer, urn aucb den Gyps mjt aufzulijfen, und zerlegte diefen fodaun durcll Sa u erk 1 e e fa1 z. D e r e r ha It e n e Xi e d er fc h la g w 06 €tark gegliiht 2 Gran, und ift rlern in ( d ) erliaite- nen Ka!ke zuzurechnen. D e r riickrtandigen Fliif- figkrit wurde die i n ( e ) erhaltene U P II i n Schwefel- faure aufgelijcte Bittererde zugegeben, und tlarauf Alles koctientl in i t kohlenfaurern Kali gefillt. L)er erhaltene Kieilerfclilag nahm fchon wahrenri des Trockneris, noch rnehr aber wahrend des Gliihens eine braune Farbe a n , die von anhsngendem Man- ganesoxycl herzuriihren fchien, und wurde daher mit concentrirter SalpeterfSure ubergoffen, wobei fich die Bitterercle auflofte, das hfanganesoxyd aber nicht. D i d e s letztere wog gegliiht 0,75 Gr. und bildete mit SchtvefelCiure eine rofenrothe Auf!a- fung. Aus der faalpeterfauren Auflijfung wurde dann die Bittererde durch Kali gefallt, und wog ge- gliiht 2 Gran.

h. Das bei de r vorigen Operation zuriick ge- bliehene EiCenoxyd wurde nach nochmahligetn Glil- h e n mit EfGgfaure gckocht, u m das vielleiotit noch anhzngend e hlaiiganesoxyd abzufcheiden ; kohlen- iaures Kali fchlug aber n u r eine geringe Menge ei- nes auch nach dem Gliihen weifs bleibenden Praci- pitats nieder, das nur O , ~ O Gr. wog, undBittererile war , die von etwas wahrend des Gliihens zerretz- tein Bitterialze berriihren moclite. Das Eifenoxyd

X I

Page 16: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

c 3 2 4 3 wurtle dann mit einisen T r o p f e n Leinchl ahgerie . bell untl in einer Glasretorte f chwach gegliiht. Das nun vom Magnete anziehbare Eifenovyd wog 27 Gran.

I-Iunclert T h e i l e diefer Meteorfteine enthalten deinnach :

KieCelerde ( b ) . 46,?5 Kalk ( d . 8 ) . 1 2 , l O

Thonerde (J) . . 7.61-

Schwarzes EiCenoxyd . . 37 Manganesoxyd . 0,75

9%Q4

Uitterercic (7, A ) 2 , s O

Chrom eine Spur -- Vel-lnR mit Inhegriff cr'es Waffers, des

Scliwelelgehalts, und der Spuren vo n CdzG u r e n 31 i t t e 1 fa 1 z en

Alle diere Beltancltheile hatte man fchon zuvor i n 3leteorlteinen Sefunden, n u r zwei ausgenom- Inen , niirnlich T h o n e r d e und fa l t laure Salze. Was rlie erftere betrifft, fo f a g zwar Prof. B a r t 11 o Id i n feiner Unter luchung des e n k h e i r n e r Steines, e r habe i n demfelben T h o n e r d e gefunden. *) V a u . q u e l i n, der dielen Stein ebenfalls zerlegte, fand ihn aber von allen fibrigen nicht verrchieden; **) woraus folgt, dals Prof. B a r t h o l c l fich geirr t

3,76

*) h'ctces nllgem. Journ. der Chernie. B. 1 , s. 20.

**) . V e ~ e s n"gein. J o u r n . d e r Chein ie . B. I , S. 51.

fit. (Diere Annulen. 8. 1 3 ,

(DielenJiriUlen, B. 18, s. 319. G.)

s. 095 und 3 1 2 . G . )

M.

Page 17: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

c 325 1 haben miifre. Doch hehauptet airch L e S a g e in feiner Vergleichung der Meteorfteirie von Aisle, Sales und EnGsheim, *) d d s cr aus diefen Meteor- fteinen, (er clriickt fich n i c k beftimnlt aus, ails welchen ,) durch Behandlung mit Scliwefelfiiure octaetlrifche Kryftalle, wie er meint, aus Eifeni und nickelhdtigem Aldun bekommen lube. Diere Vcr- fchiedenheit cler Angaben, die Tlionerde .in dcn Meteorfteinen betreffentl, veranlnls're mich , die U n t er fu c h u n g der 1 I I ii h ri Cc h e n A ero Ii t 11 e n vo r z il g- lich in diefer HinGcht zu wiederhohlen; icli erhielt ftets diefelben Refultate.

Sdzfaure Salze hattc man coch in keinem ein. zigen der Meteorfteine gefunden. Herr Yrofeliur S c h e r e r hat zuerft auf diefen Bcitandtheil der. felben aufrnerkfani gemaclit, **) uncl es wjire wich- tig , ~ W ! I andere Meteorfteioe cliefsfalls zu prafen, da auker P r o u f t noch niernantl ctas Vcrhslten diefcr Steine im Wafler verfiicbt hat. Selbft diefer Chemilter oahm dabei mehr atif die Veriinderungen,

*) Journil de PhyJ'., T. 57: . luil let , p. 70. (Did* Aimaleti, B. 18 , S. 314. G.)

**) Auch in mehrern sndern theits gemengten, theils einfaclien Steinarten hat Herr Prof S c h e r e c f,dtf;lurr Salze gehinden, wenn er fie in di4iI:ir- tern WJTer kochtc. So behandrlte er 2. B. Granit von Mautern in Ober eoefierreich, Bahlt aus BGIimen, eine GeLirgsart, die \*id Strdilfiein h a t e , vom Xi- lerthd in Tyrol, und endlich Einisflein. V O ~ je- der diefer Steinarten wurden 8 bis 10 Unzen in eh

Page 18: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

welche d e r Stein im Waffer crlitt, als auf die Ei- genfchaft Rilckficht, welche das Waffar dadurch er- langte; doch fiihrt e r in der Unterfuchung tles Steins von Sigena *) an, dafs er in dem Waller , in wel- chem der Stein einige Zeit gelegen hat te , durch fauerkleefclures Kali deutliche Spuren von Kalk ge- funden hahe.

Die RieJplerde befindet Gch in diefen Meteor- fteinen in :demfelben Zultande, wie mehrere Chemi- k e r lie fchon in antlern Aerolithen gefuoden haben, namlich tlafs fie durch S iuren leicht t u einer Gal- l e r t e wircl ’ wefshalb auch ihre Abfcheidung nicht obne Scliwierigkeiten ift. Das Eifin befindet iich i n ihnen nicht in metallifchem Zuftande; wede r dem freien, nocli dern bewaffneten Auge teigt es fich Jar in 31s lolches, noch lafst lich dergleichen durch den Magnet daraus abfcheiden. Es fcheint alsJc’ciiu;or:es Oxyd da t u feyn, das fufserft zar t in d e r MafTe zertheilt und wahrfcheinlich die Urfache d e r afchgrauen Farbe ift, die i m Feuer , (wegen d e r bahern Oxydation ,) in rothbraua nbergeht. In Verbindung mit dern Manganes bildet es das die Glafur tier Steine farbende Princip.

nigen Pfundcn deftillirten Walfers gehocht, die ab- filtrirte FliiKgkeit wutde bis auf einige Quentchen rerdunftet , und dielelbe dann mit ralpeterlaarer Silber - und Queckfdbetauflofuung verfettt, welche Reagentien zwar geringe, aber doch deutliche Men3en von Salzliure in jeder dieler Steinarten an- zeig t e n. M.

$’) G i l b e r t ’ s A n n d e n , B. 24, S. 281. M.

Page 19: Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am 22sten Mai 1808 bei und in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind

c 327 1 Die mihrifchen Meteorfteine mlchen dadurcb,

dafs ihnen der Nickel fehlt, eine befondete Aus- nahme, da ma0 diefes Metal1 bisher noch in allen Meteorfteioen gefunden hat. Ich habe mich lelt~ft von der Anwefenheit deflelben in dem Meteorei- fen nus Slavonien und in den Eifenkbrnetn d e r Steine von Aigle uod Barbotan deutlich liberzeugt. Kickel fcheint daher nut eio Begleiter des gediege- nen Eifens in den Meteorheinen zu feyn; und wenn man ihn in der erdigen Maffe fand, To mochte das wohl von fein eingemengten Theileo des nickelhal- tigen Eifens hergeriihrt haben,

Uebrigens fcheinen von dief'en Beftandtheilen, das Eifen, das Wanganes und das Chrom vorzilg- licb dem bliiulich -grauen Aotheile des Steins, der fich auch dutch feioe grijfsere Harte unterfcheitlet, nebft einein Theile Kiefelerde, antugeharen, der weifsen Subftanz Jagegen vorzifglich die Thooerde uncl der K a k

J o f ep l r Mo S e t .