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D/A-Wandler T+A DAC 8 DSDAutor: Josef Bruckmoser Fotografie: Rolf Winter

Der äußerlich unscheinbare DAC 8

DSD hebt die CD-Wiedergabe auf ein

sehr musikalisches Niveau. Aber das

Sahnehäubchen ist der DSD-Wand-

ler. Achtung, Suchtgefahr!

Ein doppelter Jackpot

Die Welt der Daten wird immer kompakter. Daher darf man sichnicht mehr von bescheidenen Ausmaßen eines digitalen Geräts ir-ritieren lassen. Dass der DAC 8 DSD von T+A gerade einmal 9,5 x27 x 27 Zentimeter misst und nur vier Kilogramm auf die Waagebringt, sagt nichts über seine inneren Werte und seine musikali-schen Qualitäten aus. Zweifellos haben die Entwickler in Herfordin Ostwestfalen zum ausgerufenen Preis von 2950 Euro einen Di-gital-Analog-Wandler mit vielen hoch beachtlichen Features aufden Markt gebracht. Das beginnt schon beim konventionellen Ge-brauch als Wandler für herkömmliche Red-Book-CDs. Dafür war-tet der DAC 8 mit vier unterschiedlichen digitalen Filtern auf. Dasmag man mittlerweile selbst in dieser vergleichsweise günstigenPreisklasse für selbstverständlich halten. Nicht selbstverständlichist aber, dass diese vier Filter dem User auch tatsächlich eine er-hebliche Bandbreite an klanglichen Unterschieden bereitstellen.Grundsätzlich werden alle PCM-Signale hochgesampelt, undzwar synchron, wofür zwei Oszillatoren für 44,1 und 48 kHz zurVerfügung stehen. Die Wandlung übernehmen die 32-Bit-ChipsPCM 1795 von Burr-Brown, vier Stück pro Kanal. Durch ihre ge-

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schickte Verschaltung sollen sie mögliche Restfehler ausschaltenund das Rauschen verringern. Der frei programmierbare Signal-prozessor bietet die Oversampling-Algorithmen FIR kurz, FIRlang, Bezier/IIR, Bezier. Das lange FIR-Filter ist das Standardverfahren der Digitaltechnikmit einem extrem linearen Frequenzgang, hoher Sperrdämpfung,linearer Phase und konstanter Gruppenlaufzeit. Nachteilig sinddie dem Signal hinzugefügten Vor- und Nachschwinger, weil dasMusiksignal durch diese „Zeitbereichsfehler“ an Natürlichkeit,Dynamik und Präzision verliert. Beim impulsoptimierten FIR-kurz-Filter werden diese Fehler verringert und die Impulsantwortverbessert. Dadurch wird das Vor- und Nachschwingen geringer,allerdings nimmt auch die Linearität des Frequenzgangs ein wenigab und die Sperrdämpfung sinkt. Alles in allem repräsentierenbeide FIR-Filter des DAC 8 das, was man von der CD gewohnt ist,auf einem zeitgemäß hohen Niveau. In eine deutlich andere Richtung gehen die beiden Bezier-Filter.Mit ihnen werden die problematischen Vorschwinger des FIR-Ver-fahrens weitgehend eliminiert. Laut T+A produziert Bezier ein sehr„analoges“ Systemverhalten, das klanglich und messtechnisch gu tenanalogen Plattenspielern gleiche. Beim vierten Filter, dem reinenBezier-Interpolator, wird sogar „eine perfekte Rekonstruktion desursprünglichen Musiksignals“ versprochen. Es weise keinerlei Vor-oder Nachschwinger auf und sei frei von jeglichen Verfälschungendes zeitlichen Verlaufs des Originalsignals. Nun ist Papier geduldig,und auch andere DACs müssen sich hinsichtlich des Angebots anunterschiedlichen Filtern nicht verstecken. Aber das Erfreuliche amDAC 8 DSD ist die weite Spreizung der klanglichen Unterschiede.Denn bei den Hörsitzungen haben sich die FIR-Filter und die Be-zier-Filter auch im Blindtest zweifelsfrei voneinander unterscheidenlassen. Sehr hilfreich war dabei die kleine mitgelieferte Fernbedie-nung. Diese ist zwar haptisch und optisch ein wenig mickrig ausge-fallen, aber sie bietet alle notwendigen Features für die Abgleichungder Anlage vom Hörplatz aus. Und darauf kommt es schließlich an.Der Chefentwickler bei T+A, Lothar Wiemann, sieht denn auchin den beiden FIR-Filtern eher das Pflichtprogramm. „Die habenwir eingebaut, weil viele Institute nur auf die Linearität des Fre-

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D/A-Wandler T+A DAC 8 DSD

quenzgangs achten. Da wollen wir bei solchen Mes-sungen nicht das Nachsehen haben.“ Die Vor- undNachschwinger dieser Filter seien aber Gift für denKlang. „Kein Instrument macht Vorschwinger, allen-falls kommt es zu einem Nachschwingen, daher sindauch die Nachschwinger der FIR-Filter die wenigerproblematischen.“Wiemann bevorzugt die Bezier-Filter. Genauso, wiesie sich auch für diesen Testbericht als Mittel derWahl erwiesen haben. Die Unterschiede zwischenden Filtern drei und vier sind dann nicht mehr gra-vierend. Mit einem der beiden Bezier-Filter klang dieStimme von Mercedes Sosa auf der Misa Criolla(Decca, 467 095-2 DH, CD) voll, beinahe möchteman sagen „weiblich schön“. Dagegen war der Ein-druck bei den FIR-Filtern etwas kantiger. S-Laute er-schienen ein wenig überbetont, und dort und da ge-rieten die ganz hohen Töne ein wenig spitz. DieselbeTendenz zeigte sich mit dem Album Love Songs, dasdie schwedische Mezzosopranistin Anne Sofie vonOtter 2010 mit dem Jazzpianisten Brad Mehldaueingespielt hat (Label Naïve, V 5241, CD). Mit denbeiden Bezier-Filtern hatte die Frauenstimme Aus-druck und Volumen. Die Spannung in der Musikwurde spürbar, die dadurch entsteht, dass sichMehldau, wiewohl einer der führenden Jazzpianistender Gegenwart, ganz in den Dienst der Sängerinstellt.

Im direkten Vergleich mit dem Theta-Wandler derReferenzanlage, der trotz seines Alters dank speziel-ler Algorithmen noch immer eine gute Figur macht,klang der T+A-Wandler lebendiger und luftiger. DerRaum wurde vielschichtiger vor dem Hörer ausge-breitet. Insgesamt erbrachte der Vergleich den Nach-weis, dass der DAC 8 DSD auch bei den „sanfteren“Filtern keineswegs zu weich klingt oder in den obe-ren Regionen zu viel verlieren würde. Wer einmalmit knallhartem Rock drauflos poltern möchte, wirdfür diesen Zweck – und wohl nur dafür – vielleichtauf das geradlinige FIR-Filter umschalten. Das Fazit zur Halbzeit lautete demnach: Schon fürdie Wiedergabe herkömmlicher CDs ist der T+Adurch die klangliche Vielfalt seiner digitalen Filterein Gewinn für den Hörer. Das Sahnehäubchen dar-über ist aber zweifellos die DSD-Wiedergabe überdie USB 2.0 Schnittstelle des DAC 8 DSD. Bei meinem McBook funktionierte das ohne jedenzusätzlichen Treiber. Allerdings ist damit der Nach-teil verbunden, dass DSD-Streams nur bis DSD128wiedergegeben werden können. Voll ausschöpfenkann man die Möglichkeiten des T+A nur mit einemWindows-Rechner. Dieser benötigt einen Treiber,der auf der T+A-Homepage unter Downloads zurVerfügung steht. Installiert man zusätzlich einen

Auf der großen Platine des DAC 8 befinden sich im Bild linksunten das analoge Netzteil mit Siebung und Stabilisierungsowie das digitale Netzteil mit Filterung. Darüber sitzt dergroße T+A-Chip, der die Daten vom USB-Eingang empfängt.Rechts oben ist die analoge Lautstärkeregelung zu sehen,darunter rechts der T+A „True-1 Bit“-Konverter für DSD. Diebeiden kleinen T+A-Chips in der Mitte sind die 32-Bit PCM-Wandler (hier der linke Kanal). Darunter rechts erkennt manden DSP für PCM-Oversampling sowie die Takt-Resynchro-nisation. Im Bild rechts oben ist die Spannungsstabilisierungfür das Netzteil zu sehen. Links daneben befindet sich derDigitale Signalprozessor (DSP) für das PCM-Oversampling

xxxMitspielerKabel: Cardas Golden Reference, Cardas Neutral Reference, Brod-mann Acoustics Laufwerk: Kuzma Reference Tonarm: Kuzma stabireference Tonabnehmer: Benz Micro Ruby open air, Benz LP, Orto-fon Rohmann Line: Jeff Rowland Synergy II Phono: Jeff RowlandCadence Endstufen: Jeff Rowland Model 12 Lautsprecher: Tren-ner & Friedl, Parker 95 (update 2005) CD: Laufwerk: Theta Data Ba-sic (Philips CDM-9 Pro), Wandler: Theta DSPro Generation III High-Res Formate: MacBook Pro mit Playersoftware JRiver MediaCenter und Audirvana Plus Zubehör: SID Analog (Sound improve-ment disc „A“), Millenium Karbon LP-Matte, Clearlight Audio RDC-Kegel, SIC (sound improvement coupler), Audioplan Sicomin Anti-spike SIAS, ART Dämpferxxxx

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wertigen Standard bei Streams zu werden. „Die Da-tenmengen, die man übertragen kann, werden im-mer größer, sodass jede Form von Komprimierungüberflüssig wird.“ Zum anderen erlebe die SACD inJapan eine wahre Renaissance – eine Entwicklung,die T+A so ernst nimmt, dass intensiv an einemDSD-fähigen Audiolaufwerk gearbeitet wird. Entsprechend stolz ist Wiemann auf die im DAC 8implementierte DSD-Technik. Die Schwierigkeit da-bei sei allerdings gewesen, dass es keine echten DSD-Wandlerchips mehr auf dem Markt zu kaufen gebe.Zumindest nicht in der Reinkultur, wie es T+A ver-langt. Nur Philips habe früher reine DSD-Wandlerhergestellt. Diese würden aber nicht mehr produ-ziert. „Was man derzeit in Chip-Form bekommt, dassind Wandler, die das DSD-Signal in PCM konver-tieren“, sagt der Chefentwickler in Herford. Für T+Akonnte es daher nur einen konsequenten Weg geben:„Wir haben einen hauseigenen Wandler gebaut, der

ASIO-Treiber, können Windows-Rechner Streamsbis DSD512 wiedergeben.Für mich ist das freilich kein Grund, vom McBookauf einen Windows-Laptop umzusteigen. Ich habemit dem DAC 8 und Musikdateien im FormatDSD128 wahre Hörgenüsse erlebt. Es ist ein Jammer,dass sich in der Entwicklung digitaler Formate dieSACD nicht auf breiter Bahn hat durchsetzen kön-nen. Die Vorteile des Direct-Stream-Digital-For-mats, auf dem auch die SACD beruht, gegenüber derherkömmlichen CD werden vom DAC 8 DSD scho-nungslos aufgedeckt – und das, obwohl er durch sei-ne raffinierten Digitalfilter auch dem PCM-Formatmehr entlockt, als man gemeinhin erwarten darf.„Ja, es ist wirklich schade, dass die CD nicht insge-samt durch die SACD abgelöst wurde“, sagt auch Lo-thar Wiemann. Der Chefentwickler von T+A siehtaber Licht am Ende dieses Tunnels. Denn zum einensei das DSD-Format auf dem besten Weg, zum hoch-

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D/A-Wandler T+A DAC 8 DSD

Das Anschlussfeld des DAC 8 bietet vollenEmpfang für digitale Mitspieler. Im Bild linksdie analogen Ausgänge als Cinch- und alssymmetrische XLR-Buchsen sowie die Um-schaltung für LINE oder VARIABEL. Rechtsfolgen der digitale Ausgang und vier S/P-DIF-Eingänge. Die BNC-Buchse, der opti-sche Eingang, die AES/EBU-Buchse und derUSB-Eingang vervoll ständigen das An-schlussfeld. Mit SYS-IN hat T+A für allfälligezukünftige Erweiterungen vorgesorgt

DSD-Signale als echte Ein-Bit-Signale bis DSD512konvertieren kann.“ Und das nicht nur in den teure-ren Geräten von T+A, sondern auch im DAC 8, derseinen großen Geschwistern in der Wandlertechnikin nichts nachsteht.Also folgte ich Wiemanns Tipp, doch einmal aufdie Internetseite www.nativedsd.com zu schauen.Dort sind zwar noch nicht sehr viele Künstlerinnenund Künstler vertreten, die auf der Weltranglisteganz oben stehen. Aber fürs Erste reicht die Auswahlan renommierten Interpretinnen und Interpretenallemal. Ich habe zum Beispiel zu Iván Fischer mitseinem Budapest Festival Orchestra gegriffen. DerDirigent ist bekannt dafür, dass er bei seinen Ein-spielungen auch auf ein hochwertiges technischesEquipment Wert legt. So hat er die Mahler-Sympho-nien für Hybrid SACD und mit Kabeln von Van denHul aufgenommen.So weit so gut. Es könnte aber trotzdem ein Fehlergewesen sein, dass ich mir Felix Mendelssohns „Mid-summer Night's Dream“ mit Iván Fischer von nati-vedsd heruntergeladen habe. Denn solche Aufnah-men haben beinahe Suchtcharakter. Wer immerschon mit dem CD-Format unglücklich war und da-her im Zweifel zu Vinyl-Scheiben gegriffen hat, wirdmit DSD-Dateien auf gefährliche Abwege geführt.

Noch nie habe ich selbst an die Möglichkeit gedacht,Musik vor allem digital zu hören. Dieses Mal schon.Wer sich eine hochwertige digitale Musiksammlungaufbauen will, wird um das DSD-Format nicht her-umkommen. Über den DAC 8 DSD spannte die Ein-spielung mit dem Budapester Orchester einen weitin die Tiefe ausgreifenden Raum auf. Die Wiederga-be der Bässe war kräftig und straff. Die Geigen er-strahlten seidig, von den Bläsern drangen vielfältigeKlangfarben ans Ohr. Und das alles war getragen voneiner unendlichen Ruhe, die nicht durch den gering-sten wahrnehmbaren Rauschteppich gestört wurde. Der Download des Prelude aus der Bach-Suite Nr.1 bestätigte, wie kraftvoll und voluminös ein Celloklingen kann. Der Bogen wurde mit – beinahemöchte man sagen – harter Hand über die Saiten ge-führt. Und der DAC 8 DSD gab alle diese kräftigenTonimpulse ohne Zögern und mit voller Intensitätwieder. Ein Cello ist eben wahrlich kein Spiel-Zeug,sondern ein ausdrucksvolles Instrument für die Wie-dergabe entsprechender Kompositionen.Gleichzeitig ließ der T+A bei der Klaviersonate inC-Dur KV 545 von Wolfgang Amadeus Mozart –auch diese ein Download von nativedsd – nichts vonder Leichtigkeit des Seins vermissen. Erstaunlich, wieklar voneinander unterschieden die Melodie in der

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rechten und die Begleitung in der linken Hand waren, und wie siedoch ein Ganzes bildeten. Kurz kam mir der ketzerische Gedankein den Sinn: Wie das jetzt wohl mit dem traditionellen FIR-Filterdes PCM-Formats klingen würde? Freilich, ich persönlich hätte immer noch lieber eine SACD inder Hand als „nur“ den Download auf der Festplatte meines Mc-Books. Daher hat mich der Hinweis von Lothar Wiemann beson-ders hellhörig gemacht, dass T+A an einem DSD-fähigen Lauf-werk arbeite. Die Gewohnheit, etwas in der Hand haben zuwollen, trägt man eben als „Altlast“ mit sich, wenn man in der Ärader haptisch greifbaren Musikträger groß geworden ist. In Summe lässt sich über den DAC 8 sagen, dass T+A für diePCM-Formate mit den beiden Bezier Filtern eine sehr gute Wahlgetroffen hat. Damit kann man zumindest erahnen, was in der di-gitalen Musikwiedergabe auch mit der Red-Book-CD möglich ist.Tatsächlich geht aber das DSD-Format deutlich darüber hinaus.Das ist mit dem DAC 8 in einer besonders hohen Qualität zuhören. Es hat sich zweifellos gelohnt, dass T+A beim DSD-Wand-ler auf die hauseigene Kompetenz vertraute und nicht auf die gän-gigen „Schummelchips“ zurückgegriffen hat, auf denen DSDdraufsteht, aber de facto PCM drinnen ist. Im Übrigen muss trotz der vielen Schmankerl, die es über dieWandlertechnik des DAC 8 DSD zu berichten gibt, dringend er-wähnt werden, dass dieses kleine HiFi-Juwel selbstverständlich alleanderen Anforderungen an einen zeitgemäßen D/A-Wandler er-füllt. Eingangsseitig lässt der DAC 8 keine Wünsche offen. VierS/PDIF-Eingänge, ein optischer Eingang sowie eine BNC- und ei-ne AES-EBU-Buchse nehmen digitale Signale entgegen. Plus dieUSB 2.0 Schnittstelle. Das Display ist übersichtlich und mit demBlau, das im Unterschied zu vielen anderen Blautönen solcher An-zeigemodule überhaupt nicht aggressiv ist, sehr gut ablesbar. Diekleinen Symbole rechts neben der großen Anzeige des Dateifor-mats geben hinreichend Auskunft über den aktuellen Status derWiedergabe. Zudem kann der DAC 8 als Vorverstärker verwendetund direkt an eine Endstufe angeschlossen werden. Keineswegsselbstverständlich ist dabei in dieser Preisklasse, dass die Lautstär-keregelung nicht auf einer klangmindernden digitalen Ebene auf-gebaut ist, sondern völlig analog. Tatsächlich konnte ich im Klangkeinerlei Unterschied feststellen, der durch diese sehr fein abge-stufte Pegelregelung verursacht worden wäre. Der entscheidende Unterschied ist ein ganz anderer: Ob der DAC8 in der Schalterstellung „LINE“ mit fixem Ausgangspegel übermeine Jeff Rowland Vorstufe Synergy an die Endstufen angeschlos-

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D/A-Wandler T+A DAC 8 DSD

sen wurde oder ob er über „VRBL“ (variabel) direktmit den Model 12 verbunden war. Da zeigte sich sehrklar, dass die Synergy im Verbund mit den Endstufendie klangliche Balance eine Spur Richtung yin, alsoauf die dunklere Seite des Spektrums verschob. Dage-gen tendierte das Klangbild leicht zu yang, also zurhelleren Seite, wenn der T+A ohne Umwege direktmit den Model 12 verbunden war.Sehr schön war das bei den hohen Streichern aufder CD3 von Chesky zu hören. Diese Aufnahme derSymphony Nr. 2 von Jean Sibelius gehört seit je zumeinen Referenzen, was Räumlichkeit, die Dynamikvon Crescendos und die Abbildung eines großen Or-chesters betrifft. Beim Vergleich zwischen der LINE-und der VRBL-Nutzung des DAC 8 DSD erwiesensich die hohen Streicher auf dieser Einspielung ausdem Jahr 1986 als sehr differenzierend. Wurde derT+A als Vorverstärker direkt an den Endstufenbenützt, klangen die Streicher luftiger, der Strich aufden Saiten war kräftiger und die Auflösung reichteweiter nach oben. Auf dem Umweg via Rowland-Vor-stufe erschienen die ganz hohen Register ein wenigzurückgenommen. Damit ging auch ein Tick Trans-parenz verloren.Derselbe Eindruck ergab sich bei der Wiedergabeder erwähnten DSD-Datei der Bach-Cello-Suite.Auch hier wirkte der gestrichene Bogen auf den Sai-ten kraftvoller, so als ob er mit mehr Nachdruck ge-führt würde, wenn der DAC seine eigenen Qualitä-ten als Vorstufe direkt an den Rowland-Monosausspielen konnte. Detto trat bei einer DSD-Dateimit Gitarre das Anzupfen der Saiten in den Vorder-grund, der Korpus bekam mehr die Rolle des Mit-spielers.Unter dem Strich heißt das nichts anderes, als dassder DAC 8 DSD in einer rein digitalen Anlage ohnealle Abstriche auch den Part des Vorverstärkersübernehmen kann. Wer keine analogen Zuspielerhat, sondern CDs in hoher Qualität abspielen willund – das ist mit dem DAC 8 DSD eine unbedingtempfehlenswerte Option – an den Aufbau einerhochwertigen DSD-Bibliothek denkt, benötigt dankder exzellenten Ausgangsstufe absolut keinen zu-

sätzlichen Vorverstärker. Umgekehrt liefert der DAC8 ein so korrektes und neutrales Signal, dass diesessich etwa mit einer Röhrenvorstufe sehr leichtklanglich feintunen lässt. T+A hat mit dem DAC 8 DSD einen Wandler-Vor-verstärker auf den Markt gebracht, der CDs durchseine vielfältige Wandlertechnik auf ein neues Niveauhievt. Wer diesem so unscheinbaren Gerät darüberhinaus entsprechende DSD-Dateien zukommen läs-st, wird in eine ganz neue Klangwelt entführt, diehöchstens einen Nachteil hat: Dass der Weg zurückschwierig ist. Der DAC 8 DSD ist ein doppelter Jack-pot. Der Nutzer hat den zweifachen Gewinn, dass erseine CDs neu genießen kann und durch den DSD-Wandler höchst preiswert an neue Ufer der digitalenMusikwiedergabe geführt wird.

xxxxDigital/Analog-Wandler T+A DAC 8 DSDPCM: Doppel-Differential-Quadruple-Converter mit vier D/A-Wandlern pro Kanal, 32-Bit Sigma Delta, 352,8 kSps/384 kSps,achtfach Oversampling Upsampling: vier wählbare OversamplingAlgorithmen, FIR kurz, FIR lang, Bezier/IIR, Bezier DSD: Direct DSDSignal Path über T+A True 1 Bit Converter Analogfilter: phasenli-neares Besselfilter 3. Ordnung, schaltbar 60 kHz oder 120 kHz, Fre-quenzgang PCM 44,1 kSps, 2 Hz bis 20 kHz, PCM 384 kSps undDSD 512, 2 Hz bis 100 kHz Klirrfaktor: < 0,001 % Geräusch-spannungsabstand: 116 dB Kanaltrennung: 110 dB Ausgänge:analog: coaxial (cinch) und symmetrisch, digital: 1 x coaxial Digi-taleingänge: 4 x S/PDIF, 1 x opt. TOS-Link, 1 x BNC, 1 x AES/EBU,USB Class 2 Mode; Unterstützung von asynchroner Datenübertra-gung PCM-Mode: 44,1 kSps bis 384 kSps; 16/24/32 Bit; DSD64,DSD128, DSD256, DSD 512; (MAC OS nur bis DSD 128 nativ mög-lich) Stand-by: 0,2 W Fernbedienung: F8 inklusive Treiber:asynchrone Treiber für Windows auf T+A Homepage Ausführung:Gehäuse Alu schwarz, Deckel Alu silber Maße (B/H/T): 27/9,5/27cm Gewicht: 4 kg Preis: 2950 Euro

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