1
134 cyanophyllus Fries, O. reclinis Fries, Pleurotus sapidus Schulz., P. pardaus Schulzer, P. superbiens Schulzer, Annularia Fen~lii S chulzer, Pluteus patricius Schulzer. Friedr. Hazslinszky. Correspondenzen. Leitmeritz in B5hmen am 28. Februar 1873. Ich wtinsche die meiner Sammlung noch abgebenden selteneren Gefiisspflanzen der ungarischen Kronl'/inder dureh Austausch mit b(ib- mischen oder norddeutschen Pflanzen zu acquiriren. Die zum Aus- tausche geneigten Helren Botaniker wollen sieh brieflich an reich wenden. A.C. Mayer, D6m~in.-Direkt. in Pens. Pesth, am II. Miirz t873. Die in der vorigen Nummer gebrachte Naehrieht yon der Ent- deckung der pyrenfiisehen Potentilla nivalis Lap. am Pfireng (in den siidlichen Karpathen Siebenbfirgens) hat reich miichtig aufgeregt, und urgirte ieh alsogleich yore Entdeeker Exemplare zur Ansieht, indem ich nicht umhin konnte, zugleich, trotz Hinweis auf gleiches Vor- kommen yon Carex pyrenaica, meine Zweifel an die richtige Be- stimmung auszudrfieken. Und ich hatte wirklich die riehtige Ahnung! Die dureh die ausserordentliche Giite des Herrn v. Csat6 soeben zu- gekommene Pflanze ist keineswegs Potentilla nivalis Lap., sondern meine PotentiUa Haynaldiana, yon mir in der Juni-STummer 1872 dieser Zeitsehrift und in Boissier's Flora orientalis vol. II. pag. 704 besehrieben. Ieh habe sie im verflossenen Sommer in unge- heurer Menge ~,om Balkan mitgebracht. Das ist wieder einmal eine magnifique Entdeekung ftir Siebenbtirgen!! Was dtirfte erst die indie Wallachei abstfirzende Seite tier Karpathen bergen?- Bei dieser Gelegenheit will ich auch fiber Achillea abrotanoides V isiani etwas sagen. -- Grisebach stellt diese Art in Spicileg. flor. rumel. zu A. multifida S. et Sin. als Synonym. Davon nimmt Visiani nir- gends Notiz. Dazu bemerke ich, dass die dahnatinische Pflanze yon A. multifida himmelweit verschieden ist. Denn A. multifida S. et Sin. kann man yon A. atrata var. Clusiana nich! untersCheiden, wogegen Visiani's Pfianze mit einer Achillea atrata nicht zu vereinigen ist. Janka. Athen, am 2. M~irz t873. Wit haben bisher keinen Winter gebabt, nur auf den Bergen des Pelopones und in Rnmelien ist Schnee gefallen. In den meisten Thiilern des Landes berrscht dagegen.schon der Frtihling und zwar bei einer Temperatur yon ~- 16 his 23 R. Da hiiufige Regen fielen, so stehen auch die Saaten vortrefflieh. Die Mandelbiiume um Atben standen schon in schSnster Bliithe, und an Orangen und Limonien giht es mehr als Ueberfluss, ebenso an Blumen und Gemtisearten. Dagegen trat im vergangenen Jahre auch bei uns tier so verheerende Rebenwurm auf und verwtistete namentlich die korinthischen Trau- benst0cke in wenigen Tagen. Naeh meinen Versuchen zeigen sich

Correspondenzen

  • Upload
    janka

  • View
    212

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

134

cyanophyllus Fr ies , O. reclinis Fr i e s , Pleurotus sapidus Schulz. , P. pardaus S c h u l z e r , P. superbiens S c h u l z e r , Annularia Fen~lii S c h u l z e r , Pluteus patricius Schulze r . Friedr. Hazs l in szky .

Correspondenzen. Leitmeritz in B5hmen am 28. Februar 1873.

Ich wtinsche die meiner Sammlung noch abgebenden selteneren Gefiisspflanzen der ungarischen Kronl'/inder dureh Austausch mit b(ib- mischen oder norddeutschen Pflanzen zu acquiriren. Die zum Aus- tausche geneigten Helren Botaniker wollen sieh brieflich an reich wenden. A.C. Mayer , D6m~in.-Direkt. in Pens.

Pesth, am II. Miirz t873. Die in der vorigen Nummer gebrachte Naehrieht yon der Ent-

deckung der pyrenfiisehen Potentilla nivalis Lap. am Pfireng (in den siidlichen Karpathen Siebenbfirgens) hat reich miichtig aufgeregt, und urgirte ieh alsogleich yore Entdeeker Exemplare zur Ansieht, indem ich nicht umhin konnte, zugleich, trotz Hinweis auf gleiches Vor- kommen yon Carex pyrenaica, meine Zweifel an die richtige Be- stimmung auszudrfieken. Und ich hatte wirklich die riehtige Ahnung! Die dureh die ausserordentliche Giite des Herrn v. Csat6 soeben zu- gekommene Pflanze ist k e i n e s w e g s Poten t i l la n iva l i s Lap., sondern meine PotentiUa Haynaldiana, yon mir in der Juni-STummer 1872 dieser Zeitsehrift und in Bo i s s i e r ' s Flora orientalis vol. II. pag. 704 besehrieben. Ieh habe s i e im verflossenen Sommer in unge- heurer Menge ~,om Balkan mitgebracht. Das ist wieder einmal eine magnifique Entdeekung ftir Siebenbtirgen!! Was dtirfte erst die i nd ie Wallachei abstfirzende Seite tier Karpathen b e r g e n ? - Bei dieser Gelegenheit will ich auch fiber Achillea abrotanoides V is ian i etwas sagen. -- G r i s e b a c h stellt diese Art in Spicileg. flor. rumel. zu A. multifida S. et Sin. als Synonym. Davon nimmt Vis ian i nir- gends Notiz. Dazu bemerke ich, dass die dahnatinische Pflanze yon A. multifida himmelweit verschieden ist. Denn A. multifida S. et Sin. kann man yon A. atrata var. Clusiana nich! untersCheiden, wogegen Vis iani ' s Pfianze mit einer Achillea atrata nicht zu vereinigen ist.

J a n k a . Athen, am 2. M~irz t873.

Wit haben bisher keinen Winter gebabt, nur auf den Bergen des Pelopones und in Rnmelien ist Schnee gefallen. In den meisten Thiilern des Landes berrscht dagegen.schon der Frtihling und zwar bei einer Temperatur yon ~- 16 his 23 R. Da hiiufige Regen fielen, so stehen auch die Saaten vortrefflieh. Die Mandelbiiume um Atben standen schon in schSnster Bliithe, und an Orangen und Limonien giht es mehr als Ueberfluss, ebenso an Blumen und Gemtisearten. Dagegen trat im vergangenen Jahre auch bei uns tier so verheerende Rebenwurm auf und verwtistete namentlich die korinthischen Trau- benst0cke in wenigen Tagen. Naeh meinen Versuchen zeigen sich