20
Campus Delicti DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3) Die Türe bitte frei halten INHALT SEITE 2 Ausstieg in Fahrtrichtung links SEITE 3 Senatssitzung: Hoffnung oder Besserung SEITE 6 Böses Erwachen: Rektorat ergreift Sofortmaßnah- men gegen überfüllte Vor- lesungen SEITE 7 Wachstum - Bildung - Zu- sammenhalt SEITE 9 Herta Müller, Literatur- nobelpreisträgerin SEITE 11 Vitamine für den Winter SEITE 15 Interview - Darf jemand, der nichts tut, SEITE 17 Spieleabend in der Teestube SEITE 18 Veranstaltungskalender SEITE 19 Aktuelles aus Düsseldorf / Impressum

Campus Delicti #309

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 1

Campus DelictiDIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Die Türe bitte

frei halten

INHALT

SEITE 2Ausstieg in Fahrtrichtung links

SEITE 3Senatssitzung: Hoffnung oder Besserung

SEITE 6Böses Erwachen: Rektorat ergreift Sofortmaßnah-men gegen überfüllte Vor-lesungen

SEITE 7Wachstum - Bildung - Zu-sammenhalt

SEITE 9Herta Müller, Literatur-nobelpreisträgerin

SEITE 11Vitamine für den Winter

SEITE 15Interview - Darf jemand, der nichts tut,

SEITE 17Spieleabend in der Teestube

SEITE 18Veranstaltungskalender

SEITE 19Aktuelles aus Düsseldorf / Impressum

Page 2: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 2

Man kennt sich. Mittlerweile so-gar recht gut. Es sind die üblichen Gesichter, die am frühen Morgen auf den Zug nach Düsseldorf warten. Das letzte Wort sollte großgeschrieben werden, denn auf diese Fähigkeit setzt die Deut-sche Bahn besonderen, aus ihrer Sicht selbstverständlichen Wert. Was solls. Schließlich werden Softskills überall verlangt, warum also nicht auch von der Bahn. Ändern kann man es nicht und gemeinsam lässt sich besser är-gern. Während die 707 oder 835 den Innercity Transport von ambitio-nierten Studenten sicherstellt, ist der Rhein-Niers Express für das große Ganze, gewissermaßen für die akademische Odyssee verant-wortlich.„Ach, guten Morgen“ hallt es aus dem Wagon. Fröhlich geht es zu, denn schließlich haben sich die Passagiere schon lange nicht ge-sehen. Genau genommen 24 Stunden, denn auch die Verspä-tung ist mit einbezogen. Während die arbeitende Bevölkerung das

zweite Brötchen verschlingt, sich laut unterhält oder sich im Stillen seinen Sitznachbarn etwas weiter oder näher wünscht- auch das ist möglich, versucht die Studieren-denschaft die letzten Mitschriften zu wiederholen oder den Inhalt der Karteikarten noch auf die Schnelle ins Kurzeitgedächtnis zu befördern. Schnell muss es gehen, denn später gilt es die „Türen bitte freizumachen“ oder „weg von der Tür drei“ zu gehen. Da lässt sich nichts befördern- kaum Studenten, aber unter keinen Umständen etwas Informatives ins Gehirn. Warum nehmen dennoch so viele Studenten diese Fahrt, die einer solchen auf hoher See gleicht auf sich? Kann es sein, dass dieses tägliche Schimpfen über die Ver-spätung oder das Kopfschütteln über den MP3 Geschmack von pubertierenden, leicht aggressiven Schulkidys einen gewissen Teil des Alltags, der sogar schon lieb-gewonnen ist ausmacht? Viele Studierende der Heinrich-Heine Universität sehen keinen großen

Sinn darin ihre Heimatstädte zu verlassen, geht die Abkehr doch oftmals mit einem Abbruch der kommunalen Fußballkariere oder schlimmstenfalls mit der seit Kin-dertagen gepflegten Freundschaft einher. Der Autor erhebt nicht den Anspruch eine Antwort auf all diese höchst individuellen Fra-gen zu haben. Vielmehr hat er für die Beantwortung gar keine Zeit, denn schließlich sitzt er im Zug und möchte diesen Artikel been-den. Und Während er seinen Stift und Moleskin wegsteckt, erblicke er eine Kommilitonin. Jetzt kann er nur hoffen, dass es eng wird in der Tür drei. Vielleicht ist damit auch der Sinn gefunden.

Von: David Shaverdov

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Universitäres |

Ausstieg in Fahrtrichtung links

Page 3: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 3

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

HoPo |

Am Dienstag in der letzten Wo-che fand die Sitzung des Senats der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf statt, dem mit Jodie Napp (FS-Liste), Malte Kohns (FS-Liste), Philipp Tacer (Juso HSG) sowie Leonid Shmatenko (LHG) auch vier studentische Ver-treter angehören. Während der rund vierstündigen Verhandlun-gen wurden viele Themen und Probleme angesprochen. Die Er-gebnisse gibt es hier:

Hochschulrat

Zunächst stand der Bericht des Hochschulrates auf dem Pro-gramm. Dieser wurde von einer Kritikvon Seiten des ebenfalls anwesen-den AStA-Vorstandes und der studentischen Vertreter begleitet. Im Hochschulrat sitzen fünf ex-terne Mitglieder, die nicht im U-nialltag verankert sind, sowie le-diglich drei Interne, von denen sich wiederum zwei in Pension befinden, also ebenfalls nicht di-rekt an der Uni, bzw. am Ort des

Geschehens sind. Allein dieser Umstand ist schon Grund genug zur kritischen Betrachtung. Doch was den studentischen Vertretern besonders übel aufstößt – und das wurde auch zum Ausdruck ge-bracht – ist das gänzliche Fehlen einer studentischen Stimme im Hochschulrat. Jodie Napp und Malte Kohns stellten die ent-scheidenden Fragen: Ob es nicht sinnvoller sei, die Zusammenset-zung des Hochschulrates anders zu regeln, nämlich dahingehend, dass auch studentischen Vertre-tern eine Stimme gegeben werde. Eine eindeutige Antwort erhielten sie nicht. Die Mitglieder des AStA-Vorstandes trafen sich spä-ter am Rande der Senatssitzung mit Vertretern des Hochschulrates und vereinbarten separate Treffen zwischen AStA-Vorstand und Hochschulrat, um über die Prob-leme zu sprechen.

Überfüllte Hörsäle

Ein weiteres, vor Allem logisti-sches Problem stellt die derzeitige

Masse an Erstsemestern dar. Mit über 3000 zugelassenen Studie-renden sind die Hörsäle verständ-licherweise überfüllt, sodass ein vernünftiges Lernen nicht mehr möglich ist. Rektor Piper sprach dies auch in seinem Bericht an, betonte aber gleichzeitig, dass es gut sei, dass es jetzt mehr Studie-rende gebe. Der AStA-Vorsitzen-de Andreas Jentsch stimmte dem prinzipiell zu, allerdings müsse man, so Jentsch, auch rechtzeitig entsprechende Strukturen schaf-fen. Das heißt, genügend Räume und Lehrpersonal zur Verfügung stellen. Dies ist jedoch nicht ge-schehen, was Jentsch als „grob fahrlässig“ bezeichnete. Piper ver-teidigte sich mit der Aussage, dass man „das nicht so genau steuern“ könne, woraufhin Jentsch erwi-derte, dass es durchaus möglich sei, so etwas „zu steuern“. Es sei zwar schwierig, aber machbar. Der Rektor meinte schließlich, dass bei diesem Problem die De-kane gefordert seien: Sie müssten aufzeigen, wo es die größten Probleme gebe und wo nachge-

Senatssitzung: Hoffnung auf Besserung?

Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/42/Old_senate_debate.jpg

Page 4: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 4

bessert werden müsse, und das Rektorat werde diesen Empfeh-lungen folgen, um die Probleme zu beheben.

Bericht des Kanzlers und des Prorektors

Kanzler König berichtete von anstehenden Baumaßnahmen an der Heinrich-Heine-Universität, wonach diese in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren massiv umgebaut werden soll. Anschlie-ßend sprach Prorektor von Ale-mann über Studiengebühren und auch über die übriggebliebenen 5 Mio. Euro. Er meinte, das ehema-lige Rektorat habe diesen Über-schuss durch übertriebene Vor-sicht und übermäßiges Sparen verursacht. So habe sich das e-hemalige Rektorat nicht getraut, Gelder aus Studiengebühren in mehr Personal zu investieren – aus Angst, die Studiengebühren könnten wieder abgeschafft wer-den, was dazu geführt hätte, dass die Personen hätten entlassen werden müssen. Stattdessen, so von Alemann, sei lieber in Sach-mittel investiert worden, wobei immer noch ein großer Über-schuss vorhanden war, der schließlich bis auf 5 Mio. Euro anwuchs. Er forderte, dass hin-sichtlich der Transparenz mehr gemacht werden müsse. Eine Maßnahme sei zum Beispiel, durch Studiengebühren finanzier-te Lehrveranstaltungen zu kenn-zeichnen. Dies wird zum Teil be-reits durchgeführt. Im HIS-LSF kann man sehen, welche Veran-staltungen aus Studiengebühren finanziert werden und welche nicht. Auch in der Philosophi-schen Fakultät werden aus Studi-engebühren finanzierte Veranstal-tungen in den Schaukästen durch

einen roten Aufkleber gekenn-zeichnet.

Antrag auf Gebührenbefrei-ung im letzten Semester

Andreas Jentsch stellte im Namen des AStA-Vorstandes den Antrag „Studierende fördern, die Univer-sität stärken: Beitragsbefreiung für Studierende im letzten Semester (Abschlusssemester)“ vor. In die-sem wird ein Paragraph aus der Beitrags- und Gebührenordnung der HHU zitiert, der besagt, dass alle Studierenden, die sich im letzten Semester vor dem Ab-schluss befinden und die 1,5-fache Regelstudienzeit im letzten Prü-fungssemester nicht überschritten haben, von der Gebührenpflicht befreit sind. Dies mündete in der Forderung, das letzte Semester von den Studiengebühren zu be-freien. Zur Zeit ist an der Hein-rich-Heine-Universität das erste Semester befreit. Der AStA-Vorstand begründete den Antrag damit, dass Studiengebühren zu sozialer Selektion führten, was die Studie „EUROSTUDENT III 2005-2008“ deutlich bestätige. Hier wird belegt, dass in Deutsch-land Menschen mit niedrigem sozialem Hintergrund im Bil-dungssektor, und ganz besonders im Hochschulsektor, unterreprä-sentiert sind. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland laut der Studie sogar extrem schlecht ab. Jentsch äußerte Be-fürchtungen, dass dieser Umstand zu einer „Bildungsklassengesell-schaft“ führen könne, in der sich eine Klasse das Studium leisten könne und die andere nicht. Dies würde durch Studiengebühren noch verschärft. Er führte weiter-hin aus, dass sich gerade unsere deutsche Wissensgesellschaft ein

derartiges Ausschlussprinzip nicht leisten könne. Im Prüfungssemes-ter stünden die Studenten unter hohem psychischem Druck, er-klärt Jentsch. Kommt der materi-elle Druck auf Grund von Studi-engebühren hinzu, ist ein Interes-senkonflikt à la „Verschulde ich mich und mache einen guten Ab-schluss, oder gehe ich arbeiten und mache einen mittelmäßigen oder gar schlechten Abschluss?“, unausweichlich. Andreas Jentsch betonte, wie wichtig es auch für die Universität sei, dass die Stu-denten einen möglichst guten Ab-schluss machten. Zufriedene Ab-solventen behielten die Universi-tät in guter Erinnerung, was sich positiv auf den Aufbau eines funktionierenden Alumniwesens auswirken könne, bei dem Absol-venten „ihre“ Uni später unter-stützen könnten.

Reaktionen

Der Antrag wurde von den Sena-toren, die sich intensiv damit aus-einandergesetzt hatten, weitge-hend positiv aufgenommen. Auch sie mussten zugeben, dass eine Beitragsbefreiung im letzten Se-mester Sinn mache, da die Stu-dierenden während dieser Zeit hohen Belastungen ausgesetzt seien. Im Verlauf der Verhand-lungen stellte der Mittelbau einen Alternativantrag, in dem gefor-dert wurde, Studierende in allen Bachelor- und Masterstudiengän-gen im letzten statt im ersten Se-mester von Studiengebühren zu befreien. Dieser Antrag wurde allerdings nicht zur Abstimmung gestellt, da eine eigens zu diesem Zweck gegründete Arbeitsgruppe zunächst prüfen soll, ob eine Be-freiung im letzten statt im ersten Semester verwaltungstechnisch

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

HoPo |

Page 5: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 5

umgesetzt werden kann. Der Rek-tor und eine der Senatorinnen befürworteten den Antrag des Mittelbaus. Senator Prof. Dr. Ul-rich Decking schlug vor, bei Stu-diengängen mit dem Abschluss-ziel „Staatsexamen“, wie zum Beispiel Medizin, in den letzten beiden Semestern keine Studien-gebühren zu erheben. Dies sei auf Grund der Struktur dieser Studi-engänge geboten. Andreas Jentsch meinte, es sei durchaus positiv, das letzte Semester von den Stu-diengebühren zu befreien, man dürfe jedoch nicht das erste gegen das letzte Semester „ausspielen“, so wie es der Mittelbau vorge-schlagen hatte. Vielmehr sollten laut Jentsch insgesamt zwei Se-mester befreit werden, und nicht nur eines. So entstand der Vor-schlag, bei Bachelor- und Mast-erstudiengängen jeweils das letzte Semester, und bei Studiengängen auf Staatsexamen die letzten bei-den Semester zu befreien. Die Umsetzung dieser Idee soll nun durch die bereits erwähnte Ar-beitsgruppe, der als studentische Vertreter Andreas Jentsch und Malte Kohns angehören, über-prüft werden.

HIS-LSF

Ebenfalls auf der Tagesliste stand das heikle Thema „HIS-LSF“. Immer pünktlich zu Semesterbe-ginn sind die Server überlastet, und man kann keine Veranstal-tungen mehr belegen. AStA-Vor-sitzender Jentsch brachte seine Entrüstung darüber klar zum Ausdruck: „Wir haben hier 16 000 Studierende, und es kann nicht sein, dass schon bei 400 Leuten die Server überlastet sind!“. Ein Mitarbeiter aus der Verwaltung räumte ein, dass es

Probleme gebe, und man das IT-System generell noch einmal ü-berprüfen wolle. Weiterhin wur-de erwähnt, dass 2010 europaweit ein ganz neues IT-System ausge-schrieben werden solle. Im Zuge dieser Ausschreibung soll das hie-sige System überarbeitet werden, damit 2011 die Umstellung auf das neue IT-System von Statten gehen kann. Andreas Jentsch stell-te diese Aussage nicht zufrieden. Er monierte, dass 2011 eindeutig zu spät für eine Umstellung sei, die Probleme seien schließlich jetzt da, und fragte: „Wie will man das nächstes Semester lö-sen?“. Als Antwort erhielt er die Aussage, dass die Zeit während der Überprüfung des jetzigen HIS-LSF-Systems zur Verbesse-rung genutzt werden solle.

Sofortmaßnahmen wirklich hilfreich?

Am vergangenen Donnerstag er-schien folgende Pressemitteilung auf der Homepage der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: „Run auf die Heinrich-Heine-U-niversität: Rektor beschließt So-fortmaßnahmen“. Laut Artikel will das Rektorat, das sich über volle Hörsäle „freut“, etwa 125.000 Euro zur Verfügung stel-len, um die durch uneinge-schränkte Zulassung von Erstse-mestern am schlimmsten betrof-fenen Fächer zu entlasten. So sol-len kurzfristig neue Lehrbeauf-tragte und Tutoren eingestellt werden, um die Folgen etwas ab-zumildern. Kreativität bewies das Rektorat mit der Idee, besonders überfüllte Vorlesungen per Video-technik übertragen zu lassen. Es ist problematisch, anzunehmen, durch eine Summe von 125.000 Euro würden die Probleme beho-

ben. Diese Summe ist vielmehr ein Tropfen auf dem heißen Stein, und löst zum Beispiel nicht das Raumproblem. Womit man beim nächsten Punkt wäre: Vi-deoübetragungen von überfüllten Vorlesungen erscheinen vielleicht im ersten Moment als gute Idee, um auf dem Boden sitzende Stu-dierende zu vermeiden. Aller-dings darf man nicht vergessen, dass diese ein Recht darauf ha-ben, ihre Dozenten „live“, und nicht auf einer Leinwand zu se-hen. Auch die direkte Kommuni-kation mit den Dozenten fällt bei einer Videoübertragung weg. Die kurzfrisitge Einstellung von Lehr-personal hinterlässt ebenfalls ei-nen üblen Beigeschmack. Nor-malerweise findet die Einstellung von neuem Lehrpersonal in ei-nem langwierigen Auswahlprozess statt, der in der jetzigen Situation, in der möglichst schnell möglichst viele Lehrende eingestellt werden sollen, wegfällt. So bleibt nicht genügend Zeit, um die Qualifika-tion wirklich ausreichend zu ü-berprüfen, was dazu führen kann, dass unter Umständen die Lehre und besonders die Studierenden darunter leiden müssen. Ob diese Maßnahmen wirklich hilfreich sind, wird sich jedenfalls erst im Laufe des Semesters zeigen.

Von Maret Zepernick

Anmerkung der Redaktion:Ihr findet den Antrag als Inlay dieser Campus Delicti!

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

HoPo |

Page 6: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 6

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

HoPo |

Böses Erwachen: Rekto-rat ergreift Sofortmaß-nahmen gegen überfüllte Vorlesungen

Das kam wohl überraschend. Zum Wintersemester haben sich in begehrten Studiengän-gen wie Biologie oder Anglis-tik deutlich mehr Studierende eingeschrieben, als die Jahre zuvor. Insgesamt sollen es an die 3.500 Kommilitonen sein, die den Weg an die Uni Düs-seldorf gefunden haben. Nach einer vergnügten ersten Wo-che, in der es mehr darum ging, die neue Uni und seine zukünftigen Kommilitonen kennenzulernen, begann in der zweiten Woche der regu-läre Lehrbetrieb und damit auch das große Chaos in den Hörsälen.

Der AStA berichtet von nahe-zu dramatischen Zuständen in unserer Bildungseinrichtung. Etliche Vorlesungen waren dermaßen gut besucht, dass Studierende auf Treppen ausweichen oder ganz im Ste-hen versuchen mussten, den Inhalt der Vorlesung zu verin-nerlichen. Ähnliche Szenen sollen sich nach Schilderun-gen Betroffener auch in Semi-naren abgespielt haben. Wo ein Raum für 25 Personen ausgelegt war, versuchten sich doppelt so viele Studierende einzufinden. Da hilft auch nicht die Erkenntnis weiter, dass der große Ansturm auf die Uni erfahrungsgemäß nach den ersten Wochen eines jeden Semesters nachlässt.

Aufgrund dieser Zustände sah sich das Rektorat der HHU veranlasst, aktiv zu werden. Dies ging dann sogar recht schnell und bereits am ver-gangenen Donnerstag ließ man umfangreiche Gegen-maßnahmen verlautbaren. So

soll es im Fach Biologie neben neuen Lehrbeauftragten auch weitere Tutoren und Hilfskräf-te geben. Besonders gut be-suchte Vorlesungen werden kurzfristig in größere Hörsäle verlegt, um so mehr Platz zu schaffen. Entsprechendes gilt für Labor- und Praktikums-plätze.

Auch an der Philosophischen Fakultät hat man Handlungs-bedarf entdeckt und will e-benso neue Lehrbeauftragte und zusätzliche Tutoren an die Uni holen. Innovativ fällt der folgende Schritt auf: Be-sonders gut besuchte Vorle-sungen werden auf Video aufgenommen und entweder in Nachbarhörsäle übertragen oder gleich im Internet zum Ansehen angeboten. Prof. Von Alemann, Prorektor für Lehre und Studienqualität, sieht darin gleich auch die Möglichkeit, das bislang we-nig beachtete E-Learning zu testen und in Zukunft auch vermehrt anzubieten. Der AStA hingegen äußert nur die vage Hoffnung, Video-Vorle-sungen sollten keine dauerhaf-te Ersatzlösung für bisherige Vorlesungen werden.

Insgesamt stellt die Hochschu-le zur Finanzierung der be-schriebenen Sofortmaßnah-men den betroffenen Fakultä-ten zunächst einen Betrag von 125.000 Euro zu Verfügung.

Auch wenn die eilig getroffe-nen Verbesserungsmaßnah-men zu begrüßen sind, darf die Frage in den Raum ge-worfen werden, wieso es ü-berhaupt so weit kommen musste. Das Semester-Anfang-schaos wäre vorhersehbar und insbesondere vermeidbar ge-wesen.

Bei allen vier hauptsächlich betroffenen Fächern, also Bio-logie, Anglistik, Modernenes Japan und Kunstgeschichte, handelt es sich um Fächer mit einem Orts-NC. Wer sich hierfür einschreiben wollte, musste sich bereits bis zum 15. Juli dieses Jahres beworben haben. Das war vor ca. drei Monaten. Frühestens zu die-sem Zeitpunkt, spätestens a-ber zum Zeitpunkt der letz-ten regulären Einschreibung, hätten die Verantwortlichen zumindest erahnen können, in welcher Größenordnung mit Neustudierenden zu rechnen war. Aufgrund der Kapazi-tätsbeschränkung von Orts-NC-Fächern war somit die ungefähre Studierendenzahl bereits vor Vorlesungsbeginn am 12. Oktober bekannt. Also hätte die Uni-Verwaltung vor etlicher Zeit anfangen können zu planen, wie viele Lehrkräf-te benötigt werden und wie groß die Hörsäle sein müss-ten, damit alle hineinpassen.

Dies wurde offensichtlich ver-säumt. So scheint es fast zum alljährlichen Standardpro-gramm eines Semesteranfangs zu gehören, dass Vieles nicht so funktioniert, wie es sollte. Da sich die Dinge in regelmä-ßigen Abständen wiederholen und sogar die seit einigen Jah-ren erhobenen Studienbeiträ-ge keine wesentlichen Verbes-serungen herbeiführen konn-ten, bleibt den Studierenden nichts übrig, außer sich immer wieder vom Neuen zu be-schweren und zu hoffen, das nächstes Semester alles besser wird. Und wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Von: Thomas Adamczyk

Page 7: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 7

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Politik |

Vor drei Tagen wurde der Koalitionsvertrag mit dem Titel „Wachstum – Bildung - Zusammenhalt“ unterschrie-ben. Noch bevor die Tinte getrocknet ist, trat am Diens-tag der neue Bundestag zu-sammen, am Mittwoch gab es dann eine neue Regierung. Eine Regierung, dessen kom-fortable Mehrheit wohl seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr erreicht wurde (betrachtet man allein auf die zum Teil desolate Situation der Opposition). Was sieht nun die neue/alte Bundes-kanzlerin Merkel mit ihrem neuen Kabinett für das im Vorfeld groß angepriesene Thema Bildung und For-schung vor? Die Verhand-lungsführer, Bundesbil-dungsministerin Annette Sha-van (CDU) und Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsmi-nister Andreas Pinkwart (FDP) sind sich einig: In die-

ser Legislaturperiode (also bis 2013) sollen Investitionen im Umfang von ca. zwölf Milli-arden Euro getätigt werden.

Für alle Kinder im Alter von vier Jahren soll es bundesweit vergleichbare Sprachstan-dardtests geben. Um die Bil-dungsmöglichkeiten zu ver-bessern, soll für jedes neuge-borene Kind ein „Zukunfts-konto“ mit einem Startgutha-ben von 150 Euro eingerich-tet werden, auf das bis zur Volljährigkeit Prämien ge-zahlt werden sollen.

„Deutschland an die Weltspitze“FDP-Chef Guido Westerwel-le, designierter Vizekanzler und Außenminister, will mit der Union zusammen das Land bei Bildung und Wis-senschaft "an die Weltspitze führen", dazu gehört auch eine ausgeweitete Begabten-

förderung. Den Hochschulen wird entsprechend ihrer Stu-dentenzahl ein Kontingent zugeteilt, dessen Gesamtvo-lumen rund eine halbe Milli-arden Euro ausmachen soll. Im Zuge dessen ist ein neues Stipendiensystem angedacht, wonach mittelfristig die bes-ten zehn Prozent eines Jahr-gangs ein Stipendium erhal-ten sollen. Derzeit sind es ge-rade einmal zwei Prozent. Die Stipendien sollen dabei aus-schließlich nach Begabung einkommensunabhängig ver-geben werden, die Bezüge nach dem BAföG „gesichert und ausgeweitet“ werden.

Hierzu will die neue Koaliti-on gemeinsam mit den Län-dern ein nationales Stipendi-enprogramm ins Leben rufen, mit dem von Universitäten und Fachhochschulen bei Wirtschaft und Privaten ein-geworbene Stipendien in Hö-

WACHSTUM – BILDUNG - ZUSAMMENHALT

Was plant Schwarz-Gelb mit den Studierenden?

• Erhöhung der Ausgaben für Bildung & Forschung um 12 Mrd. Euro bis 2013

• Für alle 4-Jährigen: bun-desweit vergleichbare Sprachstandardtests

• Jedes neugeborene Kind bekommt ein Konto mit 150 Euro (Prämien bis zur Volljährigkeit)

• Neues Stipendiensystem: 10 Prozent (statt wie bisher 2) bekommen Begabten-förderung mit 300 Euro im Monat

Page 8: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 8

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Politik |

he von 300 Euro im Monat bis zur Hälfte öffentlich bezu-schusst werden. Die eine Hälfte der öffentlichen Finan-zierung des Stipendienpro-gramms sollen demnach Bund und Länder tragen. Die andere Hälfte dieses Fonds stammt von Firmen oder Pri-vatleuten, die den Staatsanteil von 150 Euro pro Student und Monat verdoppeln. Auch wenn vielen mittelständischen Unternehmen durchaus der lokale Kontakt zur Hochschu-le wie zum Stipendiaten am Herzen liegen könnte, stellt es dennoch ein unsicheres Ele-ment des Koalitionsvertrags dar.

Des Weiteren ist die neue Re-gierung bei ihren Vorhaben auf Hilfe von Ländern und Wirtschaft angewiesen – schließlich hat sie sich zum Ziel genommen, dass Deutschland im Jahr 2015 (oder sogar schon 2013) zehn Prozent des Bruttoin-landsprodukts (BIP) für Bil-dung und Forschung ausgibt. Derzeit sind es weniger als neun Prozent, das BIP steigt und sinkt mit der wirtschaftli-chen Entwicklung und die Finanzminister der Länder nutzen plötzlich neue Be-rechnungskriterien für die Statistik – ein weiteres unsi-cheres Element auf dem ge-planten Weg zur modernen Wissenschaftsgesellschaft.

Mehr Brutto vom Netto? Oder doch andersherum?Wenn die Koalition aus Uni-on und Liberalen weiterhin ihrer - zuhauf im Wahlkampf propagierten - Parole „Mehr

Netto vom Brutto“ folgen will, so muss sie dies auch im Bildungssektor tun. Schon sind erste Stimmen aus der Opposition zu verlauten, ein zentrales Stipendiensystem sei "nicht akzeptabel", sagte bei-spielsweise der Rheinland-Pfälzische Wissenschafts-staatssekretär Michael Ebling. Er fügt noch hinzu, dass da-mit Probleme gelöst würden, die erst "durch die Einfüh-rung von Studiengebühren in einigen Ländern entstanden sind". Zunächst müssten die Gebühren fallen, dann erst könnte ein "ergänzendes Sti-pendiensystem" neben einem starken Bafög seine Wirkung entfalten. Die Kritik der Op-position zielt also auf eine gewisse schwarz-gelbe Selbst-ironie ab: Wenn Studierende trotz der erneuten Bildungsof-fensive der Regierung am Ende des Monats weniger Netto vom Brutto auf dem Konto haben (aufgrund von Studienbeiträgen etc.), dann wäre der folgende Satz aus dem Koalitionsvertrag nich-tig: „Der Bildungsaufstieg darf an finanziellen Hürden nicht scheitern“.

Gemeinsam mit den Ländern und den Hochschulen will die künftige Regierungskoalition ein „Bologna-Qualitäts- und Mobilitätspaket“ schnüren, um die Studienreform zügig voranzubringen und die Qua-lität des Studiums und die Mobilität der Studierenden weiter zu verbessern. Kern-elemente des Pakets sind die Weiterentwicklung der Studi-eninhalte, die Verbesserung der Lehre sowie der Betreu-

ung und der Beratung der Studierenden; die Anerken-nung von Studienleistungen und Hochschulabschlüssen soll national wie international verbessert werden.

Die Zentralstelle für die Ver-gabe von Studienplätzen (ZVS) soll gar zu einer leis-tungsfähigen Servicestelle umgebaut werden. Ob dies gelingt – und inwiefern die Unterstützung der Länder durch Aufhebung des Hoch-schulrahmengesetzes (HRG) in dem Ziel, Freiheit und Au-tonomie der Hochschule zu stärken Erfolg haben wird – das bleibt abzuwarten.

Geleitet vom „Gedanken von der Schaffung einer Bildungs-republik“, hat sich Bundes-kanzlerin Angela Merkel Ei-niges vorgenommen. Doch werden die Länder mitspie-len? Und entdeckt die Wirt-schaft tatsächlich ihre Zunei-gung für Studierende? Daran wird Schwarz-Gelb (nicht erst am Ende der Legislaturperio-de) zu messen sein.

Von: Robin Teller

Page 9: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 9

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Kultur |

Sie ist talentiert, sie hat eine interessante Vergangenheit und sie ist seit Oktober 2009 Literaturnobelpreisträgerin.

Herta Müller wurde am 17. August 1953 als Banater Schwäbin in Nitzkydorf, Kreis Femeschwar, in Rumänien geboren. Ihre Familie gehörte zu der deutschen Minderheit, und sie eignete sich die rumä-nische Sprache erst im Alter von 15 Jahren an. Ihr Groß-vater war ursprünglich ein wohlhabender Landwirt und Kaufmann, doch er wurde unter dem kommunistischen Regime Rumäniens enteignet. Ihre Mutter wurde zu jahre-langer Zwangsarbeit in die UdSSR deportiert.Nach ihrem Abitur studierte Herta Müller an der Universi-tät Timişoara Germanistik und Rumänistik. Ab 1976 arbeitete sie als Übersetzerin, wurde allerdings 1979 nach ihrer Weigerung, mit der ru-mänischen Sekurität zusam-menzuarbeiten, entlassen. Sie verdiente ihren Lebensunter-halt durch zeitweilige Lehrtä-tigkeiten in Schulen und in Kindergärten sowie mit Pri-vatstunden in Deutsch. Ihr erstes Buch „Niederungen“ wurde stark zensiert und konnte nur in Deutschland unzensiert veröffentlicht wer-den. Nach wiederholten Ver-hören und Hausdurchsu-

chungen entschied sich Herta Müller 1987 endgültig dafür, mit ihrem damaligen Mann, Richard Wagner, in die Bun-desrepublik Deutschland zu emigrieren.Sie selbst sagt, sie habe nie-mals bereut, nach Deutsch-land gezogen zu sein, und sie sei glücklich über jeden Tag, den sie nicht in Rumänien verbringen müsse. Herta Müller wurde in Rumänien bespitzelt. Immer wenn es an ihrer Haustür klingelte hatte sie Angst, der Geheimdienst stünde vor ihrer Tür. Sie wurde verhört, sehr schlecht behandelt und schon ihre Vorfahren hatten unter die-sem Regime zu leiden.Folglich ist Herta Müller ih-rem Heimatland negativ ge-sonnen. Doch ebenso ist das Verhältnis Rumäniens zu Herta Müller. Viele Rumänen sahen ihr erstes Buch als Nestbeschmutzung „und“ auch ihr folgendes Repertoire an Literatur (Essays, Romane, Prosatexte) bekämen seitens Rumäniens keine gute Kritik.Ihre Werke thematisieren alle die Diktatur. Ihr kommen die Bilder der Diktatur immer wieder vor die Augen. Um ihre schmerzhaften Erinne-rungen an eine düstere Ver-gangenheit unter dem Ceau-sescu-Regime zu überwinden, muss sie über ihre Vergan-

genheit schreiben. Sie schreibt sich so zu sagen die Angst von der Seele. Wer eine Diktatur erlebt hat, geht nachdenklicher, gewissenhaf-ter und respektvoller mit dem Platz um, den das noch weiße Papier für ihn bereithält. Folg-lich schreibt sie auf dieses Blatt Papier Dinge, die sie beschäftigen, die sie nicht vergessen kann und sie ande-ren Leuten mitteilen will um diese vor solch einer Schre-ckensherrschaft zu warnen. In ihren Werken, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden, beschäftigt sie sich aus-schließlisch mit den men-schenverachtenden Herr-schern und deren Helfern. Ihre Werke spiegeln ihre eige-nen Erfahrungen im kommu-nistischen Rumänien.Auch ihr neuster Roman, “A-temschaukel“, erschienen im Sommer 2009, themati-siert die Diktatur Rumäniens. Es handelt sich um einen fik-tionalen Bericht. Der junge

Herta Müller, Literaturnobelpreisträgerin

Page 10: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 10

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Kultur |

Hermannstädter Leopold Au-berger wird im Alter von 17 Jahren, im Januar 1945, in ein sowjetisches Arbeitslager de-portiert. Fünf Jahre lang kämpft er dort darum, nicht zu verhungern und die Will-kür der Aufpasser zu überle-ben. Seinen Eltern darf er nicht schreiben. Die Hand-lung in „Atemschaukel“ könn-te eine realistische Gegeben-heit darstellen. Im Januar 1945 wurden viele 17-45 jäh-rige Rumäniendeutsche in sowjetische Arbeitslager ver-schleppt. Unter den Opfern war auch ihre Mutter. Die Entscheidung der Schwe-dischen Akademie in Stock-holm, den Literaturnobelpreis an Herta Müller zu verleihen, hat viele Befürworter, aber auch Kritiker.Befürworter hat Herta Müller besonders in deutschsprachi-gen Ländern, in Deutschland, Österreich und der Schweiz.Zum Einen wird ihre eigen-willige Sprache sehr geschätzt, und zum anderen ihr existen-zieller Inhalt. Sie schreibt mit einer scharfen Intellektualität. Was ihre Literatur besonders ausmacht, ist die Exotik der alten Sprache (Banater deutsch). Sie benutzt eine bildersatte Sprache mit einer exzellenten Genauigkeit, ihr Stil ist sehr prägnant und poe-tisch rührend. Sie schreibt so, dass der Leser beim Lesen mitfühlen muss, an traurigen Stellen hat man keine andere Wahl als zu weinen und an lustigen keine andere Mög-lichkeit, als zu lachen.Kritische Stimmen sind be-sonders aus dem Osten als

auch in Frankreich und Eng-land zu hören.In Osteuropa unter anderem in Russland, Rumänien und Polen wirft man ihr vor, über veraltete Geschichte zu schreiben. Die Kritiker kön-nen oder wollen nicht verste-hen, warum von Herta Müller immer noch über das vergan-gene, veraltete Regime ge-schrieben wird. Sie äußern ihre Enttäuschung über die Vergabe des wichtigsten Lite-raturpreises der Welt an Herta Müller, bei dem ein Preisgeld von einer Million Euro verge-ben wird.Auch aus Frankreich und England schallen vereinzelt negative Reaktionen, hier kri-tisierte man die Entscheidung, einer Frau den Nobelpreis zu verleihen.

Nun, was sagt eigentlich Her-ta Müller zu ihrer Nominie-rung?Sie selbst zeigt sich in ersten Interviews sehr überrascht. Ja, sie ist nahezu sprachlos. Sie sagt, sie hätte nie damit ge-rechnet jemals mit dem Lite-raturnobelpreis ausgezeichnet zu werden. Sie sei glücklich aber es sei noch wie ein Schock, sie habe noch gar nicht realisiert, dass es Reali-tät sei. Es sei wie in einem Traum aus dem man nicht erwacht.

Schon zuvor hatte Herta Mül-ler einige Literaturpreise ver-liehen bekommen.So ist sie Preisträgerin

• des Kleist Preis • des Joseph-Breitbach

Preis• des Würth Preises

• und erst 2006 des Walter-Hasenclever Literaturpreises

Doch nun hat sie den höchs-ten aller Literaturpreise ver-liehen bekommen, den Litera-turnobelpreis.

Es ist sicher nicht leicht, sich ein Urteil über Herta Müller zu bilden, doch es bleibt der Eindruck einer sehr aus-drucksstarken Frau, die ein enormes Sprachvermögen in ihren Büchern zeigt und si-cher eine äußerst eindrucks-volle Vita besitzt.

Von: Korinna Lutz

Bild: ({{Information |Descripti-on={{de|Herta Müller}} |Sour-ce=Transferred from [http://de.wikipedia.org de.wikipedia]; transfer was stated to be made by User:Sandstein.<br/> (Original text : ''selbst fotografiert'') |Date=23.3.2007<br/> ({{Da-te|2009|03|15}})

Page 11: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 11

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Bericht |

Zurzeit kann man nirgendwo hingehen, ohne sich irgendwo anzustecken.Mein Selbstversuch hat das bewiesen: Vor drei Wochen etwa begann ich wieder re-gelmäßig mit der kuscheligen S-Bahn morgens früh um sechs Richtung Uni zu fahren. Meine nähere Umgebung nahm ich um diese Uhrzeit noch gar nicht wahr, trotz-dem war ein allgemeines Hus-ten und Niesen kaum zu ü-berhören. Doch eine winzige Kleinigkeit hatte ich verges-sen: In genau einer Woche stand die alles entscheidende Nachprüfung in Geschichte an. Was tun also, wird sich Jeder fragen, der das Problem kennt, wenn sich der erste Husten meldet, man aber ge-rade so gar keine Zeit zum Krankwerden hat?

Das Ökoreferat bietet hier wohl die beste Lösung: An-statt meterweise Tabletten

oder Zweiklassen-Impfstoff helfen gegen eine heranna-hende Erkältung oftmals schon von Kindesbeinen an erlernte Rezepte: Viel trinken (keinen Kaffee), Halswickel, genug Schlaf und vor allem Vitamine!Und die könnt ihr direkt hier im AStA-Gebäude (25.23) günstiger und in Bio-Qualität bekommen, als in den meisten anderen Geschäften. Die Rede ist von den seit Mai 2009 separaten Obst- und Gemüsetüten, die das Ökolo-gie-Referat in Zusammenar-beit mit einem bekannten Bio-Laden aus Düsseldorf-O-berbilk jede Woche anders zusammenstellt.Die Obst-Tüte, die eigentlich eine mittelgroße Kiste ist, ist besonders interessant für umweltbewusste Genussmen-schen und kostet 5 Euro (bei-spielhafter Inhalt siehe oben). Leckere Gerichte verspricht wiederum die Gemüsetüte, die mit ihrem besonders

hochwertigen und gesunden Inhalt 10 Euro kostet. Für alle, die dieses endlich einmal kostengünstige Ange-bot überzeugt hat (man denke an normale Bioladen-Preise), noch einige wichtige Daten zum Schluss: Die Tüten sind jeden Donnerstag von 13 bis 14 Uhr im Ökoreferat erhält-lich. Eine verbindliche An-meldung sowie Vorkasse sind in der Vorwoche erforderlich, denn der AStA muss die Tü-ten bei Lieferung sofort be-zahlen. Gewinne erzielt das Ökoreferat dabei nicht, son-dern gibt die Tüten zum Ein-kaufspreis an die Studieren-den weiter.

Von: Helena Behle

Vitamine für den WinterDas Öko-Referat bietet gesunde und leckere Obst- und Gemüse-Tüten

Page 12: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 12

InterviewDarf jemand, der nichts tut, rechtlich belangt werden?

Ein Interview mit David Hommen, wissen-schaftlicher Mitarbeiter am philosophi-schen Institut der HHU

Campus Delicti: Wie lange bist du schon wissenschaftlicher Mitarbeiter?

David Hommen: Ich habe gerade erst im Ok-tober meine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbei-ter begonnen. Es ist also noch alles ganz neu und spannend für mich. Aber es gefällt mir schon jetzt sehr gut.

CD: Was sind zurzeit deine wichtigsten Aufgabengebiete?

D. H.: Ich arbeite in einer gerade von der DFG eingerichteten Forschergruppe, an der mehrere Universitäten beteiligt sind. Diese Gruppe unter-sucht das Phänomen Kausalität sowohl aus allge-mein-philosophischem Blickwinkel als auch aus dem Blickwinkel verschiedener anderer Wissen-schaften, die das Konzept der Verursachung re-gelmäßig gebrauchen, z.B. Biologie, Medizin oder Geschichtswissenschaft.

Ich selber arbeite in einem Teilprojekt, das sich mit einem Thema aus der Rechtswissenschaft be-schäftigt: der Kausalität von Unterlassungen. Wie kann eine unterlassene Handlung – also ein Nichts eigentlich – etwas verursachen, eine Wirkung her-vorrufen? Und wieso darf jemand, der nichts tut und nur den Dingen ihren Lauf lässt, rechtlich belangt werden?

Im Moment bereiten wir die eigentliche Zusam-menarbeit der einzelnen Teilprojekte vor. Ab Ja-nuar werden sich dann alle Mitglieder der Gruppe regelmäßig intern treffen. Außerdem werden im Laufe der kommenden drei Jahre mehrere Work-shops und Fellowship-Programme veranstaltet, zu denen externe Philosophen und Wissenschaftler anderer Richtungen eingeladen werden.

CD: Das klingt ja interessant. Gab es ein spezielles Auswahlverfahren, bzw. gewisse Voraussetzungen, die du mitbringen muss-test?

D.H.: In meinem Fall war es der glückliche Um-stand, dass ich mich in meiner Promotion bereits mit verschiedenen Kausalitätstheorien auseinan-dergesetzt habe, der meinen Professor veranlasst hat, mir die Projektmitarbeit anzubieten.

Das Forschergruppen-Projekt als solches musste natürlich erst bei der DFG beantragt werden. Das war ein langwieriges Verfahren, und wir sind alle sehr glücklich, dass es tatsächlich geklappt hat!

CD: Kannst du dir vorstellen, die akade-mische Laufbahn fortzuführen, oder ist die freie Wirtschaft interessanter?

D.H.: Ich stelle mir sehr gerne vor, die akademi-sche Laufbahn fortzuführen.

CD: Was rätst du einem Erstsemester, der später auch gerne Wissenschaftlicher Mit-arbeiter werden würde?

D.H.: Einfach mit Lust und Neugier an der Wis-

senschaft seinen Weg gehen und sich nicht entmu-tigen lassen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Von: Helena Behle

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Interview |

Page 13: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 13

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Page 14: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 14

Wer Theater mag, kommt in Düsseldorf auf seine Kosten. Große und kleine Theater, ernste und heitere Stücke – für jeden Geschmack ist was da-bei.

Düsseldorfer Schauspiel-haus:

Premieren

Samstag 14. November 2009: Die Leiden des jungen Werthers/Johann Wolfgang von Goethe

Uhrzeit: 19.30

Ort: Kleines Haus Gustaf-Gründgens-Platz 1 40211 Düsseldorf

Nächste Termine: 14./15./17./23./29. Novem-ber

Kurze Beschreibung: Werther bleibt immer aktuell.

Anfang Mai des Jahres 1771 macht der junge Werther sich auf den Weg hinaus in die große weite Welt, um eine Erbschaftsangelegenheit seiner Mutter zu regeln, aber auch, um aus der gewohnten Umge-bung herauszukommen. Wer-ther weiß nicht genau, was er mit seinem Leben anfangen soll, und so verbringt er die meiste Zeit in der Natur und zeichnet diese. Eines Tages sieht er spielende Kinder und

malt diese, eine junge Frau (Lotte) erscheint. Sie stellt sich als die Schwester der Kleinen heraus. Werther verliebt sich sofort unsterblich in diese jun-ge Frau, und verbringt fortan seine freie Zeit nahezu aus-schließlich mit Lotte, obwohl er weiß, dass seine Liebe zu ihr verboten ist, da Lotte be-reits verlobt ist und nur noch auf ihren Verlobten Albert wartet. Auch als Albert er-scheint, weicht Werther nicht von Lottes Seite. Die Bezie-hung zwischen Albert und Werther ist gespannt, obwohl Albert sehr freundlich zu Wer-ther ist. Werther schmerzt es, die beiden zusammen zu se-hen, und verlässt die Stadt, da er einen Posten als Gesandter von einem Grafen bekommt. Doch als Gesandter scheitert er und kehrt in das Dorf Lot-tes zurück. Diese ist inzwi-schen verheiratet. Eines A-bends kommt es zu einer Um-armung und zu einem Kuss der beiden. Lotte flieht ins Nachbarzimmer, um der Lei-denschaft Werthers zu wi-derstehen, und möchte diesen nie wieder sehen. Werther ist verzweifelt. Ein Leben ohne Lotte ist für ihn nicht lebens-wert. Vor Verzweiflung leiht Werther sich ein Gewehr Alb-erts und erschießt sich.

Sonntag 15.November 2009: Ronja Räubertochter/ Astrid Lindgren

Uhrzeit: 16 Uhr

Ort: Großes Haus

Gustaf-Gründgens-Platz 1 40211 Düsseldorf

Nächste Termine: 15./22./23./26. November

Kurze Beschreibung: In einer Gewitternacht wird Ronja Räubertochter als Tochter von Lovis und Mattis geboren. Sie wächst auf der Mattisburg im Mattiswald in Gesellschaft ih-rer Eltern und deren Räuber-bande auf. Eines Tages trifft sie auf einem ihrer Streifzüge den Sohn Borkas, der ein ver-feindeter Räuberhauptmann der Familie ist. Birk, der Sohn, und Ronja nähern sich einan-der immer mehr an und wer-den schließlich beste Freunde. Sie erleben viele gemeinsame Abenteuer zusammen, zum Missfallen ihrer Eltern. Es kommt zur Eskalation zwi-schen den beiden Räuberfami-lien, und Birk und Ronja zie-hen sich in den Wald zurück. Mattis hat schließlich solche Sehnsucht nach seiner Toch-ter, dass er sich einen Ruck gibt, mit Borka redet, um den Konflikt zu lösen. Es kommt zu einem glücklichen Ende.

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Aktuelles |

Page 15: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 15

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Aktuelles |

Samstag 28.November 2009: Dantons Tod/ Georg Büchner

Uhrzeit: 19.30

Ort: Großes Haus

Gustaf-Gründgens-Platz 1 40211 Düsseldorf

Nächste Termine: 28./29 No-vember

Das Schauspielhaus beschreibt die Aufführung wie folgt: „Fünf Jahre nach dem Sturm auf die Bastille ist die Franzö-sische Revolution am Höhe-punkt einer Phase angekom-men, die als Terreur, als Schreckensherrschaft, in die Geschichte einging. Zwei ihrer Protagonisten, Robespierre und Danton, sind zu Feinden geworden über der Frage, ob der „Staatsterror als Offenba-rung der Tugend“ (Robes-pierre) des Volkes weiter zu rechtfertigen ist. Danton un-terliegt und wird zusammen mit seinen Anhängern vom Revolutionstribunal auf die Guillotine geschickt. Vierzig Jahre später seziert der ein-undzwanzigjährige Medizin-student und polizeilich bespit-zelte Staatsfeind Georg Büchner in Darmstadt das Material der glorreichen Fran-zösischen Revolution. Er er-hofft sich Gewissheiten über den Lauf der Geschichte und die Rolle, die ein einzelner Mensch darin spielen kann oder muss.Das Stück, das daraus ent-steht, „Dantons Tod“, ist alles andere als revolutionäre Pro-paganda. Im grimmigen Hu-mor und den dunkel funkeln-den Sätzen seines Titelhelden

spiegelt es Büchners eigene Angst vor Repression und Tod und ist darüber hinaus die a-natomische Darstellung einer Revolution, in der individuel-ler Glücksanspruch und Ge-sellschaftsvertrag in Konkur-renz geraten. Seiner Zeit weit voraus, wurde es erst 1902 uraufgeführt.“

Tipp: -Studenten bezahlen bis zu ihrem dreißigsten Lebensjahr anstatt 15 Euro nur 7 Euro

- Es gibt mehrere Abos, und neben den Premieren gibt es natürlich noch viele andere Stücke zu sehen.

Genaueres findet ihr auf fol-gender Seite:

http://www.duesseldorfer-schauspielhaus.de/theater/karten/abonnement

Oder: www.duesseldorfer-schauspielhaus.de/

Theaterfabrik Düsseldorf

Sonntag 1.November 2009 : Top Dogs/ Urs Wid-mer

Uhrzeit : 20 Uhr

Ort: Theaterfabrik Düsseldorf Luisenstrasse 120 40215 Düsseldorf WICHTIG: Der Weg zur Theaterfabrik führt über die Klingel "Theaterfabrik"

Die Theaterfabrik schreibt:

„Auch Spitzenmanager landen bisweilen auf der Straße, da geht es den „Top Dogs“ nicht anders als den Underdogs! Urs

Widmer schrieb zu dem The-ma in den 1990er Jahren ein hochbrisantes Stück, das in seiner Aktualität nichts einge-büßt hat und welches sich dem Problem auf besondere Art nähert, sozusagen von oben, von da, wo sie einst waren, die Millionenmacher. Schauplatz des Elends ist die Beraterirma „New Challange Company“, ein Tummelplatz für gefeuerte Figuren, die einst selbst in Führungspositionen das Wohl und Wehe anderer bestimm-ten. Hier trifft sich die einstige Elite zum Training, die Chan-cen für neue Jobs zu verbes-sern. Hier macht man sich in Kreisgesprächen gruppendy-namisch etwas vor, doch die Fassaden bröckeln nur zu schnell, und erkennbar wird hinter der Maske der Selbstge-fälligkeit die Fratze von Ver-zweilung, Aggression und Angst.“

Tipp:

- Studenten bezahlen nur 8 Euro anstatt 12 Euro

- www.theaterfabrik.org

Kom(m)ödchen Düssel-dorf

Mittwoch 4.11.2009: Band-aufstellung nach B. Hellinger

Uhrzeit: 20 Uhr

Ort: Kom(m)ödchen Kay-und-Lore-Lorentz-Platz 40213 Düsseldorf

Nächste Termine: 5./6./7. November

Kurze Beschreibung vom Stück durch den Veranstalter: "Who the .... is Hellinger?!"

Page 16: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 16

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Aktuelles |

werden sich die einen fragen, während die anderen lächelnd und befriedet in ihre Eigen-heimrohrsessel fallen. Hellin-ger is one of the most umstrit-tensten Seelsorger. Er hilft nicht nur mit seinen Metho-den der Familienaufstellung, sondern auch bei anderen Gruppen und deren Verstri-ckungen - zum Beispiel Mu-sikgruppen! Man darf sich auf höchstem Niveau überraschen lassen, wie Frau Mateur die Bandaufstellung nach Hellin-ger meistert und mit bearbei-teten Coverversionen (u.a. von Tom Waits, Charlie Parker, Charles Aznavour und Zarah Leander, bis hin zu bitterbösen Dalida-Schlagern) und eige-nen Titeln brilliert. Die stu-dierte Jazzsängerin besticht durch eine herausragende Stimme, außergewöhnliche Leidenschaft und eine satte Portion Selbstironie. Mit mu-sikalischer Abwechslung, Ge-schwindigkeit und Spontan-humor formt sie konsequent die eckige Bühnengestalt An-namateur. Neben Ihr glänzen ihre Aussensaiter: Stephan Braun am Cello sowie Daniel Wirtz an der Gitarre. Ein Er-lebnis!“

Montag 16.November 2009: Man müsste mal.../Severin Groebner

Uhrzeit: 20 Uhr

Ort: Kom(m)ödchen Kay-und-Lore-Lorentz-Platz 40213 Düsseldorf

Nächste Termine: 17.November 2009

Kurzer Inhalt des Stückes: Der Kabarett – Entertainer Gro-

ebner schlüpft in unterschied-liche Rollen. Dieser vielseitige österreichische Kleinkünstler beschäftigt sich mit dem Ver-sagen der Realität. Nach Kli-mawandel, Wirtschaftskrise Klingeltönen, Dieter Bohlen und anderen Desastern sucht er nach neuen Utopien. Un-mögliche Utopien statt frust-rierende Fakten, heißt die De-vise.

Tipp:

- Ermäßigter Eintritts-preis für Schüler und Studenten

-https://www.kommoedchen.de/

Im Theater an der Kö wird zurzeit „ Sextett“ geboten, ein Stück, das wegen seines großen Erfolges wieder aufge-nommen wurde. Es handelt sich um ein intrigantes Ver-wechslungsspiel auf engstem Raum (Yacht). Ab 20.11 wird „39 Stufen“ nach Alfred Hitchcock und John Bachan gezeigt, ein Stück mit 20 Schauplätzen und mehr als 30 Rollen.

Ort: Königsallee 1 40212 Düsseldorf

Tipp: -www.theateranderkoe.de

In der Komödie wird bis 12.11. „Oskar und die Dame in Rosa“ von Eric Emmanuel Schmitt präsentiert, ein Stück, das trotz seiner Melancholie heiter ist.

Ab 18.11.- 15.01. kann man über Don Camillo und Pep-pone lachen.

Ort: Steinstraße 23 40210 Düsseldorf

Tipp: - www.komoedie-duesseldorf.com

-http://www.komoedie-duesseldorf.com/abonnements/studenten--schueler+gutscheinheft.htm

Auch auf der anderen Rhein-seite wird Theater gespielt. Das Theater an der Lue-gallee in Oberkassel zeigt mit seiner kleinen Bühne Theater zum Anfassen. Es werden zeit-genössische Stücke, aber auch Komödien und Revuen aufge-führt.

Tipp: www.theaterluegallee.de

Und nicht zu vergessen: Das Düsseldorfer Marionetten-theater, Bilker Allee 7, will mit Fabeln, Märchen und Sa-gen sowie klassischem und modernem Musiktheater Er-wachsene und – je nach Stück – auch Kinder ab 10 Jahre ansprechen.

Tipp: www.marionettentheater-duesseldorf.de

Nun, wo geht’s hin??? Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Und nicht vergessen: Für er-mäßigte Karten muss beim Kauf der Karten, oft auch beim Eintritt ins Theater der Studentenausweis vorgelegt werden!

Page 17: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 17

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Seit dem 4. September finden wieder regelmäßig die gemütlichen Spieleabende in der Teestube hinter der ULB statt. Die Tradition wird also endlich fortgeführt. Teilweise bis spät in die Nacht wurden die verschie-densten Gesellschaftsspiele von begeisterten Spielefans getestet und zelebriert. Sowohl Klassiker als auch brandneue Spiele standen auf dem Programm.

Neben dem Spielepool der Teestube gilt die Devise BYOG – „bring your own game“! Ihr habt Spiele daheim uns sucht Leute, die sie mit euch spielen? Nur zu, von Munchkin bis Monopoly und Cluedo bis Carcassonne. Der Spieleabend soll ein Treffpunkt für Spielefans sein, die dem Uni-Stress entkommen wollen.

Die Spieleabende beginnen jeweils um 19h und haben ein offenes Ende. Zu verdanken ist dies einigen Hel-fern aus der Teestube, die sich bereit erklärt haben, diese „Sonderöffnungszeiten“ zu betreuen. Hierfür auch an dieser Stelle ein großes Dankeschön!

Der nächste Termin ist bereits morgen, Freitag, der 30. Oktober 2009. Für die Zukunft sind auch Zusatzakti-onen wie Grill-Spielabende geplant. Getränke können zu den üblichen Konditionen der Teestube konsumiert werden. Es wird sich aber auch niemand beschweren, wenn ihr euren Lieblingssaft mitbringt.

Die Spieleabende finden in einem Zweiwochen-Zyklus statt. Zukünftige Termine findet ihr unter www.teestube-spieleabend.de.vu. Zudem gibt es eine StudiVZ-Gruppe mit dem Namen „Teestube-Spiele-abend“, über die ihr euch austauschen könnt und über eventuelle Events im Rahmen der Spieleabende in-formiert werdet. Lasst euch überraschen!

Schöne Grüße,

André Heines – Möge der Spielspaß gewinnen!

Spieleabende in der Teestube

Anzeige |

Page 18: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 18

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Veranstaltungskalender |

Veranstaltungen

DONNERSTAG, 29.10.09 » 18:00

Oberbayern Rock It 20:00

Mandalai Longdrink Special 21:00

Miljöh Ladies Night 21:30

3001 Milchbar 22:00

Kuhstall Weekend Opening 22:30

Checker's Club SOUL DELICIOUS- finest urban music Clubnight

23:00 Monkey's Club PINK MONKEY’S BRASILIA SPECIAL

23:30 Zakk AFTER SHOW PARTY

FREITAG, 30.10.09 » 18:00

Oberbayern Weekend Start 20:00

Sub Friday Party im Sub 20:00

Olives im Stilwerk Soul Kitchen 20:00

El Papagayo FREAKY FRIDAY 20:00

Berolina Bay STRAWBERRY SUITE 21:00

Stone - Music Club 420 Minutes 21:00

Jase Livingbar FRIDAYS @ JASE 21:00

Beta.02 Familiär statt Populär pres. Backflash

22:00 Checker's Club STUDANCE 4 STUDENTS

22:00 Les Halles Funky Friday mit Frank Wagner

22:00 Mandalai CLUB NIGHTS

22:00 Rheingold Saal Warsteiner präsen-tiert: 14 Jahre Partysan

22:00 Kuhstall Party am Freitag

22:00 Miljöh Single Party

22:00 Noir Club DEIN Lieblingsgetränk Freitag im NOiR

22:00 Glow Club Crystal Clear Night

22:00 Kufa Freaky F in Friday

23:00 3001 CAN U KICK IT ?!

23:00 Monkey's Club STADTAFFEN III

23:00 Mauer Club Freitag in der Mauer

SAMSTAG, 31.10.09 » 12:00

Oberbayern PARTY

18:00 Brauerei im Füchschen Halloween Party

20:00 Sub Saturday Party im Sub

20:00 El Papagayo Saturday Shakedown

21:00 Stone - Music Club Noisetrip

21:00 Jase Livingbar HALLOWEEN SPE-CIAL!

22:00 Les Halles Die große Halloween-Party

22:00 Mandalai CLUB NIGHTS

22:00 Rheingold Saal Gruppendynamik meets Rheingold

22:00 Zakk HALLOWEEN PARTY

22:00 Noir Club Notte Italiana - Halloween Special

22:00 Glow Club Balusy Club Vol. 16 - Hal-loween Edition

22:00 Loft Club REDROOM HALLOWE-

EN SPECIAL 22:00

Kufa Hölloween 22:30

Checker's Club HALLOWEEN 23:00

3001 Heimspiel Ghostbuster-Special 23:00

Monkey's Club FRIGHT NIGHT WITH

23:00 Berolina Bay Halloween

23:00 Mauer Club Samstag in der Mauer

23:00 Spielplatz Club Halloween

23:00 Ufer 8 Halloween @ Ufer 8

SONNTAG, 01.11.09 » 22:00 Parkhouse Sin Sunday

Page 19: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 19

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)

Impressum |

IMPRESSUM

AStA der Heinrich-Heine Universität DüsseldorfUniversitätsstrasse 140225 DüsseldorfTel.: +49 (0)211/81-13172E-Mail: [email protected]

REDAKTION

Robin TellerMartin BlümThomas AdamczykHelena BehleMaret ZepernickDavid Karen ShaverdovGünay MuradovaKorinna Lutz

TitelbildLeonid Shmatenko

LayoutLeonid Shmatenko

DruckTupper, Asten-Druckerei

Auflage1500

V.i.S.d.PDavid Karen Shaverdov

Aktuelles aus Düsseldorf

Das Tanzhaus NRW präsentiert: "kairobeirut opening night"

Die Rheinland AG, die bei diesem Projekt durch die Städte Bonn und Düsseldorf repräsentiert wird, künstlerische Positionen verschiedenster Sparten aus den Metropolen Kairo und Beirut in Nordrhein-Westfalen vor. Die Düsseldorfer Partner (FFT, Tanzhaus NRW, Literaturbüro NRW, Globalklang, Frischzelle, Filmmuseum, Kunsthalle/KIT, Kunst-raum u. a.) bieten vom 29. Oktober bis 17. November eine Bühne für zeitgenössische Theater- und Tanzformen, für Bildende Kunst, Mu- sik und Performance aus beiden arabischen Metropolen.Zum Start präsentieren die Veranstalter heute, Donnerstag, 29. Ok-tober, ab 19 Uhr die "kairobeirut opening night" im Tanzhaus NRW. Auf dieser stellen nach einleitenden Grußworten von Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, Bettina Milz , Referatsleitung Theater und Musik, Staatskanzlei NRW, und Bertram Müller, Direktor Tanzhaus NRW, gleich mehrere Künstlerpersönlichkeiten ihre Arbeiten vor:Besonders mitreißend und von atemberaubender Kraft ist das Tanzthea-terstück des in Kairo lebenden Choreografen Mohamed Shafik: "Wit-ness of the Body". Dies ist eine Deutschland-Premiere und wird auch am 30. Oktober im Tanzhaus NRW aufgeführt.Die berühmte libanesische Schriftstellerin, Philosophin und Malerin Etel Adnan nimmt an der Eröffnungsveranstaltung als besonderer Gast und Gesprächspartnerin teil. Ihre Gedichte, Erzählungen, Theaterstücke und Essays prägen seit über 30 Jahren die Nahost-Literatur. Adnans Roman über den libanesischen Bürgerkrieg "Sitt Marie-Rose" wird während des Festivals als Koproduktion des FFT mit dem Theater Oberhausen ur-aufgeführt (FFT Kammerspiele: 31. Oktober, 3., 4. und 8. November).

Claude Chalhoub, der libanesische Komponist und Ausnahmeviolinist, beschließt die Auftaktveranstaltung mit einem Ausschnitt aus seinem aktuellen Konzertprogramm "Diwan", auch am 31. Oktober im Tanzhaus NRW. Arabische, indische und europäische Stile führt Chalhoub in seiner Musik wie kein Zweiter zusammen.Programme und Tickets (Eintritt 12 Euro/ermäßigt 9,50 Euro) gibt es unter anderem im Tanzhaus NRW, Erkrather Straße 30, und an der Konzertkasse Heinersdorff, Heinrich-Heine-Allee 24. Weitere Infos un-ter: www.kairobeirut.de

Das Düsseldorfer Stadtmuseum feiert die "Nacht der Verei-ne"

Das Stadtmuseum, Berger Allee 2, lädt am Freitag, 30. Oktober, von 18 bis 23 Uhr zur "5. Nacht der Vereine" herzlich ein. Die Veranstal-tung findet in Zusammenarbeit mit der Aktionsgemeinschaft Düsseldor-fer Heimat- und Bürgervereine (AGD) statt. Düsseldorfer Vereine haben an diesem Abend Gelegenheit, Bürgerinnen und Bürgern ihre aktuellen Projekte vorzustellen sowie Kontakte zu knüpfen. Die Themenschwerpunkte sind zum Einen die eingemeindeten Stadttei-le sowie andererseits interessante Projekte wie z.B. die Vorstellung des Stadtteils Kaiserswerth und der dortigen archäologischen Funde. Ein weiteres spannendes Projekt lautet “Realisierung des Industriepfades”. Der Eintritt ist frei.

Martin Blüm

Page 20: Campus Delicti #309

CAMPUS DELICTI 20

DIE WOCHENZEITUNG FÜR DIE HEINRICH HEINE UNIVERSITÄT DÜSSELDORF AUSGABE NR. 309 (3)