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La nutrition La nutrition Schon als Kind wurde mir beigebracht, von den Eltern, dem Lehrpersonal, dem Hausarzt, „gutes Essen“ sei wichtig. Wir versuchten diese Regel zu befolgen, oft jedoch ohne die Tragweite dieser Verpflichtung zu kennen. In diesem Heft, finden Sie einige Ideen für den Begriff „gutes Essen“. Natürlich ist die Ernährung lebenswichtig, aber sie muss auch Freude und Genuss sein. Essen ist ein Vorgang, wobei die persönliche Stimmung wichtig ist, die Umgebung muss stim- men. Es sollte der Tradition Genüge getan werden, ohne die persönliche Selbstständigkeit zu vernachlässigen und ebenso ist der Nährwert zu berücksichtigen. Durch falsche Ernährung, welche neben erhöhtem Körper- gewicht, das u.a. Gelenkschmerzen und Atembeschwerden zur Folge haben kann, können auch schwere Krankheiten entstehen: z. B. Diabetes,... Die Fachleute des Nahrungswesens können hier helfend ein- greifen. Auf den nächsten Seiten finden Sie einige Vorschläge zur Verbesserung Ihrer Essensgewohnheiten. Vergessen Sie nie, dass auch bei Problemen dieser Art der behandelnde Arzt stets vorrangig zu befragen ist. Diese Hefte bilden eine erste Informationsquelle; in unserer „Plattform“ werden Sie weitere spezifische und detaillierte Informationen finden. Besuchen Sie uns einfach oder rufen Sie an: 26 70 26; Wir freuen uns auf Sie. Marielle Oberweis, chargée de direction Help Muselheem Sommaire Le choix d’une aide technique au quotidien - Mme Caudmont, ergothérapeute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Manger c’est bien plus que se nourrir ! Mme Arnold, psychologue . . . . . . . . . . 4 Les troubles de la déglutition chez l’adulte Mme Lemaire, logopède . . . . . . . . . . . . . 7 Les risques et fragilités liés à l’âge dans le besoin de boire et manger Mme Gapenne, infirmière . . . . . . . . . . . 8 Entretien avec M. Hoffmann et M. Muller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Association des Aveugles et Malvoyants du Luxembourg La plateforme en quelques mots 11 La diététique au service de la santé au GDL - Mme Rasquin, présidente de l’association Nationale des diététicien(ne)s du Luxembourg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Présentation de l’Association Luxembourgeoise du diabète . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Pour vous détendre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 N°2 février 2006 Comité de rédaction: les collaborateurs du réseau Help Editeur responsable: José Luxen, directeur Réseau Help Adresse de rédaction: 54, rue Emile Mayrisch L-4240 Esch-sur-Alzette tél. 26 70 26 Réalisation: Paprika plus Esch/Alzette • www.paprika.lu Imprimerie: Watgen Luxembourg • tél. 43 84 86-1 Les cahiers de l’autonomie paraîtront 6 fois par année. Les textes transmis sont publiés sous la responsabilité des auteurs respectifs. Tirage: 3.500 exemplaires les cahiers de l’autonomie Edito

Cahiers de l'autonomie n02 - Ernährung

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Les Cahiers de l'autonomie Ernährung N°2 februar 2006

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Page 1: Cahiers de l'autonomie n02 - Ernährung

La nutritionLa nutritionSchon als Kind wurde mir beigebracht, von den Eltern, demLehrpersonal, dem Hausarzt, „gutes Essen“ sei wichtig.

Wir versuchten diese Regel zu befolgen, oft jedoch ohne dieTragweite dieser Verpflichtung zu kennen.

In diesem Heft, finden Sie einige Ideen für den Begriff„gutes Essen“.

Natürlich ist die Ernährung lebenswichtig, aber sie muss auchFreude und Genuss sein. Essen ist ein Vorgang, wobei diepersönliche Stimmung wichtig ist, die Umgebung muss stim-men. Es sollte der Tradition Genüge getan werden, ohne diepersönliche Selbstständigkeit zu vernachlässigen und ebensoist der Nährwert zu berücksichtigen.

Durch falsche Ernährung, welche neben erhöhtem Körper-gewicht, das u.a. Gelenkschmerzen und Atembeschwerdenzur Folge haben kann, können auch schwere Krankheitenentstehen: z. B. Diabetes,...

Die Fachleute des Nahrungswesens können hier helfend ein-greifen.

Auf den nächsten Seiten finden Sie einige Vorschläge zurVerbesserung Ihrer Essensgewohnheiten. Vergessen Sie nie,dass auch bei Problemen dieser Art der behandelnde Arztstets vorrangig zu befragen ist.

Diese Hefte bilden eine erste Informationsquelle; in unserer„Plattform“ werden Sie weitere spezifische und detaillierteInformationen finden.

Besuchen Sie uns einfach oder rufen Sie an: 26 70 26; Wirfreuen uns auf Sie.

Marielle Oberweis, chargée de direction Help Muselheem

les cahiers

SommaireLe choix d’une aide technique auquotidien - Mme Caudmont, ergothérapeute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2Manger c’est bien plus que se nourrir!Mme Arnold, psychologue . . . . . . . . . . 4Les troubles de la déglutition chez l’adulteMme Lemaire, logopède . . . . . . . . . . . . . 7Les risques et fragilités liés à l’âge dans le besoin de boire etmangerMme Gapenne, infirmière . . . . . . . . . . . 8Entretien avec M. Hoffmann et M. Muller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Association des Aveugles et Malvoyants du LuxembourgLa plateforme en quelques mots 11La diététique au service de la santé au GDL - Mme Rasquin, présidente de l’association Nationale des diététicien(ne)s du Luxembourg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Présentation de l’AssociationLuxembourgeoisedu diabète . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Pour vous détendre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

N°2 février 2006

Comité de rédaction: les collaborateurs du réseau HelpEditeur responsable: José Luxen, directeur Réseau HelpAdresse de rédaction:54, rue Emile MayrischL-4240 Esch-sur-Alzettetél. 26 70 26Réalisation: Paprika plusEsch/Alzette • www.paprika.lu Imprimerie: WatgenLuxembourg • tél. 43 84 86-1

Les cahiers de l’autonomie paraîtront6 fois par année.Les textes transmis sont publiés sous laresponsabilité des auteurs respectifs.Tirage: 3.500 exemplaires

les cahiersde l’autonomie

Edito

Page 2: Cahiers de l'autonomie n02 - Ernährung

ergothérapeute

2 les cahiers de l’autonomie

Die Wahl einer techni-schen Hilfe: Wie findetman die richtige Lösung?

Normalerweise gilt für dieLösungssuche diese Reihenfolge: 1 Definition Ihres Bedarfs: was

Sie brauchen um das zu tun,was Sie tun möchten.

2 Definition des Zielpunktes: wel-che Lösungen könnten Ihnenzusagen

3 Untersuchen der Optionen4 Wahl der besten Lösungen:

testen und seine Auswahl immöglichen Angebot treffen

Und hier, wie sich die Suchenach Lösungen in der Praxisabspielt :

• Gemeinsam prüfen der Ergothe-rapeut und die Person - FrauLéontine (Frau L) - die Aktivitä-ten, reden über die künftigeSituation und die Zugänglich-keit des Umfeldes.

• Dann wird die Eingewöhnungvor Augen geführt, wie zumBeispiel das Ändern kleinerGewohnheiten, um Schmerzenund Müdigkeit vorzubeugen;aber mit dem Ziel, dass FrauLéontine mit Freude die Akti-vitäten ausführen kann, die ihrwichtig sind.

• Dann endlich einigen sich FrauLéontine und der Ergothera-peut auf die persönlichen Ziel-punkte von Frau Léontine, umeine zweckdienliche Hilfe zusuchen und herauszufinden

Mitteilung von Caroline Caudmont ,Ergotherapeutin, Universitätsdiplom inklinischer Neuropsychologie, an dermedizinischen Fakultät von Lille-Frankreich

Die Wichtigkeit der Mahlzeitim Alltag der Person

Essen bedeutet hauptsächlich, einen Moment mit Anderen teilen, wiezum Beispiel mit der Familie und es ist wichtig, die Selbstständigkeit derPerson, die Schwierigkeiten hat, zu fördern: sei es während derZubereitung des Essens, wie bei Frau Nadine, die es immer gewohnt war,die Mahlzeiten zu kochen und die diese Tätigkeit beibehalten möchte,oder Herr Jean, der es hasst wenn man ihm zu essen gibt, denn er kannes alleine, wenn auch langsamer und mit technischen Hilfen, aber ebenalleine.

Das Ziel der Ergotherapie in der Ernährung ist es, die Selbstständigkeitwährend der Mahlzeiten zu verbessern, sowohl bei der Zubereitung alsauch bei der Einnahme der Mahlzeit. Tasächlich können Greif- undMobilitätsschwierigkeiten die Unabhängigkeit der Person sehr ein-schränken und somit auch die Lust am Essen und Zubereiten derNahrung. Es gibt viele technische Hilfen, die Ihren Vorstellungen ents-prechen könnten.

Was ist eine technische Hilfe?

Eine technische Hilfe, ist jedes Produkt, das zum Erleichtern allerAktivitäten des täglichen Lebens, am Arbeitsplatz, zu Hause, oderwährend der Freizeit dient. Anders ausgedrückt, sind technische Hil-fen alle Dinge oder Dienstleistungen, die Sie benutzen können umIhre Autonomie zu erweitern.

Sie sind der Experte!

Es gibt viele Möglichkeiten, Autonomieprobleme zu lösen und esgibt auch viele Meinungen über die Art, seine Einschränkungen zubewältigen, sein körperliches Limit und sein Leben zu leben. DieErgotherapeuten können Ihnen Lösungen Ihrer Selbsständigkeits-probleme anbieten. Dennoch sind Sie die Betroffenen und es ist aus-schlaggebend, dass Ihnen diese Hilfe zusagt. In der Tat habenmanche technische Hilfen, die einen wesentlichen Bestandteil ihresLebens ausmachen, andere würden sie als sperrig und plump anse-hen. Leider lassen die technischen und finanziellen Einschränkun-gen nicht allzuviele Stylvarianten zu!

Wir ermutigen Sie, Ihre Suche fortzusetzen bis Sie die, für Sie richti-ge Lösung gefunden haben. Ihre Gewohnheiten, Ihre Aktivitätenund Ihre Lebensweise hängen davon ab; Sie sind der Experte derMaterie!

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3les cahiers de l’autonomie

Während des Gespräches giltes, den Wichtigkeitsgrad derAktivi-täten von Frau L. heraus-zufinden, denn dieser Graderlaubt es Prioritäten zu setzen:1. 1. ich nehme es an, dass

jemand etwas für michtut, oder diese Aktivitäteinstellen

2. ich nehme Hilfe an3. ich würde diese Aktivität

gerne alleine durchführen

Die Untersuchung der Optionen:

Frau L. kennt ihre eigenen Aktivitä-ten besser als jeder andere undweiss, was sie bis zum heutigenTage benutzen kann. Durch dieAnalyse, die wir gemeinsam ver-wirklicht haben, kennt Frau L. jetzt:• die Fülle der Möglichkeiten• die Arten der Umgewöhnung

verschiedener Etappen undGewohnheiten, sodass sie alleine

• erledigt werden können• die Methoden der Leistung• die Verfügbarkeit• die Vorzüge

Die Wahl der richtigen Lösung:Versucht Frau Léontine eine tech-nische Hilfe, oder eine Umstellung,ist es wichtig, dass sie sich folgendeFragen stellt:• Wird diese ihr Problem lösen?

Entspricht sie ihren Bedürfnis-sen? Wenn nicht, könnte sie eineAndere versuchen? Wenn dietechnische Hilfe eine Panne hat,kann Frau L. dann eine Anderebekommen?

• Mag sie die Hilfe? Ist sie handlichund einfach zu benutzen? Hatsie eine Gebrauchsanweisung?Kann man einen Lehrgangmachen, um die Hilfe richtig zubenutzen? Wäre es einfach, Hilfeoder Ratschläge zu erhalten, imFalle eines Problems? (Info-Schu-lungs-Plattform)

Exemple pratique d’une activité dans le domaine de la nutrition (cf. page suivante)

Aktivität

Zubereitungder Nahrung

Tisch decken undabdecken

Essen

Ursachen

- Gleichgewichts-störungen

- Schmerz undKrafteinschrän-kungen in derHand

- Schmerzen- Einschränkun-

gen der Mus-kelkraft

- Schmerzen- Unbiegsamkeit

der Finger, arth-rosebedingt

Wichtigkeit

2

2

3

Mögliche Lösungen

- Im Sitzen arbeiten(Hocker vor dieArbeitsfläche stel-len)

- Brett mit winkeli-gem Rand benut-zen und mitKüchenspitze dieNahrung fixieren

- Stielverdicker

- Einen Servierwa-gen mit Rädernbenutzen

- Spezialkissen fürStühle benutzen

- Angepasstes Besteck

Probleme

Berechnung der Mobilitätin Funktion der Aktivität

- Frau L. tut sich schwermit Aufrechtstehenbeim Waschbeckenund der Arbeitsplatte

- Frau L. verspürtSchwäche in derrechten Hand beimKartoffelschälen

Der Transport des Geschirrs fällt schwer

- Zu langes Sitzen- Greifen fällt schwer

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4 les cahiers de l’autonomie

• Kann Frau L. sie selbst reini-gen oder wer tut dies? Kannsie selbst die Wartung über-nehmen oder wer kann die-ses? Gibt es Platz um dieHilfe, bei Nichtbenutzenabzustellen? Entsprechen dieDimensionen denen ihresZuhauses?

• Wie läuft die Finanzierungab?

In der Praxis: Nehmenwir ein Beispiel imBereich Ernährung

Frau Léontine hat Gleichge-wichtsstörungen, wodurchSturzgefahr besteht, sowieArthrose in Händen, Knien undHüften.

Untersuchung derOptionen:Frau L. wusste nicht dass es Spe-zialbesteck gibt und sie ent-deckt Stielverdicker.

Die Wahl der richtigenLösung:Sie kann zum Beispiel denDurchmesser der Röhre desStielverdickers bestimmen, siekann sich für dieses oder jenesSitzkissen entscheiden.

Auf dieser Stufe muss Frau L.die technischen Hilfen testenund ihre Lösung suchen.

Unsere Info-Schulungs-Plattform hältInfoblätter für Siebereit mit spezifischenErklärungen derjeweiligen Hilfen imBereich der Ernährung.

Kommen Sie und lassenSie sich beraten.

Message de Régine Arnold,

Psychologue

psychologue et licenciée enorthophonie, coordinatrice-psychologue au Centre de

jour psycho-gériatrique à Steinfort

Die Ernährung sollte als mehr ange-sehen werden als ein fundamenta-les Muss, als Essen

um zu leben. Sie ist ein wichtiger,beziehungsfördernder sowie sym-bolischer Aspekt .

Ein gemeinsam eingenommenesMahl ist ein wichtiger Moment indem wir mit Anderen

in Verbindung sind. Ein solches Mahlfördert die familiäre sowie sozialeBindung. Ganz gleich, wie oft einsolches gemeinsames Mahl stattfin-det, wichtig ist dass wirklich etwasrundum den Tisch stattfindet, etwasdas uns die Empfindung gibt, etwaszu teilen.

Normalerweise gibt es während desEssens reichliches und nützliches“Geschwätz”. Dieses

erlaubt es ein gemeinsames Univer-sum zu schaffen. Wir können überunseren Tag reden, können Neuig-keiten austauschen oder über denneuesten Klatsch im Dorf reden; wirkönnen Bemerkungen über dasEssen selbst machen(unserGeschmack, unsere Lust, unserSchätzen); auch ist es ein Ort umErinnerungen wieder zu erweckenoder um Pläne zu schmieden.

Im Idealfall ist die gemeinsameMahlzeit ein Raum der Zusammen-kunft und des Sich-Wohl-

Fühlens. Das Essen erlaubt es uns,wieder Kräfte zu Sammeln im Bei-sein derer die man mag. Manenspannt sich, freut sich Beisammenzu sein und dies nicht nur um seinenHunger zu stillen sondern auchwegen der angenehmen und vielfäl-tigen Sensationen: Dinge essen dieman mag und die die Anderenmögen, teilhaben an der Freude derAnderen. Alle unsere Sinne sindgeweckt. Das gemeinsame Essen istdas Ereignis verschiedener subtilerund intimer Freuden.

Nichtsdestoweniger ist die Tafelkein Ort der grossen Freiheit; mankann nicht einfach über

Alles bei Tisch reden; vermeiden wires doch lieber andauernd von Pro-blemen und Schwierigkeiten

zu reden: es zerstört die Stimmungund vernichtet den Augenblick deselementaren Wohlbefindens.

Wie können wir unsere Lebensqua-lität während des Essens verbessern?Wir wollen die verschiedenenAspekte des Essens untersuchen.

Zuerst gibt es den nahrhaftenAspekt der Nahrung (körperlicherBedarf). Dabei denke ich an

die Quantität und die Qualität derNahrung.

Hier tritt das Wecken der 5 Sinne inKraft, nicht nur gegenüber der sichim Teller befindenden Nahrungs-mittel sondern auch gegenüberdem Umfeld (die Küche, das Esszim-mer, das Restaurant, das Zimmerwenn die Mahlzeit im Zimmer ein-genommen wird). Zum Beispiel dieTextur der Nahrungsmittel (glattwie Mus; mit Stückchen; teigig,...)die Genüsse, die Gerüche und dieFarben sowie die Geräuschkulisseund die Intensität des Lichts (zumBeispiel die Helligkeit des Esszim-mers) beeinträchtigen unsere Sinneund zeigen Wirkung auf uns.

Auch ist es das Recht auf seineneigenen Geschmack, das Recht Hun-ger zu haben oder eben

Essen?

Page 5: Cahiers de l'autonomie n02 - Ernährung

Der zweite Aspekt dem wir uns inunsererer Analyse annehmen wol-len ist der Respekt des Lebensryth-mus, der jedem erlaubt sich inSicherheit zu fühlen (Bedarf anSicherheit). Daher denke ich an denRespekt gegenüber dem Tagesryth-mus und den normalen Essenszei-ten; an die Art der Ernährung (mor-gens Milch im Kaffee trinken,...), andie Nahrungsqualität - siehe Aspekt1 unserer Analyse - und an die Kon-vention des “Essens”; an die Ryth-men der Hilfen während des Essens- an die eigenen physiologischenRythmen eines jeden : jemandembeim Essen helfen heisst nicht ihnzwingen.

Die harmonischen Verhältnissewährend der Mahlzeiten tragen zueinem Gefühl der Sicherheit bei:Zusammensein während des Essens,der Ort der Mahlzeit - im Esszimmeroder im Zimmer - die Nachbarn, dieStimmung...haben ebenfalls einewichtige Funktion der Sicherheit.

Für die desorientierten Personen istdie Umgebung wichtiger als die dar-gebotenen Speisen.

Das aktive oder passive Verweigernder Nahrung bei desorientiertenPersonen ist oft das Zeichen eines

5les cahiers de l’autonomie

keinen Hunger zu haben undschliesslich der Zugang zur Nahrung- freier Zugang oder mit den Hän-den zu essen oder mit dem Löffel.

In unserem tagtäglichen Ausführun-gen können wir ein Menu zusam-menstellen und aushängen, aufPlatten servieren wo jeder in derReihenfolge essen kann wie er willoder aber im Gegenteil, dem Ryth-mus der Mahlzeit folgen und Gangfür Gang auftragen. Wir könnenverschiedenartige Texturen anbie-ten, durch schönes Anrichten denAppetit anregen (farbige Tisch-Sets,hübsches Geschirr, Tisch- und Teller-dekorationen...)

Wir können uns die Zeit lassen unsumzusehen, die Nahrung zu rie-chen, sie anzufassen; wir könntenuns dem langsamen Rythmus derältesten Person anpassen und soüberschnelle Informationen ver-meiden; wenn ein Gang abgelehntwird, könnte ein anderer vorge-schlagen werden.

Der einfache Zugang zu Nahrungkann verschiedenen instabilen unddennoch mobilen Personen erlaubenihre Bedürfnisse zu befriedigen (zumBeispiel Kekse in die Taschen steckenoder Obst auf die Tische legen).

Gefühls der Unsicherheit, nicht ver-bal ausgedrückt und bedarf einerAnalyse des Pflege- und Hilfsperso-nals.

Punkt 3 entspricht dem Zugehörig-keitsbedarf. Er betrifft die nationa-len, regionalen und familiären kul-turellen Gewohnheiten. DieseGewohnheiten unterstreichen dieWichtigkeit der Geruchs- undGeschmackserinnerung und alsoauch den Nutzen, diesen Geschmackund diese Essensgewohnheiten zurespektieren (für eine 8o jährigePerson dient der Mais vielleicht nurzum Füttern der Hühner und sieweiss oft nicht, was eine Kiwi ist).

Indem wir unsere soziokulturellenGewohnheiten beanspruchen zei-gen wir unseren Wunsch, uns einerGruppe einzufügen, oder nicht. Die-ser Punkt zeigt uns wie wichtig esist, die Geschichte der Personen zukennen, für die wir arbeiten.

Ebenso ist der Platz jedes Einzelnenbei Tisch nicht unbedeutend. In derTat wurde früher die Tafel vomVater, der am Kopf des Tisches sass,beherrscht. Die Mutter der Familiesass in der Nähe des Ofens nebendem Jüngsten. Am Sitzplatz des Kin-des hat sich seither einiges verän-dert: es sitzt nicht mehr (mit Sprech-verbot) am letzten Platz, sondern inder Mitte des Tisches.

Daher stellt der Tisch das kleineTheater der Familie dar, mit seinen

Das ist soviel mehr alssich nur ernähren!

Page 6: Cahiers de l'autonomie n02 - Ernährung

6 les cahiers de l’autonomie

Rollenspielen, den auferlegtenRepertoiren...die Tafel reaktiviertdie Fähigkeiten, die Seinsform jedesEinzelnen der Teilnehmer.

Bei der desorientierten Person sindder Sicherheits- und Zugehörigkeits-bedarf stark miteinander verbun-den. Die Person hält an gewohntenDingen fest und sie vertraut in dasBekannte, oder vermeidet eher einungewohntes Umfeld im Alltag.Fangen wir bei den einfachenLebensmitteln an und interessierenuns für die Geschichte der uns anver-trauten Personen.

Beim vierten Punkt, den wir unter-suchen wollen, handelt es sich umden Bedarf nach Anerkennung:mögen oder nicht mögen; die Lustam Essen, die Festtagsessen; dieWahl der Nahrungsmittel; essenwann man will, wo man will...

Im Namen der Entscheidungsfrei-heit, lassen wir doch der Person dieFreiheit der Wahl und entscheidenwir nicht für sie; in der Tat ist dieAuswahl von Lebensmitteln einAnzeichen von Vitalität und verän-dert das Verhalten gegenüber derNahrung - ist die Person desorien-tiert, kann ich ihr teilweise helfenund ihr so eine einfache Entschei-dung ohne Angst ermöglichen.

Die Nahrung kann eine nicht-ver-bale Kommunikationsstütze sein(Versteckspielen mit Keksen...) siekann als Beziehungs- und Verbin-dungswaffe benutzt werden.

Die Nahrung kann angenehme oderunangenehme Erinnerungen her-vorrufen; das Nahrungsmittel kannin uns längst vergangene und ver-gessene Gefühle wieder erwecken(die bekannte Madeleine de Proust).

Denken wir an das Kind das seineMahlzeit einnimmt, es schluckt nichtnur seine Nahrung. Es erhält Liebe,Erziehung, Werte, Kultur... Mit die-sen Mahlzeiten baut es sich auf undlernt sich mit Anderen zu verständi-gen. Andererseits gibt die Mutter,die den Teller vorbereitet hat ihmdasselbe Mass an Liebe als auch anNahrung. Deshalb tun sich die Elternauch so schwer mit der Nahrungs-verweigerung. Eine Mutter, die sich

nicht mehr als Ernährerin fühlt,macht sich schnell Sorgen um denIhren. Sie hört nicht, dass er keinenHunger hat. Sie glaubt, er möge esnicht oder er wolle sich dahinsie-chen lassen. Sie zwingt ihn. Er blocktab. Und schon ist das Problemenstanden.

Ob als Eltern oder als Kind, die Erin-nerungen werden nie die Gleichensein, ob sich die Mahlzeiten nun intrautem Einklang oder im Gegenteilabgespielt haben.

Daher ist das Helfen einer Personbeim Essen nie unbedeutend undstellt die Gelegenheit einer Bezie-hung dar, wo manche Affekte undGefühle wieder auftauchen und woverschiedene, sehr alte Transaktio-nen sich wieder abspielen.

Wie auch immer man darüberdenkt, die Geschichte der Küche istdie der Frau. Seit ewig wurde dieRolle der Hausfrau der Frau zuge-sprochen. Während ihres ganzenLebens hat die Köchin Essen zube-reitet für die Ihren, oft mit mehroder weniger Lust dazu; einmal altgeworden, hat die Frau mehr denn

je den Wunsch, nützlich zu sein undgebraucht zu werden - umso mehrwenn es sich um eine desorientiertePerson handelt.

Ausserdem ist das Kochen keineHausarbeit wie jede andere. Frauenlegen sich mehr oder weniger insZeug, je nachdem wie ihre Lebens-geschichte aussieht. In der Tat, wirdes einer Mutter, die für die Familiegekocht hat und sich mit ihr an denTisch zum Essen setzt, sehr gutschmecken. Sie wird getragen vomGedanken ,bei ihrer Familie zu sein.Sie ist Ehrnährungsmutter und diesentwickelt ihren Appetit, im Gegen-satz zu der Frau, die ein Gerichtzubereitet und alleine isst.

Unsere Kreativität ermöglicht es die-sen Köchinnen im Ruhestand,soweit es ihnen noch möglich ist,ihre Rolle zu behalten und sich nütz-lich zu fühlen.

Der letzte Punkt der Analyse gibtdem Akt Essen einen noch tieferenSinn, den Sinn des Lebens selbst.Daher ist essen oder nicht essenleben oder nicht leben, es ist lebenwollen trotz Behinderung.

Psychologue

Daher einige Massnahmen, um unsere Lebensqualität während derEssenszeit zu verbessern:

➔ Das Schaffen eines verbindlichen Klimas während der Mahlzeit:versammeln wir uns alle um die Nahrung zu teilen und das Wie-dergestalten einer Dynamik; vergessen wir nie, dass jederMensch ein Beziehungswesen bleibt, bis zu seinem Ende.

➔ Das Anerkennen des Rechtes der Nahrungsverweigerung (Pfle-ge- und Hilfspersonal muss akzeptieren wenn jemand nicht isst);

➔ Vermeiden einer Kraftbeziehung. Was ist wichtiger: eine autono-me Person so lange wie möglich und wenn es sein muss indem sieihre Hände als Gabel benutzt, oder aber zwei Erwachsene, derEine als Nahrungsgeber, der Andere als Nahrungsempfänger? Istes denn wirklich so wichtig ,ob der Teller leer ist oder nicht?

➔ Ein Verweigern der Nahrung sollte uns zum Nachdenken überunsere Praktiken bringen, immer auf der Suche nach neuenmöglichen Lösungen des Problems, aber niemals zum Aufgeben.

Als Schlussfolgerung möchte ich Ihnen sagen, dass die perfekte Mahl-zeit nicht existiert! Also keine Angst und keine Schuldgefühle wenn esmal nicht so klappt wie wir es uns vorstellen: wir brauchen kein Modellder Perfektion.Und was stellt Essen für Sie als Leser dar?

Guten Appetit!

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Die Person kann etwas “in denfalschen Hals” bekommen (ver-kehrt schlucken), das heisstdass die Nahrung nicht mehrnur zum Magen gelangt, son-dern sie wird ebenfalls in dieAtemwege geleitet.

Was sind die Ursachen?

Es ist eine komplexe Anomalie,die verschiedene pathologisch-medizinische, (zum Beispielvaskuläre Gehirnverletzungen,Parkinson Krankheit...) sowiechirurgische und altersbe-dingte Ursachen haben kann.

Was sind die Konsequenzen?

Ausser möglichen Lungenkom-plikationen, fällt es der Personzudem immer schwerer, sich zuernähren. Es kostet sie sehr vielMühe, richtig schlucken zukönnen. Sie ermüdet sehr starkbeim Essen und es ist ihr unan-genehm. Dies bringt oft ein

Ablehnen von Nahrungsmit-teln mit sich, eine Verminde-rung des Essens, die bis zurNahrungsverweigerung gehenkann.

Die gleichen Probleme betref-fen den täglichen Bedarf anFlüssigkeit. Die Zuführung istnicht mehr gesichert. Wir kön-nen eine belegte Zunge fests-tellen, die ausgetrocknet ist,sowie Gewichtsverlust.

Welches wären die erstenRatschläge, die Sie gebenwürden?

• Zuerst sollten Sie zum Arztgehen, der die nötigen medi-zinischen Untersuchungenmacht und Sie an die für Sieam geeignetesten Fachleuteüberweist.

• Das multidisziplinarische Zu-sammenarbeiten verschiede-ner Spezialisten ist notwen-dig: ein Magen-Darmarzt, einRadiologe, ein Orthophonist,ein Diätetiker und Kranken-schwestern

• Der Orthophonist wird Sie, jenach Art der Störungen, ver-schiedene kompensatorischeTechniken lehren, die Ihnenbei Verschlucken/Schluckstö-rungen helfen.

• Einige Tips für die täglicheErnährung:- Sich gut hinsetzen beim Es-

sen, mit geradem Rücken...- In ruhiger Umgebung

essen, vermeiden sie Fernsehen.

- Vermeiden Sie das Spre -chen während des Essens.

- Anpassen der Konsistenz der Nahrung, solide, halb solide, flüssige.

- Langsam essen und in kleinen Mengen.

Man hört oft vonSchluckstörungen. Was ist das?

In unserer Fachumgangss-prache reden wir von “Dyspha-gie”. Es ist die Schwierigkeit zukauen, zu trinken und zuschlucken, die in jeder Alters-gruppe beobachtet wird.

Es gibt verschiedene Sortenvon Dysphagie:

• Die Dysphagie, die Nasen-und Rachenraum betrifft. Wirbeobachten Zeichen wie Sab-bern, Kauschwierigkeitenoder auch Aufstossen durchdie Nase u.s.w.

• Dysphagie der Speiseröhre,welche sich durch Erstickung-sanfälle und Aufstossencharakterisiert... Letztere sollten von einer spra-chlich orthophonischen Umer-ziehung entbunden sein.

Témoignage

Die Schluckstörungenbeim ErwachsenenTémoignage de Karine Lemaire, Ausgebildete Logopädinprestataire à l'HôpitalIntercommunal de Steinfort

7les cahiers de l’autonomie

Page 8: Cahiers de l'autonomie n02 - Ernährung

Betreffend des Alterns undBegleitens der alten Personmuss man sich Klarheit über diespezifischen und also häufig-sten Schwierigkeiten und Risi-ken verschaffen. Diese als täg-liche Hauptsorgen anzusehen,bedeutet einen fundamenta-len Einsatz in der Erhaltung derGesundheit und der Lebens-qualität. Sie gut zu kennenbedeutet für uns, sie besservermeiden zu können, sie bes-ser herauszufinden erlaubt esuns Komplikationen wie Unte-rernährung und Austrocknenzu verhindern. Diese Komplika-tionen bedeuten ein hohesRisiko für die älteren undschwächeren Personen.

Man muss aufmerksam seingegenüber diesen Risikofakto-ren:

• Der Appetitverlust und dieVerdauungsstörungen: Ver-minderung des Hungerge-fühls, schnelleres Sättigungs-gefühl, Blähungen imUnterleib und Transitstörun-gen.

• Der Verlust des Durstgefühls:die alten Personen verspürenweniger den Bedarf zu trin-ken, so kommt es, dass ihretägliche Flüssigkeitsdosis oftunter den empfohlenen 1,5l/pro Tag liegt.

• Die Schluckschwierigkeiten(Verschlucken): das Schluckenfällt schwer, verschluckenund Erstickungsangst, Mis-sbehagen und Furcht wäh-rend der Essenseinnahme.

• Die sensoriellen Störungen:Verminderung des Gesch-macks, des Geruchs und derSicht reduzieren die Lust amEssen.

• Die soziale Isolation, der Man-gel an Zuneigung: alleineessen ist nicht gerade stimu-lierend, der Verlust desPartners mit dem man dieMahlzeiten teilte, das Nicht-vorhandensein der Stimula-tion.

• Der Verlust der Autonomieund Schwierigkeiten der Werkzeugbedienung: die Schwie-rigkeiten alleine zu essenaber auch alleine einzukau-fen, sich alleine anständig mit

Frischprodukten zu versor-gen, das Vermögen sich eineMahlzeit in Sicherheit zuzu-bereiten.

• Gedächtnisstörungen undDesorientierung: daran zudenken, wann Essenszeit ist,wissen ob man schon geges-sen hat, oder noch nicht.

• Die Einnahme von Medika-menten: nach Einnahme meh-rerer Medikamente habenältere Personen oft schon kei-nen Hunger mehr, der unan-genehme Geschmack vonmanchen Medikamenten kannden Appetit verderben.

• Das Gebiss und der Zustanddes Mundes: um die Nah-rungsmittel gut kauen zukönnen und keine Schmerzenoder das Gefühl eines Bren-nens während des Essens zuhaben.

• Die Eintönigkeit der Mahlzei-ten: wenn die Mahlzeitennicht abwechslungsreich undangenehm gestaltet sind, aneinem schöngedeckten Tisch,einladend wirken, dann fehltdie Lust und der Appetit wirdgehemmt.

Dies sind die häufigsten Schwie-rigkeiten und Aufmerksam-keitspunkte, die von jederPerson, jeder Familie oderAngehörigen und jedem Pfle-ger, der eine alte Person be-treut, aufmerksam und wach-sam verfolgt werden müssen.Um hier Abhilfe zu schaffenwird empfohlen:

• Die Freuden am Essen fördern,abwechslungsreiche Zufuhrund gegen Vorurteile vorge-hen, indem man Überzeu-gendes anbietet, dies sind dieersten Ernährungsprinzipienbetreffend älterer Personen,die es anzuwenden gilt und andie man sich erinnern sollte.

• Die Mahlzeiten aufteilen mitausgiebigem Frühstück und

8 les cahiers de l’autonomie

Infirmière

Die an das Alter gebundenenRisiken und Schwächen beimEss- und Trinkbedarf

Page 9: Cahiers de l'autonomie n02 - Ernährung

variieren der Speisekarte.• Eindringlich auf die Wich-

tigkeit des Vezehrs von ein-fachen und praktischenProdukten hinweisen, ange-bracht um den Schwierigkei-ten entgegenzusetzen, dieverschiedene Personen beimZubereiten der Mahlzeitenhaben.

• Ausserdem verbreiten ver-schiedene, etwas fettigereNahrungsmittel Aromen,denen zu widerstehen esschwer fällt. Darum stellen sieexzellente Appetitanreger dar.

• Ebenso werden Speisen, diereich an Variationen undGeschmack sind, den Appetitwiederbringen, der verlorenging, unter anderem wegenmedikamentöser Behandlungaber auch wegen der Mono-tonie der Ernährung. Manmuss die Lebensmittel bevor-zugen, die leicht zu kauensind, um die Probleme derZahnlosigkeit zu beseitigen,oder zu verringern.

Ernährungs-berechnungDie Ernährungberechnung istangebracht, wenn ein grösse-res Risiko der Unterernährungbesteht. Sie wird von einerAnzahl Professioneller durch-geführt und der behandelndeArzt kann sie Ihnen angeben.Die Anzeichen, die ziemlicheinfach nachzuprüfen sind unddie Sie veranlassen sollten, denArzt aufzusuchen:

• Gewichtsverlust von zirka10% in weniger als 6 Monaten

• Regelmässiges Klagen überVerdauungsstörungen (Bre-chreiz, Übergeben, Blähun-gen, Durchfall, Verstopfung)

• Autonomieverlust insbeson-dere beim Vorbereiten derNahrung und bei der Essen-seinnahme

• Schlechter Zahn- und Mund-zustand, was oft unterschätztwird.

Sich vonfalschenIdeen trennenAb einem gewissen Alterkann man auf Fleisch ver-zichten

Im Gegensatz zum Energie-bedarf, der mit zunehmenderUnbeweglichkeit abnimmt,bleibt der Bedarf an Protei-nen bestehen.

Fettstoff ist schlecht fürdie Gesundheit

Fette sind Bestandteile unseresKörpers, wir können nicht aufsie verzichten. Sie stellen unsereHauptreserve an Energie dar.

Fette liefern Fettsäuren, dievom Organismus nicht synthe-tisch hergestellt werden, sowieVitamin A, K, E. Man sollte es,wenn man älter wird, vermei-den, ihre Einnahme zu vermin-dern, denn das Zuführen vonessenziellen Fettsäuren ist not-wendig, selbst im vortgeschrit-tenen Alter.

Ab einem gewissen Alterbraucht man nicht mehr sovielzu essen wie vorher

"Ich bewege mich weniger,also esse ich auch weniger".

Die Verminderung der physi-schen Aktivitäten betrifft unse-

ren Energiebedarf tatsächlichnur wenig, da dieser grös-stenteils (70%) zur Basiserhal-tung der vitalen Funktionenbestimmt ist.

Dennoch ist es nötig eine kör-perliche Tätigkeit beizubehal-ten, um so einen besserenGesundheitszustand zu erhal-ten und den Appetit zu bewah-ren, sowie die Lust am Essen,an der es älteren Personen oftmangelt.

Catherine Gapenne,Verantwortliche

der Pflegeabteilung von Doheem-versuergt.

Krankenschwester mitStaatsdiplom.

Master in Gerontologie an der Universität

in Luxemburg.

9les cahiers de l’autonomie

Ausser auf die Quan-tität und die Qualitätunserer Ernährung zu

achten, machen wirdoch aus jedem Esseneinen Lebensmoment,

ein Moment des Tei-lens und der

Freude...und lassen wiruns von folgendem

Satz inspirieren:

«Aus DeinenNahrungsmittelnwirst Du Medizin

machen»

Hippokrates

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témoignage

Welche Ratschlägewürden Sie für dieZubereitung/Anrichtendes Essens einer blindenoder sehbehindertenPerson geben?

Für blinde Personen ist das Ausse-hen einer Mahlzeit nicht so wich-tig. Viel eher würden wir Ihnenraten, die verschiedenen Lebens-mittel auf dem Teller zu trennenund nicht zu vergessen, nichtessbare Elemente, wie Grätenbeim Fisch, Knochen beim Hähn-chen, usw herauszunehmen.Ebenfalls unangenehm ist es,wenn ein auf das Obst geklebtesEtikett vorher nicht entfern wor-den wäre.

Dieser Kontrast ist auch wichtigfür die Lebensmittel auf dem Tel-ler. Unterschiedliche Farben derNahrungsmittel sind wichtig fürdie Selbständigkeit und für dieWahl der Lebensmittel.

Wie hilft man blindenoder sehbehindertenPersonen während des Essens?

Es gibt kein Wundermittel, dennder visuelle Defizit kann teilweiseoder komplett sein und oft ist esso, dass zusätzlich eine motorischeBehinderung besteht ; die Hilfemuss sich an die Person anpassen.Man muss ohnehin mit Logikarbeiten und nach den Bedürfnis-sen der Person handeln. So Bei-spiel verkünden wir den Bewoh-nern des Blindenheims jedenMorgen über die Tonanlage dieSpeisekarte für den laufendenTag, sowie andere Informationen,wie zum Beispiel die Außentem-peratur, wenn jemand Geburtstaghat... Einfach nur den Teller vorder Person absetzen genügt nicht,Erklärungen und/oder Hilfe müs-sen der Person während desEssens zukommen.

Hier einige Ratschläge für einEssen ohne Sorgen:• vermeiden Sie es scharfe Messer

neben die Person zu legen,ohne sie vorher davon in Kennt-nis gesetzt zu haben

• während des Essens ihnenimmer wieder Besteck und Glasan den ursprünglichen Platzzurücksetzen

• vermeiden Sie es, eine fast leereTasse nachzufüllen ohne derPerson Bescheid zu sagen

• steht ein Schüsselwärmer aufdem Tisch, muss die Persondarauf hingewiesen werden

• größeres Besteck ist sinnvoll,sowie Teller mit erhöhtem Rand.

Andererseits sollte der Geruch beider Zubereitung nicht vernachläs-sigt werden, der Geruch der Mahl-zeit setzt die Geschmackspapillenin Alarmbereitschaft.

Für die sehbehinderten Personensind der Kontrast und die Farbenwichtig. Der visuelle Kontrast istnützlich, um etwas erkennen zukönnen, wie zum Beispiel, denTeller auf dem Tisch, einenweißen Teller auf schwarzemTischset, oder einen Teller mit sichfarblich abhebendem Rand. ImHeim bevorzugen die Bewohnerdie Servierplatte gegenüber derTischdecke, weil das Tablett ihnenhilft, den Bereich vor sich einzu-schätzen.

Gespräch mit Herrn Hoffmann -Präsident und Herrn Muller -Direktor des Pflegedienstes derLuxemburger Blindenvereinigung

Association des Aveugles et Malvoyantsdu Luxembourg

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Wie läuft es im Restaurant ab?

Die Personen vermeiden es auszu-gehen, denn sie fürchten sich zubekleckern. Das Umfeld ist sehrwichtig in Bezug auf Restaurant-besuche. Die Kommentare deranderen Gäste, während einesRestaurantbesuches, sind ein nichtvon der Hand zuweisender Aspekt.So geben wir lieber der Selbstän-digkeit die Priorität, und nicht derScham und wir bevorzugen es, diePerson zu ermutigen, eher mit denHänden zu essen, als überhaupt

nicht zu essen oder abhängig vonAnderen zu sein.

Zuhause, gibt es dortandere Probleme?

Wir haben über die Hilfen beimEssen geredet, nicht aber über dasEinkaufen, die Zubereitung unddas Aufbewahren der Lebensmit-tel, was auch oft problematisch ist.

Erwähnen wir zusätzlich nurzum Beispiel das Verfalldatumund die Qualitätskontrolle derLebensmittel.

Et vous,que préférez-vous?

Einige Wortezur PlattformWelches Material kannich dort vom 20.02.2006bis zum 17.03.2006 vor-finden?

1 Material für eine bessereAutonomie während desEssens oder auch ergothe-rapeutisches Material, wieBesteck, Tellerranderhöher,anti-rutsch Teppiche...

2 Verschiedene Arten spezi-fischer Nahrungs-mittelund Nahrungser-gän-zungsmittel von speziali-sierten Firmen.

3 Spezifisches Informations-material für Diabetikerund für allgemeineErnährung.

An welcher Informations-sitzung könnte ich teil-nehmen

Die Diätetik in unserer Zeit,die veränderten Texturenund die Zeichen der schle-chten Ernährung von FrauRasquin - Präsidentin derNationalen Vereinigung derDiätisten aus Luxemburg -24 März um 15.30 Uhr.

An welcher spezifischenPermanenz könnte ichteilnehmen?

Die ideale Position bei derEssenseinnahme von FrauCaudmont - Ergotherapeu-tin - am 1. März von 9.00bis 11.00 Uhr.

Bitte nehmen Sie zur Kennt-nis dass obenbenannte Pla-nung willentlich nicht aus-führlicher ist. Diese Beispieleermöglichen es Ihnen, sichein Bild der Angebote zumachen - das gesamte Pro-gramm kann über Telefonangefragt werden 26 70 26.

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12 les cahiers de l’autonomie

Der Ernährungsberater ist derSpezialist um Ihnen zu helfenIhre Ernährung an Ihre Bedürf-nisse anzupassen, ohne Ihnenaber die Freude und den Gesch-mack Ihrer Nahrung zu verrin-gern. Er ist Ihnen nicht nur beider Lebensmittelauswahl behil-flich, sondern auch bei der Aus-wahl der Zubereitungstechnikenund der Nahrungstextur. So kanner Ihnen z.B. bei besonderenUmständen, gemahlene odergemixte Nahrung vorschlagen. Erwird Ihnen gegebenenfalls erklä-ren, wie Sie ein solches Essen aufBasis einer „normalen“ Mahlzeitzubereiten können. Er wirdzusätzlich darauf achten, dass dieEnergiezufuhr und die Nährstof-faufteilung individuell an Sieangepasst werden und zugleichversuchen Ihren Geschmack undIhre Ernährungsgewohnheitenzu beachten.

Im Falle einer enteralen Ernäh-rung, durch Sonde, sei es wäh-

rend eines Krankenhausaufen-thaltes oder bei einer ambulan-ten Behandlung, bespricht derErnährungsberater mit dem Arztdie bestmögliche Wahl für IhrenFall. Der Ernährungsberater wirdSie im Nachhinein betreuen.Hierbei kann er Ihren Ernährung-sprogramm ändern und IhrerSituation anpassen.

Falls Sie eine Ernährungsfrageoder ein Ernährungsproblemhaben, fragen Sie bei einem Spe-zialisten nach Rat. Die Liste derErnährungsberater wird Ihnengratis zur Verfügung gestellt undkann angefragt werden bei:

Association Nationale des Diététicien(ne)s du Luxembourg (ANDL)

BP 62L-7201 WalferdangeTél.: 26 55 27 28(répondeur automatique)www.andl.lu

Der Ernährungsberater ist derSpezialist der Ernährung. Er hatdie Funktionen und den Bedarfdes Organismus sowie die ver-schiedenen Krankheiten undMängel, die das Wohlbefindendes menschlichen Körpers stö-ren können, studiert. Er hat dieZusammensetzung und dieNährwerte der Nahrungsmittelerlernt. Er kennt also genaues-tens den Bedarf ihres Körpers,sei er krank oder gesund, jungoder alt, aktiv oder inaktiv, seier in einem speziellen psycholo-gischen Zustand oder nicht.

Die Kunst des Ernährungsbera-ters liegt nicht nur in der Hilfes-tellung beim Gewichtabneh-men, sondern auch und vorallem in der Optimierung desErnährungszustandes, der Ver-ringerung des Krankheitsrisi-kos, der Verbesserung desGesundheitszustandes und derLebensqualität in jedem Alter-sabschnitt.

l’invitée du mois

Madame Isabelle Rasquin,présidente de l’ANDL,diététicienne au CHEM -Esch-sur-Alzette

Die Diätetik im Dienstder Gesundheitim GrossherzogtumLuxemburg

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13les cahiers de l’autonomie

Die Rolle der Maison du Diabète

Die Maison du Diabète derALD informiert, berät undempfängt alle, die sich vomDiabetes betroffen fühlen.

Wir bieten: • Schulungsprogramme,

Informationsversammlungenund Konferenzen

• Spezifische Sprechstundeund Beratungen

• Eine Zeitung „Le Journal dudiabétique"

• Kostenlose Dokumentationund Verleih von Büchern

• Verkauf von SOS-Anhängern,Thermotaschen fürs Insulin

• Freizeitaktivitäten, sozialeVeranstaltungen,Wandergruppen und NordicWalking

Möchten Sie weiterInformationen, interessiert Sieeine Schulung oder Beratung,möchten Sie mitwandern...?

Sie werden Menschen treffen,welche von der gleichenKrankheit betroffen sind,können mit ihnen Erfahrungenaustauschen und erhaltennebenbei noch viele wichtigeInformationen über denUmgang mit der Krankheit.

Was ist eigentlich Diabetes mellitus?Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung wel-che durch erhöhte Blutzuckerwerte gekennzeichnet ist. Esexistieren 2 Hauptformen: Typ 1 (früher Jugenddiabetes)und Typ 2 (früher Altersdiabetes).

Typ 2 Diabetes kennzeichnet sich durch eine verringerteInsulinwirkung bis hin zu einem Insulinmangel.

Die Krankheit entwickelt sich langsam, oft ohne bedeu-tende Zeichen und bleibt bei 50% der Betroffenen uner-kannt. Diese Krankheit tritt meistens in Zusammenhangmit Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen (Choleste-rin), Übergewicht und Bewegungsmangel auf. Sie betrifft90% aller Diabetiker. Die Behandlung beginnt mit Diätund mehr Bewegung und später dann mit einer medika-mentösen oder Insulinbhandlung.

Es handelt sich also um eine chronische Krankheit ohneunangenehme Zeichen oder Schmerzen.

Um die Blutzckerwerte einzuschätzen muss der Blutzuckerregelmäßig gemessen werden!

Ein über Jahre schlecht eingestellter Diabetes kann Kom-plikationen hervorrufen (Augen, Nerven, Herz, Nieren...)mit oft dramatischen Folgen für Gesundheit und Lebens-qualität.

Jedoch kann die Entwicklung von Komplikationen durcheinen verantwortungsbewussten Umgang mit der Krank-heit verzögert oder sogar vermieden werden.

AssociationLuxembourgeoisedu Diabète

Zögern Sie nicht, melden Sie sich bei uns:

MAISON DU DIABETEAssociation Luxembourgeoisedu Diabète ALD a.s.b.l.12-14, bd d'AvranchesL-1160 LuxembourgTel: 48 53 61 • [email protected]

Öffnungszeiten:Montags, Mittwochs und Freitagsvon 9 bis 16 Uhr

Sie können die Aktion der ALD durch eine Spende unterstützenCCP: IBAN LU95 1111 0215 7238 0000

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2 Buchstawen: ZA3 Buchstawen: BOT - COT - DLG - DSM - ENO - JUG - LKA

NUT - PUL - TAU - WMS - WYO - XUN - ZDA - ZST

4 Buchstawen: BGBL - DEUX - KCAL - LWOW - MECH - MWST - OMEN - YSOP

5 Buchstawen: ASEDA - CREAM - NIOBE - ORDOS - TANTA7 Buchstawen: ZBORZIL8 Buchstawen: COLAUSSI

10 Buchstawen: DWINABUCHTGR

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L-R

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✁Nächste Ausgabe: 15. Februar 2006Thema: Die Ernährung

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Des Wierder esou anzesetzen, dat et e Komplett Raetsel ergët. T’Buchstawen aus de Felder an der richtIger Räienfollegergin äist Léisungswuert.

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