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Nachkontaktprogramm des International Center C A U Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 1|2006 kieler anker Chinesisches Frühlingsfest in Kiel Neue Tutoren im International Center E-learning mit Literaturwissenschaft – online Archäologieprojekt in Sarajewo

C A U kieler anker - International Center der CAU Kiel · inhalt 1 grußwort forschung in kiel 3 kieler wissenschaftler entschlüsseln entzündungskrankheit 5 archäologie in sarajewo

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Nachkontaktprogramm des International CenterC A U

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

1|2006

kieler anker

Chinesisches Frühlingsfest in Kiel

Neue Tutoren im International Center

E-learning mit Literaturwissenschaft

– online

Archäologieprojekt in Sarajewo

grußwort

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe des Kieler Ankers des InternationalCenter.Auch dieses Mal haben wir Ihnen eine bunte Mischung an Informationen aus derUniversität, über neue Studiengänge, Forschungsergebnisse sowie persönlicheBerichte von ausländischen Studierenden und Gastwissenschaftlern zusammenge-stellt.

Die Sportler haben inzwischen sowohl eine Fussball- als auch eine Basketball-Uniliga gegründet, über die wir ausführlich berichten, genauso wie über das E-lear-ning System der Literaturwissenschaften. Unsere Forscher haben große Fortschrittebei der Erforschung von Krankheiten erzielt und unter anderem eine Möglichkeitgefunden, die Thrombosespritzen durch Tabletten zu ersetzen.

Frau Dr. Leroy aus der Europäischen Ethnologie stellt den neuen Promotions-studiengang “Gender Studies” vor und Professor Arango aus Kolumbien erzählt,warum es ihn immer wieder nach Kiel zieht.Ein Mitglied der chinesischen Studierendengemeinde widerum lädt ein, gemeinsamdas chinesische Frühlingsfest zu feiern.

Auch im International Center hat sich einiges getan, wir sind in größere Räumlich-keiten umgezogen und haben durch unsere neuen Tutoren Verstärkung bei derBetreuung ausländischer Studierender bekommen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe

IhrInternational Center

inhalt

1 grußwort

forschung in kiel

3 kieler wissenschaftler entschlüsseln entzündungskrankheit5 archäologie in sarajewo15 keine spritzen mehr: tabletten gegen thrombose

neues aus dem international center

4 onlineforum macht das i.c. interaktiv17 die neuen tutoren des international center18 mehr raum für internationalität

inside cau

6 neuer promotionsstudiengang geschlechterforschung - “gender studies”8 sport an der cau11 e-learning mit literaturwissenschaft-online

ausländische studierende berichten

12 chinesisches frühlingsfest in kiel16 zwischen kolumbien und klassischer musik in schleswig-holstein

20 impressum

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ffoorrsscchhuunngg iinn kkiieell

kieler wissenschaftler entschlüsseln entzündungskrankheit Das erste Gen, das die Krankheit Sarkoidose (Morbus Boeck) verursacht, istjetzt am Institut für klinische Molekularbiologie des UniversitätsklinikumsSchleswig-Holstein, Campus Kiel, entdeckt worden. Damit ist ein Ansatzgefunden, um die Krankheit künftig besser zu erkennen und schließlichgezielter zu behandeln.

Das Team um Professor Stefan Schreiber ander Christian-Albrechts-Universität (CAU) hatdie Mehrzahl der Experimente durchgeführt,die für das Gemeinschaftsprojekt desNationalen Genomforschungsnetzes erforder-lich waren.

Die Sarkoidose ist eine Entzündungser-krankung, die typischerweise die Lungenangreift, aber auch alle anderen Organe wieHaut, Augen, Knochen, Lymphknoten, Herz,Milz, Leber, Bauchspeicheldrüse und Nerven-system befallen kann. In diesen Organen bil-den sich dann mikroskopisch kleine Knötchen,die deren Funktion beeinträchtigen, eine typi-sche Reaktion der Entzündung. Die ungenau-en und sehr unterschiedlichen Beschwerdenhaben bisher die Diagnose sehr erschwert.Jetzt haben die Kieler Molekularbiologen diegenetische Veranlagung zur Sarkoidose belegt. Eineinziger veränderter Gen-Buchstabe im EiweißBTNL2 erhöht das Krankheitsrisiko für Sarkoidose um 60 Prozent. Dieses Eiweiß kommt in Zellen desImmunsystems vor, die den anderen Zellen signali-sieren, dass ein körperfremder Stoff eindringt undwie mit ihm umzugehen ist. Ist ein einziger Gen-Buchstabe dieses Eiweißes vertauscht, so kann esdiese Signalfunktion nicht mehr wahrnehmen und es kommt zur übermäßig starken Entzündung.

Erst im vergangenen Jahr hatte das gleiche Team der Uni Kiel auch die ersten beiden Krankheitsgenefür die entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohnaufgespürt. "Das Institut steht im Zentrum nationalerund internationaler Forschungsnetze nicht zuletztdank seiner ausgezeichneten Infrastruktur", erklärtDr. Jochen Hampe aus dem Team von ProfessorSchreiber und verweist auch auf die enge Koope-ration im gemeinsamen Genetik-Schwerpunkt derLübecker und Kieler Medizin-Fakultäten. Das neueste

Ergebnis zeige auch, dass sich die Investitionen derUniversität und des Landes Schleswig-Holstein in die molekularen Biowissenschaften auszahlen. DieForschungen zu Sarkoidose laufen im Rahmen desKrankheitsnetzes "Umweltbedingte Erkrankungen" imNationalen Genomforschungsnetz. Hierbei stehenentzündliche Erkrankungen von Haut und Schleim-häuten im Vordergrund.

Kontakt:Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für klinische MolekularbiologiePD Dr. Jochen HampeTel: + 49 (0) 431-597-1246 -1393 Fax: + 49 (0) 431-597-1842Internet: http://www.ikmb.uni-kiel.de/e-mail: [email protected]

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Ein falscher Gen-Buchstabe (auf dem DNA-Strang mit Pfeil gekenn-zeichnet) in der Protein-Bauanleitung bewirkt, dass das Protein falschzusammengesetzt und funktionsuntüchtig wird.

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online durch die ganze welt

Das International Center besitzt seit einem Jahr ein eigenes Online-Forumum noch besser für Kommunikation unter Studierenden weltweit zu sorgen.

Studierende aus aller Welt studieren und studier-ten an der CAU Kiel

Melanie aus Den Haag, Savio aus Bombay, Björn ausNorwegen, Soon-Lee aus Peking - alle waren sie ein-mal Studierende der Christian-Albrechts-Universitätzu Kiel, aber sie haben sich nie getroffen. Entwederwaren sie zu unterschiedlichen Zeiten in Kiel, hattenunterschiedliche Studiengänge oder sie waren ein-fach zu sehr mit dem Studium beschäftigt, um soviele gesellschaftliche Kontakte zu pflegen.

Das International Center bietet seit einem Jahr miteinem Forum die Möglichkeit, mit anderen Gleich-gesinnten in Kontakt zu treten. Dabei ist es egal, obsie einmal in Kiel studiert haben, sich gerade an derChristian-Albrechts-Universität befinden oder essogar erst planen und ein paar nährere Informationenwollen - das Forum steht allen Interessierten, selbst-verständlich auch den deutschen Studierenden offen.

Gemeinsame Freizeitgestaltung auch in Kiel

Wie wäre es, wenn man jemanden kennenlernenwürde, der gerade genauso einsam im Kieler Studen-tenwohnheim sitzt und niemanden hat, der mit insKino geht? Wenn man auf diese Weise erfährt, woabends eine nette Party stattfindet?Oder man plant zusammen einen Besuch am Strandinklusive Grillen?Tipps zum Studieren und Leben in Kiel sind gerngesehen, genauso auch für alle anderen interessan-ten Städte weltweit. So erfahren wir vielleicht bald,wo es in Moskau den besten Vodka gibt, was manbeim Taxifahren in HongKong beachten muss undwieviel man für einen Burger in Utah bezahlen muss.Natürlich gibt es im Forum sowohl deutschsprachige,als auch englischsprachige Diskussionen, damit jederStudierende erfahren kann, worum sich die Diskus-sionen gerade drehen.

Anmeldung ganz einfach

Die Anmeldung zum Forum ist ganz einfach:Unter der Internetadresse http://www.uni-kiel.de/international/betreuung/nachko.shtmlfindet man den Link zum Forum, das sich in einemneuen Fenster öffnet.Hier bitte den eigenen Vor- und Nachnamen odereinen selbstausgedachten “Nickname” als Benutzer-namen registrieren, und schon steht dem Benutzerein großes Board voller Diskussionspunkte, aber auchein “private message” - Programm zur Verfügung,falls man dem anderen mal eine Einladung schickenwill, die nicht gleich jeder sehen soll.Zusätzlich ist es möglich, die Nummern der diversenDirektkontaktmöglichkeiten (AIM, ICQ, Yahoo, MSN)dort zu hinterlegen, um noch schneller mit den ande-ren Forumsbenutzern in Kontakt treten zu können.

Kontakt zum International Center

Selbstverständlich werden sich auch Mitarbeiter desInternational Centers dort immer mal wieder blickenlassen, um Probleme zu lösen oder Fragen zu beant-worten. Das Forum ist jedoch rein für private Kon-takte gedacht, administrative Fragen und Problemesollten auch weiterhin mit den jeweiligen Ansprech-partnern im International Center oder anderenServiceeinrichtungen der CAU besprochen werden.Für Fragen zum Forum stehen wir [email protected] zur Verfügung.

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archäologie für sarajewo

Frühe Zeugnisse einer arbeitsteiligen Gemeinschaft der Jungsteinzeit ent-deckten Wissenschaftler der Universität Kiel bei ihrer kürzlich beendetenGrabung von Okoliπte in Bosnien.

Durch die Bergung und Auswertung von etwa einerTonne Keramik und Alltagsgegenständen gelang esProfessor Johannes Müller und seinem Team, eineausdifferenzierte Sozialstruktur zu rekonstruieren.Der Dorfplan der jüngsten Besiedlungsphase um 5000v. Chr. lässt sich vollständig nachvollziehen.

Der Fundplatz, etwa 40 Kilometer nordwestlich vonSarajewo, liegt an einem alten Kommunikationsweg,der die Adria mit dem Donaugebiet verbindet. Da inder Region um Okoliπte bei Visoko während desJugoslawienkrieges keine Kämpfe stattgefundenhaben, besteht bei Grabungen keine Gefahr durchLandminen. Erste Forschungen zeigten ein ausge-prägtes landwirtschaftliches Leben mit Haustieren,Getreideanbau und den einschlägigen Werkzeugen.Einige Tongefäße weisen ein reiches Zeichensysteman Mustern, Figuren und plastischenTierdarstellungen auf.

Da in einigen Häusern vorrangig Feuerstein bearbei-tet wurde, in anderen Tuch gewebt und in drittenKorn gemahlen wurde, schließen Robert Hofmannund Niels Müller-Scheesel vom Institut für Ur- undFrühgeschichte der Kieler Universität auf ersteZeugnisse einer beruflichen Spezialisierung schonum 5000 v. Chr. Offenbar führte diese Arbeitsteilungauch zu einem unterschiedlichen sozialen Status, war doch die Verteilung von grobem Kochgeschirrund reich verzierten Ess- und Trinkgefäßen auch sehrungleich.

Das Grabungsprojekt läuft seit 2002 und wird seit2005 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft(DFG) gefördert. Die Forschergruppe unter KielerLeitung ist das einzige internationale Grabungsteamin Bosnien-Herzegowina und soll bosnische Wissen-schaftler ausbilden. Bei dieser "Aufbauarbeit" ar-beiten das Institut für Ur- und Frühgeschichte derChristian-Albrechts-Universität zu Kiel und die

Römisch-Germanische Kommission in Frankfurt/M.zusammen. Aus bosnischer Seite sind das Landes-museum Sarajewo und das Museum Visoko beteiligt.

Langfristiges Ziel ist, im Spannungsfeld unterschied-licher Nachkriegsinteressenten in Bosnien ein funk-tionierendes archäologisches Wissenschaftslebenaufzubauen. Die bosnische Ur- und Frühgeschichtesoll zukünftig auch durch die Bosnier selbst erforschtwerden können.

Kontakt:Christian-Albrechts-Universität zu KielInstitut für Ur- und FrühgeschichteTel.: +49 (0) 431 - 880-2334Intenet: http://www.uni-kiel.de/ufg/index1.htmE-Mail: [email protected]

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Plastischer Gefäßschmuck in Form eines Tierkopfes, Kuhoder Bär? (Breite etwa 5 cm)

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genderstudies - geschlechterforschung

An der Christian-Albrechts-Universität wird seit dem Frühjahr der fächer-und fakultätsübergreifende Studiengang “Gender Studies” angeboten. DerKieler Anker sprach mit der Koordinatorin Dr. Esther Leroy vom Seminar fürEuropäische Ethnologie und Volkskunde über das neue Angebot.

Frau Dr. Leroy, bitte erzählen Sie doch, was genauman sich unter dem Studiengang “Gender Studies”vorstellen kann.

Gender Studies nehmen das Verhältnis derGeschlechter in den Blick. Sie beschäftigen sich mit der Bedeutung der Kategorie "Geschlecht" inunterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten und gehen dabei von einer sozialen und kulturellenKonstruktion von Geschlecht aus.

Der Promotionsstudiengang “InterdisziplinäreKulturanalyse: Gender Studies” antwortet auf einhäufig artikuliertes Unbehagen von Doktorandenund Doktorandinnen über fehlende kontinuierlicheDiskussionszusammenhänge während der Pro-motionsphase. Dem monologischen Arbeiten vor dem PC begegnet der Promotionsstudiengang durchdie Einbindung in strukturierte, interdisziplinäreArbeitszusammenhänge mit einem systematischaufgebauten Studienablauf. So wird ein thematischerAustausch ermöglicht, der über die individuellenSpezialisierungen der Promovierenden hinausgeht.Die Initiative zielt auf einen fächer- und fakultäts-übergreifenden Promotionsstudiengang, in denpotenziell alle Promotionsprojekte der CAU ein-gebunden werden können, die ein “Gender Studies”-Thema bearbeiten. Die Zuständigkeit der jeweiligenFakultät und der Betreuerinnen bzw. Betreuer bleiben davon unberührt.

An der CAU bilden “Gender Studies” in vielenFächern der unterschiedlichen Fakultäten einen festen Bestandteil, der mehr oder weniger regel-mäßig in Lehrveranstaltungen vertreten wird.Angesichts der fächer- und fakultätsübergreifendenAnlage des Programms bietet sich daher derSchwerpunkt “Gender Studies” an.

Während “Gender Studies” als regulärerStudiengang mit unterschiedlichen Schwerpunktenbereits an zahlreichen Universitäten implementiertwurden, gibt es erst wenige vergleichbare Angebote bei denin der Bundesrepublik ohnehin dünn gesäten kultur-wissenschaftlichen Postgraduiertenstudiengängen.Die Struktur des Promotionsstudienganges vernetztfachspezifische und interdisziplinäre Anteile undstellt den systematisierten Rahmen für einen multi-perspektivischen Dialog zur Verfügung.So kann die komplexe Vielschichtigkeit von Gender-Phänomenen besser in den Blick genommen werdenals es in der hoch spezialisierten Arbeit an einem Promotionsprojekt möglich ist. Der Promotionsstu-diengang steht selbstverständlich sowohl Doktoran-dinnen wie Doktoranden offen.

Wer soll mit diesem Studiengang angesprochen wer-den?

Angesprochen werden sollen Promovierende allerFakultäten sowohl der CAU als auch andererUniversitäten, deren Promotionen Genderfragen zumInhalt haben.

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Wie wird das Angebot bisher angenommen? KönnenSie uns Beispiele für die praktische Arbeit und dieVielfalt der Möglichkeiten nennen?

Bisher sind 8 Promovierende vertreten, die aus denunterschiedlichen Fakultäten der CAU stammen. Sofinden sich z.Zt. Arbeiten aus den BereichenAnglistik, Europäische Ethnologie, Jura, aber auchaus der Psychologie und Psychiatrie. Einige der Promovendinnen sind ganz am Anfangihrer Arbeit, andere sind fast fertig.

Betreuen Sie auch ausländische Studierende?

Nein, derzeit noch nicht. Das Programm steht auslän-dischen Studierenden natürlich offen, doch ist derStudiengang noch in seiner Aufbauphase. Wir hoffen, dass mit zunehmender Institutionalisierungauch ausländische Studierende das Angebot desPromotionsstudienganges wahrnehmen werden.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Den Promotionsstudiengang fest im Studienangebotder CAU zu verankern. Die Interdisziplinarität weitervorantreiben, besonders auch naturwissenschaftlichePromovierende gewinnen, auch aus anderenUniversitäten, damit auch die Sensibilisierung fürGenderfragen allgemein fördern.

Kontakt:Gender Research GroupBreiter Weg 1024105 Kiel, GermanyKarl-Otto FrehseTelefon: +49 (0431) 57 949-51Telefax: +49 (0431) 57 949-50Intenet: http://www.uni-kiel.de/zif/E-Mail: [email protected]

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Studierende in der Ringvorlesung

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auf dem campus sportliche erfolgeerringenDie “HSG8 Brot und Spiele” veranstaltet seit einem Jahr mit großem Erfolgdie Kieler Uni-Fussball-Liga, in der Mannschaften aus unterschiedlichenFachbereichen gegeneinander antreten. Der Kieler Anker sprach mitJohannes Heil über Erfolge und die weiteren Pläne.

Wer steckt hinter der “HSG 8 Brot undSpiele?

Hinter der unpolitischen Hochschulgruppe8-Brot & Spiele stecken acht engagierteStudenten, die überwiegend aus denFachbereichen Deutsch und Geschichtestammen. Im sogenannten "Rat der Acht"sind die Präsidenten der Uniligen, ihreStellvertreter und die Verantwortlichen desKultur & Medien Sektors vertreten.Daneben gibt es cirka zwanzig freie Mit-arbeiter. Den Vorstand der HSG 8 bildenzur Zeit Christian Lewin (Kultur & Medien),Martin Kramer (Eventmanagement) undGründer Johannes Heil (Fussball.Uni.Liga.-kurz: F.U.L.Präsident).

Welche Sportarten werden bei euch betrie-ben? Gibt es spezielle Sonderveranstal-tungen?

Mit Fußball haben wir im Sommersemesterangefangen, die Basketball-Liga ist gradeunter großer Beteiligung der Studenten gestartetworden, und eine Volleyball-Liga ist für 2006 in

Planung. Ob wir unsere Sportarten-Palette darüberhinaus erweitern, da wage ich keine Prognose abzu-geben. Zur Zeit sind um die 500 Sportler bei uns re-gistriert.

Praktisch sah es so aus, dass ich im Oktober 2004 miteiner Handvoll Kopien bewaffnet durch die Uni-Gebäude streunte und wild plakatierte. Bald melde-ten sich einzelne Vertreter aus verschiedenen Fach-bereichen und innerhalb weniger Wochen hatte sichein Spielerrat gebildet, der die Richtlinien für die Uni-Liga festsetzte. Ähnlich lief es auch beim Basketballab.

Der Spielerrat ist bei den Uni-Ligen das entscheiden-de Gremium. Ihm steht ein gewählter Präsident vor,

Jubel nach dem Sieg der Fortuna VWL

Jura und BWL sind verbunden durch den Fussball

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der im Konsens mit den Vertreternder Teams die Politik macht undmit seinem Stab den Liga-Betrieborganisiert. Am Ende der Saisonlegt er Rechenschaft über die ein-gesetzten Finanzen ab.

Die Vertreter der Mannschaften,der Teamkapitän und der Team-manager, haben wiederum dafürzu sorgen, dass das im SpielerratBeschlossene auch umgesetztwird und dass genügend eigeneSpieler, Fans und Sponsoren mobi-lisiert werden.

Spezielle Sonderveranstaltungensind für das Sommersemester inPlanung. Es soll zum Beispiel beider F.U.L. (Fußball-Uni-Liga) einenFH-Cup geben. Aber auch die"Players Night" im Dezember, beider alle Sportler und Freunde der Uni-Liga Kielgemeinsam feiern, kann als Sonderveranstaltungangesehen werden.

Wie gut werden die Angebote von den Fachschaftenund auch den Zuschauern angenommen?

Grundsätzlich haben wir die Erfahrung gemacht,dass von Seiten der Fachschaften unsere ehrgeizigenProjekte begrüßt oder wie bei der Uni-Liga sogaraktiv unterstützt werden. Ich denke die meistenFachschaften, die die HSG8 kennen, sehen uns - zuRecht- nicht als Konkurrenz, sondern als eine Be-reicherung für den Campus. Sie haben erkannt, dasswir einen ganz anderen Schwerpunkt als sie haben.Es wäre auch sicherlich nicht im Sinne der Studen-ten, wenn Fachschaft und Hochschulgruppe sichbekriegen, sondern überall wo es geht und sich ver-

trägt zusammenarbeiten. Wir brauchen alle CAU-Gruppen, um etwas an diesem Campus zu bewegen.Die einzelnen Fachschaften spielen für mich hier diezentrale Rolle und ein Ziel der HSG8 für diesesSemester wird sein, noch engere Banden zu den ver-schiedenen Fachschaften zu knüpfen.Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele Stu-denten nur darauf gewartet haben, dass jemandeinen ersten Schritt in diese Richtung macht. DieUni-Liga, unser Flaggschiff, hatte im vergangenenSemester im Bereich Fußball eine überwältigendeResonanz erfahren. Zu den wöchentlichen Nach-mittagsspielen kamen durchschnittlich 170 Besucher.Das hat uns ermutigt weiter zu machen und unserAngebot auszubauen. Aber auch unsere kulturellenVeranstaltungen werden stets gut besucht - auchvon Dozenten.

Besucher der Players Night

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Nehmen auch ausländische Studierendean Eurem Angebot teil?

Ja natürlich, die Uni-Liga stößt bei vielenausländischen Studenten auf großesInteresse und sie nehmen unsereAngebote mit großer Begeisterung wahr.Einige konnten sich durch starkeLeistung in den festen Kader der einzel-nen Teams hereinkämpfen. Ich bin frohüber diese internationale Bereicherungund ich denke, wir könnten die Kommu-nikation mit "ERASMUS", dem EU-Förder-programm für Studierende, noch ver-bessern. Sport bietet die einzigartigeChance, über kulturelle Grenzen hinwegGemeinschaft zu erleben. Das wollen wirals HSG8 unterstützen.

Gibt es neben dem Sport auch andereIdeen, die ihr in der Zukunft in Angriffnehmen wollt?

Auf dem Sektor Kultur & Medien, die zweite großeSparte der HSG8, passiert bereits so einiges. Zur Zeit drehen wir in Zusammenarbeit mit demStudentenwerk die Campus-Krimi-Serie "Der 8.Tag",die zum Sommersemester im Uni-Kino zu sehen ist.Aber auch Lesungen, Literatur-Wettbewerbe undweitere Film - und Theaterprojekte sind für 2006 inPlanung. Am Ende des kommenden Wintersemesters soll auchein UNI-AWARD eingerichtet werden. In denRubriken Sport, Film, Literatur und Musik sollen inverschieden Kategorien Studenten ausgezeichnetwerden.

Kontakt:HSG 8 Brot und Spielee-mail: [email protected]: http://www.ls8-projekt.de

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Zuschauer bei einem Ligaspiel

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e-learning in der literaturwissenschaftDie Philosophische Fakultät der CAU Kiel geht im Internet neue Wege, umStudierende und Lernwillige zu erreichen - mit einem literaturwissenschaft-lichen Onlineportal Literaturwissenschaft-online.

Das Projekt begann im Sommersemester 2002 miteiner Vorlesung zur Einführung in die Literatur-wissenschaft, die von Vertretern der beteiligtenFächer gemeinsam durchgeführt wurde.Inzwischen beteiligen sich daran die Fächer Älteredeutsche Literaturwissenschaft, Anglistik, Gräzistik,Latinistik, Neuere deutsche Literaturwissenschaft,Skandinavistik und Slavistik. Die technische Realisa-tion des Projekts liegt in den Händen des ZFIM(Zentrum für Fremdsprachenausbildung, IT- undMedieneinsatz).

Ziel von “Literaturwissenschaft-online” ist die Ent-wicklung von netzbasierten Lehr- und Lern-Modulen,die fächerübergreifend ausgerichtet sind und vonden Studierenden aller Literaturwissenschaftengleichermaßen genutzt werden können.

Vorlesungen online besuchenHauptbestandteil von “Literaturwissenschaft-online”sind Vorlesungen, die im Netz live übertragen wer-den und anschließend im Archiv als Download inunterschiedlichen Qualitäten zur Verfügung stehen;schriftliche Zusammenfassungen ergänzen und ver-tiefen dieses Lehrangebot.So finden sich auf diesen Seiten thematische Vor-lesungen, wie z.B. über die Literatur des 18. Jahr-hunderts oder die Logik der Prosa, sowie Ringvor-lesungen und Einführungsveranstaltungen.

E-learning von zu Hause aus

Ein weiterer großer Bestandteil der Seite sind Lern-module zum eigenständigen Erarbeiten von be-stimmten Wissensbereichen, begleitende Übungsauf-gaben (mit automatischer Kontrolle), die Gelegenheitzur praktischen Vertiefung des individuellen Wissensgeben.Die wichtigen Felder "Erzählsituation", "Dekonstruk-

tion" oder auch die Unterscheidung von "histoire/discours" werden hier in Lerneinheiten dem interes-sierten Benutzer näher gebracht. Die Möglichkeiten zur Wissensüberprüfung gibt esdurch “Quizseiten”, die ebenfalls auf der Internet-seite abzurufen sind.Bibliografien, ein Glossar und sonstige Materialien (z.B. Link-Sammlungen) bieten den Nutzern dieGrundlage für eigenständige Weiterarbeit.

Unterstützt wird dieses Programm von der Professurfür die Psychologie des Lehrens und Lernens amInstitut für Pädagogische Psychologie und Entwick-lungspsychologie an der TU Dresden, welche dienötige Software zur Erstellung des Lernmoduls“Studierplatz2000” zur Verfügung gestellt hat.

Kontakt:Internet: http://www.literaturwissenschaft-online.deE-Mail:[email protected]

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Studierende beim E-Learning

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Xuan Pan aus Jilin im Nordosten Chinas lebt seit2000 in Deutschland. Sie studiert Geographie undschafft es aufgrund fehlender Zeit und hohen Flug-preisen nur alle zwei Jahre, ihre Familie zu besu-chen. Daher hat sie sich der chinesischenStudierendengemeinde angeschlossen.

Wieso sind Sie bei der Wahl Ihres Studienortes geradeauf Deutschland gekommen?

Ich habe zunächst 2 Semester in China studiert.Jedoch ist die Konkurrenz in China sehr hoch undinternationale Abschlüsse sind höher angesehen alschinesische. Aufgrund von kulturellen Schwierig-keiten habe ich mich gegen Amerika und für Europaentschieden. In die engere Auswahl kamen Frank-reich und Deutschland, und ich habe mich letztend-lich für Deutschland entschieden.

Wie liefen die ersten Tage inDeutschland?

Ich bin mit einer Gruppe von 15Studierenden in einer Sprachschule inHalle gelandet, einer schönen Stadt inOstdeutschland. Da soll es ja fürAusländer ein wenig gefährlich sein,aber uns ist nichts passiert. ImGegenteil, es wurde sogar ein Artikelüber uns in der Zeitung geschrieben,dass wir in der Stadt sind und Gast-familien gesucht werden und dahaben sich sehr viele gemeldet.

Sind die kulturellen Unterschiede sehrgroß gewesen?

Wir sind an einem Samstag in Hallegelandet und wollten am nächstenTag einkaufen gehen. Da haben wir

dann festgestellt, dass Sonntags die Geschäfte nichtgeöffnet haben. Glücklicherweise hatte eine Bäckereigeöffnet und ich sah im Regal ein dunkles Brot wieunser Schokobrot, habe mich sehr gefreut und esgekauft. Als ich jedoch herzhaft hineinbiss, stellte ichfest, dass es ein Schwarzbrot war. Mir taten nochden ganzen Tag die Zähne weh.

Sie sind Mitglied der chinesischen Studierenden-gemeinde. Was machen Sie da?

Wir veranstalten zwei Mal im Jahr Feste für die chi-nesischen Studierenden. Finanziert werden wir vonder chinesischen Botschaft, die uns unsere Auslagenbis zu 800 Euro bezahlt.

Bild von chinesischem Frühlingsfest

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chinesisches frühlingsfest aufdem kieler campusViele ausländische Studierende verbringen ihre nationalen Feiertage mitGleichgesinnten. Der Kieler Anker berichtet nun regelmäßig von diesenZusammentreffen.

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Welche chinesischen Feste werden denn in Kielgefeiert?

Wir feiern im Frühjahr unser Frühlingsfest irgend-wann im Januar oder Februar, im Herbst das Mond-fest und den Nationalfeiertag zusammen. DieTermine schwanken, weil sie nach dem Mond-kalender festgelegt sind. Nur der Nationalfeiertagliegt immer auf dem 1. Oktober.

Wie wird denn das Frühlingsfest in China gefeiert?

Das Frühlingsfest ist das größte Volksfest in China.Alle Menschen haben eine Woche frei, und dieMütter und Großmütter kochen viel Essen, dieFamilien sitzen zusammen, essen und spielen.Die Kinder bekommen Geschenke und meistensGeld. Es ist ein traditionelles Familienfest, das zuHause gefeiert wird, nur für das Feuerwerk geht man auf die Strasse.Allerdings hat sich die Gesellschaft in Chinaetwas verändert. Junge Familien feierninzwischen nicht mehr zu Hause, sonderngehen in Restaurants.

Und wie feiert der chinesischeStudierendenverein das Frühlingsfest in Kiel?

Der Termin wird immer 3 Wochen vorherfestgelegt, da Ende Februar normalerweisePrüfungen sind, weichen wir meistens vomoffiziellen Termin ab.Meistens feiern wir an einem Freitag oderSamstag.Wir machen Werbung auf unserer Webseiteim Internet und legen Flyer in denStudentenwohnheimen aus. Viel passiertauch über Mund-zu-Mund-Werbung.

Früher kam immer jemand von der Botschaft, undbrachte uns einen chinesischen Film.Inzwischen kümmern wir uns selbst um dasProgramm und schreiben der Botschaft nur noch einProtokoll.Wir feiern nun im Foyer eines Unigebäudes, das istein großer Raum, den wir uns einrichten. Den gibt esnatürlich nur zu speziellen Ereignissen, aber dieUniversitätsverwaltung ist so nett, uns dafür keineReinigungskosten zu berechnen.

Zuerst wird ein chinesischer Film gezeigt, meist ausChina, manchmal aber auch Blockbuster wie “Herrder Ringe”, aber eben auf chinesisch. Dafür besorgenwir Musikanlage, Beamer, Lampen etc.

Wird auch gemeinsam gegessen?

Früher haben wir zu fünft Essen gekocht. Da abermeistens 100 - 150 Leute kommen, hat dies meistens

Bilder vom chin. Studierendenverein

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nicht gereicht. Seitdem bestellen wirEssen in einem Imbiss oder Restaurant.Dabei ist das Essen meistens nicht soexklusiv, es geht vor allem um dasZusammengehörigkeitsgefühl beimgemeinsamen Essen.

Einmal haben wir versucht zu organi-sieren, dass jeder etwas mitbringt. Dasfunktionierte aber nicht gut, weil chine-sisches Essen eigentlich warm geges-sen werden muss, ausserdem brachtenviele Leute das Gleiche mit. Es warsehr unkoordiniert.

Gibt es danach noch Programm?

Nach dem Essen wird getanzt, gespieltund Karaoke gesungen. Die Chinesensind eigentlich sehr zurückhaltend,deswegen gibt es die Spiele, damit sie auftauen.Natürlich gibt es dafür auch Preise.Solche Feste gehen dann bis drei oder vier Uhr amnächsten Morgen. Die meisten Besucher helfen unsdann auch beim Aufräumen. Nur das Aufbauen erle-digen wir meistens allein, denn das Frühlingsfest istein Ereignis, bei dem man sich schon ein wenig chicmacht.

Und wie wird das Mondfest und der Nationalfeiertaggefeiert?

Bei diesem Fest gibt es nur Kleinigkeiten zu essen,und es kommen auch meistens weniger Menschenals zum Frühlingsfest. Aber es ist sehr nett, allediese Menschen zusammen zu sehen.

Kommen auch Besucher anderer Nationalitäten zuden chinesischen Festen?

Es ist eigentlich eher ein internes chinesisches Fest.Die wenigen Anderen sind meist Koreaner oderDeutsche, die Sinologie studieren oder Freunde vonChinesen sind. Wenn Deutsche kommen, dann gebensie sich meistens viel Mühe, traditionelle chinesischeKleidung zu tragen.Um mehr Deutsche zu unseren Festen zu bekommen,überlegen wir, unsere Flyer nicht nur auf chinesisch,sondern auch auf Deutsch zu verfassen und auszu-legen. Allerdings könnten sie sich bei dem chinesi-schen Film langweilen, und auch die Musik wirdwahrscheinlich sehr ungewohnt für deutsche Ohrensein. Aber wir freuen uns über jeden, der mit unsfeiert.

Die erste komfortable Tablette zur Thrombosevor-

Eine Vorführung auf der chinesischer Feier

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keine spritzen mehr: tablettenbeugen thrombose vorUni Kiel entwickelt neue gerinnungshemmende Arznei

beugung ist da: Sie heißt Ximelagatran und wurdevon der Firma AstraZeneca in Kooperation mit derPharmazie der Kieler Universität entwickelt. DasProdukt wurde kürzlich von der europäischen Zu-lassungsbehörde für die Thromboseprophylaxe nachOperationen anerkannt.

Die von AstraZeneca entwickelte WirksubstanzMelagatran, kann zwar per Injektion verabreicht wer-den, erwies sich indes zur oralen Anwendung alsnicht wirksam. Deswegen forschten Professor BerndClement und sein Team im PharmazeutischenInstitut der Christian-Albrechts-Universität (CAU)zirka fünf Jahre lang an der Entwicklung eines soge-nannten "Prodrugs" - einer oralen Arznei, die denWirkstoff Melagatran erst im Körper in die eigentli-che Wirkform überführt. Die neue Verbindung, dasXimelagatran, gelangt über den Mund in den Magen-Darm-Trakt. Durch ein in die Struktur des Arznei-stoffes zusätzlich eingebautes Sauerstoffatom kanndas Molekül durch Membranen ins Blut dringen, woder Sauerstoff durch Enzyme wieder entfernt wirdund den blutgerinnungshemmenden Wirkstoff freisetzt. "So wird der Körper überlistet, den Wirkstoffaufzunehmen, den er aus seinem natürlichen Schutzheraus ablehnen würde, weil er fremd ist. Das ist wiemit einem Trojanischen Pferd, aber im positivenSinne", erklärt Professor Clement.

Ein Blutgerinnsel (Thrombus) kann entstehen, wenndas Blut - und mit ihm die körpereigenen Gerin-nungsenzyme - langsamer als üblich durch die Venenfließt, zum Beispiel, wenn ein Mensch längere Zeitliegt oder sitzt. Das Blut gerinnt zu einem Pfropf, derdie Versorgung der Organe mit Blut blockieren kann.Diese Thrombosen können zu lebensbedrohlichenSituationen führen - zu Schlaganfall, Herzinfarkt oderLungenembolie. Die bisher bekannten Medikamente,die die Blutgerinnung hemmen, haben jedoch erheb-liche Nachteile: Heparin - der bekannteste Wirkstoff -lässt sich nur durch Spritzen verabreichen.

Cumarinderivate (Blutverflüssiger) dagegen gibt eszwar auch in Tablettenform, sie treten aber in erheb-liche Wechselwirkung mit Nahrungsmitteln und an-deren Arzneistoffen; wer sie einnimmt, muss seinBlutbild strengstens überwachen lassen. DerartigeProbleme gibt es mit dem neuen Medikament nicht,wie mehrere klinische Studien belegen.

Das neue Medikament wird derzeit nur in Kranken-häusern angewandt. "Wir hoffen nun, dass die Zu-lassung von Ximelagatran für die Langzeitprophylaxeerweitert wird, das heißt, dass sie auch für einelebenslange Blutverdünnung angewandt werdenkann. Eine alltagstaugliche Alternative zur Spritzewird viele Thrombose-gefährdete Menschen aufat-men lassen", betont Professor Clement.

Kontakt: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,Pharmazeutisches InstitutProf. Bernd Clement, Tel: + 49 (0) 431-880-1126E-Mail: [email protected]

Professor Bernd Clement mit dem HPLC,einem Gerät, das Substanzen voneinandertrennt, so auch Melagatran von Ximelagatran

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eehheemmaalliiggee bbeerriicchhtteenn

zwischen kolumbien und klassischer musik in schleswig-holsteinProfessor Rodolfo Arango von der Universidad de los Andes in Bogotá inKolumbien besuchte die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel bereits zumzweiten Mal.

Professor Arango, wie war Ihr bisherigerWerdegang, wo kommen Sie her?

Ich komme aus Bogotá, Kolumbien. Ich habe Juraund Philosophie an der Universidad de los Andesstudiert und danach ein Magister in Philosophiean derUniversität Nacional studiert. Nach meinem Studienabschluss war ich tätig alsBerater der kolumbianischen Regierung für dieVerfassungsreform von 1991. Später war ich sie-ben Jahre lang wissenschaftlicher Assistent amVerfassungsgericht. Von 1996 bis 2000 promo-vierte ich am Lehrstuhl vom Professor RobertAlexy in der CAU zu Kiel auf dem BereichRechtsphilosophie und Verfassungsrecht. 2005 war ich als Humboldt-Stipendiat noch ein-mal am Lehrstuhl von Prof. Alexy anwessend,dieses Mal aber als Forscher.

Was hat Sie als Student nach Kiel geführt?

Professor Alexy ist weltbekannt. Als er Jahre1994 in Bogotá zu Besuch war, war ich überzeugt,dass es eine wunderbare Gelegenheit sein könnte,wissenschaftlich mit ihm zu arbeiten. Deshalb habeich mich entschieden, ihn danach zu fragen. Ichbekam eine freundliche Zusage, und konnte meinProjekt an der CAU Kiel realisieren.

Wie hat es Ihnen in Kiel gefallen? Haben Sie Kontaktegeknüpft, sogar Freunde gefunden?

Kiel ist einfach unsere zweite Heimat. Ich spreche imPlural, da ich zusammen mit meiner Frau undTochter insgesamt 5 Jahre lang in Kiel gewohnthabe. Wirhaben wunderbare Freunde und vielen Bekannte inKiel, mit denen enger Kontakt besteht.

Womit beschäftigen Sie sich zur Zeit?

Zur Zeit bin ich als Vollzeit-Professor für Philosophiean der Universidad de los Andes in Bogotá tätig.

Werden Sie uns wieder besuchen?

Ich bin jederzeit bereit, Deutschland und insbesonde-re Kiel zu besuchen. Nicht nur wegen der wunder-baren Kultur (z.B. dem Schleswig-Holstein-Musik-festival), sondern vor allem wegen der wunderbarenMenschen, die dort wohnen.

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neues aus dem international center

die neuen tutoren des international center

Seit dem Wintersemester 2005/2006 bietet dasInternational Center ein Tutorenprogramm mit aus-ländischen Studierenden an.

Magdalena aus Polen, Aristide aus Kamerun, Jingaus China und Alexej aus Russland sind die vierneuen Tutoren, die den ausländischen Studierendenan der CAU Kiel das tägliche Leben ein wenig er-leichtern wollen.Der erste Kontakt mit den Tutoren entsteht schon beider Einschreibung, wo sie mit Rat und Tat zur Seitestehen, danach verlebt man gemeinsam die Orien-tierungstage mit Campusrundgängen, Stadtführun-gen, Kennenlernabenden und gemeinsamen Essen.

Zwei Mal die Woche findet in den Räumen desIntenational Center eine Sprechstunde statt, in derdie Tutoren auf spezielle Fragen und Wünsche einge-hen können. Selbstverständlich helfen sieauch gern bei Behördengängen.

Zusätzlich wird jedes Semester ein um-fangreiches Veranstaltungsprogrammangeboten, um den ausländischenStudierenden den Studienaufenthalt inDeutschland einfacher zu machen.

So haben sie im Wintersemester 05/06 z.B.über Arbeitsrecht, Arbeitsgenehmigungund Krankenversicherung sowie das neueZuwanderungsgesetz informiert oder dieStruktur der Uni und das hiesige Wahl-system nähergebracht.Zusätzlich gab es auch Diskussionen überdie Einführung von Studiengebühren unddie Auswirkungen für ausländische Stu-dierende, sowie die Vorstellung verschie-dener Integrationsmaßnahmen, die denausländischen Absolventen den Einstieg

ins Berufsleben erleichtern sollen.Neben all den eher “trockenen” Themen kommt aberauch der Spass und das Zwischenmenschliche nichtzu kurz, und so wird einmal im Semester ein Inter-kultureller Abend veranstaltet. Ziel dieses Abends istes, dass ausländische Studierende sich treffen, dassman verschiedene Sitten und Gebräuche kennenlerntund auch neue Freundschaften schließen kann.

Kontakt:Christian-Albrechts-Universität zu KielInternational CenterTel.: +49 (0) 880 - 3715Internet: http://www.uni-kiel.de/international/

betreuung/tutoren.shtml

Die Tutoren des International Center: Magdalena, Aristide, Jing undAlexej

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mehr raum für internationalität

Das International Center (IC) derChristian-Albrechts-Universität zu Kiel(CAU) hat ein neues Domizil: Das Erd-geschoss im Gebäude am Westring 400ist jetzt der zentrale Anlaufpunkt für inter-nationale Studierende undWissenschaftler an der CAU sowie KielerStudenten, die es zum Studium oderPraktikum in die Ferne zieht. Damitbekommt die Kontakt- undInformationsstelle gut die Hälfte mehrRaum.

Verteilt auf 470 Quadratmetern sind 16Büros, zwei Besprechungszimmer und einteilbarer Seminarraum, in dem zirka 90Veranstaltungsteilnehmer Platz finden.Darüber freut sich die Leiterin Dr. MartinaSchmode besonders: "Orientierungstage,Informationsveranstaltungen, Einführungs-veranstaltungen für Sommer- und Sonderkurse oderdas neue Programm unserer ausländischen Tutoren –all das kann jetzt an diesem einen Ort stattfinden. Das erleichtert es den Gaststudenten sehr, sich hierin Kiel zurechtzufinden."

Bisher hat das International Center seine Besucherteils im Anbau des Uni-Hochhauses, teils in der 14.Etage empfangen und beraten. Veranstaltungen fan-den – je nach Größe – an unterschiedlichen Ortenzwischen Leibnizstraße und Christian-Albrechts-Platz statt. "Eine Notlösung, die nun endlich ein Ende hat", erklärt die Chefin des 14-köpfigen Teams.

Neu ist auch das Informationszimmer des IC, dasüber einen separaten Eingang montags bis donners-tags von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 12:30 Uhrzu erreichen ist. Es steht allen offen, die Basisinfor-mationen zum Auslandsstudium oder -praktikumsuchen. Hier finden sie Broschüren, Formulare,

Informationen zu Partneruniversitäten der CAU oderzu Stipendien und können in Ruhe recherchieren.

Wie wichtig ein repräsentatives International Centerfür die Universität ist, erklärt der Kanzler der CAU,Oliver Herrmann: "Wir alle wissen: Der erste Eindruckvon einem Ort entscheidet oft über Sympathie oderAbneigung. Wenn wir unsere ausländischen Gästealso an einem modernen und freundlichen Gebäudewie diesem begrüßen, ist das ein Bonus für dieUniversität und für ganz Kiel. Schließlich müssen wiruns zunehmend auch international messen lassen."Zurzeit betreut das International Center mehr als2000 Studierende aus mehr als 100 Ländern der Welt,die an der Landesuniversität studieren. ZumWintersemester 2005/2006 werden etwa 600 auslän-dische Studierende neu zum Studium zugelassen.Rund 2000 deutsche Studierende lassen sich hierjährlich beraten, von denen etwa 400 dann – meistmit einem Stipendium – ins Ausland gehen.

Die ehemalige Universitätsbibliothek - jetzt Sitz des International Center

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Das Universitätsgebäude am Westring 400 wurdegut ein Jahr renoviert: von der Fassade bis zumbegrünten Innenhof, von der Innenbeleuchtung biszum Teppichboden. Bis 2001 als Hauptgebäude derUniversitätsbibliothek genutzt, beherbergt das Hausheute noch einen Stützpunkt der UB, außerdem dasWalther-Schücking-Institut für Internationales Recht,das Institut für Soziologie und das Institut fürPolitische Wissenschaft.

Kontakt:International Center der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel24098 KielTel.: +49(0)431-880-3715Fax: +49(0)431-880-1666Internet: http://www.uni-kiel.de/internationales/

Im neuen Seminarraum des International Center der Kieler Uni schreiben sich die auslän-dischen Studenten ein.

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Impressum:herausgegeben im Auftrag des Rektorats der Christian-Albrechts-Universität zu Kielverantwortlich: International Center:

Dr. Martina Schmode(Leiterin)Jan Bensien(Betreuung ausländischer Studierender)

Redaktion: Daniela SondersPostanschrift: Christian-Albrechts-Platz 5, 24118 KielTelefon: +49 (0) 431-880-3716Fax: +49 (0) 431-880-1666E-mail: [email protected]: www.uni-kiel.de/aaa/3/magazin.htmEntwurf: büro für mitteilungen, HamburgDruck:: Zentrale Vervielfätigungsstelle der CAUBildnachweis: S.3: Nationales Genomforschungsnetzwerk,

S. 8-10: HSG8, S. 8-10: Chin. Studierenden-verein, S.5-7, 11, 15, 17-19: Uni Kiel