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NORDJÜTLAND MITTELJÜTLAND HAUPTSTADT REGION Aalborg Viborg Gødstrup Aarhus Kopenhagen Hillerød SEELAND Slagelse Køge Roskilde SÜDDÄNEMARK Kolding Odense Åbenrå Neubau Modernisierung JULI 2017 KLINIK BLICKPUNKT SEITE 1 >> www.blickpunkt-klinik.de KRANKENHAUS-NEWSLETTER DES AOK-BUNDESVERBANDES INHALT Hintergrund und Presse . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 2 >> Interview: Wie sich in Dänemark die Vision einer neuen Kliniklandschaft durchsetzte Markt und Meinung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 >> Sparkassen-Report: Die Finanzlage der Krankenhäuser bessert sich >> Die neue Pflegeausbildung kommt 2020 >> Schleswig-Holstein will Kliniken stärker fördern Versorgung und Service . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4 >> Hamburg investiert in Frühchenstation >> Entlastung für die Uniklinik Regensburg >> Engagement für Geflüchtete beim Berliner Gesundheitspreis Zahlen Daten Fakten . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5 >> Zum Stand der dänischen Klinikreform Krankenhausreform in Dänemark Weniger Häuser, mehr Qualität Es geht um ein Milliardenprojekt. Und dennoch hat ein klei- nes Land wie Dänemark schon auf den Weg gebracht, was das Krankenhausstrukturgesetz in Deutschland gerade erst anzustoßen versucht: den Umbau der Krankenhausland- schaft, der einer älter werdenden Gesellschaft mehr Qualität in der Versorgung bei verlässlicher Finanzierung sichert. Seit 2007 bündelt das Land die Klinikleistungen an weniger Stand- orten, treibt die Spezialisierung der Häuser voran, ordnet die Notfallversorgung neu und baut die ambulanten Angebote aus – das alles bei intensiver Nutzung digitaler Technologien. Im Rahmen des „Super-Hospital-Programms“ will der dänische Staat bis 2025 etwa 6,4 Milliarden Euro investieren. Den Anfang machte eine Verwaltungsreform. Aus 14 Kreisen wurden fünf erheblich größere Regionen, die seither vorwie- gend für die regionale Planung und den Betrieb von Kranken- häusern zuständig sind. Ziel ist die Konzentration von Leis- tungen zugunsten baulich, technisch und personell optimal ausgestatteter Kliniken mit Einzugsgebieten von mindestens 200.000 Einwohnern. Die Reform soll die Wirtschaftlichkeit der Häuser, aber auch die Behandlungsqualität und Patien- tensicherheit erhöhen. Von 40 Krankenhäusern mit Notauf- nahme bleiben 21 erhalten. Die ambulanten Behandlungen werden ausgeweitet, dabei soll die durchschnittliche Liege- zeit im Krankenhaus auf drei Tage sinken. Bereits 2014 ver- fügte Dänemark laut OECD noch über 2,7 Krankenhausbet- ten je 1.000 Einwohner (Deutschland: 8,2). Gleichzeitig fördert das Land den Ausbau der technischen Infrastruktur. Moderne Medizintechnik und digitale Kommu- nikation sollen dafür sorgen, dass immer mehr Leistungen außerhalb der Kliniken erbracht werden können. Begleitet werden die Reformen von Qualitätsprogrammen, mehr staat- lichen Kontrollen und der Ausweitung von Patientenrechten, etwa der Begrenzung von Wartezeiten für planbare Eingriffe. Trotz Widerständen und Regierungswechseln auf mehreren Ebenen hat der Konsens von 2007 bis heute Bestand. Schlanke Strukturen: 16 Kliniken stehen im Mittelpunkt der Reform Das „Super-Hospital-Programm“ fördert den Neubau von sieben hochspezialisierten Kliniken, neun Standorte werden saniert. Quelle: Healthcare Denmark; Grafik: AOK-Bundesverband „Der Weg nach Aarhus ist weit, aber es gibt mir Sicherheit zu wissen, dass sie dort ihr Handwerk verstehen.“ Amalie Dahlberg, Leukämiepatientin aus Vejle, knapp 80 Kilometer südlich von Aarhus

BLICKPUNKT KLINIK DES AOK-BUNDESVERBANDES … · struktur, den Bau und die ... 2012 2013 2014 2015 2016 0,56 2,06 0,41 0,64 1,86 0,45 1,60 0,43 1,61 ... PERSONALIA Laumann übernimmt

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NORDJÜTLAND

MITTELJÜTLAND

HAUPTSTADT REGION

Aalborg

Viborg

GødstrupAarhus

Kopenhagen

Hillerød

SEELAND

Slagelse Køge

Roskilde

SÜDDÄNEMARK

Kolding

Odense

Åbenrå

NeubauModernisierung

JULI 2017

KLINIKBLICKPUNKT

SEITE 1>> www.blickpunkt-klinik.de

KRANKENHAUS-NEWSLETTER DES AOK-BUNDESVERBANDES

INHALT

Hintergrund und Presse . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 2>> Interview: Wie sich in Dänemark die Vision

einer neuen Kliniklandschaft durchsetzte

Markt und Meinung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3>> Sparkassen-Report: Die Finanzlage der

Krankenhäuser bessert sich>> Die neue Pflegeausbildung kommt 2020 >> Schleswig-Holstein will Kliniken stärker fördern

Versorgung und Service . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4>> Hamburg investiert in Frühchenstation>> Entlastung für die Uniklinik Regensburg >> Engagement für Geflüchtete beim Berliner

Gesundheitspreis

Zahlen – Daten – Fakten . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5>> Zum Stand der dänischen Klinikreform

Krankenhausreform in Dänemark

Weniger Häuser, mehr QualitätEs geht um ein Milliardenprojekt. Und dennoch hat ein klei-nes Land wie Dänemark schon auf den Weg gebracht, was das Krankenhausstrukturgesetz in Deutschland gerade erst anzustoßen versucht: den Umbau der Krankenhausland-schaft, der einer älter werdenden Gesellschaft mehr Qualität

in der Versorgung bei verlässlicher Finanzierung sichert. Seit 2007 bündelt das Land die Klinikleistungen an weniger Stand-orten, treibt die Spezialisierung der Häuser voran, ordnet die Notfallversorgung neu und baut die ambulanten Angebote aus – das alles bei intensiver Nutzung digitaler Technologien. Im Rahmen des „Super-Hospital-Programms“ will der dänische Staat bis 2025 etwa 6,4 Milliarden Euro investieren.Den Anfang machte eine Verwaltungsreform. Aus 14 Kreisen wurden fünf erheblich größere Regionen, die seither vorwie-gend für die regionale Planung und den Betrieb von Kranken-häusern zuständig sind. Ziel ist die Konzentration von Leis-tungen zugunsten baulich, technisch und personell optimal ausgestatteter Kliniken mit Einzugsgebieten von mindestens 200.000 Einwohnern. Die Reform soll die Wirtschaftlichkeit der Häuser, aber auch die Behandlungsqualität und Patien-tensicherheit erhöhen. Von 40 Krankenhäusern mit Notauf-nahme bleiben 21 erhalten. Die ambulanten Behandlungen werden ausgeweitet, dabei soll die durchschnittliche Liege-zeit im Krankenhaus auf drei Tage sinken. Bereits 2014 ver-fügte Dänemark laut OECD noch über 2,7 Krankenhausbet-ten je 1.000 Einwohner (Deutschland: 8,2). Gleichzeitig fördert das Land den Ausbau der technischen Infrastruktur. Moderne Medizintechnik und digitale Kommu-nikation sollen dafür sorgen, dass immer mehr Leistungen außerhalb der Kliniken erbracht werden können. Begleitet werden die Reformen von Qualitätsprogrammen, mehr staat-lichen Kontrollen und der Ausweitung von Patientenrechten, etwa der Begrenzung von Wartezeiten für planbare Eingriffe. Trotz Widerständen und Regierungswechseln auf mehreren Ebenen hat der Konsens von 2007 bis heute Bestand.

Schlanke Strukturen: 16 Kliniken stehen im Mittelpunkt der Reform

Das „Super-Hospital-Programm“ fördert den Neubau von sieben hochspezialisierten Kliniken, neun Standorte werden saniert. Quelle: Healthcare Denmark; Grafik: AOK-Bundesverband

„Der Weg nach Aarhus ist weit, aber es gibt mir Sicherheit

zu wissen, dass sie dort ihr Handwerk verstehen.“

Amalie Dahlberg, Leukämiepatientin aus Vejle, knapp 80 Kilometer südlich von Aarhus

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BLICKPUNKTJULI 2017

SEITE 2>> www.blickpunkt-klinik.de

HINTERGRUND UND PRESSE

PRESSEECHO

Carl-Thiem-Klinikum im PlusDas gemeinnützige Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus hat das Jahr 2016 mit einem Überschuss von 6,2 Millionen Euro abgeschlossen. Im vergangenen Jahr haben die Ärzte und Pflegekräfte dort mehr als 100.000 Patienten versorgt, davon rund 42.300 vollstationär. Den Gewinn will die Klinik in die Infra-struktur, den Bau und die Medizintechnik investieren. Niederlausitz aktuell, 28.06.2017 Uniklinikum Leipzig wieder mit schwarzen Zahlen Die Universitätsklinik Leipzig hat im Jahr 2016 erneut Gewinne erwirtschaftet. Mit dem Überschuss von 3,1 Millionen Euro bei einem Umsatzplus von 5,3 Prozent konnte das Haus sein Ergebnis gegenüber 2015 (1,9 Millionen Euro) noch einmal deutlich verbessern. Ursache seien höhere Fallzahlen und ein Anstieg des Case-Mix-Index, teilte die Klinik mit.Leipziger Volkszeitung, 19.06.2017

Rekordergebnis beim KRH Das kommunale Krankenhaus Region Hannover (KRH) konnte für 2016 das beste Ergebnis seiner Geschichte verbuchen. 2,6 Millionen Euro Gewinn blieben der Klinik nach Steuern und Abschreibungen. Die Erträge stiegen um 4,3 Prozent auf 524 Millionen Euro. Das KRH führt die gute Bilanz auf den Abbau von Doppelstrukturen und die Verbesserung von Arbeitsprozessen zurück. Hannoversche Allgemeine, 15.06.2017

Hintergründe zur Umsetzung

„Die Behandlung beginnt im Rettungswagen“ Mathias Kretzler ist Wirtschaftswissenschaftler mit gesundheitspolitischem Hintergrund. Als Seniorberater Gesundheitspolitik beobachtet er für die Königlich Dänische Botschaft das deutsche Gesundheitswesen.

Was war eigentlich der Auslöser für die umfangreichen Reformen: Gab es Missstände im dänischen Gesundheitswesen?Kretzler: Es gab eine Gebietsreform, an die auch eine Reform der Krankenhaus-planung geknüpft wurde. In den siebzi-ger Jahren wurde zuletzt umfassend in Krankenhäuser investiert. Die Qualität der Versorgung war nicht mehr überall gleich gut. Es ist nichts Neues für Däne-mark, über effiziente Strukturen in der

Verwaltung nachzudenken. Für den Neuzuschnitt der stati-onären Versorgung war das ein notwendiger Schritt.

Was sind die wichtigsten Ziele der Reformen?Kretzler: Angesichts der demografischen Entwicklung und der Zunahme lebensstilbedingter Erkrankungen muss das Gesundheitssystem zukunftsfähig werden. Die Ziele ähneln denen des deutschen Krankenhausstrukturgesetzes: Es ent-steht mehr Qualität durch höhere Fallzahlen, also hat sich ein Expertenausschuss in Dänemark mit der Festlegung von Mindestmengen befasst und die Einzugsgebiete für Kliniken neu definiert. Heute gibt es 40 Krankenhäuser mit Notauf-nahme, letztendlich werden 21 erhalten bleiben. Und dort soll nur die Phase der intensiven Behandlung stattfinden.

Wie wirkt sich die Neuordnung der Krankenhausland-schaft auf den ambulanten Sektor aus?Kretzler: Der Hausarzt ist und bleibt in Dänemark ein we-sentlicher Gatekeeper. Aber die Telemedizin wird massiv

ausgebaut. Es gibt zum Beispiel Pilotprojekte mit COPD- Patienten, die ihren Arzt jetzt per Web-Cam konsultieren und aktuelle Daten zur Lungenfunktion online übertragen kön-nen. Ehemalige Krankenhäuser werden zu Gesundheitszen-tren umgewidmet. Pflegekräfte erhalten mehr Aufgaben. An den Kliniken entstehen Hotels, in denen Patienten aus ande-ren Landesteilen bei längeren Behandlungsaufenthalten wohnen können. Und der Ausbau von E-Health verschiebt auch die sektoralen Grenzen: Der Rettungswagen nimmt schon unterwegs Kontakt zur Klinik auf, schaltet online einen Spezialisten hinzu, der sofort die Vitaldaten und die digitale Patientenakte erhält. Die Behandlung beginnt im Fahrzeug, die Tür zum Krankenhaus ist heute der Rettungswagen.

Es gab doch sicher auch Widerstände im Zusammen-hang mit diesen Plänen ...Kretzler: Die gab es, aber das System ist staatlich, deshalb hat in erster Linie die staatliche Ebene diskutiert. Wissen-schaft und Leistungserbringer waren prinzipiell einer Mei-nung. Gestritten wurde vor allem um die Verteilung der Gel-der, und in den Regionen war der Erklärungsbedarf natürlich hoch. Umfragen haben aber deutlich gemacht, dass den Dä-nen die Qualität der Versorgung wichtiger ist als kurze Wege.

Können Sie schon Erfolge vorweisen? Kretzler: Dazu kann man heute noch nicht viel sagen, es sind erst zwei Klinikumbauten wirklich abgeschlossen. Man sieht heute vor allem viele Baustellen, und einige Projekte verzögern sich. Die Daten, die seit Beginn der Reform erho-ben werden, weisen aber auf steigende Wirtschaftlichkeit und Qualität hin. Und die Patienten sind zufrieden.

Mathias Kretzler Seniorberater Gesundheits politik, Kgl. Dänische Botschaft

2,5 %

2,0 %

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2012 2013 2014 2015 2016

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Krankenhäuser GesamtwirtschaftCR-Indikator

KRANKENHAUS-NEWSLETTER DES AOK-BUNDESVERBANDESKLINIK

BLICKPUNKTJULI 2017

SEITE 3>> www.blickpunkt-klinik.de

MARKT UND MEINUNG

DREI FRAGEN AN …

… Prof. Petra Thürmann,Pharmakologin, Mitglied im Sachverständi-

genrat Gesundheit und Teilnehmerin der G+G-Leserreise nach Dänemark

„Eine starke Vision“ Was hat Sie an den dänischen Krankenhäusern am meisten beeindruckt? Da gibt es vieles, sowohl strukturell-organisatorische als auch baulich-technische Aspekte. Vor allem aber ist es bemerkenswert, dass ein Land für eine Gesund-heitsreform seine Regionen und Kreise ganz neu zuschneidet, einzig und allein geleitet von der Vision einer zukunftsträchtigen Gesundheitsversorgung.

Welche Impulse haben Sie für Ihre Arbeit im Sachverständigenrat mitgenommen?Die Barrieren zwischen ambulanter und stationärer Versorgung müssen abgebaut werden. Dabei muss man wissen, dass die gerne zitierten kurzen Verweil-dauern in Dänemark nur mit erheblich mehr Personal gelingen, als an deutschen Kliniken vorhanden ist. Und mit einer geregelten Weiterversorgung von Patienten, die nach der Entlassung noch Unterstützung brauchen.

Haben Sie einen Rat für die deutsche Politik? Wenn wir ein leistungsstarkes und personell gut ausgestattetes Gesundheitswesen wollen, müssen wir die Krankenhauslandschaft verändern. Einerseits müssen Leistungsbereiche konzentriert werden, andererseits brauchen wir eine wohnortnahe stationäre Betreuung – nicht so sehr medizinisch-technisch, sondern eher pflegerisch auf hohem Niveau.

Reform der Pflegeberufe

Generalistik ist beschlossen Die Ausbildung für einen Beruf in der Pflege beginnt ab 2020 an allen Berufsschulen mit einer zweijährigen allge-meinen Pflegeausbildung. Diesen Beschluss zur Reform der Pflegeausbildung fasste Ende Juni der Bundestag. Erst im letzten Jahr ihrer Ausbildung können die künftigen Pfle-gefachfrauen und -männer ihren generalistischen Kurs ent-weder fortsetzen oder sich für einen Schwerpunkt in der Al-ten- oder Kinderkrankenpflege entscheiden. Nach sechs Jahren soll das Modell evaluiert werden. Falls sich bis 2026 nicht mehr als 50 Prozent der Azubis spezialisiert haben sollten, kann das Konzept nochmals überdacht werden. Die neue Ausbildungs- und Berufsordnung soll zu Ausbildungs-beginn vorliegen. Weiterhin führt die Reform eine neue Pfle-geausbildung an Hochschulen ein. Das Studium dauert drei Jahre und soll ein vertieftes Wissen über die Grundlagen der Pflegewissenschaft vermitteln.>> www.aok-gesundheitspartner.de

Investitionsförderung

Schleswig-Holstein plant 50 Millionen Euro Mehrausgaben Die neue Landesregierung in Schleswig-Holstein will mehr in die Krankenhäuser investieren. In Absprache mit den Kommunen sollen die Mittel in der laufenden Legislaturpe-riode um mindestens 50 Millionen Euro aufgestockt werden, das gab die neu gebildete Koalition aus CDU, Grünen und FDP mit der Veröffentlichung des Koalitionsvertrages be-kannt. In ihrer Erklärung kündigten die Parteien an, die Qua-litätsvorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) auf Landesebene umzusetzen und beim ThemaHygiene eine Vorreiterrolle einzunehmen. So will die Koali-tion unter anderem den Bau einer Infektionsstation an ei-nem Krankenhaus des Landes unterstützen.

Branchenreport der Sparkassen

Lage der Kliniken entspannt sichDie wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser ver-bessert sich weiter. Nach Analysen des aktuellen Branchen-reports Krankenhäuser des Deutschen Sparkassen- undGiroverbands schlagen vor allem die höheren Landesbasis-fallwerte positiv zu Buche. Der Konsolidierungsprozess habe sich verlangsamt, die Rendite verbessert, so die Auto-ren. Auch die im Bundesdurchschnitt geringe Insolvenzge-fahr von Kliniken ging 2016 weiter zurück. Durch das Kran-ken-hausstrukturgesetz werde die Branche auch künftig weiter gestärkt: Aus der mit dem Gesetz beschlossenen Fortsetzung von Zuschlägen und Fördermaßnahmen ent-stünden den Kliniken in den kommenden Jahren Mehrein-nahmen zwischen 2,2 und 2,5 Milliarden Euro pro Jahr.

Hohes Maß an Sicherheit: Wenig Zahlungsausfälle im Klinikmarkt

Die vergleichsweise niedrige Insolvenzgefahr deutscher Krankenhäuser geht 2016 (Prognose) weiter zurück. Quelle: Creditreform Rating Agentur; Grafik: AOK-Bundesverband

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BLICKPUNKTJULI 2017

SEITE 4>> www.blickpunkt-klinik.de

VERSORGUNG UND SERVICE

PERSONALIA

Laumann übernimmt Arbeit, Gesundheit und Soziales

Karl-Josef Laumann (CDU), bisheriger Patienten- und Pflegebauftragter der Bundesregierung, leitet das Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit in Nordrhein-Westfalen, das er bereits in den

Jahren 2005 bis 2010 geführt hatte. Im Bereich Gesund-heit folgt er auf Barbara Steffens (Grüne). Um Lau-manns bisherige Aufgaben kümmert sich die Parlamen-tarische Staatssekretärin Ingrid Fischbach (CDU).

Monika Bachmann bleibtNach der Wiederauflage der großen Koalition im Saarland bleibt die Spitze des Gesundheitsministeriums unverän-dert: Monika Bachmann (CDU) führt das Haus im dritten Kabinett Kramp-Karren-

bauer für weitere vier Jahre. Die 67-Jährige hatte das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie bereits im November 2014 übernommen.

Heiner Garg kehrt zurück FDP-Landeschef Dr. Heiner Garg leitet in Schleswig-Holstein das Ministerium für Gesundheit und Soziales. Der 51-Jährige löst Kristin Alheit (SPD) ab, die das Ressort 2012 ihrerseits von Garg über-

nommen hatte. Der Liberale war während der CDU-FDP-Koalition von 2009 bis 2012 schon einmal Gesundheitsminister.

on als Bindeglied zwischen Intensiv- und Allgemeinstation beherbergen und den Einrichtungen der Stammzellentrans-plantation bessere Bedingungen bieten. Auf den geplanten vier Etagen entstehen neben 85 Bettenplätzen auch Unter-suchungs-, Behandlungs-, Labor- und Besprechungsräume. Das Gebäude war nötig geworden, um während der anste-henden Sanierungsarbeiten am UKR für Ausweichflächen zu sorgen. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2018 beginnen.

Berliner Gesundheitspreis

Neue berufliche Perspektiven für Geflüchtete schaffen Die Akademie des Klinikums Itzehoe wurde beim Berliner Gesundheitspreis 2017 ausgezeichnet. Beworben hatte sich das Haus mit einem Projekt zur Unterstützung von Flücht-lingen, die Interesse an einem Gesundheitsberuf haben. Mit lokalen Kooperationspartnern entwickelte die Klinik ein Pro-gramm, in dem Migranten über zwei Jahre hinweg Sprach- und Kulturkentnisse, vor allem aber Wissen aus den Berei-chen Pflege, Medizin und Labor erwerben. Das Kranken-haus teilt sich den ersten Preis mit dem Berliner Verein Alkawakibi, der vor allem syrischen Ärztinnen und Ärzten beim Berufseinstieg in Deutschland hilft. Der Berliner Ge-sundheitspreis wurde Mitte Juni in Berlin verliehen. In diesem Jahr stand der Wettbewerb unter dem Motto „Migration und Gesundheit – Integration gestalten“.>> www.berliner-gesundheitspreis.de

TERMINE

Asklepios Klinik Hamburg

Bessere Umgebung für Frühchen An der Hamburger Asklepios Klinik Nord sollen Frühgebo-rene und Schlaganfallpatienten künftig besser versorgt wer-den. Dafür investiert die Hansestadt 14,8 Millionen Euro in den Neubau der Neurologie und Neonatologie mit pädiatri-scher Intensivmedizin. Damit Eltern und ihre behandlungs-bedürftigen Kinder dort eine gute Umgebung vorfinden, können sie in sogenannten Familienzimmern gemeinsam aufgenommen und behandelt werden. Im Erdgeschoss des Gebäudes wird die Neurologie mit moderner Funktionsdia-gnostik und Frührehabilitation einziehen. Schwerpunktmä-ßig ist die Abteilung für die Behandlung von Schlaganfallpa-tienten vorgesehen, doch auch die Frühchen im Oberschoss sollen von der direkten Nachbarschaft profitieren. Die Kos-ten des Projekts liegen bei 16 Millionen Euro; 1,2 Millionen Euro trägt Asklepios selbst.

Uniklinikum Regensburg

Neubau entlastet das Gebäude während anstehender SanierungDas Land Bayern bezuschusst die Realisierung eines zu-sätzlichen Gebäudes am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) mit 40,7 Millionen Euro, das gab das Finanzministe-rium des Landes bekannt. Der Neubau soll eine Allgemein-pflegestation und eine sogenannte Intermediate Care Stati-

28. bis 30. August 2019 in Kopenhagen G+G-Studienreise nach Dänemark: „Höhere Versorgungsqualität bei weniger Kliniken“

20. und 21. September 2017 in Hamburg13. Gesundheitswirtschaftskon-gress zu Qualität, Patienteninteres-sen und Hochleistungsmedizin

12. und 13. Oktober 2017 in München 16. Europäischer Gesundheitskon-gress: Gerechtigkeit und Zukunfts-fähigkeit des Gesundheitssystems

>> Abrechnung >> Finanzierung >> Infografi ken >> Jahresabschlüsse >> Klinikstrukturen >> Markt >> Personal >> Qualität

Mrd.Euro

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0,02007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025

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Gesamtausgaben Bauphase Bauphase (Budgetanteil in %) (Budgetanteil in %)

Det nye Universitetshospital i Aarhus Det nye Universitetshospital i Aarhus Det nye Universitetshospital i Aarhus Det nye Universitetshospital i Aarhus Det nye Universitetshospital i Aarhus Det nye Universitetshospital i Aarhus Det nye Universitetshospital i Aarhus Det nye Universitetshospital i Aarhus Det nye Universitetshospital i Aarhus Det nye Universitetshospital i Aarhus Det nye Universitetshospital i Aarhus Det nye Universitetshospital i Aarhus (15 %)(15 %)(15 %)(15 %)Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup Det Nye hospital i Vest, DNV-Gødstrup (8%)(8%)

Regionshospitalet Viborg Regionshospitalet Viborg Regionshospitalet Viborg Regionshospitalet Viborg Regionshospitalet Viborg Regionshospitalet Viborg Regionshospitalet Viborg Regionshospitalet Viborg Regionshospitalet Viborg Regionshospitalet Viborg (3 %)(3 %)(3 %)(3 %)

Nyt Kolding Sygehus Nyt Kolding Sygehus Nyt Kolding Sygehus Nyt Kolding Sygehus Nyt Kolding Sygehus Nyt Kolding Sygehus Nyt Kolding Sygehus Nyt Kolding Sygehus (2%)(2%)(2%)(2%)Nyt Hospital Herlev Nyt Hospital Herlev Nyt Hospital Herlev Nyt Hospital Herlev Nyt Hospital Herlev Nyt Hospital Herlev Nyt Hospital Herlev Nyt Hospital Herlev (5 %)(5 %)(5 %)(5 %)

Ny Retspsykiatri Sct. Hans Ny Retspsykiatri Sct. Hans Ny Retspsykiatri Sct. Hans Ny Retspsykiatri Sct. Hans Ny Retspsykiatri Sct. Hans Ny Retspsykiatri Sct. Hans Ny Retspsykiatri Sct. Hans Ny Retspsykiatri Sct. Hans Ny Retspsykiatri Sct. Hans Ny Retspsykiatri Sct. Hans (1 %)(1 %)(1 %)(1 %)(1 %)(1 %)Nyt Hospital Hvidovre Nyt Hospital Hvidovre Nyt Hospital Hvidovre Nyt Hospital Hvidovre Nyt Hospital Hvidovre Nyt Hospital Hvidovre Nyt Hospital Hvidovre Nyt Hospital Hvidovre (3%)(3%)

Zealand University Hospital, KZealand University Hospital, KZealand University Hospital, KZealand University Hospital, KZealand University Hospital, KZealand University Hospital, KZealand University Hospital, KZealand University Hospital, KZealand University Hospital, KZealand University Hospital, KZealand University Hospital, KZealand University Hospital, Køøge ge ge ge (10%)(10%)

Det Nye Rigshospital Det Nye Rigshospital Det Nye Rigshospital Det Nye Rigshospital Det Nye Rigshospital Det Nye Rigshospital Det Nye Rigshospital Det Nye Rigshospital (4%)(4%)(4%)(4%)Nyt psykiatrisygehus Slagelse Nyt psykiatrisygehus Slagelse Nyt psykiatrisygehus Slagelse Nyt psykiatrisygehus Slagelse Nyt psykiatrisygehus Slagelse Nyt psykiatrisygehus Slagelse Nyt psykiatrisygehus Slagelse Nyt psykiatrisygehus Slagelse Nyt psykiatrisygehus Slagelse Nyt psykiatrisygehus Slagelse (3 %)(3 %)

Slagelse Sygehus Slagelse Sygehus Slagelse Sygehus Slagelse Sygehus Slagelse Sygehus Slagelse Sygehus Slagelse Sygehus Slagelse Sygehus (1 %)(1 %)(1 %)(1 %)

Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense Nyt Universitetshospital i Odense (15 %)(15 %)(15 %)(15 %)(15 %)(15 %)Nyt Hospital Bispebjerg Nyt Hospital Bispebjerg Nyt Hospital Bispebjerg Nyt Hospital Bispebjerg Nyt Hospital Bispebjerg Nyt Hospital Bispebjerg Nyt Hospital Bispebjerg Nyt Hospital Bispebjerg Nyt Hospital Bispebjerg Nyt Hospital Bispebjerg Nyt Hospital Bispebjerg Nyt Hospital Bispebjerg (7%)(7%)(7%)(7%)

Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital Nyt Aalborg Universitetshospital (10%)(10%)(10%)(10%)(10%)(10%)Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa Sygehus Sønderjylland, Aabenraa (3 %)(3 %)(3 %)(3 %)(3 %)(3 %)

Nordsjaelland Hospital Nordsjaelland Hospital Nordsjaelland Hospital Nordsjaelland Hospital Nordsjaelland Hospital Nordsjaelland Hospital Nordsjaelland Hospital Nordsjaelland Hospital (9 %)(9 %)(9 %)(9 %)(9 %)(9 %)

KRANKENHAUS-NEWSLETTER DES AOK-BUNDESVERBANDESKLINIK

BLICKPUNKTJULI 2017

SEITE 5

Newsletter abonnieren: einfach hier klicken Newsletter abbestellen: einfach hier klickenHerausgeber: AOK-Bundesverband >> verantwortlich: Martin Litsch (Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes) >> Redaktion: KomPart Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, www.kompart.de >> Redakteurin: Anja Schnake >> Grafi k: Simone Voßwinkel

ZAHLEN – DATEN – FAKTEN

Fördermittel gibt es nur,wenn Auflagen erfüllt sindDie Konzentration von Klinikleistungen soll im teilweise dünn besiedelten Dänemark die Fallzah-len pro Klinik erhöhen – und damit die Versor-gungsqualität verbessern. Die Kosten für das „Super-Hospital-Programm“ trägt zu 60 Prozent der Staat, der dafür seit 2007 eine Sondersteuer erhebt. Den Rest übernehmen die Regionen. Die Verteilung der Mittel folgt einem landesweiten Krankenhausplan. Standorte und Leistungsspekt-ren der Kliniken hat eine Expertenkommission festgelegt, anschließend wurde für jedes Haus ein spezifisches Bauvorhaben samt Budget geneh-migt. Die Gelder werden nur dann ausgezahlt, wenn die Kliniken alle staatlichen Auflagen erfül-len. Vorgegeben sind Größe und Bettenanzahl, Spezialisierungen im Leistungsangebot, Energie-effizienz und technische Ausstattung. So gehört die Unterbringung der Patienten in Einbettzimmern zum Pflichtenkatalog, und 20 Prozent der Mittel sind für E-Health und Medizintechnik vorgesehen. Nach intensiver Planung, Ausschreibung und Vorbereitung gingen die meisten großen Projekte ab 2013 in die Bauphase. Zum Jahresende 2017 werden 45 Prozent des Budgets aus dem Sonder-programm abgerufen sein.

Quelle: Dänisches Gesundheitsministerium; Grafik: AOK-Bundesverband

Die dänische Klinikreform auf der Bergetappe: Fast 45 Prozent sind bezahlt