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#04 31.03.2008 ¢ HEILIGE ZEITEN Management-Trainer und Bestsellerautor Pater Anselm Grün zeigt Wege aus der Hektik ¢ HARMONIE-STREBEN Tipps von der Psychologin: So halten Sie Ihr Leben im Gleichgewicht Ein Medienprodukt der karp | communication company ¢ HILFE FÜR CHAOTEN Zeitmanagement ade – klammern Sie sich an Ihre Stärken! Viele Menschen führen ein Leben am Limit. Immer einsatzbereit, engagiert, erfolgsorientiert. Experten raten: Arbeiten Sie an Ihrem Lebensentwurf! WORK-LIFE-BALANCE Kurz vor dem Kollaps Foto: istockphoto BILDUNG aktuell Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung

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¢ HILFE FÜR CHAOTEN ¢ HEILIGE ZEITEN Viele Menschen führen ein Leben am Limit. Immer einsatzbereit, engagiert, erfolgsorientiert. Experten raten: Arbeiten Sie an Ihrem Lebensentwurf! Zeitmanagement ade – klammern Sie sich an Ihre Stärken! Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung Management-Trainer und Bestsellerautor Pater Anselm Grün zeigt Wege aus der Hektik Tipps von der Psychologin: So halten Sie Ihr Leben im Gleichgewicht 31.03.2008 Foto: istockphoto

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#0431.03.2008

¢ HEILIGE ZEITEN Management-Trainer und Bestsellerautor Pater Anselm Grün zeigt Wege aus der Hektik

¢ HARMONIE-STREBEN Tipps von der Psychologin: So halten Sie Ihr Leben im Gleichgewicht

Ein Medienprodukt der karp | communication company

¢ HILFE FÜR CHAOTEN Zeitmanagement ade – klammern Sie sich an Ihre Stärken!

Viele Menschen führen ein Leben am Limit. Immer einsatzbereit, engagiert, erfolgsorientiert. Experten raten: Arbeiten Sie an Ihrem Lebensentwurf!

WORK-LIFE-BALANCE

Kurz vor dem Kollaps

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BILDUNGaktuell Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung

BILDUNGaktuell 04/2008 Seite 2

Impressum

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Herausgeber:Alexander KarpRedaktion:Mag. Annemarie Josef, Hannelore SchulzAutoren dieser Ausgabe:Mag. Birgit Freidorfer, Mag. Gunther Fürstberger, Mag. Verena Grimm, Pater Anselm Grün, Mag. Angelika Kail, Mag. Cordula NussbaumGrafik & Visual Design:Toni Froschauer (PDF) Thomas Nitschinger (Online)

Anzeigen & Advertorials:Alexander KarpRedaktion & Anzeigenverwaltung:Siegfriedgasse 52/19, 1210 Wienwww.BILDUNGaktuell.at Tel. +43.1.87 668 18Offenlegung Medieninhaber & Herausgeber:Alexander Karpwww.karp.atSiegfriedgasse 52, 1210 WienUnternehmensgegenstand:Pressebetreuung, Konzeption und

Erstellung von Special-Interest-Ma-gazinen im B2B- und B2C-Bereich.Grundlegende Richtung:Journalistisch unabhängige Bericht-erstattung und Hintergrundberichte zu den Themen Aus- und Weiter-bildung, Karriere, Lernen, Bildungs-politik, Management, Schule, Uni-versitäten, alternative Lernformen, Persönlichkeitsentwicklung, Bildung im weitesten Sinne.Hinweis:Bei allen personenbezogenen

Bezeichnungen gilt die gewählte Form für beide Geschlechter. Alle im Inhalt angeführten Preis- und Terminangaben sind vorbehaltlich Druckfehler und Änderungen. Be-zahlte PR-Texte sind als „Promoti-on“, „Advertorial“, „Werbung“ oder „Anzeige“ gekennzeichnet.COPYRIGHT: Alle Rechte sind vorbehalten. Ab-druck, auch nur auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Über die BurnouterBritney Spears, Renée Zellweger, Oliver Kahn – sie alle hatten es schon einmal. Und jetzt leidet angeblich auch Victoria Beckham dar-unter. Der Boulevard meldet immer wieder prominente Burnouter. Eine Krankheit, die für Schlagzeilen sorgt. Eine Krankheit, die aber auch ein Tabu ist, zumindest in Managerkrei-sen. Wer gibt schon gerne zu, dass alles zu viel ist, der Job keinen Spaß mehr macht, der Druck zu groß ist?Weisheiten wie „Love it, change it or leave it“ helfen auch nicht weiter, wenn man bereits mitten in der Krise steckt. Wenn der Körper streikt, die Konzentrationsfähigkeit gleich null

ist, Humor nichts mehr nützt und schon gar nicht positives Denken.Wer ausschließlich für seinen Beruf brennt, dem droht die Gefahr auszubrennen. Warum die Lebens-Balance so wichtig ist und wie man sie erreicht, erklärt Gerhard Zadrobilek, Ex-Radrennprofi und Managementtrainer, im Interview auf Seite 11. Er findet seinen Aus-gleich heute in der Zucht von Hochlandrindern und erholt sich am liebsten in der Natur.Pater Anselm Grün, laut Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ Deutschlands „spiritueller Su-perstar“, rät zu Ritualen, um der Beschleuni-gungsfalle zu entkommen (Seite 3).Und wie Sie mit dem System der Balanced Score Card Ihr Wohlbefinden für sich messbar machen können, erklärt Ihnen Mag. Gunther Fürstberger ab Seite 17.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Alexander KarpHerausgeber

PS: In der nächsten BILDUNGaktuell-Ausgabe widmen wir uns dem Thema Personal. Online ab 28. April 2008 auf www.bildungaktuell.at

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Ruhe, Raum und RitualeWer die Hektik als ständigen Begleiter hat, läuft Gefahr den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wie Sie der Beschleunigungsfalle entgehen, verrät Management-Trainer und Buchautor Pater Anselm Grün.

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IDEEN-WERKSTATT �

Viele Manager jammern heute, alles würde immer schneller. Sie haben den Eindruck, dass sie in einem Hamsterrad stecken, das sich im-mer schneller dreht. Wenn sie aussteigen wür-den aus diesem Hamsterrad – so befürchten sie –, dann könnten sie nicht mehr mitreden. Dann würden sie an Einfluss und Macht ver-lieren. Also drehen sie sich weiter, obwohl ihr Körper und ihre Seele ihnen sagen, dass das nicht mehr lange gut geht.

Das gönne ich mir

Für mich gibt es ein paar Wege, die sich in der christlichen Spiritualität bewährt haben, um der Beschleunigungsfalle zu entgehen. Der erste Weg sind RITUALE. Rituale schaffen eine heilige Zeit. Heilig ist das, was der Welt entzo-gen ist, worüber die Welt keine Macht hat. Die heilige Zeit gehört mir. Da kann niemand dar-über verfügen. Viele meinen, sie hätten diese heilige Zeit nicht zur Verfügung. Doch das ist für mich eine Ausrede. Es gibt zwei Wege, sich eine heilige Zeit zu nehmen. Der erste Weg: Ich nehme mir bewusst Zeit für die Stille, für die Meditation, für ein Gebet, für eine Gebär-de oder für Joggen oder einen Spaziergang mit dem Hund. Diese Zeit gehört mir. Da kann ich aufatmen. Da habe ich das Gefühl, dass ich selber lebe, anstatt gelebt zu werden. Weil ich Lust habe, den Tag mit der Meditation zu be-ginnen, gönne ich mir das. Der zweite Weg besteht darin, dass ich die Dinge, die ich sowieso tue, in einer ganz be-stimmten Weise tue. Jeder von uns steht mor-gens auf und geht abends ins Bett. Die Fra-ge ist, ob ich einfach in den Tag hineinstürze

und abends müde ins Bett falle. Dann werde ich von außen gelebt. Ich habe den Eindruck, dass ich nur Erwartungen von außen erfül-len muss. Jeder will etwas von mir: die Fami-lie, die Firma, die Gemeinde, die Kirche, die Gesellschaft. Doch wenn wir nur Erwartun-gen erfüllen müssen, werden wir bitter. Ritu-al heißt: Ich stehe bewusst auf, begrüße den Tag, genieße das Frühstück. Eine Mutter von kleinen Kindern sagte mir: „Die fünf Minuten, in denen ich allein im Bad bin, sind für mich eine heilige Zeit. Die genieße ich.“

Kein Zutritt für Probleme

Rituale schließen eine Tür und öffnen eine Tür. Viele Ê Manager kommen abends von der Arbeit nach Hause. Aber sie haben die Tür der Arbeit nicht geschlossen. Sie sind nicht wirk-lich ansprechbar für ihre Frau oder für ihre Kin-der. Und schon entstehen Missverständnisse. Ich muss die Tür der Arbeit erst schließen. Ich kann im Büro noch ein paar Minuten inne hal-ten und die Arbeit und ihre Probleme im Aus-atmen loslassen. Ich kann den Heimweg oder die Heimfahrt bewusst dazu benutzen, um die Arbeit hinter mir zu lassen. Oder spätestens, wenn ich die Haustürklinke drücke, mache ich mir bewusst, dass ich die Arbeit draußen las-se. Nur wenn die Tür der Arbeit geschlossen wird, kann die Tür des Zuhauses, die Tür der Familie, aufgehen. Und ich bin dann ganz dort, wo ich bin. Dann haben die Probleme der Ar-beit keinen Zutritt.Ein anderer Weg, der Beschleunigungsfal-le zu entgehen, ist die bewusste Verlangsa-mung. Das bedeutet nicht, dass ich jetzt

Nur wenn die Tür der Arbeit geschlossen wird, kann die Tür des Zuhauses, die Tür der Familie, aufgehen.

Pater Anselm Grün

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langsamer arbeite. Für den hl. Benedikt soll der Cellerar nicht langsam sein. Es gibt eine Langsamkeit, die nicht effektiv ist. Wenn ich zu viel Energie dazu verwende, um das, was ich in mir nicht gutheiße, unter Verschluss zu halten, dann wird meine Arbeit langsamer. Be-nedikt aber fordert, dass die Arbeit fließt. Das verlangt eine innere Freiheit von dem Druck, sich vor anderen beweisen zu müssen. Ver-langsamung heißt vielmehr, dass es beides ge-ben muss: die schnelle und effektive Arbeit, aber immer auch das bewusste Langsamer-Werden, etwa im Gehen oder im Sprechen. Wenn ich nach Hause gehe, muss ich daheim nicht das gleiche Tempo einführen, das in der Arbeit herrscht. Da soll ich es bewusst langsa-mer angehen.

Raus aus dem Hamsterrad

Noch ein letzter Weg, der Beschleunigungsfal-le zu entgehen, besteht für mich darin, in mir den heiligen Raum zu entdecken, den Raum der Stille, zu dem die Menschen mit ihren An-sprüchen und Erwartungen, mit ihren Urteilen und Verurteilungen keinen Zutritt haben, zu dem auch meine eigenen Sorgen und Ängste, meine Selbstentwertungen und Selbstantrei-ber nicht vordringen können. Dort, wo es still ist in mir, hat die Hektik keinen Zutritt. Stil-le kommt von „stellen, stehen bleiben“. Wir müssen bewusst still werden, inne halten und den inneren Raum der Stille spüren. Dort kön-nen wir aufatmen. Dort ist in uns ein heiliger Raum, zu dem die Welt mit ihren Problemen keinen Zutritt hat. Für die Griechen vermag nur das Heilige zu heilen. Dort, in dem hei-

ligen Raum bin ich heil und ganz. Dort kann ich aufatmen. Dort kann niemand mich ver-letzen und niemand mich antreiben. Wenn ich mit diesem Raum in Berührung bin, wenn ich in meiner eigenen Mitte bin, dann bin ich aus dem Hamsterrad ausgestiegen. Ich bin bei mir und kann aus der Mitte heraus mehr und ef-fektiver arbeiten, ohne in Hektik zu verfallen. Das deutsche Wort „Hetze“ kommt von „has-sen“. Wer gehetzt wirkt, der hasst sich selbst. Wir sollen gut mit uns umgehen, uns den hei-ligen Raum der Stille in uns gönnen, dann blei-ben wir mitten in der äußeren Hektik stehen. Wir stehen in uns selbst. Wir stehen letztlich auf dem Fundament Gottes. Und da kann uns keiner vertreiben, da kann uns keiner antrei-ben, immer schneller zu laufen und den Boden unter uns zu verlieren. Wer auf einem soliden Fundament steht, steht letztlich auf dem Fun-dament Gottes, der wirkt aus der Ruhe her-aus. Und das, was er tut, ist letztlich effekti-ver, als das, was die Wichtigtuer und Stau-baufwirbler zustande bringen. ∞

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel bezeich-nete Pater Anselm Grün als einen „der meist-gelesenen Alltagsphilosophen Deutschlands, Massenprediger und Managertrainer“ und „spirituellen Superstar der Nation“. Der Dok-tor der Theologie ist der erfolgreichste christli-che Sachbuchautor in Deutschland. Seine Bü-cher wurden in 30 Sprachen übersetzt, ihre Gesamtauflage beträgt rund 14 Millionen.

Ê Klick! www.anselm-gruen.de

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BalanceaktWenn die Freizeit nur noch dazu da ist, um dem Stress in der Arbeit zu entgehen, läuft etwas schief. Von Mag. Angelika Kail

Work-Life-Balance allein ist nicht mehr genug, beinhaltet ja bereits der Begriff eine überden-kenswerte Grundhaltung, die auf der Differen-zierung von Arbeit („work“) und Leben („life“) beruht und beide als scheinbar getrennte Wel-ten betrachtet: Hier Arbeit mit allen subjek-tiven Repräsentationen einer überlebenswich-tigen Not-Wendigkeit und da Leben als Aus-druck eines vermehrten Ausgleichsstrebens.

Arbeitsstress durch Freizeitentspannung zu begegnen, gleicht meist einem Kampf gegen Windmühlen, setzt er doch häufig nur am Symptom an und nur selten an der Wurzel. Die „Wurzelbehandlung“ verlangt eine inten-sive Auseinandersetzung mit der eigenen Per-son und den individuellen Prioritäten.

Stellt sich also die Frage, welche Qualitäten wir heute benötigen:

» Klarheit über die eigenen Werte, eine Le-bensvision und daraus resultierende Lebens-ziele als Antwort auf die Frage „Was ist mir wirklich wichtig im Leben?“

» Selbstverantwortung, die auf Selbst-Be-wusst-Sein und dem Ernst-Nehmen eigener Bedürfnisse beruht.

» Ein individuelles „Frühwarnsystem“ in Form einer guten emotionalen und körperlichen Wahrnehmung.

» Das Bewusstsein über persönliche Rollen-muster und Haltungen im sozialen Umfeld.

» Klarheit über vorhandene innere Ressourcen und deren gezielte Nutzung.

Mag. Angelika Kail ist diplomierte Lebensbe-raterin, Coach, Kinesiologin und leitet den bfi-Wien-Diplomlehrgang Burn-out und Stress-Prävention (Start im November 2008)

Ê Klick! www.bfi-wien.at

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Chaoten sollten auf traditionelles Zeitmanagement verzichten und den Alltag bunt gestalten. Was Sie dafür brauchen, weiß Mag. Cordula Nussbaum.

Können Sie auf Anhieb Ihre drei Stärken nen-nen? Drei Aktivitäten oder Eigenschaften, die Ihnen leicht von der Hand gehen? Dinge, die Sie gut können? Tätigkeiten, bei denen Sie auf-blühen? Die meisten Menschen können das lei-der nicht. Denn in der Regel konzentrieren wir uns auf unsere Schwächen oder spielen unse-re Stärken herunter. Wir hadern, dass wir nicht besser Englisch können. Wir schimpfen uns selbst, wenn der Schreibtisch mal wieder un-ter Papierbergen begraben ist, obwohl wir uns doch ernsthaft vorgenommen hatten, ordentli-cher zu werden. Und wer mitreißend gute Re-den halten kann, der sagt von sich „Ach, das ist doch nichts Besonderes. Das können ande-re Menschen auch.“ Was unsere Stärken be-trifft, stellen wir uns oft blind und taub. Scha-

de, denn damit verschenken wir unendlich viele Möglichkeiten unsere Zeit besser zu nutzen und dem Stress ein Schnippchen zu schlagen. Neh-men Sie sich eine Minute Zeit, jetzt und hier, um über Ihre Stärken nachzudenken. Diese Mi-nute wird sich tausendfach auszahlen. Weil Sie nämlich völlig anders durch Ihr Leben navigie-ren, wenn Sie sich vor Augen halten, was Ihnen liegt, und wenn Sie dann Schritt für Schritt im Alltag Raum für Ihre Talente freischaufeln.Viele Menschen haben einen Beruf erlernt, weil „es sich so ergeben hat“, weil die Eltern das so wollten, oder weil sie nie ernsthaft dar-über nachgedacht haben, was sie wirklich wol-len. Das Resultat: Der Job frustet nach einigen Jahren, der Arbeitselan ist dahin, der Stress steigt, die Zufriedenheit sinkt.

Klammern Sie sich an Ihre Stärken!

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Wer hingegen nach seinen Talenten lebt,» erlebt Freude bei der Arbeit – und hat

niemals das Gefühl, seine Zeit zu vergeu-den;

» erwirbt schneller und mühelos Wissen;» wird auf diesem Gebiet schnell zum Ex-

perten – und Experten verdienen mehr.

So toll bist Du gar nicht

Doch was ist ein Talent, eine Stär-ke, eigentlich? Ein Talent ist etwas, das man besonders gern tut und gut kann oder etwas, das man gern tun würde bezie-hungsweise an anderen bewundert (verbor-genes Talent). Leider kennen und nutzen wir viele unserer Talente nicht, weil wir in einem Schulsystem aufgewachsen sind, das alle über einen Kamm schert und sich um individuelle Begabungen nicht besonders bemüht. Aber auch unsere Eltern haben oftmals dazu bei-getragen, dass unsere Stärken nicht gefördert wurden. Meist wurde uns als Kind Beschei-denheit gepredigt oder das Gefühl vermittelt: So toll bist du gar nicht.Das führt dazu, dass eine aus TV-Serien be-kannte Schauspielerin ihre Karriere abbricht, und sie jetzt mit 28 Jahren noch eine Bank-Lehre machen will, weil die Eltern immer ge-predigt haben, sie solle einen „vernünftigen Beruf“ lernen. Und das obwohl ihr die Schau-spielerei viel Spaß macht und der Erfolg ihr Ta-lent bestätigt. Das führt dazu, dass ein Steu-er-Experte die Kanzlei des Vaters übernimmt, obwohl er absolut keinen Draht zu Zahlen und den Details des Steuerrechts hat.Bei Erwachsenen kann es ein wenig dauern,

bis sie ihre Talente (wieder) entdecken und für sich annehmen können. Persönlichkeitsanaly-sen können dabei eine gute Hilfe sein. Dann sehen Sie schwarz auf weiß, dass Sie bei-spielsweise ein Händchen dafür haben, Ideen zu entwickeln und Leute zu begeistern. Oder dass es Ihnen liegt, Dinge Ê systematisch um-zusetzen und zu Ende zu bringen. Oder dass Sie aufblühen, wenn Sie Informationen sam-

meln und an andere umfassend weiterge-ben dürfen. Oder dass Sie sich gerne in Zahlen, Fakten und Details vergraben. Oder, oder, oder . . .

Chaoten denken anders

Viele meiner Leser und Seminarteilnehmer erleben hier einen echten AHA-Effekt. Sie merken plötzlich, dass das, was ihnen im-mer selbstverständlich erschien oder manch-mal sogar unredlich („Ich darf doch nicht stän-dig neue Ideen haben, ich muss doch auch et-was tun!“) in Wahrheit sehr viel wert ist. Und dass sie sehr gut zum Wohle aller ihre Talen-te ausleben dürfen. Denn andere Men-schen haben andere Talente, und das Geheimnis besteht darin, dass wir uns im Team ergänzen. Dabei gilt: Es gibt kein „gut“ oder „schlecht“, es gibt nur „anders“. Untersuchungen haben ergeben, dass jeder von uns eine be-stimmte Art und Weise hat,

» wie er mit anderen umgeht;» wie er Informationen sammelt und nutzt;» wie er Entscheidungen trifft;» wie er sich und andere organisiert.

Aus der Gehirnforschung wissen wir heute zu-

dem, dass manche Menschen eher von der linken Hirnhälfte (Fakten, Zahlen, Systema-tik) gesteuert werden, andere von der rech-ten Hirnhälfte (Bilder, Gefühle, Spontaneität). Diese „Denke“ beeinflusst auch, wie Sie mit Ihrer Zeit und Ihren Aufgaben umgehen. Deshalb lohnt es sich gerade für „Chaoten“, die in der Regel mit den Tipps des klassischen Zeit-managements nicht klarkommen, sich selbst besser kennen zu lernen und neue Wege zu entdecken. Tatsache ist, dass das traditionel-le Zeitmanagement von systematischen Men-schen entwickelt wurde und demnach wun-derbar bei systematischen, linkshirnig domi-nanten Menschen funktioniert. Sie setzen die klassischen Tipps „mit links“ um und profi-tieren doppelt: Sie gewinnen Zeit und haben auch noch Spaß dabei. Rechtshirner sträuben sich jedoch gegen starre Vorgaben, Listen und Routine. Ihr Gehirn verlangt nach einem eher spielerischen und kreativen Ansatz.

Chaot oder Systematiker?

Und auch hier gilt: Hadern Sie nicht mit Ihren vermeintlichen Schwä-

chen, sondern entdecken Sie, welches Potenzial in Ihren „Macken“ liegt und nut-

zen Sie diese bewusst, um sich und Ihre Auf-gabe zu organisieren. Sind Sie eher der strukturierte Mensch, dann werden Sie übersichtliche Tagespläne, saube-re To-Do-Listen, detaillierte Maßnahmenplä-ne sowie Checklisten lieben und daraus eine echte Erleichterung Ihrer Arbeit ziehen. Nut-zen Sie diese und denken Sie daran, Zeiten zu blocken, in denen Sie Ihr Talent (siehe oben)

ausleben können: Sie brüten gerne stunden-lang über Zahlen? Dann halten Sie sich in die-ser Zeit den Rücken frei von Störungen. Sie werden aus dem ungestörten Arbeiten an ei-nem „Wohlfühl-Thema“ viel Energie ziehen!Als eher kreativ-chaotische Persönlichkeit lie-ben Sie es hingegen flexibel, bunt und ab-wechslungsreich. Entwerfen Sie deshalb lie-ber nur grobe Konzepte für Ihre Tage und Wochen, und schaffen Sie sich Zeit-Inseln für Herzensangelegen-heiten wie Ideen spinnen. Sie wollen es genauer wissen? Eine kostenlose Analyse „Chaot oder Systematiker“ mit passenden Tipps finden Sie unter www.Kreative-Chaoten.com.

Leben Sie Ihre Talente

Natürlich ist es wahrscheinlich, dass Sie nicht von heute auf morgen Ihren beruflichen All-tag so verändern können, dass Sie Ihre Talen-te ausleben können. Gehen Sie einfach kleine Schritte. Oder überlegen Sie, wie Sie vielleicht ohne größere Veränderung in Ihrer derzeitigen Position mehr Raum für „Ihre“ Themen finden. So wie Peer. Er arbeitet als Event-Manager in einer Agentur. Er ist gut, aber fühlt sich nicht richtig „erfüllt“ von seiner Tätigkeit. In einer Selbsteinschätzung gibt er an, „ziemlich kre-ativ“ zu sein. Später stellt sich heraus, dass er das gesagt hat, „weil man als Event-Manager doch kreativ sein muss, oder? In einem Team-Workshop und einer Denkstilanalyse (HBDI) zeigt sich, dass Peer einen sehr logischen und analytischen Denkstil hat und gerne mit »

KREATIVE CHAOTEN

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Zahlen und Fakten arbeitet. Das hat er aber in den vergangenen Jahren immer unterdrückt. Doch genau mit dieser Stärke im lo-gischen Denken ist er für das Team Gold wert. Die Kollegen sind nämlich alle sehr kre-ativ, kommunikativ und strukturiert – also bestens geeignet, Events zu planen und um-zusetzen. Peer brauchen sie dringend, weil er auf die Zahlen schauen kann, weil er Qualitätsstandards formulieren und überwachen kann und somit der Agentur Gewinn bringt. Seit ei-nem Team-Workshop hat sich das Aufgabengebiet von Peer nur leicht verschoben – und er blüht auf.

Kleine Schritte zum Erfolg

Halten Sie die Augen offen nach Aktivitäten, die Ihren Stärken entsprechen, und ma-chen Sie jeden Tag einen kleinen Schritt in die Richtung, diese auch wirklich anwenden zu können. Damit tun

Sie nicht nur sich selbst einen Gefallen, son-dern auch Ihrem Unternehmen oder Ar-

beitgeber. Denn wer gerne arbeitet, arbeitet automatisch gut, effektiv und mit mehr Erfolg. ∞

Cordula Nussbaum ist Expertin für kreati-ves Selbst- und Unternehmens-Management. Schwerpunkte: „Zeitmanagement für kreati-ve Chaoten“ und „Marketing“. Unternehmer und Führungskräfte schätzen seit vielen Jah-ren den frischen und kreativen Ansatz von Cordula Nussbaum, um mit mehr Spaß, Er-folg und Zufriedenheit zu arbeiten. Die aus TV und Print bekannte Expertin entdeckt mit ih-ren Vortragsgästen, Seminarteilnehmern und Coaching-Klienten deren Talente, auf denen diese dann eine schlagkräftige Firma, ein er-folgreiches Marketing oder einen besseren Umgang mit der Zeit aufbauen.

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BUCH-TIPPOrganisieren Sie noch oder leben Sie schon? Zeitmanagement für kreative Chaoten.Mag. Cordula Nussbaum, Campus-Verlag www.campus.de

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Ein Ungleichgewicht der Work-Life-Balance kennen viele. Wer am Rande des Perfektionismus jedoch auf sich selbst vergisst, brennt aus. Von Dr. Lisa Tomaschek-Habrina und Univ. Prof. Mag. Dr. Wolfgang Lalouschek.

Auf dem Weg ins Burnout – und zurück

Befragungen des Gelsenkirchner Instituts für Arbeit und Technik zeigen, dass mehr als ein Viertel der Beschäftigten nach der Arbeit nicht mehr abschalten kann, knapp die Hälf-te klagt über Erschöpfung. Bei Führungskräf-ten wird die Gefährdung am Burnout-Syndrom zu erkranken, auf 15–25% geschätzt. Die ers-ten Symptome – das Gefühl, nie Zeit zu ha-ben, die Vernachlässigung eigener Bedürfnis-se, eine besonders hohe Identifikation mit den Aufgaben, sowie freiwillige, unbezahlte Mehr-arbeit und die Einschränkung der sozialen Kontakte sind Anzeichen der Anfangsphase. Burnout hat nicht nur für die Betroffenen gra-vierende gesundheitliche und psychische Aus-wirkungen, sondern hat auch massive – und oft unterschätzte – ökonomische Auswirkun-gen auf die Unternehmen durch sinkende Pro-duktivität, Effizienz und Servicequalität, stei-gende Krankenstände und Fluktuation.

Eine optimale Work-Life-Balance wird oftmals im Zusammenhang mit flexibleren Arbeitsbe-dingungen gesehen – eine dieser flexiblen Ar-beitsformen stellt etwa Projektarbeit dar. In

einem Forschungsprojekt wird IBOS die Burn-outgefährdung in projektorientierten Unter-nehmen erheben und gemeinsam mit Projekt-teams individuelle Maßnahmen zur Präventi-on und Bewältigung erarbeiten.

Denn die ersten Schritte werden meist sehr spät gesetzt – erst wenn schon deutliche Leis-tungseinbußen oder Arbeitsausfälle eintreten. Der Weg aus der Burnout-Falle kann mit Fra-gestellungen beginnen: Welche Ziele haben für mich Priorität? Genügt Veränderung im Beruf allein? Oder wäre es wichtiger, Ihre verschie-denen Lebensbereiche (Beruf, Familie, Freun-de, Hobbys, Gesundheit…) zu harmonisieren? Sie können mit individuellen Strategien dem Burnout-Syndrom entgegenwirken: Nehmen Sie Ihre eigenen Belastungsgrenzen wahr und lernen Sie rechtzeitig „nein“ zu sagen. Achten Sie auf das Gleichgewicht zwischen Ihrem Be-ruf und Privatleben, entdecken Sie individuelle Entspannungsmöglichkeiten und Ressourcen.

Dr. Lisa Tomaschek-Habrina ist Psychothera-peutische Leiterin des Instituts für Burnout und Stressmanagement IBOS, Univ. Prof. Mag. Dr. Wolfgang Lalouschek ist Medizinischer Leiter des Instituts.

IBOS bietet Betroffenen eine umfangreiche Be-gleitung, die von PsychologInnen, Psychothe-rapeutInnen und MedizinerInnen gemeinsam durchgeführt wird, um ein ganzheitliches Bild zu bekommen. Darüber hinaus bietet IBOS auch Unternehmen und Führungskräften Un-terstützung – mit Impulsvorträgen, individu-ell angepassten Workshops, Coaching sowie Aus- und Fortbildungen zum Thema Burnout und Gesundheit am Arbeitsplatz als Burnout-Präventionsmaßnahmen in Ihrem Unterneh-men.

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BILDUNGaktuell 04/2008 ADVERTORIAL

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Die Signale von Körper und Geist nicht rechtzeitig zu erkennen, kann zu Burn-out führen. Viele Menschen sind aber besser im Ignorieren als im Erkennen der Warnzeichen, sagt der ehemalige Radrennprofi Gerhard Zadrobilek im Interview. Von Mag. Annemarie Josef

Ausgebrannt

BILDUNGaktuell: Herr Zadrobilek, was bedeutet Work-Life-Balance für Sie?GERHARD ZADROBILEK: Ich kann mit die-sem Begriff eigentlich nicht wirklich was an-fangen. Work-Life-Balance, Balance zwischen Leben und Arbeit? Für mich geht es viel mehr um die Lebens-Balance.

Sprechen wir über die Lebens-Balance …Jeder hat das Bedürfnis erfolgreich zu sein. Deshalb kann nur jeder für sich selbst definie-ren, was für ihn Erfolg bedeutet. Wie steht es

um Visionen, Freude, Spaß, Verwirklichung? Den kurzfristigen Erfolg kann man oft schnell erreichen, doch längerfristig braucht es mehr. Ich beziehe mich da auf das Lebensmodell von Nossrat Peseschkian (Neurologe, Psychiater und Begründer der positiven Psychotherapie, Anm. der Redaktion).

Was steckt hinter diesem Modell?Dabei geht es darum, an dieser Stelle natürlich sehr vereinfacht zusammengefasst, die Visi-on des Lebens bzw. den Sinn, die Gesundheit,

den beruflichen Erfolg und das soziale Umfeld in einer Ausgewogenheit zu halten. Zum Le-ben und zur Arbeit sollte das soziale Umfeld passen, aber auch die körperliche und geisti-ge Gesundheit.

Nennen Sie mir bitte ein Beispiel dafür, wie man merkt, dass das soziale Umfeld nicht mehr passt?Ganz einfach. Stellen Sie sich vor, Sie haben zu wenig Zeit in Ihre Familie investiert, Ihre Freunde vernachlässigt. Eine Zeit lang kann

das gut gehen. Vereinfacht gesagt könnte es jedoch irgendwann passieren, dass sie eines Tages nach Hause kommen und Ihr Türschloss ist ausgetauscht. Denken wir nur an die vielen Manager, die dem Job einen so hohen Stellen-wert beimessen dass sie Familie und Freunde vernachlässigen. Dauert diese Prioritätenset-zung zu lange, gibt es keine Ausgewogenheit.

Was könnte noch passieren?Irgendwann könnte die Säule mit dem So-zialen Umfeld wegbrechen und das »

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ausgetauschte Türschloss-Bild wird zur trauri-gen Realität. Was dann als Erstes darunter lei-det, ist die Leistungsfähigkeit und dies wird sich im Beruflichen dementsprechend auswir-ken. Dasselbe gilt für Freunde, die ja auch eine wichtige Rolle des Reflektierens, des Austau-sches auch von Problemen darstellen. Sozia-le Vereinsamung ist in unseren Breiten kein Fremdwort mehr und geht dann oft mit der Sinnfrage einher.

Da sie ja aus dem Spitzensport kommen. Haben Sie einen Tipp, wie man die Le-bens-Balance trainieren könnte?Nein, da geht es nicht um Training. Es geht da-rum, rechtzeitig zu erkennen, wenn die Ausge-wogenheit nicht mehr passt. Und darum, das zu akzeptieren und gegenzusteuern. Wenn ich auf irgendwelche der genannten Komponen-ten länger vergesse, riskiere ich den Burn-out. Ich darf die Signale des Körpers und Geistes nicht übersehen. Auf der beruflichen Ebene geht es meistens darum, sich Zeitfenster für persönliche Bedürfnisse, für das soziale Um-feld und die Gesundheit zu planen und auch zu nehmen.

Welche Signale meinen Sie? Die Signale können recht unterschiedlich sein, etwa andauernder Stress, Lustlosigkeit, Über-müdung, Schlafstörungen und vieles mehr. Führungskräfte sind oft durch die gestiegenen Anforderungen im Beruf so überfordert, dass sie die Symptome nicht wahrnehmen und er-kennen. Die Signale nicht rechtzeitig zu erken-nen, heißt sich in Richtung Burn-out zu bewe-

gen. Viele Menschen sind aber besser im Ig-norieren als im Erkennen der Warnzeichen.

Obwohl man darüber schon viel gehört oder gelesen hat …Es ist so, als würden Sie das Lämpchen der Öl-kontrolle beim Auto zupicken, sobald es an-fängt rot aufzuleuchten. Ich habe im Sport ge-lernt, was genauso im Berufs- oder Privatle-ben Gültigkeit hat: Ohne Freude am Tun geht nichts. Mit Lustlosigkeit und Ausgebranntsein kann man keine Leistung erbringen. So ist man schnell weg vom Fenster.

Zurück zur Balance oder Ausgewogenheit im Leben. Wie viel Balance braucht denn ein Mensch wirklich? Geht das nicht auch in Richtung Harmoniesucht, man kann es doch nicht in allen Bereichen gleich

richtig machen, das wäre ja auch lang-weilig …… Balance ist niemals statisch. Man kann na-türlich nicht immer im Harmoniefluss sein. Be-ruflich investieren wir die meiste Zeit, und es wird immer wieder Phasen geben, in denen wir unserem sozialen Umfeld unserem Kör-per und Gesundheit nicht die Aufmerksamkeit widmen können. Ich sollte mir jedoch bewusst sein, dass dies auf Dauer ein gefährliches Spiel werden kann. Deswegen sollten solche Pha-sen zeitlich begrenzt sein. Manche Menschen glauben, sie können wie die Hamster im Rad weiterlaufen. In meinen Seminaren hat sich gezeigt, dass es viele Menschen gibt, die ihre „verlorene Zeit“ in der Freizeit durch Intensi-tät kompensieren wollen und somit aus dem Stress und Leistungsdenken nicht mehr oder nur schwer herauskommen.

Was empfehlen Sie?Bewegung ist ein guter Ausgleich, doch soll-te Sport nicht zu intensiv ausfallen, sodass ich mir die Möglichkeit schaffe wieder die Batte-rien auf zu laden.

Wie wichtig ist es für Sie, Beruf und Frei-zeit zu trennen?Wichtig. Jeder, der in der Arbeit von der In-sel träumt, ist weder am Arbeitsplatz noch auf der Insel. Und wer im Urlaub ständig sei-ne E-Mails checkt, nutzt nicht die Zeit, um seine Batterien aufzuladen. Wenn der Geist rastlos ist, kann man auch Techniken entwi-ckeln und anwenden, um zwischendurch zu entspannen und Energie tanken. Egal, ob das autogenes Training oder Sport ist. Natur ist für mich ein wunderbares Instrument, um abzuschalten.

Warum haben aber immer mehr Men-schen das Problem, abschalten zu können?Ich habe auch den Eindruck, dass die Anfor-derungen gestiegen sind dadurch so manche Ziele nicht erreicht werden, die Zeit für per-sönliche Bedürfnisse in den Hintergrund ge-drängt werden und dadurch die Unzufrieden-heit teilweise zugenommen hat. Immer mehr Menschen halten dem Druck immer weniger stand. Wir leben auch in einer Gesellschaft der Zwänge. Ich muss dieses und jenes haben, um glücklich zu sein.

Wie wehrt man sich dagegen?Man darf sich von diesen Zwängen nicht ver-einnahmen lassen, da man sonst Gefahr

AUSGEBRANNT

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läuft, fremd gesteuert zu reagieren. Es ist täg-lich meine freie Entscheidung, was ich wirklich brauche und was ich dafür tun möchte. Es hat jedoch alles seinen Preis, ein Preis der im Vor-aus bezahlt wird. Da gilt es, auch einmal etwas zu verändern im Leben.

Manchmal scheint es, als verharrten Menschen lieber in dem Job, den sie nicht mögen, bevor sie irgendetwas verändern. Leiden manche einfach gerne?Menschen leiden nicht gerne. Es fehlt an der Erkenntnis. Es ist einfacher, die Verantwor-tung für sein Schicksal abzuschieben und die Schuld dafür woanders zu suchen: z. B. die Wirtschaftslage, der Chef, die Kollegen, die Umstände. Jeder hat für sich selbst Verant-wortung zu übernehmen. Wenn ich Erfolg ha-ben möchte, komme ich nicht umher, dass ich Ê realistische Ziele auch erreiche. Dazu braucht es Visionen. Und die richtige Einstel-lung. Den Satz „Was du säst, das erntest du“ kann man auch auf die Art des Denkens be-ziehen.

Wie ist das zu verstehen?Wenn ich mich nur darauf konzentriere, was ich nicht haben möchte oder nur die Probleme sehe, wird es schwierig, denn ich habe nur ein begrenztes Energiepotenzial, welches ich nut-zen kann, um meine Träume zu verwirklichen oder falsch eingesetzt – etwa als Neid, Ängste, Wut, Rache, Zweifel, Ärger – mir damit scha-den kann. Viele Menschen wissen daher oft über ihre Schwächen besser Bescheid als über ihre Stärken.

Hat das auch mit der Angst vor dem Scheitern zu tun?Ja, vielen geht es darum, den Misserfolg und die damit verbundenen Schmerzen zu vermei-den. Statt sich auf die Belohnung, den Lustge-winn zu konzentrieren, den Sie aus einem er-reichten Ziel ziehen könnten.

Aber Niederlagen sind ja auch furcht-bar …Hasse nicht das Verlieren, sondern liebe das Siegen. Wer sich die Niederlage zum Feind macht, wird’s schwer haben. Sie gehört zum Erfolg dazu. Man kann die Verantwortung da-für übernehmen, dann kommt man auch wie-der raus. Nur wer bereit ist zu verlieren, kann auch gewinnen.

Was möchten Sie als Abschluss Führungs-kräften zum Thema „Lebens-Balance“ un-bedingt mitgeben?Etwas, was nicht nur für eine Führungskraft gilt, einfach für alle Menschen: Es geht darum, die Sensoren zu schärfen, damit Fehlentwicklun-gen rechtzeitig erkannt werden und man recht-zeitig gegensteuern kann. Nicht erst wenn der geistige und körperliche Supergau da ist. ∞

Gerhard Zadrobilek bestritt drei Mal die Tour de France, bei der er 1987 den 14. Platz be-legte. 1989 feierte er mit dem Sieg beim Welt-cuprennen in San Sebastian den größten Tri-umph. Seit mehreren Jahren ist er Wirtschafts-coach und Motivationstrainer.

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So halten Sie Ihr Leben im Gleichgewicht. Die besten Tipps und Techniken

von Mag. Verena Grimm, Gesundheitspsychologin und Biofeedbacktherapeutin.

Von der Achtsamkeit zur Balance

Die ausgleichende Harmonie zwischen Arbeits- und Privatleben herzustellen, ist das Bestreben vieler Be-rufstätiger, aber erfreulicherweise auch immer häufi-ger von Arbeitgebern. Es gibt Bücher, Seminare und persönliche Ratschläge, die helfen sollen, doch vieles davon wird im Alltag nicht umgesetzt. Eine wesentliche Voraussetzung für die Balance ist nämlich etwas, »

Fotos: istockphoto

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das Ratgeber oft vergessen – die Achtsam-keit oder auch sensible Wahrnehmung des-sen, was Körper und Psyche gerade wirklich brauchen. Was nutzen die besten Techniken, wenn wir nicht bemerken, dass wir sie gerade jetzt ganz besonders benötigen würden. Wel-chen Erfolg haben die heilsamsten Methoden, wenn sie nicht angewendet werden?

Signale sichtbar machen

Es muss also erst eine gute Körperwahrneh-mung geschaffen werden, erst dann können Tipps wirksam werden. Diese so genannte In-terozeption muss zumeist erst wieder trainiert werden, da der moderne Mensch oft viel da-von verlernt hat. Zunehmende Stress-Belas-tung schränkt die Achtsamkeit auf eigene Be-dürfnisse zusätzlich ein, der Focus liegt da-rin, die Leistung (im Beruf) zu erbringen und nicht darin, notwendige erholsame Maßnah-men zu ergreifen. Kurzfristig ist das kein Pro-blem, doch langfristig wird die fehlende aus-balancierte Harmonie zwischen Anspannung und Entspannung schädlich. Ziele sind also: Bedürfnisse bemerken (Achtsamkeit), diese berücksichtigen (Pausenmanagement) und re-generierende Handlungen setzen (Work-Life-Balance).Eine hilfreiche Technik für Körperwahrneh-mung ist Biofeedback. Bei dieser Methode werden Körpersignale (Puls, Atmung, Muskel-spannung), die normalerweise autonom und unbewusst ablaufen, gemessen und über ei-nen Monitor sichtbar gemacht. Es besteht so die Möglichkeit, in die Prozesse des autono-men Nervensystems „hineinzuschauen“ und

auszuprobieren, wie unterschiedliche Situati-onen unmittelbar auf diese Vorgänge Einfluss nehmen. Verändern sich durch eine Stress-Si-tuation z. B. Atmung oder Körperhaltung, sind unangenehme Ereignisse im Gedächtnis prä-sent, so wirkt das innerhalb von Sekunden-bruchteilen auf den Organismus. Die Schweiß-drüsen arbeiten stärker, die Herz-Kreislauf-Tä-tigkeit nimmt zu, die Muskeln spannen sich an, Finger werden kalt, ein „flaues Gefühl“ breitet sich im Magen aus. Es kommt zur sym-pathikotonen Stressreaktion, Energien werden für die zu erbringende Leistung bereitgestellt und verbraucht. Bemerken wir diese auf Dau-er unangenehmen Veränderungen, so können wir versuchen, Gegenmaßnahmen zu ergrei-fen, doch häufig verdrängen wir diese Emp-findungen bis sie sehr massiv und wir vollkom-men erschöpft sind. Das kann bedeuten, dass unser Berufsalltag derart fordernd ist, dass un-bemerkt zu viele Energien verbraucht werden, die an einem freien Wochenende nicht mehr durch „Ausruhen“ erneuert werden können. Hier fehlt die Balance zwischen Anforderung und Erholung im Organismus.

Der sechste Sinn

Mit Hilfe von Biofeedback wird die Achtsam-keit für kleine Veränderungen im Körper ge-schärft und gleichzeitig gelernt, ausgleichend auf diese einzuwirken. Man lernt, die Muskeln wieder zu entspannen, Atmung und Herz zu beruhigen, und spürt wie mentale Techniken regenerierend auf Körper und Psyche einwir-ken. Biofeedback ist eine Trainingsmethode, die im Einzel-Setting erlernt wird, sodass

Mit Hilfe von Biofeedback wird die Achtsamkeit für kleine Veränderungen im Körper geschärft und gleichzeitig gelernt, aus-gleichend auf diese einzu-wirken.

Mag. Verena Grimm

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BIOFEEDBACK

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raum, Weiterbildung, zur Gesundheitsförde-rung. Um die Balance langfristig zu erhalten, bedarf es zusätzlicher Veränderungen im Le-bens- und Arbeitsstil. Wichtigster Bestand-teil ist die Berücksichtigung von persönlichen Rhythmen, seien es die Pausen am Tag (meh-rere Kurzpausen verteilt) oder arbeitsfreie Tage im Arbeitsalltag. Die Freizeit kann zur Regeneration optimal genutzt werden, wenn Entspannungseinheiten (Lesen, heißes Bad, Entspannungstechniken), regelmäßige Bewe-gung (Spaziergang, Hometrainer, Gymnastik) und individueller „Genuss“ (Hobby, Sozialkon-takte) ausreichend Platz finden. Bei allen Tipps darf jedoch die wichtigste Vor-aussetzung nicht übersehen werden – schulen wir unseren sechsten Sinn und gehen wir acht-sam mit unseren Energien um, dann sollte ei-ner echten Work-Life-Balance nichts im Weg stehen. ∞

Mag. Verena Grimm ist Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin und Biofeedbackthe-rapeutin. Sie arbeitet in freier Praxis in Wien. ist leitende Referentin der Europäischen Bio-feedback-Akademie. Neben Biofeedback-Trai-ning und Therapie, bietet sie auch Supervision für Biofeedbacktrainerund -therapeuten. Die Autorin hat mit Mag. Sabine Kasper in Wien das Institut für psychosoziale Kompetenz und Ressourcenstärkung, Human in Progress, ge-gründet.

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man danach im Alltag früher erkennt, dass die Muskeln oder das Herz-Kreislaufsystem über-anstrengt werden oder die Psyche eine Pause braucht. Zuerst dient das Biofeedback-System als sechster Sinn, letztendlich ist die Intero-zeption so gut, dass dieser „neue Sinn“ intui-tiv angewendet wird. Die erlernten Techniken helfen den entspannenden Ausgleich wieder herzustellen.

Arbeits-Pause

Ist die Achtsamkeit erst einmal verbessert, kann ein „Body-Scan“ im Alltag Hinweise auf Bedürfnisse geben. Regelmäßiges Inne-halten im Arbeitsprozess und das darauf fol-gende Überprüfen wie sich Körper und Psy-che gerade anspüren sind hilfreich und können für kurzfristig wirksame entspannende Übun-gen benützt werden. Dazu bieten sich einfa-che Tätigkeiten wie Bewegung (Dehnen, Trep-pen laufen), bewusstes Atmen und Ablenken, positive Selbstinstruktionen oder In-die-Fer-ne-schauen, aber auch Humor. Idealerweise berücksichtigt man dabei, dass die Leistungsfähigkeit etwa alle 90 Minuten abnimmt und zu diesem Zeitpunkt Pausen und Übungen besonders effektiv sind. Wer darauf achtet, merkt, dass die Leistungskraft wahr-scheinlich am Beginn des Arbeitstages weit-aus höher ist als unmittelbar nach dem Essen oder nachmittags. Arbeitsabläufe daran anzu-passen ist ein Schritt, den Arbeitnehmer und -geber beachten sollten. Ein attraktiver Arbeitgeber bietet heute seinen Mitarbeitern neben individueller Zeitplanung auch innerbetriebliche Angebote, z. B. Ruhe-

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Sehen, hören, fühlen: Wer die Signale des eigenen Körpers nicht wahrnimmt, ist gefährdet. Wie Sie mit dem System der Balanced Score Card Ihr Wohlbefinden messbar machen können. Von Mag. Gunther Fürstberger

Ein erfolgreicher Unternehmer, 44, ist auf dem besten Weg, seinen Lebenstraum zu verwirk-lichen. Doch plötzlich spielt die Gesundheit nicht mehr mit. Einer der bekanntesten Ma-nagement-Gurus gesteht öffentlich ein, dass er zwei Ehen seinem Arbeitseifer geopfert hat. Und Ingvar Kamprad, IKEA-Gründer und ei-ner der reichsten Menschen der Welt, auf die Frage eines Journalisten, ob er etwas bereue? „Dass ich mir nicht genügend Zeit für meine Kinder nahm, als sie klein waren.“Jeder Manager kennt ähnliche Lebens-Ge-schichten im eigenen Bekanntenkreis. Die gute Nachricht: Nicht alles muss aus eigener Erfahrung gelernt werden. Die meisten Mana-ger teilen die Meinung, dass Work-Life-Balan-ce wichtig ist – theoretisch. Nur wie schaffen

wir es, in einer Gesellschaft in der vor allem die Topleistungen top honoriert werden, diese Balance zu finden und zu halten?Wer an einem Selbstmanagement-Seminar teilnimmt, geht mit einem Aha-Erlebnis nach Hause und probiert meist das eine oder an-dere aus – doch vieles versiegt im Strom des Alltags. Deshalb ist ein Instrument gefordert, eine Erinnerungshilfe, etwas das sicherstellt, dass verändertes Verhalten andauert. Die Ba-lanced Score Card (BSC) für Individuen könn-te so eine viel versprechende Neuentwicklung sein. Sie wurde für Organisationen entwickelt, um sicherzustellen, dass sie ihre Ziele in den Bereichen Finanz, Markt/Kunde, Innovation/Mitarbeiter und Prozess ausgeglichen errei-chen können. Kaum ein Großunternehmen

Wenn Stress blind macht

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BALANCED SCORE CARD

verzichtet heute auf den Einsatz der BSC. Wa-rum also nicht dieses Erfolgsinstrument in an-gepasster Form auch Einzelpersonen zur Ver-fügung stellen?

Die 4. Dimension

Für jeden Menschen sind wahrscheinlich die vier wichtigsten Lebensbereiche Geist/Psyche, Körper, Beziehungen und Wirtschaft. Und nur eine ausgewogene Berücksichtigung dieser vier Dimensionen kann langfristigen Erfolg si-cherstellen. Für einen beschränkten Zeitraum können Bereiche vernachlässigt werden, aber irgendwann kommt der Zeitpunkt der Abrech-nung. Meist gibt es leise Signale als Frühwarn-indikatoren. Wenn diesen „Botschaftern des Gleichgewichts“ Gehör geschenkt wird, kom-men die Dinge wieder ins Lot. Das Problem ist: Im operativen Alltagsstress nimmt bei vielen diese Wahrnehmungsfähig-keit ab und der Fokus liegt nur auf einer Ebe-ne. Zum Beispiel wird mehr gearbeitet als al-les andere – mit der Ausrede, damit ja etwas für die Familie zu tun. Erst die wirklich lauten Signale „Krankheit“, „Scheidung“, „Depressi-on“, „Arbeitsplatzverlust“ zwingen dazu, das Gleichgewicht wieder herzustellen.

Positiver Dominoeffekt

Andererseits kann ausgewogener Erfolg einen positiven Dominoeffekt auslösen. Der Volks-mund sagt: „In einem gesunden Körper lebt ein gesunder Geist.“ Demografische Studien bestätigen, dass wohlhabende Menschen län-ger leben. Und die meisten Psychologen wür-den der Aussage zustimmen, dass eine ausge-

wogen reife Persönlichkeit eher beziehungsfä-hig ist und umgekehrt, dass ein stabiles Be-ziehungsnetzwerk sich positiv auf Gesundheit und ökonomischen Erfolg auswirkt. Die Wech-selwirkungen können genutzt werden, um eine Aufwärtsspirale in Gang zu setzen.

Die Umsetzung

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt: Ska-lenfragen sind ein wunderbares Mittel, um die Bildung neuer Gewohnheiten zu unterstützen. So kann sich der Entwicklungswillige zum Bei-spiel fragen: „Wo sehe ich auf einer Skala von 1 – 10 meinen mentalen/ökonomischen/kör-perlichen/beziehungsmäßigen Erfolg?“ Wobei 1 keinen Erfolg bedeutet und 10 für den wün-schenswertesten Zustand steht.

Grafisch dargestellt, könnte das folgendes Bild ergeben:

Auf einen Blick ist der „Balancierungsgrad“ ersichtlich. In unserem Beispiel ist die wirt-schaftliche Dimension etwas vernachlässigt. In den anderen drei Bereichen wurden aller-dings ausreichend Ressourcen für einen wirt-schaftlichen Fokus geschaffen. Am besten

stellt man sich die Frage einmal täglich, z. B. gleich morgens als Rückblick auf den gestrigen Tag. In eine Excel-Tabelle eingegeben, können dann die Durchschnittswerte für den laufen-den Monat automatisch gezeigt werden. Ein Blick darauf hilft die richtigen Entscheidungen für den heutigen Tag zu treffen.Der Nutzen kann noch gesteigert werden, in-dem zu den vier Bereichen Ziele formuliert werden. Jahres- und/oder Monatsziele wie für den Bereich Geist/Psyche „mindestens ein Buch im Monat zu lesen“ schaffen eine strate-gische Orientierung.

Eigene Erfahrungen

Bevor ich diese Gedanken niederschrieb, habe ich ein Jahr lang selbst experimentiert. Die Er-gebnisse sind: Ich betreibe mehr Sport und fühle mich fitter, nehme mir eindeutig mehr Zeit für Familie und Freunde, fühle mich aus-geglichener und meine Firma entwickelt sich auch in die richtige Richtung. Der wahrschein-lich wichtigste Unterschied ist: Ich lebe be-wusster und nehme mir täglich Zeit für mich selbst. ∞

Mag. Gunther Fürstberger ist geschäftsfüh-render Gesellschafter des Management De-velopment Insitute (MDI). Das Unterneh-men wurde 1964 als Managementinstitut der Industrie von der Industriellenvereinigung in Österreich gegründet.

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A U M A I E RCOACHING CONSULTING

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Einfach lebenEs klingt simpel, ist es aber nicht. Denn um im Gleichgewicht zu bleiben, muss man selbst aktiv werden, weiß Mag. Birgit Freidorfer.

Wenn Sie immer öfter das Gefühl haben, Ihr Leben sei weniger erfüllt, sondern nur gefüllt, wird es höchste Zeit für aktives Life-Management. Es klingt wie ein einfa-ches Kochrezept, das uns manchmal von unseren Müt-tern vermittelt wird: „Mischen Sie Beruf & Karriere, Fa-milie & Freunde, Spiel, Spaß & Sport sowie Spiritualität & Werte zu einem ausgewogenen Potpourri und genie-ßen Sie das Leben!“ Die Schwierigkeit: Nirgendwo steht, wie viel man wovon nehmen muss, damit man sich im Gleichgewicht fühlt.Die meisten Menschen wissen nicht, welche Zutaten ihr Lebens-Balance-Mix benötigt. Sie spüren allerdings ei-nen persönlichen Balanceverlust – durch ansteigende Unzufriedenheit, Stresssymptome, Krankheiten, Über-forderung und zunehmende Verpflichtungen. Der Druck auf die arbeitenden Menschen, die Komplexität der An-forderungen der modernen Arbeits- und Lebenswelt nehmen in einem Ausmaß zu, dass es gezielter Maßnah-men zur Erhaltung von Arbeits- und Lebensqualität be-darf. Genügte es früher, im Berufsalltag darauf zu achten, sein Wissen und Können zu pflegen, ist es heute zuneh-mend wichtig, einen ganzheitlichen Zugang zu seinem »

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11• Setzen Sie sich, beruflich wie privat,

mittel- und langfristige Ziele

• „Wer schreibt, bleibt.“ Schreiben Sie diese Ziele auf

• Legen Sie auf Basis dieser Ziele Priori-täten fest

• Lernen Sie Nein zu sagen

• Unterscheiden Sie zwischen dringen-den und wichtigen Aufgaben

• Berücksichtigen Sie alle vier Lebens-bereiche

• Planen Sie bewusste „Ich“-Zeiten

• Machen Sie regelmäßig Bewegung, er-nähren Sie sich gesund und ausgewo-gen, erlernen Sie kurze wirkungsvolle Entspannungstechniken und mixen Sie positive zuversichtliche Gedanken in Ihren Lebenscocktail

• Umgeben Sie sich mit positiven Men-schen

• Entrümpeln Sie, misten Sie aus! Tren-nen Sie sich von äußerem Müll, aber auch von Menschen, die Ihnen Ener-gie rauben sowie von beschränkenden Glaubenssätzen

• Lachen Sie!

geistig-seelischen Potenzial zu finden. Lebens-balance stellt sich nach den Forschungen des Neurologen und Psychiaters Nossrat Pesesch-kian dann ein, wenn folgende vier Komponen-ten einigermaßen ausgeglichen im Leben ei-nes Menschen präsent und erfüllt sind:

1. Arbeit & Beruf, etwas Sinnvolles schaffen, schöpferisch tätig sein

2. Ein ressourcenvolles Beziehungsnetz (Familie & Freunde)

3. Gesundheit & Vitalität4. Werte & Spiritualität in einem kongruenten

Selbstkonzept

Ist einer dieser zentralen Bereiche langfristig oder dauerhaft aus der Balance (z. B. durch anhaltende berufliche Überforderung), beein-flusst dies mittelfristig auch die anderen. Um-gekehrt hat die Verbesserung der Balance in einem Bereich positive Auswirkung auf das gesamte System. Nur Sie selbst können etwas an Ihrer Situation ändern. ∞

Mag. Birgit Freidorfer ist selbstständige Unter-nehmensberaterin. Sie ist Trainerin für Kom-munikation & Rhetorik sowie Gesundheitsthe-men (z. B. Ausbildung zum diplomierten Well-nesscoach) am WIFI Steiermark, Wien und Oberösterreich.

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SCHRITTE ZU MEHR(WORK)-LIFE-BALANCE

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