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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek fileDas ständige Verändern, schauen, welche Perspektive besser wäre, neue Sichtweisen suchen, all das führt zu den

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

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10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

15 14 13

ISBN 978-3-8272-4773-5 (Print); 978-3-86325-631-9 (PDF); 978-3-86325-103-1 (ePub)

© 2013 by Pearson Deutschland GmbH,Martin-Kollar-Straße 10–12, D-81829 München/GermanyAlle Rechte vorbehaltenwww.pearson.deA part of Pearson plc worldwide

Covergestaltung: Marco Lindenbeck, webwo GmbH ([email protected])Lektorat: Kristine Kamm, [email protected]: Martha Kürzl-Harrison, [email protected]: Christian Schneider, MünchenSatz: Tilly Mersin, GroßerlachDruck und Verarbeitung: Print-Consult GmbH, MünchenPrinted in Slovenia

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1/250 s bei f/3.2 180 mm / 70-200 mm (f/2.8)ISO 6400

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Bild gestaltungKommen wir nun zur Frage: Wie gestalte ich mein Bild? Gestalten

klingt immer so, als müsste ich den Bildaufbau möglichst selbst

arrangieren, damit es gut wird. Aber darum geht es bei unserer

Bildgestaltung nicht. Es geht um die Bildaufteilung unseres Bildes.

Wir sind Hochzeitsreportage-Fotografen, in den meisten Fällen

suchen wir eine Perspektive, die uns das bietet, was wir selbst auch

arrangiert hätten, denn on Location verhält es sich halt anders

als im Studio. Wir haben lange Produktfotografie betrieben und

tun es auch heute noch. Der Unterschied zur Hochzeitsreportage-

Fotografie ist erheblich. Im Studio kann ich alles immer wieder

neu arrangieren und vor allem habe ich die Zeit, die ich brauche.

On Location habe ich beides nicht.

Es gibt zahlreiche Tipps, wie ich ein Bild gut aufbauen kann oder

den richtigen Rahmen finde. Ich denke aber nur ein paar sind

hilfreich für den Hochzeitsreportage-Fotografen.

Abbildung 3.1Zeit ist eins der Dinge, die man auf einer Hochzeit nicht hat für die einzelnen Fotos. Das heißt, wenn das Essen aufgetragen wird, kann man nur aus etwas Entfernung schnell das Kunstwerk der Küche festhalten. Hier habe ich mit dem 70-200mm aus gebührender Entfernung das Essen auf dem Tisch der Gäste eingefangen. Im Goldenen Schnitt wurde das Essen auf dem Teller im Bild positioniert.Den ISO-Wert habe ich sehr hoch gewählt, damit das Essen fulminant in Szene gesetzt wird und die wirklichen Farben sichtbar werden. Den Weißabgleich habe ich leicht verändert, da der gesamte Raum gelblich eingefärbt war und ich generell eine stimmungsvolle, aber farbreale Wiedergabe der Hochzeit haben wollte. Das Rauschen, das durch den hohen ISO-Wert im Bild entsteht, ist kein notwen-diges Übel. Uns ist es willkommen, wir empfinden es als künstlerisches Element im Bild. (Wer das nicht mag, kann es ab Lightroom 3 ohne Probleme eliminieren. Farb- oder gar das Luminanzrauschen ist für die Nachbearbeitung überhaupt kein Problem mehr.)

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Das ständige Verändern, schauen, welche Perspektive besser wäre, neue Sichtweisen

suchen, all das führt zu den Bildern, wie wir sie kennen. Wir haben keine Tradition, die

uns sagt, was man wie machen sollte und – das ist das Gute daran – auch keine, die uns

vorschreibt, was man nicht machen sollte.

Hier liegt der große Vorteil. Wenn ich feste Regeln habe, ist es sehr schwer aus diesen

auszubrechen. Wir erleben das viel bei Workshop-Teilnehmern, die bereits gefestigte

Vorstellungen haben. Es ist immer sehr schwer diese abzulegen, um Neues auszuprobie-

ren. Der Gedanke kommt ja nicht auf, wenn ich direkt im Kopf festgelegt habe, welches

Bild ich in einer bestimmten Situation schieße. Hier über den eigenen Schatten zu sprin-

gen ist sehr, sehr schwierig. Tut man es, fi ndet man wundervolle neue Bilder.

58 H o c H z E i t s f o t o g r a f i E

1/8000 s bei f/4.5 18 mm / 14-24 mm (f/2.8)ISO 200

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Abbildung 3.2Der Gang zur Trau-ung ist immer im Fokus eines Hoch-zeitsreportage-Fotografen. Doch auch hier kommt es auf Perspektive und gewählte Auf-nahmeposition an. Leicht aus der hängenden Hand geschossen, gegen die Fassade des Rathauses wirkt ganz sicher besser als frontal von vorne auf die Braut mit Bauzäunen und „normalen“ Gebäuden im Hintergrund.Das Farbspiel der Blumen zum zweifarbigen Schal wurde durch die Bildbearbeitung noch verstärkt.Der Blick der Braut ist auf den sie erwartenden Bräutigam und die Gäste gerich-tet. Von unserem Standpunkt aus versperren wir nie-mandem den Blick und bekommen dennoch ein wun-dervolles Motiv.

1/320 s bei f/3.2 24 mm / 24-70 mm (f/2.8)ISO 200

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1/400 s bei f/3.5 35 mm / 24-70 mm (f/2.8)ISO 2500

60 H o c H z E i t s f o t o g r a f i E

Das Wort Hochzeitsreportage-Fotograf ist bewusst gewählt, da hier nochmals ein Unter-

schied bzw. die Verschmelzung, zwischen Studiofotografen, Hochzeitsfotografen und

dem Reportagefotografen klar wird.

Die überwiegende Anzahl der Bilder des Hochzeitreportage-Fotografen entsteht aus

einer Situation, und weniger aus einem Arrangement. Daher ist es sehr wichtig, in einem

kurzen Augenblick das richtige Bildarrangement im Kopf festzulegen, um es dann im

Bild zu bannen.

Man kann natürlich viel dazu schreiben, ausprobieren ist hier jedoch der Schlüssel zum

Erfolg. Die Hochzeitsreportage-Fotografi e ist in Deutschland recht neu. Dennoch muss-

ten wir alle das Rad nicht ganz neu erfi nden, sondern wir haben uns etliche Bilder von

etablierten Fotografen aus anderen Ländern angeschaut, die bereits eine lange Tradition

im Bereich Hochzeitsreportage-Fotografi e haben. Dabei haben wir festgestellt, welche

Bilder und Ideen uns sehr gut gefallen und welche weniger. Da wir alle nicht wussten,

wie diese Bilder entstehen, war es ein einziges großes Ausprobieren. Und das ist es heute

noch.

Abbildung 3.3Nichts Ungewöhn-liches, wenn der Best Man beim Bräutigam ist wäh-rend der Vorberei-tung ... aber dass die fehlende Schere zum Abtrennen der Preisschilder zum Lachanfall und dem Einsatz von schar-fen Zähnen führte, war ein großer Spaß und vor allem einfach nur ein tolles Bild.

Abbildung 3.4 Warten auf das Taxi zur Trauung – so stylish zwischen den Gebäuden – das war perfekt. Die Froschperspek-tive direkt über den Boden hinweg und leicht schräg ver-leiht dem Bild eine extreme Dynamik.

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1/1250 s bei f/914 mm / 14-24 mm (f/2.8)ISO 1250

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Das Wort Hochzeitsreportage-Fotograf ist bewusst gewählt, da hier nochmals ein Unter-

schied bzw. die Verschmelzung, zwischen Studiofotografen, Hochzeitsfotografen und

dem Reportagefotografen klar wird.

Die überwiegende Anzahl der Bilder des Hochzeitreportage-Fotografen entsteht aus

einer Situation, und weniger aus einem Arrangement. Daher ist es sehr wichtig, in einem

kurzen Augenblick das richtige Bildarrangement im Kopf festzulegen, um es dann im

Bild zu bannen.

Man kann natürlich viel dazu schreiben, ausprobieren ist hier jedoch der Schlüssel zum

Erfolg. Die Hochzeitsreportage-Fotografi e ist in Deutschland recht neu. Dennoch muss-

ten wir alle das Rad nicht ganz neu erfi nden, sondern wir haben uns etliche Bilder von

etablierten Fotografen aus anderen Ländern angeschaut, die bereits eine lange Tradition

im Bereich Hochzeitsreportage-Fotografi e haben. Dabei haben wir festgestellt, welche

Bilder und Ideen uns sehr gut gefallen und welche weniger. Da wir alle nicht wussten,

wie diese Bilder entstehen, war es ein einziges großes Ausprobieren. Und das ist es heute

noch.

Abbildung 3.3Nichts Ungewöhn-liches, wenn der Best Man beim Bräutigam ist wäh-rend der Vorberei-tung ... aber dass die fehlende Schere zum Abtrennen der Preisschilder zum Lachanfall und dem Einsatz von schar-fen Zähnen führte, war ein großer Spaß und vor allem einfach nur ein tolles Bild.

Abbildung 3.4 Warten auf das Taxi zur Trauung – so stylish zwischen den Gebäuden – das war perfekt. Die Froschperspek-tive direkt über den Boden hinweg und leicht schräg ver-leiht dem Bild eine extreme Dynamik.

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1/100 s bei f/2.8 50 mm / 24-70 mm (f/2.8)ISO 1600

1/50 sf4.524-70 (f/2.8)ISO 1600Bearbeitung S-W_Umset-zung LR 3.3

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1/125 s bei f/3.5 200 mm / 70-200 mm (f/2.8)ISO 3200

1/125 s bei f/3.5 200 mm / 70-200 mm (f/2.8)ISO 3200

1/125 s bei f/3.5 200 mm / 70-200 mm (f/2.8)ISO 3200

k a p i t E l 3 : B i l d g E s ta lt u n g 63

goldener schnittRegeln sollten nicht sklavisch befolgt werden, aber es gibt natürlich für die Fotografi e

oder jede andere Form der Bildgestaltung, somit auch in der Grafi k, Regeln, die ein Bild

generell gefälliger machen. Sicherlich hat jeder schon einmal den Begriff „Goldener

Schnitt“ gehört. Dabei handelt es sich um eine Regel, die schon seit der griechischen

Antike bekannt ist. Sehr salopp gesagt, defi niert sie eine Aufteilung von 1/3 zu 2/3, die

als sehr ästhetisch und harmonisch empfunden wird. Wobei das feste Verhältnis 1/3 zu

2/3 natürlich die Drittel-Regel ist. Die Formel für den Goldenen Schnitt ist komplexer und

hat ein Teilungsverhältnis von ca. 38,2 % zu 61,8 %. Wörtlich ist das Verhältnis vom gan-

zen Bild zum größeren Teil genauso wie das Verhältnis vom größeren Teil zum kleineren

Teil. Viele Maler haben diese Aufteilung bzw. dieses Streckenverhältnis in ihren Bildern

verwendet, aber auch bei Objekten und in der Architektur kommt der „Goldene Schnitt“

häufi g zum Einsatz.

Innerhalb eines Bildes ist es die Verlagerung des Objektes aus dem Zentrum. Wenn ihr

mal darauf achtet, werdet ihr feststellen, dass es einfach interessanter aussieht, wenn

das Objekt zwar im Fokus ist, aber nicht in der Mitte des Bildes. Das betrifft nicht nur das

Verhältnis von links zu rechts, sondern auch von oben zu unten.

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1/160 s bei f/3.5 58 mm / 24-70 mm (f/2.8)ISO 400

Hochzeit.indb 64 25.10.2012 21:33:12

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Oft muss bzw. DARF man die

Momente nehmen, wie sie

kommen ...

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symmetrieHierbei geht es nicht um das Gegenteil vom Goldenen Schnitt oder der Drittel-Regel. Mit

Symmetrie ist hier also nicht das zentrierte Bild mit zu beiden Seiten gleicher Aufteilung

gemeint. Es geht vielmehr um das Erkennen von Symmetrie im Bild. Das kann in Struktu-

ren oder auch in der Architektur sein.

Auf einer Hochzeit gibt es viele symmetrisch angeordnete Elemente. Sei es bei der

Dekoration, dem Altar in der Kirche, den Stuhlreihen im Saal oder in der Architektur

etc. Es geht hier vielfach darum, ein Bild so zu komponieren, dass wir die Symmetrie

herausarbeiten.

Als Beispiel erwähne ich mal eine kleine Kirche in der Pfalz. Dort war eine traumhaft

schöne Orgel in der Kirche, nur rechts und links waren die Stühle für den Chor gestapelt.

Natürlich habe ich das Bild so fotografi ert, dass die Stühle nicht zu erkennen waren. Die

Orgel selbst ist zentriert auf dem Bild und zu beiden Seiten symmetrisch aufgebaut.

Abbildung 3.5Wie schön, wenn die Braut sich nicht entscheiden kann. Es war ein wundervoller Moment, in dem ich diese Ansammlung von Schuhen auf dem Boden entdeckte – nicht arrangiert, einfach so, wie die Braut sie hinterlassen hat, nachdem sie sich für „DAS“ Paar des Tages entschieden hatte. Die Symmetrie des Bildes ist kaum zu übersehen. Gepaart mit der recht übertriebenen Vogelperspek-tive, haben wir ein Bild erhalten, das eine eigene Sprache spricht – fi nden wir.

1/400 s bei f/3.252 mm / 24-70 mm (f/2.8)ISO 2500

66 H o c H z E i t s f o t o g r a f i E

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1/125 s bei f/4 18 mm / 14-24 mm (f/2.8)ISO 3200

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Abbildung 3.6 Auf dem Weg zur Trauung! Ein Moment, in dem jedes Auffallen, Bemerktwerden das ist, was wir als Fotografen zu ver-meiden suchen.Dennoch sind wir immer irgendwo, um einen solchen Moment zu erha-schen – einen völlig stimmungsvollen Moment, in dem die Braut (oder der Bräutigam) ganz für sich auf der Reise dieses Tages ist. Dieses Bild, mit einer sehr klassi-schen Symmetrie und einem zusätz-lichen Framing ist eins meiner liebsten Bilder.

Hochzeit.indb 67 25.10.2012 21:33:22

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1/80 s bei f/2.824 mm / 24-70 mm (f/2.8)ISO 1600

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Hochzeit.indb 69 25.10.2012 21:33:26

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gib dem Bild einen rahmenMittlerweile gibt es selbst bei Wettbewerben eine eigene Kategorie fürs „ Framing“.

Heißt soviel wie einen Rahmen fi nden, in dem wir das Objekt haben. Am einfachsten

fi nden wir das bei einem tollen Türrahmen, in den wir das Brautpaar stellen. Architekto-

nisch gibt es hier viele, viele Möglichkeiten wie Fenster, Brücken, Geländer etc.

Abbildung 3.7Säle sind immer toll und aufregend, da sie mit viel Liebe dekoriert und eingedeckt werden. Doch sie leben noch mal auf, wenn man ihnen einen „Rahmen“ geben kann – in diesem Fall war es ein Flügel, der prädes-tiniert dafür war.

1/300 s bei f/4.5 14 mm / 14-24 mm (f/2.8)ISO 2500

1/1000 s bei f/3.2 85 mm / 70-200 mm (f/2.8)ISO 1600

70 H o c H z E i t s f o t o g r a f i E

Hochzeit.indb 70 25.10.2012 21:33:32

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1/3200 s bei f/4 24 mm / 24-70 mm (f/2.8)ISO 400

Hochzeit.indb 71 25.10.2012 21:33:34

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wir haben aber auch in der natur viele möglichkeiten Wie oft hört man den Ausspruch: „Wir haben hier einen tollen Park zum Fotografi eren!“

Dem einen oder anderen mag das ja Spaß bereiten. Wenn ihr es liebt, das tausendste

Bild von einem Brautpaar vor einem Rhododendron zu fotografi eren, na dann bitte. Wir

mögen das nicht. Gerade an der Fotografi e liebe ich die Vielfalt, und damit meine ich

nicht die verschiedenen Blütenfarben.

Da man davor aber nicht gefeit ist, muss man in solchen Fällen etwas improvisieren bzw.

mit der Umgebung spielen. Kommt man in einen Standardpark, kann man sich recht

lebhaft vorstellen, welche Bilder mit Brautpaaren hier schon geschossen wurden. Mir

klingelt da so ein Ausspruch von einem Bräutigam in den Ohren: „Bitte nicht springen!“

Gerade diese Parks, in denen ich die Bilder schon vor Augen habe, die hier hauptsäch-

lich geschossen werden, fordern, dass man Perspektiven sucht, die das Brautpaar nicht

kennt. Und da wir hier über das In-den-Rahmen-setzen sprechen, bietet es sich an, nicht

vor dem Busch zu fotografi eren, sondern eventuell durch den Busch oder durch Blätter

hindurch, die dem Bild einen Rahmen geben.

Probiert es aus. Die Ergebnisse sind in der Regel viel interessanter als das platte:

„Stellt euch mal vor den Busch.“

1/1250 s bei f/3.2 105 mm / 70-200 mm (f/2.8)ISO 400

Hochzeit.indb 72 25.10.2012 21:33:38

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1/640 s 85 mm / 70-200 mm (f/2.8)ISO 800

1/2500 s bei f/250 mm (f/1.4)ISO 400

1/160 s bei f/22 18 mm / 24-70 mm (f/2.8)ISO 400

k a p i t E l 3 : B i l d g E s ta lt u n g 73

Abbildung 3.8Auch das Gegen-licht als Rahmen bzw. bildführend zu wählen, ist ein gutes Ele-ment, denn es ermöglicht der Natur, ihre Stärke auszuspielen.

Abbildung 3.9Der Blick durch das Gras oder den Schleier verleiht der Situation sofort eine gewisse Romantik. Wenn man das mag, ist man so auf jeden Fall um ein gutes Bild reicher. Auch ein Brunnen ist oft-mals als seitliche Rahmung spannen-der als der Brun-nen insgesamt.Oder man arbeitet mit einer Spieg-lung, in der das Paar sich unbeob-achtet fühlt und die Natur zum Zentrum des Bildes wird.

Hochzeit.indb 73 25.10.2012 21:33:47

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das auge führenNatürlich kann ich über Schärfe und Unschärfe den Fokus auf ein Objekt konzentrie-

ren. Oftmals haben wir aber auch Hilfsmittel in der Umgebung, die das Auge auf unser

Objekt leiten, z. B. Linien wie Schienen oder einen Tunnel mit Leuchten, die eine Reihe

bilden. Das Auge wird automatisch geführt. Es liegt nur an mir, es zu erkennen und am

Ende der Reihe mein Objekt zu positionieren.

Es gibt viele Möglichkeiten auf jeder Hochzeit. Sie bieten sich oftmals auch so, dass sie

nicht direkt auffallen, aber trotzdem das Auge lenken. Es ist einfach ein toller Effekt,

und wenn man bewusst danach sucht, wird man auch schnell fündig.

Abbildung 3.10Hier sind die Linien sehr deutlich, die zu unserem Kern des Bildes führen. Durch die gewählte Perspektive „treffen und fallen“ sie förmlich am Standort der Braut zusammen.

1/1600 s bei f/6.3 14 mm / 14-24 mm (f/2.8)ISO 400

74 H o c H z E i t s f o t o g r a f i E

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1/5000 s bei f/4 38 mm / 24-70 mm (f/2.8)ISO 400

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Abbildung 3.11Hier waren es die Fußspuren, die für uns die Linie gebildet haben und das Auge führen.

Abbildung 3.12Hier kann man kaum noch etwas nicht Sichtbares schreiben ... Die Geländer laufen direkt dort zusammen, wo die Kernaussage des Bildes als Brautpaar auf das Zusammentreffen wartet.

1/3200 s bei f/3.2 14 mm / 14-24 mm (f/2.8)ISO 400

Hochzeit.indb 75 25.10.2012 21:33:56

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1/1600 s bei f/5.0 32 mm / 24-70 mm (f/2.8)ISO 400

76 H o c H z E i t s f o t o g r a f i E

Abbildung 3.13Aber auch die Braut selbst als Verlängerung des Stammes, auf dem sie liegt, ist eine durch Linien geführte Bild-sprache. Mit dem Himmel zusammen konzentriert sich der Betrachter so auf das über-streckte Kinn der Braut.

Hochzeit.indb 76 25.10.2012 21:34:01

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1/8000 s bei f/4.5 14 mm / 14-24 mm (f/2.8)ISO 400

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Hochzeit.indb 77 25.10.2012 21:34:05

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1/2500 s bei f/4 32 mm / 24-70 mm (f/2.8)ISO 200

Hochzeit.indb 78 25.10.2012 21:34:07

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Linienführungen entstehen

auch durch Menschen – wenn

auch hier im Zusammenspiel

mit der Mauer noch verstärkt.

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