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DITTRICH & SCHLECHTRIEM freuen sich, die erste
Einzelausstellung von BERNHARD MARTIN (geb. Hannover,
DE, 1966) in unserer Galerie zu präsentieren. Die Schau mit
dem Titel DISCONNECTED TRUTHS wird am Freitag, den 13.
September, 18–21 Uhr im Rahmen der BERLIN ART WEEK
eröffnet.
In seiner ersten Verkaufsausstellung in Berlin, seit er 2014
sein Atelier von London hierher verlegt hat, zeigt Bernhard
Martin neue Werke, darunter eine Serie von Ölgemälden
sowie Arbeiten in Acryl und Buntstift auf Papier.
Die Themen der Bilder unterstreichen die Titel wie
INFLUENCER, das Porträt eines Mannes mit Flöte, der ein
Märchenzähler sein könnte, oder VAGUE FORMS GIVE A
PRESS CONFERENCE und WORLD WITH BIG CHEESE.
Der Künstler setzt sich mit zeitgenössischer Porträtmalerei,
Sprache, gesellschaftlichen und politischen Fragen der Zeit,
Korruption und absurden Medienspektakeln auseinander,
ohne zu moralisieren, und setzt sich dabei mit erhabener
Leichtigkeit und höchst wirkungsvoll über Gattungsgrenzen
hinweg.
Der Höhepunkt unserer Zivilisation ist gleichzeitig ihr tiefster
Abgrund. In DISCONNECTED TRUTHS eigt Bernhard Martin
Bilder aus diesem Mahlstrom des Zeitgeists. Es gibt kein Un-
ten, kein Oben, kein Gestern, kein Morgen mehr. Martin malt
das Jetzt, wie es noch nie gemalt wurde. #InYourFaceBitch.
Wir sehen Hölle und Himmel in Farbverläufen. Der
Pimmelkopf mit Toupet im Aktenberg, die Gottesanbeterin
reibt ihre Flügel aneinander. Rauch steigt auf und schreibt
„Shit“ in die Luft. In den Gläsern der Sonnenbrillen spiegeln
sich Zungen, die einander im nächsten Moment berühren.
Geld fällt aus dem Sack, ein Zuckerstück in ein Herz aus
Kaffee. Schaum. Schwamm. Diamanten. Bling! Bling! Käse.
Muschis. Champagner. Perlen. Pillen. Austern. Lasst uns
endlich ficken.
Seine Bilder sind zunächst geile Unterhaltung an der
Oberfläche. Aquarien voller Zierfische und Jäger. Meint
man etwas zu erkennen – hier ein Verweis auf dies, auf
jenes, Influencer, 89.000 Likes, Trumps New America, die
Bundespressekonferenz, Millennials, you name it –, ist es
schon wieder weg. Gefressen, zermalmt, verdaut. In seinen
Bildern löst sich vieles wortwörtlich in Rauch, in Schaum, in
Blasen auf. Der gemeinsame Nenner von Martins Bildern heißt
„liquidation“. Seine Welt ist eine Welt aus Wachs, die
einem durch die Hände rinnt, die nicht mehr fassbar, nicht
mehr zu begreifen ist. Post-Internet-Neo-Retro-Futuris-
mus-High-Speed-Acid-Surrealismus auf Eis – geschüttelt,
nicht gerührt.
Taucht man unter, hält man den Atem an und schaut
und schmeckt und riecht und fühlt genau hin, versteht
man, dass Martin unter der Oberfläche des instant enter-
tainment und den Eighties-Farben und dem Laber-
flash eine stille Zeitlosigkeit versteckt, die jeden Zeitgeist
überdauern wird. Seine Kompositionen sind klassisch, alt-
meisterlich, nur die Figuren sind back from the future. Die
Details präzise gemalt, das Chaos entsteht im Kopf des
Betrachters. Aber eigentlich ist das einfach große Malerei.
Dieser Ausschnitt stammt aus #INYOURFACEBITCH, einem
Essay, den Frédéric Schwilden für den Ausstellungskata-
log beigesteuert hat, der im September über die Galerie zu
beziehen sein wird.
Wir freuen uns außerdem, Bernhard Martins bevorstehende
Einzelausstellung IMAGE BALLET im Haus am Waldsee in
Berlin anzukündigen, die im März 2020 eröffnen wird.
Bernhard Martin macht seit den 1980er Jahren Kunst,
die in zahlreichen prominenten Einzel- und Gruppen-
ausstellungen in mehreren Ländern zu sehen war:
Berlinische Galerie Museum für Moderne Kunst, Berlin;
Hamburger Bahnhof, Berlin; Kunsthalle Hamburg;
Kunstraum Deutsche Bank, Salzburg; FRAC Île-de-
France, Paris; MAMCO Musée d’art moderne
et contemporain, Genf; Migros Museum für Gegenwartskunst,
Zürich; Arario Museum, Seoul; und PS1 Museum of Modern
Art, New York.
Arbeiten von Martin befinden sich in renommierten öffent-
lichen und privaten Sammlungen (Auswahl): Museum of
Modern Art (MoMA), New York; JPMorgan Chase Art
Collection, New York; und Rubell Family Collection,
Miami; Arario Museum, Seoul; Thyssen-Bornemisza Art
Contemporary – TBA21, Wien; Museum der Moder-
ne, Salzburg; FRAC Bourgogne, Dijon; FRAC Île-de-
France, Paris; Sammlung Deutsche Bank, Frankfurt;
Sammlung Schaufler Schauwerk, Sindelfingen;
MAMCO, Genf; Migros Museum für Gegenwartskunst,
Zürich.
Für weitere Informationen zum Künstler und den Werken
sowie Bildanfragen wenden Sie sich bitte an Nils Petersen,
nils(at)dittrich-schlechtriem.com.
BERNHARD MARTINDISCONNECTED TRUTHSAUSSTELLUNG: 13.SEPT – 02.NOV 2019ERÖFFNUNG: FREITAG, 13. SEPT / 18–21 UHR
Linienstraße 23 10178 Berlin-Germany Tel +49.30.24 34 24 62 [email protected] www.dittrich-schlechtriem.comÖffnungszeiten: Di–Sa 11–18 Uhr und nach Vereinbarung