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1 © 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. Berner Steuermonitor Medienkonferenz Dienstag, 31. Oktober 2017, Bern

Berner Steuermonitor · Steuerstrategie des Kantons Bern – Grundlagen und Ziele bis 2022 −Als Folge der vom Schweizer Volk abgelehnten Unternehmenssteuerreform III will der Regierungsrat

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1© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

Berner SteuermonitorMedienkonferenzDienstag, 31. Oktober 2017, Bern

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2© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

Agenda

Einführung Hans Jürg Steiner, Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG

Unternehmensbesteuerung Hans Jürg Steiner

Gesamtwürdigung durch HIV Kurt Rohrbach, Präsident, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)

Einnahmenstruktur Hans Jürg Steiner

SV17 und Ihre Auswirkungen Peter Uebelhart, Leiter Steuern und Mitglied der Geschäftsleitung, KPMG

Individualbesteuerung Hans Jürg Steiner

Kritische Würdigung durch HIV Adrian Haas, Direktor, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)

Kritische Würdigung durch HIV Adrian Haas

Frage- und Diskussionsrunde

Stehlunch

Begrüssung Andreas Hammer, Leiter Unternehmenskommunikation, KPMG

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3© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

Hans Jürg Steiner, Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG AG

Einführung

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4© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

Allgemeine FeststellungenSteuerreform 17 (SV17) – wie reagiert die Schweiz auf den internationalen Druck1

− Ziel der SV17 ist es, die international kritisierten Statusgesellschaften abzuschaffen− Aufgrund der sehr grossen volkswirtschaftlichen Bedeutung dieser Statusgesellschaften sollen mit geeigneten, international

kompatiblen Massnahmen folgende Hauptziele erreicht werden:

Die Standortattraktivität der Schweiz sicherstellen

Eine internationale Akzeptanz des Steuersystems erreichen

Die Finanzierung des Gemeinwesens gewährleisten.

Steuerstrategie des Kantons Bern – Grundlagen und Ziele bis 20222− Als Folge der vom Schweizer Volk abgelehnten Unternehmenssteuerreform III will der Regierungsrat die Steuerstrategie des

Kantons Bern in zwei Etappen umsetzen. In der ersten Etappe soll die Gewinnsteuerbelastung von heute 21.64% im Jahr 2019 auf 20.20% gesenkt werden. Im Jahr 2020 soll die Gewinnsteuerbelastung weiter auf 18.71% reduziert werden. Die Steuergesetzrevision 2019 wird in der Novembersession des Grossen Rates in erster Lesung beraten.

Aktuelle Situation des Kantons Bern bei der Besteuerung von juristischen und natürlichen Personen 3− Unsere Analyse ergibt ein aktuelles Bild der Besteuerung der juristischen und natürlichen Personen. Grundsätzlich hat sich bei den

natürlichen Personen gegenüber dem Vorjahr keine Veränderung ergeben. Bei den juristischen Personen sind eine gestaffelte Senkung der Gewinnsteuerbelastung und ein bevorstehender Wechsel vom Drei- zum Zweistufentarif vorgesehen.

Kanton Bern und die SV 174− Die gestaffelte Senkung der Gewinnsteuerbelastung und der Wechsel vom Drei- zum Zweistufentarif werden unabhängig vom

Ausgang der SV17 durchgeführt. Im Jahr 2021 wird der Regierungsrat die Situation neu beurteilen.

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Unternehmens-besteuerung

Hans Jürg Steiner

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Gewinnsteuersätze

Bemerkung: Maximaler effektiver Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort in Prozent. Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz.

BernKantone mit einem höheren Gewinnsteuersatz als BernKantone mit einem tieferen Gewinnsteuersatz als Bern

GE24.2

VD21.4

VS21.7

FR19.9

BE21.6

ZH21.2

LU12.3

OW12.7

TI20.7

GR16.1

AG18.6

AI14.2

AR13.0

BL20.7

GL15.7

JU20.7

NE15.6

SG17.4

SH16.0

SO21.5

TG16.4

UR15.0

ZG14.6

BS22.2

SZ15.3

NW12.7

Unternehmensbesteuerung – Gewinnsteuern 2017

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GewinnsteuersätzeEntwicklung Gewinnsteuersätze 2007-2017

12%

14%

16%

18%

20%

22%

24%

26%

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Jahr

GE

VS

BE

SO

VD

ZH

BL

JU

FR

AG

NE

ZG

OW

NW

LU

Während eine grosse Anzahl der Kantone die Gewinnsteuersätze über die letzten 10 Jahre senkte, bleibt Bern bisher stabil hoch. Der Regierungsrat beabsichtigt in seiner Steuerstrategie eine gestaffelte Senkung ab 2019 bis 2022 von heute 21.6% auf 16.37%.

Bemerkung: Max. effektive Vorsteuersätze Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Kantonshauptort. Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz.

Steuersatz

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Beitrag an Steuereinnahmen durch GewinnsteuernUnternehmensbesteuerung – Gewinnsteuern (Kanton Bern 2015)

71.03%

13.01%10.16%

5.80%

0.21% 1.92%

8.41%

89.47%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

0 - 10'000 10'100 - 50'000 50'100 - 250'000 250'100 +Steuerbarer

Gewinn in CHF.

AnzahlSteuerpflichtige

BeiträgeKantonssteuer

Quelle: http://www.fin.be.ch/fin/de/index/steuern/ratgeber/statistik/statistik_Steuerstatistik_gewinnkapital_jp.html

5.8% der Unternehmen (steuerbarer Gewinn > CHF 250‘100) steuern ca. 90% der Einnahmen durch die Gewinnsteuer bei.

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Kapitalsteuersätze 2017Einfacher ordentlicher Kapitalsteuersatz

GE2.0‰

VD0.3‰

VS2.5‰

FR1.6‰

BE0.3‰

ZH0.75‰

LU0.5‰

OW2.0‰

NW0.1‰

TI1.5‰

GR2.5‰

AG1.25‰ AR

0.1‰

BL*3.8‰

GL2.0‰

JU0.75‰

NE2.5‰

SG0.2‰

SH1.0‰

SO*0.8‰

SZ0.4‰

TG0.3‰

UR0.01‰

ZG0.5‰

BS5.25‰

VD0.3‰

VS2.5‰

FR1.6‰

BE0.3‰

ZH0.75‰

LU0.5‰

OW2.0‰

NW0.1‰

TI1.5‰

GR2.5‰

AG1.25‰ AR

0.1‰

BL3.8‰

GL2.0‰

JU0.75‰

NE2.5‰

SG0.2‰

SO0.8‰

SZ0.4‰

TG0.3‰

UR0.01‰

ZG0.5‰

BernKantone mit einem höheren Kapitalsteuersatz als BernKantone mit gleichem Kapitalsteuersatz wie BernKantone mit einem tieferen Kapitalsteuersatz als Bern

Bemerkung: Einfacher ordentlicher Kapitalsteuersatz Kanton (ohne Gemeinde). Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz.

In der Steuergesetzrevision 2019 sind nur Gewinnsteuersenkungen im Jahr 2019 und 2020 vorgesehen. Die restlichen Massnahmen wie die Senkung der Kapitalsteuer werden in einer nachfolgenden Steuergesetzrevision (2021) neu beurteilt.

AI0.5‰

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Kapitalsteuersätze 2017

Bemerkung: Maximale Kapitalsteuersätze auf Ebene Kanton (ohne Gemeinde). Restliche Angaben: Anzahl Gesellschaften gemäss aktuellster verfügbarer Quelle von 2011.Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz, Bundesverwaltung https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-58307.html.

NE0.01‰20

NE0.005‰20

NW0.1‰31

ZG0.1‰1802

AI0.05‰8

BS0.5‰56

SH0.025‰170

GE0.3‰386

VD0.1‰230

VS0.1‰5

FR0.17‰86

BE0.05‰50

ZH0.15‰298

TI0.15‰292

GR0.05‰18

AG0.1‰16 AR

0.15‰41

BL1.025‰35

GL0.05‰13

JU0.15‰0

SG0.01‰124

SO0.2‰43 SZ

0.025‰69

TG0.01‰12

UR0.01‰0

BS0.5‰56

LU0.01‰46

OW0.01‰47

BernKantone mit einem höheren Kapitalsteuersatz als BernKantone mit gleichem Kapitalsteuersatz wie BernKantone mit einem tieferen Kapitalsteuersatz als Bern

Gemischte Gesellschaften

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Kapitalsteuersätze 2017Holdinggesellschaften

BernKantone mit einem höheren Kapitalsteuersatz als BernKantone mit gleichem Kapitalsteuersatz wie BernKantone mit einem tieferen Kapitalsteuersatz als Bern

GE0.3‰680

VD0.75‰376

VS0.1‰258

FR0.17‰709

BE0.05‰1041

ZH0.15‰1098

TI0.15‰265

GR0.05‰233

AG0.1‰411

AR0.15‰78

JU0.15‰283

SG0.01‰615

SH0.025‰163

SO0.2‰261

TG0.01‰274

UR0.01‰37

BS0.5‰363

NE0.005‰155

BL0.205‰297 AI

0.05‰51

GL0.05‰97

NW0.1‰200OW

0.01‰143

LU0.01‰376

ZG0.02‰2275 SZ

0.025‰410

Bemerkung: Maximale Kapitalsteuersätze auf Ebene Kanton (ohne Gemeinde). Restliche Angaben: Anzahl Gesellschaften gemäss aktuellster verfügbarer Quelle von 2011.Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz, Bundesverwaltung https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-58307.html.

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Beitrag an Steuereinnahmen durch KapitalsteuernUnternehmensbesteuerung – Kapitalsteuern (Kanton Bern 2015)

54.51%

27.73%

6.94%10.82%

1.95%5.33% 3.45%

89.28%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

0 - 100'000 100'100 - 500'000 500'100 - 1'000'000 1'000'100 +Steuerbares

Kapital in CHF

AnzahlSteuerpflichtige

Beiträge anKantonssteuer

Quelle: http://www.fin.be.ch/fin/de/index/steuern/ratgeber/statistik/statistik_Steuerstatistik_gewinnkapital_jp.html

11% der Unternehmen (steuerbares Kapital > CHF 1‘000‘100) steuern 90% der Einnahmen durch die Kapitalsteuer bei.

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Zwischenbeurteilung juristische PersonenDie Gewinnsteuersätze im Kanton Bern sind im nationalen Vergleich unverändert hoch – damit kann der Kanton Bern im tarifären Steuerwettbewerb für Unternehmen mit anderen Kantonen nicht mithalten.

Im Bericht des Regierungsrates an den Grossen Rat über die Steuerstrategie des Kantons Bern sieht dieser eine gestaffelte Senkung der maximalen Gewinnsteuerbelastung von 2019 bis 2020 von heute 21.6% auf 16.37% vor.

Der aktuell im Kanton Bern angewandte Dreistufentarif für die Gewinnsteuern wird – nach vorgenannter Senkung 2019/2020 –durch einen Zweistufentarif ersetzt.

Bei der Kapitalsteuer ist der Kanton Bern nach wie vor attraktiv, insbesondere auch, weil die Anrechnung der Gewinnsteuer gilt.

Das Steuerharmonisierungsgesetz des Bundes sieht vor, dass die Kantone eine Kapitalsteuer erheben müssen. In der bisherigen Steuerstrategie des Kantons Bern war eine Anpassung des ordentlichen Tarifs von heute 0.3‰ auf 0.1‰ ab 2019 vorgesehen. Diese Senkung ist notwendig. Wenn die besonderen Steuerstatus im Rahmen der SV17 entfallen, hätten diese Gesellschaften deutlich höhere Kapitalsteuern als heute zu entrichten. Allerdings wird vorläufig auf eine allfällige Senkung der Kapitalsteuer verzichtet und erst in einer nachfolgenden Steuergesetzrevision (2021) neu beurteilt.

Die Gesellschaften mit besonderem Steuerstatus sind im Kanton Bern nicht «matchentscheidend».

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14

ZwischenfazitJuristische Personen

1. Bezüglich den juristischen Personen besteht klar der dringendste Handlungsbedarf. Bei zunehmender Mobilität von Arbeit und Kapital ist die Steuerbelastung der juristischen Personen ein gewichtiges Kriterium für die Standortwahl. Einst war der Kanton Bern im interkantonalen Vergleich nicht schlecht positioniert (z.B. 2005: Rang 7). Er konnte von der (in letzter Konsequenz bedauerlichen) Tatsache profitieren, dass ihm wegen schwacher Wirtschaftskraft eine niedrige Steuerbelastung der juristischen Personen wenig „kostete“. Wegen Steuersenkungsmassnahmen anderer Kantone in diesem Bereich vor allem in den Jahren 2006 bis 2013 (über 20 Kantone) hat Bern jedoch seine diesbezügliche vorteilhafte Stellung verloren.

2. Der Kanton Bern hat es mit der Steuergesetzrevision 2016 verpasst, einen ersten Schritte in Richtung Mittelfeld der Rangliste zu tun. Entsprechende Anträge wurden sowohl von der Regierung als auch vom Grossen Rat abgelehnt. Mit dem heutigen Rang 22 (!) besteht nun ein klarer Standortnachteil, welcher unbedingt korrigiert werden muss.

3. Der aktuelle Berner Steuermonitor zeigt, dass sich in jüngster Zeit verschiedene Kantone mit Blick auf die Unternehmenssteuerreform bzw. Steuervorlage 17 (SV 17) bzw. den Verlust der Privilegierung der Statusgesellschaften fit trimmen. Die Konkurrenzsituation verschärft sich damit zu Lasten des Kantons Bern somit noch zusätzlich. Im Rahmen der gescheiterten Unternehmenssteuerreform III (USR III) haben insbesondere die Kantone Basel-Stadt, Genf und Waadt markante Gewinnsteuersatzsenkungen angekündigt, die mit der anstehenden SV 17 umgesetzt werden. Gegenwärtig sieht es danach aus, als würde in der Zukunft nur noch der Kanton Zürich (welcher allerdings die Kader deutlich milder besteuert und mit weiteren Standortvorteilen auftrumpfen kann) die Unternehmen ähnlich stark besteuern wie der Kanton Bern.

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15

4. Die Steuergesetzrevision 2019, die im November 2017 im Grossen Rat in erster Lesung beraten wird, sieht nun eine schrittweise Senkung des Gewinnsteuertarifs für juristische Personen (max. Gewinnsteuerbelastung heute: 21.64 %), gestaffelt über die Jahre 2019 (auf 20.20 %) und 2020 (auf 18.71 %) vor. Weitere Schritte (mit Ziel auf 16.37 % im Jahr 2022) sowie eine leichte Senkung der Kapitalsteuer sollen mit einer erneuten Steuergesetzrevision 2021 folgen. Dieses schrittweise und zögerliche Vorgehen hat den Effekt, dass sich der Kanton Bern im interkantonalen Vergleich zunächst kurzfristig vom heutigen Rang 22 auf Rang 15 im Jahr 2020 verbessern kann, jedoch infolge der Dynamik in den anderen Kantonen im Jahr 2022 auf Rang 23 zurückfallen wird.

5. Der HIV begrüsst grundsätzlich ein schrittweises Vorgehen, hält aber dafür, in Anbetracht der Dynamik, die bereits jetzt klar sichtbar ist, das Ziel niedriger zu setzen. Eine Senkung auf 16,37 % in 5 Jahren genügt definitiv nicht, um den Kanton Bern nur annähernd ins Mittelfeld der Schweizer Kantone zu führen und keine Unternehmen im Steuerwettbewerb zu verlieren, geschweige denn, Neuzuzüger zu gewinnen.

ZwischenfazitJuristische Personen

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Individual-besteuerung

Hans Jürg Steiner

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17© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

EinkommenssteuernMaximale Einkommenssteuersätze in den Kantonshauptorten 2017

BernKantone mit einem höheren Einkommenssteuersatz als BernKantone mit einem tieferen Einkommenssteuersatz als Bern

GE44.8

VD41.5

VS36.5

FR36.0

BE41.3

ZH39.8

LU31.2

OW24.3

NW25.6

TI40.7

GR32.2

AG34.0

AI24.9

AR30.5

BL42.2

GL31.6

JU40.5

NE39.3

SG33.5

SH32.3

SO34.2

SZ28.2

TG32.5

UR25.4

ZG22.9

BS37.4

TI40.7

Für natürliche Personen zeigt sich der Kanton Bern im Vergleich zu anderen Kantonen generell mit einer sehr hohenSteuerbelastung.

Bemerkung: Max. Einkommenssteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde (ledig, keine Kinder, keine Konfession; Durchschnittssteuersatz) für den jeweiligen Kantonshauptort in Prozent. Einkommenssteuersatz für FR von 2016 Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz.

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EinkommenssteuernInnerkantonaler Vergleich: steuerattraktivste - unattraktivste Gemeinde

Bund Kanton Gemeinde Total Steuersatz auf Bruttoeinkommen

Bruttoeinkommen : 50‘000.-

Deisswil b. M. 263.- 3‘969.- 1’154.- 5‘386.- 10.77%

Bern 263.- 3‘969.- 1‘997.- 6‘229.- 12.46%

Schelten 263.- 3‘969.- 2‘853.- 7‘085.- 14.17%

Bruttoeinkommen : 250‘000.-

Deisswil b. M. 17‘429.- 35‘944.- 10‘454.- 63’827.- 25.53%

Bern 17‘429.- 35‘944.- 18’089.- 71’462.- 28.58%

Renan 17‘429.- 35‘944.- 23’963.- 77‘336.- 30.93%

Bemerkung: Angaben für eine unverheiratete Person ohne Kinder, ohne Kirchensteuer, 2017. Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz.

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FABI – Übersicht über den FahrkostenabzugKanton Begrenzung ab 2017 In Verhandlung Keine / Abgelehnt

AG 7’000

AI X

AR 6’000

BE 6’700

BL 6'000

BS 3’000

FR X

GE 500

GL X

GR X

JU 6'700

LU X

NE X

Kanton Begrenzung ab 2017 In Verhandlung Keine / Abgelehnt

NW 6’000

OW X

SG 3'655 (GA 2. Kl)

SH 6’000

SO X

SZ 8'000

TG 6’000

TI X

UR X

VD X

VS X

ZG X (6'000)

ZH 5’000 (ab 1.1.18)

Stand: Ende September 2017

Quelle: Kantonale Steuergesetze.

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EinkommenssteuernProgression der Einkommenssteuersätze 2017 (ledig, keine Kinder, keine Konfession)

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

20'000 50'000 100'000 150'000 200'000 500'000 1'000'000

Brutto-einkommen

in CHF

GE

VD

BE

NE

ZH

AG

SH

TG

LU

AR

SZ

NW

OW

ZG

Bemerkung: Einkommenssteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde (keine Konfession; Durchschnittssteuersatz) für den jeweiligen Kantonshauptort im Jahr 2017. Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz.

Steuersatz

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EinkommenssteuernProgression der Einkommenssteuersätze: Ranking

Rang Vergleich 2015 Kanton

Steuersatz fürCHF 50'000

Bruttoeinkommen1 ↑ ZG 3.15%2 ↑ SZ 6.62%3 ↑ ZH 6.65%4 = TI 7.00%5 ↓ AI 7.21%6 ↑ GE 7.51%7 ↓ OW 7.55%8 = NW 7.59%9 ↑ AG 7.67%

10 ↑ GR 7.72%11 = VS 7.89%12 ↓ UR 8.13%13 ↓ GL 8.29%14 = TG 8.77%15 ↑ BL 8.90%16 ↑ SH 8.97%17 = AR 9.18%18 = LU 9.19%19 = VD 9.47%20 = BS 9.76%21 = FR 9.80%22 = SG 10.15%23 ↓ JU 10.39%24 = SO 11.29%25 = BE 11.34%26 = NE 11.64%

Rang Vergleich 2015 Kanton

Steuersatz fürCHF 100'000

Bruttoeinkommen1 ↑ ZG 5.75%2 ↓ AI 9.97%3 ↑ SZ 10.00%4 ↓ OW 10.04%5 ↓ UR 10.47%6 = NW 10.71%7 ↑ ZH 11.04%8 ↓ GL 12.13%9 ↑ AG 12.53%10 ↑ LU 12.57%11 ↑ TG 12.73%12 ↑ GR 12.73%13 = TI 13.14%14 = AR 13.42%15 ↑ VS 13.75%16 ↑ SH 14.24%17 ↑ GE 15.09%18 = FR 15.44%19 ↑ BE 15.51%20 ↓ BS 15.55%21 = BL 15.67%22 = SO 16.02%23 ↑ VD 16.05%24 = SG 16.12%25 ↓ JU 16.16%26 ↑ NE 17.49%

Rang Vergleich 2015 Kanton

Steuersatz fürCHF 500'000

Bruttoeinkommen1 = ZG 10.29%2 ↓ OW 11.84%3 ↓ AI 12.54%4 ↓ UR 12.67%5 = NW 13.14%6 ↑ SZ 15.26%7 = LU 17.40%8 = AR 17.79%9 = TG 18.24%

10 ↑ GR 18.74%11 ↓ GL 18.87%12 ↑ AG 19.26%13 ↑ SH 19.63%14 = SG 21.37%15 = ZH 21.78%16 ↓ BS 22.07%17 = TI 22.12%18 = SO 22.16%19 = FR 22.24%20 = VS 22.24%21 = NE 23.93%22 = BE 24.07%23 ↓ JU 24.51%24 ↑ GE 24.62%25 = BL 24.86%26 = VD 26.30%

Während der Kanton Zürich tiefe bis mittlere Einkommen moderat besteuert, wirkt die Progression bei hohen Einkommen. Der Kanton Bern hingegen liegt von tiefen bis zu hohen Einkommen auf den hinteren Plätzen, ebenso wie Freiburg.

Bemerkung: Durchschnittlicher kantonaler Einkommenssteuersatz 2016 beim jeweiligen steuerbaren Einkommen (ledig, keine Kinder, katholisch). Quelle: Steuerbelastung in der Schweiz 2015 & 2016 https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/kataloge-datenbanken/publikationen.assetdetail.2880975.html

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Entwicklung der Einkommenssteuersätze2007 – 2017 Individualbesteuerung – Einkommenssteuern

20%

25%

30%

35%

40%

45%

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

GE

BL

VD

BE

JU

ZH

NE

VS

FR

SO

AG

LU

NW

OW

ZG

Bemerkung: Max. Einkommenssteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde (ledig, keine Kinder, keine Konfession; Durchschnittssteuersatz) für den jeweiligen Kantonshauptort in Prozent. Einkommenssteuersatz für FR von 2016 Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz.

Bei den maximalen Einkommenssteuersätzen wurden schweizweit – mit einigen Ausnahmen – nur kleine Anpassungen vorgenommen. Der Kanton Bern blieb in den letzten 10 Jahren konstant hoch. Weitere Anpassungen werden voraussichtlich erst nach der Annahme der SV17 durchgeführt.

Steuersatz

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EinkommenssteuernBeitrag an Steuereinnahmen durch Einkommenssteuer 2015

17.31%

40.84%

34.67%

6.05%

1.09% 0.04%0.00%

17.81%

49.04%

20.16%

10.34%

2.66%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

0.00 1-40'000 40'001-100'000 100'001-200'000 200'001-1'000'000 1'000'001+Steuerbares Einkommen in CHF

AnzahlSteuerpflichtige

BeiträgeKantonssteuer

Ca. 1.1% der Steuerpflichtigen (Einkommen > CHF 200‘001) steuern 13% der Einnahmen durch die Einkommenssteuer bei.Quelle: Steuerverwaltung des Kantons Bern https://www.fin.be.ch/fin/de/index/steuern/ratgeber/statistik/statistik_einkommennp.html

Anteil an den Steuereinnahmen

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VermögenssteuernMaximale Vermögenssteuersätze in den Kantonshauptorten 2017

BernKantone mit einem höheren Vermögenssteuersatz als BernKantone mit einem tieferen Vermögenssteuersatz als Bern

Bemerkung: Vermögenssteuerbelastung in ‰ des Nettovermögens bei CHF 10 Mio. 1) Kanton Bern: Vermögenssteuer nach Art. 66 StG („Vermögenssteuerbremse“): Ist die Vermögenssteuer höher als 25% des Vermögensertrages, wird sie auf 25% des Vermögensertrages begrenzt, die Mindeststeuer beträgt hierbei jedoch 2.4 ‰ des steuerbaren Vermögens. Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz .

GE10.1‰

VS6.3‰

FR6.0‰

BE1)

5.8‰

ZH5.9‰

LU2.7‰

OW1.4‰

TI6.8‰

GR3.2‰

AG4.3‰

AI2.5‰

AR4.0‰

BL7.6‰

GL3.5‰

JU5.7‰

NE6.9‰

SG4.4‰

SO2.2‰

TG2.9‰

UR2.0‰

ZG2.8‰

BS8.0‰

SZ2.4‰

NW1.3‰

SH4.8‰

VD7.9‰

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25© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

VermögenssteuernProgression der Vermögenssteuersätze 2017 (ledig, keine Kinder, keine Konfession)

0‰

2‰

4‰

6‰

8‰

10‰

100'000 200'000 500'000 1'000'000 2'000'000 10'000'000Brutto-

vermögen in CHF

GE

VD

NE

VS

FR

ZH

BE

JU

AG

ZG

LU

SO

OW

NW

Bemerkung: Grenzsteuersatz 1) Kanton Bern: Vermögenssteuer nach Art. 66 StG („Vermögenssteuerbremse“): Ist die Vermögenssteuer höher als 25% des Vermögensertrages, wird sie auf 25% des Vermögensertrages begrenzt, die Mindeststeuer beträgt hierbei jedoch 2.4 ‰ des steuerbaren Vermögens. Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz.

Steuersatz

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VermögenssteuernBeitrag an Steuereinnahmen durch Vermögenssteuer (Kanton Bern 2015)

31.75%

41.47%

16.30%

6.17%4.16%

0.15%0.00%2.10%

15.69%16.68%

42.25%

23.27%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

0 1-150'000

150'001-500'000

500'001-1'000'000

1'000'001-10'000'000

10'000'001+ SteuerbaresVermögen in CHF

AnzahlSteuerpflichtige

BeträgeKantonssteuer

4.31% der Steuerpflichtigen (Vermögen > CHF 1 Mio.) steuern 65.52% der Einnahmen durch die Vermögenssteuer bei.

Anteil der Steuereinnahmen

Quelle: Steuerstatistik des Kantons Bern, 2015: http://www.fin.be.ch/fin/de/index/steuern/ratgeber/statistik/statistik_vermoegennp.html

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Zwischenbeurteilung natürliche PersonenBei der Besteuerung von natürlichen Personen rangiert der Kanton Bern unter jenen mit hohen Spitzensteuersätzen – und dies seit Jahren.

Mit der Einführung der Begrenzung des Pendlerabzuges verschlechtert sich die Situation u.U. für im Kanton wohnende, pendelnde Arbeitnehmer.

Ebenfalls verschlechtert hat sich die Steuersituation für Liegenschaftsbesitzer mit der ab 2015 greifenden generellen Erhöhung der Eigenmietwerte.

Die Anzahl gut verdienender Steuerzahler im Kanton Bern ist gering.

Dank einer vergleichsweise moderaten Vermögenssteuer (und hier insbesondere dank der «Vermögenssteuerbremse») ist es dem Kanton Bern gelungen, wenigstens einige sehr vermögende Steuerzahler zu halten.

Die Steuergesetzrevision 2019 sieht bei den natürlichen Personen keine Massnahmen vor. Gemäss Regierungsratsvorlage wird die Individualbesteuerung erst mit der Steuergesetzrevision 2021 im Fokus stehen. In diesem Zusammenhang sollen auch der Abzug für Drittbetreuungskosten neu beurteilt werden.

Die Einnahmenstruktur des Kantons Bern zeigt deutlich, dass aufgrund des hohen Steueranteils von natürlichen Personen die Hände gebunden sind, solange keine «Ersatzeinkünfte oder Sparmassnahmen» verzeichnet werden können.

Seit 1.1.2016 können die berufsorientierten Aus- und Weiterbildungskosten steuerlich bis zu CHF 12’000 (Jahr) in Abzug gebrachtwerden.

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28

ZwischenfazitNatürliche Personen

1. Auch nach den Steuerrevisionen 2012, 2014 und 2016 blieb der Kanton Bern für natürliche Personen steuerlich sehr unattraktiv. Die Steuerpflichtigen aller Kategorien (ausser Familien bis 40‘000 Bruttoeinkommen) – insbesondere die Kader der Wirtschaft - werden im interkantonalen Vergleich massiv überbelastet (Rang 22-24). Durch die jüngste Streichung der Berufskostenpauschale, die Begrenzung des Pendlerabzugs und die Erhöhung der Eigenmietwerte wurde die bereits recht dramatische Situation der natürlichen Personen noch verschärft. Dies führte und führt dazu, dass die Unternehmen bei der Rekrutierung von Kadermitgliedern Schwierigkeiten haben und dass viele gut Situierte ausserhalb des Kantons Wohnsitz nahmen und nehmen. Die Folgen sind Wirtschaftsschwäche, ein Verlust an Steuersubstrat und zusätzliche Pendlerbewegungen.

2. Während heute 66‘556 (Zahlen von 2015) Zupendler im Kanton Bern arbeiten, pendeln 45‘775 Berner in andere Kantone. In der Nettobetrachtung „verliert“ der Kanton Bern somit 20‘781 Steuerzahler an andere Kantone. Würde die Anzahl Steuerfälle im Umfang des positiven Pendlersaldos im Kanton Bern erhöht, würden die Einkommens- und Vermögenssteuern gegen CHF 100 Mio. zunehmen (vgl. dazu die Interpellation Muntwyler, Bern, 315-2013 vom 20.11.2013).

3. Die in der Novembersession 2017 des Grossen Rates zur Diskussion stehende Steuergesetzrevision 2019 fokussiert sich allein auf die juristischen Personen. Auch in der Steuergesetzrevision 2020 sollen keine Entlastungen bei den natürlichen Personen erfolgen. Im Gegenteil: Die bereits beschlossene Anpassung der amtlichen Werte per 2020 führt zu einer Mehrbelastung mit Vermögens- und Liegenschaftssteuern von über CHF 100 Mio. Bisher hat es die Regierung trotz Sparpaketen (die bloss das Ausgabenwachstum etwas dämpften) nicht geschafft, sich dem in der Wirtschaftsstrategie 2025 versprochenen Ziel auch nur leicht zu nähern (Zitat von S. 20: «Zudem will er (der Kanton Bern) sich den nötigen finanzpolitischen Handlungsspielraum erarbeiten, um auch die Steuerbelastung der natürlichen Personen zu senken. Dies ist ein wichtiges Element für die Attraktivität eines Wirtschaftsstandorts»).

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Einnahmenstruktur

Hans Jürg Steiner

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30© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

EinnahmenstrukturEinnahmenstruktur Kanton Bern 2016

77.93%

11.58%

10.49%

NatürlichePersonen

JuristischePersonen

Übrige Steuern**

Die Steuereinnahmen von natürlichen Personen stellen – im Vergleich zu anderen Kantonen – einen sehr wichtigen Pfeiler der Steuererträge des Kantons Bern insgesamt dar. Juristische Personen hingegen leisten nur einen sehr kleinen Beitrag.

ErtragAufwand

Steuer-einnahmen

47.7%

sonstigeErträge52.3%

CHF 5188.2 Mio.*

davon NFA: CHF

1265.1Mio

CHF 5699.4 Mio.

Total = 10’887’600‘000.--

* Steuereinnahmen ohne Anteil direkte Bundessteuer, **Übrige Steuern: Vermögensgewinn- und Vermögensverkehrssteuern, Erbschafts- und Schenkungssteuern plus Nach- und Strafsteuern, Quelle: Geschäftsbericht mit Jahresrechnung 2016: http://www.fin.be.ch/fin/de/index/finanzen/finanzen/publikationen/geschaeftsberichtstaatsrechnung.html

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31© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

EinnahmenstrukturEinnahmenstruktur Kanton Zürich 2016

70.06%

21.07%

8.88%

Natürliche Personen

Juristische Personen

Übrige Steuern

Übrige Steuereinnahmen gemäss Jahresrechnung: Erbschafts- und Schenkungssteuern, Verkehrsabgaben, sonstige Besitz- und Aufwandsteuern Kanton Zürich, Quelle: Geschäftsbericht 2016 https://gb.zh.ch/internet/regierungsrat/geschaeftsbericht/de/downloads-links.html

ErtragAufwand

davon NFA: CHF 441 Mio.

Total = 15’245’365’017.--

Steuer-einnahmen

44.3%

CHF 6’760 Mio.

sonstigeErträge

55.7%

CHF 8’485 Mio.

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32© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

EinnahmenstrukturEinnahmenstruktur Kanton Zug 2016

61.59%

33.43%

4.98%

Natürliche Personen

Juristische Personen

Übrige Steuern

ErtragAufwand

sonstigeErträge47.7%

davon NFA:CHF 326 Mio. CHF 644.2 Mio.

Total = 1‘350‘700‘000.--

Steuer-einnahmen

52.3%

CHF 706.5 Mio.

Quelle: Geschäftsbericht 2016 https://www.zg.ch/behoerden/regierungsrat/finanzen-und-geschaeftsberichte/#downloads

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33© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

EinnahmenstrukturBedeutung der privilegierten Gesellschaften

56.0

0%

51.6

0%

36.9

0%

36.6

0%

35.4

0%

33.0

0%

29.9

0%

26.6

0%

24.2

0%

22.8

0%

17.6

0%

16.0

0%

13.2

0%

11.3

0%

9.80

%

8.30

%

8.10

%

6.20

%

6.00

%

5.00

%

4.40

%

2.50

%

2.40

%

1.90

%

1.20

%

1.10

%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

BS ZG NE SH BL GE VD SZ TI AI FR NW GL LU SG JU ZH BE GR OW AR UR TG SO AG VSGes

chät

zte

jähr

liche

Gew

inns

teue

rein

nahm

en in

%

Ordentlich besteuerte Gesellschaften Statusgesellschaften (Holding, Domizil - und Gemischte Gesellschaften)

Der Anteil der Gewinnsteuereinnahmen aus der Besteuerung von privilegierten Gesellschaften variiert stark zwischen den Kantonen. Bern ist vergleichsweise schwach betroffen.

Geschätzte jährliche Gewinnsteuereinnahmen von Kantonen und Gemeinden, inklusive des Kantonsanteils an der direkten Bundessteuer für juristische Personen, Durchschnitt 2009-2011, Prozentsatz spiegelt den Anteil an den gesamten Gewinnsteuereinnahmen für gemischte, Domizil- und Holdinggesellschaften wieder. Ranking aufgrund des absoluten Betrags der Steuererträge von privilegierten Gesellschaften in den Kantonen.

Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement: Massnahmen zur Stärkung der steuerlichen Wettbewerbsfähigkeit https://www.admin.ch/opc/de/federal-gazette/2015/5069.pdf

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34© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

Entwicklung des Aufwands des Kantons Bern

CHF 8'000

CHF 8'500

CHF 9'000

CHF 9'500

CHF 10'000

CHF 10'500

CHF 11'000

CHF 11'500

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020Ertrag Aufwand Linear (Aufwand)

Budget und Finanzplan

Mio.

Aufwand steigt laufend – Ertrag stabil

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3'74

0

3'69

1

3'70

0

3'77

2

3'90

5

3'94

6

4'07

6

467 437 445 572 594 581 596 267 254 239

279 272 302 329

-

1'000

2'000

3'000

4'000

5'000

6'000

RG 10 RG 11 RG 12 RG 13 RG 14 RG 15 RG 16

Steuererträge nehmen zu

Einkommens- undVermögenssteuern

Gewinn- und Kapitalsteuern

Vermögensgewinnsteuern

Erbschafts- undSchenkungssteuern

Anteile dir. Bundessteuern,Verrechnungssteuern

4’5464’615 4’5684’809

4’984 5’0355’324

(in Mio. CHF)

Steuerertragssituation des Kantons Bern

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SV 17und Ihre AuswirkungenPeter Uebelhart, Leiter Steuern und Mitglied der Geschäftsleitung, KPMG AG

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Zeitlicher RahmenTimeline

Parl. BeratungVernehm-lassung

2018 2020

1. Jan. 2020 (frühestens)SV17 inkl. Verordnung zur SV17 tritt in Kraft und findet Anwendung im Bundes- und kantonalen Recht

2017

12. Februar 2017: USR III in der

Volksabstimmung abgelehnt

Timeline (zukünftige Daten gemäss derzeitigen Einschätzungen)

2019

Zunehmender Druck der EU/OECD

Festlegung der Eckwerte

Aktu

elle

r Sta

nd

März / April 18:Verabschiedung der Botschaft

Juni 2017Verabschiedung der Eckwerte

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Vergleich der Eckwerte der USR III mit der SV17USR III SV17 (Vernehmlassungsvorlage)

− Aufhebung der Regelungen für Statusgesellschaften mit Übergangsregelung

− Aufhebung der Regelungen fürStatusgesellschaften mit Übergangsregelung

− Erhöhung des Kantonsanteils an der direktenBundessteuer von 17% auf 21.2%

− Erhöhung des Kantonsanteils an der direktenBundessteuer von 17% auf 20.5%

− Patentbox − Patentbox (beschränkt auf Patente / vergleichb. Rechte)

− Zusätzliche F&E-Abzüge (max. 50%) − Zusätzliche F&E-Abzüge (max. 50%)→ Beschränkt auf Personalaufwand mit Zuschlag

− Entlastungsbegrenzung 80% − Entlastungsbegrenzung 70%

− Erhöhung der Dividendenbesteuerung:- Bund: 70%- Kantone: mind. 70%

− Klausel zur Berücksichtigung der Städte und Gemeinden im Zusammenhang mit der Erhöhung des Kantonsanteils an der direkten Bundessteuer

− Erhöhung der Mindestvorgaben des Bundes fürdie Familienzulagen um 30 Fr.

− Zinsbereinigte Gewinnsteuer auf überdurchschnittlichem Eigenkapital

Übernommene Eckwerte Angepasste Eckwerte Nicht übernommene resp. neue EckwerteLegende

Quelle: ESTV Medienkonferenz https://www.sz.ch/public/upload/assets/28991/Unterlagen%20zur%20Medienkonferenz%20Steuervorlage%2017.pdf mit Ergänzungen

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39© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

AG

AIAR

BE

BL

BS

FR

GE

GLGR

JU

LU

NE

NWOW

SG

SH

SO

SZ

TG

TI

UR

VD

VS

ZG

ZH

10%

12%

14%

16%

18%

20%

22%

24%

26%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Effe

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juris

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Pers

onen

Anteil Gewinnsteuereinnahmen von privilegiert besteuerten UnternehmenGeschätzte jährliche Gewinnsteuereinnahmen von Kantonen und Gemeinden, inklusive des Kantonsanteils an der direkten Bundessteuer für juristische Personen, Durchschnitt 2009-2011, Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement: Massnahmen zur Stärkung der steuerlichen Wettbewerbsfähigkeit http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/39708.pdfMaximaler effektiver Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort. Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz

Kantone mit hoher Abhängigkeit von privilegiert besteuerten Unternehmen

Besondere Relevanz für bestimmte Kantone

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Beträge in MCHF

Quelle: economiesuisse / IFF Seminar August 2017

Beiträge der Direkten Bundessteuer von Statusgesellschaften im Jahr 2011

Besondere Relevanz für bestimmte Kantone

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41© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

Patentbox auf kantonaler Ebene

Wettbewerb

Patentbox

Effektiver Steuersatz Definition / Scope

Spätestens ab 1. Juli 2021 müssen sämtliche Patent-/Lizenzboxen dem Modifizierten Nexus-Ansatz der OECD entsprechen.

Gemäss OECD

Mit © Software

Ohne © Software

Patente & vergleichbare Rechte

Modifizierter Nexus Ansatz

Reduzierte Besteuerung von:– Lizenzeinnahmen– Im Produkteverkaufspreis

eingeschlossene Lizenzerträge (embedded income)

– Kapitalgewinne

F&E in der Schweiz

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42© 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.

Staat Effektiver Steuersatz auf Lizenzeinkünfte (in Prozent)

Regulärer Steuersatz (in Prozent)

Jahr der Einführung

Qualifikation von «copyrighted»Software (nicht patentiert)

Irland 6.25 12.50 2016 Ja

Luxemburg 5.20 26.01 2018 Ja

Niederlande 5.00 25.00 2007 Ja

Singapur 5.00 - 10.00 17.00 2017 Ja

Schweiz - BE 9.50 - 10.50 12.40 -16.37* 2020 Nein

Vereinigtes Königreich 10.00 19.00 2013 Nein

Zypern 2.50 12.50 2016 Ja

* Gemäss Ankündigung des Kantons BE im Rahmen der USR III

Internationaler Vergleich der effektiven Steuersätze

Patentbox

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F&E-Mehrfachabzug auf kantonaler EbeneEigenforschung im InlandPro Steuerjahr können zusätzlich 50% des F&E-Aufwandes (Personalaufwand im Inland plus Zuschlag von 35%) abgezogen werden.

F&E Personal-aufwand

35%35*

100 F&E ausgelagert (Inland)

20% 20

100

Basis

50%

Zusätzlicher F&E Abzug

215107.5

Ausgelagerte Forschung im InlandPro Steuerjahr können zusätzlich 50% von 80% des fakturierten F&E-Aufwandes abgezogen werden.

135 80

Bei total (mind.) 235 F&E Aufwand können zusätzlich 107.5 abgezogen werden. Bei einem angenommenen kantonalen Vorsteuersatz von 5% ergibt sich eine Steuerreduktion von 5.4 bzw. eine Verbilligung der ursprünglichen Kostenbasis von 235 um 2.3%.

* Annahme: mindestens 35 übriger F&E-Aufwand (nebst Personalaufwand) vorhanden

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Beschränkung der Massnahmen

F&E M

ehrfachabzug

StepU

p(Statusw

echsel)

PatentboxMinimum profit of 20% of taxable profits

before set off losses carried forwardMinimaler Gewinn von 30% des steuerpflichtigen Gewinns vor Verlustvortrag (Betrachtung pro Gesellschaft)

Maximaler Abzug von 70% des steuerbaren Gewinns vor Verlustvorträgen und unter Ausschluss von Beteiligungs-erträgen

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Weitere Elemente der Reform Finanzpolitische Massnahmen:

Erhöhung Kantonsanteil an der direkten Bundessteuer

Finanzausgleich

Ermässigung der Kapitalsteuer

Step-up bei Zuzug aus dem Ausland

Anspruch CH Betriebsstätten auf pauschale Steueranrechnung

Erhöhung der Dividendenteilbesteuerung (natürliche Personen)

Berücksichtigung der Städte und Gemeinden betreffend finanzieller Kompensation (Kantone bleiben autonom)

Erhöhung der Familienzulagen auf CHF 230 (Kanton Bern = keine Veränderung)

Zinsbereinigte Gewinnsteuer?

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Ausgangslage für den Kanton Bern

Peter Uebelhart

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19%

Vereinigtes Königreich Ungarn

17% 19

%

9%

angekündigt 2017

2017

2020

2017

Irland

12.5

%

2017

12.5

%

2017

Zypern

21.1

5%

2017

Zürich

12.4

%

2017

Luzern

Steuersätze ausgewählter Länder und Kantone

21.6

4%

2017

Bern

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Geplante kantonale Gewinnsteuersätze2020

2017

* 13.79% in den ersten 5 Jahren nach der UmsetzungBemerkung: Maximaler effektiver Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort in Prozent. Im Rahmen der USR III wurden obige Sätze von den Kantonen für 2019 (2020) angekündigt. Grundsätzlich kann davon ausgegangen

werden, dass die aufgeführten Sätze weiterhin eine Zielgrösse dieser Kantone darstellen. Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz.

12.4

312

.43

Für die geplante Senkung der Gewinnsteuersätze (ab 2020) sind folgenden 2 Tendenzen zu beobachten:(i) jene Kantone, die zwar einen sehr niedrigen ordentlichen Steuersatz anstreben (zwischen 12% und 15%), dabei aber mögliche

Vorteile durch die Anwendung weiterer steuerlicher Massnahmen (aus SV17) beschränken sowie (ii) jene Kantone (darunter Bern und Zürich), welche einen höheren Steuersatz ansteuern (zwischen 15% bis 20%), dafür aber

weitere steuerliche Abzüge aus der Palette der SV17 (z.B. Patentbox & R&D) anwenden werden.

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Bsp. einer typischen Unternehmensstruktur

SchweizHolding AG

Schweiz AG(operativ ohne Privileg)

Ausland AG(operativ)

Aktueller Ø Steuersatz: 17.8%Zukünftiger Steuersatz: 12% - 18%

Aktueller Steuersatz: 7.8%Zukünftiger Steuersatz: 12% - 18%

Wie gross wird der Nettoeffekt sein?

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Bewegungsspielraum für den Kanton BernStellschrauben gemäss Vernehmlassungs-entwurf zur SV 17

Entlastungsfaktor bei der Patentbox (Maximalentlastung 90%)

Einführung F&E Mehrfachabzug? Falls ja, in welchem Umfang (Maximalabzug 50%)

Gesamtentlastungs-begrenzung(maximal 70%)

Teilbesteuerungsquote von qualifizierten Dividenden (minimal 70%)

Ermässigung bei der Kapitalsteuer –Höhe des Kapitalsteuersatzes

Höhe Sondersatz(Übergangsmass-nahme)

Ordentlicher Steuersatz(16.37%?)

Einführung F&E Mehrfachabzug? Falls ja, in welchem Umfang (Maximalabzug 50%)

Gesamtentlastungs-begrenzung(maximal 70%)

Ermässigung bei der Kapitalsteuer –Höhe des Kapitalsteuersatzes

Höhe Sondersatz(Übergangsmassnahme)

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GesamtwürdigungHandels- und IndustrievereinKurt Rohrbach, Präsident, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)

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SchlussfazitGesamtwürdigung

• Der Berner Steuermonitor 2017 zeigt fundiert und objektiv auf, dass der Kanton Bern im Steuerbereich nicht nur einen erheblichen Standortnachteil hat, sondern dass in der jüngsten Zeit gar noch Verschlechterungen stattgefunden haben. Dies betrifft sowohl die Unternehmen als auch die natürlichen Personen (Kader der Wirtschaft).

• Die Dynamik, welche bei fast allen Kantonen im Bereich der Gewinnsteuern im Gange ist und sich im Rahmen der Umsetzung der Steuervorlage 17 noch beschleunigen wird, fordert auch den Kanton Bern heraus. Weil er zu spät und zu wenig entschlossen agiert, droht er noch mehr „abgehängt“ zu werden.

• Der steuerliche Nachteil wiegt für die Wirtschaft angesichts der hohen Arbeitskosten und des immer noch überbewerteten Schweizerfrankens besonders schwer.

• Dem Kanton Bern wird es im Gegensatz etwa zu Zürich, welches dank dem interkontinentalen Flughafen über weitere Standortvorteile verfügt, nicht gelingen, trotz einer bloss bescheidenen Senkung des Gewinnsteuersatzes nach wie vor zu „trumpfen“.

• Auch im Bereich der natürlichen Personen herrscht dringender Handlungsbedarf. Die jüngste Streichung der Berufskostenpauschale, die Begrenzung des Pendlerabzugs und die Erhöhung der Eigenmietwerte hat die Situation noch verschärft.

• Eingriffe im Staatshaushalt sind unumgänglich und dringend, auch wenn sie unbeliebt sind. Bisher wurde mittels Sanierungsmassnahmen bloss das Ausgabenwachstum etwas gedämpft. Zahlreichen Unternehmen, auch im Kanton Bern, ist es gelungen, als Folge des internationalen Preisdrucks und der Frankenstärke ihre Kosten durch Prozess-Optimierungen zu senken. Sie dürfen von ihrem Standortkanton erwarten, dass er dieselbe Verantwortung mit Blick auf seinen Haushalt wahrnimmt, zumal dies in viel kleinerem Ausmass notwendig sein dürfte. Ein Prozent Einsparungen beim Kantonalhaushalt bedeutet immerhin rund 100 Mio. Franken.

• Die Steuerpolitik (Steuerstrategie) des Kantons Bern fragt nicht danach, welche Steuersituation zu erreichen ist, um die Standortattraktivität zu verbessern. Sie richtet sich ausschliesslich nach der Sparbereitschaft der Verwaltung und nach möglichen Mehreinnahmen des Staates.

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Berner Steuermonitor

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Alain HauertLeiter KommunikationHandels- und Industrievereindes Kantons BernT: +41 31 388 87 87M: +41 78 631 61 [email protected]

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