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Referate.- Berichtigung. 387 Dem kleinen Kind (s/4--1 Jahr) wird das Spielzeug so auf die Bett- decke gelegt, dab das Kind nieht den Gegenstand greifen, ihn aber durch Heranziehen der Decke erlangen kann. In einem spKter anzuwendenden Versuch ist das Ziel an einem ]~'aden befestigt, der unmittelbar zum Kind in Greifn~he fiihrt; bet ether Erschwerung dieses Versuchs fiihrt der Faden nicht unmittelbar auf das Kind zu, sondern liegt schr~g zu ihm. Es folgen Priifungen, in denen das Ziel mit einem Stock herangeholt werden mull. Der ,,Umwegversueh" wird mit d era etwa 11/4~11/~ Jahr alten Kind mit seinem Laufstall ausgefiihrt; es mull sich dabei zun/~ehst ganz yore Ziel fort- wenden. Dann wird in weitgehender Abstufung der Bedingungen das Wiihlen in ,,Schachtelversuchen" gepriift: Das Ziel kommt vor den Augen des Kindes in eine Schaehtel, die z. B. mit einem Kreuz bezeiehnet wird; w~hrend dem Kind die Augen verdeckt sind, wird eine zweite (spKter aueh noch eine dritte) Schaehtel daneben gestellt, die als Zeichen etwa ein gr6llcres oder ein sehriiges Krenz tr/igt. Dan n werden dem Kind zum W/~hlendie Augen wieder freigegeben. Die Priifungen sollen einen Einblick in die Entwicklungsstufe und den Entwicklungsgang des normalen und des anormalen Kindes erm6glichen, umgekehrt fiir die Entfaltung bestimm~er F/ihigkeiten in den versehiedenen Lebensjahren Anhaltspunkte geben. Auch fiber das Affektleben soil die Beobachtung dabci gute Feststellungen gestatten; Sicherungen, um ein- deutige Ergcbnisse zu gew/~hrleisten, werden angegeben. Der zuerst geschilderte Versuch (Heranziehen des Ziels auf der Unter- lage) kann nach der Ansicht des Verf. vom geistig regen Kind am :Ende des ersten Lebensjahres gel6st werden, der ,,Umwegversuch" und das Heranholen mittels der Sctlnur oder des Stockes im zweiten Jahr. Die Schachtelversuche sollen im dritten Jahr mit einfachen Zeichen gelSst wer- den, auch der ,,Fadenvcrsuch" wird verlangt. Im vierten und fiinften Jahr werden schwierigere Schachtdversuche, das Aufmachen verschiedener Verschliisse und der ,,Doppelstockversuch" angewandt. Die Mitteilung der konkreten Beobachtungen ist leider meist summa- risch kurz. Die Bindung der Deutungen an ein vorausgesetztes Schema all- gemeiner F/ihigkeiten fiihrt, im Gegensatz zur K6hlerschen Untersuchungs- ar~, zur Richtung des Tests. Methoden, wie sie der Verf. ausgebaut hat, sind fSrdernd und anregend, wenn man sieht, wie sie charakteristisches Verhalten des Kindes zur Beobachtung bringen und dadurch gesichertes Material fiir theoretische Fragen liefern. Soweit der Verf. qualitative Beobachtungen. mitteilt, sind sie durehweg Ans~tze zu solcher Arbeit, die er mit besonderem Verst/indni.~ ffir die dem Kind ad/~quate Sph/~re in Angriff genommen hat. Benary. Berichtigung. [m Heft 1/2, Band lI, Seite 3 ist durch ein Versehen nach der letzte~l Korrektur die linke Seitc der Abb. 2 um 180 ~ verkehrt gesetzt, worden. Dh~ Figur bildet so eine D~rstellung der Versuch~nordnung II. Zur Illustration der Versuchsanordmmg III m~iSte die linke Seite um 180 ~ gedreht werden. ]Ernst Lain 25*

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Refera te . - Berichtigung. 387

Dem kleinen Kind (s/4--1 Jahr) wird das Spielzeug so auf die Bett- decke gelegt, dab das Kind nieht den Gegenstand greifen, ihn aber durch Heranziehen der Decke erlangen kann. In einem spKter anzuwendenden Versuch ist das Ziel an einem ]~'aden befestigt, der unmittelbar zum Kind in Greifn~he fiihrt; bet ether Erschwerung dieses Versuchs fiihrt der Faden nicht unmittelbar auf das Kind zu, sondern liegt schr~g zu ihm. Es folgen Priifungen, in denen das Ziel mit einem Stock herangeholt werden mull.

Der ,,Umwegversueh" wird mit d era etwa 11/4~11/~ Jahr alten Kind mit seinem Laufstall ausgefiihrt; es mull sich dabei zun/~ehst ganz yore Ziel fort- wenden. Dann wird in weitgehender Abstufung der Bedingungen das Wiihlen in ,,Schachtelversuchen" gepriift: Das Ziel kommt vor den Augen des Kindes in eine Schaehtel, die z. B. mit einem Kreuz bezeiehnet wird; w~hrend dem Kind die Augen verdeckt sind, wird eine zweite (spKter aueh noch eine dritte) Schaehtel daneben gestellt, die als Zeichen etwa ein gr6llcres oder ein sehriiges Krenz tr/igt. Dan n werden dem Kind zum W/~hlen die Augen wieder freigegeben.

Die Priifungen sollen einen Einblick in die Entwicklungsstufe und den Entwicklungsgang des normalen und des anormalen Kindes erm6glichen, umgekehrt fiir die Entfaltung bestimm~er F/ihigkeiten in den versehiedenen Lebensjahren Anhaltspunkte geben. Auch fiber das Affektleben soil die Beobachtung dabci gute Feststellungen gestatten; Sicherungen, um ein- deutige Ergcbnisse zu gew/~hrleisten, werden angegeben.

Der zuerst geschilderte Versuch (Heranziehen des Ziels auf der Unter- lage) kann nach der Ansicht des Verf. vom geistig regen Kind am :Ende des ersten Lebensjahres gel6st werden, der ,,Umwegversuch" und das Heranholen mittels der Sctlnur oder des Stockes im zweiten Jahr. Die Schachtelversuche sollen im dritten Jahr mit einfachen Zeichen gelSst wer- den, auch der ,,Fadenvcrsuch" wird verlangt. Im vierten und fiinften Jahr werden schwierigere Schachtdversuche, das Aufmachen verschiedener Verschliisse und der ,,Doppelstockversuch" angewandt.

Die Mitteilung der konkreten Beobachtungen ist leider meist summa- risch kurz. Die Bindung der Deutungen an ein vorausgesetztes Schema all- gemeiner F/ihigkeiten fiihrt, im Gegensatz zur K6hlerschen Untersuchungs- ar~, zur Richtung des Tests. Methoden, wie sie der Verf. ausgebaut hat, sind fSrdernd und anregend, wenn man sieht, wie sie charakteristisches Verhalten des Kindes zur Beobachtung bringen und dadurch gesichertes Material fiir theoretische Fragen liefern. Soweit der Verf. qualitative Beobachtungen. mitteilt, sind sie durehweg Ans~tze zu solcher Arbeit, die er mit besonderem Verst/indni.~ ffir die dem Kind ad/~quate Sph/~re in Angriff genommen hat. Benary.

Berichtigung.

[m Heft 1/2, Band lI , Seite 3 ist durch ein Versehen nach der letzte~l Korrektur die linke Seitc der Abb. 2 um 180 ~ verkehrt gesetzt, worden. Dh~ Figur bildet so eine D~rstellung der Versuch~nordnung II. Zur Illustration der Versuchsanordmmg I I I m~iSte die linke Seite um 180 ~ gedreht werden. ]Ernst Lain

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