49
ANNALEN DER PHYSTK. JAHRGANG 1806, NEUNTES STUCK. I. BE OB A C WTUNGEN Cber das GeJetz der Wdrmeabnahme il~ den hohern Regionem der BtmoJphure, und iiber die untern Granzen des ewigen Schnees, ALEXANDER von HUMBOLDT. VOP (I m A U S Z U G E .) Herr ran H u mbol d t erSffnere mit r?en Ab- handlungen, welch er diefern wichtigen und noch riel zu wenig unterhcliten Gegrrlfiude- gewidmet hat. rei. ne gelebrte Thatigkeit als Mitglied drr Eerliner Akade- mie def Wffenkhaften, von der die Fieunde der Na- turlehre lich einen wc;hlthatigen Erfolg f;ir das S:n&m und dqn Flor dierer uad aller exmter WiKctnrchaften in &rm deutfchen Vdre~landi? vei Ipechon. Die Schriften dqr Akadernie auf d~s gegenwartigc und das fo!gende J&r werden, wrnn lie endlicb erlcl:~i~lrn, didz- mit FIolser Sorgf.ilt aneelfellten und rriit eijrn [O Tiel Klarhei t als Voli fts p d igk ei t durc h Fefu 11 rt c 11 For- fchrmgen in ihrem ganzen Uinfange enthaiten. Dem L&r hier eine vorlauhge Ndchricht von denlelben und A Annil. d. I'hylik. B. 24. Sr. I. J. IgOfj. St. 9.

Beobachtungen über das Gesetz der Wärmeabnahme in den höhern Regionen der Atmosphäre, und über die untern Gränzen des ewigen Schnees

Embed Size (px)

Citation preview

ANNALEN DER PHYSTK.

J A H R G A N G 1 8 0 6 , N E U N T E S STUCK.

I. B E O B A C W T U N G E N

C b e r d a s G e J e t z d e r W d r m e a b n a h m e i l ~ d e n h o h e r n R e g i o n e m d e r B t m o J p h u r e ,

und iiber d i e u n t e r n G r a n z e n d e s e w i g e n S c h n e e s ,

A L E X A N D E R v o n H U M B O L D T . V O P

( I m A U S Z U G E .)

Herr ran H u m b o l d t erSffnere mit r?en Ab- handlungen, w e l c h er diefern wichtigen und noch riel zu wenig unterhcliten Gegrrlfiude- gewidmet hat. rei. ne gelebrte Thatigkeit als Mitglied drr Eerliner Akade- mie def Wffenkhaften, von der die Fieunde der Na- turlehre lich einen wc;hlthatigen Erfolg f;ir das S:n&m und dqn Flor dierer uad aller exmter WiKctnrchaften i n &rm deutfchen Vdre~landi? vei Ipechon. Die Schriften d q r Akadernie auf d ~ s gegenwartigc und das fo!gende J&r werden, w r n n lie endlicb er lc l :~ i~ lrn , didz- mit FIolser Sorgf.ilt aneelfellten und rriit eijrn [O

Tiel Klarhei t als Voli fts p d igk ei t durc h Fefu 1 1 rt c 11 For- fchrmgen in ihrem ganzen Uinfange enthaiten. Dem L&r hier eine vorlauhge Ndchricht von denlelben und

A Annil. d. I'hylik. B. 24. Sr. I . J . IgOfj. St. 9.

Fragrnente aus den Vorlefungen mirtheilen zu kdnnen, die ihln eine ahnliclie Belehiong, wia rnir die Lectiire dcs Gnnzen, verrc!;aft'en werden, fccba;za ich rnich glirck-

In MUfel,lc!lafreii, die ro raCch vorw5rts fchrei- t en , 31s in den iteireIten%eiten alleTheile der Naturkun- (!-:, rchaint das eigne [ n t e r d z eines gelehrten Vereins zu fordern, ddr5 Jas, w a s ieut neu und folgereich iR, p:ic!: erft d . i . ) t i in dar Piit)liciitn Iromnie, wcnn cs den R2.z dcr Seuhrit ganFverloren hat, iind wenn andere ~ ~ ; 1 0 1 1 32r Idern, o&r wohl gar der ganzrn Arbeit ficli I~eniichtigt haben; dahw ke:b l t die Mitgliedir des fran- zo,.i:'chen Natiorialiriflitut~ , L cl P 1 a c e nicht ausgenom- l aen , a?l:.-tn'e;ne; ktterelrmt- UnterCucbungen im Felde d e r Phylik diirch zicrnlich vollfidndige Aurziige vsrl i iuf ig

in 4.1s Publicum bringen. Eine i n mehr alsEiner Hinficht lbbli :he Si:te , die mit der fur mancbe Facher zweck- mJ4gen Eiiiric~tring der AkaJernieen , ddfs die fur ih. re SJiriiten be%Fmten Uritei rochungen nicht eher, als in tlielkn voI!Jtiindig gedruckt werden fdlen, meiRen 'rheils ganz gut 11eftc.bcn kann.

I n der Einleitun,: zu feinen Abhandlungen macht Herr v on H u m L o 1 d t darauf aufmerkram, w i e wenig fur die phylikalifche Eirlbefchreibung, oder rielmehr FLir die. PhyGk der Erde, (f'lcyfique du blonde ,) bis ietzt iin

Ganzen von reicendea Naturforfchern gefchehen in, weil Ee fich alle *fall auslchlierdich rnit den naturbe. lchrei!,rnden Wilfenkhaften und l n i t dem Samineln be- rchzftigt, und es vernachlaffigt haben, ,,den groCsen ,,md fieten Naturgefetzen, die Gch in dem rakhen Itre&- ,,[el der Erfccheinungen zeigen, und dern Ineinanderwir- ,$en, gleichram dem KarnpFe der entzweiten Watur- , krsfte, nnchzdpuren. '' ,, So leidenfchaftlich", fligt er s n z u , ,, mich aiich das Pflanzenftiidiurn I)elchaftigte, lo ,,u~berchreihlich grofs auch der GenuC iR, wclchen inir ,, derAnb~ckjener Lippig aufhebenden undclabeifo kr&

j,vollen Vegetation gewtshrte, fo blieb do& a e l n Haupt- ,, augenmerk auF diere Unterriichun!;en gerichtet. 111-

,,tenfitit des Magnetismus , ocler Stirke,der Lzdacg &s Erdkiirpers in v e r k h d e n e n Zonen uad !lohen, dtiicil

,,die Sckwingungszahlen einer polarifircndrn Nada! i e - ~, menen; RiindlicheVeriinderungen des m sgnei&hen ;"e- ,,ridians; die allgemeinen m e t e o r o l o ~ i i ~ h a n . E r ~ ~ ! i ~ i ~ ~ ~ ~ t - 4, gen ; jahrliche, monatliche-und fiiindlkhe mittlere b',ir- j, meabnahme der Temperatur in den hohern Luftfchich- ,,ten, und Prufung des GeCerzes, welches diefe Abnchme ,,befolgt; reselmarsige Ebhe und Fluth des Lufttneers, ,,'durch die fiijndlicheii Barometcrveranderungrri nnge- ,,&utet, und unter den1 Aequator durch keine Witte- ,,ru~gsrersnderune.iii k e r n Gauge gecijrt; 'chenlirche ,, und hygroCkopiCche BeTchaSenIieit der A t ~ ~ d p L ' i ~ ~ ; .,, Binwirkung des SonnenRandes und der 3erghGilcn aLlF

,,&eelectrilche Ladung der Luft; "- diele undaiinliche dlgemeine Naturerlcheinungen habe ich zum Ii.&ptge. genRande meiner Reilebeohachcungo:~ g . x ~ a c t t . - - ,, Eine griindliche Bearbcitung dierer Gattu7,n von 111:s. ,,hornenen, welche auf groTse Naturgalorze hinIai:en, ,,und 'uber die ich mir khtneicheln darf neue Ver ia - ,,che und nese Mefluughn ;ingefiellt zu h2iten, i f i i n ,, dem jetzigcn Zeitpunhtz viellcicht urn lo wUn!'-hcns- ,, werther, d3 dic ph)-EkaliCchen IVi[TcnT&at'trn jeRt ,, mehr als je'zwicchea den zwei Extremes, einer kI&n- ,,lichen, oft geifilofen BohanJlung dcs Einzc!nen, und ,, einer gar kiihnen, aber wi!l!;iihrliehen m d r.atup,vi- ,, drigen Behandlung des Allavnieinen rchwcnken. ('

Es ill aus Jer vor!8uIisen Anmlge d r r \Ver?ie, wel - che Herr Y O n H 11 m 5 o l d t iii;or k i n e K X . . heras; 6"- t e n w i d , bekannt, Jars Hei r P r a n y es iibsrnommen hat , die barometdchen HohenlndC:.lagen, welche die. fer ra!\lore Beohachter in Anierika angeItcllt hot, iilier 300 an der Zahl , uach. der Laplace'fchen Formel, unter

.

,4 0

Ztiziehung aller Conectionen aufs neue zu berechnen. G i e h berichtigten Hohenbeltirnmungen bediente Gch Her r v o n H u rn b o 1 d t bei der folgenden Ahhandlung noch nicht. Man ill daher herechtigt, kleine Unterkhie. de in den Hliben zu erwarten, wie er fie hier angieht, und a i e lie in detn Thcile reiner lieire errcheinen wer- den, der die altronomilchen und phy GkaliL~hen Beob- achttingen und Metrungen / enthalten wird. (Annalen, X X ; 34~3.) In fo fern mag man die in dielen AufLi,t- zen mirpetheilten Endrerultate, ihrem Zahlwerthe nacb, nur fur vorllufiee Refdtate nehmen.

Doch der L e h r wird begierig r e p , Herrn von H u m b o 1 d t CeMt zu boren. G i l b e r t .

1 - h w ~ h l e zu dem Gegenftande meiner heutigen und cler nPchftfoIgendeo Vorlefungen , das Gefit= dPr U~drineabnahme in der Atmo fyhrirc , die iintere Grdnze des bejldndigsn Schnees, und die Erfchei- nungen , welche unmittelbnr mit diger bald niedri- gerri bald haheria Schneegrunze zulammen hnngen.

W e n n man von den Ufern d e r Siitlfee aus die hohe Andeskette hinauf fteigt, wenn man 2. B. von dern Krokodilreichen Rio d p G u q a p i l aus, fich ge. gen den Gipfel des ChimboraGo erhebt , fo findet man in einein engen Erdraume alle Klitnata fchich- tenweire a b e r einander gelagert. I n einem Tage fielit m a n den Ariblick d e r Natur ficli rafcher und aufftlIJenrIer verandern, als wenn man taulend gee- graphifche Meilen wei t vorn Aequator nordwarts bis gegen die Miindung des Sklaven - oder illacken- zieflulfes reifete.

Von der Fliiche der Sitdfee a n , bis zu 400 oder 500 Toifen Hijhe, alro his zu ciner Luftfchicht, in welche die Gipfel des Vefuvs u"nd unfers deutfchen Brackens hinauf reichen, finclet man Palrnen und Pjfanggewacbfe. Diefe Region ift mit Theophrqfien und Mufluenden, rnit roth und gel), bJiihenclen Pfu- merien, mit &ci-/uIpinien und breitlaubigen H ~ l i k o - nien gefchmackt. Diefes ift das gliihende Vater- land des Jaguars, cler Affen uncl der bunt gefiederten Papageien. Weiter aufwzrts, h e r milderm Him- mel, in angenehiner Kiihlung, erfcheinen die baurnartigen Farrenkrauter , die tropilchen Eichen und die Cinchonen, welche die wohlthatige Firber- rincle geben, uncl von denen zwei Arten, Cincho- na IanceiJblia und Cinchonu cordifoliu, ( nach Zea identifch init C. angujiijbliu und C. hirjita, Florae Peruv.,) Gch faf t bio 1500 Toifen, oder bis zu Ha- hen erheben, die der des Wbmonsoder des Canigou in der Pyreniienkette gleich Gnd. Auf die Region der Chinabaume folgt die der EsCaIloirieri und-der Zimmt- Wiiicera. In kalten, ewigen Nebel gehiillt, breiten bier verkriippelte und durch den Sauerftoff der Luft verkohJte Stamme fchirmartig ihre fparri- gen Zweige aus. Diefe unfreundlichen Alpen zwi- fchen 1600 und 2000 Toifen Hiihe, zwifchen drr Hijhe des Aetnagipfels und des Pics von Teneriffa, nennen die Spanier Pnramos. Die zwergartigeii BPume aus der Myrtenfarnilie haren endlich g.1r1z ruf; krluterartige Alpenpflanzen mit zarter \t'olle 4:icht bedeck , reichen bis 2100 Toifen Hijhe.

Dann f d g t die ado Grasflur, die in der Ferne gelb- - lich leuciitei, und in welch t r , ain weftlichen Ab- hanse cles Chimboraco , heerdenweife verwilderte La i i ias , und einzeln de r lilzine kurzbeinjge Berglo- we (Felis Puma) *) umher Echwirmen. W o die Grsfcr aufhiiren , bedecken kryptogamifche Ge- wiichli., tefonders I/;dien und Lepmrien, den naclc- ten Trapp-Porphyr. In einer Hiihe endlich, welche die des fi!orrtblanc uin einige Toilen iibertrifft , be- ginnt dar ow& Schnee.

So fttellr cier Abh'ang des Gebirges gleichfam die umgekehrte Scale eines botanifchen Thermometers dar, und der R d e n d e , der in den vegetations-und wafferleeren Wiiften des perwanifchen Iiaftenlan- des nach Stillung feines Durl tes und nach Kuhlung

*) Diel'er Berglawe, den ich Frlis Puma aennen moch- t e , verhalt fich zum gewdhnlicben arnerikanifchen LGwcn, z w grofsen aber urgemihnten Felis COR-

color , wie die Tigerkatzcn Felis prrdalrr und t igri- nu zu dem grofsen prachtig ge!b gefleckten Tiger 2er Guyana, und BraEliens Felts onzn. La Con&- mine fand die Spur diefes €)erglawen auf f r ikh ge- faallenem Schnee am Vulkan des Pichincha im Junius 1542. (Voynge L'Equateur, p. 153.) Puma ifi ein Wort der. Quicbua - ode; altperuanirchen Hoffpra. che. i'umayrunn hedeutet: tapfer wie ein Lliwe r e p ; p i t ~ & z a n n n i : Nuth wie ein Liiwe fallen. Der kleine 18 Zoll hohe, Iiraungrlhe Berglbwe des K6- nigreicfis Quito ifi nicht mit Clem "umn des Hernan-- der , der wahren Felis discohc, zu verwechldn.

V . Hurnb.

iechzt, fieht 15000 Furs fiber fein'ern H a u p e , auf dem Gipfel der Andes, die grofse Sc!ineedecke pus-

gehreitet, ' welche unte t gtlnftigen Refractionsver- hzltniffen iiber 50 Seomeilen wdit i n der Ebene fichtbar ift. Diefer Kontraft zwikchen Pifanigewach- fen uhd ewigem Schnee, diefer Aablick entiegen gefetzter Jahrszeiten welche gleichzeitig und faft fchichteoweifi in einer Zane iiber einander liegen, jft unter den1 Aequator urn fo auffallender, a l y , an 'keiaen WechleI der Ternperatur gewabnt, der Be- wohner der Ebene d o h das Waffer nie, felhft nicht im Hagel, zu einem fefteu Korper erftarrt fieht.

\.Veiter gegen den Pol hin, in der fo genannten gemsfsigten Zone, macht das Phanomen der ber th- digen Schneegranze einen andogen, aher mirider Iebhaften Eindruck. In einern grofsen Theile Jes Jahrs ift hier die ganze ErdBZche, Berg und T h a l , mit Schnee und Eis berteckt. Mit wviederkehrender Miide tles Friihlings fcheint der Winter fpifenweife aufwirts zu ziehen. Die Schneedecke erheht Gch nach und nach a m Abhange. der Berglcette, bis fie fich unveriintierlich, 3m Ende des Soininers, auf einer gewiffen H6he erhalt. Diefe Hohe ift im Iiiitt- lern Europa fchon urn mehr a ls ein Drittel nicdri- ger als in den TropenISndern. In hijhern Brciten- graden Iiaht- Ftch die Schneegranze cfcr Erclflsche ielbft, und in clen nBrdIichften Cregenden b!eiLt io- gar die Ebenz dns ganze jahr hin&nch immerfort mit Schnee und Eis bedeck.

Diefe Erfcheinung , diefes allrniihlige Niedertin- ken der untern Grsnze d'es ewigen Schnees, wel- che wir hierim Grofsen gefchildert haben, ift eine allgemeine und langft bekanrite Thatfache. Sie ift Folye der A b n a h m e der Wjirme in tier ohern Luft- reg ion , u n d d e r flliclitigfte I!eobqchrer ii't durch fie auf deri Sclilufs geleitet wordan, dafs unter verfchie- tlenen IJreitengra,len Berge von einerlei H6be mit fellr ungleicheo Theilen ihre'r Gipfh , i n .die beftin- dige Schneezone reichen ~nufren. ,

B o u g u e r ift unftreitig der Erfte gewefen, der, i n der Einleitung zu feinem Werke obe:die Figur der Erde, *) die verlchiedenen Hbhen-der untern Schneegranze unterfucht h3t. Er bertimmt lie un-

ter clern Aequator auf 2-$34 Toifen,, unter dem 28rten Grade der 'Breite auf 2100 Toifen, und in Frankreich und Chili auf 1500 bis 1600 Toifen Hohe ilber dernMeerel Blofs die erfte Zahl Folgte aus B o u g u e r ' s eigner Meffung; die zweite und dritte finti BUS fremden Beiobachtungen gefchlofren, und urn fo unzuverlaffiger, als diefe Schlfiffe fich auf F e u i 11 6 e ' s Meflung des Pics yon Teneriffa Sruiiden ; eines Bergs , der -nicht nu r keinen ewi- gen Schnee hat, fondern auch urn QOO bis 300 Toifen nieclriger if:, als ihn der Pater F e u i l l h e und B o u g u e r annehmen. Seit diefem leiztern vortrefflichen klathematiker fcheint iich niernand

'

I .

.

..

t

*) Figure de la Trrre,' p. Zv, und vorziiglich p.XLIX und LIII.

f '9 I mit der SchneegrHnze, weder zwifchen den Wen- dekrejfen, noch in der gem5fsigten Zone fiiclli- cher & der 38fte Breitengrad, befchnftigt zu ha- bin . - 1: i r wa n * s of t nachgedruckte Tafel fiber die HChe des ewigen Schnees in den verlchiedenen Erdltrichen *) jlt blok nach meteorologifchen Hy- pothefen und nach B o u g u e r ' s als wahr angenorn- mecen Fundamentalzahlen berechnet worden. N u r in' den niittlern Breiten von 43 und 46 Graden; 'in den'Pyrenaen und Schweizer Alpen, hat man jn neuern Zeiten genaue Beltimmungen iiber diele wichtige Katurerlcheinung angeftellt. S a u f fa r e, P i c t e t , P i n i und R a m o n d Gnd vorziiglich dar- auf aufrnerkfain gewefen, und alle klagen mit Recht; dafs es an vervielfaltigten MeffFngen fiber die Schneegrinze unter andern Himmelsftrichea fehlt. .

Ich habe bei meiner Reife nach den Tropenlan- 'dern des neuen Welttheils Gelegenheit gehabt, die H6he diefer SchaeegrPoze unter folclien Ereitengra- den zu m'effen, unter welctien fie noch nie unmit- telbar beobachtet worden war: A:le Berechnun- gen, welche die Mathematik'er fiber die KrIlmmung der Schneelinie anftellen k6nnten , warden vergeb- lich feyn, wenn nicht mehrere und genauer be- ftimmte felte Punkte angegeben werclen, 'durch welche fie gelegt werden loll. Ich glaube daher,

7 .

. .

. a'

*) ,An eftimnt. of the temperat. o y dvyer. latitudes. Lond. 1787. Deudche Ueberfetzung, S. 24.

I0 . . 1 : ' dafs es efn fiir die Naturkande nicht ganz un)frucht; bares Unternehmen feyn wird, wenn ich in zwei Abhandlungen das Phiinomen des ewigeo Schnees, in feiner ganzen Allgemeinheit von neuern betrach- te, uiid dadurch die glfickliche Anwebdung . einer de r InterpoLtionsinethdden auf rliefe; Gegenftand vorbereite.' Es ift die Pfiicht der Phyfik, (la, wo es auf conftruirbare Begriffe ankommt, der Mathe- matik durch Ausmittelung einer grofsen Anzahl ge- nauer Thatfachen , brauchbare Materialien zur Be- rechnung der Naturgeletze darzubieten.

Ich werde in der eflcen Abhandlung die progref- f ive tVPrrne - Abnahme in den Luftfchichten, als Haupturfache des ewigen Schnees, und die Localitz- ten beftimmen, welche auf diefe Progreffion einwir- ken. In der $weiten Abhandlung werde ich die Hii- he betrachten, in welcher tch die Sdhneelinie in den verfchiedenen.Erdhrichen erhalt, die rneteorologi- fchen Phanomene aufzahlen, welche mit diefer Hii- he unmittelbar zufamrnen hangen , und endlich zei- gen , delche? Nutzen die Phyfiker aus der richti- gen Kenntnifs dcr uatern SchqeegrSnze fiir die Be- ftirnrnuyg' der mittlern ,Ternperatur der. Ebene fiir Erweiterung de r Gebirgskunde, fiir fchnelle Mef- hung der Berggipfel, und fiir die Anfertigung mi- neralogifcher Karten zieheQ kbnnen.

, I

E r ft e A b h and! u n g. U e b c r d a s G e J e t a d e r W u r m e a b n a h m e gb

d e n hi jhern R e g i o n e n d e s L-uJc- k r e iJe s .

Um die Er.-eugung der Warme ?uf unferrn Pla- netenund das Gefetz der abnehmenden Wtirrne aus ejnem allgemeioen Gefichtspunkte zu betrachten, denke man Gch zuerft ein Sphlroid gasforrniger, uncl alfo elaftifccher Fhliigkeiten , welche fiber ein- antlc,r. gefchichtet find, ohne einen dichten Kern einzulchliefsen. Mau ftelle Gch die- Materie in ei- nem Zultandc vor', den L a P l a c e bei der ef- h e n Bilrlung der Planeten voraus letzt, oder wie

ihn €3 e r f c h e 1 in den dunftfijrmigen kernlofen Malien anninimt, welche er planetarifche Nebel- flecke nennt. WPre der Halbmeffer diefes Sphl- roids gakfiirmiger Fliilfigkeiten der Hohe unfrer At-

, mol'phlre gleich, fo, wiirden die Sonnenftrahlen keine a d e r e Warme darin erregen, als die, w d c h e von cler Veroiinderung oder Verfchluckung des Lichts (eTtimccion de la lumikre) herrahrt . Das Gefetz dieferLichtabnahme ift in La P lace ' s Bx- po/ition d u Sjfl2tne du Monde, t. I, p. 157, ent- wicxelt, untl in meinern Gemahlde der Tropen- welt, w-elches gegenwzrtig zu Paris gedruckt wid, befintlet fich eine Tafel, welche Herr B i o t -ilbcr tlieres Phinomen berechnet hat. So wie die Licht- a h a h m e in den dichtern, dem Centrum des frei fc h \9 e b en d e n Lu f t fp h a r oi c 1 s n P h ern Sc hi c h t en am fitirkften ih, fo wird, nach eben den Hypothelen,

auch dort eine etwas griifserc Erwarmung, aIs ir den obern Regionen Statt finden. Da aber all( Luftfchichten als rein - durchfkhtig angenommer werden, fo kann diefer Unterlcchied der Ertviirmung wie die Erwarmung felbft, nur iiheraus geringe feyn Betrachjet man eine einzelne Luftfchicht befonders 2. B. eine, die dern Centrum nahe ift, fo wird zwar in dieleer Schicht hiiherer und niedrigerer Sonnen, ftand klirnatifche Ternperaturveranderungen ‘ h e r vor bringen, je nachdem die Sonnenftrahlen diere einzelne Luftfchicht ganz oder nur theilweife clurch. ftreichen ; diefe Temperaturveriinderungen find aber blolse Differentiale von der ohne dies fchon fc unmerklichen abfoluten Wlrme des Lichtverfchlu- ckenden Luftraums. Wi r werden in der Folge fe- hen , dais eine folche Hypothefe keinesweges {pie. lend erionnen ift, fondern dafs die oberften Regio- Den unfrer Atmofphare Gch wirklich faft in einem ahnlichen Zuftande befinden.

Deokt map Gch das in dem Himmelsraume frei fchwebende Fphiiroidifche Gasgemenge vergriifsert, Z. B. von gleichern Durchinefler 01s. die Erde, fo wird fich im Innen der fdben , durch den Druck der elaftifcben Schichten Mbft , ,eine reine Luft- mafk bilden, in welcher .Metalle Gch ichwirn- qiend erhalten konnen. - Ob Sauerftoff und Stick- itoff bei diefer ungeheuern ComprefGon noch gas- fiirrnig bleiben, oder ob fie, wie die atomiftifchen Phyfiker fagen, mit Auspreffung eines Theils ihrer fiecififchen Warme, zu einem tropfbaren, oder gar zu einem feften Gemikhe zuhmmen treten cv ilrtlea,

das ift eine Frage, welche wir hier nicht zu erbra tern haben. Nach jecler diefer Vorftellungsarten mufs man das Innere eines fo grofsen SphHroids ela- ftircher Fltifiigkeiten als einen durchfichtigeo, aber fiberaus dichten Kern betrachten; und da in diefem Jas Spiel ftrahlender Warme doch bemerkbar feyn warcle, fo gehen wir lieber von einer nun nicht mehr einfachen Hypothefe, unmittelbar zur Wirk- li c hk ei t ii b er. *

Auf unferm Planeten h d , nach feinem jetzigen Zuftande, Materien auf einarlder gelagert , welche fich i n drei verrchiedenen ZuftHnden der Cohirenz befinden. Gasforinige Schichten des Luftkreifes ruhen , {wenigftens an dem griifsten Thei le der Erdfllche ,) auf tropfbar - Aiiffgen Schichten der Meere, und diefe becleclten den feften Erdkorper. Auo diefer Lageruog, aus dieCer rcharfen und ge- genfeitigen Begranzung fo ungleich dichter und un- gleich verfchiebbarer Materien , entfteht eine un- gleiche Vertheilung der Temperatur ; das ewige Streben in ihnen uach Wiederlierftellung des Gleich- gewichts erhalt Bewegung und inneres regfarnes Le- ben in der Xatur.

Ih, wie a u f unferrn Planeten, ein fefter Kern mit elahifchen Gasgemengen bis zu einer unbekaon- ten Granze umfloflen, fo gieht es in den obern Luft- regionen drei, vielleicht felbft uier UrJachen der EI wurmung.

Die mjie ift Folge der geringen Lichtveffchlu- ckung, welche die Sonnenftrahlen bei ihrern Durch-

gatlge durch die Luftfchichten leiden.. Diefe UrTa- che wird urn fo wirkfamer feyn, je durchficbtiger das Medium f‘elblt, und je reiner und gleichinZlsiger das Waffer in der Luff aufgehft ift. Wer oft ho- h e Berggipfel beftiegen ha t , findet ein untrilgliches filer k ilia 11 1 von d er un b eich rei blicli BD D u r ch fi c h tic keit der Bersluft, in der Niihe in ivelcher durch diefe Bergluft entfernte Gegenftznde erfcheinen. Als ich am n6ften Mai 1802 die zweite Raile nacli dein Rrater des Pichincha, weftlich von der Stadt Quito, unternahm, war ich von mehrern Perfonen, welche auf Maulthieren ritten, und von rielen india- nifchen FuCsboten welche Inftrumente trugen, begleitet. Wir waren meift alle mit d e r Art wei- fser Rliintel, welche die Einwohnar Ponchos nenl nen, bedeckt. Der Vulkan i f t bei dein Dorfe Chillo jn der groken Ebene Cachapamba, welc!ie ich 1285 Toi len fiber der MeeresRZche erhaben gefunclen habe, in feiner ganzen zertrilmmerten- Geftalt Gchtbar. Das Wetter war fo heiter, und [ l ie Berg- luft io durchfichtig, dafs unfre Freuncle in Chill0 mit blofsen Augen jeden eimelnen Reiter erken-

men lconnten. Die weifsen Ponchos leuchteten ge- gen den fchwarZen -Bafaltporphyr des Vulkans. Aus einer trigonometrikchen Melfung, welche ich in der Ebene Cachapamba angeftellt Iiatte, kannte ich die Entfernung der Felshlippen; auf dencn wir gefehen wurden; fie betrug 14022 ToiCen, oder faft 4 geographifche 3leleilen von Chillo. In ciiefer Entfernung erfcheint ein Menfch unter einern’ Win-

ke l von 13"; din Geiichtswinkel, der fiir ein fiicht brennendes und bei Tage gefehenes Objekt fiber- aus geringe ift. Auf dem AntiJann, einem der hach- f t e i Gipfel der Andeskette, iiftlich von der Stadt Quito, i n einer Hiihe von 16638 Fufs, unterfchied ich bei heiterm Sonnenl'cheine, und reiner Bergluft, Kopf und Flilgel des Kundurs, (Yultur gr?phus,) i n ,einer Entfernung, bei welcher Gch'der ganzeVo'- gel gewifs unter eiriem noch kleinern Winkel als 13" darrtellte. In cler Ebene erlaubt die Sohwii- &ung der Lichtftrablen beim Durchga.nge durch-ein dichteres Medium nie, kleine Gegenfrhde in fo be- trachtIichen Entfernunzen zu erkennen. Die un- begreifliche, oft fchreckende Niihe, mit der Gch bei etwas feuchter, aber heiterer Luft, plbtzlich ho- he Gebirge, befonders Schneealpen, dem Auge zeigen , beweift ebenfalls, welchet D~rchfichtig&t die obern Luftfchichte'n fihig Gnd. 'Andere Bew& kijnute man von den cyanoinetrircheh Erfccheinun- gen hernehmen. Die Schwirze der Himmelsbliue, \velche auf der hohen Andeskette 46" betrsgt, wah. rend ich iie an den Ufern der Sitdfee kaum 240 ichiitzte, zeugt fiir die ungehinderte Leichtigkeit, init der die Sonnenftrablen durch die obern Luft- regionen hindurc!i gehen. Bei einer fo geringen Abforption yon Licht kann demnach die Warlne, welche die der Ercle zuftrbmenden Sonnenftrahlen in 3000 bis 4000 Toifen Hohe ilber der Meeresag. che erregen, nur aukerft gcringe Ceyn; fey es, dafs man die Sonnenftrahlen felbft als warm, oder, mit

d e L il c, als Warme aus der Luft entwickelnd, oder mi t T h o m f o n , nach H - e r f c h e l ' s neuerhchft 'fehr zweifelhaft gemaciiten Verfuchen, als von ftrahlend'er Warme begleitet, annch'me.

Die zwpice uncl ungleich wirkTamereUrfachecler Warme in den obern Schichten iles grofsen h f t - m e w s ift de r S~irorn erwurniier Gasurtep, (courant

ajcendant . welcher imiiierfort von de'm feften, dunkel gef.arhten, und. deshalh in feiner Oberflzche erhitzten Erdkerne auffteigt. . . . hlit den Wirkungen diefes Luftftroms hangen die wiclitigften meteorolo- gilchen .Erfcheinurrgen, z. B. clas Anf16rell der Wol- k e ~ n , i h r Steigen ilber erwarmten Ebenen, das Nichtr,egnen in den pflanzenlofen .Wuften zwifchen den Wendekreifen und ?as Spiel i e r wechfelnde~n See$- und Landwincte zufammen. . . . c%ne.'diifen auf- ftzig.e&4qn LuEtftrom wijrden,die 'Hbhen des Mont- blanc un! J e s . lim o ra ro zu .. leder , . . . - . Jnlireszeit, .we- gen fiirchterljclier Kdte, . unzuganglich fern ; ohne ihn wi:rqedas:Verhaltnifs VOJI 'Sauerftoff und Stick-

' foff i n d e r obern Attnofphare . . ganz verichieden"von dem fey?,' weiches man in den . i - u.ntcrn Luftfchichten be m erk t.. , Die fe v ert i k a I en 'W in cl e h a be rj ' b i w.ei 1 en einen nachtheiligen Einflifs auf die Genauigkeit ba.

.rornetrifcher HiihenmefSungen , wie H e r r 2 a - m o n cl in,'feinem . .? MPmoire uher die Coefiicienteri <!er

.' de 18 Place'rchen Barometerformel [chiin errt~vick7.rlt hat. In 'd -w Hijhe des Col' drr Gc'alit, ( j7ijsry) wurde dieler . . Eidlufs in S a u f f i i r e ' s l3eobachtun- gen noch Eehr beinerltbar.

Ob

. .

* , , . ' .. i , 9 1 ' ; ' . ..

_ _ . I . . .. . I ..* . . i . : . . . . - ' . :: ci; ' "b .. . ; A , ; .-.. ,

2 . L . ._ . _ . - - A .- .. . ~ .. . ._ _._... : . .

.. . .-. . I . . .

. .

. . . .

,.

. .

Ob nebea der Fortbewegung der Tbeile, oder Strornung , welche in jeder erwarmten Fliirfigkeit entftehen mufs, noch eine iV1ilirtheilueg orfer &;Lung der Wcrrne Statt findet, unrl ob d i d e teitiing far fich allein die Ternperatur der. obern Regionen der Atnlofphare zu erhohen i m Stande wiire, ift ieit den Verfuchen des Grafen v o n R u m f o r c l , . D a l - t o n ' s und aaderer englifcher uod rleutfcher Phy- fiker fiber die wlrmeleiteh'leI(raft der Flijfligkeiten, zweifelhaft geworcleo. Auch ill gliicltlicher We& diefe Frage fiir tlie&Ieteorologic von minclerer With- tigkeit, ,da diefi: iLlittlieilung von den Wirkungen der Stromung nur in den feltenen Fiillen unterfchie- den werden' kinn, wenn die warinere Luftfchicht fiber der ksltern liegt und hera bw5rts warmen foil. Winde, welche in einer grofseo Hiihe, aus den dem Aequator aahen Gegenden i n die norillichern bla- fen, konnten allerdings eine folche faft unnatiirlich fcheinende Lige ungleich erwarmter Lurtfchichten verurhchen. Als ein Beifpiel davon kann man d i e warme Luftftromung betracbteo, welche itiirner- fort in den obern Regionen vom Aequator aus , ge- gen die Pole hin gerichtet zu feyn fcheint,_ und wel- che, in Verbindung mit der Rotation der Erile, nach La P l a c e ' s fionreicber Theorie , unten Of t - und oben Weftwjnde in den Tropenlindern errpet.

Eine vierte Urfache der Wiirme in deo hohern Regionen der Atmofphlre if't die jirahlende Wiir- me, welche der von Luft umflofiene, und yon der Some erhitzte Erdball felbft , narh allen Richtun?

AM^. 4 PhyrJC B, 4. Sr, I . J. 1806. f r 0. B

c IS 3 gen auslendet. Nach cler Natur und Farbe der Erd- oherflache ift die Menge diere? ftrahlenclen W a r m e verfchieden. Sie ilt aoders i n Thonfchiefer - u n d i n Grauwacltenrcbiefer - Gebirgen, anders auf Kalk- fteio uncI in Kreic!ehitgeln. Man findet fie grijfser fiber Clem fel t rn Lande , als fiber dem Meere , wel- ches dinen Tt ie i l des Sonnenlichtes, bis zu einer h CrewiCl'en T i d e , frei ddr&lifs t , und feiner Fliiffig- );tit u i i J Verdainpfbarkeit wegen , keiner betrscht- ]]&en Erwarmung fdhig ift. Sie m d s ftarlter auf ve;aiatlonsleeren , als auf waldigan und dabei feuch- tell fibenan r e p . Das pliitzliche Steigen eiges 'L' b i:r 11: o rn e t ers b ei rn D u I' ch ga ng e ei n e s G e w d k s c{:Irch (Ly Zenith des B e d n c h t e r s beweift, wie be- trsclitlich die Wirkung d e r von d e r Erde ausgehen-

XIen Warrneftrahlung, wenigrtens noch in 500 bjs Goo T o i f e n R d i e ift. Defswegen fclieint auch die So~nn~trhitze clann a m dritckentlften, wenn der Him- niel mit Gew6lk bedeckt i f t , und die ftrahlende IVirrne des ErJkGrpers auf denfelben zurilck geivor- fzn w i d . Schon in den Problemen des Ar i it o t e - l es, i n d e r 25rren Section, ") wircl eine ganz ihnl i - c h e Erklarung d i i fe r Naturerfccheinung gegeben. D i e Dunlthul le , heifst es dafdbft , hindert die !Tar- me, yon der Ercle zu entweichen. W e n n man ,liere. Stelle mit einer anJern fehr inerkwiirdjgen irn el*- ften Buclie der Meteorologicn **) zufammen halt,

/

V -

*) AriJtot. Opera oinnia, Ed. Cnfuub., T. 11, p. 458. **) &.feteoro/ogica, I. 1 c. 3; 1. c., p. 327.

t - 19 1

chen angefangen ha t , das aber noch weit von leiner vollftindigen Auflijfung entfernt ift. Diefes Pro- blem ha t den auffallendften Einflufs, aicht blofs auf alle Betrac3tnngen iiher klirnatifche Verhalt- iiiffe, fiber Geographie der Pflanzen und KuItur dvr- felben, fondern auch auf die Formeln barornetri- fcher Hiihenrneffungen, und auf die fchwierige &e- r echn u ng der a f t ronom j fch en Refraction en , wenn die beobachteten Hbhenwinkel der Geftirne kleiner als 10‘’ find. *Die Wzrrneabnahrne der Atrnofphare kann entweder in einer gewifft?n Zeitepoche, z. B. an einern heitern Tage , betrachtet werden, oder man beltimlnt ihr Gefetz nach dem Zuftande der mittleien jahrlichen Temperatur ungleich erhabener Luftlchichten. Die zweite Methode konnte ihrer Natur nach alIerdings intereffantere und Gcherere Refultate, aIs die erfte geben, wenn die Orte der Beobachtung nicht gar zu entfernt von einander liegen, und die Erhitzung der Gebirgsebenen nicht dabei einwirkt. Da man t c h aber auf aeroftati- fchen Reifen hiiher, als die hiSchften Gebirge der Erde , . erheben kann; da wir ferner die mittlere Temperatur , aus vielen taglich e n Thermometer- beobachtungen gezogen, von keinem hohern Orte, als von dem Hofpital des St. Gotthards, alfo au’s 1065 Toifen Hohe be6tzen; und da endlich die hachften von Menfchen fortwihrend bewohnten Ge- genden auf unferm Erdkorper in Europa, (das K!o- i t e r auf dem groiken St. Eernhard,) n u r 1246 Toi-

f 21

fen, und in Amerika, (die Meicrei Antifma,) -2110 Toifen hoch liegen: - fo wird die erfte Beobach- tungsmethode auch d w n noch wichtig bleiben, wenn die wiffenfchaftliche Menfchenkultur auf ho- hen Gebirgen in irgend einem Laade betrachtlich zunehmen follte.

Der unfterbliche Lam b e r t hat in feioer Py- rometrie, und friiher no611 in den Schriften unfrer Akadeinie fiir das Jahr 1772, das Problem drr Wiir- meabnahme theoretil‘ch unterfucht. Er fetzt felt, dafs bis zur Hiihe des Bruckens lo R. Warmeabnah- me zu 52 Toifen, vom Brocken b h zur HiShe der Aetna zu 70 Toifen, und hiiher hinauf zu 84,Toi- fen Hiihenuntetfchied gehore. Diejenigen, wei- che diefe Annahrna beftrfttcn haben, fcheinen zu vergeffen, dafs rliefer tiefiinaige Mathematiker blofs die Wirkung der ftrahlenden Wirme, die er das Auffteigen des fpecififch leichtern Wksmeftoffs nennt, i n Anfchlag bringcn wollte.

S a u f f i i r e zieht ous feinem in den fchweizer und italihifchen Gebirgen engaitelltea Beobachtun- gen den Schlufr, dals die Wiirmeabnahrne eine arith- metikhe ProgrefGon befolge, und dak in der mitt- lern %reite von 44 bis 4 S 0 , ein Hbhenunterfchied yon IOO Toifenim Sommer, und von 150 Toifen irn Winter, eine Temperaturverfndsrung POO ei- nem Grade des Reaumiii’fchen Thermameters be-

griinda Bei S a u ff 0 re’ s Befteigung des Aetaa im

J&re 1775 .fanden Gch' fI$,'bei *de; ReXe -:a& dem Gipfel des Moritblan5 aber bur 6ot,$ fiir IOR.

Das befefi. der Warheabnahrne i'm -\Viuter ift, bei d:em'Tvlan.~el an geaauen.B~obdchtu 'n~en, untiche-

~ r e r * i k . d a s gefetz FLir&hiS&tilm'er'; :iloch fcheinen mehiere,Erfirhrungen z u Iehren , daf s die Wintap- ' .kalte der joberp Luftr ger illy als man

es nach. der- ; im Son1 n 'fchneuan ivsr-, meabnahme vermythen follte. , Ware diefe Vermin-

' ,derung der*,Temperatur :in alken Jahreszeiten diefel- be', fo.milfste '2. B. auE.dern Klofter d e s St."Bern- hards .drs Thermometer . $ : , ' . , . , . jedes,Mahl s - , ,:: auf - 20' her- ab finken, w nn es an dCr Ebene auf - '5" 'heht ' ; und docti find,&& fchr . t iefcn, The'rmornetcirtan& auf hotien Bergen nicht fdir haufig.,. . N'ur<im Fr&

. ja?ire,. :we*?% d e r SChn,?. in. !en, 'tiefen ThqIern . . , ., . ,: be-

.rei:s gdchtnolzen i f t , upd ,aoch, die, hohen Alpen-

gipfel . bedeckt . ... , I . . , .'ift . dsr.Wa.~me,unterfchied zwiicheu cler Ebene und dern G e b i ; g . e ' f o ~ u f f a l ( e ~ ~ - : ~ r o f ~ , L - 2 ~ , ' . l L l : . _ I . . , . : hats inan dann ftatt 19 T o i f g n , bisweilen nu r Iob'is 2 7 T& fe F3 di en u n t er fcb i ed ' atif. I~'*. i R. r ech n en harm.- Als ichmich.irn Momat ;Mni:des verfloffenen 3ghte.s' Aiit:.Herrn - G a y * .fiir f ca c 5 Ta.ge..id. dem Hofpi te , des .~lodt;Caais-aufhielt ,. u m dafelbft .e& nige Verfuche .fiberldie magnetifchen Scbwingungep und die chemifche Belch.a€fenieit der Bergluft anzu- .

- - ftellsn , fahen->.wir-.das. Thennomete r .unu~nterbro- . chen 12 bioir5' tiefer, a l s i n .La n s 1 e b o u r g, .ob- , .gleich-der Hi$*enunterl'chietl beicler .Orte kauin 324,.

* , ~

. . . I . . . . . : < - , ..

.,. . . I , . -. 1 ' _., . ,.

. ,, ' - 3 . . L i . . . . . . ' . - 2'; '- :i .. , .... . , . .

. :' . . . : * ' I ' 1.

: A .. ,:. . :_ . 9 , . _ . . # . . ,

. - : .i._ .. .... ' - . :, > . . . .

.Toifen betrZgt,-- . . . Die. . ,Wa"rmeabnahrne. . . a _ . . ;muf.. daher jm ' 'Winter nur eip.? gen;e,f@? iyerden, wenn die .tiefern Regi ach wi t Schnee . , , I>e$eFkt , . ,iiod. Und :zu eine; h l chcn . . &ei;. i L t . fie lai!gfamer als . - im

Sampler,, _._., . - - , ~ i c h t t d p f ~ ,, .y,eil . , viclleicbt. . , . , die . hohen - Schichten der Aequatorialluft ifann fcchne!ler gcgen die, Pole ,hinfti-ijpen., , . .up4 .unfre obere Atmofphiire erwkmen, , fondern.auch,,.(und das,ift. wohl c!er vor- zfiglichlte , ... ., Grund,) . . weil I . . , . die . Erpoberflacbe in unferii g l i tnaten, . . von den fchiefer;n .~ Sonnenfttrahlen getrof- fen, im Win te r wegjg ery.Prrnte Luft , tinct fare g a r .keine. ft,rzhlende Wijrme. in die hiihern , . Pte$opetr fcchickt., D e r ,Temp2r.aturunterfc~ied:,zwifchen . . die- fen und+en untern LtiFtfchichten ift dann, eben durs- halb,, geringer als im Sommer, in.c!enl I dann .i die ganze

Atmofp&-e fich dcin Zurtande derobeq . .1 betrachteten kernlofen . I . . Lnftiphayoides naht. Dtr,Er.clball .., . .. kznn,

wo . . er . . . i n Schnee . gehiilt if t , nur w2,nig auf die na- hen Luftfchichten wirkdn. \Vo ihn tt'arfer bedeckt, oder wo e r den l i i q t e r . .. .fiber, (wi&. im @dliclien

- Europa,) fchneelos, bleibt, da ift k i n wi i rhendc r Einflufs kein anderer , als d e r , welcher, durch die, jedem Planeten eigenthcmiiche . . . Temperatrir 'begriin- det wird. Die langfainere,~~JHrmeabnahme. im \Tin- te r lacst, I. . fich daher"?us. theoretifchen Griintfen leicht einfehen. -Da,fs die aftronomilccle S~raI;:rn- brechung , felbft nach Correction von Luftda ftiri- tat 'un? ,Teryper?tnr, bei lieitern Wiatertzsen f tarker 31s .- . bei lieitern Soininertngen gefunden wirtl,

'

- , . . .. .

. - . . . . . , . I .

. . : . . a .

. .. . . . . ..

Ift azlch F$ge diefer langfamern Wa'rmeabnahme iiti Winter. ' Wie vie1 diere-letztere aber betrage, ob S a u f f il re-s Vetmuthung-ion 150 Toifen filr x0 R. richtig fey, ' das miillen krft vervielfdtigte Beob- ach t ungen, befonder$ aefoftatifche Winterreifen ruf- klircn.

M i n e cignen Beobochtuhgexi' in heifson Klima- ten weichyn etwas von dea*Sauffik'fchen Arigabelr de r tViirrneabnahme irn Sommer ab, ftimmen aber, fur iich betrach'tet, fehi k h a n mit einander hber- eh. Die vortheilhafreften FSUe iind die, wenn man fich auf einem ifolirt ftehenden Berge erhebt, und

' wenn die H i d e feibrt fo betrdchtlich ift, dafs ein kleinsr Fehler i i dem benierkten Unterfchiede der Teirtperatur zweier Statiozen den Quotienten we- njg ver i ade r t ' Sind die Be1;ge von geringer Hohe, 2. B. o u r 400 bis 500 Toifen Bber dem Meere er- babeo, find die Oerter der correfpondirenden Beob- achtungen fehr entfernt, hat das Gebirge eine b e tracbtliche' Maffe oder gar auf 'feiner Ruppe eine weite Ebene, in der die ftrahlende Warme wirk€am wird; fo iCt dem Verfuche wenig zu trauen. Eben wegen diefer lokalen Schwierigkeit kann ich , trotz nneiner vielen Reifen in der Andeskette und-an- dern hohen Gebirgen, doch nur eins' geringe Zaht von Beobachtungen auswihlen, die zu iichern Re- fultaten fahren.

[Herr v o n H u m b o l d t theih diefe Beobach- tungen in allem dam Detail mit, welches zur Beur-

theilung dcs *Refultats in jedem einzelnen FalIe zu wiffen n8thig i k Jeden ftijrenden Einflufs , Wind, WLrmeltrahlung, Seeluft und andere, zieht e r , fo weit Ge lich beobachten liefsen, forgfaltig zu Rathe, m'd hierdurch wird diefer Auszug aus leinen B e o b nchtungsregiftern nicht wenig belehrend. Als eiii Beifpie! der Uehandlung mag hier eine einzige fei- ner Beobachtuiigen ftehen, a h l i c h die auf der ho, hen Bergfpitze bei Caraccas an der Nordkafte des fddlichen Atnerika. G.]

Den xften Januar 1800 beftiegen wi r , Herr B o n p l a n d und ich, den grofsen Sattelberg von Caraccas, l a S i l l a oder C e r r o d e A o i l a ge- nannt; ei;i ungeheures Glimmerfchiefergebirge, welches den Seefahrern in 30 bis 35 Seemeilen Ent- ferrrung, die n6rdlichen Hiiften von Siiclarnerika, und die Loge des Ha€ens von La G ua y r a kennt- lich macht. Aufser der mit ewigein Schnee bedeck- ten S i e r r a d e S a o t a M a r t h a , isftlich von Carthageca de-lndias, e e b t es an der ganzen Kitftto der T e r r a Firrna kein hbheres Gebirge als die Silla. Das Thermometer , nahe an dem berufenen filrch- terlichen Ablturze gegen Caravalleda, (einem faft fekokrech ten Abgrunde VOD 9800 Fufs,) zeigte x I O R .

In cler Guayra, am Meeresufer, war , nach der Be- ftiinmung des Don Jofeph Herera, die gleichzeitigr, Temperatur 12'. Hohe des Bergs nach rneiner ha- rometrifelien Meffung, (die trigonometrifche habe ich noch nicht Zeit gehabt zu berechncn,) weoig-

. /

*

ftens ,1336 Toifen . A110 Warrneabnahme 12 I C , ~

auf I' R. W i n d , Kardaf t , voni nahen Meere h e r ; alfo i e h r e rk i l te te Luftfchichten zufiihrencl. Das Relul ta t icheint zu beftatigen, was fo eben yon der LVirkung ,dcs wenig W'lrrne; ftralilenden Oceans be- m e r k t wurde. D i e Wirmeabaahme r ~ ~ u f s . e t ~ a s be- ichleunigt lciieinen, wenn man clie tiefe odor un- tere Landluft mit holier Seeluft vergleicht DocL ilt &IS Kelultat n u r uin 3 Toiren von meincr Be"[)- achtung auf dern Pic v o n Teneriffa vcrfchieden. Brei te der Silla d e C;lraccls. LO' 37'. nijr~llicli. - &lit diefer Lt 'arme~bnahme von. 121 Toilen auf Ii. ft immt zieinlich geqnu .eine, Seobacii tung iiberein, welche ich a u f einer Fufsreife yon Caraccas nacii

dern Hafen La Guayra gemaciir liabe. I ch erltieg das F o r t , d e l a C u c h i l l a , welches falt, i n d c r Hiihe d e r ,fchlefifchen Schneekoppe , ., arn Gei,irge Avila, I zur Bekhii tzung der Stadt Carrccas ange- leg! iCt. Hijlie 766 Toifep. Abentls, Tlierrnom+ terftand ~ 5 . ~ ~ 2 ; .unten an d e r ICiiite 22'. Seewind. Jvirmeabnah.rne I r+,IIToif&n. - Becechuet m d n

die Warmeabnahme auf de.r Silla nicht nach Gegeil- beobacht-ingen in der f i .eqe, fondern. nach den jo d e m T h a l e yon Caraccas angertellten, (-\ve,lches fchon 435 Toifen uber, der hleeresflache erhaben i f t , ) fo erhalt man ein gar zu ltleines Refultat,. [J'ir Lvmden i n der Folge felien, dafs aucli i n der Andes- ltette die \Varmeabnalime, ftets fchneller erfcheint, \Venn man die Luftl'chichten hoiier Gebirgsebenen

mjt denen der Berggipfel vergleicht. Diefe Geb i r s - ebenen oder engen Tt la ler , wis das von Caraccas, erhitzen fich namlich uni Mittag, und ihre Tem- peratur ift c!ann in einem Thei le cLes Tages hoher, als fie nach der fenkrechten ,Hohe des Or ts feyn follte. I n der Staclt Caraccas Itand clas Thermome- t e r au f ~ c j ' , wahrend es auf der Silla XI' zeigte. Hieraus fdg: eine Wiirmeabnhhine yon I 12,6 Toi- reen auf I' l:. ltatt 121 Toifen, welche diefeelbe Be- obachtucg gab, y e n n man fie mi t der in der Ebene des hIeeres bemerkten Ternperatur verglicb, und Ztatt I 18 Toifen, welche meine Beobachtungen auE dem Pic de Teyde gaben. - - -

[In der folgenden Tafe l find alle Beobachtungel! des Boi-rn v o 9 H u m b o l c l t , [ fiimmt ein Paar fremden, J welche e r fiir zuverlaffig anerkennt, und die Refultate, auf die fie fiihren, zukmrnen geltellt. Ich habe in den Anmerkungen einige de r Hauptumftznde aus dern him iibergangcnen Detail der Beobachtungen, welches zum KerfttPndniffe untl zur aEeurtheilung derfelben nothig ift, hinzu gefi.iSt. G-J

R-0 der Orte.

[Das Mittel mit A u & I z

Der Wind wefilich, fiihrte alfo keine erhitzte Luft .&c =&en' afrikanifchen. Wiifien herbei, wie das der Fal iwar , als L a b i l l a r d i e r e den 17tenOct. 1791 am Rande des Kraters bei SiidftidoRwind, das Thermometer auf 15" und kaum 7',5niedriger als in Santa Cruz Rehen lah. Beobachtungen in Santa Cruz geben die Warmeabnahme urn 21 Toifen klei. ner, we2 hier dasThermometer wegen der Nithe warmefirahlender FelsinalTen irnmer 3 bis 4" hoher als in der Orotava irn Niveau des Meeres Reht. G.

2) Diefe beiden mexikanilchen Beobachtungen er- wart Hr. v o n H u m b o 1 d t fiir wrziiglich Echer,

s) Vergl. Annolen, 'XVI, 394, und Iv, -144.)

Geog'aPhircb Breite.

Silla de Caraccas Fuerta de la Cuchilla Guadaloupe Moder ra t e

4 36 n.

10 37 n. 10- 33 n.

4 :36 n.

Chimborap f Ueber Paris

I 28 t 48 5a n.

Beobrcbter.

Ht. Jun. 22. 1799 ') ,amanon Aug. 24. 1785

Fit. Febr. 7. 1804 ') Ht. Sept. 29. 1803 ht. Jaa. 1. 1801

Ht. Ht. Jd. 25. 1801 s) Ht. Aug. 15. 1801 *) Ht. Apr. 14. 1802 ') Ht. Mai 28. 1802 4,

, Ht. Jun. 23. 1802 ') Gay-Luflac Sept. 16. 18043

Sauffiire Jua. 5. 1773 J

da lie auf fchroffen thurmahnlichen Bergen Page- ftcllt wurden , und die verglichenen Luftlchichten faR fenkrecht iiller einander lagen. Ein heftiger nlirdlicher Seewind erniedrigte bei de r erRen d ie Ternperatur de r obern Luftkhicht ein wenig.

s) Zwei beriihrnte Wallfahrtskapellen auf de r Reilen Felrwand der Andeskette, oltlich von S t . F6 d e Bogota. Die l'hermometerfiande in der Ebene 2es Meeres beruhen auf de r Erfahrung, dars lie urn die. fe Jahrszeit fich dort urn keine 2' zndern.

4) Beide Gipfel Rehen am weftlichen Rande de r An- deskette, auf dem lang geheck ten mit einzelnea grotesken Klippen befetzten,Gebirgsriicken der Pi-

G.

G.

€ 30 f -- - Die Refultate dller diefer Beolmhtun-

gen , welclie ikh, [fagt Her r von I i u r n h o l d t , ] zwilchen den Wendekreifen angeftellr habe, fch wan- k e n zwifchen 114 und 130-Toilen; unLl beweifen alfo, dais nian iich dort urn ungefahr 122 Toifen erheben mufs, urn die Tempera tur um einen Grad des Reaumiir’fchen Thermometers veranclprt zu fellen. Da i n den Tropenlandern ein regelmPrsiger Wind der der Erdrotation , odq dcr Paffatl.Jid herrccht, und da alle Wetterveranilerungen dafelbft innerhalb fehr enger Criinzen ein?;efcbloffen find, €0 darf man fich aicht uber die grofse Uebereinftim= mung wondern, welche die Beobachtung bei fo un- gleich hohen Luftfaulen, von 800 bis ?jooot giebt.

chincha, am-fchauderhaFt jiihen Ablturze nach den Ebenen an der Siidfee. Der biichfic Gipfel, ( ; z X - cu - Pichincha, 1 enthale den Krater. -Eeide T a p waren uberaus heiter und fchiin. Bei d e r mit einem * bezeichneten Beobachtung bemerkt Herr v o n H urn b 0 1 d t, d d s in diefer Zone damahls cin Irr- &urn von 6” F., (23 O R.,) in der [ blofs g,-fzhlof. fenen ?] Temperatur an der Meereskufie mo!d in6g- lich gewefen fey; ein folcher Irrt3um wurde aber doch ‘nur 16 Toifen Un’terfchied im llefdtace be- wirkt-haben. G.

ZU Calpi, einem in. \ dianifchen Dorfe in einer weiten Gebirgsebea. a m

Fufse des Koloffes, 1 6 3 ~ t fiber dem Meere, Rand zu gleicher Zeit das .Thermometer auf 1 2 ~ ; ei,i Be. weis , dafs diere Ebene eine hohere Temperatur annahm, als ihr nach ihrer Lage zukam. Drr Tag

5) (Vergl. Annulen, XVI, 469.)

war neblig. G.

Irn Sommer, beronders 2 bis 3 Stunden nach der Culmination der Sonnej wznn an beitern T& gen die auffteigencle warni,s Luft die 'obern Schich. ten der, Atmofphare gleichmafdp erwiYrmt hat, fcheint die FVYrmeabnahme in unfrer gernalsigten Zone , in der miLtlern Breite.von 45 bis 50", daf- felbe Gefetz als unter tiem Aequator zu befolgen. Die grolse aerof ta t i jhe Reqe meines Freundes, Herrn Gay - Lit f f a c, weiche iiber dis iiiagneti- fclien Iliinornene und die chemiCclie Befchaffenheit der hoheii Lultregiomn fo vieles Licht verbreitet, h a t uns auch tiie'wichtigften Refultate uber die Ab- nahme der Temperatur in der Atmofphare gejiefert. Als dieler eben fo erfahrne 31s genaue Beobachter *) am 16ten Sept. 1804 fich iiber Paris z u d e r unge- heuern Hohe von 3580 Toifeo, (3600' iiber dern Meere ,) ali'o 'faft 2000 Fufs hci'ner a l s der GipfeI des Chimboraqo, erhob, traf er dafelblt Luftfchich- ten an, in welchen eine Wnterlralte von 70r6 R. unter deni Gefrierpunkte berrfchte, wiihrend wir zu Paris die iibermPfssigeHitze von 24'/5 R. erlitten. D e r VJarmeunter:cliied betrng hiernach 32=,1 R., und die Wiirmeabnahrne 1 I rr15 auf I' H., a l l 0 nur 6:,s weniger a17 die, welche ich auf d t m Pic von Te- neriffa beobachtet habe. Betraclitet inan aber clie Luftfiiule , welche Herr G a y - L u I l a c durchlicf, als aus zwei ungleichen Theilen beftehend, fo er-

t 32, 3 glebt fich, dafs von der Ebene an bis zu d e r H6he \'on rgoo', d o bis zur Hohe des Pic von Tene- r i f fa , die Wfrmeabnahme volle 123~ auf I' R. be- trug, dafs aber von dieler HiiLe bis iiber den GipfeI des Chimboraqo hinaus oder bis 3600t, die Warme- abnabme lo fchnell war, dafs g ~ t zu LO veranderter Temperatur geliorten..")

Diefe

3 Als Herr Gay - L u U a I: in reinem AeroRate die Erde urn 9U. 40' Morgens verliers, ftand Jas Cente- firnalthermorneter auf 27:', ( A ~ ~ c R , XX, 23, 26,) und w a r , als e r Gch urn 3u.,ii' Xachmittags in der grbfsten Hohe, 3580t iiher Paris befand, in Paris bis 30)' gectiegen, (duJ, S. 27, w o man Zeile 5 Itatt nicht merklich, nicht bedeutend, und keile 1 1 rtatt so, 3" leCe; und S. 53, wo man in Zeile 15 die U'orte: bei meiner Ahfuhrt, wegltrei- che.) In jener grorsten Hohe ftand es auf - _s;d . Each der Reaumiir'Cchen, Scale betragen diefe Therrnorneterftlnde 2 2 O , 2 ; 04',5; -7",6; aus den beiden letzten folgt die obige Wdrrneabnahme I I 1t,5 fiir l o R. - In 1894t Hohe iiber Paris ltand bei dem Aofteigen das Thermometer auf 6",R R.; und diefern Sinken urn x5",$ 11. entrpricht eine Hohe m n 123t fiir jeden Grad Reaum. Warmeahtlahme. Die Urfacben, welche die Temperatur derLuft an der Erdflsche v9n 1 0 bis 3 Uhr allrn~hligum c0,3R. erhohten, wirkten Cchwerlich in To kurzer Zeit bif ZLI einer Hohe von 3580t merklich erw&rmenti in der Atmofphzre hinauf. Sollte daher die Tempera- tnr hier nicht auch urn 10 Uhr wic urn 3 Uhr nahe - 7 O , G R . betragen !iatwn? und folltc diefe Vormit- tagsfiunde * w o die Temperatur deu mittlern des

Tager

Diefe Befchleur.igung cler Wirmeabnahme den hohen Luftfchichten ift der von L a r n t i e r t i n der Pyrornetrie aufgeftellten und fchon voh S a u Cf u r e angegriffrnen , allerdinas etwas ein- ieitigen Theor i e entgegen. Sie erklar t Gch aber keinesweges aus tleinEiiiflulfe de r War ine - ftrdhlen- den und warme Luft aut'warts fendenden ErcIfl~che, Wo dierer Einflufs i m Aufhoren irt, tl. h., ein Un- endlichkleines w i r d , WO die Wirrne des Luhkrei- ies grdfsten Thei ls nrir itoch uon rler Lichtverfchlu. ckung (extinction d P In Iumiiie) abzuhiingen beginnt, cia fcheint die Kalte der Luftfchichten lJngfdmer

,

T n g c s nYher liam, nicht rchicklicher, als die Stun- de der grorsten Hitzc, zur Beltiinrnung der War- meabnahme in der Atmorphiire gewefen feyn? In diefein Falle wiirden die ,Beobachtungen des Herrn G a y - L u TTa c fur die Region yon 1893 bis 358or die Warmeahahme 7.u I auf I' Ii., alfo nahe die- felbe als fur die untern lgoot geben., Die War- meabnahme in der ganzen Luftf2ule von der Er. de ah gerechnet, fiinde I I C ~ dann zu 12or,1 auf 1' R., ganz iibereinftirnrnend mit dem, was Hr. y 0-n H u m I,o 1 d t aus feinen Reobachtungen in Amerilra folgert, und dars fie urn 3 Uhr Nachmit- tags Gch etwas ltleiner zeigte, wiirde fur einen Beweis ,mehr des EinEuTks zu nehmen rep, welcl>en erwarmte * Ebenen auf die Beftiinrnung der Wsrmeabnahme haben. (Vergl. S. 35 unten, und S. 44 unten.) Folgende Therniometorftin- d e , welche Herr G a y - L ti Tfa c leraus hebt, 4',2, 0°,4 R. in 256@, zgizt Hihe , und 0'.

- 7',6 R. in ~ 8 8 9 ' ~ 3.580t Hohe, gehen zw+r eino h n a l . d. Phylik. B.24. St. I , J. 1806. St .9 . c

zuzunehmen, ja diere Zunahme der Luftcliinne pro- portional re in zu miilfen. Ehe man eine Belchleu- nigung der Wiirmeabnakme in den hochlten Re- gion& de r Atmofphare annehmen cla'rf, mufs die- felbe durch mehrere tibereinftirnmentle Eeobach- tungen begriindet werden. 'Denn die Luftreifen, welche .von genauen und gelehrten Beobachtern angeftellt worden Gnd, die eines C h a r 1 e s , G u y- ton, B i o t und G a y - L u f l a c , lehren, dafs his zur Hohe des 'Aetna die Temperati ir der Luft-

ganz gleiche Warmeahnahme fiir diere holien Luftregionen , erftere von 9151, letztere von 31r fiir I O R,.; allein-'dieles ZucamrnentrefFen kijnnte doch nur,zufallig feyn. Hebt man andere Beob- achtungen aus; fo erbiilt man bedeutend ver- fchiedene Zahlen. iMit zunehmender Hohe beiim Auffluge K e g die Ternparatur eiri paar Mahl, ftatt zu linlcen, und nicht 'immer l a n d Herr G a y - Luff a c ' in gleicher Hiihe gleiche Ther- mometerftande.' Er fchreibt diefes dem Zuriick- bleiben des Thermometers hinter der Tempera-

. 'tur der Luft zu; da aber,doch kalte oder warme Luftftrome ehen fo gilt Antheil daran haben konnten, wie diefees weiterhin Herr v o n H u m. b 01 d t bemerkt, fo mufste, diinlrt mich, wenig- Itens die Richtung des Windes in den.verkhiede- nen Stationen genau beobechtet worden f e y , ehe wir aus Thermometerftiinden in Hiihen , die vielleicht noch i n den Regionen folcher Strii- mungen find, und nur wenig von einander ab- ftehn , einiger Mafsen zuverlaGge Sc~liiffe iiber ' das Gecetz der Warmeahahme aiehen kijn- nen. Gitb.

[ 35 3 fchicliten i n unferrn europaifclien ICiima, (tler Wid- de und anderer zufii!ligen Urfitci~en wegen,) fehr u n r ege 1 ma fs i g fc h ei n en d en Ve r ii n cl e r u n Sen a usge - €etzt, ift.. Je hoher man Iich aber hinauf fccbwingt; clefto mehr hbren die Urlhchen cliefer Anomalieen auf.

Wcnn man iibrigrns aus meinen eignen Be- obachtiingen y die ich zwifchen den Wendekreifen angertellt liahe auf eine" a n a l o p Befchleunigung cler WZrmeabnahme i n grofser Entferiiung von tler Mceresflache khliefsen wollte, fo wiirde man fich cI LI r c ti IS i c h t h e o ha c h t LI n tl e r Lo ca1 v e r h f 1 t n i ffe z u ei 11 e in. Fe hl li. 11 1 u ffe ve r I e i t e n A1 le rdi n gs finJe ich hei de r Beftcigung cles Chihiboraco 119 Toifen f i i r l o R., wenn ich die ganze Luftfiiule von 1807' FuCs 31s ein Ganzes tetraclite. Thei le ich fie hiogegen in zwei T h e i l c , fo finde ich fiir die erften 9780 Fufs von der Meeresflache his zum in- dianifchen Dorfe Ca.lpj > 166 Toi l en , und von Cal- p i his zu unferm hijchften Standpunkte am Bergrii- cken, (alfo i n den Ietzten 8292 Furs,) 103 Toifen fdr 10 R. Warmeahnahrne. Aehnliche Verfchie- denheiten p b e n die Epobachtungen auf der Sills de Caraccas, in den Kapellen bei Santa Fk, und auf dern Vulkan von Toluca , je nachclem man fie iiber tler Meeresflache, oder iiber den Thalern von Caraccas, von S. E'k de Bogota u n d voii Toluca berechnet. I n allen diefen Fallen entfteht der Sch e i 11 e i 11 er B e fc hleu n i g LI n g d e r \%'5 r 111 er? bn ah m e offenbar nur aus detn Uml'tande, dafs clie'rhiiler, in

1 a ffe n .

C Z

denen Calpi, Caraccas, S. Fk iind Toluca liegen, weit gedehnte folige Ebenen find, welche fich fttnr- k e r erhitzen, als d s r fteile Abhang eines Gebirges, oder als Luftfchichten, welche, ftatt einen her- vor ragenden Thei l der Erdflfche iinrnittelbar zu

berf ihren, auf andern Luftfchichten ruhn. Da die hohen amerikanifchen Gebirgsltetten der pe- ruanifchen und mexikanifchen Andes bis zur Ho- he des St. Gotthards eine ungeheuFe Maffe haben, da fie bis. zu diefer Hohe Flachen von 120 geogr. Quadratmeilen bilden, €0 ift bis zu cler ‘bewohnten H o h e der Andes die Warmeahnahme langfam, dann aber plotzlich fchneller, in der 1800 bis 2000 Toi- €en hohen Bergfchicht, wo die Gebirgsmaffe ab- nimmt, und kegelfarmige Gipfel iich auf einer breiten Griindfliche ifolirt erheben. Diefer Um- itand erklar t die mittlern Temperaturen , welche, wie fie aus wirklichen Beobachtungen gefolgert werden, in meinern Naturgemiihlde der Tropenwelt auf eioer Thermometerfcale aufgezeichnet find. Pflanzen heifser Erdftriche fteigen cfa am hochfren i m dem Gebirge aiifwiirts, wo die Maffe der An- deskette am grijfsten ift. V i l l a r hat lfngft Phnliche Bemerkungen’ iiber die Geographie der Alpenpflanzen in der Dauphink *) gemacht.

I n kiner Abhandlung , welche ich zu Paris in der Sitzung der erften Klaffe des Nationalinftituts am r6ften Novbr. 1804 vorgelefen, habe ich ba-

*> 6 a u f Iu r e Voyage dans les Atper, g. 936;

c 57 1 reits eotwviclrelt, wie i iber die Hiihe des Montb lanc hinaus, a l b in e iner Region , wo der Einflufs der ftrahlenden W2rrne fehr gej inge ift , im Sornrner in 49" nurtllicher Ureite, und tinter dem Aequator, gleich kalte Luftfcliichten in einerlei H a h e lie- gen. Die Vergleichung -van Herrn G a y - L u f - f a c 's Beobachtungen auf feiner grofsen Luftfahrt, unct den meinigen am Chirnboraqo, gaben diefes auffallende Refultat :

Hohe T e m p e r a t u r e n

244ot 5*,2 R. + 5",8 R. +6",6 R. *) am Chimboraco iiber Paris

2850 2,3 1,6 [ ::: 1 3012 - 1,3 - 2,0 - 1,2

Die Unterfchiede hetragen nicht m e h r als 00~7. Auch herrfchte damals in den Ebenen des nordli-

*) Da die Hi;hen fiber Paris in Hrn. G a y - L u f - l a c ' s Tabelle (Ann., X x , 26,) urn co T o i h lilei- ner find, aTs die Hohen iiber dem Mecre, fo finde ich durch Interpolation zwifchen den Zah- len dieler Tabelle die Tliermometerltande ii ber Paris, welclie zu den in der erften Columne an- gegelienen Hohen iiber dern Meere gehdren, et- was anders, als fie in d e r dritten Columne rtehn, und zwar fo, wie ich fie in der einseklammerten Columne daneben gefetzt habe. Man fieht, dafs diele Tern peraturen noch genauer, als jenc, init denen& am Chi inborap in den hiihern Regionen harmoniren. Sie find, die erften aus Zeile 9 ; die zweite aus Zeile 1 1 und 1 2 ; die dritte aus Zeile 14; die vierte aus Zeile 13 und 20 der G a y - L 11 f f a c 'fchen Tabelle abgeleitet. G i l b .

chen Frankreiclts eine Hitze, welche der Ternpera- t u r der Tiopenliinder gleicl; war.

Bis hierher haben wir zwei Mittel untcrfucht, das Gefetz dcr abnehmenclen \Varme ltennen zu 1 ern en. Bergreilen u n tl LuJgahrten geberl Re fu I ta- t e , welche mehr ilberein ftirnmen , als man wegen des Spiels der hprizontalen und fenkrechten W i u - d e erwarten follte. Dre i antlere niclit gleich ZU- verlKfGge Mittel Gnd: die Jahre lang 1)eobachtute mittlere Lrflttemperatirr'; die W u r m p der Q u P I h ] ; und die lViirme der unrerirdi/ichPn Hoh!rn, welcbe letztere man etwas gewagt die IVurme des Erdkiir- pers zu nennen pflegt.

Herr v on H u m k~ o 1 cl t bemerkt iiber cfas er- fie diefer Mittel , dafs es imrner nur v o n geringeriii W e r t h e fur die Beftimmung des Gefetzes cler Wir- rneabnahme i n der Atniofphiirz bleiben werde, es fey denn , es liefsen Iich auF der Hahe des hlontblanc, des Pic von Teneriffa und dcs Aetna phyfikalifche Obfervatoria, u n d ztvar, urn ftationsren Luftballen zu gleichen, auf fpitzen Regelbergen oder a n ienlc- rechten Abftiirzen bauen, und i n ihnen taglich cor- refpoudirende Beobachtungen uher Horizontal - Re- fraction , Luftfeuchtigkeit , electrjfche Tenfion, ElafticitPt und Tempera tur der Atrnorphfire anftel- len. In Europa find indefs clie hGchften Punkte, die for twlhrend bewohnt werden , die Hofpice m i

St. Gotthards - und am St. Bernhards - Pafs, nur in

6390 und 74713 Furs Uiihe. I n Amerika haben fich zwar feit den l l teftenzeiten dieMenfchen noch becleutcnd hijher angefiedelt ; peruanirche Stadte, wie Mincuipampa und Huancavelica, liegen in igoot Hijhe, uncl Menfchenwohnungen erheben iich feelblt bis 12610 Fufs, alIo vier Mahl hijher'als die grofsen, aber lichten Wolken , welche im Sornmer fiber urlrerm Scheitel hinziehen ; auch werclen i m fpanifchen Arnerilta, w o feit L a C o n d a m i n e ' s Reire Liebe zu phyfikalifchen Wi fen lcha f t~n mehr verbreitet i r t , als man i n Euro_pa EelbftgeFZllig zu 51 a u b e n w'ii n fc h t , tag 1 i c h e T h e rm o m e t erbeo bach - tungen ziernlich regelmifsig in 8 bis QOOO Fufs HO- he angeftellt. AJlein die Orte, deren rnittlere Tern- peratur mit einander verglichen werclen foH, lie- gen zu weit von einander; ift ih re Hijhe iiber de r &leeresflache unter 3000 Furs, fo verurfacht die zufil l ige Variation urn i o R. fchon eine iiberrna- fsige Verfchiedenheit i n dem Rerultate; untl wie (011 man unter den verwickelten, die Teniperatur beftinimenden localen Urlachen den Einflufs d e r Hohe erkennen , und was der Eenkrechten H o h e iiber Clem Meere allein zuzukhreiben iCt, beftirn- men? Faft alle hoch gelegene Stadte und Dorfer in Amerika und Europa find in engen Gebirgstha- ]ern uncl auf unerrnefslich weiten, durch ehemahli- g e n W a FCe r ft a n d gee bn e t e n G e bi rgs k u pp e n an ge - b a u t , die lich ftark erhi tzen, und je nachdem man cIie mittiere Temperatur dieler hohen Gehirgsebe- nen mjt der tler K a h e n , oder mit den noch ho-

bern Gebirgsl'pitzen uergleicht, erhHlt man fehr ver- fchiedene Beftimmungen fdr die Wlrmea'onahme. I c h wahle, fagt Hr. v o n H u m b o l t l t , um rliefen Gegenftand genauer zu unterfuchen , vier StatIte, deren mitt lere Ternpera tur und Mohe tiher der Meeresfliche bekannt find: Quito, Santa Fk cla Bo- gota , Popayan und Mexiko.

Es kornmt zuerft darauf an, den mittlern I('@- megehalt der Tropenregion in der Ebenr drs Mee- res feft zu fetzen. W e n n ich meine eigneo funfjih- r igen Heobachtungen rnit denen vergleiehe, rvel-

c h e C o t t e i n feinem klarfifchen Wer!<e: A ' ? ~ ~ O ~ T P S tie Meteorologie, vereinigt hat, fo fctieint es entichie- d e n , dafs vorn Aequator bis Goo niirtll. Breite clas Thermomhter zu einer gleieh grofsen H o h e fteigt; dafs die aufserordentlich hoKen Therrnometerftsn- de i n den gemafsigten .Klirnaten Iiaufiger als twi- f'chen d e n T r o p e n Gnd; und tlafs, (wen, man i n der S o n n e , o d e r m i t Licht-abforhirentlen , gleichf,irn photofkopifchen Thern iometern , ocler von wenig genauen Beohachtern angeftellte Verfuche aus- fchliefst,) das Tropenldirna irn Innern von Alien, Afrika u n d Arnerika gl'eich heifs ift. Seitcleni die Reirenden mit Queckfilberflierrnometern verfehen find, und i m Schatten, anfserhalb des Reflexes von G e b a u d e n u n cl Fel s w 2 n c l e n be o bac h t en, ve r fc h w i n-

den nach und nach d i e Angaben von 53 bis 36' R. T r o p e n w s r m e , oh man gleicb noch Therrnometer- fcalen Geht, auf clenen 50 und 60° f y r i k h e r und feiie- gal'fcher Hitze angedeutet find. Nach C o t t e fallt

\

c 4 I 1 die mittlere Ternperatur der Lander zwifchen clan Wendekrejfenzwirchen ~ t O u n d 2 2 ~ , 7 R. L a C ' o n - d a r n i n e beftimrnt fie fiir die Ufer der Siihfee nur auf 200. Allertlings ift die fiidliche Hemifphiire un- iers Erdballs etwas kiihler, otter vielrnehr gleich- mahig milder, a l s die nbrdliche. .'Doch Jiegt die- fer Unterfchiect rnehr i n den Extremen, a ls- in der mittlern Warme. Die Lander fiidlich vom Aequa- tor, befonders clie der gemzfsigten fiiillichen Zone, find wegen der grofsen Waffermenge der Fiidlichen Halbkugel weder fo fibermafsig kal t , noch fo iiberrnafsig warm, als die nordlichen Regionen der Erde unter gleichen Rreiten. Nach rneinen B e o b aclrtungen zu Guayaquil, einern Hafen a n rler3iidfee, fcheint die inittlere Ternperatur diefer Kiiftenlan- der gegen.2 i0,3 zu betragen. Natiirlich rnufs hier- von der Erclftrich zwifchen Arnotape und Coquim- bo ausgefchloll'en werclen , der weltlichfte uncl fan- dige The i l von Peru , in dern es nie regnet und donnprt , und i n welchem fiinfmonatliche VerhuI- l u n g der Sanne durch djcke Xebel eine do19 em- ptindliche Kiilte von g bis loo R. erregt. *) In

*) Itn Jahre 1801 rank an den lialteften Tagen in Lima, den 28. Julius, den 30. Auguft und den 2;. September, das Thermometer auf 1 I' lierab. Die wsrrnftten Tage waren der 25. Febr. uad 25. Msrz zu 22' R. Die mittlere Temperatur von Lima fcheint gegen 17", a h 4" weniger zu feyn, als an der KuCte gelegenen Orten diefer geogr. Breite zulrommt.

L 42 1 Cumana, ( I 00 27' 37" f. Breite,) einem wegen ieiner iiberrniifsigen Hitze weit berufenen O r t e , w o ich theils felhft beobachtete , theils mit rneinen Inftru- menten wahrend der Orinoco - Reife forgfsltigft be- obachten liefs, ift die mittlere jahrliche Li'zrrne 220,~. In Vera Cruz , wo ich ein Tableau von 2 1 ooo Beohachtungen des D o n Bernard0 cle Orta durchruchte, finde ich die mittlere Temperatur zu zoo,3. Die Breite des nahen arnerikaniichen Con- t inents uncl Nordfttarrne verrninflern dort im Win- t e r die Warme des Xlirna. Auch liegt diefer Ha- fen fclion den Wendekreifen nahe, un ter 190 12 '

nard]. Breite. Dieielben Urfachen hringen die rnittlere Wirme cler Havanna, iiber die ich vierjih- rige Reobachtungen bekannt rnachen wercle, auf 180R. 'herab; ja man fieht clort, unter230g'norcll. Breite, an Or ten , clie nur 2 4 0 Fufs iiber das Meer erhaben find, das Therii iometer manchmahl a u f d e in G eTr i e rp u n k t e.

Ein voftreffliches Mittel , die mittlere g e m - peratur de r Tropenregion kennen zu lernen , hie- te t clie Oberflache dcs Oceans clar, niimlioh da, wo feine Warme wetler durch Untiefen noch durch Striimungen modificirt ift. - Ich arbeite a n e incr &rte iiber die Temperatur der &leere, zu tier ich aufser meinen eignen Ve thchen eioe Men- ge von Heobachtungen henritze, wclche fpani- fche Seeofficiere auf meihe Bitte in der fGdlichen Halbkugel angeftellt haben , u n d noch anftellen. Nlclit blofs de r b e h n n t e , von F r a n k l i n , W i 1 -

l i a m s und P o w n a l l unterCuchte Golf - Strotn, svelcher die warinen Walfer tles rnexikanircthen MePrbufens iiber die R a n k von Keafountlland fuhrt, fondern auch ein Strorn ltalter Geivalfer, den wir in der Siidfee gefun'den haben, roll darauf verzeich. ne t werclen; ein Strom, welcher a n der Iiafte von Chili u n d Peru hinflierst, und fich beim Cap Parjza gegen \SieCten wentlet. Aufserhalb diefer Strd- mungen fincle jch das Meer in der dem Aequator naheo Zone zwirchen 2oo,6 uncl 2 2 O , 5 .

Das Endrefultat aller clierer Beobachtungen i f t , dafs man die inittlere Wiirriie cler Ebene des bIeeres zwifchen den Parallelen I oo nortllich unct fiidlich von der Linie, auf zlo,5 uncl zwifcben 100 und den UTendekrejfen a u f 20°,8 anfchlagen kann. I C i r w a n ' s Annahme von 23'flir deli Ae- quator *) ift dernnacll zu hoch.

&lit ih r vergleicht n u n Hr. v o n H u m - b o l d t die mittlern Tetnperaturen der oben ge- nannten i n grofsen untl hohen Gebirgsebenen gele- gene11 Staclte. Die H6he cler Starlt Quito, ( 00~13' 17" f. Br.,) iTt nicht , \vie fie L a c o n cl a m i n e und B 0 u g u e r be1 Berechnung cler Berghohen anneh- nlen, 146zr, fondern barometrifcli gernefren uncl nach L a P l a c e ' s Formel berechnet 1500~. Uas Thermometer fa11 Hr. v o n Id LI m b p 1 d t bej feinem fechsmonatlichen Aufenlhalte clarelbft oft den gan-

*) PhyJ. chem. Schriften, nach C I- e 11's Ueberletzung, B. 3, s. 132.

1. 44 1 7en Morgen iiber zmifchen 5" und go R. Eefon- CIerc feit dem fiirchterlichen Iandverheerenden Err[- beben von 1797 ift das ganze Klima cler Gegend merklich kal ter geworden, als es ZLI L a C o n d a - m i n e ' s Zeiten war. t Did mittlere Temperatur, die e r , doch , wie es fccheint , nach keineid genau- en Journal, auf I 3 O , j fetzte, Echeint gegenwar- t ig nur auf i 2 O , alfoo, unter tler von Rom zu fte- hen. . D e r Unterfchied mit den nahen Killten- l?indern betragt hiernach CJ,O,~ R., und die \Viir- meabnahme 157' a u f i o R. Auf Shnliche Weife berechnet, erhalt man fie fur St. Fk de Bogota 163, far Mexiko a Cot, fur P O ~ U Y Q R I fist. S t . F6 de Bo- gota, die Hauptftaclt des Konigreichs Neu - Granada,

sliegt 1.356~ iiber Clem Meere ; mittlere Temperatuc 130,2. Die Hohe von Mexiko nach nieiAen Beob- achtungen ift 1 17Zt, die mit t lereTemperatur 150,s; nordl. Ereite ' g o 26' 2". Popayan, der Sitz eines Hifchofs, liegt i n dern anmuthigen Thale des Cau-

caflt1fles, am Fufse zweier Schneebedeckter Vulka- n e , Sotara und PuracB; Hohe @of; das Klima gberaus angenehm ; inittlere Temperatur nach Doctor C, a 1 d a ' s Beobachtungen 16O,5 ; nordl. Breite 2' 24' 33". I n allen diefen Beobachtungen zeigt fich, wie man iieht, eine bewuntlernswiirdige Harrnonie. Alle geben die Warrneabnahme von 157 bis iG8t a u f io R., und beweilen dadurch gleichmafsig den Ejnflufs der Erllitzung und der ftrahlenden Warme grofser Gebirgsebenen. Diefer Einflufs erldiirt, warum man i n der Andeskette

c 45 3 nahe am Aequator nocli i n Soot H a h e das Klima, oder wenigftens die mitt lere Ternperatur von Al- gier, und in 1 4 0 0 ~ H o h e die mittlere Temperati ir VOD Rom und Florenz findet.

Was das oweite tler oben erwzhnten Mittel betrifft, die mittlere Warrne einer Gegend auszu- mit te ln , nhnl ich die Temperatur der QuelIen, fo hat, wie der Verfaffer bemerkt, Her r v o n B u c h , de r diefes finnreiche Verfahren neuerlich in die- fen Annulen, R. XX, S. 343, wiecler grunttlich em- pfahl, auf ieinen Reifen clurch die Schweiz uncl Italien rnehrere Beobachtungen gefammelt, welche i n betrachtlichen Hohen angqftellt find, und ftir die Zuverlaffigkeit diefes Mittels zit zetigen i'cheinen. Allein in fteilen uncl grorsen Hdhen , w o fich ent-

weder das Schneewaffer C,ifch tiefern Quellen bei- mifcht, oder w o diefe Quellen ihrem Urfprunge i n hijhern Regionen nahe Gntl, wircl es unzuverliiffig, und folche Gebirgsquellen zeigen eine geriiigere Ternperatur, als cler Gegenrl, wo tie ausbrechen, irn Mittel zuk8mmt. J o h n H u n t e r , den C a v e n - d i f h *) veranlafst hatte, auf Clem blauen Gebir ge von Jarnaika die Warme cler Quellen zu meffen, fand fie vom Meere an bis zu einer Hohe von 1400 Yards, (gleich 653[,) von 2i013 allrnPhlig bis 1 3 O , 3 abneh- men. Nun ift, nach E d w a r d ' s Hifiory ofJnmai- cu, Vol. I, p. 184, der Gipfel de r blauen Berge nur

r

*) Philo/op/rical Transact. of the Roy. SOC. of Lond. fo r 1788.

743 I en$. Furs { I 16 I ‘) iiber die MeeresflPche er- haben. Die Ouelle .. bei h r . Wallens Houfe fclieiot a l h die grorse Kiilte von 1 3 ~ v o m Gipfel felhft zu haben. In tien Gebirgen von Cutiiana uncl Carac- cas habe ich mehrere ahnliche Reobachtitngen iiher d ie Temperacur der Gebirgqquellen angeftcllt, und ebenfalls diere Quellen ftets kalter gefuncien , als man nach ihrer Hijhe hat:e vermuthen fallen; fo z. EL eine Qqelle i n 680f Hohe von 13O,z, eine an - clre in 505‘ Hdhe v o n i 3 O , 5 , u n d eine clritte i n 5gcc H ~ h e von iC;”,8 WPrme. Alle waren alro wenig- f te i s 50 kal ter , als fie es nach tier miltlern ’Ten]- peratur tier Gegencl follten , w o fie ausbrecheo.

So wie (lie Quellen, clay wo fie langfani iri wei- t en Gebirgsehenen fliersen, die wahre mittlere Warme anzeigen, fo e r k a n t man ctiefe auch in cler Temperacur der Hohlen. Wie fchwer es indef$ ift,

diefe fo genannte inncre Erdruurrne auszurnitteln, und wie fehr LocalverhiiltniTTe darauf einwirken, das habe ich bereits in meiner Schrift uber die tin-

terirdifchen Gasarten durch Verruche gezeigt. Da tiiere Erdwarme gewohnlich i n Kellern ocikr in

Bergwerken auf Querbriichen und abgeworfnen zimmerungslofen Stellen beobachtet wird , fo hat man bald mit Sufserm Luftwechfel , bald mit Ver- dampfung des nalfen Gefteins , bald mit luftaushla- fenden t rocknen Rliiften , bald mit bva’rmeentbin- dung der fich zerletzenden Gang- i ind G e b i r g a r - ten zu kampfen. Wenn ein Phyfiker mehrere Jah- re lang auf dem Riicken de r hohen Andeskette

d

c 47 1 lehte, fo wfire es allerdings ein herrliches Unter- nehrnen, vori 500 zu 500' a111 Gellirgshange Quer- fchlage in &rre PorphyrfelCen treiben zu laffen, urn dor t die Ternperaturahnahme zu heobachten. Leider aber f ind Uoternehmungen d i e k r Ar t filr Reifende unmiiglich; fie fehn fich i n ihren Eeob- achtungen auf Hilhlen uncl Bergwerlte einge- fclirankt, wie fie ihnen die Krttur uncl Kunft zl:fd!- lis darbietet. - - a[Hier v o n clenen, welche H e r r v o n ii u m b o 1 rl t i n feiner Abliaiidl~rng mit- theil t , nu r zwei IieobaclitunScn jecler A r t :]

Ilohlen. T h e r m o m e t er ft a n d i n tl e n K n Ikh iihlcn oftlich von cler Staclt H a v n n n , kauin I ot iiber clcr hleeresflache, iso,') R. ; die ridsere Luft 210 R.- Temperatur cler f-iohle Guacliaro beim I<IoCter CLZ- ripe in 505' Riille, i ind 1 0 3 1 T" nijrdl. Rreite, I 5" R.; des i n jh r entrpringenden Flrfschens 13',5; der aufsern L u f t 15'.

Gruben. Ternperaturder mexiltanifchen Grube S. Ygnacio bei Tehrdotapec, in 840' Hahe iind l S O 38' norcII. Greite, unter fehr gunftigen UnlCtSn- den, 19',5; der Grubenwalfeer 16'; der lufsern Luft 17'. - Temperatur tler peruanifclien Gru- be la Goadaloupe bei de r Stadt Micuiparnpa in 184ot H o h e uncl 6'45' fiicll. Breite, 1 1 ~ ~ 5 ; der Gruben- waffer 9 O ; der iiufsern Luft 4'3.

I n allen diefen Beobachtungen, bernerkt E1ei-r v o n H a r n b o l t l t , iiber die fo genannte innere Warine der Ercle ift zwnr tler Einflufs der H6he niclit zu verlrennen; im Ganzen find die Kefultate

€ 48 3 aber doch zu ungleich, urn fie ilber das'Gefetz der Warmeabnahme entfcheiden zu laffen.

W i r haben jetzt aHe XHiilfsmitfel unterftlcht, durch welche man zu der Kenntnih diefees Gefetzes gelangen kann. - -

Das Refultat, zu welchem fie uns fiihren, ift, wie man a u s tler "Fafel S. 28 erfieht, dafs m a r t

fich 12 i r , i erhehen mufs, urn die Tempeiatur ei- n e r Luftl'chich-1 um i o R. verinindert zu fehen.

Diefes Gefetz fcheint fa r die Tropenl inder rrnd fur tlnfer europCifches Klirna im Sonimer faft gleichgilltig zu feyn. Vlelleicht ift d i e Wiirmeab- nahme nahe am Aequator urn ein Geringes. langfa- m e r als i n Europa, welches i n der grijfsern Men. ge ftrahlender Aequatorialwarme gegriindet feyn kann.

Wie die Wiirmeabnahme bei iins irn Winter fey, welcher Unterfchied zwifchen dem Tage iind der Nacht Statt f indet, und ob man Ge, wie ich felbfk bezweifle, als eine arithmetifche ProgrerGon im ftrengften Sinne des Wortes betrachten konne; das miiffen fernere Verfuche in der Zukunft leh- ren.

Die Verfchiedenheit der Horizontalrefraction, welche man k i t B o u g u e r zwifchen tler heifsen Zo- ne und unfern Mimaten annimmt , konnte a h Ein- wendung gegen die Uebereinftimmung gel ten, die wir zwifchen meinen Beobachtungen unter dem

f: 49 3 Aequatot und den europPifchen Sommerbeobach- tungen gefunden hahen. Aber nian clarf nicht ver- gefren, dafs Herr D e 1 a m b r e durch genaue Ver- h c h e neuerlich erwieren h a t , die Horizontalre- fraction jm mittlern Europa fey vie1 geringer , aIs man bisher geglaubt hat. Dazu liiimrnt, dafs B o u g u e r ’ s Beobachtungea i n Quito i m tl’ider- fpruch rnit denen ftehn, welche L e G e n t i1 in faCt gieicher Breite in Alien angehellt hat. SO lange die Artronotnen Felbft nocli nicht iiher die Horizontalrefraction in verfchiedenen Breiten mit einander. eiriig find, ift es vorfichtiber, bei dern reinen Ausfprucbe der phyfikalifchen Verhche fte- hen zu bleiben.

1 .

~ n n a l . d. PhyGk. B.24. St. I . J. 1806. St. 9. D