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Ueber den Pernbalsam. 309 Rohtenbenzoesaure Ba yt krystallisirt in warzenfirrrnigen undurchsichtigen Anhiinfangen nnd besteht ans CI s HI D 03) Ba 0. Das RohlenbenaoesaosreBIeiozyd krystallisirt anch in warzenfiirmigen z u s a m m e n h ~ n ~ g e n , die bei 100 O C. getrocknet zusammenbacken und eioe wachsartige Beschaffenheit annehmen; es ist naeh deer Fomel Cis HI o 03, Pb 0 zusammengesetzt. Nach den vors tehenden Untersnchungen Wst sich fur die Znsammensetznng des Pernbalsams als erwie- sen annehmen, dafs er enthiilt Cinnamein (Pernbalsamiil) Metacinnamein (nicht immer) Zirnmtslum K ohlenbenz o eslinre Harzige Substancea. Dutch ctiese Untersuchnngen ist gewih erh neuer wichtiger Schritt in der Kenntnifs des Perubalsams ge- schehen, der 511 weiteren Versnchen Veranlasung geben wird. - Bemerkung uber den Gerbstoff; Berd. von - D e r fliissige Gerbstoff, wie man denselben durch directe Behandlung der Galllipfel mit Aether erhiilt, uderscheidet sich von dem festen Gerbstoff, der ein un- mittelbarer Bestandtheil ist, dadnrch, dafs er eine Mi- schung von Gerbstoff, Wasser und Aether darstellt, in noch nicht genau bestimmten Verhlltnissen, die ich aber fiir constant halte, oder nur leichter Veriindernn-

Bemerkung über den Gerbstoff

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Page 1: Bemerkung über den Gerbstoff

Ueber den Pernbalsam. 309 Rohtenbenzoesaure Ba yt krystallisirt in warzenfirrrnigen undurchsichtigen Anhiinfangen nnd besteht ans CI s HI D

0 3 ) Ba 0. Das RohlenbenaoesaosreBIeiozyd krystallisirt anch in warzenfiirmigen z u s a m m e n h ~ n ~ g e n , die bei 100 O

C. getrocknet zusammenbacken und eioe wachsartige Beschaffenheit annehmen; es ist naeh deer Fomel Cis H I o 0 3 , Pb 0 zusammengesetzt.

Nach den vors tehenden Untersnchungen W s t sich fur die Znsammensetznng des Pernbalsams als erwie- sen annehmen, dafs er enthiilt

Cinnamein (Pernbalsamiil) Metacinnamein (nicht immer) Zirnmtslum K ohlenbenz o eslinre Harzige Substancea.

Dutch ctiese Untersuchnngen ist gewih erh neuer wichtiger Schritt in der Kenntnifs des Perubalsams ge- schehen, der 511 weiteren Versnchen Veranlasung geben wird. -

Bemerkung uber den Gerbstoff;

Berd. von

- D e r fliissige Gerbstoff, wie man denselben durch

directe Behandlung der Galllipfel mit Aether erhiilt, uderscheidet sich von dem festen Gerbstoff, der ein un- mittelbarer Bestandtheil ist, dadnrch, dafs er eine Mi- schung von Gerbstoff, Wasser und Aether darstellt, in noch nicht genau bestimmten Verhlltnissen, die ich aber fiir constant halte, oder nur leichter Veriindernn-

Page 2: Bemerkung über den Gerbstoff

310 Befa1 :

gen fihig. SchluIB sprechen.

Folgende Thateachen diirften fur diesen

1) Der Diissige Gerbstoff ist scbwerltislich in Wasser, welches mit Aether geslttigt ist, wenigatens wenn er in merklicher Menge zugeeetzt wird.

2) Sattigt man die wassrige Galtwtinctnr rnit hether, so wird der Gerbstoff, den sie enthglt, in fliis- sigen Gerbstoff verwandelt, und dieser scheidet eich von der ubrigen Fliiseigkeit ab.

3) Der i m Wasser geliiste Garbst& verUlt sich auf dieselbe Weise, wenn die 4uflliaang mjt Aether geschiittelt wird. Sie sondert sich in drei Lagen, die unterste ist fliissiger Gerbstd, die zweite Htherhaltigee Wasser die dritte Bether. Dieser Versuch gelingt urn 80 beseer, j& concentrirter die Aufliisung ist.

Diese Eigenschaft des Gerbatoffs ir,t Itherlraltigem Waaser eehr schwerliislich eu sein, Ueb larich &Mop;- licaeit vermntheo, m e der wiissrigea Gat$ueWtur einen Theil ihres Gerbstoffs direct zu erhalten.

Ich verfuhr auf folgende Weise. 4 Unzen gepiilverte Galllpfel werden mit 8 Unzen

Wasser zwei Stunden lamg in Beriihrung g e h e n , wor- auf man die Tinctnr abfiltrirt; die ohngefihr 4 Unzen betrsgt. Diese wird mit 2 Unzen Aether einige Minu- ten geschiittelt und in einen Scheidetrichter gebracht ; der fMssige Gerbatoff nimmt bald den untwaThei1 der Flussigkeit eiu, man trcnat ihn und UQt ihm ver- damten uod bei L.00

Man erhilt, dnrch diesea VW~ctrs nickt albn Gerbstoff dee Galhsaufgusses, 3 davm bleiben m h anfgeliist, was vgn noch eu bestimmenden Urnstanden abhhgt.

C. trocknew

Page 3: Bemerkung über den Gerbstoff

Ueber den CerLstofl: 3) I

B e l o u z c bemerkt in seiaer Abhandlung iiber den Gerbstoff: uVon allen Beatandtheilen der Gallapfel ist der GerbetofT der 18slicbste im Wasser. Wenn ruau Gall#pfelpulver rnit w6ssrigern Aether in Beriilirnng bringt, so benriichtigt sich der Gerbstoff des im Aether enthaltmn Wassers und bildek daniit und mit einer gewissen Qaantitlt Aether sinen dickten Syrup, wel- cher in einem Dep€acirungsapp.wate, durch die oberen Lagen van AeLher, wle dnrch einen Stempel, ausgetrie- ben wird. Die Flhigkeiten sind merkwiirdigerweise h u m pf%rbt, wahrend, wean man den Ruckstand der Gallapfel rnit destillirtem Wasser behandelt, man eine braunrothe Fliissigkeit erhiilt, wrlche alle Fkrbende Be- otandtkeile der GaWPpfel anfgeliist enth8lt.d

Diese Thehe rub& wesenthAi, wie man siehef, darauf, dafs der Gerlrstoff in Warner Wdicher ist a b die a d e r n fiiirbendeaMaterien der GaB?ipfek, fan=, Wafs dep Gerbtoff der vorherrscbende Bes td the i l dar Gall- apfel ist, und daSs er ia Bezw atsf die Menge des Wassers, womit e r h i dieser Darstelluq in Beriilrrung kiimmt, sich irn Uebemchufs befindet.

fch bio iibemeiigt, daIk dem niclit 60 id, wrb dafs die 80 v o h t k d i g e Schidnog des Gerbtoffs von &a andern Destandtheilen der Gdllpfel allein auf seiner Eigenschaft beruhet, mit Bether und Wasser in be- stimmten Verhtlnissea siCh 2u verbindeb. In der That, wollte man diese new Theorie nicht annehmen, su

wurde man sagen miissen, dalg der Gerbstoff ans der wHssrigtn Gallustinctur Bur abgeschieden werden Iriinne, wseil er weniger liislich sei in Wasser als die fiirben- Ben Bestsndtheile. Die Awscheidung dee Gerbstoffs ist gewife auch nicht weniger an das VorIrerrecIaen desselben GerbsloRs gehunden, denn bekanntlich ent-

Page 4: Bemerkung über den Gerbstoff

312 Eeral: Ueber deq Gerbstoff.

eieht der wlissrige Aether den Galliipfeln den Gerbstoff bis auf die letzte Spur, und bei diesem Zeitpuncte mub augensclleinlich die farbende Materie vorhercschen.

Der fliissige Gerbstoff besteht ohngefiihr aus Gerbstoff.. . .40 Wasser.. .... 7 Aether ..... .53

~~

100.

W i r d Gerbstoff mit einem Gemange von Wasser und Aether geschuttelt, so erhdt man cine analoge Zu- sammensetzung , obgleich der Gerbstoff sich hier in einem Ueberschub von Wasser und Aether befindet.

Das Verfahren von P e 1 o u z e ist gewik das beste, wenn es sich darum’ handelt, reinen Gerbstoff darzu- stellen, es 16I‘st aber in mehrfacher Beziehnng noch zu wiinsclien iibrig. Geiibten Hinden ist die Arbeit leicht, niclit aber ungeiibteren, und die Ansbeute an Gerbstoff ist nach der Natur des Aethers verschieden. Das Ver- fahren von Le C o n n e t giebt mehr Gerbstoff mit we- niger Kosten, es ist aber unbequem und das Product weniger rein.

Vergebens habe ich versucht, ein Verfahren aus- zumitteln, wonach ich leicht und sicher 45 bis SO Proc. Gerbstoff aus den Gallapfeln erhalten biinnte, der fur den medicinischen Gebrauch hinreichende Reinheit be- sETse. Bus mehren will ich nun folgendes Verfahren angeben :

Reclificirter Aether 12 Unzen, Alkohol von 33 O--C. 3 Unzen, und destillirtes Wasser 1 Unm werden verrnischt. In die Hiilfte dieser iitl!erhaltigen Fliissigkeit riihrt man 8 Unzen feingepulverte Gallapfel ein, bringt das Gemenge in einen Deplacirungstrichter, giebt die iibrige Flussigkeit darauf, und iiffnet nach sechsstiindigem

Page 5: Bemerkung über den Gerbstoff

Geiselcr : Ueber Bereitung der Vl1osphors8ure. 313

Contact den Hahn des Trichters. Nachdem die Fliissig- keit abgetriipfelt ist, giefst man oben in den Trichter noch 4 - 5 Unzen Wasser, um den von dem Pulver zuriickgehal tenen Aether noch auszutreiben. Man er- hi l t nun 12 - 13 Unzen einer gelblichen Tinctur, die durch Verdnnsten fast 4 Unzen Gerbstoff giebt, der wegen eines geringen Riickhaltes fiirbender Materie eine blasgelbe Farbe besitzt, und recht gut in denKun- sten verwendet werden Irann. (Journ. de Chim. med. 2. Ser. V, 225.) - Bemerkungen iiber die Bereitung der Phos-

phorsaure aus Phosphor;

Dr. Geiseler. von

- D i e von mir im Archiv der Pharmacie (f.R.XXXIII.

62) angegebene Bereitungsart der reinen PhosphorsBure am Phosphor durcli Uebergicfsen desselben mit Salpe- tersaure und Bewirkung der Oxydation durch allmlh- lig steigende Erwgrmung des Gemenges, scheint anch weitere Anwendung gefunden zu haben, denn Wit t 8 t o ck und B 8 rw a 1 d , indem sie im Berliner Jahrbuch der Pharmacie B. XXXZZZ. zuerst auf die Verunreinigung des Phosphors und der PhosphorsEure mit Arsenik auf- merksam machen und mr Darstellnng der reinen Phos- phorsgure Vorschriften geben, lassen ebenfalls die Oxy- dation des Phosphors auf die von, mir angegebene A r t ausfiihren. Die diesen Gegenstand betreffenden Arbeiten der genannten Chemiker benutzend nnd andertveitige Mittheilungen beriicksichtigend machte ich seither einige Erfahrungen, die vielleicht der Beachtung nicht ganz unwertli sind.