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732 B. Zondek: dann die Gef/~Be zu punktieren. Man hat so die M6glichkeit, das Blut aus Arterie und Vene gleiehzeitig Z u erhalten und ist yon den sonst oft sehnell eintretenden Kontraktionen der Arterien unabh/~ngig. 13. Herr Neu-Heidelberg: Beitr~ge zur exogenen Beeinflussung des placentaren Stoffwechsels. l)er Vortragende legt an Hand klinischer Beobachtungen dar, dab es in Fi~llen sog. ,,habituellen Abortes" gliiekt, mit der naeh Poulsson durchgeftihrten Lebertrantherapie die Sehwangerschaft zu erhalten und ein lebensf/~higes Kind zu erzielen. Die bekannt gegebene Beobachtung mit besonderer Beweiskraft unterseheidet sieh yon der Poulssons inso- fern, als es sieh nieht um primi~r abgestorbene Frucht und consekutiven Abort handelt; es waren vielmehr bei den vorausgegangenen Aborten im 6. und 7. Monat nicht lebensf/ihige, kurzfristig lebende Friichte ge- boren worden- eine in theoretisch-wissenschaftlieher Beziehung be- achtliehe Beobachtung. Die Vigantolverabreiehung (Vitamin D) leistet nach den Erfahrungen des Vortragenden offenbar nicht das Gleiche wie die Lebertrantherapie (Vitamin A d" D). Auffallend h/iufig findet sich naeh der reinen Vigan- tolthcrapie (bei t//glieh 4 rag. Vigantol in den letzten 4 bis 6 Wochcn) ausgedehnte KMkabseheidung in der Placenta und anseheinend eine Verz6gerung des Geburtseintritts mit gelegentlieh iiberreifcn Friiehten. Der Vortragende vermeidet mit Bedaeht eine Er6rterung des m6gliehen Wirkungsmeehanismus bei den mit der Vitamintherapie gemachten Feststellungen. 14. Herr B. Zondek-Berlin: Obcr Farbstoffe in der Placenta. Die vorliegenden Untersuchungen sind aus den Hormonforschungen hervorgegangen, die ieh im Laufe der letzten Jahre in Gemeinschaft mit Herrn Aschheim und Herrn Brahn ausgeftihrt habe. Wie Sie wissen, ist es uns zuerst gelungen, das Follieulin aus der Placenta in reiner wasser- 15slieher Form darzustellen. Bei dieser Gelegenheit machten wir alkoho- lische Extrakte des Placentargewebes. Als wir diese Extrakte mit Wasser nnd Petrol/~ther mischten, machten wir die interessante Beobaehtung, dab der Petrol//ther eine prachtvolle rote, der Alkohol eine goldgelbe Farbe annahm. Als wir die Befunde mehrmMs best/~tigt sahen, gingen wir an die Erforschung dieses Farbproblems. Im Rahmen eines Kongreg- vortrages ist es nicht m6glich, die Einzelheiten dieser Untersuehungen auszufiihren. Ich will mich darauf beschr/tnken, Ihnen in pri~gnanter Kiirze lediglich (tie gesultate mitzuteilen.

Beiträge zur exogenen Beeinflussung des placentaren Stoffwechsels

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732 B. Zondek:

dann die Gef/~Be zu punktieren. Man hat so die M6glichkeit, das Blut aus Arterie und Vene gleiehzeitig Z u erhalten und ist yon den sonst oft sehnell eintretenden Kontrakt ionen der Arterien unabh/~ngig.

13. Herr Neu-Heidelberg: Beitr~ge zur exogenen Beeinflussung des placentaren Stoffwechsels.

l)er Vortragende legt an Hand klinischer Beobachtungen dar, dab es in Fi~llen sog. ,,habituellen Abortes" gliiekt, mit der naeh Poulsson durchgeftihrten Lebertrantherapie die Sehwangerschaft zu erhalten und ein lebensf/~higes Kind zu erzielen. Die bekannt gegebene Beobachtung mit besonderer Beweiskraft unterseheidet sieh yon der Poulssons inso- fern, als es sieh nieht um primi~r abgestorbene Frucht und consekutiven Abort handelt ; es waren vielmehr bei den vorausgegangenen Aborten im 6. und 7. Monat nicht lebensf/ihige, kurzfristig lebende Friichte ge- boren w o r d e n - eine in theoretisch-wissenschaftlieher Beziehung be- achtliehe Beobachtung.

Die Vigantolverabreiehung (Vitamin D) leistet nach den Erfahrungen des Vortragenden offenbar nicht das Gleiche wie die Lebertrantherapie (Vitamin A d" D). Auffallend h/iufig findet sich naeh der reinen Vigan- tolthcrapie (bei t//glieh 4 rag. Vigantol in den letzten 4 bis 6 Wochcn) ausgedehnte KMkabseheidung in der Placenta und anseheinend eine Verz6gerung des Geburtseintritts mit gelegentlieh iiberreifcn Friiehten. Der Vortragende vermeidet mit Bedaeht eine Er6rterung des m6gliehen Wirkungsmeehanismus bei den mit der Vitamintherapie gemachten Feststellungen.

14. Herr B. Zondek-Berlin: Obcr Farbstoffe in der Placenta.

Die vorliegenden Untersuchungen sind aus den Hormonforschungen hervorgegangen, die ieh im Laufe der letzten Jahre in Gemeinschaft mit Herrn Aschheim und Herrn Brahn ausgeftihrt habe. Wie Sie wissen, ist es uns zuerst gelungen, das Follieulin aus der Placenta in reiner wasser- 15slieher Form darzustellen. Bei dieser Gelegenheit machten wir alkoho- lische Ext rakte des Placentargewebes. Als wir diese Extrakte mit Wasser nnd Petrol/~ther mischten, machten wir die interessante Beobaehtung, dab der Petrol//ther eine prachtvolle rote, der Alkohol eine goldgelbe Farbe annahm. Als wir die Befunde mehrmMs best/~tigt sahen, gingen wir an die Erforschung dieses Farbproblems. I m Rahmen eines Kongreg- vortrages ist es nicht m6glich, die Einzelheiten dieser Untersuehungen auszufiihren. Ich will mich darauf beschr/tnken, Ihnen in pri~gnanter Kiirze lediglich (tie gesul ta te mitzuteilen.