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Basic aspects of German language grammar from DW courses
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Verb
Verben werden konjugiert (Konjugation ). Abhängig vom Subjekt (Person, Numerus) werden an den Verbstamm (Infinitiv ohne -en oder -n) unterschiedliche Endungen angefügt. Bei manchen Verben treten weitere Veränderungen auf, besonders bei den unregelmäßigen Verben. Die Verben bilden bei der Konjugation zugleich eine Tempusform (Zeitform). Im Deutschen gibt es sechs Tempusformen: Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II .
Regelmäßige Verben: Aktiv Präsens Indikativ
normal weitere Veränderungen
(Infinitiv) frag-en arbeit-en hab-en
ich frage arbeite habe
du fragst arbeitest hast
er/sie/es fragt arbeitet hat
wir fragen arbeiten haben
ihr fragt arbeitet habt
sie (Sie) fragen arbeiten haben
Unregelmäßige Verben: Aktiv Präsens Indikativ
normal weitere Veränderungen
(Infinitiv) komm-en sprech-en heiß-en sei-n
ich komme spreche heiße bin
du kommst sprichst heißt bist
er/sie/es kommt spricht heißt ist
wir kommen sprechen heißen sind
ihr kommt sprecht heißt seid
sie (Sie) kommen sprechen heißen sind
Bei einigen sehr häufig gebrauchten unregelmäßigen Verben wechselt bei der Konjugation in der 2. und 3. Person Singular Präsens der Stammvokal (Vokalwechsel), z. B.:
e > i: helfen: ich helfe, du hilfst, er/sie/es hilft, wir helfen, ihr helft, sie helfen
a > ä: tragen: ich trage, du trägst, er/sie/es trägt, wir tragen, ihr tragt, sie tragen
au > äu: laufen: ich laufe, du läufst, er/sie/es läuft, wir laufen, ihr lauft, sie laufen
Aktiv Präteritum Indikativ
Regelmäßige Verben bilden das Präteritum, indem zwischen den Stamm und die Personalendung das Suffix -t- eingefügt wird. Bei Verben, deren Stamm auf -d oder -t endet, wird vor dem Präteritum-t ein -e eingefügt. Unregelmäßige Verben bilden das Präteritum ohne das Suffix -t- und ändern ihren Stammvokal. In der 1. und der 3. Person Singular gibt es keine Personalendung. Einige Verben werden gemischt (regelmäßig und unregelmäßig) konjugiert. Sie bilden das Präteritum mit dem Suffix -t- (regelmäßig) und mit Änderung des Stammvokals (unregelmäßig). Bei einigen Verben gibt es noch zusätzliche Veränderungen im Stamm, z. B.:
gehen → ich ging, bringen → ich brachte.
Regelmäßige Verben Unregelmäßige Verben
(Infinitiv) sagen arbeiten sehen gehen finden
ich sagte arbeitete sah ging fand
du sagtest arbeitetest sahst gingst fandest
er/sie/es sagte arbeitete sah ging fand
wir sagten arbeiteten sahen gingen fanden
ihr sagtet arbeitetet saht gingt fandet
sie (Sie) sagten arbeiteten sahen gingen fanden
Gemischt konjugierte Verben
(Infinitiv) kennen bringen
ich kannte brachte
du kanntest brachtest
er/sie/es kannte brachte
wir kannten brachten
ihr kanntet brachtet
sie (Sie) kannten brachten
Abgesehen von den Verben haben und sein und den Modalverben, bei denen das Präteritum auch im mündlichen Sprachgebrauch benutzt wird, wird das Präteritum vor allem in schriftlichen Erzählungen und Berichten verwendet. Die Präteritumformen von haben und sein sind unregelmäßig.
(Infinitiv) haben sein
ich hatte war
du hattest warst
er/sie/es hatte war
wir hatten waren
ihr hattet wart
sie (Sie) hatten waren
Partizip II
Bei regelmäßigen Verben ohne Vorsilbe (Präfix) bildet man das Partizip II mit dem (grammatischen) Präfix ge-, dem Verbstamm und dem (grammatischen) Suffix (der Endung) -(e)t, z. B.:
fragen → gefragt, retten → gerettet
Die regelmäßigen Verben mit dem Suffix -ier(en) bilden das Partizip II nur mit dem Suffix (der Endung) -t, z.B.:
telefonieren → telefoniert, reparieren → repariert
Bei unregelmäßigen Verben ohne Vorsilbe (Präfix) bildet man das Partizip II mit dem (grammatischen) Präfix ge-, dem Verbstamm (häufig mit verändertem Stammvokal) und dem (grammatischen) Suffix (der Endung) -en, z. B.:
laufen → gelaufen, fliegen → geflogen
Bei Verben mit trennbarer Vorsilbe (z. B. ab-, an-, aus-, bei-, mit-, vor-) wird das (grammatische) Präfix ge- zwischen Vorsilbe und Verbstamm eingeschoben, z. B.:
anmelden → angemeldet, mitnehmen → mitgenommen
Bei Verben mit nicht trennbarer Vorsilbe (be-, ent-, ge-, ver-, zer-) entfällt das (grammatische) Präfix ge-, z. B.:
versuchen → versucht, beginnen → begonnen
(In Wörterbüchern gibt es bei jedem unregelmäßigen Verb einen Hinweis auf die Form des Partizips II.)
Aktiv Perfekt Indikativ
Das Perfekt wird gebildet aus einer (Präsens-) Form von haben oder sein und dem Partizip II des betreffenden Verbs.
(Infinitiv) fragen gehen
ich habe gefragt bin gegangen
du hast gefragt bist gegangen
er/sie/es hat gefragt ist gegangen
wir haben gefragt sind gegangen
ihr habt gefragt seid gegangen
sie (Sie) haben gefragt sind gegangen
Die meisten Verben bilden das Perfekt mit dem Hilfsverb haben, z. B.:
schlafen – ich habe geschlafen, sehen – ich habe gesehen
Wenige Verben bilden das Perfekt mit sein, z. B.:
die Verben der Bewegung, z. B.:
laufen – ich bin gelaufen, fliegen – ich bin geflogen
die Verben der Zustandsveränderung, z. B.:
umsteigen – ich bin umgestiegen, aufstehen – ich bin aufgestanden
die Verben sein, werden und bleiben: ich bin (da) gewesen, ich bin (alt) geworden, ich bin (jung) geblieben
Sowohl mit dem Präteritum als auch mit dem Perfekt kann ein Prozess (eine Tätigkeit usw.) als vergangen dargestellt werden. In der gesprochenen Sprache (v. a. der Alltagsrede) wird zur Darstellung von Vergangenheit bei den meisten Verben überwiegend das Perfekt gebraucht, dagegen bei den Modalverben (besonders in Kombination mit einem anderen Verb) sowie bei haben und sein vor allem das Präteritum, z.B.:
sehen (meistens) ich habe (ihn) gesehen – (selten) ich sah (ihn)
wollen (meistens) ich wollte (ihn) fragen – (selten) ich habe (ihn) fragen wollen
haben (meistens) ich hatte (eine Frage) – (selten) ich habe (eine Frage) gehabt
sein (meistens) ich war (zu Hause) – (selten) ich bin (zu Hause) gewesen
Aktiv Plusquamperfekt Indikativ
Das Plusquamperfekt wird gebildet mit einer Präteritumform von haben oder sein (analog zum Perfekt) und dem Partizip II des betreffenden Verbs.
(Infinitiv) fragen gehen
ich hatte gefragt war gegangen
du hattest gefragt warst gegangen
er/sie/es hatte gefragt war gegangen
wir hatten gefragt waren gegangen
ihr hattet gefragt wart gegangen
sie (Sie) hatten gefragt waren gegangen
Mit dem Plusquamperfekt kennzeichnet man einen Prozess, der in der Vergangenheit vor einem anderen Prozess (durch Perfekt oder Präteritum ausgedrückt) abgeschlossen worden ist, z. B.:
Nachdem/Als wir angekommen waren, fuhren wir ins Hotel. Wir haben uns gegen 19 Uhr getroffen. Davor hatten die meisten noch etwas getrunken.
Aktiv Futur I Indikativ
Das Futur I wird gebildet aus einer (Präsens-)Form von werden und dem Infinitiv des betreffenden Verbs.
(Infinitiv) fragen gehen
ich werde fragen werde gehen
du wirst fragen wirst gehen
er/sie/es wird fragen wird gehen
wir werden fragen werden gehen
ihr werdet fragen werdet gehen
sie (Sie) werden fragen werden gehen
Um einen Prozess als zukünftig auszudrücken, benutzt man im Deutschen das Futur I seltener, stattdessen meistens das Präsens mit einer Zeitangabe, z. B.:
(selten) Ich werde (morgen) ins Kino gehen. – (meistens) Ich gehe morgen ins Kino.
Oft drückt das Futur I eine Vermutung (= modale Bedeutung) aus, auch im Zusammenhang mit wohl, wahrscheinlich u. a., z. B.:
Er wird jetzt (wohl/wahrscheinlich) zu Hause sein. Mehrteilige (zusammengesetzte) Verbformen wie das Perfekt, das Plusquamperfekt und das Futur I bilden als Prädikat im Satz eine Satzklammer, sobald weitere Satzglieder hinzukommen (siehe auch „Satzgliedfolge”), z. B.:
[ ]
Ich habe ihn gestern gesehen.
Ich hatte ihn vorher schon einmal getroffen.
Ich werde ihn bald besuchen.
Neben der Person, dem Numerus und dem Tempus drückt eine konjugierte Verbform auch den Modus aus. Zum Modus gehören der Indikativ , der Konjunktiv und der Imperativ . Der Indikativ wird von der Tempusform mit ausgedrückt. Er hat keine besonderen Formen, z. B.:
ich frage – Präsens + Indikativ
du schriebst – Präteritum + Indikativ
sie ist gekommen – Perfekt + Indikativ
Der Konjunktiv hat besondere Formen, die von den Indikativformen abgeleitet werden.
Konjunktiv Präteritum (Konjunktiv II)
Der Konjunktiv Präteritum wird ausgehend von der Indikativ-Präteritum-Form der Verben gebildet.
(sein) (haben)
ich (war →) wär(e) (hatte →) hätte
du (warst →) wär(e)st (hattest →) hättest
er/sie/es (war →) wär(e) (hatte →) hätte
wir (waren →) wären (hatten →) hätten
ihr (wart →) wär(e)t (hattet →) hättet
sie (Sie) (waren →) wären (hatten →) hätten
Oft wird dabei der Stammvokal zu einem Umlaut: a > ä, o > ö, u > ü. Bei einigen Personalendungen tritt zusätzlich ein -e auf. In der gesprochenen Sprache fällt dieses -e manchmal weg. Der Konjunktiv Präteritum wird oft durch die Form würde + Infinitiv ersetzt, z. B.:
Wenn er mich fragte, dann … → Wenn er mich fragen würde, dann …
Wenn du mir hälfest/hülfest, dann …
→ Wenn du mir helfen würdest, dann …
Den Konjunktiv Präteritum und die Form würde + Infinitiv verwendet man bei höflichen Fragen, Aufforderungen (Bitten, Ratschlägen) und Wünschen sowie bei Bedingungen (im Satzgefüge). Er kennzeichnet einen Prozess als (noch) nicht real, z. B.:
fakultativ: Hätten Sie noch einen Wunsch? (neben: Haben Sie …?)
fakultativ: Wärst du daran interessiert? (neben: Bist du …?)
fakultativ: Wären Sie so freundlich, mir die Tür zu öffnen? (neben: Sind Sie …?)
obligatorisch: Würden Sie mir bitte die Tür öffnen?
obligatorisch: Ich an deiner Stelle würde das anders machen.
obligatorisch: Ich hätte gern eine Auskunft. (nicht: Ich habe …)
obligatorisch: Wenn ich mehr Geld hätte, dann könnte ich eine Reise machen.
Imperativ Von fast allen Verben kann der Imperativ (die Aufforderungsform/Befehlsform) gebildet werden:
informell, vertraut (du, ihr)
Singular Verbstamm + Endung -e (vor allem in der gesprochenen Sprache wird dieses -e oft nicht realisiert), z. B.: fragen → frag(e), kommen → komm(e), gehen → geh , sein → sei bei Verben mit e-i-Vokalwechsel findet dieser Wechsel auch in der Imperativform statt; der Imperativ wird hier außerdem immer ohne die Endung –e gebildet, z. B.: geben → gib , nehmen → nimm , sehen → sieh
Plural Verbstamm + Endung -t, z. B.: fragen → fragt, gehen → geht, geben → gebt, sehen → seht aber: sein → seid
formell, höflich, distanziert (Sie)
Sing./Plur.: 3. Person Plural Präsens + Sie, z. B.: fragen → fragen Sie, gehen → gehen Sie, geben → geben Sie, sehen → sehen Sie aber: sein → seien Sie (nicht: sind Sie)
Der Imperativ wird im Aufforderungssatz gebraucht.
Mit dem Imperativ können unterschiedliche Arten der Aufforderung ausgedrückt werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei weitere Wörter und in der gesprochenen Sprache auch die Sprechweise, z. B.:
Rat(schlag)/Empfehlung: Versuch(e) das doch mal.
Bitte Helft mir bitte.
Anordnung/Befehl: Kommen Sie sofort in mein Büro!
Neben Person, Numerus, Tempus und Modus drückt eine konjugierte Verbform auch das Genus verbi aus. Zum Genus verbi gehören das Aktiv und das Passiv.
Das Aktiv wird von den oben dargestellten Tempus-Modus-Formen mit ausgedrückt. Es hat keine besonderen Formen, z. B.:
ich frage – Präsens + Indikativ + Aktiv
du schriebst – Präteritum + Indikativ + Aktiv
sie ist gekommen – Perfekt + Indikativ + Aktiv
Das Passiv (Vorgangspassiv) hat besondere Formen. Es wird mit einer Form von werden und dem Partizip II des Verbs gebildet, z. B.:
Präsens: ich werde gefragt, du wirst gefragt …
Präteritum: ich wurde gefragt, du wurdest gefragt …
Perfekt: ich bin gefragt worden, du bist gefragt worden …
Plusquamperfekt: ich war gefragt worden, du warst gefragt worden …
Futur I: ich werde gefragt werden, du wirst gefragt werden …
Mit Aktiv und Passiv (Vorgangspassiv) kann man einen Sachverhalt aus verschiedenen Blickrichtungen darstellen, z. B.:
Aktiv: Die Journalistin fragteinen Hundebesitzer. (= Akkusativobjekt).
Passiv: Ein Hundebesitzer (= Subjekt) wird (von der Journalistin) gefragt.
Passiversatz Das Passiv (Vorgangspassiv) kann bei der modalen Bedeutung ‚möglich’ (können) durch eine Form von lassen + sich + Infinitiv ersetzt werden, z. B.:
Das kann gemacht werden. → Das lässt sich machen. durch eine Form von sein + Adjektiv (abgeleitet vom Verb) mit dem Suffix -bar, z. B.:
Das kann gemacht werden. → Das ist machbar. Rektion Verben können ein Objekt (eine Ergänzung) im Akkusativ (Akkusativobjekt) fordern, z. B.:
fragen → Ich frage den Lehrer (ihn). besuchen → Ich besuche meine Schwester (sie). öffnen → Sie öffnet ein Fenster (es). beantworten → Wir beantworten eure Fragen (sie). Verben können ein Objekt (eine Ergänzung) im Dativ (Dativobjekt) fordern, z. B.:
zuhören → Ich höre dem Lehrer (ihm) zu. glauben → Ich glaube meiner Schwester (ihr). helfen → Er hilft einem Mädchen (ihm/ihr). antworten → Wir antworten euren Eltern (ihnen). Verben können ein Objekt (eine Ergänzung) mit einer festen Präposition (Präpositionalobjekt) fordern, z. B.:
warten auf → Ich warte auf den Bus. sich freuen auf → Sie freut sich auf unsern Besuch. sich freuen über → Freust du dich über das Geschenk? Bei einigen Verben kann das Akkusativobjekt bzw. das Dativobjekt dieselbe Person bezeichnen wie das Subjekt, bezieht sich also auf das Subjekt zurück. Dann ist das Verb reflexiv (rückbezüglich) gebraucht. Das Akkusativobjekt bzw. das Dativobjekt wird dann durch ein Reflexivpronomen (mich – mir, dich – dir, sich – sich …) ausgedrückt, z. B.:
Ich frage mich, warum das so ist. Du hilfst dir damit nicht. Wenn das Verb ein Akkusativobjekt fordert, steht ein fakultatives Reflexivpronomen im Dativ, z. B.:
Das (Akk.) überlege ich (mir) noch. Willst du (dir) den Film (Akk.) ansehen? Reflexive Verben treten immer mit einem Reflexivpronomen kombiniert auf, z. B.:
sich beeilen: Er beeilt sich. (nicht möglich: *beeilen: *Er beeilt mich.) Bei reflexiven Verben steht das Reflexivpronomen meistens im Akkusativ (Ausnahme z. B.: sich (Dat.) merken) und verändert sich (wie auch bei reflexiv gebrauchten Verben) in Abhängigkeit von der grammatischen Person des Subjekts, z. B.:
sich beeilen (Akk.): ich beeile mich, du beeilst dich … sich (etw.) merken (Dat.):ich merke mir (das), du merkst dir (das) … Im Aussagesatz (Verbzweitsatz) steht das Reflexivpronomen immer sofort nach der konjugierten Verbform.
Satzgliedfolge (Wortfolge)
Im Aussagesatz steht die konjugierte Verbform (als Prädikat bzw. als Teil des Prädikats) an der 2. Stelle (Satzgliedposition) (= Verbzweitsatz).
1. 2. 3. 4. 5.
Ich frage ihn morgen danach.
An der 1. Stelle steht oft das Subjekt.
1. 2. 3. 4. 5.
Ich frage ihn morgen danach.
Das Subjekt und andere Satzglieder (Ergänzungen, Angaben) können zwischen der 1., 3. usw. Position umgestellt werden (Umstellung/Permutation). Das konjugierte Verb muss dabei immer auf der 2. Position bleiben. Die Umstellung des Subjekts von der 1. Position auf eine andere (vor allem die dritte) Position nennt man Inversion (Subjekt-Verb-Inversion).
1. 2. 3. 4. 5.
Morgen frage ich ihn danach.
Danach frage ich ihn morgen.
Im Fragesatz gibt es zwei Möglichkeiten.
In der Ergänzungsfrage steht ein Fragewort (w-Wort) an der 1. Stelle, die konjugierte Verbform an der 2. Stelle (= Verbzweitsatz):
Wann fragst du ihn danach?
In der Entscheidungsfrage steht die konjugierte Verbform an der 1. Stelle (= Verberstsatz).
Fragst du ihn morgen danach?
Im Aufforderungssatz steht die Verbform Imperativ an der 1. Position (= Verberstsatz), z. B.:
Komm(e) sofort zu mir!
Fragt ihn doch mal.
Gehen Sie bitte weiter.
Wenn das Prädikat mehrteilig ist, bilden die Teile im Satz eine Satzklammer, sobald weitere Satzglieder hinzukommen. Das heißt, die Prädikatsteile rücken auseinander und stehen an verschiedenen Satzgliedpositionen; im Aussagesatz (Verbzweitsatz) z. B.:
[ 2. letzte ]
trennbares Verb: Ich kaufe heute im Supermarkt ein.
Perfekt: Ich habe schon gestern eingekauft.
Futur I: Ich werde morgen Gemüse einkaufen.
Modalverb + Verb: Ich muss am Freitag Fleisch einkaufen.
Wenn in einem Satz ein Akkusativobjekt (Akk.) und ein Dativobjekt (Dat.) auftreten, ist die Satzgliedfolge nach der konjugierten Verbform (ab der 3. Satzgliedposition) bei Substantiven als Objekten: 1. Dat. (weniger betont) – Akk. (stärker betont), z. B.:
Man reserviert den Politikern (Dat.) die besten Plätze (Akk.).
2. Akk. (weniger betont) – Dat. (stärker betont), z. B.:
Man reserviert die besten Plätze (Akk.) den Politikern (Dat.).
bei Pronomen als Objekten: immer Akk. – Dat., z. B.:
Man reserviert sie ihnen.
In einem Nebensatz (Teilsatz des Satzgefüges), der eingeleitet ist (z. B. mit einer Subjunktion), steht die konjugierte Verbform in der Regel an der letzten Position (= Verbletztsatz), z. B.:
0. 1. 2. letzte
Ich weiß, dass er morgen kommt.
Steht im Satzgefüge der Nebensatz vor dem Hauptsatz, so steht im Hauptsatz die konjugierte Verbform an der 1. Position, z. B.:
1. 2. 3.
Dass er morgen kommt, weiß ich ganz sicher.
Ist der Nebensatz nicht eingeleitet, steht die konjugierte Verbform an der 2. oder 1. Position, z. B.:
1. 2. 3. 4.
Er sagt, er macht das bis morgen.
1. 2. 3.
Hast du Zeit, dann besuch mich doch mal.
Modalverb
Eine besondere Gruppe von Verben sind die Modalverben: können, dürfen, sollen, müssen, wollen, mögen/möchten.
Sie weisen bei der Konjugation zusätzliche Besonderheiten auf (z. T. Wechsel des Stammvokals; 1. und 3. Person Singular ohne Personalendung; Ausnahme: möchten):
Präsens Indikativ
(Infinitiv) können dürfen sollen müssen wollen möchten (mögen)
ich kann darf soll muss will möchte
du kannst darfst sollst musst willst möchtest
er/sie/es kann darf soll muss will möchte
wir können dürfen sollen müssen wollen möchten
ihr könnt dürft sollt müsst wollt möchtet
sie (Sie) können dürfen sollen müssen wollen möchten
Präteritum Indikativ
Bei der Konjugation fügt man an den Stamm des Modalverbs die Endung -t und die jeweilige Personalendung (wie beim Präteritum der regelmäßigen Verben) an. Wenn der Stamm des Modalverbs im Infinitiv einen Umlaut hat, kommt es zum Vokalwechsel.
(Infinitiv) können dürfen sollen müssen wollen möchten (mögen)
ich konnte durfte sollte musste wollte – (wollte)
du konntest durftest solltest musstest wolltest – (wolltest)
er/sie/es konnte durfte sollte musste wollte – (wollte)
wir konnten durften sollten mussten wollten – (wollten)
ihr konntet durftet solltet musstet wolltet – (wolltet)
sie (Sie) konnten durften sollten mussten wollten – (wollten)
Bei der Kombination Modalverb + anderes Verb wird das Modalverb sehr häufig im Präteritum gebraucht (er wollte fragen), dagegen selten im Perfekt (er hat fragen wollen).
Konjunktiv Präteritum (Konjunktiv II)
Auch bei Modalverben wird der Konjunktiv Präteritum ausgehend von der Indikativ-Präteritum-Form der Verben gebildet.
(wollen) (können)
ich (wollte →) wollte (konnte→) könnte
du (wolltest →) wolltest (konntest →) könntest
er/sie/es (wollte →) wollte (konnte →) könnte
wir (wollten→) wollten (konnten→) könnten
ihr (wolltet→) wolltet (konntet→) könntet
sie (Sie) (wollten →) wollten (konnten →) könnten
Bei können, dürfen und müssen wird dabei der Stammvokal zu einem Umlaut: o > ö, u > ü. Auch bei Modalverben verwendet man den Konjunktiv Präteritum bei höflichen Fragen, Aufforderungen (Bitten, Ratschlägen) und Wünschen sowie bei Bedingungen (in Satzgefügen). Er kennzeichnet einen Prozess als (noch) nicht real, z. B.:
fakultativ: Könnten Sie mir bitte helfen? (neben: Können Sie …?)
fakultativ: Dürfte ich Ihnen helfen? (neben: Darf ich …?)
fakultativ: Könnten Sie mir bitte noch etwas Brot bringen?(neben: Können Sie …?)
fakultativ: Du könntest das doch einmal anders machen.(neben: Du kannst …)
obligatorisch: Wenn du mir helfen könntest, würde ich das schaffen.
Modalverben werden meistens mit einem anderen Verb (im Infinitiv) verknüpft/kombiniert, stehen aber auch manchmal allein (als Prädikat im Satz).
Ich will meine Eltern besuchen.
Ich möchte einen Kaffee. (← Ich möchte einen Kaffee haben/bestellen.)
Ich kann das. (= Ich beherrsche das.)
Bei der Kombination eines Modalverbs mit einem anderen Verb im Infinitiv entsteht eine Satzklammer, sobald weitere Satzglieder hinzukommen (siehe auch "Satzgliedfolge"), z. B.:
[ ]
Ich will meine Eltern besuchen
Die Modalverben drücken zusätzliche Bedeutungen aus.
Ich kann gehen. (‚Möglichkeit‘, ‚Fähigkeit‘, ‚Erlaubnis‘)
Ich darf gehen. (‚Erlaubnis‘)
Ich soll gehen. (‚Auftrag‘)
Ich muss gehen. (‚Notwendigkeit‘)
Ich will gehen. (‚Absicht‘, ‚Wunsch‘)
Ich möchte gehen. (‚Wunsch‘)
Die Formen ich möchte, du möchtest usw. kommen nur als Präsens vor. (Sie sind aus dem heute seltener gebrauchten Modalverb mögen, und zwar aus den Präteritumformen ich mochte, du mochtest usw., entstanden.) Die entprechende Bedeutung in der Vergangenheit muss mit dem Modalverb wollen ausgedrückt werden.
Heute möchte ich nicht telefonieren. Gestern wollte ich telefonieren.
Präposition
Die Präposition verbindet Wörter und Wortgruppen miteinander. Präpositionen drücken eine Beziehung zwischen den verbundenen Einheiten aus. Sie fordern einen Kasus (manche auch mehrere Kasus).
Präpositionen nach Bedeutungsgruppen
Präpositionen mit lokaler Bedeutung (Ort/Raum, Richtung) Dazu gehören z. B.:
von, zu, nach, durch;
an, vor, unter, zwischen, neben, auf, in, hinter, über
Die Präpositionen von, zu und nach fordern den Dativ, z. B.:
vom (von dem) Bahnhof, zur (zu der) Haltestelle, nach Berlin
Die Präposition durch fordert den Akkusativ , z. B.:
durch den Bahnhof/die Stadt/das Haus
Die Präpositionen an, vor, unter, zwischen, neben, auf, in, hinter und über fordern den Dativ, wenn sie mit „Wo?” erfragt werden, z. B.:
Wo steht etwas?
der Tisch – auf dem Tisch, die Tür – neben der Tür, das Haus – vor dem Haus
Dagegen fordern sie den Akkusativ , wenn sie mit „Wohin?” erfragt werden, z. B.:
Wohin stelle ich etwas?
der Tisch – auf den Tisch, die Tür – neben die Tür, das Haus – vor das Haus
Einige Präpositionen verbinden sich bei Maskulina und Neutra mit dem bestimmten Artikel des Substantivs. Diese Verbindung wird dominant gebraucht, z. B.:
(an dem Tisch sitzen → ) am Tisch sitzen – aber: an einem Tisch
(in dem Regal liegen → ) im Regal liegen – aber: in einem Regal
Präpositionen mit temporaler Bedeutung (Zeitpunkt, Zeitdauer)
Dazu gehören z. B.:
mit Akkusativ: um
mit Dativ: an, von … bis, nach, seit, vor.
Sie bezeichnen sehr unterschiedliche Zeitverhältnisse, z. B.:
Präpositionen nach der Rektion
Die Präpositionen durch, für, gegen, ohne, um, entlang fordern immer den Akkusativ . Achtung: Die Präposition entlang steht nach dem Akkusativ, z. B.:
durch den Garten, für dich, ohne Sie, um die Häuser aber: den Weg entlang, die Häuser entlang Die Präpositionen aus, außer, bei, gegenüber, mit, nach, seit, von, zu fordern immer den Dativ, z. B.:
aus dem Haus, bei Ihnen, mit dir, nach einer Stunde, von ihm, zu ihr Die Präpositionen außerhalb, innerhalb, während, wegen fordern immer den Genitiv, z. B.:
außerhalb unserer Sprechstunden, innerhalb kurzer Zeit, während des Studiums, wegen ihrer guten Leistungen
Wegen wird umgangssprachlich (im mündlichen Deutsch) auch oft mit dem Dativ verwendet, z. B.:
Die Straße ist wegen eines Unfalls gesperrt. – Die Straße ist wegen einem Unfall gesperrt.
Der Genitiv ist jedoch stilistisch besser.
Substantiv
Substantive haben ein Genus (grammatisches Geschlecht):
der Tag – ein Maskulinum (männlich)
die Woche – ein Femininum (weiblich)
das Jahr – ein Neutrum (sächlich)
Das Genus ist eindeutig am bestimmten/definiten Artikel (Begleitwort des Substantivs) zu erkennen: der ≠ die ≠ das, nicht so eindeutig am unbestimmten/indefiniten Artikel : ein Tag – eine Woche – ein Jahr.
Die meisten Substantive haben zwei Numeri (Numerus), den Singular und den Plural . Der bestimmte Artikel ist im Plural für alle Substantive die:
der Tag – die Tage, die Woche – die Wochen, das Jahr – die Jahre
Einen unbestimmten Artikel im Plural gibt es nicht:
ein Tag – Tage , eine Woche – Wochen, ein Jahr – Jahre
Das waren schöne Tage/Wochen/Jahre.
Für Substantive im Singular werden entsprechend dem Genus die drei Personalpronomen der 3. Person Singular gebraucht, für Substantive im Plural immer das Personalpronomen der 3. Person Plural:
der/ein Tag – er, die/eine Woche – sie, das/ein Jahr – es
(die) Tage – sie , (die) Wochen – sie, (die) Jahre – sie
Substantive werden dekliniert (Deklination), das heißt in verschiedene Kasus (Fälle) gesetzt. Dabei erhält meistens der Artikel eine bestimmte Endung, das Substantiv selbst (im Singular) nur zum Teil im Genitiv.
Singular
Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ (Wer?/Was?) der/ein Tag die/eine Woche das/ein Jahr
Akkusativ (Wen?/Was?) den/einen Tag die/eine Woche das/ein Jahr
Dativ (Wem?) dem/einem Tag der/einer Woche dem/einem Jahr
Genitiv (Wessen?) des/eines Tages der/einer Woche des/eines Jahr(e)s
Im Singular Genitiv wird bei den meisten Maskulina und bei Neutra an das Substantiv die Endung -s oder -es angehängt (-esimmer bei Substantiven auf -s, -ss, -ß, -x, -tsch, -z, oft bei einsilbigen Substantiven oder Substantiven auf -sch und -st).
Einige Maskulina haben im Akkusativ, Dativ und Genitiv die Endung -n oder -en. Wenige Substantive (Maskulina, Neutra) haben im Genitiv die Endung -ns oder -ens.
Nominativ der/ein Löwe der/ein Student der/ein Name das/ein Herz
Akkusativ den/einen Löwen
den/einen Studenten den/einen Namen das/ein Herz
Dativ dem/einem Löwen
dem/einem Studenten
dem/einem Namen
dem/einem Herz(en)
Genitiv des/eines Löwen des/eines Studenten des/eines Namens des/eines Herzens
Plural
Nominativ die Wochen die Autos die Tage die Häuser
Akkusativ die Wochen die Autos die Tage die Häuser
Dativ den Wochen den Autos den Tagen den Häusern
Genitiv der Wochen der Autos der Tage der Häuser
Im Plural werden
– die Endung -n (die Woche – die Wochen) – die Endung -en (das Bett – die Betten) und – die Endung -s (das Auto – die Autos) jeweils in allen vier Kasus angefügt. Der bestimmte Artikel hat unterschiedliche Formen.
Dagegen treten
– die Endung -e (der Tag – die Tage), auch mit Umlaut (der Stuhl – die Stühle), – die Endung -er (das Feld – die Felder), auch mit Umlaut (das Haus – die Häuser) und – Formen ohne Endung (der Kater – die Kater), auch mit Umlaut (der Vater – die Väter)
nur im Nominativ, Akkusativ und Genitiv auf. Im Dativ wird an sie zusätzlich die Endung -n angefügt. Genitiv Singular und Nominativ Plural eines Substantivs werden in jedem guten Wörterbuch angegeben.
Der Nominativ des Substantivs tritt im Satz als Subjekt (Der Mantel ist blau.) oder als Teil des Prädikats (Das ist ein Mantel.) auf. Der Akkusativ und der Dativ des Substantivs treten im Satz nach vielen Verben als Objekt auf. (Sie hat/trägt einen Mantel. Wir hören dir zu.) Akkusativ, Dativ und Genitiv können von Präpositionen gefordert werden.
Die Negation des unbestimmten Artikels ein/eine/ein ist der Negativartikelkein/keine/kein. Dieser hat die gleichen Formen wie ein, z. B.:
Nominativ Singular: Das ist eine/keine Hose.
Akkusativ Singular: Sie trägt einen/keinen Rock.
Im Plural lauten Nominativ und Akkusativ keine, z. B.:
Dort sind keine Autos. Ich sehe keine Autos.
Ländernamen und Artikel
Deutsche Substantive haben ein Genus. Sie sind
• ein Maskulinum (der Tag), • ein Femininum (die Woche) oder • ein Neutrum (das Jahr).
Weil Deutsch ein Kasussystem hat, kann das Artikelwort unterschiedliche Formen annehmen.
• vor maskulinen Substantiven kann der, den, dem oder des stehen, • vor femininen Substantiven die oder der und • vor Substantiven im Neutrum das, dem oder des.
Sie werden im Laufe des Kurses alles über Genus und Kasus erfahren.
In manchen Fällen kann sich der auch auf feminine Substantive beziehen, z. B.
• wenn vor dem Substantiv eine Präposition steht (in der Schweiz) oder, • wenn zwei Substantive mit der Bedeutung von verknüpft werden (die Hauptstadt der Schweiz).
Die meisten Ländernamen sind Neutrum und werden ohne Artikel benutzt (Deutschland, Österreich, Frankreich). Einige Ländernamen sind feminin (die Schweiz, die Türkei), maskulin (der Iran) oder Plural (die USA). Diese Ländernamen werden mit dem bestimmten Artikel verwendet.
Artikelwort
Anstelle des bestimmten bzw. unbestimmten Artikels können auch manche Pronomen wie ein Artikel vor dem Substantiv stehen.
Possessivartikel
Wenn das Possessivpronomen (besitzanzeigendes Fürwort) wie ein Artikel vor dem Substantiv steht, nennt man es auch Possessivartikel. Der Possessivartikel wird genauso dekliniert wie der Negativartikel kein, z. B.: mein Bruder, meine Schwester.
Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ mein Vater deine Mutter sein/ihr Land
Akkusativ meinen Vater deine Mutter sein/ihr Land
Dativ meinem Vater deiner Mutter seinem/ihrem Land
Genitiv meines Vaters deiner Mutter seines/ihres Landes
Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ unser Sohn eure Tochter ihr (Ihr) Kind
Akkusativ unseren Sohn eure Tochter sein/ihr Kind
Dativ unserem Sohn eurer Tochter ihrem (Ihrem) Kind
Genitiv unseres Sohnes eurer Tochter ihres (Ihres) Kindes
Interrogativartikel
Auch die Interrogativpronomen (Fragefürwörter) was für ein, welcher und wie viel(e) können wie ein Artikel vor einem Substantiv stehen. Dann nennt man sie auch Interrogativartikel .
Beim Interrogativartikel was für ein im Singular wird nur ein dekliniert – genauso wie der unbestimmte Artikel ein/eine/ein. Der Interrogativartikel enthält keinen deklinierbaren Teil bei Gattungsbezeichnungen. Die Pluralform lautet was für und wird nicht dekliniert, z. B.:
Was für ein Hund ist das?
Was für einen Hund wünschst du dir?
Was für Öl ist das?
Was für Hunde magst du am liebsten?
Der Interrogativartikel welcher/welche/welches – welche wird wie der bestimmte Artikel der/die/das – die dekliniert.
Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ welcher Tag welche Woche welches Jahr welche Tage
Akkusativ welchen Tag welche Woche welches Jahr welche Tage
Dativ welchem Tag welcher Woche welchem Jahr welchen Tagen
Genitiv welches Tages welcher Woche welches Jahres welcher Tage
Der Interrogativartikel wie viel wird im Singular nicht dekliniert. Bei der Pluralform wie viel(e) ist die Deklination überwiegend fakultativ.
Plural
Maskulinum/Femininum/Neutrum
Nominativ wie viel(e) Tage/Wochen/Jahre
Akkusativ wie viel(e) Tage/Wochen/Jahre
Dativ wie viel(en) Tagen/Wochen/Jahren
Genitiv wie vieler Tage/Wochen/Jahre
Demonstrativartikel
Auch Demonstrativpronomen (hinweisende Fürwörter), z. B.: dieser/diese/dieses – diese, jener/jene/jenes – jene, der/die/das – die, können als Demonstrativartikel vor einem Substantiv stehen. Sie werden dekliniert und in der Regel stärker betont. Die Endungen stimmen mit denen des bestimmten Artikels der/die/das – die überein.
Maskulinum Femininum Neutrum Plural
Nominativ dieser Platz diese Straße dieses Haus diese Fotos
Akkusativ diesen Platz diese Straße dieses Haus diese Fotos
Dativ diesem Platz dieser Straße diesem Haus diesen Fotos
Genitiv dieses Platzes dieser Straße dieses Hauses dieser Fotos
Pronomen
Das Personalpronomen (persönliches Fürwort) ist ein Stellvertreterwort für das Substantiv. Es wird unterschieden nach der Person (1., 2., 3. Person) und dem Numerus (Singular, Plural).
Personalpronomen werden dekliniert (Deklination).
Singular Plural
1. P. 2. P. 3. P. 1. P. 2. P. 3. P.
Nominativ ich du er sie es wir ihr sie (Sie)
Akkusativ mich dich ihn sie es uns euch sie (Sie)
Dativ mir dir ihm ihr ihm uns euch ihnen (Ihnen)
Genitiv meiner deiner seiner ihrer seiner unser euer ihrer (Ihrer)
Wie bei Substantiven wird der Kasus (Fall) von Verben oder Präpositionen gefordert, z. B.:
Dativ: Sie hilft mir . Wir sprechen mit dir.
Akkusativ: Warum fragst du mich? Ich erledige das für dich.
Für die Anrede (als Anredeformen) werden die Personalpronomen der 2. Person (Singular: du, Plural: ihr) und der 3. Person Plural ( für eine Person: Sie, für mehrere Personen: Sie) gebraucht:
informell, vertraut: du, ihr
Wie heißt du? (Singular) Wo wohnt ihr? (Plural)
formell, höflich, distanziert: Sie
Wie heißen Sie? Wo wohnen Sie?(Singular und Plural)
Das Possessivpronomen (besitzanzeigendes Fürwort) bezieht sich auf Person und Numerus des Personalpronomens.
Personalpronomen: ich du er sie es wir ihr sie
Possessivpronomen: mein dein sein ihr sein unser euer ihr
Das Possessivpronomen drückt die Bedeutung ‚Besitz‘ bzw. ‚Zugehörigkeit‘ aus. Das Possessivpronomen kann als Artikelwort gebraucht werden. Dann nennt man es auch Possessivartikel. Das Demonstrativpronomen (hinweisendes Fürwort) weist verstärkt auf eine Person bzw. einen Gegenstand hin bzw. hebt sie/ihn aus anderen heraus. Es wird wie der bestimmte Artikel dekliniert und in der Regel stärker betont.
Das gefällt mir. Dieser ist gut, aber der (seltener: jener) ist schlecht.
Das Demonstrativpronomen kann als Artikelwort vor einem Substantiv stehen. Dann nennt man es auch Demonstrativartikel . Das Interrogativpronomen (Fragefürwort) fragt nach unbekannten Komponenten:
nach einer Person, z. B.:
Wer hilft dir beim Einkaufen? – … Meine Schwester.
nach einem Gegenstand / einer Sache, z. B.:
Was willst du kaufen? – … einen Pullover.
nach einem Merkmal bzw. nach der Auswahl aus einer Menge, z. B.:
Was für einen Pullover wünschst du dir? – … einen roten (Pullover ).
Welchen Pullover möchtest du? – … den roten (Pullover ) dort.
nach einer Quantität, z. B.:
Wie viel(e) Pullover hast du? – … vier (Pullover ).
Die Interrogativpronomen was für ein, welcher und wie viel(e) können als Artikelworte gebraucht werden. Dann nennt man sie auch Interrogativartikel .
Interrogativpronomen werden dekliniert (siehe auch unter „Artikelwort”), z. B.:
Nominativ wer? was? was für einer?
Akkusativ wen? was? was für einen?
Dativ wem? (wem?) was für einem?
Genitiv wessen? wessen? was für eines?
Interrogativpronomen und Interrogativadverbien (z. B.: wo?, wann?, wie?, warum?) werden oft als Fragewörter zusammengefasst.
Fragewörter leiten eine Art des Fragesatzes, die Ergänzungsfrage, ein. Sie stehen dort an der 1. Position. Das Relativpronomen leitet einen Relativsatz (Nebensatz) ein und bezieht sich auf ein Substantiv oder Pronomen im Hauptsatz. Das Relativpronomen lautet der/die/das – die (seltener welcher/welche/welches – welche). Der/die/das – die wird wie der bestimmte Artikel dekliniert (Ausnahme: im Dativ Plural lautet das Relativpronomen denen), welcher/welche/welches – welche wie das gleichlautende Interrogativpronomen.
Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ …, der dort steht …, die dort steht …, das dort steht
Akkusativ …, den ich gut kenne …, die ich gut kenne …, das ich gut kenne
Dativ …, mit dem ich spreche
…, mit der ich spreche
…, mit dem ich spreche
Genitiv (selten)
Plural
Nominativ …, die dort stehen
Akkusativ …, die ich gut kenne
Dativ …, mit denen ich spreche
Genitiv (selten)
Man verwendet was als Relativpronomen, wenn das Bezugswort im Hauptsatz
– ein substantivisches Pronomen im Neutrum ist, z. B: Ich habe das, was du gesagt hast, nicht verstanden. – ein unbestimmtes Zahlwort/Zahladjektiv ist, z. B.: Hier findet ihr alles, was ihr braucht. – ein substantivisch gebrauchtes Adjektiv (Neutrum) im Superlativ ist, z. B.: Das ist das Wichtigste, was ihr wissen müsst.
Das Reflexivpronomen tritt bei reflexiven bzw. bei reflexiv gebrauchten Verben auf. Es bezieht sich auf das Subjekt. Das jeweilige Reflexivpronomen ist von der grammatischen Person des Subjekts abhängig. Sein Kasus (Akkusativ, Dativ) wird von der Rektion des Verbs bestimmt, z. B.:
Singular Plural
1. P. 2. P. 3. P. 1. P. 2. P. 3. P.
(ich) (du) (er) (sie) (es) (wir) (ihr) (sie/Sie)
Akkusativ mich dich sich sich sich uns euch sich
Dativ mir dir sich sich sich uns euch sich
Ich frage mich das auch. (1. Person Singular; fragen → Akkusativ) Du hilfst dir damit nicht.(2. Person Singular; helfen → Dativ)
Wenn das Verb ein Akkusativobjekt fordert, steht ein fakultatives Reflexivpronomen im Dativ, z. B.:
Das (Akk.) überlege ich (mir) noch.
Willst du (dir) den Film (Akk.) ansehen?
Satzarten
Satzarten werden nach der Kommunikationsabsicht des Sprechers/Schreibers unterschieden. Mit einem Aussagesatz will er dem Hörer/Leser eine Information übermitteln, z.B.:
Ich wohne in Berlin.
Mit einem Fragesatz will er von dem Hörer/Leser eine Information erhalten, z.B.:
Wo wohnst du? (Ergänzungsfrage; Antwort: In Berlin.)
Wohnst du in Berlin? (Entscheidungsfrage; Antwort: Ja./Nein.)
Eine Frage kann auch durch einen indirekten Fragesatz ausgedrückt werden, z. B.:
(Wie lange dauert die Reise? →) Ich möchte Sie fragen, wie lange die Reise dauert. (Ist noch ein Platz frei? →) Ich möchte gern wissen, ob noch ein Platz frei ist.
Mit einem Aufforderungssatz will der Sprecher/Schreiber den Hörer/Leser zu einer Handlung veranlassen, z.B:
Fahr doch mal nach Berlin.
Die Aufforderung (z. B. eine Bitte oder ein Rat) kann mit Formen des Konjunktivs Präteritum (Konjunktiv II) bzw. der Form würde + Infinitiv besonders höflich formuliert werden, z. B.:
Wären Sie so freundlich, mir die Tür zu öffnen? Würden Sie mir bitte die Tür öffnen? Du könntest das doch einmal anders machen.
Satzgliedfolge (Wortfolge)
Im Aussagesatz steht die konjugierte Verbform (als Prädikat bzw. als Teil des Prädikats) an der 2. Stelle (Satzgliedposition) (= Verbzweitsatz).
1. 2. 3. 4. 5.
Ich frage ihn morgen danach.
An der 1. Stelle steht oft das Subjekt.
1. 2. 3. 4. 5.
Ich frage ihn morgen danach.
Das Subjekt und andere Satzglieder (Ergänzungen, Angaben) können zwischen der 1., 3. usw. Position umgestellt werden (Umstellung/Permutation). Das konjugierte Verb muss dabei immer auf der 2. Position bleiben. Die Umstellung des Subjekts von der 1. Position auf eine andere (vor allem die dritte) Position nennt man Inversion (Subjekt-Verb-Inversion).
1. 2. 3. 4. 5.
Morgen frage ich ihn danach.
Danach frage ich ihn morgen.
Im Fragesatz gibt es zwei Möglichkeiten.
In der Ergänzungsfrage steht ein Fragewort (w-Wort) an der 1. Stelle, die konjugierte Verbform an der 2. Stelle (= Verbzweitsatz):
Wann fragst du ihn danach?
In der Entscheidungsfrage steht die konjugierte Verbform an der 1. Stelle (= Verberstsatz).
Fragst du ihn morgen danach?
Im Aufforderungssatz steht die Verbform Imperativ an der 1. Position (= Verberstsatz), z. B.:
Komm(e) sofort zu mir!
Fragt ihn doch mal.
Gehen Sie bitte weiter.
Wenn das Prädikat mehrteilig ist, bilden die Teile im Satz eine Satzklammer, sobald weitere Satzglieder hinzukommen. Das heißt, die Prädikatsteile rücken auseinander und stehen an verschiedenen Satzgliedpositionen; im Aussagesatz (Verbzweitsatz) z. B.:
[ 2. letzte ]
trennbares Verb: Ich kaufe heute im Supermarkt ein.
Perfekt: Ich habe schon gestern eingekauft.
Futur I: Ich werde morgen Gemüse einkaufen.
Modalverb + Verb: Ich muss am Freitag Fleisch einkaufen.
Wenn in einem Satz ein Akkusativobjekt (Akk.) und ein Dativobjekt (Dat.) auftreten, ist die Satzgliedfolge nach der konjugierten Verbform (ab der 3. Satzgliedposition) bei Substantiven als Objekten: 1. Dat. (weniger betont) – Akk. (stärker betont), z. B.:
Man reserviert den Politikern (Dat.) die besten Plätze (Akk.).
2. Akk. (weniger betont) – Dat. (stärker betont), z. B.:
Man reserviert die besten Plätze (Akk.) den Politikern (Dat.).
bei Pronomen als Objekten: immer Akk. – Dat., z. B.:
Man reserviert sie ihnen.
In einem Nebensatz (Teilsatz des Satzgefüges), der eingeleitet ist (z. B. mit einer Subjunktion), steht die konjugierte Verbform in der Regel an der letzten Position (= Verbletztsatz), z. B.:
0. 1. 2. letzte
Ich weiß, dass er morgen kommt.
Steht im Satzgefüge der Nebensatz vor dem Hauptsatz, so steht im Hauptsatz die konjugierte Verbform an der 1. Position, z. B.:
1. 2. 3.
Dass er morgen kommt, weiß ich ganz sicher.
Ist der Nebensatz nicht eingeleitet, steht die konjugierte Verbform an der 2. oder 1. Position, z. B.:
1. 2. 3. 4.
Er sagt, er macht das bis morgen.
1. 2. 3.
Hast du Zeit, dann besuch mich doch mal.
Satzform
Einfacher Satz
Ein einfacher Satz besteht aus einem Subjekt-Prädikat-Gefüge.
Die Alpen liegen im Süden Deutschlands.
Zusammengesetzter Satz
Ein zusammengesetzter (komplexer) Satz besteht aus zwei oder mehr Teilsätzen.
Satzverbindung
Eine Satzverbindung besteht aus nebengeordneten (gleichrangigen, koordinierten) Teilsätzen (Hauptsätzen). Die Hauptsätze können verschieden miteinander verbunden werden. Das wirkt sich auf die Satzgliedfolge aus, z. B. im Aussagesatz als Verbzweitsatz: ohne Verbindungswort (Konjunktion, Verbindungsadverb):
1. 2.
Er war bei uns, er hat von seiner Reise erzählt.
mit Konjunktion (z. B.: und, oder, aber):
0. 1. 2.
Er war bei uns, und er hat von seiner Reise erzählt.
(oft auch verkürzt: Er war bei uns undhat von seiner Reise erzählt.)
mit Verbindungsadverb (z. B.: zuerst, dann, danach, schließlich, deshalb, darum):
1. 2. 3.
Wir haben Kaffee getrunken, dann hat er von seiner Reise erzählt.
mit Konjunktion und Verbindungsadverb:
0. 1. 2. 3.
Wir haben Kaffee getrunken und dann hat er von seiner Reise erzählt.
Eine Konjunktion besetzt keine Satzgliedstelle, ein Verbindungsadverb dagegen besetzt eine Satzgliedstelle.
Satzgefüge
Ein Satzgefüge besteht aus einem Hauptsatz und (mindestens) einem Nebensatz. Ein
Nebensatz ist dem Hauptsatz grammatisch untergeordnet/subordiniert, von ihm abhängig. In (eingeleiteten) Nebensätzen steht die konjugierte Verbform an letzter Position. Kommt im Nebensatz außer dem konjugierten Verb noch eine zweite (nichtkonjugierte) Verbform vor, z. B. ein Infinitiv oder ein Partizip, dann steht diese vor der konjugierten Verbform auf der vorletzten Position.
Subjunktionalsatz
Nebensätze können durch Subjunktionen/Subjunktoren eingeleitet werden, z. B. durch die Subjunktionen dass oder ob.
1. 2. 0. 1. 2. 3. letzte
Ich weiß, dass er morgen kommt
Ich hoffe, dass er morgen kommen kann
Sie erzählt, dass sie gestern gekommen ist
Er fragt, ob wir abends kommen werden
Wenn der Nebensatz dem Hauptsatz vorausgeht, steht im Hauptsatz die konjugierte Verbform auf der ersten Position.
1.
Dass er morgen kommt, weiß ich .
Anstelle eines dass-Nebensatzes kann nach bestimmten Wörtern (Verb, Substantiv, Adjektiv, Adverb) eine Infinitivgruppe (ein Infinitivsatz) mit zu gebildet werden. Das ist vor allem immer dann möglich, wenn das Subjekt des Hauptsatzes und das Subjekt des dass-Nebensatzes gleich sind (dieselbe Person bezeichnen), z. B.:
Ich verspreche dir, dass ich dich morgen besuche. → Ich verspreche dir, dich morgen zu besuchen.
Die Infinitivgruppe ist kürzer und oft auch stilistisch besser. Vor der Infinitivgruppe steht meistens ein Komma.
Wenn der Nebensatz mit der Subjunktion weil eingeleitet wird, besteht zwischen dem Hauptsatz und dem weil-Nebensatz ein Verhältnis von Ursache und Wirkung/Folge (kausales Verhältnis). Im Hauptsatz wird die Wirkung/Folge genannt, im weil-Nebensatz die Ursache. Nach der Ursache bzw. dem weil-Nebensatz fragt man: Warum? Weshalb? Aus welchem Grund?
Hauptsatz: Wirkung/Folge Nebensatz: Ursache
Sie blieb zu Hause weil sie krank war.
Wenn der Nebensatz mit der Subjunktion wenn eingeleitet wird, besteht zwischen dem Hauptsatz und dem wenn-Nebensatz ein Verhältnis von Bedingung und möglicher Folge (konditionales Verhältnis). Im Hauptsatz wird die mögliche Folge genannt, im wenn-
Nebensatz die Bedingung. Nach der Bedingung bzw. dem wenn-Nebensatz fragt man: Unter welcher Bedingung? In welchem Fall?
Hauptsatz: mögliche Folge Nebensatz: Bedingung
Sie bleibt zu Hause, wenn sie krank wird.
Wenn der Nebensatz mit der Subjunktion damit eingeleitet wird, besteht zwischen dem Hauptsatz und dem damit-Nebensatz ein Verhältnis von Geschehen und Ziel, Zweck bzw. Absicht (finales Verhältnis). Im Hauptsatz wird das Geschehen genannt, im damit-Nebensatz das Ziel / der Zweck / die Absicht. Nach dem damit-Nebensatz fragt man: Wozu? Mit welchem Ziel? Mit welchem Zweck? Mit welcher Absicht? (umgangssprachlich auch: Warum?).
Hauptsatz: Geschehen Nebensatz: Ziel/Zweck/Absicht
Ich muss rechtzeitig zum Bahnhof gehen, damit ich den Zug nicht verpasse.
Anstelle der Subjunktion damit + Nebensatz kann auch die Subjunktion um … (zu) + Infinitiv (= Infinitivgruppe, Infinitivsatz) mit derselben finalen Bedeutung verwendet werden. Das ist aber nur möglich, wenn das Quasi-Subjekt der Infinitivgruppe (nicht ausgedrückt) mit dem Subjekt des Hauptsatzes identisch ist, z. B.:
Wir fahren ans Meer, damit wir uns erholen.
Wir fahren ans Meer, um uns zu erholen. In diesem Fall ist die Infinitivgruppe mit der Subjunktion um …(zu) stilistisch besser.
Wenn der Nebensatz mit der Subjunktion obwohl eingeleitet wird, besteht zwischen dem Nebensatz und dem Hauptsatz ein Verhältnis von nichtwirksamer Voraussetzung (Ursache) und nichterwarteter Folge (konzessives Verhältnis). Nach dem obwohl-Nebensatz kann man fragen: Trotz welcher Voraussetzung? Trotz welches Umstands?
Hauptsatz: nichtwirksame Voraussetzung Nebensatz: nichterwartete Folge
Obwohl es regnet, gehen wir spazieren
(Dieses Verhältnis kann man auch in einem zweiten Hauptsatz (einer Satzverbindung) mit der Konjunktion aber oder dem Verbindungsadverb trotzdem ausdrücken, z. B.:
Es regnet, aber wir gehen spazieren.
Es regnet, trotzdem gehen wir spazieren.)
Wenn der Nebensatz mit den Subjunktionen wie bzw. als eingeleitet wird, kann zwischen dem Hauptsatz und dem wie-/als-Nebensatz ein Verhältnis des Vergleichs bestehen (modales/komparatives Verhältnis). Der Hauptsatz bezeichnet ein Merkmal, der Nebensatz einen Vergleichsgegenstand bzw. ein Vergleichsgeschehen. Nach dem Nebensatz fragt man: Wie? Im Vergleich womit/wozu?
Hauptsatz: Merkmal Nebensatz: Vergleichsgegenstand/-geschehen
Der Film war (nicht) so gut, wie ich gedacht hatte.
Der Film war besser, als er in der Zeitung beurteilt wurde
Die Subjunktionen seit und seitdem leiten einen temporalen Nebensatz ein. Dieser bezeichnet ein Geschehen in der Vergangenheit, das auch in der Gegenwart noch aktuell ist oder bis in die Gegenwart andauert, z. B.:
Hauptsatz: Geschehen Nebensatz: : Geschehen (Verg. → Gegenw.)
Ich komme viel schneller ins Internet, seitdem/seit ich einen DSL-Anschluss habe.
Relativsatz
Der Relativsatz ist ein (eingeleiteter) Nebensatz in einem Satzgefüge. Er wird von einem Relativpronomen oder einem Relativadverb eingeleitet. Das Relativpronomen bzw. -adverb bezieht sich auf ein Substantiv oder Pronomen (Bezugswort) im Hauptsatz. Mit einem Relativsatz werden Merkmale des Bezugswortes angegeben. Er ist immer ein Attribut (Attributsatz) zum Bezugswort.
Wie heißt der Mann, der gestern hier war?
Deutsch ist eine Sprache, die ich sehr mag. Das Auto, das in der Garage steht, ist kaputt.
Das ist ein Thema, für das ich mich sehr interessiere. Dort steht sie, mit der ich gestern gesprochen habe. Ich habe das, was du gesagt hast, nicht verstanden.
Hier ist das Haus, wo (= in dem) ich wohne.
Fragewortsatz (w-Wort-Satz)
Ein Nebensatz kann auch durch ein Fragewort (w-Wort) eingeleitet werden, z. B.:
Der Gast erzählt uns, was er beruflich macht.
Der Mann fragt, wie lange die Reise dauert.
Uneingeleitete Nebensätze
In Nebensätzen ohne Einleitewort steht die konjugierte Verbform nach Verben des Sagens, Denkens, Fühlens an der 2. Position (Verbzweitsatz), z. B.:
1. 2. 3.
(Ich weiß, dass du das schaffst.) ↔ Ich weiß, du schaffst das.
im Konditionalnebensatz (Bedingungsnebensatz) an der 1. Position (Verberstsatz), z. B.:
(Wenn Sie mehr Informationen brauchen, (dann) klicken Sie auf „Übungshilfe“.) ↔
1. 2. 3. Brauchen Sie mehr Informationen, (dann) klicken Sie auf „Übungshilfe“.
Wortbildung
Im Deutschen können neue Wörter mithilfe schon vorhandener Wörter und anderer Elemente gebildet werden.
Komposition (Zusammensetzung):
Ein Kompositum (eine Zusammensetzung) wird gebildet, indem zwei (selten mehr) vorhandene Wörter zu einem neuen Wort kombiniert werden:
Mutter + Sprache → Muttersprache , drei + zehn → dreizehn, schwarz + rot + gold(en) → schwarzrotgold(en), hinauf + gehen → hinaufgehen
Die Wortart des zweiten (letzten) Wortes bestimmt die Wortart des Kompositums, z. B.:
das Haus (Substantiv) + hoch (Adjektiv) → haushoch (Adjektiv)
hoch (Adjektiv) + das Haus (Substantiv) → das Hochhaus (Substantiv)
Bei der Komposition von zwei (oder mehr) Substantiven bestimmt das Genus des zweiten (letzten) Substantivs das Genus des Kompositums, z. B.:
der Regen + die Wolke → die Regenwolke
der Regen + das Wetter → das Regenwetter
Derivation (Ableitung)
Eine Derivation (eine Ableitung) wird gebildet, indem an ein Wort (einen Wortstamm) ein Präfix (eine Vorsilbe) oder ein Suffix (eine Nachsilbe) angefügt werden, z. B.:
fragen → befragen (Präfix, nichttrennbar)
fragen → nachfragen (Präfix, trennbar)
frag(en) → die Frage, fraglich (Suffixe)
Wortbildung bei Substantiven
Zusammensetzung/Komposition
Um die Aussprache zu erleichtern, wird manchmal bei der Zusammensetzung von Substantiven ein Laut/Buchstabe eingeschoben, z. B.:
der Bund + -es- + der Kanzler → der Bundeskanzler
die Information + -s- + die Veranstaltung → die Informationsveranstaltung
die Stunde + -n- + der Plan → der Stundenplan
Bei Substantiven gibt es häufig Zusammensetzungen aus mehreren Wörtern. Um sie zu verstehen, muss man sie in die richtigen Bestandteile zerlegen, z. B.:
die Semester abschluss prüfung – das Semester + der Abschluss + die Prüfung
= die Prüfung zum Semesterabschluss
Ableitung/Derivation Viele Substantive werden aus anderen Wörtern (Verben, Adjektiven oder Substantiven) mit Hilfe von Suffixen (z. B. -ung, -keit, -heit, -schaft) gebildet, z.B.:
einladen → die Einladung, pünktlich → die Pünktlichkeit, das Kind → die Kindheit, das Land → die Landschaft. Die Substantive mit den Suffixen -ung, -keit, -heit, -schaft haben immer das Genus Femininum. Der Wortstamm vor dem Suffix hilft oft, die Bedeutung des Worts zu erschließen. Durch Anhängen des Suffixes -(e)r an den Wortstamm eines Verbs wird ein Substantiv (Maskulinum) gebildet, das eine männliche Person bezeichnet, durch Anhängen des Suffixes -erin ein Substantiv (Femininum), das eine weibliche Person bezeichnet, z. B.:
lehr-en → der Lehrer, die Lehrerin
les-en → der Leser, die Leserin
Zu manchen Substantiven gibt es eine Diminutivform (Verkleinerungsform). Sie wird meistens mit dem Suffix -chen (selten mit dem Suffix -lein) gebildet. Der Stammvokal wird zum Umlaut: a → ä, o → ö, u → ü, au → äu, z.B.:
die Hand → das Händchen, der Kopf → das Köpfchen, der Fuß → das Füßchen, der Bauch → das Bäuchlein.
Die Diminutivformen haben immer das Genus Neutrum.
Wortbildung bei Verben
Ableitung/Derivation
Bei der Wortbildung der Verben entstehen oft trennbare Verben. Bei diesen ist der erste Teil (auch „Präfix“ genannt) betont (z. B. aufschreiben). Bei den konjugierten Formen im Präsens und Präteritum wird der erste Teil (z. B. auf/schreiben) vom zweiten getrennt und nachgestellt:
ich schreibe (es) auf , sie schrieb (etwas) auf
Zu den trennbaren Präfixen gehören z. B.:
ab- (abholen – ich hole … ab)
an- (anfangen – ich fange … an)
auf- (aufstehen – ich stehe … auf)
aus- (ausgehen – ich gehe … aus)
ein- (einkaufen – ich kaufe … ein)
mit- (mitkommen – ich komme … mit)
vor- (vorlesen – ich lese … vor)
zu- (zuhören – ich höre … zu)
Bei Präsens- und Präteritumformen rückt der getrennte und nachgestellte erste Teil an die letzte Stelle im Satz (Satzklammer), wenn weitere Satzglieder hinzutreten, z. B.:
Ich schreibe deine Adresse sofort auf.
Im Partizip II (z. B. im Perfekt oder Plusquamperfekt) wird dann zwischen den ersten und den zweiten Teil das grammatische Präfixge- eingefügt, z. B.:
(ich habe) aufgeschrieben, (sie hatte) aufgeschrieben
Es gibt im Deutschen aber auch abgeleitete Verben mit untrennbaren Präfixen. Diese Präfixe werden vom zweiten Teil nicht getrennt. Zu den untrennbaren Präfixen gehören z. B.:
be- (bekommen – ich bekomme)
er- (erzählen – ich erzähle)
ver- (verkaufen – ich verkaufe)
Von Fremdwort-Substantiven können Verben mit dem Suffix -ier(en) abgeleitet werden, z. B.:
das Telefon → telefonieren, die Operation → operieren, die Reparatur → reparieren
Wortbildung bei Adjektiven
Ableitung/Derivation
Von Substantiven oder Verben lassen sich mit den Suffixen -ig, -lich, -isch, -bar, -sam Adjektive ableiten, z. B.:
der Wind → windig, der Freund → freundlich, der Franzose → französisch, bezahlen (können) → bezahlbar, sich mühen → mühsam
Mit dem Suffix -los (Bedeutung: ohne etwas) werden aus Substantiven Adjektive abgeleitet, z. B.:
(die) Grenze + -los = grenzenlos (ohne Grenze/n)
(die) Sorge + -los = sorglos (ohne Sorge/n)
Adjektive, die aus Fremdwörtern bzw. Internationalismen abgeleitet worden sind, haben oft besondere Suffixe, z. B.:
international, prinzipiell, interessant, intelligent, negativ
Wortbildung bei mehreren Wortarten
Ableitung/Derivation
Das Präfix un- verneint oder drückt das Gegenteil aus. Man kann es an verschiedene Wortarten anfügen, z.B.:
Adjektiv. un- + sicher = unsicher (nicht sicher)
Substantiv: Un- + (das) Glück = das Unglück (das Pech, das schlimme Ereignis)
Das Präfix un- wird meistens betont.
Wortartwechsel/Konversion
Verben und Adjektive können nominalisiert, d. h. in Substantive überführt werden. Dann werden sie groß geschrieben. Nominalisierte Verben sind immer Neutra. Diese Substantive kann man an einem Artikel (fakultativ) oder an der Verbindung mit einer Präposition erkennen, z. B.:
abwaschen → das Abwaschen (Das) Abwaschen dauert nicht lange. Zum Abwaschen braucht man heißes Wasser.Beim Abwaschen höre ich gern Radio.
Das Genus von substantivierten Adjektiven ist verschieden (der Große, die Kleine dort, das Schöne / (etwas) Schönes). Sie können mit oder ohne Artikel (bzw. Artikelwort) gebraucht werden. Man dekliniert sie dann entsprechend den Deklinationstypen der Adjektive (wie vor einem Substantiv), z. B.:
neu → das Neue – Neues – etwas Neues – manches Neue Mich interessiert alles Neue von dir. Ich habe mich mit Neuem beschäftigt.
Adjektiv
Das Adjektiv kann im Satz prädikativ , d. h. als Teil des Prädikats, verwendet werden. Dann wird es nicht dekliniert ; z. B.:
Der Briefkasten ist gelb. Das Adjektiv kann im Satz adverbial, d. h. als Adverbialbestimmung, verwendet werden. Dann wird es ebenfall nicht dekliniert, z. B.:
Das Auto fährt schnell. Fast alle Adjektive kann man deklinieren. Adjektive werden dekliniert, wenn sie im Satz attributiv , d. h. als Attribut vor einem Substantiv, stehen, z. B.:
der neue Film, auf einer grünen Wiese, mit kaltem Bier
Es gibt drei Deklinationstypen: 1. nach bestimmtem Artikelwort (der neue Film, die grüne Wiese, das kalte Bier)
Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ der neue Film die grüne Wiese das kalte Bier
Akkusativ den neuen Film die grüne Wiese das kalte Bier
Dativ dem neuen Film der grünen Wiese dem kalten Bier
Genitiv des neuen Films der grünen Wiese des kalten Bier(e)s
Plural
Nominativ die neuen Filme
Akkusativ die neuen Filme
Dativ den neuen Filmen
Genitiv der neuen Filme
2. nach unbestimmtem Artikelwort (ein neuer Film, eine grüne Wiese, ein kaltes Bier)
Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ ein neuer Film eine grüne Wiese ein kaltes Bier
Akkusativ einen neuen Film eine grüne Wiese ein kaltes Bier
Dativ einem neuen Film einer grünen Wiese einem kalten Bier
Genitiv eines neuen Films einer grünen Wiese eines kalten Bier(e)s
Plural
Nominativ neue Filme
Akkusativ neue Filme
Dativ neuen Filmen
Genitiv neuer Filme
3. ohne Artikelwort (neuer Film, grüne Wiese, kaltes Bier)
Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ neuer Film grüne Wiese kaltes Bier
Akkusativ neuen Film grüne Wiese kaltes Bier
Dativ neuem Film grüner Wiese kaltem Bier
Genitiv neuen Films grüner Wiese kalten Bier(e)s
Plural
Nominativ grüne Wiesen
Akkusativ grüne Wiesen
Dativ grünen Wiesen
Genitiv grüner Wiesen
Die meisten Adjektive kann man komparieren (steigern). Ein komparierbares Adjektiv hat drei Komparationsformen: den Positiv, den Komparativ und den Superlativ. Der Positiv hat keine besondere Form. Im Komparativ tritt an den Adjektivstamm das Suffix -er, im Superlativ das Suffix -(s)t. Dabei ändert sich bei vielen einsilbigen Adjektiven der Vokal. Für die leichtere Aussprache wird manchmal ein -e- eingefügt:
Positiv Komparativ Superlativ
klein kleiner (am) kleinst(en)
lang länger (am) längst(en)
groß größer (am) größt(en)
kurz kürzer (am) kürzest(en)
Wenn man den Komparativ oder den Superlativ als Prädikativ oder als Adverbialbestimmung verwendet, wird er (wie der Positiv) nicht dekliniert, z. B.:
Dieser Weg ist kürzer (als der andere). Jener Weg dauert am längsten. Wenn der Komparativ oder der Superlativ als Attribut vor einem Substantiv steht, wird er (wie der Positiv) dekliniert:
Das ist ja doch ein längerer Weg. Ich nehme lieber den kürzesten Weg.
Einige Adjektive haben unregelmäßige Steigerungsformen:
gut – besser – am besten viel – mehr – am meisten hoch – höher – am höchsten
Die Komparationsformen drücken ein Merkmal in unterschiedlichem Grad aus. Dem liegt ein Vergleich zugrunde.
Positiv: Merkmal gleich, Vergleichsgegenstand verbindbar mit wie:
Er ist groß. Er ist so groß wie du. Er ist so groß, wie ich dachte.
Komparativ : Merkmal verschieden (höherer Grad), Vergleichsgegenstand verbindbar mit als:
Er ist größer als du. Er ist größer, als ich dachte.
Superlativ: Merkmal verschieden (höchster Grad):
Er ist am größten (von euch).
Zahlwort (Zahladjektiv)
Beim Zahlwort kann man Grundzahlwörter (eins, zwei …) und Ordnungszahlwörter (erst(e), zweit(e)…) unterscheiden. Diese Zahlwörter werden auch als Zahladjektive bezeichnet.
Bei der Bildung der Ordnungszahlwörter von 1 bis 19 wird an das jeweilige Grundzahlwort die Endung -t(e) angefügt, z. B.:
zwei → zweit(e), elf → elft(e)
Besonderheiten in der Bildung gibt es bei:
eins → erst(e), drei → dritt(e), sieben → siebt(e), acht → acht(e)
Bei der Bildung der Ordnungszahlwörter ab 20 wird an das jeweilige Grundzahlwort die Endung -st(e) angefügt, z. B.:
zwanzig → zwanzigst(e), einunddreißig → einunddreißigst(e), hundert → hundertst(e)
Satzglied
Im Satz gibt es „Bauteile“, mit denen der Satz konstruiert wird, die Satzglieder. Dazu gehören:
– das Prädikat (mit einer konjugierten Verbform und ggf. nicht konjugierten Verbformen wie Infinitiv oder Partizip):
Ich treffe meinen Freund heute Abend.
Ich habe meinen Freund gestern getroffen.
Ich möchte meinen Freund morgen wieder treffen.
– das Subjekt (in der Regel im Nominativ):
Ich treffe meinen Freund heute Abend.
– weitere Satzglieder wie Objekte (Ergänzungen) (im Akkusativ , Dativ oder Genitiv) und Adverbialbestimmungen (z. B. Zeit- oder Ortsbestimmungen):
Ich treffe meinen Freund (Objekt im Akkusativ) heute Abend (Adverbial-/Temporalbestimmung).
Ich helfe meinem Freund(Objekt im Dativ) bei der Reparatur (Objekt mit Präposition),
Ein Objekt (eine Ergänzung) im Akkusativ (Akkusativobjekt) kann von einem Verb gefordert werden, z. B.:
fragen → Ich frage den Lehrer (ihn).
besuchen → Ich besuche meine Schwester (sie).
öffnen → Sie öffnet ein Fenster (es).
beantworten → Wir beantworten eure Fragen (sie).
Ein Objekt (eine Ergänzung) im Dativ (Dativobjekt) kann von einem Verb gefordert werden, z. B.:
zuhören → Ich höre dem Lehrer (ihm) zu.
glauben → Ich glaube meiner Schwester (ihr).
helfen → Er hilft einem Mädchen (ihm/ihr).
antworten → Wir antworten euren Eltern (ihnen).
Ein Objekt (eine Ergänzung) mit einer Präposition (Präpositionalobjekt) kann von einem Verb (mit einer festen Präposition) gefordert werden, z. B.:
sich freuen (über) → Ich freue mich über dein Geschenk.
helfen (bei) → Ich helfe dir bei der Übung.
Zu jedem Satzglied (außer dem Prädikat) kann ein Attribut hinzutreten, z. B.:
Wir lösen eine schwierige Aufgabe.
Die Antwort des Lerners war richtig.
Ein Attribut ist ein Teil eines Satzglieds und gibt zu seinem Bezugswort ein Merkmal an. Attribute mit Genitiv wie z. B. der Ball des Kindes werden bei bestimmten Substantiven durch von + Dativ ersetzt, z. B.
der Ball von Fritz (dagegen umgangssprachlich: der Ball von dem Kind).
Das ist notwendig bzw. üblich, wenn am Ende eines Substantivs, v. a. eines Eigennamens (ohne Artikel!), die Konsonanten s, x oder z stehen, z. B.:
der Bruder von Hans (nicht: der Bruder des Hans; schriftlich/selten: Hans’ Bruder)
die Schwester von Max (nicht: die Schwester des Max; schriftlich/selten: Max’ Schwester)
Konjunktion – Subjunktion
Konjunktion/Konjunktor
Eine Konjunktion (ein Konjunktor) ist eine Wortart, die gleichrangige Satzglieder und (Teil-)Sätze (s. auch Satzform / zusammengesetzter Satz / Satzverbindung) miteinander verknüpft, z. B.:
meine Eltern und ich
Er war bei uns und (er) hat von seiner Reise erzählt.
Weitere Konjunktionen sind z. B.: oder, aber, denn.
Subjunktion/Subjunktor
Eine Subjunktion (ein Subjunktor) ist eine Wortart, die in einem Satzgefüge Hauptsatz und Nebensatz miteinander verknüpft und dabei den Nebensatz einleitet (s. auch Satzform / zusammengesetzter Satz / Satzgefüge / Subjunktionalsatz), z. B.:
Hauptsatz Nebensatz
dass Ich weiß, dass er morgen kommt.
weil: Sie blieb zu Hause, weil sie krank war.
wenn: Man lebt gesund, wenn man Sport treibt.
Weitere Subjunktionen sind z. B.: damit, wie, ob, seit(dem), obwohl.. Die Subjunktion um …(zu) leitet eine Infinitivgruppe (einen Infinitivsatz) ein, z. B.:
Wir fahren ans Meer, um uns zu erholen.
Adverb
Das Adverb ist eine Wortart, die nicht dekliniert werden kann. Adverbien können verschiedene Bedeutungen haben, z. B. lokale (oben, dort), temporale (gestern, danach), modale (gern, so), kausale (deshalb, darum), konzessive (trotzdem) und andere Bedeutungen. Ein Interrogativadverb (Frageadverb) fragt nach Adverbien bzw. Adverbialbestimmungen, z. B.:
wo? – dort, hinter dem Haus,
wann? – dann, in einer Stunde
wie? – so, auf diese Weise
warum? – deshalb, wegen des schlechten Wetters
Ein Relativadverb leitet einen Relativsatz (Nebensatz) ein, z. B. wo, wenn das Bezugswort im Hauptsatz eine Lokalangabe ist, oder wie, wenn das Bezugswort durch Merkmale der Art und Weise (modal) gekennzeichnet wird, z. B.:
In der Wohnung, wo (= in der) wir jetzt wohnen, ist zu wenig Platz für uns.
Die Art, wie (= in der) er schreibt, gefällt mir.
Ein Relativadverb kann durch Präposition + Relativpronomen ersetzt werden.
Ein Verbindungsadverb verbindet zwei Hauptsätze miteinander und drückt mit seiner Bedeutung eine Beziehung zwischen diesen Sätzen aus. Das Verbindungsadverb besetzt – im Gegensatz zur Konjunktion – eine Satzgliedposition (1., 3. usw.), z. B.:
Ich habe einen DSL-Anschluss. Seitdem komme ich viel schneller ins Internet.
Ich habe einen DSL-Anschluss. Ich komme seitdem viel schneller ins Internet. Weitere Verbindungsadverbien sind z. B.:
Addition: außerdem
Zeit: da, dann, danach, zuerst, schließlich
Ort: da, dort, dahin
Grund: deshalb, darum, nämlich (nämlich steht niemals an der 1. Position!)
nicht ausreichender Grund: trotzdem
Gegenüberstellung/Einschränkung: allerdings
ausgeschlossene erwartete bzw. gegenteilige Folge: sonst