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AvM-DUAL
Rückblick auf zwei Jahre dualisierte Ausbildungsvorbereitung für Migrantinnen und Migranten
Hamburger Straße 131 | 22083 Hamburg | www.hibb.hamburg.de
Den eigenen Übergang in Ausbildung und Arbeit gestalten
AvM-Dual Broschure Umschlag_180527_20-45_CP.indd 1 27.05.18 23:59
Die Arbeit im Betrieb darstellen
BS01 - Berufliche Schule AnckelmannstraßeBS02 - Berufliche Schule für Wirtschaft und Handel Hamburg-MitteBS03 - Staatliche Gewerbeschule Gastronomie und ErnährungBS04 - Berufliche Schule Stahl- und MaschinenbauBS05 - Staatliche Handelsschule Berliner TorBS06 - Berufiche Schule Chemie, Biologie, Pharmazie, AgrarwirtschaftBS07 - Berufliche Schule Wirtschaft, Verkehrstechnik und Berufsvorbereitung BergedorfBS08 - Berufliche Schule BautechnikBS09 - Staatliche Gewerbeschule Ernährung und HauswirtschaftBS10 - Berufliche Schule Gesundheit Luftfahrt TechnikBS11 - Berufliche Schule für Banken, Versicherungen und Recht mit Beruflichem Gymnasium St. PauliBS12 - Berufliche Schule Burgstraße BS13 - Berufliche Schule Anlagen- und Konstruktionstechnik am InselparkBS14 - Berufliche Schule ITECH Elbinsel WilhelmsburgBS15 - Berufliche Schule für medizinische Fachberufe auf der Elbinsel WilhelmsburgBS16 - Berufliche Schule FahrzeugtechnikBS17 - Berufliche Schule für Medien und KommunikationBS18 - Berufliche Schule Hamburg-HarburgBS19 - Berufliche Schule Farmsen - Medien - TechnikBS20 - Berufliche Schule für Spedition, Logistik und VerkehrBS21 - Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik AltonaBS22 - Berufliche Schule Energietechnik AltonaBS23 - Berufliche Schule für Sozialpädagogik - Anna-Warburg-SchuleBS24 - Berufliche Schule EidelstedtBS25 - Berufliche Schule Holz, Farbe, TextilBS26 - Berufliche Schule für Wirtschaft Hamburg-EimsbüttelBS27 - Berufliche Schule gewerbliche Logistik und SicherheitBS28 - Berufliche Schule City NordBS29 - Berufliche Schule UferstraßeBS30 - Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik - Fröbelseminar (2016 bis 2017)BS31 - Berufliche Schule am LämmermarktBS32 - Berufliche Schule City Süd
basis & woge e.V.Berufsbildungswerk Hamburg (bbw)Beschäftigung + Bildung e.V.Bin e.V.Hamburger Arbeitsassistenz (HAA) gGmbHHAYATT GmbHKoALA e.V.passage gGmbH
Schulen und Kooperationspartner (2016 bis 2018)
Betriebliche Erfahrungen reflektieren
AvM-Dual Broschure Umschlag_180527_20-45_CP.indd 2 27.05.18 23:59
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Seit dem 01. Februar 2016 ist die „Dualisierte Ausbil-dungsvorbereitung für Migrantinnen und Migranten – AvM-Dual“ mit integrierter betrieblicher Sprachförde-rung das Regelangebot in Hamburg für neu zugewan-derte Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren in Hamburg, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. Durch die systematische Einbeziehung des betrieblichen Lernortes erproben sich die neu zugewanderten Ju-gendlichen in der betrieblichen Praxis, sie lernen unsere Kultur, das duale Ausbildungssystem mit dem Quali-tätssiegel „Made in Germany“ und Hamburger Betriebe kennen. Unterstützt werden sie durch betriebliche Inte-grationsbegleiterinnen und Integrationsbegleiter. Das verbessert deutlich ihre Erfolgschancen beim Übergang in Ausbildung und Beschäftigung. Durch die integrierte Sprachförderung im Betrieb und die enge Verzahnung mit dem Sprachunterricht in der Berufsschule erlernen die Jugendlichen zudem schneller und nachhaltiger die deutsche Sprache. Der Ganztag ermöglicht den Jugend-lichen längere individuelle Lernzeiten und die Teilnahme an vielfältigen Angeboten. Die Beiträge in dieser Bro-schüre zeigen anhand vieler Beispiele, wie die Möglich-keiten des Bildungsganges genutzt wurden und geben „AvM-Dual“ ein Gesicht.Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre und danke allen Beteiligten für das umfassende Engagement und die beeindruckenden Ergebnisse.
Dr. Sandra Garbade Geschäftsführerin Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB)
Liebe Leserinnen,
liebeLeser,
das Schuljahr 2015/16 war geprägt durch die Zuwande-rung von jungen Geflüchteten, darunter ein hoher Anteil von unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen. Da in Hamburg alle Jugendlichen, ob in Hamburg geboren oder zugewandert, der Schulpflicht unterliegen, stellte das auch die Hamburger Schulen vor eine große Heraus-forderung.Durch Änderungen im Aufenthaltsgesetz, Bundesaus-bildungsförderungsgesetz und der Beschäftigungsver-ordnung verbesserten sich ab 2014 zunehmend die Zugangsmöglichkeiten für einzelne Flüchtlingsgruppen zum Arbeitsmarkt. Um alle neu zugewanderten Jugend-lichen, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus, künftig besser auf eine berufliche Ausbildung, einen Schulabschluss oder Beschäftigung vorzubereiten, startete das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) im August 2014 das Pilotprojekt Dualisierte Ausbildungsvorbereitung für Migrantinnen und Migran-ten (AvM-Dual). Vorbild war das erfolgreiche Modell der Dualisierten Ausbildungsvorbereitung (AvDual) für schulpflichtige Hamburger Jugendliche ohne berufliche Anschlussperspektive nach Klasse 10. Um den betrieblichen Lernort als wesentliches struktu-relles Element des Bildungsganges zu sichern, erfolgte die Einführung des Pilotprojektes in enger Abstimmung mit allen Vertretern im Fachkräftenetzwerk, unter anderem dem Unternehmensverband UVNord, der Han-delskammer und Handwerkskammer in Hamburg. Die Wirtschaftsvertreter unterstützten die Initiative aktiv, indem Hamburger Betriebe in großem Umfang Prakti-kumsplätze für die jugendlichen Flüchtlinge zur Verfü-gung stellten. Diese zuverlässige Zusammenarbeit verstetigte sich, nachdem der Bildungsgang AvM-Dual zum 01. Februar 2016 auf der Basis eines Bürgerschaftsbeschlusses in die Fläche gegangen war. Bis zu 1400 Praktikumsplätze mussten zeitweise zusätzlich zu den Bedarfen in ande-ren Bildungsgängen durch die Betriebe bereitgestellt werden.
Vorwort
2
Vorwort .............................................. 1
Impressum.......................................... 2
Birgit Kruse | Einführung ............... 3
BS01 .................................................. 10 Gemeinsam Projekte planen und Feste feiern
BS02 .................................................. 12 Kulturelle Erlebnisse und Sprachförderung
BS04 .................................................. 14 Poetry Slam: Leben in Deutschland Musik hat mich verliebt gemacht
BS07 ................................................. 16 Projekttag: AvM-Dual und AvDual wächst zusammen
BS08 ................................................ 18 Ship Ahoi: Alle an einem Boot
BS09 ................................................ 20 Buchprojekt: Kunst als Sprache der Sprachlosen | Kunstprojekt: Ich bin hier – hier bin ich
BS10 ................................................. 22 Der bunte AvM-Dual Ganztag an der GELUTEC
BS11 ................................................ 24 Projekt im Ganztag: Salt Pauli
BS12 ................................................ 25 „Können wir nicht vielleicht auch einen anderen Sport machen?“
BS13 ................................................ 26 Schulsozialpädagogik an der BS13 | Praktikumspräsentationen in bran-chenspezifischen Gruppen | Schüler-film Anlagemechaniker Industrie
BS15 .................................................. 28 Projekt „Streitschlichter“: Reagierst du noch oder gestaltest du schon?
BS16 ................................................. 30 Wir sind eine erfolgsorientierte Klasse und Brückenbauer für andere
BS17 ................................................. 32 Potenziale nutzen – Projekte und Vielfalt im Ganztag
BS18 .................................................. 34 unterwegs! zusammen! wachsen!
BS01, BS04, BS08, BS10, BS13, BS24, BS27 ..................................... 35 Schülerblog „Hamburg – was geht?!“
BS20 ................................................ 36 Erlebnistag Logistik: 30 AvM-Dual Jugendliche lernen Unternehmen kennen
BS21 ................................................ 38 Freiräume ermöglichen (Frei-)Räume erfahren
BS24 ................................................ 40 Der Neubau im Niekampsweg: Viel-falt unter einem Dach | Teamarbeit an der BS24: Umgang mit Vielfalt
BS27 ................................................ 42 GAZELLEyoung – Schülerzeitung | AvM61 – ein Patenprojekt
BS28 ................................................ 44 Gemeinschaft stärken – Begegnungen ermöglichen: „Mensch! Respekt!“
BS29 ................................................ 46 Ausbildungsvorbereitung dual & in-klusiv für neu Zugewanderte: Ganz schön bunt
BS31 ................................................ 48 AvM-Dual – Eine Herausforderung und bereichernde Erfahrung: Jede Schule kann das schaffen ...
BS32 ................................................ 50 Das Ankommen erleichtern: Soziales Partnerprojekt COMMUNITYYOGA | „InMigration“ – Eine Initiative von OTTO-Auszubildenden ...
Berufsbildungswerk Hamburg ..... 52 Allrounder für das Leben in Deutschland & Mittler auf dem Weg in Ausbildung
Beschäftigung + Bildung e.V. ... ... 54 Eine realistische Berufswahl-entscheidung treffen – mit professioneller Begleitung
passage gGmbH und KoALA e.V. ... 55
Teamsitzungen
Hamburger ArbeitsassistenzgGmbH und basis & woge e.V. .................... 56 Zukunftsaufgabe: „Inklusive Ausbildungsvorbereitung“
Feedback der Schülerinnen und Schüler ............................................. 58
Anhang Drucksache ..................................... 60
Programm der Fachtage ............... 65
Planungshilfe für die Erarbeitung einer Lernsituationen .................... 69
Feedback Fachtag 27.02.18 ......... 71
Inhaltsverzeichnis
IMPRESSUMHamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) Hamburger Str. 131, 22083 Hamburg Geschäftsführung: Dr. Sandra Garbade www.hibb.hamburg.de Herausgeber: Hartmut Sturm, Birgit Kruse Redaktion Claudia Schmidt, Gisela Wald
Gestaltung Marianne Marheineke Druck Riemerdruck Hamburg auf 100% Recycling-Papier gedruckt Fotos U1-U4: Janina Kasami, Marianne Marheineke, Heinrich Achim Meier, Gisela Wald, S. 1: Christian Stelling, Fotos auf den Innenseiten: Schulen/ Träger (Nachweis auf den Einzelseiten)
Alle Rechte beim Herausgeber Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Herausgeber gestattet. Redaktionsschluss 28. Mai 2018, 1. Auflage 2018 Hamburg
Rückfragen an: [email protected]
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Wenn Visionen Realität werdenDie Bilanzierung des ESF-Projektes AvDual (2011-2014) „Die Zukunft sichern: Jugend, Ausbildung, Teilhabe“ schließt mit einer Vision im letzten Kapitel „Chancen-gleichheit durch Dualisierung – Ausbildungsvorberei-tung 2020“1
„Unsere Vision für 2020 ist, dass das Prinzip der Duali-sierung weiter an BREITE und TIEFE gewinnt. Der au-ßerschulische Lernort soll in der Ausbildungs- und Be-rufsvorbereitung aller Schulen für alle Schüler realisiert sein.“2 Es werden die Gruppen der neu zugewanderten jungen Menschen und Jugendliche mit Behinderung identifiziert als Jugendliche, die bis dahin von der Duali-sierung der Bildungsgänge nicht erreicht wurden. Es gab allerdings bereits Pläne:
- für ein Pilotprojekt „dualisierte Ausbildungsvorberei-tung für Migrantinnen und Migranten (AvM)“ für 180 neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler mit Start zum Schuljahr 2014/15 zur Erprobung dualisierter Strukturen sowie der Entwicklung und Erprobung ei-nes integrierten Sprachförderkonzeptes als Weiter-entwicklung der bisherigen Bildungsgänge „Vorberei-tungsjahr für Migrantinnen und Migranten (VJ-M)“ und „Berufsvorbereitungsjahr für Migrantinnen und Migranten (BVJ-M)“ und
- für die inklusive Ausgestaltung des Übergangssys-tems Schule – Beruf im Rahmen des ESF geförderten Projektes „dual&inklusiv (d&i)“.
Das ESF-Projekt „d&i“ wurde 2017 erfolgreich abge-schlossen. Als Ergebnis wird die im Rahmen des Projek-tes entwickelte und erprobte Leistung „Arbeitsassis-tenz“ zukünftig für Schülerinnen und Schüler mit Assis-tenzbedarf für alle Bildungsgänge fest im Haushalt 2019/20 des HIBB verankert sein.
Noch bevor der erste Durchgang des Pilotprojektes AvM am 31. Juli 2016 entlassen wurde, erging auf der Grundlage der Drucksache 21/1953 „Schulabschluss und Ausbildungsvorbereitung für jugendliche Flüchtlin-ge“3 vom 16.10.2015 der Beschluss,
1. die halbtäglichen Schulangebote für jugendliche Flüchtlinge in den beruflichen Schulen nach dem Vor-bild des erfolgreichen Bildungsangebots „Ausbil-dungsvorbereitung Dual“ in ein ganztägiges Angebot umzugestalten.
2. in diesem Rahmen in Zusammenarbeit mit Kammern, Wirtschaft und Gewerkschaften umfangreiche be-triebliche Praktika in das künftige Bildungsangebot zu integrieren.
3. im Rahmen der Unterrichtsangebote eine gute Sprachförderung sicherzustellen.
4. im Rahmen der Unterrichtsangebote den einfachen oder mittleren Schulabschluss zu ermöglichen.
5. die neuen Angebote unabhängig vom Aufenthaltssta-tus allen jugendlichen Flüchtlingen zu ermöglichen.
6. der Bürgerschaft im 1. Quartal 2016 über die einge-leiteten Maßnahmen zu berichten.
Seit dem 01. Februar 2016 ist der Bildungsgang AvM-Dual das Regelangebot für neu zugewanderte schulpflichtige Jugendliche ab 16 Jahren unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. Mit der Drucksache 21/78724 erfolgte am 07.02.2017 die Absicherung des Bildungsganges durch die offizielle Stellungnahme des Senats zur Drucksache 21/1953. Die Vision wurde Rea-lität!
Inhalte gemeinsam erarbeiten und Schulen gut begleitenMit einem Implementierungsprojekt AvM-Dual (August 2016 bis Juli 2018) hat das HIBB eine Begleit- und Qua-lifizierungsstruktur aufgebaut, die die berufsbildenden Schulen und die Lehrkräfte in der Umsetzung des Bil-dungsganges und den damit zusammenhängenden Her-ausforderungen unterstützt und begleitet hat. Ein Pro-jektleitungsteam hat gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen die Schulen begleitet und- die Ergebnisse und die entwickelten Instrumente aus
dem Pilotprojekt AvM gesichert und in das neue Pro-jekt überführt,
- in den aus erfahrenen Pilot- und Neueinsteigerschulen gebildeten Schulkreisen den Austausch moderiert, in Einzelfragen beraten sowie Qualifizierungsformate or-ganisiert und umgesetzt,
Die dualisierte Ausbildungsvorbereitung für jugendliche Migrantinnen und Migranten (AvM-Dual) mit integrierter Sprach förderung am betrieblichen LernortBirgit KruseLeiterin des Referats „Übergangsmanagement und berufliche Qualifizierung“ im Hamburger Institut für berufliche Bildung – HIBB, Hamburg
Einführung
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- vier zentrale Fachtage mit jeweils ca. 400 Teilneh-merinnen und Teilnehmern durchgeführt5
- sowie inhaltlich in Teilprojektgruppen zu Themen wie z.B. Bildungsplanentwicklung, Entwicklung eines integ-rierten Sprachförderkonzeptes, Umsetzung des Ganz-tages, Entwicklung von Lernsituationen gearbeitet.
Das System Übergang Schule-Beruf vom Jugendlichen her denkenIm Mittelpunkt von AvM-Dual steht die Realisierung ei-nes dualen Konzepts in Verbindung mit der Herausfor-derung, den Lernort Betrieb für die Jugendlichen als be-deutsamen Ort der Sprachaneignung strukturell zu er-schließen. Zentraler Gedanke ist, dass neben der Sprachaneignung viele Entwicklungsaufgaben durch die Jugendlichen zu lösen sind, die ein entwicklungsorien-tiertes Vorgehen in der Arbeit erfordern. Tragfähige Beziehungen zwischen Lernenden und Pädagogen sind daher das Kernelement im pädagogischen Konzept der dualisierten Ausbildungsvorbereitung. Kennzeichnend sind die kontinuierliche Begleitung der Jugendlichen an den Lernorten Betrieb und Schule, ein professionelles Coaching und das Initiieren von Reflexionsschleifen als Voraussetzung für gelingende Entwicklungsprozesse.
Entwicklungsaufgaben lösenDie Phase des Übergangs von der Schule in die Berufs-welt stellt alle jungen Menschen in einem relativ kurzen Lebensabschnitt ständig vor neue Herausforderungen. Die Entwicklung einer realistischen beruflichen Orien-tierung ist eine wichtige Voraussetzung für den nächs-ten Schritt in Ausbildung oder andere weiterführende Qualifizierungen. In der Auseinandersetzung mit ihrem Umfeld sind die Jugendlichen gefordert, sich zu ver-schiedensten Themen zu positionieren, ein eigenes Wertesystem aufzubauen und soziale und politische Verantwortung zu übernehmen; auch Themen wie Part-nerschaft und Familie rücken in den Fokus. Das vorhan-dene Selbstkonzept sowie entwickelte Handlungskom-petenzen determinieren die Entwicklung von Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen. „Für die neu zugewanderten Jugendlichen bedeutet dies vor al-lem auch, bereits in der Heimat gelöste Entwicklungs-aufgaben erneut zu bewältigen, da die vorhandenen Lö-sungsmuster oft nicht kompatibel sind.“6 In diesem Pro-
zess sind die Sicherung und Anerkennung bereits erworbener Kompetenzen des Jugendlichen wichtig, um Ablehnungen und Ängste vor dem Neuen und vielleicht auch Fremdem zu reduzieren. Die Reflexion unter-schiedlicher Normen und Werte sowie der eigenen kul-turellen Prägung stellt sowohl für die Jugendlichen als auch für die Pädagoginnen und Pädagogen eine beson-dere Herausforderung dar.
Betriebliche Handlungskontexte ermöglichen relevante Erfahrungen Am betrieblichen Lernort bilden sich nicht nur Tätigkei-ten, sondern auch Hierarchien, soziales Miteinander, Re-geln im Umgang mit Kunden oder Lieferanten sowie kul-turelle und kommunikative Anforderungen und Rituale authentisch ab. Praktika in unterschiedlichen Branchen, Berufsbildern und Betrieben ermöglichen die Erfahrung, dass es äußerst vielfältige Betriebskulturen gibt. Es entstehen für die Jugendlichen reale Anforderungen: sie sind darauf angewiesen, sich in das bestehende System einzufügen und relevante Handlungskompetenzen zu entwickeln, um den Arbeitstag zu bewältigen. Gelingt dies, wird ihnen Anerkennung und Wertschätzung ent-gegen gebracht. Die Jugendlichen erleben sich als be-deutsam im Arbeitsprozess. „Die Begleitung durch Men-torinnen und Mentoren spielt in diesem Prozess eine zentrale Rolle. Sie unterstützen Jugendliche, ihre Hand-lungsoptionen zu erweitern, indem sie gemeinsam den Lernort Betrieb als Entwicklungsraum systematisch er-schließen und individuell angepasste Handlungsfelder und Lernanlässe entdecken.“7 Herausforderungen in re-alen Handlungsbezügen sind die Auslöser von Reflexi-onsprozessen. Damit betriebliches Lernen nicht nur im-plizit stattfindet, müssen die Erfahrungen aus dem Be-trieb ref lektiert werden. Erfahrungen sowie bestehendes Wissen werden durch Reflexion bewusst, die Aufmerksamkeit wird auf die Analyse des Problems und vor allem mögliche Handlungs- und Lösungsoptio-nen gelenkt. Dabei verläuft Reflexion als zirkulärer Pro-zess. Die einzelnen Schritte in diesen zirkulären Lern-prozessen kennzeichnen die pädagogische Grundhal-tung im berufsbezogenen Unterr icht des Bildungsganges AvM-Dual.
Einführung
Abb. 1: Treffen der Teilprojektleitungen des Projektes AvM-Dual am 03.02.2017: Abstimmung der Meilensteine und Zeitschiene
Die Arbeit im Betrieb darstellen
Betriebliche Erfahrungen reflektieren
Im Betrieb lernen und handeln
Den eigenen Übergang in
Ausbildung + Arbeit
Abb. 2: Lernfelder im berufsbezogenen Unterricht
5
Betriebliche Sprachanlässe nutzen„In der Schule hingegen befinden sich die Jugendlichen in einem überwiegend formalen, systematisch ausge-richteten Sprachaneignungsangebot, das an sprachli-chen Normen orientiert ist und dessen Ergebnisse vom Jugendlichen häufig nicht direkt im Alltag umgesetzt werden können.“8 Erst die Dualisierung der Lernorte er-möglicht es, betriebliches und schulisches Lernen mitei-nander zu verknüpfen. Dies erfordert eine neue Sicht auf Sprachaneignungsprozesse und die Entwicklung ei-nes Sprachförderkonzeptes. Informelle Sprachaneig-nungsprozesse am betrieblichen Lernort werden Grund-lage für formale Sprachaneignungsprozesse in der Schule. Die kommunikativ und Lerner zentriert ausge-richtete Fremdsprachenforschung empfiehlt deshalb eine Analyse des kommunikativen Bedarfs der Schüle-rinnen und Schüler, d.h. die inhaltliche Progression wird nicht vorgegeben, sondern sie entsteht aus konkreten Sprachhandlungen. Gemeint sind hier echte und rele-vante Inhalte und Aufgaben. Sender, Gegenstand oder Zweck und Adressat müssen immer authentisch sein. Es geht nicht um Rollenspiele, in denen Schülerinnen und Schüler stellvertretend einen Sender oder Adressat ver-körpern.
Die erfolgreiche Bewältigung von Sprachhandlungen im Betrieb hat für den Jugendlichen höchste Bedeutsam-keit. Die Jugendlichen sind mit komplexen Kommunika-tionssituationen konfrontiert, in denen sie sich durch Nachfragen, Imitation, Ausprobieren, sprachbegleiten-des Handeln und die Hilfestellung der Gesprächspartner orientieren. Sowohl die Jugendlichen als auch ihre Ge-sprächspartner vollziehen ihre Sprachhandlungen über-wiegend ohne die bewusste Steuerung durch Regelwis-sen. „Psychologie, Linguistik und Neurowissenschaften liefern empirisch gut fundierte Modelle für die These, dass Sprachwissen eng gekoppelt an Repräsentationen von typischen Verwendungssituationen gespeichert wird (vgl. Ellis&Wulff, 2015).“9 Der betriebliche Lernort
eröffnet vielfältige Möglichkeiten authentische Sprach-handlungen als Ausgangspunkt für weitere Lernprozes-se zu nehmen. Entscheidend für die nachhaltige Aneig-nung von Redemitteln, grammatikalischen Strukturen und Wortschatz ist das Aufgreifen dieser Sprachhand-lungen in den Reflexionsformaten (Betriebliche Beglei-tung, Mentorenrunde) und die Einbindung in die forma-len Lernprozesse am Lernort Schule. Sie müssen sich an den Lernorten Betrieb und Schule wie ein roter Faden für den Jugendlichen durch die Woche ziehen. Zur Un-terstützung der Lehrkräfte wurden von vier Arbeits-gruppen konkrete Lernsituationen erarbeitet, die- Anknüpfungsmöglichkeiten an die betriebliche Praxis
verdeutlichen, um betriebliche und schulische Lern-prozesse effektiv zu verzahnen;
- die Inhalte einzelner Fächer mit Bezug auf das gemeinsa-me Arbeiten zu Schwerpunktthemen zusammenfassen
- für drei verschiedene Sprachniveaus ausgearbeitet sind, um das Arbeiten in heterogenen Lerngruppen zu erleichtern.
Ab dem Schuljahr 2018/19 werden diese Lernsituatio-nen10 fortlaufend auf die AvM-Dual Plattform auf Wibes gestellt und so allen Kolleginnen und Kollegen zur Ver-fügung stehen.
StrukturenAvM-Dual ist ein auf zwei Jahre angelegter Bildungs-gang. Neue Lerngruppen werden im Laufe des Schuljah-res nach Bedarf kontinuierlich eingerichtet. Um die indi-viduellen Voraussetzungen der Jugendlichen konse-quenter berücksichtigen zu können, ist die Verzahnung betrieblichen und schulischen Lernens durch die Koope-ration mit Betrieben strukturell verankert. Die Lernor-ganisation orientiert sich in der zeitlichen Struktur an den Rahmenbedingungen der dualen Ausbildung in Teil-zeitform. Dies erfordert eine verlässliche Begleitung am Lernort Betrieb. Dies und die Umsetzung eines ganztä-gigen Bildungsangebotes wird gewährleistet durch die
Einführung
6
Kooperation mit Bildungsträgern. Nach einer „Ankom-mensphase“, die der ersten Orientierung, Vertrauensbil-dung und Vorbereitung auf den Lernort Betrieb dient, lernen die Jugendlichen in den kommenden drei Schul-halbjahren über längere Phasen an drei Tagen pro Wo-che in der Schule und zwei Tage im Rahmen eines be-trieblichen Praktikums im Betrieb.
„Das mit wöchentlich 36 Zeitstunden ganztägige Bil-dungsangebot setzt sich aus 30 Unterrichtsstunden und ergänzenden Ganztagsangeboten zusammen. Um den Ganztagesbetrieb sowie das Lernen im Betrieb si-cherzustellen und mit dem Lernen in der Schule zu ver-zahnen, wird die Lehrer-Ressource mit einem Schlüssel von 1:30 durch betriebliche Integrations-Begleiterinnen und -Begleiter, die Beschäftigte bei Bildungsträgern sind, ergänzt.“11
Eine durchgängige Sprachförderung erfordert, dass alle Bildungsangebote sprachsensibel gestaltet werden. In den Ganztagesangeboten werden Lernanlässe aufge-griffen, die Bezug zu den berufsbezogenen Lernfeldern und den berufsübergreifenden Fächern haben. Dies er-möglicht eine Unterstützung formaler Lernprozesse durch erfahrungsbasierte Lernarrangements im Ganz-tag. Angebote zu Bereichen „Alltagsbewältigung“ sowie „Kultur und Bewegung“ eröffnen den neu zugewander-ten Jugendlichen Chancen, sich in unserer Gesellschaft zu orientieren und integrieren. In Kultur- und Bewe-gungsangeboten entstehen zudem nicht-sprachliche
Kommunikations- und individuelle Ausdrucks- und Reflexionsmöglichkeiten. In dieser Broschüre stellen die berufsbildenden Schulen viele Good-Practise-Beispiele zur Gestaltung und Umsetzung von Ganztagsangeboten vor.
Verlässliche Begleitung„Berufsschullehrkräfte und betriebliche Integrationsbe-gleiterinnen und –begleiter sind als Mentorinnen bzw. Mentoren verlässliche Ansprechpartnerinnen und An-sprechpartner, stehen in engem Austausch mit den Be-treuerinnen und Betreuern, Vormündern sowie Anleite-rinnen und Anleitern in den Betrieben und ermöglichen so eine Vernetzung von individueller Begleitung der Ju-gendlichen und zeitnaher Intervention in Krisensituatio-nen. Zentrale Aufgaben der Mentorinnen und Mentoren sind die wöchentliche Begleitung am betrieblichen Lern-ort im Umfang von durchschnittlich 1 Stunde, die Bera-tung der betrieblichen Partnerinnen und Partner, die Auswertung und Reflexion der betrieblichen Erfahrun-gen mit den Jugendlichen, sowie die systematische Ver-zahnung der informellen Sprachaneignungsprozesse am Lernort Betrieb mit formalen Sprachaneignungsprozes-sen am Lernort Schule. Vertrauensaufbau und tragfähi-ge Beziehungen zwischen Lernenden und Pädagoginnen bzw. Pädagogen als Mentorinnen bzw. Mentoren sind das Fundament des pädagogischen Ansatzes in der du-alisierten Ausbildungsvorbereitung (Raschke, 2014)“12
„Die verschiedenen Anforderungen, bedingt durch die individualisierte Begleitung, erfordern den Aufbau von festen Teamstrukturen. Im Stundenplan fest verankert
werden Unterrichtsinhalte unter Einbezie-hung der individuellen Lernprozesse der Jugendlichen gemeinsam aufeinander ab-gestimmt und kollegiale Fallberatungen durchgeführt, die in herausfordernden Fäl-len neue Lösungsstrategien ermögli-chen.“13
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Präsentation Lernaufgabe
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Präsentation Lernaufgabe
Anschlussplanung in Kooperation mit der Jugendberufsagentur
1. Jahr AvM-DualMonate
Vorbereitungsphase „Lernort Betrieb“
Vorbereitung „Lernort Betrieb“
3.dualisierte Phase: 2 Tage Betrieb 3 Tage Schule
2. Jahr AvM-DualMonate
Ankommensphase1.dualisierte Phase:
2 Tage Betrieb 3 Tage Schule
2.dualisierte Phase: 2 Tage Betrieb 3 Tage Schule
Nach- und Vorbereitung1. und 2. Phase "Lernort
Betrieb"
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag FreitagLernort Schule Betrieb Betrieb Schule Schule
08:00 UhrGemeinsame
TagesplanungReflexion der Betriebstage
Gemeinsame Tagesplanung
Berufsbezogener Berufsbezogener Berufsbezogenerund und und
13:30 Uhr
Berufs-übergreifender
Unterricht
Berufs-übergreifender
Unterricht
Berufs-übergreifender
Unterricht
15:30 Uhr
Vorbereitung Betriebstage
Behördengänge
WochenabschlussBegleitung durch die
Mentorinnen und Mentoren
< < durchgängige Sprachförderung > >
Lernen im Betrieb
Einführung
Abb. 4: Jahresstruktur des Bildungsganges AvM-Dual
Abb. 5: Wochenstruktur in der dualen Phase
7
Innehalten und gemeinsam auswertenDie quantitativen Auswertungen zu den Verbleiben der Abgängerinnen und Abgänger basieren auf schülerbezo-genen Datenerhebungen durch die Mentorinnen und Mentoren. Qualitative Aussagen sind Ergebnisse eines Evaluations-Workshops zum AvM-Piloten, an dem alle Lehrkräfte und Betrieblichen Integrationsbegleiter am Ende des ersten Durchgangs teilgenommen und zu fol-genden Themen ihre Arbeit reflektiert haben:- Dualisierung der Lernorte (Einblicke in die Arbeitswelt
und Perspektiven) - Verlässliche Begleitung der Jugendlichen in Schule und
Betrieb (durch Mentor/innen) - Sprachaneignungsprozesse am Lernort Betrieb und
Verzahnung betrieblichen und schulischen Spracher-werbs
- Organisation der Übergänge und Anschlüsse im vierten Schulhalbjahr in Kooperation mit der Jugendbe-rufsagentur
Dualisierung Die Praxis hat gezeigt, dass man kein bestimmtes Sprachniveau festlegen kann als Voraussetzung für die erfolgreiche Akquise eines Praktikumsplatzes und den erfolgreichen Einstieg in die erste dualisierte Phase. „Ob Jugendliche den Anforderungen am betrieblichen Lernort (auch sprachlich!) gewachsen waren, hing vielmehr von den jeweiligen Gegebenheiten im Betrieb und den Erwar-tungen der Anleiterinnen und Anleiter sowie von der psy-chischen und physischen Belastbarkeit der Jugendlichen ab. . . . Durch die betriebliche Praxis wurde den Jugendli-chen deutlich, dass die Arbeitsprozesse und Anforderun-gen an Tätigkeiten sich häufig deutlich von denen in ih-rem Heimatland unterscheiden und eng verbunden sind mit sprachlichen Anforderungen.“14
Integrierte Sprachförderung Für die Jugendlichen entstand durch die systematische Einbindung der betrieblichen Sprachanlässe in der Regel eine sehr hohe Motivation zum Sprachlernen. Ihr Selbst-bewusstsein und das Selbstvertrauen, Deutsch zu spre-chen, sind durch die Praktika erheblich gestiegen. „Füh-len sich Jugendliche im Betrieb überfordert oder sozial nicht angenommen, sind die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Spracherwerb eingeschränkt. Praktika soll-
ten dann im Einzelfall auch abgebrochen werden, um durch eine erneute Akquise ein besseres Matching zu er-reichen.“15 Qualifizierte betriebliche Begleitung, Reflexi-on betrieblicher Erfahrungen, Anfertigung von betriebli-chen Lernaufgaben und das systematische Anknüpfen an betriebliche Lernanlässe in allen Unterrichtsangeboten führten zu hoher Motivation und zu sichtbaren Erfolgen bei den Jugendlichen. Auf einem Fachtag benannten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen einer Publi-kumsbefragung (online-Tool „mentimeter“) genau dieses Anknüpfen an betriebliche Erfahrungen und die Verzah-nung mit dem Unterricht in der Schule als größte Ent-wicklungsaufgabe, gefolgt von der „Fachlichen Qualifizie-rung“ und „Sprachförderung im Betrieb“16.
Daraus abgeleitet wird ein Entwicklungs- und Qualifizie-rungsschwerpunkt im Schuljahr 2018/19 die fächerüber-greifende Arbeit in Lernsituationen sein, die an die be-triebliche Praxis anknüpfen und Möglichkeiten zur Ver-zahnung betrieblicher und schulischer Lernprozesse, auch in Hinblick auf die Sprachaneignung, aufzeigen.
Deutsches Sprachdiplom (DSD I PRO)Kernziele des Bildungsganges AvM-Dual sind ein syste-matischer Erwerb der deutschen Sprache und eine Ver-mittlung der Jugendlichen in individuell passende An-schlüsse. Da anerkannt zertifizierte Sprachniveaus im Übergangsmanagement von der Schule in Ausbildung oder andere weiterführende Bildungsmaßnahmen als Zu-gangsvoraussetzung zu Fördermaßnahmen der Agentur für Arbeit bedeutsam sind, wurden nach Rücksprache mit der Agentur für Arbeit Fortbildungsangebote für alle be-rufsbildenden Schulen gemacht, damit sie sich zu DSD I PRO Prüfschulen qualifizieren konnten. Die berufsbilden-den Schulen haben sich flächendeckend qualifiziert, so dass alle Schülerinnen und Schüler an den Prüfungen teil-nehmen konnten.
In der Abbildung 7 sind die erreichten Sprachniveaus der Schülerinnen und Schüler aus dem ersten Prüfungs-durchgang der DSD I PRO Prüfungen am Ende des Schul-jahres 2016/17 im Vergleich zum Bundesdurchschnitt dargestellt. 6 Schülerinnen und Schüler haben, zertifi-ziert durch TELC- B2 Prüfungen, das Sprachniveau B2 erreicht.
Abb. 6: Evaluations-Fachtag des Pilotprojektes am 05.07.2016: Kolleginnen und Kollegen werten den 1. Pilotdurchgang aus
Einführung
8
ÜbergangsmanagementAlle Partner im Übergangsmanagement, die Mentorinnen und Mentoren der Jugendlichen in den berufsbildenden Schulen, die Berufsberaterinnen und Berufsberater sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HIBB in der JBA, übernehmen gemeinsam Verantwortung und arbeiten eng zusammen, um gemeinsam mit den Abgängerinnen und Abgängern aus dem Bildungsgang AvM-Dual individuell passgenaue Übergänge zu gestalten. Zum Sommer 2018 fanden Übergangskonferenzen an den berufsbildenden Schulen statt, in denen alle beteiligten Partner mögliche nächste Schritte und Unterstützungsmöglichkeiten der Jugendlichen gemeinsam beraten haben. Eine Prozessbe-schreibung zum Übergangsmanagement, die im Schuljahr 2018/19 mit den Partnern der Jugendberufsagentur ab-gestimmt werden wird, ist erstellt worden. In den Bera-tungsprozessen wurde deutlich, dass alle Anschlussmaß-nahmen weiterhin mit Sprachfördermaßnahmen flankiert werden müssen, damit die Jugendlichen erfolgreich die nächsten Schritte Richtung oder in Ausbildung gehen können. Bisher sind die Verbleibe aus dem ersten und zweiten Durchgang des AvM-Piloten quantitativ ausge-wertet. Dabei haben sich die prozentualen Anteile der Übergänge in Ausbildung und Beschäftigung aus dem ersten Durchgang im zweiten Durchgang im Wesentlichen bestätigt (s. Abb. 8). Die Übergänge in einen weiterfüh-renden Schulbesuch fallen im zweiten Durchgang deutlich geringer aus, weil sehr leistungsstarke Jugendliche mit teilweise schon anerkanntem mittlerem Schulabschluss aus dem Herkunftsland zum Schuljahr 2016/17 das erste Mal in die auf ein Schuljahr angelegten Vorbereitungs-
klassen für die Oberstufe zugewiesen worden sind und in der Verbleibstatistik unberücksichtigt bleiben. Die quali-tätsgesicherte Auswertung von Abgängerinnen und Ab-gängern zum 01. Februar sowie 01. August 2018 wird Ende Oktober 2018 vorliegen.
Erste ErkenntnisseDer Bildungsgang AvM-Dual bietet den neu zugewan-derten Jugendlichen realistische Möglichkeiten, sich in der Berufswelt zu orientieren sowie ihre mitgebrachten Kompetenzen weiterzuentwickeln und mit den beste-henden Anforderungen der Arbeitswelt in Hamburg ab-zugleichen. Besonders für Jugendliche mit eher erfah-rungsbasierten Vorerfahrungen in Lernprozessen ist der Lernort Betrieb ein wichtiger Anknüpfungspunkt und Motor, um sich den bestehenden schulischen An-forderungen zu stellen. Leistungsstärkeren Schülerin-nen und Schülern mit guter schulischer Vorbildung wird im Betrieb deutlich, welche Sprachkompetenzen sie entwickeln müssen, um eine von ihnen angestrebte Ausbildung erfolgreich zu durchlaufen. Es zeigt sich, dass zwei Jahre für viele neu zugewanderte Jugendliche sehr kurz sind, um ausreichende Deutschsprachkompe-tenzen aber auch Mathematikkenntnisse aufzubauen. Weiter qualifizierende Maßnahmen und Ausbildung im Anschluss müssen systematisch sprachsensibel gestal-tet und mit Sprachförderung flankiert werden. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist eine Umsetzung von Sprachförderung für den Jugendlichen am erfolgver-sprechendsten, wenn sie an authentischen Kommunika-tionssituationen und Sprachhandlungen anknüpft.
Abb. 7: Ergebnisse der DSD I Pro Prüfungen in Hamburg im Schuljahr 2016/17 im Vergleich zum bundesweiten Gesamtergebnis
B1 A2 Teil-bescheinigungen
Entschuldigt nicht
teilgenommen
Hamburg 34,5% 30,0% 33,5% 2,0%
bundesweit 28,7% 31,1% 36,9% 0,5%
Einführung
Erster Durchgang des AvM-Piloten Abgängerinnen und Abgänger in % (N=141)
Zweiter Durchgang des AvM-Piloten Abgängerinnen und Abgänger in %
(N=91)
(geförderte) Ausbildung und Berufliche Qualifizierung (BQ) 21,0 28,3
Beschäftigung (Arbeit, FSJ, BuFDI) mit Vertrag 6,0 7,6
Weiterführende schulische Bildung 14,0 6,5
Anschlussmaßnahmen der Agentur für Arbeit 23,0 18,5
Abb. 8: Übergänge in Ausbildung und weiter qualifizierende Maßnahmen aus dem ersten und zweiten Durchgang des AvM-Piloten.
9
In Elisabetta Terrasi-Haufe und Anke Börsel „Sprache und Sprachbildung in der beruflichen Bildung“ S. 124. Münster: Wax-mann-Verlag
9 ebd. S. 124
10 s. Anhang 3
11 B. Kruse, M. Pasquay, H. Sturm. 2017. Die dualisierte Ausbil-dungsvorbereitung für neu zugewanderte Jugendliche in Ham-burg: Sprachaneignungsprozesse in Betrieb und Schule. In Elisa-betta Terrasi-Haufe und Anke Börsel „Sprache und Sprachbil-dung in der beruflichen Bildung“ S. 127. Münster: Waxmann-Verlag
12 B. Kruse, M. Pasquay, H. Sturm. 2017. Die dualisierte Ausbil-dungsvorbereitung für neu zugewanderte Jugendliche in Ham-burg: Sprachaneignungsprozesse in Betrieb und Schule. In Elisa-betta Terrasi-Haufe und Anke Börsel „Sprache und Sprachbil-dung in der beruflichen Bildung“ S. 127/128. Münster: Waxmann-Verlag
13 ebd. Seite 131
14 ebd. Seite 131
15 ebd. Seite 133
16 s. Anhang 4
Im Verlauf des Projektes AvM-Dual hat sich gezeigt, dass für neu zugewanderte Jugendliche in AvM-Dual mit einer Behinderung eine fachlich fundierte Unterstüt-zung und ein pädagogisches Konzept fehlen. Die Er-kenntnisse aus dem ESF-Projekt dual & inklusiv bieten eine gute Grundlage, um auch junge, zugewanderte Menschen mit einer Behinderung in der Ausbildungsvor-bereitung zu unterstützen. Ab dem Schuljahr 2018/19 werden auch die Jugendlichen in AvM-Dual von Arbeit-sassistentinnen und Arbeitsassistenten unterstützt. Al-lerdings stellen sich aufgrund fehlender Deutschsprach-kenntnisse und unterschiedlich kultureller Prägung neue Herausforderungen, die im Rahmen des am 01. Februar 2018 gestarteten Folge-Projektes AvM d&i aufgegrif-fen und bearbeitet werden.
HerausforderungenDas berufsbildende System und damit das HIBB steht nach dem Kraftakt aller Beteiligten in den Schulen, bei den Bildungsträgern und in der Verwaltung, die Ausbil-dungsvorbereitung für neu Zugewanderte einzurichten und zu implementieren, jetzt vor neuen Herausforde-rungen:
Wie ist ein geeignetes Übergangsmanagement für die Zielgruppe der neu Zugewanderten in Zusammenar-beit mit der Jugendberufsagentur weiter zu entwi-ckeln?
Wie lassen sich in der Praxis die Ausbildungsvorberei-tung (AvDual) und das neue Angebot AvM-Dual kon-zeptionell, personell und im Übergangsmanagement verzahnen?
Welche besonderen Anforderungen stellen sich an das System durch die Inklusion bezogen auf die neue Ziel-gruppe?
Welche Erkenntnisse aus AvM-Dual sind transferfähig für das gesamte System?
Wie können geeignete Sprachförderkonzepte an den berufsbildenden Schulen in allen Bildungsgängen eta-bliert werden?
Einführung
Verweise
1 Schulze, H. Sturm. 2014. Chancengerechtigkeit durch Dualisie-rung. In H. Sturm u.a. „Die Zukunft sichern: Jugend, Ausbildung, Teilhabe“ S. 401. Hamburg
2 ebd. S. 401
3 http://www.buergerschaft-hh.de/ParlDok/dokument/50188/schulabschluss-und-ausbildungsvorbereitung-f%c3%bcr-jugend-liche-fl%c3%bcchtlinge.pdf am 22.05.2018
4 s. Anhang 1
5 Programme der Fachtage: s. Anhang 2
6 B. Kruse, M. Pasquay, H. Sturm. 2017. Die dualisierte Ausbil-dungsvorbereitung für neu zugewanderte Jugendliche in Ham-burg: Sprachaneignungsprozesse in Betrieb und Schule. In Elisa-betta Terrasi-Haufe und Anke Börsel „Sprache und Sprachbil-dung in der beruflichen Bildung“ S. 123. Münster: Waxmann-Verlag
7 Julia Gillen, Anne-Britt Mahler. 2014. Reflexion als Prinzip in der dualisierten Ausbildungsvorbereitung. In H. Sturm u.a. „Die Zukunft sichern: Jugend, Ausbildung, Teilhabe“ S. 276. Hamburg
8 B. Kruse, M. Pasquay, H. Sturm. 2017. Die dualisierte Ausbil-dungsvorbereitung für neu zugewanderte Jugendliche in Ham-burg: Sprachaneignungsprozesse in Betrieb und Schule.
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+ + + BS01 – Berufliche Schule Anckelmannstraße + + +
Gemeinsam Projekte planen und Feste feiern
Inhalte gemeinsam bearbeiten und sich aufeinander zu bewegenFür die ehemaligen Schulen H1 (Berufliche Schule für Handel und Verwaltung Anckelmannstraße) und H11 (Berufliche Schule an der Alster) ging es in den letzten beiden Jahren nicht nur darum, mit AvM-Dual einen völ-lig neuen Bildungsgang an beiden Schulen zu etablieren, sondern auch darum, ab August 2017 durch die Fusion der beiden Schulen im Rahmen des Schulentwicklungs-planes einen gemeinsamen Bildungsgang zu formen.
Ab Januar 2017 haben wir uns in regelmäßigen, engen Abständen auf Abteilungsleitungs- bzw. Koordinations-ebene getroffen, um Absprachen für den Bildungsgang ab Sommer 2017 zu treffen und vor allem auch um un-terschiedliche Vorgehensweisen und Regeln identifizie-ren und angleichen zu können. Auch die gemeinsame Klassenplanung ab Sommer 2017 gehörte dazu und war mit elf AvM-Dual Klassen und einer Alpha-Klasse sowie ca. 60 im Bildungsgang eingesetzten Kolleginnen und Kollegen keine leichte Aufgabe. Wir organisierten erste gemeinsame Mentorentreffen, überarbeiteten mit den Kolleginnen und Kollegen das seit April 2016 gemein-sam entwickelte schulinterne Curriculum und stimm-ten so viele Termine wie möglich für das Schuljahr
2017/2018 ab. Durch den auch inhaltlich abgestimmten Fusionsprozess gut vorbereitet bewältigen wir gerade die Herausforderungen, die mit der Entlassung der ers-ten 100 Schülerinnen und Schüler aus dem Bildungs-gang AvM-Dual verbunden sind. Alle Schülerinnen und Schüler werden auf Abschlüsse vorbereitet (ESA oder MSA), 90 von ihnen nehmen an den Prüfungen zum Deutschen Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz (DSD I PRO) teil, um mit einem zertifizierten Sprachni-veau bessere Chancen im anschließenden Übergang in Ausbildung oder Arbeit zu haben. Wir arbeiten eng mit zwei Berufsberaterinnen der Jugendberufsagentur zu-sammen, um für alle Schülerinnen und Schüler individu-ell passende Anschlüsse zu entwickeln. Mit Beginn der Sommerferien werden wir dann wissen, ob und wie er-folgreich wir das Projekt AvM-Dual an unserer Schule im ersten Durchgang umgesetzt haben. Nur eins wissen wir jetzt schon: ohne unsere sehr enge Zusammenarbeit seit weit mehr als einem Jahr und das hohe Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen wären wir sicherlich nicht so weit, wie wir es jetzt sind.
Text: Christoph Böttcher (Abteilungsleitung), [email protected]
und Monika Glowatzki (Bildungsgangkoordinatorin),[email protected]
Foto Kletterwald: ©Monika Glowatzki
AvM-Dual Schüler gehen im Kletterpark an eigene Grenzen und helfen sich gegenseitig
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+ + + BS01 – Berufliche Schule Anckelmannstraße + + +
Weihnachten mit AvM-Dual Schülerinnen und Schülern
Im Herbst 2015, nachdem in kürzes-ter Zeit vier Flüchtlingsklassen an der ehemaligen H11 eingeschult und viele von uns das erste Mal so richtig mit der Situation von minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen konfron-tiert worden waren, entschlossen wir uns dazu, am letzten Schultag des Jahres eine Weihnachtsfeier für un-sere Schülerinnen und Schüler aus-zurichten, um ihnen diese Tradition in Deutschland nahe zu bringen und in Gemeinschaft die letzten Schul-stunden des Jahres zu verbringen. Wir beschlossen unsere Berufsschul-klassen einzubeziehen und in Anleh-nung an die weltweite Aktion „Weih-nachten im Schuhkarton“ Pakete von unseren Berufsschulklassen für un-sere Schüler packen zu lassen. Unse-re Idee stieß auf so große Resonanz in den Berufsschulklassen, dass wir die Zahl der Pakete pro Klasse be-grenzen mussten, um nicht mehr Ge-schenke als Schülerinnen und Schüler zu haben. Im Rahmen unserer Weih-nachtsfeier, bei Kaffee, Tee, Kuchen und Keksen, die die Kolleginnen und Kollegen gemeinsam bereitstellten, wurden die Kartons übergeben und mit viel Freude und Dankbarkeit aus-gepackt. Am Ende dieses Tages konnte man überall glückliche Ge-sichter sehen.
Weihnachten 2016 haben wir an der ehemaligen H11 mit unseren 7 AvM-Dual Klassen zusammen eine Weihnachtsfeier organisiert, zu der alle Schülerinnen und Schüler sowie Kolleginnen und Kollegen etwas mit-gebracht haben. Aufgrund der Fusion und des Umzugs ins neue Gebäude sowie der hohen Anzahl der Klassen fiel eine gemeinsame Weihnachtsfeier 2017 leider aus. Wir hoffen, Weih-nachten 2018 als BS01 wieder an un-
sere bisherigen Feiern anknüpfen zu können!
Die „echte“ Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ gibt es schon seit vie-len Jahren. Nähere Informationen dazu: https://www.geschenke-der- hoffnung.org/projekte/weihnachten- im-schuhkarton
Und sonst so? Weitere Projekte und Aktivitäten an der BS01 Auf Austauschtreffen und Fortbildungen im Bereich AvM-Dual wird man immer wieder mit der Frage kon-frontiert: „Was macht ihr sonst so?“ Und im ersten Mo-ment denkt man „eigentlich nicht so viel“. Doch schaut man genauer hin, entdeckt man eine ganze Menge… Eine Schülerzeitung entstand in der Projektwoche, Erkun-dungstouren als Schnitzeljagd quer durch Hamburg für neue AvM-Dual Klassen, gemeinsames Kochen und Ba-cken in der Schulküche, Ausflüge in den Kletterpark zur Stärkung der Klassengemeinschaft, Schwimmkurse in Zusammenarbeit mit der DLRG, Fahrradkurse im Rah-men des Sportunterricht mit Cycle2gether von Vatten-fall, Fußballturniere, Theater-AG, ein Gitarrenkurs, zu-sätzliche Vorbereitung auf B2-Prüfungen für besonders starke Schülerinnen und Schüler, Vermittlung von Feri-enkursen in Zusammenarbeit mit der AWO Schles-wig-Holstein, Theaterbesuche, …
Text: Monika Glowatzki Foto: ©Jakob Engler
Liebevoll gepackte Schuhkartons warten auf unsere AvM-Dual Schülerinnen und Schüler
Text: Monika GlowatzkiFoto: © Fabian Borchert
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+ + + BS02 – Berufliche Schule für Wirtschaft und Handel Hamburg-Mitte + + +
Autorenlesung mit Leonhard ThomaMit anschaulicher Mimik und Gestik sowie kleinen Re-quisiten (Fernbedienung, Chips-Tüte, Tisch und Stuhl) las Leonard Thoma am 27.06.2017 eine seiner Kurzge-schichten vor unseren AvM-Dual Klassen. Er erzählte aus dem Alltag einer „typisch deutschen Kleinfamilie“. Während seiner Lesung wurden sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die begleitenden Lehrkräfte vom Verlauf der Geschichte, und der beeindruckenden und lebendigen Darstellung des Autors regelrecht in Bann genommen. Die Aufmerksamkeit wurde zusätzlich noch gesteigert, da die Schülerinnen und Schüler immer wie-der zum Mitmachen aufgefordert wurden. So konnten sie beispielsweise Leerstellen der Geschichte selbst ausfüllen, oder ein eigenes Ende konstruieren.
Im Anschluss gab es Raum für Fragen und Diskussionen zur Lesung sowie auch zu Alltagserlebnissen der Ju-gendlichen in Deutschland (mit dem Autor). Zum Autor: Leonhard Thoma, geboren 1966 in Aschaf-fenburg und aufgewachsen in Augsburg, studierte Lite-ratur und Philosophie in München und arbeitete dann als Deutschlehrer in Berlin, Dijon, Paris sowie Barcelo-na. Seit 2001 publiziert er Bücher mit Kurzgeschichten speziell für Deutschlernerinnen und -lerner, und macht damit Lesungen und Lektüre-Workshops an Schulen, Universitäten und Goethe-Instituten in aller Welt. Kon-takt über den Hueber-Verlag.
Kulturelle Erlebnisse und Sprachförderung
Text: Corinna Baspinar, [email protected]
Foto: ©Thomas Schuback
Zusammenarbeit mit dem Magnus-Hirschfeld-Centrum in HamburgIm Fach „Werte und Leben in Deutsch-land” versuchen wir, unseren Schüle-rinnen und Schülern in der AVM das Leben in Deutschland näher zu brin-gen. Dazu gehört es auch, Vorurteile abzubauen. Diese Vorurteile gibt es unter vielen Schülerinnen und Schü-lern der AvM-Dual gegenüber Schwu-len und Lesben. In ihren Heimatlän-
dern ist das Thema in der Regel tabu-isiert oder aber die Schülerinnen und Schüler kennen nur die Ausgrenzung von Schwulen und Lesben. Deshalb haben wir mit zwei Klassen das Magnus-Hirschfeld-Centrum be-sucht. Dort haben junge Schwule und Lesben mit unseren Schülerinnen und Schülern ohne Lehrkräfte diskutiert.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sind dabei besonders auf die Verwendung einer angepassten, „einfacheren” Sprache vorbereitet worden.
Text: Thomas Schuback, Abteilungsleiter AvM-Dual,
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+ + + BS02 – Berufliche Schule für Wirtschaft und Handel Hamburg-Mitte + + +
Sprachdiagnostische Testungen – Rückmeldungen zum SprachlernprozessFür die Schülerinnen und Schüler ist es wichtig, zu er-fahren, welche persönlichen Lernentwicklungsschritte beim Lernen der deutschen Sprache vollzogen werden. Darüber hinaus ist es für die Kolleginnen und Kollegen, die Deutsch als Zweitsprache (erstmalig) unterrichten, bedeutend einen Überblick über den Leistungsstand der Klassen zu gewinnen, um daraus Maßnahmen für die un-terrichtliche Arbeit abzuleiten.Daher haben wir an der BS02 regelmäßige sprachdiag-nostische Testungen durchgeführt. Uns war es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler spätestens nach der Ankommens- und Vorbereitungs-phase in den Kompetenzbereichen Verstehen (Hören, Lesen), Sprechen und Schreiben das Sprachniveau A1 erreichten, um sich in der ersten dualisierten Phase ein-fach verständigen zu können. Bei einer A1-Testung nutzten wir kostenlose Materialien verschiedener Verla-ge und entwickelten einen Gesprächsbogen für die Lernentwicklungsgespräche. Wir wollten den geteste-ten Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Lernent-wicklungsgesprächs einerseits eine Rückmeldung zu ih-ren Lernerfolgen und andererseits auch zu ihrer von uns beobachteten Lernmotivation geben.Im Schuljahr 2016/2017 folgten weitere Testungen (A2 / B1). Die Schülerinnen und Schüler waren immer sehr an ihren Ergebnissen interessiert, was vielfach zu einer besonderen Lernmotivation führte. Ihnen wurde be-wusst, dass beispielsweise der Gebrauch von verschie-denen grammatikalischen Strukturen oder die Verwen-dung von Fachwortschatz bedeutend für die Erreichung
eines höheren Sprachniveaus sind. Sie erkannten schnell, ob eine mündliche Äußerung oder ein Text ein-fach oder sprachlich anspruchsvoll kommuniziert wur-den. Aus diesem verbesserten Sprachgefühl entwickel-te sich der Anspruch, sich möglichst gut ausdrücken zu wollen. Auch im laufenden Unterricht forderten die Schülerinnen und Schüler häufig eine Rückmeldung zu ihren Wortbeiträgen oder verfassten Texte. „Das war doch B1, oder?“, kam dann häufig als Frage, nachdem beispielsweise gerade stolz ein Infinitivsatz benutzt wurde. Die Prüfungen führten auch zu einem routinierteren Umgang mit Sprachtestungen, was sich positiv auf die Teilnahme am Deutschen Sprachdiplom (DSD I PRO) auswirkte. Die unterrichtenden Lehrkräfte erhielten wertvolle Hinweise zum Sprachlernprozess und konnten diese in ihrer Unterrichtsgestaltung berücksichtigen. Bei den Lernentwicklungsgesprächen, an denen auch häufig Eltern oder Betreuerinnen und Betreuer teilnah-men, erhielten wir Informationen, die sich förderlich auf die schulische Arbeit auswirkten.Im vergangenen Januar haben wir anstatt einer Sprach-testung eine klassenübergreifende ESA-Vorbereitungs-prüfung in Mathematik, Deutsch und Englisch schreiben lassen. Fast vier Monate vor der Abschlussprüfung konnten wir den Schülerinnen und Schülern damit auf-zeigen, welche Schritte für eine erfolgreiche schulische Beendigung des Bildungsgangs noch zu gehen sind.
Besuch eines Fußballballspiels im Hamburger VolksparkstadionIm Februar 2016 sorgten unsere Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften für gute Atmo-sphäre im Hamburger Volksparksta-dion. Dank der lautstarken Unter-stützung gewann der HSV gegen Gladbach in einem spannenden Fuß-ballspiel mit 3:2. Zusammen wurde über das runde Le-der gefachsimpelt und wir Lehrkräfte erfuhren, dass auch Afghanistan eine gute Fußballmannschaft hat und eini-
ge Schüler in ihrer Freizeit regelmä-ßig Fußball spielen. Die Schülerinnen und Schüler lernten vor dem Spiel nicht nur Fußball-Deutsch, sondern sangen auch mit Begeisterung die Vereinshymne „Hamburg meine Per-le“ von Lotto King Karl mit, die vor-her im Unterricht einstudiert wurde. Unsere Schülerinnen und Schüler wa-ren enthusiastisch dabei und schwärmten noch wochenlang von diesem Erlebnis.
Text: Malte Goedelt Foto: ©Stefanie Voth
Berufsinformationsmesse an der BS02 Im Januar 2018 haben wir an der BS02 eine Berufsinformationsmesse mit ei-nem Schwerpunkt für AvM-Dual Schülerinnen und Schüler durchgeführt. Ne-ben der Handwerkskammer und Handelskammer haben 22 Ausbildungsbe-triebe ihre Ausbildungsangebote vorgestellt. Wir haben versucht, dass für AvM-Dual Schülerinnen und Schüler geeignete Berufe vertreten sind. Selbst-verständlich haben auch Schülerinnen und Schüler aus AvDual und der Höhe-ren Handelsschule an der Messe teilgenommen. Zusätzlich haben wir unsere Partnerstadtteilschulen eingeladen.
Text: Thomas Schuback
Text: Malte Goedelt, Beauftragter für
Förderkonzepte /[email protected]
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+ + + BS04 – Berufliche Schule Stahl- und Maschinenbau + + +
POETRY SLAM
Leben in Deutschland
Unter dem Motto „Leben in Deutschland“ fand am 13. April 2016 der erste Poetry Slam im Bildungsgang Ausbildungsvorbereitung für Migrantinnen und Migranten (AvM-Dual) an der Staatlichen Gewerbe-schule Stahl- und Maschinenbau statt. 17 Schülerin-nen und Schüler aus AvM-Dual-Klassen der Staatli-chen Gewerbeschule Stahl- und Maschinenbau sowie sieben Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schu-le für Wirtschaft Hamburg-Eimsbüttel präsentierten ihre selbst geschriebenen Texte vor Publikum.
Eine Vielfalt der verschiedensten Sprachen erfüllt die Schulaula der Gewerbeschule 1 an diesem Mittwoch kurz vor elf Uhr. Gespannt warten die Gäste aus Klas-sen der Fachschule für Technik, Berufsqualifizierung für Metallberufe, Berufsschule, weiteren AvM-Dual Klassen und der Schulleitung auf den Beginn des Poetry Slams. Dieser Slam ist ganz besonders. Für die Jugendlichen ist es ein Poetry Slam in einer Fremdsprache. Für viele der jungen Menschen aus den Ländern Syrien, Iran, Irak, Af-ghanistan, Indien, Eritrea, Libanon, Somalia und der Slo-wakei ist es der erste Bühnenauftritt in der neu gelern-ten Sprache DEUTSCH. Die Sprache, die in unseren Schulen alle Nationen zusammenführt. 24 Schülerinnen und Schüler tragen nacheinander ihre selbstverfassten Texte vor – Rondells, Gedichte, Geschichten, Rapsongs. Mal laut, mal leise, autobiographisch oder kritisch-re-flektierend, humorvoll oder melancholisch schildern sie ihre persönlichen Gedanken, Erlebnisse, Erfahrungen und Eindrücke über das Leben in Deutschland. Jeder Auftritt beginnt und endet mit einem tosenden Applaus. Wir spüren es alle. Eine ganz besondere Stim-mung liegt im Raum – mitreißend, emotional, herzbewe-
gend! Eine achtköpfige Publikumsjury bestehend aus Schülerinnen und Schülern verschiedenster Herkunfts-länder ist zum Mitwerten eingeladen und bewertet jede Performance im Anschluss an den Auftritt mit Punkten. Und dann ist es so weit. Für die Siegerehrung werden die Punkte aller Teilnehmenden zusammengerechnet. Ein Schüler aus Afghanistan singt in diesem Moment Lieder in seinen Sprachen. Ausgelassen, begeistert und voller Gefühl singen die jungen Menschen, 16- bis 18-Jährige aus Syrien, Iran, Irak, Afghanistan, Indien, Eritrea, Libanon, Somalia und der Slowakei, lautstark mit. Als er das letzte Lied anstimmt, ein Liebeslied in Hindi, steht eine Schülerin spontan auf und beide singen im Duett. Welch unvergesslicher Moment! Zu sehen und zu spüren, wie diese Jugendlichen, die wir Lehrende täg-lich dabei begleiten Deutsch zu lernen, nun auf der Büh-ne stehen und den Mut finden, die neu gelernte Sprache auch vor großem Publikum erfolgreich einzusetzen. Wie sie ihre eigene Kultur mit einbringen und nicht verges-sen, woher sie kommen und was sie bereits können – das beglückt. Das Endergebnis steht fest. Die Siegerin-nen und Sieger werden gekührt. Alle Teilnehmenden er-halten eine Urkunde. Der Erstplatzierte bekommt neben seiner Siegermedaille eine vom Bildungssenator Ties Rabe signierte Hamburgflagge. Alle teilnehmenden Ju-gendlichen haben sich an diesem Vormittag mutig in diesen bisher einzigartigen Wettbewerb begeben und sich dem unmittelbaren Feedback der Zuhörenden ge-stellt. Und wenn mich jemand fragte „Sind diese Ju-gendlichen in Hamburg angekommen?“, so antwortete ich nach diesem Slam voller Überzeugung „Ja!“.
MATHE, DEUTSCH, ENGLISCH UND EH ... JA MUSIK!
Musik hat mich verliebt gemachtAls Betrieblicher Integrationsbegleiter ist es meine Auf-gabe, junge Zugewanderte zu coachen und bei berufli-chen und persönlichen Fragen zu begleiten. Ich unter-stütze das Fremd- und Fachsprachenlernen und stelle Bezüge her zwischen betrieblichem und schulischem Ler-nen. Bei Konflikten ist es meine Aufgabe zu vermitteln. Ich berate Betriebe bei der sprachlichen Anleitung der Praktikantinnen und Praktikanten. Ja, so oder ähnlich könnte man mein berufliches Dasein auf sehr kurze Wei-se beschreiben. Aber da ist noch etwas mehr, eine weit emotionalere Tätigkeit. Neben jenen verantwortungsvol-len Arbeiten ist es meine Aufgabe, den jungen Menschen
neben Beruf und Schule auch eine Form der kulturellen Integration zu ermöglichen. Ich bin angehender Musik-Pädagoge und habe die Mög-lichkeit, die Arbeitsinhalte des Studiums in meine Arbeit an der Schule einzubringen. Im Ganztagsunterricht biete ich den Schülerinnnen und Schülern an zwei Nachmitta-gen in der Woche einen Musikkurs an. Bei Musik und Ge-sang gibt es oft verschiedene Meinungen : „Gesang, das mache ich nicht, das ist ja peinlich“, oder eben: „Hey, ich singe privat so gerne, mal schauen wie der Kurs so ist!“. Musik bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten Kinder, Ju-gendliche und Erwachsene zu fördern. Bei meiner Ziel-
Text: Susanne Jacobs, [email protected]
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+ + + BS04 – Berufliche Schule Stahl- und Maschinenbau + + +
gruppe habe ich mehrere Anläufe gebraucht, um eine gemeinsame Grundlage zum Musizieren zu finden. Zu-nächst orientierte ich mich an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler. Deren Bedürfnis ist weniger Gesang à la Rio Reiser oder Westernhagen, sondern kurz gesagt: Rap-Musik. Und wieviel Potential in dieser Musikform steckt, habe ich nach längerer Auseinander-setzung für mich entdeckt. Am Anfang war es schwierig, einen Text zu finden, der auf irgendeine Weise pädagogisch wertvoll ist, d.h. ei-nen Text mit wenigen Fremdwörtern oder ohne Schimpfwörter, die leider in dieser Musik nicht selten verwendet werden. Und es sollte natürlich auch ein Text sein, bei dem die Schülerinnen und Schüler nach kurzer Zeit Erfolge spüren können. Die Texte dürfen also nicht zu kompliziert, zu leicht oder zu abstrakt sein. Da ich im Internet nichts finden konnte, entschied ich mich dafür, mit den Schülern eigene Rap-Texte zu schreiben. Wir setzten uns also wöchentlich mit Themen und Texten auseinander, mit Reimstrukturen und Rhythmik. Nach jeder produktiven Unterrichtseinheit stellte jeder seine kreativen Erzeugnisse vor. Die Schülerinnen und Schüler beeindruckten mich dabei immer wieder. Musizieren fördert die Sprachbildung, Aussprache und Satzbildung. Musizieren fördert das Selbstbewusstsein und das körperliche Empfinden. Und Musik sensibilisiert den Menschen dazu, auch auf seine Mitmenschen zu
achten und deren Bedürfnisse zu akzeptieren. Weitere wichtige Bestandteile des Musikunterrichts sind die Themen: Musik und Migration und Musik und Bewegung. Über das gemeinsame Musizieren in der Klasse eröffnet sich die Möglichkeit, die verschiedenen Kulturen, Prä-gungen und Wünsche kennenzulernen. Gehen wir einen Schritt weiter, so haben wir die Option sogar diese Viel-fältigkeit miteinander zu verknüpfen. Wir haben bei-spielsweise die Möglichkeit, das Gefühl Liebe auf viel-fältige und mehrsprachige Weise darzustellen. Jeder verbindet bestimmte Themen mit anderen Dingen und Erfahrungen. Rap-Musik ist ein kreatives Ventil, eine Art Schlüssel oder Zugang zu Themen, die Jugendliche bewegen oder berühren. Bewegung ist ebenso ein Bestandteil der Mu-sik. Wir können mit unserem Körper Klänge erzeugen und wir können unserem Auftreten und unserer Stimme mit einer bestimmten Haltung einen besonderen Ein-druck verleihen. Auch Koordination spielt eine wesentli-che Rolle. Es reicht mir, wenn ich nach einer Stunde , während der gemeinsamen Reflexion, zu hören bekomme: „Musik macht Spaß“. Mehr will ich nicht. Denn es ist ja nur Musik.
... Ein frisches Jahr steht an und wir haben Bock dabei zu sein.Meine Energie ist mächtig und die Angst zu scheitern klein.Ich brauche die Veränderung, frische Luft muss her.Ich will nicht nur dabei sein, nein, ich will noch viel mehr.Ich will nie wieder müde sein und jammern über irgendwas.Ich will aktiv verändern, denn was ich kann ist krass.Ich kenn‘ nicht meine Grenzen, aber lerne sie bald kenn‘Während andere grad‘ aufstehen, bin ich schon am rennen.
Auszug aus „Alles Neu“ von Hakim und Hamed
… Ich stehe an der Straße und ich stehe an der SchlangeIch stehe ständig irgendwo, und meistens auch sehr langeIch stehe an der Kasse und warte bis ich drann‘ binIch kauf‘ nicht gern im Inter-net, ich seh‘ drinn‘ wenig sinn.Ich warte auf den Frühling, ich hoffe er kommt baldVom ganzen stehen und war-ten, fühle ich mich alt.
Auszug aus „Warten“ von Hakim und Hamed
… Ich muss jetzt weiter
Ich hab keine ZeitEin wichtiger TerminTut mir leid leid leidMorgen bin ich wieder
Hier hier hierWir treffen uns Um viertel nach Vier vier vier
Auszug aus „Disco“ von Hakim
und Hamed
Schenk mir wärme, mir ist kaltMärz, April, kommen bald.Endlich wieder SonnenscheinDie Freude groß , die Trauer klein.Ich brauche mehr LeichtigkeitLicht und eine helle ZeitFreunde, Lachen und viel SpassWill mich fühlen wie ein Star.Ich hoffe der Winter ist bald vorbeiUnsere Herzen sind bald frei.
Auszug aus „Jahreszeiten“ von Hakim und Hamed
Text+Foto: Marvin El-Tayeb, Betrieblicher Integrationsbegleiter,
Passage/[email protected]
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+ + + BS07 – Berufliche Schule Wirtschaft, Verkehrstechnik und Berufsvorbereitung – Bergedorf + + +
PROJEKTTAG
AvM-Dual & AvDual wächst zusammen
Zeitraum • 1 Schultag / 31.Januar 2018Teilnehmer • Schülerinnen und Schü-ler aus vier Lerngruppen (AvDu-al+I+M)Kurzbeschreibung • Unter dem Mot-to „Einfach mal machen – weil ein-fach einfach einfach ist“ haben je zwei Lerngruppen aus den Abteilun-gen AvM-Dual und AvDual Ende Ja-nuar einen gemeinsamen Projekttag erlebt. Die Schülerinnen und Schüler konnten dabei aus drei Angeboten wählen: Sport, Kunst und Kinästhe-tik.
Projekttage bieten eine wunderbare Gelegenheit, sich für einen begrenz-ten Zeitraum mit einem neuen Thema zu beschäftigen. Aber auch, um aus-zuprobieren, welches Angebot von den Schülerinnen und Schülern gut angenommen wird und sich ggf. im Rahmen des Ganztags für ein konti-
nuierliches Angebot eignet.
Warum ein gemeinsamer Projekttag? • Lerngrup-
penübergreifende An-gebote stärken die schulinterne Vernet-zu n g z w i sch e n Schülerinnen und Schülern. Dass sich als „fremd“ gegen-ü b e r s t e h e n d e Lerngruppen, , am
Ende des Tages et-was näher gekom-
men sind -, eine Idee haben, wer der oder die
andere eigentlich ist – das war ein Ziel für diesen
Projekttag. Das multiprofessi-onelle Team, bestehend aus drei
Lehrkräften, einer AV-Begleiterin, ei-ner Abteilungsleitung und der Schul-sozialpädagogin, hat aus seinen in-dividuellen Kompetenzen ein Ange-
bot für diesen Tag entwickelt und verständigte sich auf drei Themen-gebiete: Sport, Kunst und Kinästhe-tik. Erfahrungsgemäß sind sportliche Angebote immer sehr beliebt, Kunst und Kinästhetik dagegen gehören (bisher) nicht zum regelmäßigen Ganztagsangebot. Wir wollten den Schülerinnen und Schülern auch An-gebote jenseits des bisher bekannten bieten.
Der gemeinsame Beginn • Wir began-nen den Tag gemeinsam in der Sport-halle. Alle Schülerinnen und Schüler trugen sich auf einem „Wer sind wir?“-Plakat ein und gestalteten sich ein Namensschild. Nach einer einfüh-renden Rede stellte das Organisati-onsteam seine jeweiligen Angebote vor. Im Anschluss daran durfte sich jede Lerngruppe in Selbstorganisati-on üben: es gab für jedes Angebot eine bestimmte Anzahl an freien Plätzen, und sie sollten sich selber zuordnen, so dass möglichst alle zu-frieden sind. Dieses Vorgehen wurde von den Lerngruppenverantwortli-chen moderiert und funktionierte er-staunlich reibungslos! Die gemisch-ten Projektgruppen bezogen darauf-hin ihre Projekträume.
Kunst, Kinästhetik und Sport Kunst • Wir boten eine Mischung aus freiem, experimentellen Gestalten und geführten Übungen an. Ziel war es, die Schülerinnen und Schüler in einen kreativen, selbstgestalteten Prozess zu bringen. Dazu wählten wir die Methode des vorbereiteten Rau-mes: Es waren drei Tische eingedeckt zu den Themen Portrait, perspektivi-sches Zeichnen und experimentellem Zeichnen. Als Material verwendeten wir Vertrautes sowie Fremdes: Blei-stifte, Graphit, Kohle, Tuschkästen, Ölpastellkreiden sowie verschieden-farbige Papiere. Als Anregung zur ei-
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+ + + BS07 – Berufliche Schule Wirtschaft, Verkehrstechnik und Berufsvorbereitung – Bergedorf + + +
genen Gestaltungsfindung waren die Räume mit Beispielen dekoriert. Nach anfänglichem Zögern kamen ausnahmslos alle Schülerinnen und Schüler ins künstlerische Tun. Sie stellten sich selber Aufgaben, ver-folgten diese, erfuhren, was funktio-niert und was nicht, was läuft anders als gedacht und ist trotzdem gut. Sehr schnell entstand eine Atmo-sphäre des Flows: ruhig, konzentriert und gleichzeitig entspannt. Beson-ders auffällig war dabei, wie einige Schülerinnen und Schüler parallel ihr Tun reflektierten: „Wenn ich so male, dann hört mein Kopf auf zu denken“ oder „Ich fühle meine Gefühle – des-wegen male ich sonst nicht“. Jede und jeder arbeitete für sich, Anre-gungen beim Nachbarn holen war aber durchaus erlaubt. Es wurde nicht (fremd) gewertet, sondern es entstand die Atmosphäre des wohl-wollenden Wahrnehmens.
Kinästhetik • In einer kleinen Gruppe fanden sich hier Schülerinnen und Schüler zusammen, von denen sich einige auch eine Ausbildung im Pfle-gebereich vorstellen können. Für die-se Zielgruppe stellt das Erlernen ki-nästhetischer Techniken zum Lagern, Bewegen und Heben bewegungsein-geschränkter Personen eine wertvol-le Ressource für den späteren beruf-lichen Alltag dar. Unsere Bedenken, ob die Jugendlichen den dafür nöti-gen Körperkontakt unangenehm fin-den könnten, zeigten sich sehr schnell als unbegründet. Es waren keine Berührungsängste wahrnehm-bar. Sie arbeiteten immer zu zweit, wobei eine Person das Modell spielte und die andere Person die Hand-lungsabläufe erproben konnte. Theoretische Aspekte rundeten das Angebot ab. Sport • Lerngruppenübergrei-fende Sportangebote haben eine Tradition an der BS07. Das alljährliche Sportfest für die ganze Schule erfreut sich gro-ßer Beliebtheit. Anknüpfend an diese positive Resonanz haben wir auch für die Schülerinnen und Schüler ein Angebot geschaffen, die vom Sport „nie genug“ haben kön-nen. Als Sportart wählten wir Volley-ball, da es sich für ein Turnier gut eignet und sich die meisten
Schülerinnen und Schüler dafür be-geistern können. Für die Pausen standen zur Stärkung Obst, Müslirie-gel und Wasser bereit. Das gemein-same Spielen jenseits der sonst übli-chen 90 Min traf auf positive Reso-nanz. Alle waren mit Begeisterung und Eifer dabei.
Ausklang des Tages • Zur Mittags-zeit kamen alle Gruppen in unserem Praxiszentrum für einen gemeinsa-men Tagesausklang zusammen. Aus jeder Gruppe berichteten Schülerin-nen und Schüler in der großen Runde über ihre Erlebnisse und Erfah-rungen. Was hat uns gefallen, was nicht? Was haben wir gelernt? Die sichtbaren Ergebnisse der Kunst-gruppe schmückten den Raum und wur-den gemeinsam be-wundert. Mit Hilfe einer Zielscheibe gaben alle Schüle-rinnen und Schüler e i n Feedback zum Tag, bevor sich alle ge-meinsam das leckere Buffet munden ließen. Tenor des Tages: Ja, wir wollen wieder einen gemein-samen Projekttag machen!
Text: Sabrina Loll Schulsozialpädagogin,
[email protected] Fotos: ©Wolfgang Wenn
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geschützter Umgebung, eng betreut den Bereich Boots-bau, reale Arbeitsabläufe und in Gesprächen und der gemeinsamen Arbeit ihre engagierten Kolleginnen und Kollegen näher kennenzulernen und Vertrauen zu fas-sen.
Unter dem Motto „Alle an einem Boot“ restaurieren Ge-flüchtete und Einheimische, Junge und Alte, Fachkräfte und Laien gemeinsam den historischen Jugendwander-kutter „Wammsch“. Im Mai 2016 wurde der Kutter auf das Gelände der Stadtteilschule Bergedorf transpor-tiert, wo eine provisorische Werft eingerichtet wurde. Angeleitet durch Bootsbaumeister Bernd Thal und fach-kundige Ehrenamtliche kann jede und jeder, der oder die möchte, mithelfen, den etwa zehn Meter langen Kutter wieder fahrtüchtig zu machen. Das Projekt kann an die Erfahrungen mit dem Bau des 2013 fertiggestellten Ge-müse-Ewers anknüpfen, an dem ebenfalls Menschen verschiedener Altersgruppen und Herkunft erfolgreich
+ + + BS08 – Berufliche Schule Bautechnik + + +
SHIP AHOI – Alle an einem Boot
An dieser Stelle möchten wir uns einmal bei den vielen Hamburger Betrieben bedanken, die Vertrauen in unsere AvM-Dual Schülerinnen und Schüler haben und ihnen regelmäßig Praktika ermöglichen, um den jeweili-gen Beruf in der Praxis kennenzulernen. Auch für die Betriebe zahlt sich der Einsatz aus, denn die Zufrieden-heit mit dem Engagement der Jugendlichen ist groß.
Neben den regulären Praktika, die unsere Schülerinnen und Schüler in verschiedensten Berufen und Betrieben ausprobieren, möchten wir hier auf eine besondere Ko-operation näher eingehen, die eine große Hilfe für eini-ge wenige Jugendliche ist, die aus unterschiedlichen Gründen in ihrer ersten Zeit bei uns in einem regulären Praktikum noch nicht „andockbar“ sind. Es handelt sich um unsere Kooperation mit dem Projekt ‚SHiP Ahoi‘ der ‚SHiP-Stiftung Haus im Park‘. Dort haben die AvM-Dual Schülerinnen und Schüler der BS08 mit unter anderem Trauma bedingten Schwierigkeiten die Möglichkeit, in
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zusammengearbeitet haben. Der wiederhergestellte Kutter soll schließlich dem Haus Warwisch e.V. für den Einsatz in der gemeinnützigen Jugendarbeit zur Verfü-gung gestellt werden. Die Mitarbeit kann in Form von einzelnen Tagen, regelmäßigen Tagesprak-tika, Nachmittagen oder im Rahmen von Projekten erfolgen. Weitere Unterstüt-zung in Form von Kooperationen, Sach- und Geldspenden ist ebenso willkom-men und notwendig, damit das Boot – voraussichtlich April 2019 – vom Stapel laufen kann. Die Bootsbau-stelle ist immer am Montag und Dienstag von 8–16 Uhr geöffnet (Stadtteilschule Bergedorf, Laden-beker Weg 13, 21033 Hamburg). Ansprechpartnerin für das Projekt und Koordinatorin für Engagierte ist Carlotta Münch, Kontakt über die Geschäftsstelle der SHiP – Stiftung Haus im Park.
Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit!Das Team der BS08
Kooperationspartner des Projektes sind die Körber-Stiftung, die Stadtteilschule Bergedorf, der Bergedorfer für Völkerverstän-digung e.V., die Staatliche Gewerbeschule für Bautechnik BS08, der Haus Warwisch e.V.www.stiftung-hausimpark.de/was-wir-tun/projekte/ ship-ahoi-alle-an-einem-boot
Text: Ralf Duske, Abteillungsleiter AvM-Dual und Schulbegleiter, [email protected]
mit Carlotta Münch, Koordinatorin Projekt „Ship Ahoi“, Foto S. 18+19 oben: ©Ursula Schindler,
Fotos unten: ©Theresa Neuhof
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„Ich habe mit mei-nen Kollegen Spaß
gehabt. Und ich habe von meinen Kollegen
viel gelernt.“
Hadish, AvM-Dual Schüler
„Ich finde es gut, weil die Leute sehr nett waren. Ich habe mit den Leuten viel gelernt.
Wir haben viel Spaß gehabt. Der Chef war auch sehr nett.“
Dejen, AvM-Dual Schüler
Plakat von Kibrom
Plakat von Dejen
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Gemeinsames Abschlussprojekt • Zum Abschluss schuf die Klasse ein großes gemeinsames Buchobjekt. Die Au-ßenseiten gestaltete sie mit Selbstporträts, die Innen-seiten mit Skizzen und Studien, die während des Kurses entstanden waren. Die Vielfalt der Lebensgeschichten und Erfahrungen wird auf diese Weise ebenso anschau-lich wie der kreative Prozess des Projekts.
Das Erleben von Gemeinschaft • Die Arbeit in der Kunstwerkstatt galt nicht nur der Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte, sondern es entwi-ckelte sich auch eine Konzentration auf den gegenwär-tigen Prozess. Die Teilnehmenden erlebten sich intensiv als Gemeinschaft und wuchsen durch das gemeinsame Projekt als Klasse zusammen. Die Beschäftigung mit der eigenen Lebensgeschichte erleichterte den Zugang zu den Geschichten der Mitschülerinnen und Mitschüler und eröffnete einen Austausch über Sprachbarrieren hinweg.
Abschlusspräsentation – bewegende Geschichten und Bilder • Am Freitag, den 10. Juni 2016 fand in der Ein-gangshalle der BS09 die Abschlusspräsentation statt. Auf Deutsch stellten die Künstlerinnen und Künstler sich und ihre Objekte vor und berührten die Gäste mit ihren Geschichten und Bildern. „Es wird klar, was diese Menschen hinter sich haben, auch wenn sie vieles nicht aussprechen“, sagte Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung, an-schließend. Aus den Berichten der Jugendlichen wurde zugleich der starke Wille deutlich, in Deutschland ein neues Leben zu beginnen.
+ + + BS09 – Staatliche Gewerbeschule Ernährung und Hauswirtschaft + + +
Kunst als Sprache der Sprachlosen
Kurzinfo • In einem zweimonatigen Kurs entwickelte eine Klasse junger Geflüchteter ein Kunstprojekt mit der Lichtwark Schule Hamburg. Die Präsentation fand am 10.6.2016 in der Pausenhalle der BS09 statt.
Kunst als Sprache der Sprachlosen • Die Klasse geflüch-teter Jugendlicher und junger Erwachsener der BS09 entwickelte ein handwerklich künstlerisches Buchpro-jekt. Die Islamwissenschaftlerin und Bildhauerin Rahel Bruns und der Maler Alexander Raymond von der Licht-warkSchule Hamburg leiteten das Projekt.
Künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten kennenlernen • Zu Beginn erprobten die 13 Teilnehmenden unter-schiedliche Mal- und Zeichentechniken und entdeckten so Möglichkeiten, Erfahrungen mit künstlerischen Mit-teln auszudrücken und zu verarbeiten. Es entstanden erste Skizzen und Ideen, aus denen sich dann die Bilder für die Innenseiten der Bücher entwickelten – Motive voller Symbolkraft und poetischer Schönheit. Die Au-ßenseiten bearbeiteten die Teilnehmenden bildhaue-risch, indem sie nach eigenen Skizzen Ornamente, Sym-bole sowie ihre Namen auf Dari und auf Deutsch in das Holz schnitten. Auf diese Weise Spuren zu hinterlassen, war für die Jugendlichen eine ungewohnte, neue Erfah-rung.
Buchobjekte zu Aspekten der Identität • In den folgen-den Arbeitseinheiten bauten die Schülerinnen und Schü-ler Buchobjekte aus je zwei Birkenholztafeln. Die Au-ßen- und Innenseiten nutzten sie, um sich mit gegen-sätzlichen, zugleich zusammengehörigen Aspekten ihrer Identität auseinanderzusetzen: Herkunft und An-kunft, Vergangenheit und Zukunft. Mit Magneten lassen sich die Bücher schließen und die darin erzählten per-sönlichen Geschichten verbergen. Aufgeklappt ergän-zen sich die Seiten zu einem neuen Ganzen.
Die Klasse mit Klassen-lehrerin Krisztina Pintér sowie Rahel Bruns und Alexander Raymond, LichtwarkSchule
Buch-
projekt
Video zum Buchprojekt sowie zum Musikprojekt „Nur wer die Sehnsucht kennt...“ im Mojo-Club
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Phase 3 – Persönliche Bildgeschichten • In der letzten Phase wurden die individuellen Themen- und Mo-
tivwelten mit Acrylfarben auf großformati-gen Aluverbundplatten ausgearbeitet. Die
entstandenen Bilder erzählen von Kind-heit und Flucht, kultureller Identität und Zukunftserwartung, sie zeigen ganz reale Alltagsvorstellungen und fantastische Utopien. Vieles erscheint rätselhaft, fremd und gerade deshalb faszinierend. Allen Arbeiten gemein-
sam ist die große Kunstfertigkeit und Ausdrucksstärke.
Präsentation im Schulgarten • Am 17.7.2017 wurde die Ausstellung eröffnet. Der erste Teil fand in der Aula
statt, wo Frau Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, die
leitende Kunsttherapeutin Jill Cebeli, Schul-leiterin Wilma Elsing und Klassenlehrerin
Maria Teresa Langona die Besonderheit des Projekts hervorhoben. Dass die Aussage „Hier bin ich“ das Ende sehr weiter Wege markiert, wurde akus-tisch erfahrbar durch die musikali-schen Beiträge des syrischen Trios
Spirit of the East und ein Lied, das AvM-Dual Schülerinnen und Schüler im
Wahlpflichtkurs Musik erarbeitet hatten. Für den zweiten Teil der Veranstaltung bega-
ben sich Gäste und Schulöffentlichkeit in den Schulgarten, wo die installierten Bilder enthüllt wurden.
Kulturelle Ressourcen nutzen – Kalligrafie als Ausdruck von Herkunft und Identität
Zeichen für erfolgreiches Ankommen • Mit der Dauer-ausstellung räumt die BS09 ihren migrantischen Schü-
lerinnen und Schülern einen festen Platz im öf-fentlichen Schulleben ein. Sie setzt damit
ein Zeichen für das erfolgreiche Ankom-men und die Integration der jungen Menschen in ihrer neuen Lebensumge-bung und zeigt ihre Wertschätzung in-dividueller persönlicher Leistungen, kultureller Ressourcen und subjektiver Perspektiven.
Texte: Antje Österheld, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit
[email protected] Foto links: ©Studio South Central.
Fotos dieser Seite: ©Jill Cebeli
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Kurzinfo • Ein Jahr lang arbeiteten neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler unter der Leitung der Kunsttherapeutin und -pädagogin Jill Cebeli in einem Kunstkurs zusammen. Die Er-gebnisse wurden am 17.7.2017 als Dau-erausstellung im Schulgarten der BS09 präsentiert.
Auseinandersetzung mit dem Ich – Humayun bei der Arbeit an
einem Selbstporträt
Ich bin hier – Hier bin ich • In dem Projekt setzten sich die Schülerinnen und Schülern mit ihrem persönlichen Werdegang, ihren Fluchtge-schichten, der neuen Lebens- und Lernumgebung und den Perspektiven in Deutschland auseinander und gaben ihren Reflexionen einen eigenen künst-lerischen Ausdruck. Damit eröffnete die BS09 den Teilnehmenden ein kunstba-siertes Integrationsangebot, das die re-guläre Stundentafel im Wahlpflichtbe-reich ergänzte. Kunsttherapeutin und -pädagogin Jill Cebeli führte den Kurs durch einen erfahrungsintensiven dreiphasigen Prozess des bildlichen Seins und Werdens.
Phase 1 – Das Ich und das Hier • Zum Ein-stieg ging es für die Schülerinnen und Schü-ler darum, anhand verschiedener künstlerischer Methoden wie Malerei, Zeichnung und Fotografie ihren persönlichen Interessen und Neigungen nachzuspüren. Ein gezeichneter Körperumriss wurde zur intuitiven Sammlung von Persönlichkeitsmerkmalen, innere Reali-täten wurden visuell erfahrbar. Das Sammeln erwies sich zugleich als Suchbewegung, mit der das Ich aufge-spürt und neu gestaltet werden kann.
Die Arbeit stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit und das gegenseitige Vertrauen
Phase 2 – Suche nach Gestaltungswei-sen • In der zweiten Phase experimen-tierten die Teilnehmenden mit Zei-chencollagen und einzelnen Gestal-tungselementen. Durch die Integration ihrer zuvor gesammelten künstleri-schen Ergebnisse lernten sie, freie Bild-kompositionen und neue narrative Zu-sammenhänge zu formulieren, subjektive Bedeutungen zu reflektieren und schließlich ein persönliches Thema zu entwickeln.
KUNSTPROJEKT
Ich bin hier – hier bin ich
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+ + + BS10 – Berufliche Schule Gesundheit Luftfahrt Technik + + +
Die Berufliche Schule GELUTEC bietet in der Berufsvor-bereitung die Ausbildungsvorbereitung für Migrantin-nen und Migranten (AvM-Dual), Alphabetisierung sowie Berufsqualifizierung (BQ) Zahntechnik an. Seit Februar 2015 bieten wir den Schülerinnen und Schülern im AvM-Dual nachmittags zwischen 13:30 Uhr und 15:30 Uhr jahrgangsüberreifend verschiedene Kurse im Ganz-tag als Ergänzung und Vertiefung zum Fach- und Lern-feldunterricht an. Zu Beginn jedes Halbjahres wählen die Schülerinnen und Schülern aus bis zu vier Angebo-ten ihre Ganztagskurse aus, die dienstags bis freitags stattfinden. Häufig nachgefragte Ganztagsprogramme werden mehrmals in der Woche angeboten. Organisiert und begleitet werden die Kurse von den drei Betriebli-chen Integrationsbegleiterinnen und -begleitern (BIBs) vom Bildungsträger sowie engagierten Kolleginnen und Kollegen. Am Montag besuchen die Schülerinnen und Schüler 14-tägig Neigungskurse, die von qualifizierten Studentinnen und Studenten begleitet werden.
In den vergangenen Schulhalbjahren waren folgende Kursprogramme bei den Schülerinnen und Schülern be-liebt:
Ich male mir meinen Star • Die Schülerinnen und Schü-lern malen ihren Star oder ihr Vorbild, der oder das sie inspiriert. Als Atelier dient dabei ein Kunstraum der be-nachbarten BS09. Alle fertig gestellten Bilder werden im AvM-Dual-Flur aufgehängt. Die Kunstwerke werden von den Schülerinnen und Schülern mit ihrem Namen unterzeichnet und von Mitschülerinnen und Mitschülern sowie Lehrkräften begeistert betrachtet. Sie dienen täglich in den Pausen als Motivation und Wegbegleiter auf dem Weg in den Unterrichtsraum. So haben sie ihr Ziel stets vor Augen. (Foto 1-4) | Kursleiter: Herr Zech
Gestalten mit Holz und Metall • Die Schülerinnen und Schüler lernen in der schuleigenen Werkstatt den Um-
Der bunte AvM-Dual Ganztag an der GELUTECgang mit Werkzeugen und handwerkliches Geschick. Sie gestalten ihre Werke der Jahreszeit und den Feiertagen entsprechend. So lernen sie die deutschen Feiertage, ih-ren Ursprung und wie sie gelebt werden kennen. In Ge-sprächen können sie ihre eigene Wahrnehmung dazu und ihre Erfahrungen und Rituale mit Feiertagen aus dem Herkunftsland austauschen. Die Werke teilen sie mit Stolz und Freude mit ihren Freunden und Familien. | Kursleiter: Herr Behr (Foto 5)
Alles zum Thema Praktikum • Wer keinen eigenen PC zu Hause oder die Möglichkeit hat, sich Hilfe und Unter-stützung zur Praktikumsakquise zu holen, hat in dem Kurs die Chance, in einer offenen Runde mit Hilfe von unseren Betrieblichen Integrationsbegleiterinnen und -begleitern ausgiebig zu recherchieren. Die Kursteilneh-merinnen und Kursteilnehmer werden mit Betriebser-kundungen und durch die Reflexion eigener Arbeitser-fahrungen an die Berufe herangeführt, bekommen so Einblicke für die Wahl des richtigen Praktikums und ers-te Ideen für ihren zukünftigen Beruf. | Kursleitung: Herr Bari, Frau Mofid (BIB)
Motivation durch Sport • Nach sechs Stunden Unter-richt ohne viel Bewegung, bietet der Kurs „Motivation durch Sport“ den Schülerinnen und Schülern einen Aus-gleich und die Bewegung zum Alltag. Förderung der Teamfähigkeit und Spaß stehen an vorderster Stelle in diesem Kurs. | Kursleiter: Herr Bari (BIB)
Kochen/Backen • Wir kennen die Schülerinnen und Schüler im Vormittag, doch am Nachmittag lernen wir nicht nur sie besser kennen, sondern auch ihre Her-kunftsspeisen. Beim Kochen und Backen wird auch mal die Schülerin oder der Schüler zum Kursleiter und gibt den Ton an. Die unterschiedlichsten Nationen lernen voneinander ihre Lieblingsspeisen kennen. | Kursleite-rin: Frau Uhlmann
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Schmuck herstellen • In der heutigen Wegwerfgesell-schaft wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern nahe bringen, dass man aus Alt neu machen und selbst mit wenig Geld schicke Accessoires herstellen kann. Hier können die Schülerinnen und Schüler ihr Modebe-wusstsein und ihre Kreativität ausleben. Sie haben die Möglichkeit, viele wundervolle Materialien zu entde-cken. | Kursleiter: Herr Bernhardt
Einführung in den Standardtanz • Ein besonders span-nendes Ganztagesangebot ist für alle Beteiligten das An-gebot „Einführung in den Standardtanz“. Dieses Angebot wird ausschließlich im Klassenverband angeboten, da die gewachsene Klassengemeinschaft eine wichtige Voraus-setzung für dieses kulturelle Bewegungsangebot ist. | Kursleiter: Frau Vetter und Herr Middendorf (Junior)
Vorbereitungskurse Erster allgemeiner Schulabschluss (ESA) und mittlerer Schulabschluss (MSA) • Neben den berufs- bzw. freizeitorientierten Ganztagesangeboten können die Schülerinnen und Schüler Vorbereitungskur-se für Abschlussprüfungen wählen. Dabei werden die be-rufsübergreifenden Inhalte der Fächer Mathematik, Fa-chenglisch, sowie Sprache und Kommunikation wieder-holt und geübt, um den gewünschten Abschluss zu erreichen. Gleichzeitig ermöglichen MSA-Kurse den leis-tungsstarken Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich auf den mittleren Schulabschluss vorzubereiten. Kursleiter: diverse Fachlehrkräfte
Am Ende des Halbjahres präsentieren die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse aus den unterschiedlichen Ganztagsangeboten den Eltern, Betreuerinnen und Be-treuern sowie den Lehrkräften. Alle nutzen dabei gern die Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen.
Text: Yalda Mofid, Betriebliche Integrationsbegleite BBW Galerie-Fotos 1-4: Yalda Mofid,
Foto oben: GmHuM, Foto Mitte: KP, Foto unten: MdSKontakt: Jost Strüve, Abteilungsleiter AvM-Dual,
+ + + BS10 – Berufliche Schule Gesundheit Luftfahrt Technik + + +
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+ + + BS11 – Berufliche Schule für Banken, Versicherungen und Recht mit Beruflichem Gymnasium St. Pauli + + +
Projekt im Ganztag: Salt PauliDrei AVM-Klassen, eine Idee, ein Projektunternehmen In Wahlpflichtkursen im ersten Ausbildungsjahr AvM-Dual arbeiten die Schülerinnen und Schüler in drei praktischen Tätigkeitsfeldern. Ein Kurs schneidert, ein Kurs arbeitet am PC und der dritte Kurs tischlert. Um diese drei Tätigkeitsfelder zusammenzubringen, ent-stand die Idee eines gemeinsamen Projektes. Inhalt des Projektes sollte die Produktion von Salz- und Pfeffer-streuern und Stoffsäckchen sein, um sie anschließend in der Schule zu verkaufen.
Und so ging es los…Während die „Tischler“ und „Schneider“ noch die hand-werklichen Fähigkeiten für die Produktion einübten, be-gannen die „PC-Experten“ mit der Planung einer Auf-taktveranstaltung. Hierzu gehörte u.a. die Raumbu-chung, die Erstellung von Einladungen für die anderen Klassen, die Vorbereitung auf die anstehende Präsenta-tion, die Erarbeitung von Namensvorschlägen und Logos für das Projektunternehmen sowie die Erstellung der da-zugehörigen Abstimmungszettel. Die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung können sich sehen lassen: Unser Projektunternehmen hat nun endlich einen Namen! „Salt Pauli“ gewann die Abstimmung mit großer Mehrheit. Die demokratische Namensfindung war für einige Schülerin-nen und Schüler etwas völlig Neues. Die Schülerinnen und Schüler berichteten vor ca. 60 Personen über ihre Arbeit in der Holz- bzw. in der Textilwerkstatt. Eine be-merkenswerte Leistung im Hinblick auf ihre zum Teil noch geringen Deutschkenntnisse. Die drei Kurse er-kannten, dass der Erfolg von Salt Pauli maßgeblich von
der Zusammenarbeit aller abhängt. Zum Abschluss der Auftaktveranstaltung diskutierten die Schülerinnen und Schüler über eine mögliche Verwendung des Erlöses. Die Vorschläge reichten von einem großen gemeinsamen Fest, über die Bezahlung von zusätzlichen Deutsch - Nachhilfelehrern bis hin zu der Idee, den Erlös an Perso-nen zu spenden, denen es schlechter geht als ihnen selbst. Schließlich einigten sich die Klassen darauf, den Erlös für einen guten Zweck zu verwenden.
Die eigentliche Arbeit begann…Die Schülerinnen und Schüler der Holz- und Textilwerk-statt begannen fleißig mit der Produktion. Die Anderen führten eine kleine Marktforschung durch, werteten diese aus, informierten sich über die Kosten, kalkulier-ten schließlich die Preise mithilfe von MS Excel und er-arbeiteten verschiedene Angebotsformate. Während die Produktion nun in den letzten Zügen lag, startete allmählich die Vermarktung! Jeweils zwei Schülerinnen und Schüler jedes Kurses hatten ihre Produkte den Leh-rerinnen und Lehrern in der Lehrerkonferenz vorge-stellt. Anschließend gingen die Werbeplakate, Flyer so-wie Preislisten in den Druck und wurden ausgehängt bzw. verteilt. Kurz vor Weihnachten startete der Ver-kauf! Die Erlöse wurden für einen guten Zweck „Hörer helfen Kindern von Radio Hamburg“ gespendet!!!
Text+Foto: Sigrid Patzner, Lehrerin und Schulbegleiterin im Projekt,
[email protected] Projektverantwortliche Lehrerinnen und Lehrer:
Ulrike Hoffmann, Christian Peter, Henning Voss, Mette Seifert
Salz- und Pfefferstreuer
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+ + + BS12 – Berufliche Schule Burgstrasse + + +
Schwimmlehrer Markus und Sameer demonstrieren, wie man jemanden retten kann.
„Markus war ein toller Lehrer!“ Haben, AvM-Dual-Schüler
„Können wir nicht vielleicht auch einen anderen Sport machen?“
Mit dieser vorsichtigen Frage setzte der Klassenspre-cher der ersten AvM-Dual Klasse an der damaligen W1 das Projekt in Gang. Zwei Stunden Sport pro Woche wa-ren den Jungs zu wenig. Auf meine Frage nach ihren Ideen äußerten sie den Wunsch, schwimmen zu lernen. Eine sehr gute Idee! „Wir haben aber auch alle ein biss-chen Angst davor“ wurde mir für die Organisation noch auf den Weg gegeben. Nachdem es mir anfangs nicht gelang, Wasser und Lehrkraft zur gleichen Zeit zu bu-chen, bekam ich über den Verteiler der AvM-Dual Abtei-lungsleitungen die Info, dass die Schwimmschule Was-serlust Kurse für Erstaufnahmeeinrichtungen anbietet und noch freie Kapazitäten hat. Bingo! Wir haben ge-meinsam zwei Kurse zusammengestellt – für acht Jungs am Sonntagmittag und für sieben Mädchen am Don-nerstagabend. Da die Kurse außerhalb der Unterrichts-zeit stattfanden, habe ich die beiden Gruppen begleitet, angespornt und ihre Fortschritte dokumentiert.
Nach zehn Wochen war es soweitFür das Frühschwimmerabzeichen „Seepferdchen“ sprangen alle vom Beckenrand, schwammen 25 Meter, tauchten nach Ringen und kannten alle Baderegeln. Die Mädchen lernten außerdem, wie man das Wasser für Fitness und Entspannung nutzen kann. Die Jungs waren mutig und übten, wie man jemandem hilft, der zu ertrin-
ken droht. Fünf Jungs legten auch noch die Prüfung für das silberne Schwimmabzeichen ab („Freischwimmer“). Dafür gingen wir in die Alster-Schwimmhalle, denn das Lehrschwimmbecken am Seeadlerstieg war dafür zu klein und zu flach. Der Präsident der Deutschen Lebens-rettungsgesellschaft Heiko Mählmann sagt im Interview mit der ZEIT, dass immer weniger Menschen richtig schwimmen können und sich gerade bei sommerlichen Aktivitäten am und im Wasser in Lebensgefahr bringen. Wir können dagegen etwas tun! Interview in ZEIT on-line: „Ihnen fehlt oft jede Erfahrung in diesem Element“
www.zeit.de/hamburg/stadtleben/2016-06/ dlrg-hamburg-gefluechtete-schwimmen-ertrinken
Text und Fotos: Brigitte Hirsch, stellvertretende Schulleiterin,
Kooperation: Schwimmschule Wasserlust Andrea Prante, [email protected]
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+ + + BS13 – Berufliche Schule Anlagen- und Konstruktionstechnik am Inselpark + + +
Schulsozialpädagogik an der BS13Seit September 2016 gibt es an der BS13 eine Schulso-zialpädagogin. Hier finden Schülerinnen und Schüler mit Flucht- und Migrationshintergrund Unterstützung, Be-ratung und Begleitung bei unterschiedlichsten Anliegen. Die Beratungsstelle ist eingebunden in ein schulisches Unterstützungssystem sowie vernetzt mit anderen Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen. Weitere AngeboteRathausseminar, Besuch der NDR- Fernsehstudios, Be-such einer Interkulturellen Beratungsstelle, Filmangebot
EINBLICK IN EINEN GENDER-WORKSHOP
Zeitraum • 2 x 2 Stunden im Abstand von 1 Woche Teilnehmerinnen und Teilnehmer • 1 SchulklasseKurzbeschreibung • Im Februar 2018 nahmen Schülerin-nen und Schüler an einem Workshop zum Thema Gender teil. Ziel des Workshops war es, Jugendliche für das Thema Gleichberechtigung zu sensibilisieren und einen Blick auf die Kultur des Gegenübers zu werfen.
Ausgangssituation • Eine neue Mitschülerin kam in eine Jungenklasse und auch im weiteren Umkreis zeigten sich unterschiedliche Sichtweisen, die problematisch für das soziale Miteinander waren. …ein Mädchen tut dies nicht… trägt dies nicht… dürfen Mädchen dies? Wir fan-den, das sollte thematisiert werden. In Zusammenarbeit haben der Betriebliche Integrationsbegleiter und die Schulsozialpädagogin ein Angebot entwickelt und durchgeführt.
Durchführung, Teil 1 • Zunächst wurden Fotos von jun-gen Frauen in unterschiedlicher Kleidung betrachtet: Kopfbedeckung, Urlaubskleidung mit Shorts. Die Ju-gendlichen reflektierten zu der Frage: Was empfinde ich beim Betrachten der Fotos, sind sie ungewöhnlich? Dar-an anschließend arbeiteten sie Unterschiede in der Wahrnehmung von Frauen in Hamburg und in den Her-kunftskulturen heraus und diskutierten diese. Danach wurde ein Kurzfilm zum Frauenbild von Geflüchteten ge-zeigt.
Durchführung, Teil 2 • Dieser Teil beinhaltete Textarbeit und Diskussion: Frauen und Männer haben die gleichen Rechte. Was bedeutet dies im Alltag? Wie zeigt sich dies in der Arbeitswelt und im gesellschaftlichen Leben? Es wurden Beispiele gesammelt, Vergleiche zum Her-kunftsland gezogen und wir nahmen immer wieder Be-zug auf die eigene Person.
Fazit • Entstanden ist eine Atmosphäre des Vertrauens, der Offenheit und großen Bereitschaft sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Zusammenarbeit aus unterschiedlichen Rollenperspektiven – Integrati-onsbegleiter und Sozialpädagogin – eingebunden in gute Kooperation mit dem Klassenteam legte hierfür den Rahmen.
„Es ist alles gleich, die Mädchen tragen, was sie wollen, aber manche dürfen dies wegen der Familie nicht.“Schüler, 20 Jahre
„Es gibt hier keine Unterschiede, aber es gibt Unter-schiede zwischen Stadt und Land.“ Schüler, 21 Jahre
„Frauen in Deutschland gucken nicht nach der Nationalität.“
Schüler, 19 Jahre
„Frauen können nicht das machen, was die Frauen hier können, sie dürfen nicht frei rausgehen und nicht alle dürfen arbeiten, wo sie wollen.“
Schülerin, 18 Jahre
„Mädchen dürfen nicht mit Jungen reden.“ Schülerin, 18 Jahre
„Wenn man bei mir zu Hause in einer bestimmten Ge-gend nicht das T-Shirt trägt, das alle anderen tragen, dann kann man richtig Stress bekommen.“
Schüler, 19 Jahre
Text und Abbildung: Ursula Zierk, Schulsozialpädagogin,
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+ + + BS13 – Berufliche Schule Anlagen- und Konstruktionstechnik am Inselpark + + +
Praktikumspräsentationen in branchenspezifischen Gruppen
Die Präsentationstage an der BS13 werden von den Schülerinnen und Schülern der Bildungsgänge AvDual und AvM-Dual gemeinsam geplant und durchgeführt. Am Vortag finden sich die Lernenden zusammen, um ihre Ausbildungsberufe innerhalb einer Branche zusam-menzutragen. Die Berufe werden verglichen und Ge-meinsamkeiten bezüglich der Tätigkeiten, Werkzeuge und Einsatzgebiete herausgearbeitet. Dabei wird ihnen bewusst, dass verschiedene Berufe einer Branche zuge-ordnet werden können. Außerdem werden Präsentatio-nen geübt und branchenspezifische Aspekte betont. Material • Interessengeleiteter Beobachtungsauftrag, Feedbackregeln zur Vortragsweise, Präsentationsta-gesplan: Wer? Was? Wann? Wo? Effekte bei den Lernenden • Alle lernen die Branchen ih-rer Praktikumsbetriebe näher kennen • AvDual und AvM Schülerinnen und Schüler lernen voneinander und mitei-nander • Die Praktikumserfahrungen werden vor au-thentischem Publikum präsentiert • Branchenspezifi-sche Aspekte werden durch die Lernenden in die Schule transportiert • Berufe können Branchen zugeordnet werden, Berufswahlkompetenz wird gefördert
Stimmen der Schülerinnen und Schüler„Ich hab echt was gelernt von den Anderen!“Elif, AvDual
„Wir haben verschiedene Branchen und Berufe kennengelernt!“ Amro, AvM-Dual
„Die können ja richtig gut Deutsch sprechen!“ Timo, AvDual
„Das war gut organisiert!“Morsal, AvM-Dual
Text und Grafik: Anika Willkomm, Lehrerin, [email protected],und René Onkelbach, Lehrer und Schulbegleiter in AvM-Dual
SCHÜLERFILM: ANLAGENMECHANIKER INDUSTRIE
„Hey, wir sind Alireza und Zaher. Wir haben im Betrieb einen Film über unsere ESA- und MSA- Prü-fung gedreht. Mit dem QR-Code kannst du den Film ansehen!“
Projektbegleiter (+Foto): René Onkelbach, Mentor, [email protected]
Kaufleute Raum 1
Eine vortragende Person der
Gruppe Kaufleute
bleibt in Raum 1
Die Gruppe der Kaufleute geht
zuerst zur Präsentation
der Branche Bau in Raum 2
8:30 - 8:55Treffen in den
branchenspezifi-schen Gruppen
13:00Gemeinsames
Aufräumen11:00
Mittagspause
9:00Bau
Raum 2
9:30Hotel und
GastronomieRaum 3
10:00Gesundheits-
und Sozialwesen
Raum 4
10:30Handwerk
Raum 5
12:00MedienRaum 6
12:30Automobil-industrieRaum 7
Präsentationstag: Die Gruppen gehen von Branche zu Branche, um sich die Präsentationen aller Branchen einmal anzusehen. Es gibt ca. 7 Branchen, somit finden sieben Präsentationen gleichzeitig statt. Eine Präsen-tationsphase darf nicht länger als 30 Minuten dauern (max. 20 Min. Präsentation + 10 Min. Raumwechsel).
Beispiel: Kaufleute
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Reaktionsrahmen zu ermöglichen. Dieses Angebot er-gänzt das Streitschlichterprojekt ganz hervorragend.
www.zweikampfverhalten.de
Unsere Schülerinnen und Schülern sagen zu den Projek-ten Zweikampfverhalten und Streitschlichterausbil-dung:
„Ich habe gelernt, wie man bei einem Streit mit zwei Sei-ten sprechen und dann helfen kann. Zwei meiner Freun-dinnen konnte ich so helfen. Es macht mir Spaß, zu überlegen, was andere Menschen denken und fühlen.“Maryam aus Afghanistan
+ + + BS15 – Berufliche Schule für medizinische Fachberufe auf der Elbinsel Wilhelmsburg + + +
PROJEKT „STREITSCHLICHTER“
Reagierst du noch oder gestaltest du schon?
Angebote zur Gewaltprävention, u. a. durch Zweikampf-verhalten e.V., und die Ausbildung von Streitschlichte-rinnen und Streitschlichtern sind für unsere Schülerin-nen und Schüler eine wichtige Möglichkeit zur Bewälti-gung von Konflikten im Schulalltag. Unser Ziel ist es, die Selbstverantwortung und Fairness unserer Schülerin-nen und Schüler zu fördern. Das Finden gemeinsamer Lösungen übt Verantwortung zu übernehmen, über so-ziale Beziehungen nachzudenken und sich in andere hin-einzuversetzen mit dem Ziel eigeninitiativ die persönli-che Zukunft zu gestalten.
Zweikampfverhalten e.V.: Zweikampfverhalten ist ein Angebot im Rahmen von Schulsozialarbeit. Das Ziel ist, junge Menschen mit Konflikt- und Fluchterfahrungen zu trainieren, um ihnen einen erweiterten Handlungs- und
Darf ich in den Kreis?
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„Das gemeinsame Training von Jungs und Mädchen hat mich überrascht. Einfacher wurde es für uns Mädchen ohne die Jungs. Ich kann Probleme nun oft alleine lösen.“Samira aus Syrien
Klasse: Asar Hamse, Samira, Öcalan, Mohsen, Pourya, Mahmud, Blagovest, Mariam, Aya, Sara
Text: Katrin LeistnerAbteilungsleiterin AvM-Dual,
[email protected] Fotos: ©El-Bek, AvM-Dual Schüler
Kontakt Streitschlichterprojekt: Petra Hildebrand-Bünte,
„Im Fitnesscenter sowie in meiner Klasse konnten wir unsere Probleme friedlich lösen. Wir sind aufeinander zugegangen, haben uns die Hände geschüttelt, ohne Provokation. Ich hasse Streit.“Elbek aus Russland
„Menschen aus unterschiedlichen Kulturen lernen nicht nur gemeinsam, sondern trainieren gemeinsam. Das fin-de ich toll.“Hamse aus Somalia
+ + + BS15 – Berufliche Schule für medizinische Fachberufe auf der Elbinsel Wilhelmsburg + + +
PROJEKT „STREITSCHLICHTER“
Reagierst du noch oder gestaltest du schon?
Darf ich in den Kreis?
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+ + + BS16 – Berufliche Schule Fahrzeugtechnik + + +
Wir sind eine erfolgsorientierte Klasse und Brückenbauer für andere
Die Klasse AvM 16 ist die Pionierklasse an der BS 16, der ehemaligen G 9. Die Schülerinnen und Schüler ler-nen seit Januar 2017 dort, sind motiviert, wissbegierig und versuchen, sich in die Gesellschaft ihrer neuen Hei-mat zu integrieren. Daher galt von Anfang das Motto: „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.“ Und das bisher Geleistete gibt diesem Motto Recht! Nach einem Jahr wurden in der Klasse A2 und B1 Prüfungen nach TELC (GER) geschrieben, die die Schülerinnen und Schüler überwiegend mit der Durchschnittsnote „gut“ abschlos-sen.
Die Präsentation von Arbeitsergebnissen: Sprachanlass mit ErnstcharakterEine Präsentation vor Publikum ist ein authentischer Sprachanlass und will gut vorbereitet sein. Die Schüle-rinnen und Schüler der Klasse haben sich innerhalb des ersten Jahres auf zwei Präsentationen vorbereitet. Das Publikum von jeweils 80 geladenen Gästen setzte sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertetern des Lan-desinstituts, von Betrieben, der Schulleitung sowie El-tern und anderen Berufschulklassen. Die Schülerinnen und Schüler haben jeweils ein sehr gutes Feedback er-halten. Für die erste Präsentation haben die Schülerin-nen und Schüler Plakate vorbereitet, die sie dann in Form eines Marktstandes präsentiert und dazu interes-sierten Gästen Fragen beantwortet haben. Themen wa-ren die Hürden der deutschen Sprache, Deutschland, Hamburg und das deutsche Schulsystem. Im zweiten Halbjahr haben die Schülerinnen und Schüler ihr erstes Praktikum durchgeführt und zu ihrem Betrieb und ihren Tätigkeiten eine Betriebliche Lernaufgabe an-gefertigt. Um diese Themen ging es dann auch in der zweiten Präsentation. Mit Hilfe der Präsentationstech-nik PowerPoint wurden die jeweiligen Berufe bzw. Be-triebe vorgestellt. Alle Schülerinnen und Schüler haben im Rahmen ihres ersten Praktikums ihre praktischen Prüfungen im Betrieb mit guten Ergebnissen bestanden, PowerPoint Präsentationen gezeigt und eine Betriebli-che Lernaufgaben geschrieben. Heute stehen sie vor dem zweiten Praktikum, welches vom 23. April bis zum 15. Juni 2018 dauern wird. Die Reaktion von Seiten der Betriebe ist erfolgsversprechend. Einige Schülerinnen und Schüler haben problemlos eine Zusage ihres Prakti-kumsbetriebes für das zweite Praktikum bekommen.
Ganztag: Mehr Zeit habenNatürlich gab es auch gemeinsame Freizeiten und Fei-ern. Wir haben Ausflüge in die alte und neue Geschichte Hamburgs durchgeführt, uns aber auch Zeit genommen, um persönliche und offizielle Feiertage gemeinsam zu gestalten.
Amina
Arasch
Sebastian
Osama
Walaa
Text: Keti Kasradze von Waitz Fotos: Sebastian Marin Garcia, Milad Najati, Keti Kasradze von WaitzGrafikdesign: Sebastian Marin Garcia, AvM-Schüler
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+ + + BS16 – Berufliche Schule Fahrzeugtechnik + + +
Shabnam
Sebastian
Said
Walaa
Frau Keti
Milad
Edith
Ibrahim
Kwabena
Berince
Modar
DAS SIND WIR!
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+ + + BS17 – Berufliche Schule für Medien und Kommunikation + + +
Potenziale nutzen – Projekte
„Weichenstellung“„Weichenstellung“ ist ein Mento-ring-Programm zur Integration von Zuwandererkindern und -jugendli-chen in Schule und Gesellschaft, wel-ches auf die Initiative der ZEIT-Stif-tung Ebelin und Gerd Bucerius zu-rückgeht. Seit dem Schuljahr 2016/17 haben wir ca. zehn Mento-rinnen und Mentoren, die im Rahmen des Projekts „Weichenstellung“ so-wohl integrativ als auch additiv drei
bis sechs Schülerinnen und Schüler betreuen und zusätzlich einmal pro Monat mit ihnen ein kulturelles An-gebot durchführen. In der Regel hat eine Weichenstellungsmentorin drei Mentees. Zwei von ihnen betreuen durch ein Doppelmentorat sechs Schülerinnen und Schüler. Ca. alle sechs Wochen erhalten die Mentorin-nen und Mentoren bei uns an der Schule eine Supervision. Da die Be-
König der Löwen – öffentliche GeneralprobeIm Februar 2018 wurden die im Zeit-Stiftungsprojekt „Weichenstel-lung“ mitwirkenden Klassen eingela-den, der öffentlichen Generalprobe von „König der Löwen“ beizuwohnen. Nach der vierten Stunde haben sich 66 Schülerinnen und Schüler sowie
deren Mentorinnen und Mentoren von der U1 Straßburger Straße auf den Weg zum Hafen gemacht, um dann mit der Fähre zu „König der Lö-wen“ überzusetzen. Die schulöffent-liche Generalprobe fand u. a. mit den Disney-Verantwortlichen statt. So-
wohl für die Schülerinnen und Schü-ler als auch für die Künstlerinnen und Künstler war es eine einmalige Ver-anstaltung mit viel Interaktion durch das Publikum.
„Bildungsforum“Im Schuljahr 2016/17 haben wir, ge-meinsam mit der BS28, ein Bildungs-forum an der BS17 in Kooperation mit „diab“ und „asm“ durchgeführt. Über 250 junge geflüchtete Men-schen und ihre Eltern bzw. Betreue-rinnen und Betreuer haben das An-gebot genutzt, sich hürdenfrei und niedrigschwellig über das duale Bil-dungssystem und Berufe in Deutsch-land zu informieren. Während der ge-
samten Veranstaltung wurden die Redebeiträge und Workshopangebo-te auf Dari und Arabisch übersetzt. So wurden 24 Berufsbilder aus sechs Berufsgruppen vorgestellt, die Refe-rentinnen und Referenten stellten sich gern auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein und gingen auch auf individuelle Rückfragen ein. Be-sonders stolz waren jene, die aus den Gesprächen Praktikumsplätze gene-
rieren konnten oder jene, die früher als Schülerinnen und Schüler bei uns an der Schule waren und nun auf der anderen Seite standen.
diab – Deutsch-Iranischer Akademikerbund e.V.
www.diab.de
asm – Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Migranten
www.asm-hh.de
zeichnung „Mentorin/Mentor“ im AvM-Dual bereits durch die Betrieb-liche Integrationsbegleitung besetzt ist, nennen wir die Weichenstellungs-mentorinnen und -mentoren Patin-nen und Paten.
Kontakt: https://zuwandererkinder.
weichenstellung.info
Theaterkurs mit dem Stück „Superhelden 5.0“ Fotos: ©Katrin BohlPersischer Rap
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+ + + BS17 – Berufliche Schule für Medien und Kommunikation + + +
& Vielfalt im GanztagExkursionen – Hamburg kennlernenDieses Schuljahr haben wir damit be-gonnen, freitags vierstündig einen Exkursionskurs im Ganztag anzubie-ten. In dieser Zeit werden Exkursio-nen zum Entdecken Hamburgs vor- und nachbereitet und dann vier-zehntägig auch durchgeführt. So waren wir in diesem Jahr bereits im Jenischpark, bei Greenpeace, im Rat-haus, im Miniaturwunderland, im Mu-seum für Arbeit sowie im Völkerkun-demuseum. Jährlich führen wir unse-re Schülerinnen und Schüler zu Planten un Blomen aufs Eis. In der Nachbereitung haben sie gemeinsa-me Bilder gestaltet, Ralleys ausge-wertet und kurze Texte geschrieben. Ein Zirkus-Besuch im Herbst 2017 mit allen Schülerinnen und Schülern in AvM-Dual war von einer Kollegin
organisiert worden und wurde für uns alle ein nachhaltiges intensives Erlebnis. Alle Schülerinnen und Schü-ler hatten diesen Ausflug im Unter-richt „Sprache und Kommunikation“ vorbereitet. Dennoch war das Ereig-nis für viele Schülerinnen und Schü-
Jedes Jahr im November nehmen inte-ressierte Schülerinnen und Schüler, begleitet durch Betriebliche Intergra-tionsbegleiterinnen und Integrations-begleiter oder Lehrkräfte an der Lan-gen Nacht der Industrie teil. Die Er-fahrungen in den besuchten Betrieben wirken nach und haben bereits zu gu-ten Gesprächen geführt. So hatten die Schülerinnen und Schüler auf der
Tour „Siemens“ Gelegenheit im Herbst 2016 nicht nur in die Ausrüs-tung der Monteure für Windkraftan-lagen zu steigen, sondern auch klei-nere Experimente durchzuführen und dazu noch zwei Chemiekonzerne ken-nenzulernen. Die Erlebnisse wurden dann in den Bussen gleich über das Smartphone mit den anderen Grup-pen geteilt. Auch wenn der Tag dann
für die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer lang geworden ist und man sich erst um 23 Uhr verabschiedete, nah-men die Schülerinnen und Schüler vielfältige Eindrücke mit, neue Pers-pektiven eröffneten sich.
Texte: Birte Blunck, Abteilungsleiterin AvM-Dual, [email protected],
und Samira Borchert, Lehrerin, [email protected]
ler ein kultureller Schock. Die leicht-bekleideten Seiltänzerinnen und Ak-robaten lösten in einigen Klassen hohen Gesprächsbedarf aus und wurde im Unterrichtsfach „Werte und Leben in Deutschland“ aufge-griffen.
Lange Nacht der Industrie – Berufswelten kennen lernen
Neigungskurse – sich selbst kennen lernen
Foto: ©AvM-Dual Schüler
Ein besonders schöner Teil unserer Ganztagsbeschulung sind die Nei-gungskurse. Im Rahmen des Bil-dungsgangs AvM-Dual gibt es viele Kursangebote, die über den Fachun-terricht hinausgehen. Die Vielfalt gibt unseren Schülerinnen und Schü-lern die Chance ihren Begabungen und Interessen intensiv nachzugehen oder sie auch neu zu entdecken.
Theater • Besonders beliebt ist unser Theaterkurs, in dem Geflüchtete so-wie Migrantinnen und Migranten auf Hamburger Schülerinnen und Schüler aus vielen anderen Bildungsgängen unserer Berufsschule treffen. Der Fokus liegt auf dem Erlernen von Bühnenpräsenz, Körperspannung, Einsatz von Stimme und Förderung
der kreativen Ader aller Schülerinnen und Schüler. Während der laufenden Theaterkursarbeit begegnen sich alle Schülerinnen und Schüler auf Augen-höhe. Sie werden schnell zu einem herzlichen Team, welches am Ende des Schuljahres eine gemeinsam er-arbeitete Show vorführt. eSPORT• Zocken als Schulfach. Ge-rade bei unseren Schülern nimmt der eSport Kurs immer mehr an Beliebt-heit zu. Hier kann man auch ohne be-sondere Fähigkeiten einfach seiner Neugier nachgehen und gemeinsam mit anderen die Welt der Computer-spiele kennenlernen. In Spielen wie Fifa oder League of Legends werden Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Ehrgeiz und Geschick immer wieder aufs Neue trainiert.
GAZELLEyoung • GAZELLEyoung ist ein multikulturelles Magazin – von AvM-Dual Redakteurinnen geschrie-ben und von Mediengestalterinnen der BS17 layoutet. Die Redaktion ist offen für alle Hamburger AvM-Dual Schülerinnen mit Interesse an kreati-vem und/oder journalistischem Schreiben. Wie und wo das Projekt entstand, steht auf S. 42. Kontakt: [email protected].
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Hierzu fanden im Rahmen des Ganztages, unterrichts-ergänzende Projekte, Ausflüge und Aktionen statt, wel-che durch engagierte Kolleginnen und Kollegen ermög-licht werden konnten. Unter der Leitung unseres Kolle-gen Dr. Jan Gerlach wurde das Projekt „unterwegs! zusammen! wachsen!“ durchgeführt. Dieses hatte zum Ziel unterschiedliche Bildungsgänge unserer Schule ver-stärkt miteinander in den Austausch zu bringen. Ein zentraler Aspekt dabei war eine gelebte Willkommens-kultur. Zukünftige Erzieherinnen und Erzieher organi-sierten im Februar 2016 unter erlebnispädagogischen Aspekten eine Stadtteiltour für die AvM-Dual Schüler und Schülerinnen. Gemeinsam haben die Schülerinnen und Schüler Hamburg zu Fuß, per Rad oder mit dem ÖPNV entdeckt und sich persönlich ausgetauscht. An-dere Erzieherinnen- und Erzieherklassen führten im Rahmen des Faches Sprache und Kommunikation eine AvM-Dual-Klasse im Mai 2016 durch den Hamburger Hafen und im Fach Entwicklung und Bildung durch den interkulturellen Garten in Wilhelmsburg. Von April bis Juni 2016 trainierten und beteiligten sich AvM-Dual
+ + + BS18 – Berufliche Schule Hamburg-Harburg + + +
Schülerinnen und Schüler am Hamburger Schülertriath-lon. Im Mittelpunkt standen weniger die sportlichen Er-folge, sondern vielmehr, dieses Event gemeinschaftlich als Gruppe zu absolvieren. Eine weitere Aktion des Pro-jektes war die Teilnahme an einer Teiletappe bei der Re-fugee-Welcome-Tour (Radtour Hamburg-Paris) im Juni 2016. Weitere Aktivitäten, wie diverse Feste mit kulina-rischem Austausch, Schlittschuh fahren, Ausflüge in Bi-bliotheken, zu Berufsmessen bzw. zum Verein der Land-schaftsgärtner rundeten das Zusammenwachsen und das Ankommen ab. Bei schulischen Festivitäten enga-gierten sich unsere AvM-Dual-Klassen im Catering. An der BS18 endet die Beschulung von Jugendlichen in AvM-Dual im Sommer 2018 und wir wünschen „unse-ren“ Jugendlichen alles Gute für ihren weiteren Lebens-weg. Auch für uns war es eine Bereicherung. Ganz unter dem Motto: unterwegs! zusammen! wachsen!
Text: Michael Chromik, Abteilungsleiter AvM-Dual
[email protected]: ©Sabrina Jankowski
Kontakt Landschaftsgärtner:Fachverband Garten-, Landschafts-, u.
Sportplatzbau Hamburg e.V.www.galabau-nord.de
unterwegs! zusammen! wachsen!
Foto oben: Besuch im RathausFoto unten: Planten un Blomen
Foto links: Besuch beim Verein der LandschaftsgärtnerFoto rechts: Stadtrallye Heimfeld
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+ + + BS01, BS04, BS08, BS10, BS13, BS24, BS27 – Schülerblog + + +
www.hamburg-wasgeht.de
Wie wird in Medien über Geflüchtete berichtet? Es gibt viele Geschichten von „Ausländern“ und „Flüchtlingen“, die Probleme machen. Manchmal gibt es auch Geschichten von
„Flüchtlingen“, die Probleme haben. Aber es gibt unglaublich wenig Geschichten
von Geflüchteten, die Probleme lösen.
Wer erzählt in den Medien über Geflüchtete? 70% Politiker
10 % Polizei, Richter, Rechtsanwälte 10% Verwaltung, Beamte
4% Helfer, ehrenamtliche Unterstützer, Sozialarbeiter, Vormünder
2 % Fachleute: Wissenschaftler, Psychologen, Religionswissenschaftler
4% Geflüchtete selbst
Wie kann dies besser werden?Wir kommen selbst zu Wort. Wir schreiben, filmen, fotografieren, was uns wichtig ist.
Quellen:Journalismus-Studie - „Die Geflüchteten kommen kaum zu Wort“, Deutschlandfunk 01.08.2017, www.deutschlandfunk.deMichael Haller, Die „Flüchtlingskrise“ in den Medien, Frankfurt a. M. 2017, www.otto-brenner-stiftung.de
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+ + + BS20 – Berufliche Schule für Spedition, Logistik und Verkehr + + +
Hamburg, den 1. Dezember 2016 – 30 Schülerinnen und Schüler aus der Ausbildungsvorbereitung zweier Berufsschulen haben die Logistik-Branche kennenge-lernt. Beim ersten Erlebnistag Logistik haben sie meh-rere Unternehmen in Allermöhe und Billbrock besucht, darunter das Lager von Budnikowsky, das DUSS-Ter-minal und die Still-Teilewerkstatt. Zu den vorgestell-ten Berufen zählen der Speditions- und Logistikkauf-mann, die Fachkraft Lagerlogistik, der Berufskraft-fahrer, der Fahrer für Containerbrücken und Busfahrer im ÖPNV. Die Logistik-Initiative Hamburg hat an die jungen Leute Berufsbilder in mehreren Sprachen ver-teilt. Zum Erlebnistag Logistik eingeladen haben die Logistik-Initiative Hamburg und die Behörde für Wirt-schaft, Verkehr und Innovation unterstützt vom VHH.
Rund 30 Schülerinnen und Schüler aus der Ausbildungs-vorbereitung der Beruflichen Schule für Spedition, Lo-gistik & Verkehr BS20 (Holstenwall) und der Gewerbe-schule Bautechnik BS08 (Billwerder Billdeich) haben mit ihren Lehrkräften einen Tag lang verschiedene Berufe in der Logistik erlebt. Mit Unterstützung mehrerer Unter-nehmen hat die Logistik-Initiative Hamburg diesen Tag organisiert. Die Berufsschüler mit Fluchthintergrund haben die Arbeit in der Logistik erlebt. Berufe wie Kauf-mann für Spedition und Logistikdienstleistungen, Fach-kraft Lagerlogistik, Berufskraftfahrer, Containerbrü-ckenfahrer und Fachkraft im Fahrbetrieb im Öffentli-chen Personennahverkehr standen im Mittelpunkt des Erlebnistages. Die zumeist 17- und 18-jährigen Schüle-rinnen und Schüler stammen aus Afghanistan, Eritrea,
ERLEBNISTAG LOGISTIK
30 AvM-Dual Jugendliche lernen Unternehmen kennen
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+ + + BS20 – Berufliche Schule für Spedition, Logistik und Verkehr + + +
Somalia, Syrien und der Dominikanischen Republik. Zu den Unternehmen, die den Erlebnistag unterstützen, zählen Budnikowsky, das DUSS-Container-Terminal der Deutschen Bahn, die Ersatzteile-Werkstatt von Still Ga-belstapler, Ernst Pfaff Spezial- und Schwertransporte sowie der VHH, der mit Bus-Shuttles unterstütz-te. Nach einem Auftakt im Logistikzent-rum von Budnikowsky in Allermöhe haben die Schülerinnen und Schü-ler in zwei Gruppen alle vier Un-ternehmen besucht und sich über die verschiedenen Be-rufsbilder informiert. Zum Ende erfolgte ein gemein-samer Abschluss, bei dem die Logistik-Initiative Hamburg zusammen mit dem maritimen compe-tenzcentrum Perspekti-ven, Berufsbilder und Ausbildungswege in der Logistikbranche darstell-te. Über diese Berufsbilder haben die Berufsschülerin-nen und -schüler Informatio-nen auf Englisch, Arabisch und Dari, der Sprache Afghanistans, er-halten. Hamburgs Logistik-Unternehmen sehen in den jugendlichen Geflüchteten eine große Chance. „Nach Deutschland geflüchtete Menschen wünschen sich Arbeit, und die Logistik braucht Arbeitskräfte. Das passt.“ erklärte Werner Gliem, Geschäftsführer der Lo-gistik-Initiative Hamburg am Rande des Erlebnistages. Deshalb hat die Logistik-Initiative diese Idee gemein-sam mit der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Inno-vation umgesetzt.
Rund 380.000 Beschäftigte arbeiten in der Metropolre-gion Hamburg in der Logistikbranche, davon 167.000 in Hamburg. Damit ist die Logistik Hamburgs größter Ar-beitgeber. Täglich rollen etwa 40.000 Lastwagen durch Hamburgs Straßen. Dazu kommen zehntausende Paket-
und Kurierfahrten pro Tag.
Über die Logistik-Initiative Hamburg Das von der EU mit dem
GOLD-Label „Cluster Manage-ment Excellence“ ausgezeich-
nete Netzwerk wird getra-gen von Unternehmen und Institutionen aus der Me-tropolregion Hamburg, die sich im Logistik-Initi-ative Hamburg e.V. zu-sammengeschlossen ha-ben sowie der Freien und Hansestadt Ham-burg. Mit mehr als 500
Mitgl iedsunternehmen und -institutionen aus
Industrie, Handel, Dienst-leistung sowie Forschung &
Entwicklung und zahlreichen öffentlichen Institutionen ist die
Logistik-Initiative Hamburg das größ-te europäische Standort-Netzwerk ihrer
Branche. Ziel dieser Public-Private-Partnership ist es, die Rolle der Metropolregion Hamburg als führende Logistikmetropole Nordeuropas weiter auszubauen und logistiknahe Unternehmen und Institutionen zu vernet-zen. Die Logistik-Initiative Hamburg ist mit ihren Part-nern erster Ansprechpartner zu allen Fragen der logis-tiknahen Wirtschaft für Unternehmen, Institutionen und Öffentlichkeit in der Metropolregion Hamburg. www.hamburg-logistik.net
Text: Logistik-Initiative HamburgFotos: ©Logistik-Initiative Hamburg,
Andreas Fromm
Projekt: „Erlebnistag Logistik“ Zeitumfang: Tagesausflug, Teilnehmer/innen: 30 Schülerinnen und Schüler aus 2 Klassen Kurzbeschreibung: Berufe und Betriebe der Logistik-Branche kennenlernen Kontakt: Sabine Klann, stellvertretende Schulleiterin, [email protected] Anna Schönal, Logistik-Initiative Hamburg e.V., [email protected]
„Was für ein tolles Gefühl!“ Yassin, 19 Jahre
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+ + + BS21 – Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik Altona + + +
Freiräume ermöglichen (Frei-)Räume erfahren
Im Mai 2016 fand die pädagogische Jahreskonferenz der Fachschule für Sozialpädagogik in Hamburg-Altona zum Thema „Arbeit mit geflüchteten Menschen“ statt. Nur wenige Wochen später wurde die AvM-Dual Klasse an unserer Schule eingeschult. Der Aufnahme der Schü-lerinnen und Schüler aus Syrien, Iran, Irak, Afghanistan, Guinea-Bissau sahen wir einerseits gespannt entgegen, hoben aber gleichzeitig Schätze, die es bereits in unse-rer Schule gibt. Eine bedeutende Rolle erhielt hierbei die Erzieherinnen- und Erzieherausbildung für Migrantin-nen und Migranten. In kurzer Zeit ist es uns möglich, verlässliche Sprachpatinnen und Sprachpaten zu finden, die für die Schülerinnen und Schüler Arabisch, Dari, Kurdisch, Farsi, Paschtu oder Portugiesisch sprechen und übersetzen. Zudem verstanden wir die Ausbildung von transkultu-rellen Kompetenzen als eine unserer zentralen Bil-dungsaufgaben für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern für eine Stadt wie Hamburg, in der jedes
dritte Kind eine Migrationsgeschichte in sich trägt. So ließen das Kollegium und die Schülerschaft keine Mög-lichkeit aus, vielfältige Begegnungen zu gestalten, bei-spielsweise wurde der Unterricht zum Kooperationspro-jekt zwischen der AvM-Dual Klasse und der Interclass1.Nach einem ersten Ankommen der Schülerinnen und Schüler an der BS21 versuchten wir, unsere Kooperati-onspartnerinnen und -partner im Umfeld der Schule ein-zubinden. Unsere zentrale Anlaufstelle war dabei die FUX-Kaserne, ein gemeinschaftlich betriebener Produk-tionsort für Kunst, Kultur und Gestaltung, Gewerbe und Bildung, kleine Firmen sowie sozialen Organisationen in direkter Nachbarschaft. Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Dock Europe e.V. oder dem Fraplab in der FUX-Kaserne ermöglichte auch eine Öffnung zum Stadtteil. Die Schülerinnen und Schüler eroberten für sich, ausgehend von ihrem gemeinsamen Bezugspunkt „Schule“, neue (Frei-)Räume.1 Erzieherinnenausbildung mit internationalen Praktika und interkulturellen Schwerpunkt
„Alle Gründe sind legitim, um sich zu bewegen. Wann immer Du willst und wohin Du willst.
Und es sind wir, die die Landkarten mit den Grenzen zeichnen. Die Erde kennt keine Grenze.“
Ben Youssef, Mitglied der Hilfsorganisation BENEVOLUS, Tunesien
Foto 1: Arbeit in der Kunstpädagogischen Werkstatt im Fraplab
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+ + + BS21 – Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik Altona + + +
JUGENDAUSTAUSCH HAMBURG-PARIS„Salut! Comment ça va? [...]“ Es war kurz vor den Som-merferien. Ich betrat den Klassenraum unserer AvM-Du-al Klasse, sah und hörte, wie die Schülerinnen und Schü-ler an einer Sprachanimation teilnehmen und mit ihren ersten französischen Wörtern miteinander in Kontakt treten. Aurélie und Loic von Dock Europe e.V., einem in-ternationalen Bildungsträger, waren gekommen. Das Team von Dock Europe e.V. organisiert politische Ju-gend- und Erwachsenenbildung und internationale Aus-tausche. Dabei liegen ihnen Themen wie die Kommuni-kation in der europäischen Einwanderungsgesellschaft am Herzen. Bei uns waren sie, um der AvM-Dual Klasse das Projekt eines deutsch-französischen Jugendaustau-sches zwischen Hamburg und Paris für die Sommerferi-en vorzustellen. Am 13. August 2017 war es soweit. Die Schülerinnen und Schüler empfingen in der Gäste-Etage von Dock Eu-rope e.V. in der FUX-Kaserne eine Gruppe Jugendlicher aus Paris.
In dieser Augustwoche spielte die Tatsache, ein „ge-flüchteter Jugendlicher“ in Hamburg zu sein, zum ersten Mal keine wirkliche Rolle! Die Teilnahme am Jugendaus-tausch ermöglichte ihnen, als die hier lebenden Jugend-lichen wahrgenommen zu werden. Der Jugendaustausch in den Sommerferien wurde für beide Gruppen zum ge-meinsamen Erfolg. Besonders die Reise nach Paris, sich nicht nur in Hamburg, sondern auch in Frankreich frei bewegen zu dürfen, ließ Träume für die Zukunft und eine Vorstellung von Europa erahnen.
Text+Foto 1, 3, 4: ©Denise Mosch, Abteilungsleiterin AvM-Dual,
[email protected] 2: ©Cathrin Liedmeier
KooperationenFux-Kaserne: www.fux-eg.orgDock Europe e.V.: www.dock-europe.netFraplab: www.uttahoffmann.deHüller Medienwerkstatt: http://hueller-medienwerkstatt.de
„STRANGE IN PARADISE“Die „Kulturpädagogische Werkstatt“ für jugendliche Geflüchtete im Fraplab war dabei die erste außerschuli-sche Anlaufstelle. Hier erhielten die Schülerinnen und Schüler den Raum, sich ausgehend von Fragen nach Identität und Heimat mit verschiedenen künstlerischen Techniken, z. B. Fotografie, Audio, Collage etc. ausein-
anderzusetzen. Nach intensiver Zusammenarbeit mit Utta Hoffmann im Fraplab eröffnete die AvM-Dual Klas-se im März 2017 im Atrium der Schule ihre eigene Aus-stellung. Mit der Ausstellung „WIR sind WIR“ zeigten sie nicht nur ihre Werke, sondern stellen sich zugleich allen Schülerinnen, Schülern, Kolleginnen und Kollegen vor.
Foto 2: Die Eröffnungsrede der Ausstellung „WIR sind WIR“ Foto 3: Ausstellungseröffnung WIR sind WIR
Foto 4: Beim Filmworkshop der Hüller Medienwerkstatt
ALLES AUF ANFANGDarüber hinaus formulierten die Schülerinnen und Schüler immer öfter den Wunsch, als Klasse zu verrei-sen, sodass wir beschlossen, am Workshop „Alles auf Anfang“ der Hüller Medienwerkstatt e.V. teilzunehmen. Den Workshop nutzten wir, um Geschlechterrollen zu thematisieren sowie unter kompetenter Anleitung eige-ne Kurzfilme zu produzieren. Während wir tagsüber in-tensiv und konzentriert arbeiten, genossen wir abends die Stille am Lagerfeuer und Sommer im alten Land. Die Reise bedeutete für die Schülerinnen und Schüler, einen eigens gewählten Schlafraum zu haben sowie liebevoll, frisch zubereitete Mahlzeiten zu verkosten. Eine ange-nehme Pause von der Unterkunft für Geflüchtete!
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licht. Die Besonderheit des Raumes entsteht zusätzlich durch fehlende Türen und eine hohe Transparenz durch Glaselemente. Es entsteht ein Lernraum mit besonderer Atmosphäre. Die Räume bieten eine Chance, dass Schü-lerinnen und Schüler mit einem Arbeitsauftrag die Ent-scheidung treffen können, wie und wo sie arbeiten möchten, in kleinen oder großen Gruppen, stehend an einem hohen Tisch oder sitzend in einer Kleingruppe. Außerdem gibt es überall Rückzugsmöglichkeiten, um auch alleine arbeiten zu können. Die Kolleginnen und Kollegen bewegen sich auf dem Campus und unterstüt-zen die Jugendlichen in ihrer Arbeit. Dies sorgt für eine harmonische und entspannte Atmosphäre. Natürlich wird gearbeitet, aber individuell passende Bedingungen schaffen die Schülerinnen und Schüler selber. Die Räum-lichkeiten und unser Konzept unterstützen die Schüle-rinnen und Schüler dabei, Verantwortung für ihr eigenes Lernverhalten zu übernehmen. Didaktisch entwickelt parallel ein Team von circa 40 Kolleginnen und Kollegen
+ + + BS24 – Berufliche Schule Eidelstedt + + +
DER NEUBAU IM NIEKAMPSWEG
Vielfalt unter einem Dach
Zum Sommer 2016 entstand im Niekampsweg eine neue Außenstelle der BS24, in der AV, AvM und die Betriebli-che Berufsbildung (BBB) beschult werden. Die BS24 be-schreitet didaktisch und auch architektonisch völlig neue Wege. Dabei steht das selbstgesteuerte und indi-vidualisierte Lernen und die Loslösung vom klassischen Unterrichtsraumkonzept im Vordergrund. Die Schüle-rinnen und Schüler lernen gemeinsam in drei ca. 400 qm großen Lerncompartments, in denen sie aus unter-schiedlichen Lernangeboten und -räumen wählen kön-nen.
Der Raum als dritter Pädagoge
Schallschutzsessel, Hocker, Gruppen- und Einzelar-beitstische in runder oder eckiger Form, Sofas als Rück-zugsmöglichkeiten sowie Pflanzenkübel lassen ein Ge-samtensemble entstehen, in dem der Raum als dritter Pädagoge das Lernen optimal unterstützt und ermög-
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Senioren haben ihm sehr viel Spaß gemacht, Schwierig-keiten hatte er mit den pflegerischen Tätigkeiten. Auch er wechselte in seinem nächsten Praktikum in die Gast-ronomie und lernte den Beruf „Fachkraft im Gastgewer-be“ kennen. Dort hat er ein Ausbildungsangebot.
Beispiel Omarzay
Mit unserem multiprofessionellen Team bieten wir ein breites Angebot für die
Schülerinnen und Schüler. Alle erhalten Unterstützung in der Anschlussorien-tierung, außerdem bieten wir ein Deutsches Sprachdiplom (DSD) und Schulabschlüsse (ESA / MSA) an, da-mit jede Schülerin und jeder Schüler
das bekommt, was sie bzw. er benötigt.Wichtig ist die Pflege dieses Netzwerks
des multiprofessionellen Teams durch ei-nen kontinuierlichen Prozess des sensiblen
Ein- und Abstimmens miteinander. Dazu gehören feste wöchentliche Teamzeiten, in denen wir uns gegen-seitig auf den aktuellen Stand bringen, Sorgen loswer-den und gemeinsam nach Problemlösungen suchen. Dazu gehören kollegiale Fallberatungen und gemeinsa-me Fortbildungen. Dazu gehört aber auch, Differenzen als Wert an sich zu schätzen, weil sie wesentliches Werkzeug unserer Arbeit sind. An der BS 24 haben wir
2016 zwei Abteilungen zusammen geführt. Die AV-Dual und die AvM-Dual im zweiten Jahr.
Dies waren zuvor zwei autarke Abteilungen, die viel gemeinsam hatten, aber in ge-
trennten Abteilungen gearbeitet haben. In der ersten Phase der Zusammenfüh-rung entdeckten wir viele Gemeinsam-keiten. Aber natürlich gab und gibt es auch unterschiedliche Ansichten darü-ber, was der beste Weg ist, Schülerin-
nen und Schüler gemeinsam in An-schlüsse und gegebenenfalls Abschlüsse
zu begleiten. Die BS24 ist in einem steti-gen Prozess der gemeinsamen Entwicklung.
Es ist wichtig für ein gemeinsames Konzept, dem Austausch und der Diskussion Raum zu geben. Manch-mal braucht es ein bisschen Übung, eigene Erwartungen und Überzeugungen fallen zu lassen, wenn andere An-sichten ungewohnt sind und erfolgversprechender er-scheinen. Es ist jedes Mal wieder eine Herausforderung andere Wege zu akzeptieren, die am Ende aber zuguns-ten der Jugendlichen auf ihrem Weg ins Arbeitsleben wirksam werden.
Text+Foto unten: ©Cornelia Stork, Abteilungsleiterin AvM-Dual,
[email protected] links: ©Achim Meier, Foto oben: ©Alonso Garcia
+ + + BS24 – Berufliche Schule Eidelstedt + + +
mit externer Unterstützung für diese neuen Lernräume gemeinsame Lernsituationen, die betriebliche Realität und Fachlichkeit optimal miteinander verknüpfen. Für die Pädagoginnen und Pädagogen in der Ausbil-dungsvorbereitung an der BS24 ist die Arbeit im mul-tiprofessionellen Team selbstverständlich und unerläss-lich, denn die Herausforderungen sind vielfältig. Die Jugendlichen zeichnen sich durch eine große Heterogenität in ihren Lernaus-gangslagen, ihrer Motivation sowie ih-ren sozialen und personalen Kompe-tenzen aus. Die Heterogenität des Teams drückt sich nicht nur in den unterschiedlichen Professionen aus, sondern auch durch das Alter, die Herkunftsländer, die Sprachkenntnis-se, die Bildungswege, die soziale Her-kunft, das Verhalten und die Interessen. AvM-Dual an der BS24 lebt durch die Viel-falt: Wir beschulen alle schulpflichtigen Ju-gendlichen und begleiten sie auf ihrem Weg. AvM-Dual Schülerinnen und Schüler lernen im ersten Jahr Deutsch, Mathe und Englisch und im zweiten Jahr kommen sie mit Hamburger Schülerinnen und Schülern zusammen, um gemeinsam zu lernen. Alle Jugendlichen suchen einen Anschluss in Ausbildung oder Arbeit und wir helfen dabei. Manche Jugendlichen möchten einen Schulabschluss erwerben und einen Anschluss, manche Schülerinnen und Schüler besuchen im Anschluss eine Maßnahme zur weiteren beruflichen Ori-entierung oder gehen in Arbeit. Wir finden mit ihnen zusammen einen passenden Weg. In dieser Vielfalt arbeiten wir gleichberechtigt und wertschätzend zusammen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Aus dem breit gefächerten Er-fahrungshorizont der Mentorinnen und Mentoren entstehen passgenau-ere Unterstützungsangebote für die Jugendlichen.
Beispiel Basir
Basir kam aus Afghanistan zu uns in die Schule und wollte gerne Autoverkäufer werden. In verschiede-nen Praktika entdeckte er, dass er viel Freude daran hat, mit Kunden ins Gespräch zu kommen. Das zweite Praktikum absolvierte er in der Gastronomie (siehe Foto). Er hat bei uns den ersten allgemeinen Schulab-schluss absolviert und ist heute in Ausbildung als Fach-kraft im Gastgewerbe. Dort geht es ihm sehr gut.
Omarzay ist ein sehr kommunikativer junger Mann. Sein erstes und zweites Praktikum absolvierte er in der Seni-orenpflege. Der Kontakt und die Gespräche mit den
TEAMARBEIT AN DER BS24
Umgang mit Vielfalt
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Produkt zu übernehmen, das nicht in einer Schublade, sondern in den Händen Hunderter Begeisterung aus-löst, ist einfach großartig. Und ganz nebenbei lernen die Schülerinnen noch etwas über Verantwortung, Organi-sation, Finanzierung und nehmen Kontakte zu Externen für Interviews und Berichte auf. Sie lernen die Stadt und ihre Menschen kennen. Mehr Handlungsorientierung geht nicht. Die GAZELLEyoung hatte sich zwischen-durch selbstständig gemacht, die Schule verlassen und wurde auf dem Mediadeck am Rödingsmarkt produziert. Jetzt aber geht GAZELLEyoung wieder zur Schule – und zwar an die BS17. Auf dem Weg zur Selbstorganisation wurde das Team dort im April 2018 von Anja Borghardt (Lehrerin) und Dörte Graul (Betriebliche Integrationsbe-gleiterin) in Empfang genommen. >> Weitere Infos auf Seite 33 und auf gazelleyoung.wordpress.com.
Text: Sünje Schubert,stellvertretende Schulleiterin,
[email protected] Foto: ©Marianne Marheineke
+ + + BS27 – Berufliche Schule gewerbliche Logistik und Sicherheit + + +
GazelleyoungMultikulturelles Magazin für junge Frauen
Preis: 2 Euro, SchülerInnen 1 Euro Nr.2 / 2013
Selfempowerment! Unser Motto für GAZELLEyoung2
GAZELLEyoung – SchülerzeitungVom Neigungskurs zur erfolgreichsten Schülerzeitung Deutschlands, ein Erfolgsschlager mit Historie!
Die erfolgreichste Schülerzeitung Deutschlands des Jahres 2016 der Kategorie Berufliche Schulen (GAZEL-LEyoung Nr.4) wurde von AvM-Dual-Schülerinnen der Gewerbeschule 8 (BS27) sowie Auszubildenden der Me-diengestaltung der Medienschule (BS17) unter Leitung der damaligen Referendarin Marianne Marheineke ge-schrieben und gelayoutet. Die Geburtsstunde der „GA-ZELLEyoung“ war der Neigungskurs „Literaturwerk-statt“ an der Gewerbeschule 8 im Jahre 2011, in dem das erste „GAZELLEyoung“ Magazin entstand. Seitdem sind sechs Ausgaben erschienen, die viele lokale, aber auch bundesweite Auszeichnungen erhielten. Das Er-folgsrezept dahinter ist das Engagement der jeweiligen Redaktion, die in Anlehnung an das große Vorbild, das Online-Magazin „GAZELLE“, bis auf zwei Ausgaben grundsätzlich weiblich mit Schülerinnen aus AvM-Dual (vor 2016 noch BVJ-M/VJ-M1) besetzt war. Seit Ausga-be Nr. 4 gibt es eine erfolgreiche Kooperation mit den Medien-Gestalterinnen der BS17.Die Themen der Redaktion sind so vielfältig wie ihre Re-daktionsmitglieder. Jede Redakteurin bestimmt selbst, worüber sie schreibt. Es wird über Gefühle und Mode genauso facettenreich berichtet wie über die Themen Aufenthaltsrecht, Abschiebung und Vormundschaften. Neben Buchvorstellungen und Freizeittipps gibt es In-terviews mit Expertinnen, zuletzt mit einer angehenden Astronautin sowie einer türkischen Journalistin. Alle Themen werden aus einer multikulturellen und weibli-chen Sichtweise und nicht immer nur in deutscher Spra-che verfasst. Zu beobachten, wie Schülerinnen mit der Arbeit an der nächsten Ausgabe wachsen, ist beeindru-ckend. Mit eigenen Texten die deutsche Sprache zu ler-nen und dabei noch Verantwortung als Gruppe für ein
1 BVJ-M – Berufsvorbereitungsjahr für Migrantinnen u. Migranten VJ-M – Vorbereitungsjahr für Migrantinnen u. Migranten
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„Mir hat sehr gefallen, dass die Paten mir gehol-fen haben, eine Wohnung und einen Praktikums-platz zu finden. Ihre Familie ist fast genau wie meine Familie.“ Kubrom, AvM61
Wir haben bisher vier große Präsentationstreffen mit diesem Unterstützerkreis durchgeführt, beim letzten im Januar 2018 waren wir insgesamt 40 Menschen. Dort
hat die Klasse anfangs von ihren Träumen be-richtet und dann aufbauend ihre unter-
schiedlichen Praktikumsplätze darge-stellt. Ich erlebe eine völlig veränderte
Einstellung bei den Jugendlichen. Wa-ren sie anfangs sehr skeptisch und überhaupt nicht motiviert, eine solche Veranstaltung zu bestreiten, von der Vorbereitung kleiner Snacks bis hin zu
ihrem Auftritt, so war der letzte Abend von einer Feierstimmung ge-
prägt, die allen viel Spaß gebracht hat.
„Es ist mir eine Freude Kubroms Weg seit ein paar Jahren zu begleiten. Seine enormen Fortschritte in der deutschen Sprache sowie sei-ne Integrationsfähigkeit bei Praktika und nicht zuletzt sein unbedingter Willen es schaffen zu wollen, haben mich tief beeindruckt. Ohne Hilfe und Unterstützung wäre es dennoch schwieriger gewesen.“ Cordula Litwitz-Kube, Patin von Kurbom
Ja, es ist zweifelsfrei Mehrarbeit als Lehrerin, ein sol-ches Netzwerk aufzubauen, die Kontakte regelmäßig zu
pflegen und als Ansprechpartnerin oft auch am Wo-chenende zur Verfügung zu stehen. Es gab die
eine oder andere Überlegung von Patinnen und Paten, abzuspringen, hinzuschmei-
ßen, weil sie an Grenzen gestoßen sind, enttäuscht wurden und andere Erwar-tungen hatten. Diese Mehrarbeit lohnt sich aus meiner Sicht aber un-bedingt, da die Früchte, die Jugendli-chen von der Rolle „Flüchtling“ zu be-
freien und in erster Linie als Menschen zu betrachten, ohne dieses wunderbare
Patennetzwerk überhaupt nicht realisier-bar gewesen wäre. Erfolg, Wirksamkeit be-
deutet für meine Arbeit mit dieser Klasse, den Jugendlichen so viel mitzugeben, dass sie nach der AvM-Dual-Zeit auf eigenen Beinen stehen können, sich in Deutschland zurechtfinden und ihre Patinnen und Pa-ten haben, die sie aller Voraussicht nach auch nach Be-endigung der Schule noch um Rat und Tat bitten kön-nen.
Text: Claudia Postel, Lehrerin [email protected]
Fotos: ©Andreas Beyerle
+ + + BS27 – Berufliche Schule gewerbliche Logistik und Sicherheit + + +
AvM61 – ein PatenprojektWas ist das Besondere für die Schülerinnen und Schüler der AvM 61 aus der Isestraße? Sie haben Patinnen und Paten, die ihnen fest, engagiert und sehr individuell zur Seite stehen, um sie bei der Integration zu unterstüt-zen. Als Klassenlehrerin wurde mir schnell klar, dass meine Schülerinnen und Schüler ohne engmaschige und vor allem aus dem Herzen kommende Unterstützung keine Chance haben, hier in Deutschland gut anzukom-men. Es gibt sehr engagierte Betreuerinnen und Betreuer, die ihre Arbeit ernst nehmen und stabilisierend auf die jugendlichen Ge-flüchteten einwirken. Aus meiner Sicht waren aber Anfang 2016 viele professi-onelle Helferinnen und Helfer schlicht-weg überfordert. Betreuerwechsel und damit verbundene Beziehungsab-brüche sind für belastete und trauma-tisierte Jugendliche nicht förderlich. Daher habe ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis nach Personen ge-sucht, die sich ehrenamtlich engagieren wollten. Ich kann mit Freude berichten, dass alle unbegleiteten Schülerinnen und Schüler meiner Klasse, Patinnen und Paten an ihrer Seite haben, die durch folgende Kontakte gefunden und vermittelt wer-den konnten: meinen Freundes- und Bekanntenkreis, den Hamburger Kinderschutzbund, die Kirche, ehemali-ge Privatvormündinnen und -vormünder, Weitertragen des Anliegens von Mund zu Mund.
Wobei helfen die ehrenamtlichen Pateninnen und Paten?Begleitung bei Behördengängen, Begleitung zur Thera-pie • Notfalldienst bei alltäglichen seelischen Belas-tungen (zum Beispiel wegen des Aufenthalts-status) • Nachhilfe für alle Schulfächer • Unterstützung bei der Wohnungssuche • Praktikumsakquise • Freizeitgestaltung • Familienanschluss (Feiern von Fes-ten, Übernachtungen, ...)
Die Ehrenamtlichen haben bisher alle ihre Beziehung zu den Jugendlichen aufrechterhalten und sorgen für eine äußerst wichtige stabilisierende Bezie-hungskontinuität, die es den Schülernin-nen und Schülern erst ermöglicht, Vertrauen zu entwickeln und ihren Platz in der deutschen Gesellschaft zu finden.
„Ich finde die Paten sehr gut! Sie helfen bei den Hausaufgaben und beim Jobcenter und so und wenn ich Hilfe brauche. Ich wohne bei meiner Pa-tin. Ich sage zu meiner Patin zu Hause immer „Mama”. Das hat mehr Respekt. Ich gehe mit der Familie auch zu Feiern. Wir feiern auch Weih-nachten und Familienfeste.“ Zeid, AvM61
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…. so heißen die Tagesseminare und Klassentagungen der Evangelischen Schüler- und Schülerinnen-Arbeit der Nordkirche, die seit Februar 2017 an der Beruflichen Schule City Nord in den Klassen der Ausbildungsvorbe-reitung für Migrantinnen und Migranten (AvM-Dual) durchgeführt werden. Schülerinnen und Schüler der he-terogen zusammengesetzten AvM-Dual Klassen müssen sich in kurzer Zeit auf kooperative Lernformen einlas-sen. Geflüchtete junge Menschen, die schon lange nichts mehr von ihrer Familie im Herkunftsland gehört haben, sitzen neben geflüchteten Jugendlichen, die mit ihren Familien in Deutschland leben. Viele leiden unter Kriegs- und Fluchterfahrungen. Die Angst vor Abschiebung ist für einige ein täglicher Begleiter. Manche leben sozial gut abgesichert, manche prekär und beengt. Gemeinsa-mes Lernen ist schwierig, wenn einige Schülerinnen und Schüler nur wenige Jahre die Schule besucht haben, während andere in ihrer Heimat kurz vor dem Abitur standen. Diese unterschiedlichen Lebens- und Lernbe-dingungen führen nicht selten zu Konflikten in den Klas-sen – vor allem wenn es noch keine gemeinsame Spra-che gibt, um diese aussprechen und konstruktiv lösen zu können. Die Sozialpädagogin unserer Schule setzte sich darum maßgeblich dafür ein, ein Projekt außerhalb des Unterrichts zu etablieren, das es ermöglicht, ge-flüchtete Schülerinnen und Schüler für solche Kon-fliktsituationen zu sensibilisieren, um das Arbeitsklima langfristig zu verbessern.
Das Projekt • In Zusammenarbeit mit dem Jugendpfar-ramt in der Nordkirche führen wir inzwischen regelmä-ßig Seminare zum Thema „Mensch, Respekt!“ – Gemein-schaft stärken durch. Dabei geht es darum, sich und an-
dere kennenzulernen, mit den eigenen Gefühlen umzugehen, sie zu erkennen, zu benennen und zu kom-munizieren. Die Jugendlichen setzen sich mit Respekt und respektvollem Umgang auseinander und damit, wel-che Bedeutung dies für das Miteinander hat. Die Ange-bote sind unabhängig von Religion und Weltanschau-ung. Ausgebildete Teamerinnen und Teamer, zumeist Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten oder Auszubildende, die unterschiedlichen Konfessio-nen und Religionen angehören, leiten die Seminare. Die Lehrkräfte hospitieren und übernehmen die Aufsichts-pflicht.
Tagesseminare: Gemeinschaft stärken – kompakt • Im Februar und März 2017 fanden die ersten beiden Tages-seminare im Rahmen eines Pilotprojekts mit zwei Klas-sen an unserer Schule statt. Das Lernklima wurde bis dahin von allen Beteiligten als schwierig empfunden, Prüfungsangst erschwerte die Situation zusätzlich. Die Jugendlichen hatten zunächst gar keine Lust auf so ei-nen Tag: „Spiele, das ist doch was für Kinder.“ Es ist ein besonderes Verdienst der Teamerinnen und Teamer, dass sie die Gruppe vom Programm überzeugen konn-ten. Mit Methoden aus der Spielepädagogik und The-menzentrierter Interaktion näherten sich jede und jeder Einzelne und die jeweilige Lerngruppe gemeinsam ihrem Verständnis von respektvollem Umgang – mit Erfolg! Die Stimmung unter den Jugendlichen entspannte sich deutlich. „Das war für mich der schönste Tag, seit ich in Deutschland bin!“ diese Aussage eines Schülers spricht für sich. Ein anderer Schüler war so begeistert, dass er selbst Teamer geworden ist und nun als Auszubildender die Seminare an unserer Schule mitgestaltet und leitet.
+ + + BS28 – Berufliche Schule City Nord + + +
GEMEINSCHAFT STÄRKEN, BEGEGNUNGEN ERMÖGLICHEN
„Mensch, Respekt!“
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Zweitägige Tagesseminare: Begegnungen ermöglichen • Am ersten Seminartag geht es vor allem um das res-pektvolle Zusammensein in den internationalen Lern-gruppen. Ein zweiter Seminartag soll respektvolle Be-gegnungen mit Schülerinnen und Schülern aus anderen Schulformen ermöglichen. Im März dieses Jahres wurde dieser zweite Tag mit einer Klasse der Höheren Han-delsschule durchgeführt. Nach anfänglichen Vorbehal-ten auf beiden Seiten haben die beiden Lerngruppen gut zusammengearbeitet. Vorurteile und Berührungsängste konnten abgebaut und das Selbstbewusstsein der jun-gen Menschen gestärkt werden. Schülerinnen und Schü-ler der Höheren Handelsschule waren beeindruckt von den Kompetenzen der Migrantinnen und Migranten: „Haben die schnell Deutsch gelernt! Die sind ja besser als wir!“
Klassentagungen: Gemeinschaft stärken – intensiv • Im Herbst 2017 führten wir mit drei Klassen die ersten Klassentagungen durch, zweieinhalb Seminartage mit Übernachtungen. Alle waren begeistert: „Endlich ma-chen wir auch einmal eine Klassenreise!“ Gerade für äl-tere Schülerinnen und Schüler, die mit ihren Familien in beengten Verhältnissen leben oder sich um ihre jünge-ren Geschwister kümmern müssen, ist dies auch eine Gelegenheit, für drei Tage einfach mal Jugendliche sein zu dürfen. Das Seminarprogramm besteht aus fünf Se-minareinheiten. Hierbei wechseln sich intensive Grup-pendiskussionen und spielerische Einheiten ab. Schon nach dem ersten Tag war zu beobachten, dass sich das Klassenklima und auch die Beziehungen untereinander veränderten. Es entwickelte sich Grundvertrauen in den Gruppen, eine wichtige Voraussetzung für teamorien-tierte Spiele, die Körperkontakt und die Bereitschaft, sich auf andere zu verlassen, erfordern. Alle übernah-men Verantwortung für ihre Mitschülerinnen und
Mitschüler, niemand wurde allein gelassen, auch nicht in der Mittagspause und nach der letzten Seminareinheit am Abend. Gerade in diesen freien Phasen zeigte sich, wie sehr die Gruppen zusammenwuchsen. Einige Ju-gendliche wurden hier erst sichtbar, weil sie ihre in der Schule nicht erkannten Potenziale zeigen konnten. So erzeugte ein bisher nicht integrierter Schüler durch sei-ne besonderen tänzerischen Fähigkeiten so viel Ein-druck, dass er seitdem von allen im Klassenverband an-erkannt ist. Und eine Schülerin, die erstmals in ihrem Leben in einem Schwimmbad war, wurde von allen ande-ren bei ihren ersten Schwimmversuchen in respektvoller Distanz ermutigt und bewundert.
Fazit • Die vielen positiven Erfahrungen haben uns be-stärkt, das Projekt an unserer Schule zu etablieren. Alle neuen oder neu zusammengesetzten Lerngruppen neh-men nun an den Seminaren teil. Die Jugendlichen schät-zen es, Zeit und Raum außerhalb des Unterrichts zu er-halten, sich mit dem Thema Respekt und ihrem eigenen Verhalten in Konfliktsituationen auseinanderzusetzen und dies reflektieren zu können. Natürlich gibt es immer noch Konflikte in den Klassen, aber sie werden inzwi-schen anders wahrgenommen und können einfacher und schneller gelöst werden. Und auch für die Lehrerinnen und Lehrer ist es ein Gewinn, aus der gewohnten Aufga-be des Anleitens in die Position der Beobachtenden zu wechseln und die einzelnen Jugendlichen sowie die Dyna-mik in der Klasse aus einer neuen Perspektive zu erleben. Die Atmosphäre und das Lernverhalten in den Klassen haben sich positiv verändert, und das Klima in der gan-zen Abteilung ist spürbar geprägt von „Mensch, Res-pekt!“
Text: Team AvM-Dual der BS28 Fotos 1+2:Karen Müller, 3: Björn Hansen,
4: Brigitte Drescher, 5: Christa Jepsen, Ansprechpartnerin für das Projekt: Britta Ratuschny,
Sozialpädagogin, [email protected]
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+ + + BS29 – Berufliche Schule Uferstrasse + + +
AUSBILDUNGSVORBEREITUNG DUAL & INKLUSIV FÜR NEU ZUGEWANDERTE
Ganz schön bunt!
Das erste Jahr war ja schon aufregend genug: Ziemlich spontanes Lehren, Organisieren und Handeln war ge-fragt, als auf einmal Klassen eingerichtet wurden für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler aus unter-schiedlichen Ländern, mit sehr geringen oder deutschen Sprachkenntnissen wie in unserer Alphabetisierungs-klasse. Die Zusammensetzung der Alpha-Klasse war sehr heterogen. Während einige Jugendliche schon al-phabetisiert waren, wussten andere auch nach dem ers-ten Jahr noch nicht recht, dass man zum Beispiel beim Schreiben auf einem Blatt meist oben beginnt. Dann übernahm ich zum zweiten Mal eine Alphabetisie-rungsklasse. Und ich erwartete, entspannt aus den Er-fahrungen des ersten Jahres schöpfen zu können. Die Schulleitung rief mich zu sich und erklärte mir, es wür-den im nächsten Schuljahr auch zwei gehörlose Schüler in der neuen Klasse sein. „Gut“, dachte ich: „Ob ich am Anfang aus akustischen oder sprachlichen Gründen nicht verstanden werde, ist eigentlich auch egal. Es geht ohnehin nur mit Händen und Füßen...“ Da das aber auf Dauer natürlich keine Lösung sein konnte, bekamen wir einen neuen Kollegen an die Seite, der die Deutsche Ge-bärdensprache beherrschte. Dass dieser Kollege eben-falls gehörlos war, brachte mich anfangs zum ungläubi-gen Staunen, ja Schmunzeln. Ich vergaß es aber auch schnell wieder, weil er mir sehr gut von den Lippen able-sen konnte und ich seine erstaunlich klar artikulierten Laute zunehmend besser verstand. So ging es also los in dieser ganz eigenen Konstellation: zwölf Schülerinnen und Schüler, davon zwei gehörlos und zwei hochgradig schwerhörig und zumeist zwei Lehrende. Wir erstellten eine Gesamtplanung und spra-chen uns vor jedem Unterricht über die Detailplanung ab. Oft übersetzte mein Kollege mich oder für mich, ge-bärdete Aussagen der Schülerinnen und Schüler. Oft er-gänzte und erklärte er für die gehörlosen Schülerinnen und Schüler speziell Dinge in der Deutschen Gebärden-sprache. Die betroffenen Schüler konnten bis dahin noch keine Gebärdensprache, haben sich vielmehr mit ihrer eigenen „Hausgebärdensprache“ verständigt. So entstand eine ganz besondere Klasse: Zu meinem eige-nen Erstaunen zeigten sämtliche Schülerinnen und Schüler viel Geduld, wenn wieder einmal etwas über-setzt wurde und auf Einzelne gewartet werden musste, meine Geduld war da manchmal schon fast erschöpft. Und auf einmal beherrschten auch einzelne hörende Schüler die Gebärdensprache und waren unvermittelt selber Dolmetscher oder Gesprächspartner, ohne Zwang. Die Kommunikation fand immer wieder und im-mer mehr wie selbstverständlich im direkten Miteinan-der statt. – „Wenn nicht dies, was ist dann Inklusion?“, haben wir uns gefragt. Beim Wechsel von der Alphabetisierungsklasse in die AvM-Dual Klasse kamen neue, sämtlich männliche
Schüler in die Klasse, darunter auch zwei weitere gehör-lose Schüler. Damit änderte sich die Dynamik in der Klasse grundlegend. Weil von den neuen Hörenden eini-ge häufig fehlten, war oft etwa die Hälfte der anwesen-den Schüler gehörlos. So zeigte sich die Klassenstruk-tur zweigeteilt: Es gab einerseits bei den Hörenden zeit-weise Unmut darüber, dass zu wenig gesprochen und zu viel Unterricht für die Gehörlosen gemacht würde. An-dererseits äußerten sich aber auch die Gehörlosen ent-täuscht, wenn sie Gesprochenes nicht mitbekamen, weil mein gehörloser Kollege nicht dabei sein konnte. Hier zeigte sich ein für mich neues Selbstverständnis und überraschendes Selbstbewusstsein der Gruppe der ge-hörlosen Schüler und es stellten sich mir wesentliche neue Fragen: War ich nicht insgeheim davon ausgegan-gen, dass die Gehörlosen schon froh sein konnten, dass sie überhaupt einiges mitbekamen? Hatte ich nicht In-klusion bis dahin so verstanden, dass die Hörenden die Gehörlosen in ihre Reihen integrieren sollten, anstatt die beiden Gruppen als gleichberechtigt zu sehen und den Gehörlosen zuzugestehen, sich auch benachteiligt zu fühlen? Und ist nicht genau ein wesentlicher Unter-schied zwischen Inklusion und Integration der, dass nicht einfach eine Minderheit integriert wird? Festhalten lässt sich aus den beschriebenen Erfahrun-gen für mich im Moment dies: Um Inklusion zu ermögli-chen, sollten mindestens zwei gehörlose Schülerinnen und Schüler in der großen Gruppe von Hörenden sein, damit Vereinzelung vermieden wird. Die neue Klassenkonstellation in der AvM-Dual Klasse mit der relativ großen Gruppe gehörloser und einer nur unwesentlich größeren Gruppe hörender Schüler verän-derte die Situation in der Klasse ganz wesentlich, schuf neue Herausforderungen und veränderte den mutmaß-lich verklärten Blick auf das, was ich im ersten Jahr für Inklusion gehalten hatte. Ich bin darüber hinaus sicher, dass das gute Zusammen-sein von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Han-dicap auch und besonders dadurch gefördert wurde, dass hörende und nicht hörende Lehrende ein selbst-verständliches Miteinander vorlebten. Tatsächlich hat sich mein Kollege problemlos in das Kollegium einge-fügt, im gemeinsamen Alltag gerät heute praktisch in Vergessenheit, dass er nicht hört.Ich habe schon immer behauptet, an der buntesten Be-rufsschule Hamburgs zu arbeiten. Diese Aussage lässt sich durch die gemeinsame Beschulung gehörloser und hörender junger zugewanderter Menschen noch stei-gern. Durch diese AvM-Dual Klasse ist die Schule noch ein erfreuliches Stück bunter geworden.
Text: Thomas von Arps-Aubert, Lehrer, mit teilweiser Unterstützung von Jakob Storz, Lehrer, und Astrid Lübben,
Abteilungsleiterin AvM-Dual, [email protected] Foto: ©Jakob Storz
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Integration durch Projekte im GanztagUnsere AvM-Schülerinnen und Schüler nahmen auch an Exkursionen und außerunterrichtlichen Projekten mit Engagement teil: Ausflug nach Sylt, Fußballturniere, ein Theaterworkshop und viele weitere Exkursionen. Im Projekt „Schüler machen Zeitung“ vom Hamburger Abendblatt und dem Media Campus lasen die Schülerin-nen und Schüler zahlreiche Artikel, verfassten eigene und diskutierten über Presse- und Meinungsfreiheit. Als Europaschule gehören der „Europaprojekttag“ und das „Erasmus+ Projekttreffen“ mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Europa fest zum Schulleben am Lämmermarkt. Unsere AvM-Schülerinnen und Schüler beteiligten sich an diesen Veranstaltungen begeistert. Während eines „Erasmus+ Projekttreffens“ nahmen die Jugendlichen aus den fünf europäischen Teilnehmerlän-dern in Rollenspielen die Perspektive der jungen Ge-flüchteten aus Syrien, Afghanistan, Ägypten und Guinea ein, um zu erfahren, wie sich Geflüchtete bei ihrer An-kunft in Deutschland und Hamburg gefühlt haben. In dem am Lämmermarkt bereits etablierten Projekt „Fremd in der Sprache“ wird versucht, für die Situation
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AVM-DUAL – EINE NEUE HERAUSFORDERUNG UND BEREICHERNDE ERFAHRUNG
Jede Schule kann das schaffenIm Frühjahr 2016 hat auch die BS31 Am Lämmermarkt - Berufliche Schule für den Hamburger Außenhandel, Be-rufliches Gymnasium Wirtschaft und Nachqualifikation Englisch - zwei AvM-Dual Klassen für jugendliche Ge-flüchtete begrüßt. Rund zehn Kolleginnen und Kollegen meldeten sich für den Unterricht in den neuen Klassen. Nachdem die organisatorischen Voraussetzungen ge-schaffen worden waren, tasteten wir Lehrkräfte uns ge-meinsam mit den Jugendlichen an die für uns völlig neue Unterrichtssituation heran: Schreibübungen, Wort-schatzlisten, Arbeit mit Symbolen, Einigen auf grundle-gende Regeln und Kennenlernen der neuen Heimat Ham-burg. Es folgten zwei Jahre intensiven gemeinsamen Ar-beitens. Nach den Prüfungen zum Deutschen Sprachdiplom I PRO begleiten wir die Jugendlichen nun durch die Abschlussprüfungen zum ersten und mittle-ren Schulabschluss. Alle unterrichtenden Lehrkräfte sind als Mentorinnen und Mentoren in die Prüfungen in den Betrieben oder als Fachlehrkräfte für Sprache und Kommunikation, Mathe und Englisch in die berufsüber-greifenden Prüfungen eingebunden und alle fiebern mit!
Foto 1: Elbphilharmonie
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Foto 2: Erasmus+ Projekttreffen „Fremd in der Sprache“
Foto 3: Schüler machen Zeitung
Text: Nicola Bieberich, Abteilungsleiterin AvM-Dual / NQE, [email protected]
Foto 1: © Matthias Behrends, Foto 2: © Sabine Ott, Foto3: © Lema Andewall
der jungen Geflüchteten zu sensibilisieren und vor allem die Begegnung zu ermöglichen.
Herausforderungen gemeinsam bewältigenNeben dem Unterricht unterstützten insbesondere die Klassenlehrerinnen die Schülerinnen und Schülern durch intensive Gespräche und Austausch mit Familien, Be-treuerinnen und Betreuer sowie Vormündinnen und Vor-münder. Fast immer ging es um Themen, die uns aus un-serer bisherigen Beratungsstätigkeit als Lehrerinnen und Lehrer kaum vertraut sind: Probleme bei Anerken-nungsverfahren, schwierige Situationen in den Unter-künften, Angst um Familienangehörige im Kriegsgebiet und vieles mehr.Bisher war nur ein kleiner Kreis von Kolleginnen und Kollegen durch die Arbeit in unseren Migrantinnen- und Migranten- Klassen in der Nachqualifikation Englisch mit vergleichbaren Herausforderungen vertraut. Dieser Teil des Kollegiums wurde zu einer stetigen Quelle der Unterstützung und Information für uns „Unerfahrene-re“. Dann die erste Praktikumsphase - und das ohne ein Netzwerk von potentiellen Praktikumsbetrieben in ver-schiedenen Branchen! „Hoffentlich klappt es, dass jede Schülerin und jeder Schüler einen Platz findet“, so die Überlegungen. Das gesamte Kollegium unterstützte mit Kontakten und vermittelte Plätze. Und zum Glück hat-ten wir einen Betrieblichen Integrationsbegleiter (BIB)!
Betriebliche Integrationsbegleitung zur Sicherung des betrieblichen LernortesAb dem zweiten Halbjahr lernen die Schülerinnen und Schüler zwei Tage in der Woche in einem Praktikumsbe-trieb. In der Akquise von Betrieben unterstützte uns „unser BIB“ Herr Behrends von einem Bildungsträger mit seiner Expertise. So gelang es, in allen drei Prakti-kumsphasen Praktikumsplätze zu finden und den Ju-gendlichen erste betriebliche Erfahrungen und berufli-che Orientierung zu ermöglichen. Herr Behrends ist den Jugendlichen gegenüber einerseits sehr zugewandt und empathisch, andererseits entwickelt er voller Erwartun-gen die nächsten konkreten Ziele mit ihnen. Auch bei Rückschlägen und in schwierigen Situationen bewahrt er eine professionelle Ruhe, bleibt an der Seite der Ju-gendlichen und erarbeitet mit ihnen neue Lösungswege. Vielen Dank für die tolle Unterstützung!
Die Hoffnung, dass viele der jungen Leute eine gute Perspektive für einen baldigen und passenden Über-gang in Ausbildung haben, erscheint berechtigt, das bestätigten uns auch die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter der Jugendberufsagentur.Gemeinsam mit unseren Klassen hatten und haben wir eine intensive, bereichernde Zeit und werden mit einem lachenden und einem weinenden Auge Anfang Juli Ab-schied nehmen.Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieser für uns neuen Aufgabe mit Engagement beigetragen haben! Es hat sich gelohnt.
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Foto 1: Elbphilharmonie
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DAS ANKOMMEN ERLEICHTERN
Soziales Partnerprojekt COMMUNITYYOGA
Im Winter 2014 erreichte die Flücht-lingswelle unsere Schule. Innerhalb kurzer Zeit schulten wir fünf Klassen ein. Der Großteil der Schülerinnen und Schüler war unbegleitet, trau-matisiert und ängstlich. Uns war von Anfang an bewusst, dass eine Integ-ration in Deutschland nur dann gelin-gen kann, wenn die Schülerinnen und Schüler für sich eine Umgangsweise finden, mit ihren Erinnerungen und Ängsten umzugehen. Über unsere Ganztagsbeauftragte Katharina Zettl entstand der Kontakt zum Ver-ein Community Yoga. Simone Bren-ner von Community Yoga: „Die Vision
ist klar: mit der Kraft der Ge-meinschaft von COMMUNITY
YOGA bieten wir Yoga und Meditation auf Spen-
denbasis an und initiie-ren mit den gesam-melten Spenden so-z i a l e P r o j e k t e . Aktuell besteht die-se Gemeinschaft aus 15 Hamburger Yogastudios und ei-
nem wachsendes Netzwerk aus ehren-
amtlichen Helfern und Förderern.“
Die Schülerinnen und Schüler lernen Yogaübungen, die der Entspannung und Stressreduktion dienen. Die vom Verein und unserer Ganztagsbeauf-tragten Katharina Zettl organisier-ten Sportprojekttage finden beim Kooperationspartner „Kaifu-Lodge“ der COMMUNITYYOGA statt und werden – genauso wie die Kochtage – für die Schülerinnen und Schüler zu „Festtagen“ , an denen sehr viel aus-probiert und gelacht wird. Die Schü-lerinnen und Schüler können ausge-lassen sein und ihre Alltagssituation für ein paar Stunden vergessen. Die Kochkurse, die COMMUNITYYOGA in Kooperation mit der Hamburger Mietküche „Gekreuzte Möhrchen“ und ehrenamtlichen Helfern anbietet werden im Unterricht vor- und nach-bereitet. Beim gemeinsamen Zube-reiten der verschiedensten Gerichte gibt es reichlich Gelegenheit sich auszutauschen und kennenzulernen
Text: Angelika Le Prince, Abteilungsleiterin AvM-Dual,
[email protected]: ©Kai Hager
COMMUNITY YOGA - eine Initiative des gemeinnützigen Vereins Projekt Yoga e.V.
Videos COMMUNITYYOGA
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Seminaren wie dem „Business-Knigge“ oder in Bewer-bungstrainings Grundlagen für ihre berufliche Weiter-entwicklung, um im Anschluss an ihren Schulabschluss fit für eine Ausbildung zu sein.
Die Umsetzung • In der ersten Woche jeder AvM-Praxis-phase gestalten OTTOs Azubis für jeden Tag ein Tages-programm, das den Schülerinnen und Schülern helfen soll, sich im Unternehmen zurecht zu finden und die Auszubildenden, mit denen sie zusammenarbeiten, bes-ser kennenzulernen. Dazu gehört eine Campus-Tour, ein gemeinsames Mittagessen oder Kennenlernspiele. Im Anschluss beginnt die eigentliche Praktikumszeit. Wäh-rend die Schülerinnen und Schüler am Vormittag ge-meinsam mit den Auszubildenden in ihren Einsatzabtei-lungen arbeiten, stellen sich am Nachmittag andere Be-reich des Unternehmens vor, indem sie interaktive Vorträge vor den Schülerinnen und Schülern halten und ihnen Rede und Antwort zu ihren Aufgaben stehen. Um-gekehrt stellen auch die Schülerinnen und Schüler ihr Heimatland vor. Dazu sind alle Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen eingeladen, umso mehr über die Kultur und die politische sowie wirtschaftliche Situation in den Heimatländern zu erfahren. Für die Schülerinnen und Schüler sind diese Präsentationen ein besonderes Erlebnis. Auf die anfängliche Aufregung folgt Stolz und das Selbstbewusstsein der jungen Menschen wird ge-stärkt. Gefeiert werden die Erlebnisse in einem Ab-schlussevent, bei dem gemeinsam Leibspeisen aus den verschiedenen Ländern gekocht, viel getanzt und das Praktikumszertifikat verliehen wird. Besonders erfreu-lich: Bei OTTO sind bereits Bewerbungen ehemaliger Schülerinnen und Schüler eingegangen, die im Sommer vielleicht als Azubis zurückkehren.
Text: Selvin Oral, ehemalige Otto - AuszubildendeFoto: ©Azubi-Team OTTO
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„InMigration“
Eine Initiative von OTTO-Auszubildenden in Kooperation mit der BS32 zur beruflichen Integration junger Geflüchteter
Die Otto GmbH & Co KG ist der größte Ausbildungsbe-trieb der BS32. Wir bilden für die Berufe Kauffrau-/Kaufmann im Großhandel und im E-Commerce (ab Som-mer) aus. Das gemeinsame Projekt zwischen Auszubil-denden und AvM-Dual Schülerinnen und Schülern ist für beide Gruppen eine Win-win-Situation. Die Auszubil-denden stärken ihre beruflichen und sozialen Kompe-tenzen und die AvM-Dual Schülerinnen und Schüler er-halten eine berufliche Orientierung mit der Option auf einen Ausbildungsplatz. Durch den gemeinsamen Lern-ort Schule entstehen weitere soziale Anknüpfungs-punkte. Text: Angelika Le Prince, Abteilungsleiterin AvM-Dual
Die Idee • Im Jahr 2015 schlossen sich drei OTTO-Azu-bis zusammen und stellten sich der Verantwortung, im-migrierte junge Menschen beruflich zu integrieren und zu geschulten Fachkräften auszubilden. Sie riefen das Azubi-Engagement „InMigration“ ins Leben. Dieses En-gagement wird seit zwei Jahren von Azubi-Generation zu Azubi-Generation weitergegeben und begeistert je-des Jahr rund ein Dutzend Azubis dafür, sich zu enga-gieren und je zwei bis fünf Schülerinnen und Schülern einen ersten Einblick in die Berufswelt zu geben.
Das Projekt • Bei InMigration arbeiten Auszubildende sowie Schülerinnen und Schüler auf Augenhöhe zusam-men und lernen voneinander. Im Fokus des Projektes: Schülerinnen und Schülern mithilfe der Auszubildenden einen ersten Einblick in ein Unternehmen zu geben, Bü-rotätigkeiten kennenzulernen und Aufgaben einzelner Abteilungen zu verstehen. Dazu begleiten sie die Auszu-bildenden in ihrem Arbeitsalltag an zwei Tagen in der Woche während der Praktikumsphase im AvM-Dual. Sie arbeiten gemeinsam mit ihrem „Buddy“ – dem Azubi – der sie betreut und trainieren Fachwortschatz. Zusätz-lich erlangen die jungen Migrantinnen und Migranten in
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+ + + Berufsbildungswerk Hamburg + + +
Allrounder für das Leben in Deutschland & Mittler auf dem Weg in AusbildungBETRIEBLICHE INTEGRATIONSBEGLEITERINNEN UND -BEGLEITER IN AVM-DUAL
„mittenmang“Seit über einem Jahr ist Hossein wie-derkehrend Praktikant bei der Gla-serei Retzlaff im Osten von Ham-burg. Mittlerweile fühlt er sich schon recht zugehörig und möchte gerne eine Ausbildung bei Retzlaff aufneh-men. „Ich verstehe den Beruf“, sagt Hossein. Außerdem sind der Chef und die Kollegen nett und hilfsbereit. „Deutsche Sprache ist schwer, Arbeit ist gut“, ist seine Einschätzung. Für ihn ist klar, dass er Glaser lernen möchte. Es liegt an der deutschen Sprache, dass der Ausbildungsplatz noch nicht sicher ist. Björn Retzlaff hat in seinem Betrieb schon viele jun-ge Menschen aus ganz unterschiedli-chen Ländern ausgebildet. Er weiß, dass die deutsche Sprache die zent-rale Herausforderung in der Ausbil-dung und insbesondere in der Be-rufsschule ist. Beständige Begleite-rin von Hossein während der Praktika und auch in dieser Phase des mögli-chen Übergangs in Ausbildung ist Barbara Nitsche. Sie arbeitet als Be-triebliche Integrationsbegleiterin, ist „mittenmang“ und Ansprechpartne-rin für alle Beteiligten. Sie begleitet nicht nur Hossein, sondern auch die Glaserei Retzlaff in allen Fragen rund
um Praktikum und Ausbildung. Björn Retzlaff sieht die Betriebliche Integ-rationsbegleiterin als besondere Unterstützerin. Sie steht in engem Kontakt mit dem Jugendlichen und seinem wichtigen sozialen Netzwerk, sie erlebt ihn am Lernort Schule und am Lernort Betrieb und sie begleitet ihn in vielerlei Fragen rund ums An-kommen und Leben in Deutschland. „Meine Aufgaben am Lernort Betrieb während der Praktika liegen vor allem im Bereich der Sprachvermitt-lung – ganz wichtig ist auch die Fachsprache – und in der Kontakt-pflege zum Betrieb“, meint Barbara Nitsche. „Ich nutze dafür eigene Berufserfahrung in einem Unterneh-men. Ich kenne die Ausbildungsmo-dalitäten. Ich habe Geduld und kann Sprache vermitteln, auf ganz unterschiedlichen Niveaus, je nach Bildungsstand der Schülerinnen und Schüler.“ Wissen über die Herkunfts-länder der Jugendlichen, über un-terschiedliche kulturelle Gewohn-heiten und eigene interkulturel-le Erfahrungen machen den Beziehungsaufbau leichter und helfen auch bei der Moderation von möglichen Konflikten.
„Mein Mentor hat mir mir meine Stärken und Schwächen heraus-
gearbeitet. Er hatte gute Verbin-dungen zu Betrieben und konnte
mir sagen, ob ein Betrieb geeignet ist, um meine Berufswünsche zu rea-lisieren.“ So beschreibt Rana ihre Zu-sammenarbeit mit Jochen Stiefvater. Auch er ist Betrieblicher Integrati-
onsbegleiter. „Ich unterstütze Schü-lerinnen und Schüler, sich realisti-sche Ziele zu setzen. Ich nutze und pflege meine vielfältigen Betriebs-kontakte und erkenne neue Möglich-keiten und Potentiale der Schülerin-nen und Schüler im Rahmen des Übergangs, die ich mit ihnen bespre-che und weiterentwickle.“
Foto 1, v.r.n.l.: B. Retzlaff (Inhaber),
Hossein (AvM-Dual-Schüler), Barbara Nitsche (BIB)
Foto 2: Rana (AvM-Dual-Schülerin), Jochen Stiefvater (BIB)
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Allrounder für das Leben in DeutschlandBefragt zu ihrer Tätigkeit als Be-triebliche Integrationsbegleiterin äu-ßert Brita Schneider spontan: „Ich bin Allrounderin für das Leben in Deutschland“. Die Schülerinnen und Schüler treten beständig mit neuen Fragen an sie heran. Brita Schneider gibt nicht nur Antworten. Sie vermit-telt den Jugendlichen auch, wie man an das notwendige, gewünschte Wis-sen kommen kann; und dass dies manchmal wichtiger ist, als alle Ant-worten jederzeit im Kopf zu haben. Den Kopf nicht in den Sand zu ste-cken und auch in schwierigen Situati-onen beständig und gemäß der Kunst der kleinen Schritte weiterzugehen, sind Grundhaltungen, die Brita Schneider den Jugendlichen in ihrer Zusammenarbeit vorlebt. Neulich war wieder eine Situation zu meis-tern. Trotz einer tollen Leistung im Praktikum, Pünktlichkeit, Zuverläs-sigkeit und guter Verständigung sieht der Betrieb keine Möglichkeit,
den Schüler auszubilden. Das Aus-wahlverfahren stellt an alle Bewer-berinnen und Bewerber sehr hohe Anforderungen, der Druck im Ar-beitsalltag ist stark, die Kommunika-tion muss fachbezogen und schnell erfolgen. Brita Schneider ist als Mut-macherin gefragt.Mut braucht auch der Übergang in Ausbildung. Rostam freut sich sehr auf seine Ausbildung zum Gesund-heits- und Krankenpfleger. Der Un-gewissheit, vor dem, was kommt, sieht er aber auch mit Respekt ent-gegen, z.B. dem Anspruch, den die Berufsschule an ihn stellt. Den Weg durch die Ausbildung wird er mit neuen Unterstützerinnen und Un-terstützern gehen. Auf seinem Weg in die Ausbildungsvorbereitung hat ihn Saskia Berries begleitet. „Sie motiviert mich und stärkt mich“, sagst Rostam über die Zusammenar-beit. „Sie unterstützt mich in der Planung für die Zukunft“.
Mittler und NetzwerkerDie Betrieblichen Integrationsbeglei-terinnen und -begleiter sind als Mitt-lerinnen und Mittler zwischen Ju-gendlichen, deren Lernorten und wichtigen Unterstützerinnen und Un-terstützern viel unterwegs. Was gibt ihnen Rückhalt? Was trägt zum Ge-lingen ihrer Arbeit bei? Ergün Arslan beschreibt dies für die Zusammenar-beit im multiprofessionellen Schul-team unter anderem so:• Teammeetings, die zu festen Zeiten jede Woche stattfinden. Der Stun-denplan ist um diesen Termin aufge-baut.• Keine hierarchische Unterschei-dung zwischen Lehrkräften, Betrieb-lichen Integrationsbegleiterinnen und -begleitern und der Abteilungs-leitung. Gespräche finden respektvoll auf Augenhöhe statt. Der Teamge-danke zählt.
• Aufgaben werden im Team umge-setzt. Zuverlässigkeit ist dabei sehr wichtig. Jeder bringt sich mit seinen Stärken ein.• Die Abteilungsleiterin ist für Anlie-gen jederzeit erreichbar. • Stunden- und Jahrespläne werden gemeinsam erstellt und transparent vermittelt.
Befragt zu dem schönsten Erlebnis, das sie in der Begleitung des Über-gangs bisher gemacht haben, halten alle Kolleginnen und Kollegen kurz den Atem an. Dann sprudeln sie los: heitere, nachdenkliche, herausfor-dernde Erlebnisse werden geschil-dert.
Fazit: Jeder Tag bringt schöne Erfah-rungen. Manche davon prägen sich ganz besonders ein: Ein handwerklich geschickt hergestelltes Werkstück, die Freude und Entspannung der Schülerinnen und Schüler auf einer Klassenreise, der Gesichtsausdruck von Schülerinnen und Schülern, die ihren Ausbildungsvertrag in der Hand halten.
Text: Ula Braun, Projektverantwortliche,
[email protected] 1: ©Mitarbeiter der
Glaserei Retzlaff e.K., Foto 2: ©Jochen Stiefvater,
Foto 3: ©Saskia Berries
Kontakt: Birgit Sütterlin, Leistungsbereichsleiterin
Projekte & Maßnahmen, [email protected]
Foto 3: Rostam (AvM-Dual-Schüler),
zukünftiger Auszubildender
+ + + Berufsbildungswerk Hamburg + + +
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+ + + Beschäftigung + Bildung e.V. + + +
Eine realistische Berufswahlentscheidung treffen – professionell begleitet
Luwam ist in Eritrea bereits neun Jahre zur Schule ge-gangen. Sie besucht eine AvM-Dual Klasse. „Die deut-sche Sprache ist noch schwierig für mich“, sagt sie. Ihr erstes Praktikum absolvierte Luwam in einer KiTa, um mit den Kindern gemeinsam ihren Sprachschatz beim täglichen Spielen zu erweitern. Jetzt ist sie in einem Se-niorenheim. Es soll ein sozialer Beruf sein, da ist sie sich sicher. Auch ihr Anleiter hat sie für ihre Fortschritte und ihren netten Umgang mit den Seniorinnen und Senioren schon gelobt. Luwam freut sich, dass ihr sowohl in der KiTa als auch im Seniorenheim eine Ausbildung angebo-ten wurde. Bald wird sie sich entscheiden.
Sadamm ist einer der besten Schüler seiner Klasse. Dass er handwerkliches Geschick hat, war von Anfang an klar. Also hatte er verschiedene Berufe im handwerklichen Bereich ausprobiert. Zunächst, als Sadamm noch kaum Deutsch sprach, war er in einem orientalischen Möbel-geschäft. Hier wurden seine zupackende Art und sein technisches Verständnis gleich bestätigt. Die weiteren Praktika absolvierte er in Mangelberufen wie Anlagen-mechaniker und Sanitärtechniker. Nach der Praxiser-probung bei der Sanitärinnung war ihm auf jeden Fall klar, dass es „in Richtung Maschinen, Schrauben, Tech-nik“ gehen sollte. Sein letzter Praktikumsbetrieb (Fuchs Fördertechnik) hat ihm vor Kurzem eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker angeboten.
Hussein kommt aus dem Irak. Er hat bereits Praktika in den Elbewerkstätten und auf einem Biobauernhof sowie auf einem Kinderbauernhof absolviert. Er benötigt da-bei sowohl in der Schule als auch im Betrieb eine beson-dere Unterstützung. Bei der Agentur für Arbeit wurde ein Antrag auf Förderung hinsichtlich der Reha Erstein-gliederung in den Arbeitsmarkt gestellt. Beim HIBB wurde darüber hinaus ein weiteres Schulbesuchsjahr in AvM-Dual beantragt. Hussein wird so noch ein weiteres Jahr mit Unterstützung eines Arbeitsassistenten im Rahmen des Projektes AvM d&i inklusiv lernen und sich entwickeln können. Er ist sehr engagiert. Wir werden gemeinsam einen Weg finden!
Jandar war mit 16 Jahren mit seiner Familie aus Syrien nach Hamburg geflohen und nach kurzer Zeit in das Projekt AvM-Dual aufgenommen worden. Sein erster Schulabschluss aus dem Heimatland wurde anerkannt. Er war von Anfang an sehr engagiert und lernte schnell Deutsch. Gleich nach dem ersten Praktikum war klar, dass er Zahntechniker werden will. Sein Praktikumsbe-trieb war so beeindruckt, dass er ihm direkt eine Ausbil-dung anbot. Nach dem Einstieg in Ausbildung sagte Ja-ndar nach fast einem Jahr: „Es ist immer noch sehr an-strengend, ich muss sehr viel lernen, B2 zum Einstieg ist das absolute Minimum. Aber ich bin so froh, dass ich es mit der Unterstützung meiner Mentorin geschafft habe.“
Kompetenzen, Interessen und
Eignung herausfinden
Text+Foto: Monika Meyer, BIB und Mentorin von Luwam
Schritt für Schritt über zielgerichtete
Praktika zum passenden Ausbildungsberuf
Text+Foto: Susann Lübbe, BIB und Mentorin von Sadamm
Mit individueller Unterstützung,
Begleitung und passen-dem Angebot zum Ziel
Text+Foto: Sabine Kleftogiannis, BIB und Mentorin von Hussein
Eine realistische Berufswahlentscheidung
entwickeln - mit professioneller
Begleitung
Text+Foto: Gabriele Jungitsch, Projektleiterin und zeitweise Mentorin
von Husseingabriele.jungitsch
@bb-ev.de
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TeamsitzungenIm Schuljahr 2017/18 haben die Betrieblichen Integrati-onsbegleiterinnen und Integrationsbegleiter (BIB) der Träger an einer vom HIBB organisierten Fortbildung teilgenommen. Dies ermöglichte einen regelmäßigen Austausch und es wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass wir unser Rollenbewusstsein als Betriebliche Inte-grationsbegleiterinnen und Integrationsbegleiter klären und stärken. Gerade zu Beginn des Projektes war die neue Erfahrung der Zusammenarbeit mit den BIB für manche Lehrkräfte eine besondere Herausforderung. Aus unterschiedlichen Arbeitskontexten kommend wa-ren klärende Gespräche notwendig, um Vertrauen und ein kollegiales Miteinander zu entwickeln. Zu diesem Umstand trug sicherlich die mangelnde Erfahrung mit unserer (neuen) Berufsgruppe bei. Eine gute Organisati-onsstruktur an der Schule half in vielen Fällen, unsere Position als BIB innerhalb der Abteilung klar zu veror-ten. Insbesondere aber stärkten die regelmäßigen Teamsitzungen bei passage gGmbH unser Selbstver-ständnis, indem wir als BIB über die Entwicklungen in-nerhalb des Projekts informiert und qualifiziert wurden und den Raum fanden, um aktuelle Fragestellungen und Anforderungen in regelmäßigen Abständen zu bespre-chen.
Die Teamsitzung findet alle zwei Wochen bei der passa-ge gGmbH statt. Die Termine dafür werden zu Beginn des jeweiligen Schuljahres unter Berücksichtigung von Ferien und Feiertagen festgelegt. Gemeinsam erstellen wir zu Beginn des Schuljahres eine Sammlung der Schwerpunktthemen, die in den nachfolgenden Team-sitzungen besprochen werden sollen. Anschießend ge-wichten wir die Themen nach Interesse beziehungswei-se nach Dringlichkeit und bearbeiten sie nach unserer Prioritätenliste in den folgenden Teamsitzungen ab. Themen sind z. B.: Anschlüsse/Übergänge aus
AvM-Dual, Angebote im Ganztag, der Umgang mit her-ausforderndem Verhalten von Schülerinnen und Schü-lern, Umgang mit Traumatisierung, geeignete Berufe für bestimmte Zielgruppen, Rechtliche Beratung, etc. Unse-re Projektleitung organisiert ebenfalls Fortbildungen zu manchen Schwerpunktthemen. So besuchte das Team bereits mehrmals die Fortbildung mit dem Thema „Bil-dungs- und Integrationsperspektiven für neuzugewan-derte Jugendliche - Rechtliche Grundlagen zum Aufent-halt, Zugang zu Ausbildung, Beschäftigung und Unter-stützungsangebote“, eine interne Fortbildungsreihe zum Thema „Methoden der Sprachförderung“ oder Fortbildungen zum Thema Traumatisierung sowie eine Ausstellung, die sich „Scherben im Kopf“ nannte, zu eben diesem Thema. Regelmäßig berichten die BIB in der Teamsitzung über die aktuelle Situation an den ein-zelnen Schulen und zu gegebenen Zeiten über den Stand der Praktikumsakquise, den Verlauf der Praktika, die Praktischen Prüfungen, die Durchführung der Ge-spräche mit der Jugendberufsagentur, Probleme mit Schülerinnen und Schülern oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder sonstigen besonderes nennenswer-ten Vorkommnissen. Daraus erschließen sich oftmals auch Themen für kollegiale Fallberatungen, die für die nächsten Teamsitzungen terminiert werden. Schließlich dienen unsere Teamsitzungen bei der passage gGmbH einem entspannten und spontanen Austausch, bei de-nen es möglich ist, aus der Erfahrung der anderen BIB wichtige Informationen und Tipps mitzunehmen. Ein Dankeschön an alle Teammitglieder und an unsere Pro-jektleiterin!
Text: Martina Schaffarczyk und Tamara Strika, Betriebliche Integrationsbegleiterinnen
der passage gGmbH an der BS13, [email protected],
[email protected]: Martina Schaffarczyk mit Wordle
+ + + passage gGmbH und KoALA e.V. + + +
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Zukunftsaufgabe: „Inklusive Ausbildungsvorbereitung“
+ + + Hamburger Arbeitsassistenz gGmbH und basis & woge e.V. + + +
Eine Einschätzung aus Sicht der Hamburger ArbeitsassistenzDie Hamburger Arbeitsassistenz gGmbH (HAA) trägt seit vielen Jahren durch innovative Unterstützungsan-gebote im Übergang Schule Beruf maßgeblich zu einer Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Vermitt-lungshemmnissen und/oder Behinderung am Arbeitsle-ben bei. Seit 2011 stellt die HAA Av-Begleiterinnen und Av-Begleiter im Bildungsgang AvDual, Arbeitsassistenz im Rahmen des ESF-Projekts „dual & inklusiv“ und seit 2016 Betriebliche Integrationsbegleiterinnen und Integ-rationsbegleiter (BIB) in AvM-Dual in Kooperation mit basis & woge e.V. (b&w). Seinen Arbeitsschwerpunkt hat b&w u.a. in der Begleitung von jungen Menschen mit Fluchtbiografie und der Anbahnung und Unterstützung von Ausbildungsverhältnissen. Beide Träger verfügen über langjährige Erfahrung in der Kooperation mit Schulen, Einrichtungen der Berufsbildung, Unternehmen und der Jugendhilfe. Die Träger eint eine zielgruppen-orientierte und am individuellen Bedarf und Empower-ment der Zielgruppe ausgerichtete Arbeitsweise.
In AvM-Dual stellen die beiden Träger insgesamt 18 BIB auf zwölf Vollzeit-Stellen. Fortbildungen und Teamsit-zungen für die BIB bieten die beiden Projektleitungen (PL) der Träger gemeinsam trägerübergreifend an. Die regelmäßigen Teamsitzungen beim Träger haben für die erfolgreiche Arbeit der BIB einen sehr hohen Stellen-wert. Sie ermöglichen den notwendigen Austausch, Re-flexion, Rollenklärung, Fallarbeit, Kollegiale Beratung und fachliche Inputs. Hier werden konzeptionelle Fragen erörtert und gemeinsame Vorgehensweisen abge-stimmt. Vor dem Hintergrund der oftmals existentiellen Herausforderungen, vor denen die Jugendlichen in AvM-Dual stehen und der damit verbundenen besonde-ren Anforderungen an die psychosoziale Beratung und Begleitung der BIB dienen die Teamsitzungen auch dem Austausch beratungsrelevanter Themen, dem Wissenstransfer und der gegenseitigen Stärkung. Die Teamsitzungen gewährleisten darüber hinaus, dass die Projektleitung (PL) über aktuelle Entwicklungen an den Schulen aus Sicht der BIB informiert sind und dies in die Kooperation mit dem HIBB einbringen können. Weiter-hin bieten die Teamsitzungen die Chance für die PL, ge-meinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (MA) Zukunftsthemen der dualisierten Ausbildungsvor-bereitung in den Blick zu nehmen und zu bearbeiten.
Eine der zentralen Zukunftsaufgaben für die Träger ist die vom HIBB inzwischen formulierte Zielvorgabe, dass die Bildungsbegleiterinnen und Bildungsbegleiter mög-lichst in mehreren Bildungsgängen der dualisierten Aus-bildungsvorbereitung flexibel einsetzbar sein sollen. Die PL der HAA hat dies in ihrer Personalsteuerung bereits
sehr früh umgesetzt. Zahlreiche MA haben bereits in der Vergangenheit in unterschiedlichen Bildungsgängen gearbeitet. Der Träger investiert hier umfänglich in die Personalentwicklung, bildet seine MA bedarfsgerecht und individuell fort und bietet eine prozessbegleitende fachliche Beratung durch die PL. So sind auch unter den Arbeitsassistentinnen und Arbeitsassistenten sowie den BIB erfahrene Av-Begleiterinnen und Av-Begleiter, die zum einen ihre langjährige Expertise in die neuen Bildungsgänge einbringen können und sich zum anderen die neuen erforderlichen und spezifischen Kompetenzen und Kenntnisse aneignen.
Das HIBB strebt erklärtermaßen seit 2011 eine inklusi-ve dualisierte Ausbildungsvorbereitung an und hat dies im Hinblick auf die Jugendlichen mit Behinderung auch konsequent umgesetzt und die notwendige Ressource für die Arbeitsassistentinnen und Arbeitsassistenten im Haushalt verankert. Nun hat das HIBB durch die Aus-gestaltung des Bildungsplanes der Ausbildungsvorbe-reitung die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass auf lange Sicht die Zusammenführung aller Schülerinnen Schüler in der dualen Ausbildungsbegleitung möglich ist. Die HAA und b&w begrüßen diese Perspektive und Vision einer konsequenten Umsetzung der Leitidee von Inklusion.
Der PL der HAA war und ist es ein Anliegen, dieses kom-plexe und zukunftsweisende Thema mit ihren MA in ei-nem angemessenen Rahmen zu bearbeiten, eine Team-sitzung schien hier nicht ausreichend. Insgesamt sind aktuell 47 MA bei der HAA (39) und b&w (8) in den ver-schiedenen Bildungsgängen der Berufsvorbereitung eingesetzt. Aufgrund der besonderen Relevanz für alle hat sie daher in 2017 mit der Planung für einen gemein-samen Konzepttag in 2018 begonnen. Am 05.03.2018 fand dieser dann erstmalig mit dem Schwerpunktthema „Zusammenführung der Bildungsgänge in der Ausbil-dungsvorbereitung: Erste Erfahrungen und Perspekti-ven am Beispiel des „Piloten“ an der BS04“ statt. An der BS04 fanden schon im Schuljahr 2015/2016 erfolgreich gemeinsame Präsentationsabende und Wahlpflichtkur-se mit Schülerinnen und Schüler aus AvDual und AvM-Dual statt. Für den „Piloten“ wurden dann zu Be-ginn des Schuljahres 2017 zwei Klassen neu zusammen-gesetzt. In jeder Klasse befinden sich jeweils zur Hälfte Schülerinnen und Schüler, die neu in AvDual eingeschult wurden und Schülerinnen und Schüler aus einer sich im zweiten Schuljahr befindenden AvM-Dual Klasse. Eine der beiden Klassen arbeitet konsequent inklusiv, d.h. es werden dort auch Jugendliche mit Behinderung unter-richtet. Die BS04 hat drei HAA-MA (Av-Begleiter, Ar-beitsassistentin, BIB) in den Pilot-Versuch eingebun-den. Sie unterstützen die Jugendlichen und diesen
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Pilot-Versuch in dem sehr engagierten Team mit ihrer Motivation, ihrem Engagement und ihrem know-how. Am Konzepttag des Trägers haben sie dann Struktur, Arbeitsweise und ihre positiven Erfahrungen an der BS04 anschaulich präsentiert. Anschließend haben alle MA in Kleingruppen erste Ansätze der Zusammenfüh-rung an ihren verschiedenen Schulen zusammen getra-gen und Effekte und Herausforderungen für die jeweili-gen Schülerinnen und Schüler sowie ihre eigene Rolle und Aufgabe diskutiert. Die Reaktionen aus dem Team waren außerordentlich positiv, eine hohe Aufgeschlos-senheit und großes Interesse erkennbar. Zur positiven Bewertung und eigenen Selbstvergewisserung hinsicht-lich Haltung und Überzeugungen haben sicherlich auch einige O-Töne von Jugendlichen aus AvM-Dual aus den Pilotklassen an der BS04 beigetragen, die die drei Kol-leginnen und Kollegen der HAA präsentiert haben, z.B.: „Eine gemeinsame Lerngruppe empfehle ich, weil…
„mit der Gruppe, die deutsch sind, kann man besser Deutsch lernen“
„Eine gemeinsame Lerngruppe kann man mitden deutsch Kontakt haben und sich verbessern“
„ich viel mit den anderen deutsch gesprochen habe. Das find ich toll“
Auch die Bewertungen der drei Bildungsbegleiterinnen und Bildungsbegleiter sprechen für sich.
Die Arbeitsassistentin Magarete Böning: „Sehr positiv bewerte ich, dass die Atmosphäre in der Klasse sehr an-genehm ist. Es herrscht weitestgehend ein Klima der Toleranz und - auch durch das Erleben - ein Verständ-nis dafür, dass Menschen nun mal verschieden sind und unterschiedliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Vor-stellungen haben. Das ist auch gerade in Bezug auf mei-nen Schüler mit einer offensichtlichen Behinderung be-sonders wertvoll“.
Der Av-Begleiter Felix Binder: „Ich finde die Zusammen-führung der beiden Bildungsgänge eine außerordentlich bereichernde Sache. Sowohl für die Jugendlichen mit Migrationshintergrund als auch für die deutschen Ju-gendlichen und die Jugendlichen mit Einschränkungen. Alle Gruppen können voneinander und vor allem mitein-ander lernen. Sie erfahren Unterschiede und Gemein-samkeiten und lernen es, diese wahrzunehmen und zu respektieren. Meiner Meinung nach ein weiterer großer Schritt in Richtung Integration und Inklusion.“
Die betriebliche Integrationsbegleiterin Jule Ostendarp: „Aus meiner Sicht als Betriebliche Integrationsbegleite-rin ist der Pilot ein voller Erfolg! Nicht nur für mich als BIB ist die Zeit mit der Pilotklasse sehr bereichernd, sondern insbesondere auch für die Schülerinnen und Schüler. Es hat sich eine tolle Klassengemeinschaft ge-bildet, in der ein Klima des gegenseitigen Helfens herrscht. Es gibt viel Kontakt und sprachlichen Aus-tausch in der Klasse, wovon meiner Ansicht nach alle gleichermaßen profitieren. Erst kürzlich hat sich die Klasse eine gemeinsame Reise gewünscht, was mich sehr freut und auch zeigt, dass sich in der Gruppe of-fensichtlich alle wohl fühlen. Ich freue mich schon auf eine Weiterführung des Pilotprojektes und wünsche mir, dass auch weitere Schulen einen Schritt in Richtung Zu-sammenführung von AvDual, AvM-Dual und Av d&i ge-hen!“
Bis zu einer durchgängig inklusiven dualen Ausbildungs-vorbereitung ist es sicher noch ein langer Weg. Dieser ist bestimmt mit vielen Herausforderungen verbunden, nicht zuletzt für die beauftragten Träger. Aber letztlich profitieren alle Beteiligten. Wir als Hamburger Arbeit-sassistenz haben ein hohes Interesse daran, die Weiter-entwicklung einer inklusiven Lernkultur in der Berufli-chen Bildung in Hamburg auch weiterhin zu befördern und durch unsere Erfahrungen, unser Personal und un-sere Haltung zu deren Gelingen beizutragen.
Text: Andrea Klüssendorf, Leitung Projektentwicklung und Bildung bei
der HAA, Projektleitung AvDual, Av d&i, AvM-Dual bei der HAA,
[email protected]: ©Leman Stehn
+ + + Hamburger Arbeitsassistenz gGmbH und basis & woge e.V. + + +
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VERSCHIEDENE KULTUREN
„AvM-Dual ist interessant, weil wir immer neue Sachen lernen. Ich habe die deutsche Sprache gelernt und Ma-the verbessert. AvM-Dual ist anstrengend, weil wir im-mer etwas zu tun haben, viele Hausaufgaben bekommen und Tests schreiben müssen. AvM-Dual ist cool, weil ich neue Menschen aus anderen Kulturen kennengelernt habe. Es ist spaßig, weil wir oft Ausflüge gemacht ha-ben.“
Bakre, 19 Jahre & Amro, 20 Jahre
„In AvM-Dual lerne ich Neues im Unterricht und im Job lerne ich neue Menschen kennen. Ich höre verschiedene Sprachen und Ländernamen. Wir spielen auch und ma-chen Spaß. Die Lehrer sind immer nett mit ihren Schüle-rinnen und Schülern. Wir machen verschiedene Sachen, z.B. Fotografieren, Kochen, Ausflüge und wir lernen zu präsentieren.“
Hiba, 19 Jahre
„Ich kann in AvM-Dual meine Sprachkenntnisse verbes-sern. Ich habe neue Lehrer und Schüler kennengelernt. Ich viele Berufe ausprobiert. Die erste Praktikumprä-sentation war sehr anstrengend. Am Freitagnachmit-tags war der Unterricht sehr langweilig. Meine Meinung: Ich finde AvM gut, weil es überhaupt keine Diskriminie-rung gibt. Dass finde ich toll.“
Moktar, 19 Jahre
ALLER ANFANG IST SCHWER
„AV/AvM-Dual & inklusiv finde ich sehr interessant, weil ich hier meine gute Schulzeit gehabt habe. Die Lehrer und meine Mentor sind alle sehr nett. Mit den guten Mitschülern habe ich gelebt und in den guten Unterrich-ten habe ich gelernt. Auch meine Deutsch- und Eng-lisch-Kenntnisse sind besser als am Anfang. ... – selbst, wenn aller Anfang schwer ist.“
Youssouf, 18 Jahre
+ + + Feedback der Schülerinnen und Schüler + + +
AvM-Dual ist....
....super!
spannend.
interessant nervig!
anstrengend.
langweilig.
Schreib uns deine Meinung!
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Vorname: ________________ Alter: __________
Feedback der Schülerinnen und Schüler
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INDIVIDUELLES ARBEITEN
„AvM-Dual ist interessant. Und warum? Weil ich viele Schüler kennengelernt habe. Es ist anstrengend. War-um? Weil ich noch mehr lernen muss. Es ist langweilig. Warum? Weil ich individuelles Arbeiten nicht gut finde.AvM-Dual ist nervig. Warum? Weil wir Hausaufgaben bekommen. Es ist spannend, weil ich in der Schule viel Deutsch gelernt habe.“
Kamal, 19 Jahre
„Ich finde AV/AvM-Dual & inklusiv gut, weil es rollstul-freundlich ist und weil man selber entscheiden, kann was man machen will. Ich finde die Mentoren auch sehr nett und auch mein Mentor ist sehr lustig und selbstbe-wusst. Die Ausstattung der Schule finde ich auch sehr gut. (z.B. Smartboard, offene Klassenräume, Fahrstuhl, Computerecke, etc.).
Hannes, 18 Jahre, AV-Dual
BERUFE KENNENLERNEN
„Ich finde AvM/AV-dual + inklusiv gut, weil ich viele ver-schiedene Praktika gemacht habe. Deswegen habe ich viele Berufe kenngelernt. Am Mittwoch finde ich den Unterricht ganz ganz gut, weil wir viele Hausaufgaben bekommen.“
Ismat, 19 Jahre
„AvM finde ich sehr ist gut, weil wir guten Unterricht haben. Was besonders für mich ist, ist der Mittwochun-terricht. AvM finde ich auch gut, weil ich viele Berufe kennengelernt habe. Mein Praktikun mache ich schon sehr lange. Die Arbeit in meinem Betrieb macht mir viel Spaß.“
Ahmad, 19 Jahre
„AvM-Dual ist super. Ich finde diese Schule ganz super, weil wir viel gelernt haben. Und wir machen auch Prakti-kum. Das finde ich toll, damit wir viele Berufe kennen-lernen können. Den Ganztag das finde ich auch interes-sant, weil wir mehr lernen können. Außer lernen spielen wir noch Fußball, damit wir mehr Spaß haben.“
Mahdi, 18 Jahre
PRAKTIKUM
„Ich finde den Unterricht spannend! Aber das Praktikum ist anstrengend.“
Enayat, 19 Jahre
„AvM-Dual ist super, weil die Lehrerinnen und Lehrer nett sind. Ich habe in AvM-Dual Mathe, Englisch und Deutsch gelernt. Und ich habe auch dreimal Praktikum gemacht. Das war als Elektriker, KFZ-Mechatroniker und noch mal Elektriker. Ich habe viel Spaß gehabt.“
Said, 18 Jahre
„Ich finde das Praktikum gut. Es hilft mir eine Arbeit zu finden. In der Schule lerne ich Deutsch sprechen, schrei-ben und zuhören.“
Rubella, 18 Jahre
PRAKTIKUM & SPRACHE
„Ich finde das letzte Halbjahr interessant. Ich finde auch das zweite Praktikum sehr gut. Ich habe von den Lehre-rinnen viel Deutsch, Englisch, Mathe gelernt. Ich bin sehr zufrieden mit den Lehrerinnen. Meine Schule ist sehr gut. Ich finde die Lehrerinnen sehr nett. Ich habe mit den Schülerinnen und Schülern viel Kontakt. Ohne Schule ist es manchmal sehr langweilig.“
Ali, 21 Jahre
„Ich finde unsere Schule gut, weil wir keine Langeweile haben. Das liegt daran, dass wir immer zusammen ar-beiten. Was ich besonders gut finde ist, dass wir mehre-re Praktika gemacht haben und das hat uns sehr gehol-fen, um unsere Sprache zu verbessern. Unsere Lehre-rinnnen, Lehrer und Mentoren sind sehr gut und wir sind zufrieden.“
Khattab, 19 Jahre
„Ich finde unsere Schule interessant zu lernen. Und un-sere Lehrerin für Deutsch ist gut. (...) Unsere Praktika waren sehr gut und das hat uns sehr geholfen, um unse-re Aussprache zu verbessern... “
Mengie, 19 Jahre
„Meine Meinung ist, dass man in der Ausbildung und im Praktikum viel redet und mit den Leuten Kontakt hat. Wenn jemand Ausbildung macht, bekommt sie oder er ein bisschen mehr Geld. Ich finde das weder gut noch schlecht.“
Rahmatullah, 18 Jahre
SPRACHERWERB
„Ich finde unsere Klasse ist super und meine Mitschüler sind nett. AvM-Dual ist interessant. Mathematik ist spannend und anstrengend. Deutsch und Englisch gleichzeitig zu lernen ist nervig. Fußball spielen ist lang-weilig.“
Michale, 19 Jahre
+ + + Feedback der Schülerinnen und Schüler + + +
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+ + + Anhang 1: Drucksache + + +
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+ + + Anhang 2: Programm der Fachtage + + +
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69
PlanungshilfefürdieLernsituation:InKonfliktenkommunizieren
Januar 2018 H. Kropf unter Mitarbeit von K. Rischbode, C. Ferreira, R. Duske 1
1.FachlicheKompetenzen
HandlungsbezogenesLernfeld SichimPraktikumerfolgreichverhalten
Kompetenzentwicklung
DieSuSsindinderLagesichkonstruktivmitKritikundKonfliktenauseinanderzusetzen
Lernsituation InKonfliktenkommunizieren
TeilkompetenzenindenLernfeldernundFächern:
ImBetrieblernenundhandeln:
• Missverständnisseansprechenundklären• AngemesseneFormenderKonfliktlösungauferlebteundneueSituationenübertragen• NonverbalangemesseninKonfliktenkommunizieren
SpracheundKommunikation:
• SichinausgewähltenKonfliktsituationensprachlichangemessenverhalten
WerteundLebeninDeutschland:
• ArbeiteinesBetriebsratskennenlernen• BetrieblicheAbläufebeiauftretendenKonfliktenkennenlernen• DieEntstehungvonKonfliktenaufgrundunterschiedlicherWerteverstehen
English:
• Makingcomplaints:politewaysofexpressingcomplaints; PlanungshilfefürdieLernsituation:InKonfliktenkommunizieren
Januar 2018 H. Kropf unter Mitarbeit von K. Rischbode, C. Ferreira, R. Duske 2
Handlungsprodukte:
Niveau1:A1/A2
!und? • Dialogeschreibenundsprechen
mitHilfevorgegebenerRedemittel:-SichfürdasZuspätkommenodereinenanderenFehlerentschuldigen-EinProblemimPraktikumansprechen:WegeneinesTerminsfrühergehenmüssen
Niveau2:A2/B1
!und?• DialogezuerlebtenKonfliktensprechen
undschreiben(A2/B1)
?• ÜbereineselbsterlebteKonfliktsituation
berichtenundLösungenentwickeln(B1)
Niveau3:B1/B2
!
• DialogezuverschiedenenMissverständnissenimPraktikumentwickelnundsprechen(B1/B2)
?• ÜbereineselbsterlebteKonfliktsituation
berichtenundineinerStellungnahmeLösungsvorschlägediskutieren(B1/B2)
• EinenLeitfadenfürSchülerzukonstruktiverKommunikationinKonfliktsituationenentwickeln(B2)
"oder?• PräsentationoderBericht:DieEntstehung
vonKonfliktendarstellen(B2)
PlanungshilfefürdieLernsituation:InKonfliktenkommunizieren
Januar 2018 H. Kropf unter Mitarbeit von K. Rischbode, C. Ferreira, R. Duske 3
2.SprachlicheKompetenzen
SprachlicheHandlung Redemittel–SchwerpunktmündlicheKommunikation
Informationsaustausch:Etwasmitteilen:GründeundAnliegenbenennen
Ichhabeverschlafen,denBusverpasst.(A1/A2),IchhabeeinenTermin.Ichmöchtefrühergehen.(A1/A2)Ichmöchtefrühergehen,weil…(A2/B1)
Gefühlsausdruck:UnsicherheitausdrückenUnangenehmeGefühlewieÄrgerausdrückenundverstehen:
Ichweißesnicht.(A1)Dazukannichnichtssagen.(A2)Ichbinverärgert,bestürzt,betroffen,durcheinander,ratlos(A2/B1)ImmerdasGleiche!SoeineUnverschämtheit!
Handlungsregulierung:UmErlaubnisbitten;Wunschäußern;Widersprechen
Kannich…?(A1)Ichmöchtegern…Gehtdas?(A1/A2)Dasistfalsch./Dasstimmtnicht.(A1)Ichbinganz/völligandererMeinung.(A2/B1)
SozialeKonventionen:EinenVorgesetztenansprechen
HabenSieeinenMomentZeit?(A1/A2)
+ + + Anhang 2: Planungshilfe für die Erarbeitung einer Lernsituationen + + +
70
PlanungshilfefürdieLernsituation:InKonfliktenkommunizieren
Januar 2018 H. Kropf unter Mitarbeit von K. Rischbode, C. Ferreira, R. Duske 4
RedeorganisationundVerständnissicherung:umKlärungbitten
IchhabeeinProblem.(A1/A2)EsgibtdaeinProblem.(A1/A2)KönnenSiemirdasnochmalerklären?(A2/B1)Ichweißnicht,obichSierichtigverstandenhabe.(B1)
KulturspezifischeAspekte:SichangemessenentschuldigenMissverständnissevermeidenundklärenEinenFehlereinräumenLösungenvorschlagen
Entschuldigung.(A1/A2)Dastutmirleid.(A1/A2)Daskommtnichtwiedervor.(A2/B1)Ichglaube,dasisteinMissverständnis.(B1)Habeichvielleichtetwasfalschgemacht?(B1)Oh,tutmirleid,ichhatteSiesoverstanden.(B1)Dashabeichandersgemeint.(B1)Sohabeichdasnichtgemeint.(B1)DasmusssichhierumeinMissverständnishandeln,ichhabegarnichtsfalschgemacht.(B1/B2)Ichglaube,ichhabeeinenFehlergemacht.(A2/B1)Habeichvielleichtetwasfalschgemacht?(B1)Vielleichthabeichmichnichtsogenauausgedrückt.(B1/B2)Ichschlagevor,dass…Wiewärees,wennwir…(B1)Wennesgeht,könntenwirdoch…(B1/B2)BeimnächstenMalkönntenwirdoch…(B1/B2)
PlanungshilfefürdieLernsituation:InKonfliktenkommunizieren
Januar 2018 H. Kropf unter Mitarbeit von K. Rischbode, C. Ferreira, R. Duske 5
Wortschatz
• Nomen:derKonflikt,derStreit,dasMissverständnis(A2/B1);dasProblem,dieRegel,derTermin,diePünktlichkeit,dieSicherheitskleidung,derFehler(A1/A2)
• Verben:sichentschuldigen(A1/A2),kommunizieren,besprechen,klären,ansprechen(A2/B1),• Modalverben:müssen,möchten(A1)• Adjektive:zuspät,wichtig,freundlich,schwierig,falsch(A1/A2),verärgert,bestürzt,betroffen,durcheinander,ratlos(A2/B1)• ModalpartikelnzurAbschwächungoderVerstärkungvonAussagen:(doch,wohl,mal,ja,ruhig,)–DahabeichwohleinenFehler
gemacht.(B2)
Grammatik
Verben:• Perfekt:Ichhabeverschlafen,denBusverpasst,o.ä.(A1/A2)• Modalverbenmöchten,müssen(A1/A2)• reflexiveVerben• KonjunktivII
Nebensätze:• IndirekteFragen:KönnenSiemirsagen,wieSiedasmeinen?(A2/B1)• Wenn-,Weilsätze(A2/B1)
PlanungshilfefürdieLernsituation:InKonfliktenkommunizieren
Januar 2018 H. Kropf unter Mitarbeit von K. Rischbode, C. Ferreira, R. Duske 6
Materialempfehlungen:AbNiveau1:Kropf,Heike,RegelnimPraktikum/DialogeinschwierigenSituationen,UnterrichtsmaterialBS07,Januar2018AbNiveau2:Harstu.a.,TreffpunktBeruf,Klett2013,S.40,41Kaufmannu.a.,OrientierungimBeruf,Klett-Langenscheidt2013,S.10,11+32-35PerspektiveDeutsch-KommunikationamArbeitsplatzA2/B1+,Klett2014,S.84,85PluspunkteBeruf-DeutschamArbeitsplatzA2/B1,Cornelsen2013,S.104–107Rischbode,Klaus,Missverständnisseansprechen,UnterrichtsmaterialBS07,Januar2018AbNiveau2-3:Mülleru.a.,ImBerufNeu,KursbuchundArbeitsbuch,Hueber2017,KBS.88-92,Lektion13,LucaVaraniplatztderKragen;ArbeitsbuchS.174-187;English:Redston,face2face,CambridgeUniversityPress,2012,Unit7,RealWorld,S.60/61(B1)Quellen:Kruse,u.a.,BildungsplanfürdieArbeitinderAusbildungsvorbereitung,Präsentation,HIBB,2018Europarat,GemeinsamereuropäischerReferenzrahmenfürSprachen:lernen,lehren,beurteilen,Langenscheidt,2013Glaboniat,Mülleru.a.,Profiledeutsch,GemeinsamereuropäischerReferenzrahmen:Lernzielbestimmungen,Kannbeschreibungen,kommunikativeMittel,NiveauA1bisC2,Klett-Langenscheidt,2015
Januar 2018 H. Kropf unter Mitarbeit von K. Rischbode, C. Ferreira, R. Duske
+ + + Anhang 3: Planungshilfe für die Erarbeitung einer Lernsituationen + + +
Die Arbeit im Betrieb darstellen
BS01 - Berufliche Schule AnckelmannstraßeBS02 - Berufliche Schule für Wirtschaft und Handel Hamburg-MitteBS03 - Staatliche Gewerbeschule Gastronomie und ErnährungBS04 - Berufliche Schule Stahl- und MaschinenbauBS05 - Staatliche Handelsschule Berliner TorBS06 - Berufiche Schule Chemie, Biologie, Pharmazie, AgrarwirtschaftBS07 - Berufliche Schule Wirtschaft, Verkehrstechnik und Berufsvorbereitung BergedorfBS08 - Berufliche Schule BautechnikBS09 - Staatliche Gewerbeschule Ernährung und HauswirtschaftBS10 - Berufliche Schule Gesundheit Luftfahrt TechnikBS11 - Berufliche Schule für Banken, Versicherungen und Recht mit Beruflichem Gymnasium St. PauliBS12 - Berufliche Schule Burgstraße BS13 - Berufliche Schule Anlagen- und Konstruktionstechnik am InselparkBS14 - Berufliche Schule ITECH Elbinsel WilhelmsburgBS15 - Berufliche Schule für medizinische Fachberufe auf der Elbinsel WilhelmsburgBS16 - Berufliche Schule FahrzeugtechnikBS17 - Berufliche Schule für Medien und KommunikationBS18 - Berufliche Schule Hamburg-HarburgBS19 - Berufliche Schule Farmsen - Medien - TechnikBS20 - Berufliche Schule für Spedition, Logistik und VerkehrBS21 - Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik AltonaBS22 - Berufliche Schule Energietechnik AltonaBS23 - Berufliche Schule für Sozialpädagogik - Anna-Warburg-SchuleBS24 - Berufliche Schule EidelstedtBS25 - Berufliche Schule Holz, Farbe, TextilBS26 - Berufliche Schule für Wirtschaft Hamburg-EimsbüttelBS27 - Berufliche Schule gewerbliche Logistik und SicherheitBS28 - Berufliche Schule City NordBS29 - Berufliche Schule UferstraßeBS30 - Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik - Fröbelseminar (2016 bis 2017)BS31 - Berufliche Schule am LämmermarktBS32 - Berufliche Schule City Süd
basis & woge e.V.Berufsbildungswerk Hamburg (bbw)Beschäftigung + Bildung e.V.Bin e.V.Hamburger Arbeitsassistenz (HAA) gGmbHHAYATT GmbHKoALA e.V.passage gGmbH
Schulen und Kooperationspartner (2016 bis 2018)
Betriebliche Erfahrungen reflektieren
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